-
Verfahren zur Herstellung von Leukoschwefelsäureestern von Anthrachinonazofarbstoffen
Es wurde gefunden, daß man Leukoschwefelsäureester von Anthrachinonazofarbstoffen
mit .guten Echtheitseigenschaften erhält, wenn man die Azofarbstofe aus dianotierten
i-Aminoantrachinonen und Benzoylacetylaminoarylverbindungen in Gegenwart einer tertiären
Base, und von Metallen mit Chlorsulfonsäure , oder anderen Schwefelsäureanhydrid
abgebenden Mitteln behandelt.
-
Die mit diesen neuen Verbindungen erhaltenen Färbungen zeigen :gegenüber
.den Färbungen mit :dem aus der Patentschrift 539 115
bekannten Leukoschwefelsäureester
des Azofarbstoffes aus dianotiertem i-Ami.noantbrachinon und Acetoacetylami.nobenzol
eine wesentlich verbesserte Waschechtheit.
-
Die neuen Leukoschwefelsäureester lassen sich in sehr guter Ausbeute
und großer Reinheit herstellen, wenn man :die Azofarbstoffe aus dianotierten i-Ami:noanthrachinonen
und Benzoylacetyl.aminoarylverbindungen in Gegenw,art einer tertiären Base, z. B@
in Pyridin, mit C!hlorsulfonsäure oder anderen Schwefelsäureanhyd:rid albgebenden
Mitteln in Gegenwart eines Metalls, wie Kupfer oder Eisen, behandelt. Zwecks Aufarbeitung
wird das Veresterungs:gemisch zweckmäßig in Sodalösung oder Natronlauge gegeben,
im Vakuum durch Destillation vom Pyridin befreit und- von :den abgeschiedenen Metallverbindungen
abfiltriert. Aus dem Filtrat werden .die .gebildeten Schwefelsäureestersalze mit
Natriumchlorid ausgesalzen. Die ausgefätlten Natriumsalze der Leukoschwefelsäureester
werden .abfiltriert und nach dem Stabilisieren-im Vakuum getrocknet.
-
Beispiele i. In 8oo Gewichtsteile einer Pyridinfraktion vom Siedepunkt
125 bis i26° läßt man unter Rühren und Kühlung i So Gewichtsteile Chlorsulfonsäure
einlaufen und trägt ioo Gewichtsteile :des Azofarbstoffes, der durch Kuppeln von
diazotiertern i-Aminoanthrachinon mit i-Benzoylacetylamino-4.-benzoylamino-2, 5-dimethoxybenzol
erhalten wird, um 6o Gewichtsteile Eisenpulver ein. Man' heizt das Umsetzungsgemisch
kurz auf 40 Abis 5o° an. Infolge der Reaktionswärme steigt die Temperatur kurze
Zeit auf 6o°. Nach einstündigem Nächrühren gibt man das Veresterungsgemisch in eine
Lösung von 23o Gewichtsteilen
Natriunicarbonat in aooo Gewichtsteilen
Wasser und destilliert .das Pyridin im Vakuum ab. Nach Beendigung der Destillation
filtriert man den in der Kälte atisgescliiedenen Ester ab, löst ihn in heißem Wasser
und klärt von Eisenschlamm. Aus dem Filtrat und dein Waschwasser wird der Leukoschwefelsäureester
mit Natriumchlorid ausgesalzen. Er wird in der Kälte abgesaugt und mit 2 Gewichtsteilen
Natriumcarbonat verpastet.
-
Durch saure Oxydation liefert -der Ester in Substanz wie auf der Faser
ein Braun von sehr guten Echtheitseigenschaften.
-
In ein Veresterungsgemisch, das durch Zutropfen von 15o Gewichtsteilen
Chlorsulfonsäure in eoo Gewichtsteile einer Pyridinfraktion vom Siedepunkt 125 bis
1-28' erhalten wird, trägt man ioo Gewichtsteile eines Farbstoffes, der durch Kuppeln
von diazotiertein i - Aminoantlirachinon finit i-Benzovlacetylainino-2-ch:lorbenzolerhältlich
ist, und 6o Gewichtsteile Eisenpulver ein. Die Veresterung wird bei 5o bis 6o' durchgeführt.
Nach etwa einstündigem Rühren gibt inan das Umsetzungsgemisch in eine Lösung von
23o Gewichtsteilen Natriuincarbonat in 4000 Gewichtsteilen Wasser und destilliert
das Pyridin im Vakuum ab. Aus der wäßrigen Lösung des entstandenen Leukoschwefelsäureesters,
die man nach dem Abtrennen des Eisenschlainins durch Filtration erhält, wird der
Ester mit Natriumclilorid aasgesalzen; der ausgeschiedene Ester wird abgesaugt und
mit 20'o Natriumcarbonat vergastet.
-
Der Leukoschwefelsäureester liefert auf Baumwolle oder Kunstseide
gedruckt und in der üblichen Weise mit sauren Oxv(iationsmitteln entwickelt, ein
lebhaftes Gelb von sehr guten Echtheitseigenschaften.
-
3. ioo Gewichtsteile des Azofarbstoffes aus diazotiertem i Aminoanthrachinon
und z - Benzoylacetylamino - a - chlorbenzol end 6o Gewichtsteile Eisenpulver trägt
man in ein Veresterungsgemisch aus 80o Gewichtsteilen Pvridin (Siedepunkt etwa 125
bis t48') und 15o Gewichtsteilen Chlorsulfonsäure ein. Nach etwa einstündigem Rühren
bei 5o bis 6o=' gibt man das L'insetzung,;gemiscll in eine Lösung von 23oGewichtsteilen
Natriumcarbonat in aooo Gewichtsteilen Wasser und destilliert (las Pyridin im Vakuum
ab. Die wä ßrige Lösung wird vom-Eisenschlamm durch Filtration getrennt, und der
Leulcoscliwefelsäureester aus dem Filtrat mit N atriumehlorid ausgesalzen. Der ausgeschiedene
Ester wird abgesaugt und mit Natri,uincarbön,at stabilisiert.
-
Der Leukoschwefelsäureester liefert auf der Faser bei der sauren Oxydation
ein lebhaftes Gelb von sehr guten Echtheitseigenschaften.
-
-1. In 80o Gewichtsteile Pyridin (Siedepunkt etwa 125. bis 128') läßt
man unter Rühren und Kühlung 13o Gewichtsteile Chlorsulfolisäureeinlaufen. Hierauf
«-erden iooGewichtsteile eines Farbstoffes, der durch Kuppeln von di.azotiertem
1 Aniinoantlirachilloil finit i-Benz(-)vlacetvlamino-2-lnet11v1-6-clilorbenzol erhalten
wurde, und 6o Gewichtsteile Eisenpulver eingetragen. Die Verestertin, t-wird bei
5o bis 6o' durchgeführt. Nach etwa einstündigem Rühren wird das L'msetzu ngsgemisch
in eine. Lösung von 23o Gewichtsteilen Natriu.mcarbonat in aooo Gewichtsteilen Wasser
gegeben und das Pyridin iin Vakuum abdestilli-ert. Nach dem Abtrennen des Eisenschlammes
durch Filtrieren wird der Ester aus clem Filtrat mit Natriuniclilorirl aasgesalzen
und abgesaugt.
-
Beim Drucken nach der für diese Farbstoffklasse üblichen Arbeitsweise
erhält plan einen lebhaften, rotstichigen Gelbdruck von sehr guten Echtheitseigenschaften.
-
5. In #;oo Gewichtsteile einer Pvridinfraktion vom Siedepunkt 125
bis 1-28° läßt mall unter Kühlung 15o Gewichtsteile Chlorsulfonsäure zulaufen und
trägt hierauf 6o Gewichtsteile Eisenpulver und ioo Gewichtsteile des Azafarbstoffes,
der durch Kuppeln von diazotiertein i-Amino-3-chlorantliracliinon mit i-Benzoylacety-lamino-a-benzoylainino-2,
5-dimetliox3-benzol erhältlich ist, ein. Nach etwa einstündigem Rühren bei 5o bis
6o' gibt man das Umsetzungsgemisch in eine Lösung von 23o Gewichtsteilen Natriuilicarltonat
in aooo Gewichtsteilen Wasser und destilliert das Pvri<lin im Vakuum ab. _\Tachcleni
man den Eisenschlamm durch Filtration abgetrennt hat, salzt man den Ester aus dein
Filtrat mit Natriumchlorid aus. Der ausgeschiedene Ester wird bei Raunitenlperatur
abgesaugt und mit Natriumcarbonat vergastet.
-
Der Leukoschwefelsäureester liefert, auf Baumwolle, Kunstseide oder
Zellwolle gedruckt und in der üblichen Weise mit sauren Oxvdationsm:itteln behandelt,
ein Gelbbraun von sehr guten Echtheitseigenschaften.
-
6. Zu etwa iooo Gewichtsteilen PYridin (Fraktion vom Siedepunkt 125
bis 128') «erden bei i5 bis 20'' Zoo Gewichtsteile Chlorsulfonsäure zugetropft,
dann werden i ioo Gewichtsteile Kupferpulver und too Gewichtsteile des Azofarbstoffes
aus diazotiertein i Ainit1o-3-clilorantlirachinon und i-Benzoyl--icetvlaniino-2-chlorl>enzol
eingetragen. Das Gemisch wird 2 Stunden bei 4o° verrührt. i dann wird das Umsetzungsgemisch
unter Rühren in ioooo Gewichtsteile Wasser uni 5o Gewichtsteile Kieselgur_ gegeben.
'Man 1ä ßt einige Zeit absitzen und gießt das Pyridülwasser ab. Das zurfickbleibende
Kupfer- 1 Pyridin-Kolnplexsalz wird zweimal finit j 5ooo Gewichtsteilen Wasser gewaschen
und
clann in gooo Gewichtsteilen Wasser und 24o Gewichtsteilen Natronlauge
von 4o°. Bc durch einhalbstündiges Rühren gelöst; das abgeschiedene- Kupfersalz
wird abgesaugt und gewaschen. Aus dem Filtrat wird der Leukoschwefelsäureester mit
Natriumchlorid ausgesalzen, abgesaugt und der Rohester nochmals umgelöst. .
-
Der Leukoschwefelsäureester gibt auf Baumwolle, in -der üblichen Weise
mit sauren Oxydationsmitteln ,entwickelt, ein lebhaftes Gelb von sehr guten Echtheitseigenschaften.
Leukoschwefelsäureester von ähnlichen Eigenschaften erhält man, wenn man an Stelle
von i-A .m#ino-3-c'hloranthrachinon des i-Amino-6-ohdo@ranth.rach:inon oder das
i-Amino-7-Chloranthrachinon al,sDiazokomponenteverwendet.
-
Die folgende Zusammenstellung enthält eine Reihe von Azofarbstoffen,
;die bei dem vorliegenden Verfahren Verwendung finden können. Die daraus hergestellten
Leukoschwefelsäureester liefern beim Färben und Drucken nach der für diese Farhstoffklasse
üblichen Arbeitsweise gelbe bis braune Töne von guten Echtheitseigenschaften.
Diazokomponente - Azokomponente Farbton |
i-Aminoanthrachinon i-Benzoylacetylaminobenzol gelb |
desgl. i-Benzoylacetylamino-2-methylbenzol gelb |
desgl. i-Benzoylacetylamino-2, ,f-dimethylbenzol gelb |
desgl. i-Benzoylacetylamino-2, q., 5-trimethyl- gelb |
Benzol |
desgl. i-Benzoylacetylamino-2-methoxybenzol rotstichiggelb |
desgl. i-Benzoylacetylamino-2-methoxy- rotstichiggelb |
3-äthoxybenzol |
desgl. i-Benzoylacetylamino-2-methyl- rotstichiggelb |
4-methoxybenzol |
desgl. i-Benzoylacetylamino-4-acetylamino- gelb |
Benzol |
desgl. i-Benzoylacetylamino-3-benzyloxybenzol rotstichiggelb |
desgl: i-Benzoylacetylamino-2, 4-dichlorbenzol lebhaftgelb |
desgl. i-Benzoylacetylamino-2-methyl- gelb |
5-brombenzol |
desgl. i-Benzoylacetylamino-2, 5-dimethoxy- rotstichiggelb |
_ 4-chlorbenzol |
desgl. i-Benzoylacetylamino-2-chlor-5-methoxy- gelbbraun |
4-benzoylaminobenzol |
desgl. i-Benzoylacetylamino-naphthalin gelb bis goldgelb |
desgl. i-Benzoylacetylamino-3-chlornaphthalin gelb bis goldgelb |
desgl. 2-Benzoylacetylaminonaphthalin gelb bis goldgelb |
desgl. 2-Benzoylacetylamino-6-methoxy- goldgelb |
naphthalin |
r- Aminochloranthrachinon i-Benzoylacetylamino-2-methylbenzol
gelb |
desgl. i-Benzoylacetylamino-2-methoxybenzol rotstichiggelb |
desgl. i-Benzoylacetylamino-r-chlor- gelbbraun |
5-methoxy-4-benzoylaminobenzol |