DE745418C - Verfahren zur Herstellung von Leim - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung von Leim Aus Harnstoff und Formaldehyd erhält man bekanntlich wasserlösliche Anfangskondensationsprodukte, die in Form wäßriger Lösungen, insbesondere zur Holzverleimung, verwendet werden können. Diese flüssigen wäßrigen Leime werden unter Zusatz sog. Härtemittel verarbeitet. Hierzu werden- vor allem Säuren, saure Salze oder säureabspaltende Stoffe verwendet.
• Da diese auf Harnstoffb-asis aufgebauten Klebstoffe verhältnismäßig .teuer sind, muß versucht werden, sie durch billigere Zusatzprodukte zu strecken. Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß ein Zusatz von gepulvertem Lignin in .einer Menge von etwa 2 o % eine ebenso ,gute Leimwirkung ergibt wie die Verwendung der teuren, aus Harnstoff und Formaldehyd hergestellten Leime allein. Da durch den Zusatz von Lignin in einer solchen Menge auch die Streichfähigkeit des Leims nicht vermindert wird, ist hierdurch ein Mittel an die Hand gegeben, einen wesentlichen Teil des teuren Klebstoffes durch ein billiges, z. B. bei der Hydrolyse von Holz abfallendes Abfallprodukt zu ersetzen.
• Aus den folgenden Beispielen geht die Gleichwertigkeit des in jedem Falle billigeren Klebstoffes ohne weiteres hervor. In jedem Versuch wurden zwei Holzleisten, 15 ;< 3 X 2 cm, auf einer Fläche von 15 cm2 mit o, 5 g Klebstoff übereinandergeleimt. Um die Leisten auseinanderzubrechen, waren die angegebenen Gewichte notwendig, die an dem Ende der unteren Leiste wirken mußten, während die obere Leiste fest eingespannt war.
• Versuch i i oo Teilen Klebstoff, der durch Kondensatiog aus Harnstoff und Formaldehyd gewonnen, wurde, werden i o Teile einer 50j16 formaldehyd- und 8% ammoniumchloridhaltigen Lösung und ioTeile Wasser zugegeben. Nach gutem Durchrühren ist die Masse gebrauchsfertig. Der Reißpunkt lag hierbei bei 25,6 kg bei einem Zusatz von:

  =o0/0 Lignin zu diesem _Klebstoff lag der Reißpunkt bei 29,8 kg

  20p0 2517 _

  300/0 25,5 -

  400/0 23,$ _

  Versuch 2 fr i oo Teilen Klebstoff werden i o Teile einer schwach ammoniumalkalischen 8 0,'o igen Lösung von Ammoniumchlorid und i o Teile Wasser zugegeben. Nach guter Durchmischung und hrhitzung im Wasserbad ist der Klebstoff gebrauchsfertig. Der Reißpunkt lag bei io kg bei einem Zusatz von:

  =o0/, Lignin zu diesem Klebstoff lag der Reißpunkt bei 11,5 kg

  _

  200o 19,0

  10,0 _

  Zu diesen Versuchen wurde Lignin verwendet, das bei der Hydrolyse von Holz mit konzentrierter Salzsäure erhalten worden war.
• An sich ist es bekannt, Klebstoffen, die aus wäßrigen Lösungen von Harnstoff-Formaldehyd-Kondensationsprodukten und Härtemitteln bestehen, pulverförmige Füllstoffe verschiedenster Arten zuzusetzen. Auch ist schon vorgeschlagen worden, Lignin zusammen mit anderen zusätzlichen Stoffen als Füllstoff zu verwenden; hierbei wurde aber der Zusatz dieser anderen Stoffe für notwendig gehalten, da Lignin allein nicht als vollwertiger Füllstoff angesehen werden konnte. Die zusätzlichen Stoffe hatten hierbei die Aufgabe, sich mit den Kondensationsprodukten umzusetzen, um so den Füllstoffen erst die Fähigkeit zu geben, als vollwertige Füllstoffe zu wirken. Demgegenüber ist es überraschend, doch mit Lignin allein auskommen zu können, wenn der Ligninzusatz in. den Grenzen von etwa 2o0jo gehalten wird. Eine geringere oder größere Menge des Ligninzusatzes verschlechtert die Reißfestigkeit, so daß Lignin in diesen Mengen tatsächlich als Füllstoff nicht in Frage kommt. Der Zusatz des Lignins in einer Menge von etwa 2o0'o ermöglicht also erst die Verwendung des Lignins als vollwertiger Füllstoff. Anstatt Holzmehl zuzusetzen, ist es- demnach wirtschaftlicher, aus Holz zunächst andere wertvolle Produkte, z. B. durch Hvdrolyse Traubenzucker, zu gewinnen und das dann übrigbleibende Abfallprodukt Lignin als Füllmaterial zu Klebstoffen zu verwenden.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Aus wäßrigen Lösungen von Harnstoff - Formaldehyd - Kondensationsprodukten, Härtemitteln und Füllstoffen bestehender Klebstoff, gekennzeichnet durch einen Zusatz von etwa 2ooi'o Lignin. Zur Abgrenzung es Anrneldungsgegenstandes vorn Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren folgende Druckschriften in Betracht gezogen worden: deutsche Patentschriften . . . . . Nr. 55o 647, 667995.