DE743002C

DE743002C - Herstellung viskoser, kolloidaler Kaliummetaphosphatloesungen

Info

Publication number: DE743002C
Application number: DEL100837D
Authority: DE
Inventors: Dr Hans Huber; Dipl-Ing Ruediger Loth Reppert
Original assignee: LINDE CHEMISCH PHARMAZEUTISCHE
Current assignee: LINDE CHEMISCH PHARMAZEUTISCHE
Priority date: 1940-05-17
Filing date: 1940-05-17
Publication date: 1943-12-16

Description

Herstellung viskoser, kolloidaler Kaliumtnetaphosphatlösungen In der Literatur wird eine bestimmte Modifikation als Natriummetaphosphat beschrieben, das als sog. Kurrolsches Salz bekannt ist und wasserunlöslich ist. Ebenso sind unlösliche Kaliummetaphosphate bekannt.
Es wurde gefunden, daß hochviskose kolloidale Lösungen von unlöslichem Kaliummetaphosphat erzeugt werden können, wenn das unlösliche Phosphat mit elektrolytisch schwach dissoziierten Natriumsalzlösungen umgesetzt wird. Hierbei sind auf q. KP 03 mindestens 5 Na20 anzuwenden. Es würde zu weit führen, sämtliche Natronsalze aufzuzählen, die geeignet sind, unlösliches Kaliummetaphosphat in wäßriger Lösung kolloidal und viskos. zu lösen. Es genügt zu sagen, daß mit zunehmender elektrolytischer Dissoziation der Natronsalze trotz erheblicher Auflösung von Kaliummetaphosphat die Viskosität herabgemindert wird. Z. B. erhöht i Teil Kaliumphosphat, eingerührt in r oo Teile einer Wasserglaslösung, die bei einem Gehalt von i o'o Na20 eine gegenüber Wasser kaum erhöhte Viskosität aufweist, die relative Viskosität dieser Wasserglaslösung auf 6.
Die Überführung von unlöslichem Kaliummetaphosphat in viskos lösliches I%'-aliumnatriummetaphosphat wurde bisher ausschließlich durch Umsetzung mit Kochsalzlösung vorgenommen. Das zu einer Kochsalzlösung zugegebene unlösliche Kaliummetaphosphat qmllt auf und verwandelt sich in einen gummiartigen Bodenkörper, der zunächst wasserunlöslich ist. Befreit man diesen Bodenkörper von der durch Umsetzung erhaltenen. Chlorkalitun enthaltenden Kochsalzlösung, so wird das ents;andene Natriummetaphosphat viskos löslich.- Die Befreiung dieses Umsetzungsproduktes von Chlorkalium bedingt jedoch. abgesehen von anderen einen umständlichen Reinigungsprozeß.Arbeitet man ohne diesen Reinigungsprozeß, so verhindert der Chloridgehalt die kolloidale Auflösung des gebildeten Naliumnatriumphosphates.
Die erfindungsgemäße Auflösung von unlöslichem Kaliummetaphosphat in schwach dissoziierten Natronsalzlösungen unterscheidet sich von der bekannten Umsetzung mit NaCl-Lösung dadurch, daß unmittelbar viskose Kolloidlösungen entstehen, ohne daß sich ein unlöslicher Bodenkörper ausscheidet, der vor der Auflösung von der Elektrolytlösung getrennt -werden muß.
Es ist zwar bekannt, daß unlösliches Kaliummetaphosphat mit wässerigen \atrittmhexametaphosphatlösungen viskose Lösungen er-. gibt. Bei der Gewinnung derartiger Lösungen hat man jedoch Lösungen von mehr als o,20!o Gehalt an KP03 nicht hergestellt. Die löslichmachende Wirkung von Natriumhe.xametaphosphatlösung auf unlösliches Kaliummetaphosphat beruht auf der bekannten peptisierenden und dispergierenden Eigenschaft von Natriumhelametaphosphatlösungen. Es war nicht vorauszusehen, daß alle elektrolytisch schwach dissoziierten Natronsalze dieselbe Eigenschaft aufweisen würden wie Natriumhexa metaphosphat. Beispiele i. ioo Teile einer 7o'oigen Suspension eines zu 700,'o natronverseiften Harzes (Kolophonium), die für -sich allein nur eine relative Zähigkeit von etwa 2 aufweisen, «-erde» nach Einrühren oder Einkneten von nur 2 "feilen Kaliummetaphosphat fast völlig steif.
Ein 21/=oi'oiger, unter Zusatz von Soda gelöster Carragheenschleim wird mit o,7 Teilen. Kaliummetaphosphat auf ioo Teile Schleimlösung verknetet, bis Auflösung erfolgt. Die Masse ..wird steilzähe.
3. Unlösliches Kaliummetaphosphat K P O." und unlösliches Kurrolsches Salz NaP03 werden im Verhältnis i : 2 miteinander gemischt und in Wasser mehrere Stunden zuerst ohne Rühren und später unter Bewegung der gebildeten viskosen Flüssigkeit zur Reaktion gebracht. Die Umsetzung findet sowohl in der Kälte als auch in der Wärme statt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung starker, hochviskoser kolloidaler Lösungen aus unlöslichem Kaliummetaphosphat, dadurch gekennzeichnet, daß man unlösliches Kalitunmetaphosphat mit elektrolytisch schwach dissoziierten Natriumsalzen in wässeriger Lösung oder Suspension bei gewöhnlichen Temperaturen derart behandelt, daß auf .l Mole K P 03 5 bis 7 Mole Na. 0 im N atronsalz angewandt -werden.
2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß unlösliches Kaliummetaphosphat und unlösliches Natriummetaphosphat (Kurrolsches Salz) im stöchiometrischen Verhältnis i : 2 in wäßriger Suspension verrührt werden. Zur Abgrenzung des Anmeldungsgegenstandes vom Stand der Technik sind im Erteilungsverfahren keine Druckschriften in Betracht gezogen worden.