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Verfahren zur Herstellung von o-Oxyazofarbstoffen Es wurde gefunden,
daß man o-Öxyazofarbstoffe erhält, wenn man o-Diazophenole, die keine Alkylacylaminogruppe
enthalten, mit Azokomponenten von der allgemeinen Formel
worin X1 einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Aralkylrest oder ein Wasserstoffatom, X@
einen Alkyl-, Cycloalkyl- oder Aralkylrest bedeutet, in alkalischem Mittel vereinigt.
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Die Farbstoffe liefern beim Chromieren auf der Faser olivgraue bis
olivgrüne Färbungen von sehr guter Walk- und guter Lichtechtheit, die sich vor allem
durch eine sehr gute -Abendfarbe auszeichnen. Die Farbstoffe besitzen ferner in
den meisten Fällen ein
gutes Egalisiervermögen. Sie zeigen sich
analogen o-Oxyazofarbstoffen, zu deren Herstellung i-Ainino- bzw. i-Acylamino-7-oxynaphthalin-3-sulfonsäuren
als Azokomponente dienen, wie sie aus der britischen Patentschrift 498:241 bekannt
sind, im Farbton und in der Abendfarbe der damit erhaltenen chromierten Färbungen
überlegen. Sie sind ferner o-Oxyazofarbstoffen, zu deren Herstellung i -Acetylamino-
7-oxynaphthalinsulfonsäuren als Azokomponenten dienen, wie sie aus der britischen
Patentschrift 316 268 bekannt sind, in der Abendfarbe und Pottingechtheit der damit
erhaltenen chromierten Färbungen überlegen. Schließlich iil>ertreffen sie analoge
o-Oxyazofarbstoffe aus o-Diazophenolen und 2-Alkylainino -7- oxynaphthalin - 6 -
sulfonsäuren, wie sie aus der französischen Patentschrift 8o6 585 bekannt sind,
in der Lichtechtheit.
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Die bei dem vorliegenden Verfahren verwendeten Azokomponenten sind
bisher noch nicht beschrieben und können auf verschiedene Weise hergestellt werden:
So erhält man beispielsweise die l-#Nfonoalkyl- bzw. i-Monoarallcylamino-7-oxynaphtlla1ill-3-sulfotisätiren
einheitlich aus der O, N-Dibenzolsulfoyl-i-amino-7-oxynaplithalin-3-sulfonsätire
durch Umsetzung mit Allzyl- bzw. Arallcylhalogenideil oder Dialkyl--sulfaten und
anschließende Abspaltung der Benzolsulfonylreste oder auch durch Einwirkung von
Alky1- bzw. Aralkylierungsmitteln auf 1 Ainiilo-7-Oxynapbtllalin-3-sulfonsäure und
Abtrennung- von den nebenher noch entstandenen Diallcyl- bzw. Diarallzylabkömmlingen.
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Man kann ferner einheitliche i-Monoalkyl-, i-Monoaralkyl- oder i-:NTonocycloallcylamino-7-oxynaplithalininonostilfonsäuren
aus den entsprechenden Abkömmlingen des i-Amino-7-oxynaphthalins durch Sulfonieren
gewinnen, wobei die Stellung der Sulfonsäuregruppe nicht mit Sicherheit festgestellt
ist.
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Die i -Dialkyl- bzw. i -Diarallzylamino-7-oxynaphthalin-3-bzw.-4-sulfonsäuren
kann man z. B. aus den i Amino-7-oxynaphthalin-3-bzw.-d.-sulfoiisäuren oder deren
Monoalkyl-, Monoaralkyl- oder Cycloalkylabkömmlingen durch direkte Umsetzung mit
überschüssigen Alky lierungsmitteln darstellen.
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Die Alkyl-, Aralkyl- oder Cycloalkylabkömmlinge der i-.i@niino-7-oxynaphtlialind.-sulfonsäure
lassen sich ferner nach dein Verfahren der Patentschrift 676856 durch Umsetzung
der 1, 7-Dioxynaphtlialin-4-sulfonsäure mit den entsprechenden Aminen und Alkalibisulfit
erhalten.
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Diese Azokompoilenten stellen graue bis fast farblose Pulver dar,
deren Alkalisalze in Wasser löslich sind. Beispiel- i 18 Teile i Amino-2-oxy-3,
5-dichlorbenzol werden in der üblichen Weise dianotiert. Die abgeschiedene Diazoverbindung
trägt man in eine mit überschüssigem Natriumcarbonat versetzte Lösung von 32,1 Teilen
einer i-Cvclohexylamino - 7 - oxynapht.halinmonostilfonsäure (hergestellt durch
Sulfonieren von 1-Cyclohexylamino-7-oxynaphthalin. das aus dem Kondensationsprodukt
von i-Amino-7-oxynaphthalin mit Cyclohexanon vom F. 24111f durch katalytische Hydrierung
gewonnen wurde) ein und rührt bis zur Beendigun;, der Kuppelung. Der abgeschiedene
und getrocknete Farbstoff ist ein dunkelviolette Pulver, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit violetter; in Wasser mit blauer tind in verdünnten Mineralsäuren
mit olivgrüner Farbe löst. Wolle wird in blaugrünen Tönen gefärbt, die beim Nachchromieren
in ein Grauoliv von ausgezeichneter Walk- und Pottingechtheit und sehr guter Lichtechtheit
übergehen. Der Farbton wird bei künstlichem Licht kauen verändert.
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Beispiel 2 , Eine aus 15.4 Teilen i- Amino-2-oxy-5-nitrobenzol hergestellte
Diazostispension wird mit einer Lösung von 32.9 Teilen i-Benzylamino-7-oxynaplitlialin-d.-sulfonsäure
(erhalten durch Umsetzung von 1, 7-DioxynapIithalin-d.-sulfonsäure mit Benzylamin
in Gegenwart von Natriumbisulfit), die überschüssige \Tatriumcarbonat enthält, vereinigt.
NachBeendigung der Kupplung wird der gebildete Farbstoff abgeschieden und getrocknet.
Dian erhält ein dunkelviolettes Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit roter, i» Wasser oder Natriumcarbonatlösung finit olivgrüner Farbe löst. Wolle
wird in blaustichiggrünen Tönen gefärbt, die beim :Naclichromieren in ein Olivgrün
von ausgezeichneter Walk- und Pottingechtheit und sehr guter Lichtechtheit übergehen.
Die Färbung besitzt eine sehr gute Abendfarbe.
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Beispiel 3 Eine aus 15,4 Teilen i- Amino-2-oxv-5-nitrobenzol hergestellte
Diazosuspension wird mit einer Lösung von 32,9 Teilen einer i - Benzylämino- 7-
oxynaphthalinmonosulfonsäure (hergestellt durch Sulfonieren von i-Benzylamino-7-oxynaphthalin,
das aus dem Kondensationsprodukt von i-Amino-7-oxvnaplithalin mit Benzaldehyd durch
katalytische Hydrierung gewonnen wurde) in Gegenwart von überschüssigem Natriumcarbonat
vereinigt. Nach beendeter Kuppelung wird der gebildete Farbstoff abgeschieden und
getrocknet. Man erhält ein dunkles
Pulver, das sich in konzentrierter
Schwefelsäure mit lebhaft roter, in Wasser oder Natriumcarbonatlösung mit olivgrüner
Farbe löst und Wolle in blaustichiggrünen Tönen färbt, die beim Nachchromieren in
ein volles Olivgrün von ausgezeichneter Walk-, Potting-und sehr guter Lichtechtheit
übergehen. Die Färbung besitzt eine ausgezeichnete Abendfarbe.
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Verwendet man als Azokomponente eine i -Benzvlamino - 7-oxynaphthalin-3
-sulfonsäure, die erhalten wird durch Umsetzung von i-Amino-7-oxynaphthalin-3-sulfonsäure
mit i Mol Benzylchlorid, oder durch Umsetzung der O, N-Dibenzolsulfoylverbindung
von i-Amino-7-oxynaphthalin-3-sulfonsäure mit Benzylchlorid und anschließende Abspaltung
der Benzolsulfoylreste. so wird ein dunkles Farbstoffpulver erhalten, das in seinen
färberischen Eigenschaften weitgehend mit dem im Absatz i beschriebenen übereinstimmt.
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Verwendet man als Azokomponente eine i - (2'- Chlorbenzylamino) -7-
oxynaphthalinmonosulfonsäure, die erhalten wird durch Kondensation von i-Amino-7-oxynaphthalin
mit o-Chlorbenzaldehy d, katalytische Reduktion der Benzylidenverbindung zum i-(2'-Chlorbenzylamino)-7-oxynaphthalin
und nachfolgende Sulfonierung, so erhält man ein dunkles Farbstoffpulver,- das sich
in Wasser und Natriumcarbonatlösung ;mit blaustichigolivgrüner, in konzentrierter
Schwefelsäure mit lebhaft roter Farbe löst und Wolle beim Chromieren in etwas lebhafteren
olivgrünen Tönen von den gleichen sehr guten Echtheitseigenschaften färbt.
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Zu ganz ähnlichen Farbstoffen gelangt man, wenn man von Azokomponenten
ausgeht, die bei der Verwendung von anderen im Benzylrest durch Chlor substituierten
Benzaldehyden, z. B. 4 - Chlorbenzald:ehyd, 2, 6-Dichlorbenzaldehyd, in der angegebenen
Weise erhalten werden. Beispiel ¢ Eine aus 15,4 Teilen i-Amino--2-oxy-5-nitrobenzol
bereitete Diazosuspension wird mit einer überschüssiges Natriumcarbonat enthaltenden
Lösung von 2g,5 Teilen i-n-Butylamino-7-oxynaphthalin-¢-sufons.äure (erhalten durch
Umsetzung von i, 7-Dioxynaphthalin-q.-sulfonsäure mit n-Butylamin und Natriumbisulfit)
vereinigt und gerührt, bis die Kuppelung beendet ist. Der abgeschiedene und getrocknete
Farbstoff ist ein dunkelviolettes Pulver, das sich in Wasser mit grüner, in verdünnten
Mineralsäuren und konzentrierter Schwefelsäure mit roter Farbe löst. Wolle wird
aus saurem Bad in blaustichiggrünen Tönen gefärbt, die beim Nachchromieren -in-
ein Grünoliv von sehr -uter Walk- und Pottingechtheit und sehr schöner Abendfarbe
übergehen.
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Beispiel 5 Die aus r8 Teilen i-Amino-2-oxy-3, 5-dichlorbenzol hergestellte
Diazoverbindung wird in eine überschüssiges Natri:umcarbonat enthaltende Lösung
von 25,3 Teilen i-Methylamino-7-oxynaphthalin-3-sulfonsäure (hergestellt aus der
O, N-Dibenzolsulfoyl-i-amino-7-oxynaphthalin-3-sulfonsäure durch Methylierung und
Abspaltung der beiden Benzolsulfoylreste) eingetragen. Nach beendeter Kuppelung
wird der gebildete Farbstoff abgeschieden und getrocknet. Er stellt ein dunkelviolettes
Pulver dar, das sich in Wasser mit blauer, -in verdünnter Essigsäure und konzentrierter
Schwefelsäure mit violetter Farbe löst. Wolle wird aus saurem Bad in blaugrünen
Tönen gefärbt, die beim Nachchromieren in ein Olivgrau von sehr guter Walk- und
Pottingechtheit und guter Lichtechtheit übergehen. Die Färbung behält ihren schönen
Ton bei künstlicher Beleuchtung bei.
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Bei Verwendung von i-Äthy lamino-7-oxynaphthalin-3-sulfonsäure oder
i-Äthylamino-7-oxynaphthalin-.4-sulfonsäure erhält man Farbstoffe von ganz. ähnlichen
Eigenschaften. Beispiel 6 18 Teile i-Amino-2-oxy-3, 5-dichlorbenzol werden diazotiert;
die Diazoverbindung wird abgeschieden und in eine überschüssiges Natriumearbonat
enthaltende Lösung von 41,g Teilen 1-Dibenzylamino-7-oxynaphthalin-3-sulfonsäure
(hergestellt durch Umsetzung von i Mol i-Amino-7-oxynaphthalin-3-sulfonsäure mit
2 Mol Benzylchlorid in Gegenwart eines säurebindenden Mittels) eingetragen. Wenn
die Kuppelung beendet ist. wird der gebildete Farbstoff abgeschieden und getrocknet.
Man erhält ein dunkelviolettes Pulver, das sich in konzentrierter Schwefelsäure
mit violetter, in verdünnter Natriumcarbonatlösung mit blauer Farbe löst. Wolle
wird in blaugrünen Tönen gefärbt, die beim 1\Tachchromieren in ein Grauoliv von
ausgezeichneter Walk- und Pottingechtheit, guter Lichtechtheit und schöner Abendfarbe
übergehen.
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Ersetzt man die Azokomponente durch i-Di - n-butylamino-7-oxvnaphthal
in-3-sulfonsäure oder i N-Benzyl-N-methylamino-7-oxynaphthalin-3-sulfonsäure, so
erhält man Farbstoffe von ähnlichen Eigenschaften.
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Die folgende Tabelle enthält einige weitere nach dem vorliegenden
Verfahren verwendbare Komponenten sowie Angaben über die färberischen Eigenschaften
der hieraus im einzelnen erhältlichen o-Oxyazofarbstoffe.
Lösungsfarbe in Farbe der |
nach- |
Diazokomponente Azokomponente Tonzen- Natrium- chromierten |
trierter carbonat- Färbungen |
Schwefel- Lösung auf Wolle |
säure |
i-Amino-2-oxy-3-chlor- i-Cyclohexylamino-7-oxynaph- blaustichig-
I blau braunoliv |
Benzol thalin-4-sulfonsäure rot |
i-Amino-2-oxy-3-nitro- i-Benzylamino-7-oxynaphtha- blaustichig-
blaugrün grauoliv |
5-methylbenzol lin-3-sulfonsäure rot |
i-Amino-2-oxy-3-nitro- i-Benzylamino-7-oxynaphthalin- rot blaugrün
grauoliv |
5-acetylaminobenzol 4-sulfonsäure |
i-Amino-2-oxy-5-chlor- i-n-Butylamino-7-oxynaphtlra- blaustichig- |
blaugrün grauoliv |
Benzol lin-4-sulfonsäure rot |
i-Amino-2-oxy-3, 5-di- i-Benzylamino-7-oxynaphthalin- rot `blaugrün
oliv |
nitrobenzol 4-sulfonsäure |
i-Amino-2-oxy-3-nitro- i-n-Butylamino-7-oxynaphtha- violett
blaugrün grauoliv |
5-chlorbenzol lin-4-sulfonsäure |
i Amino-2-oxy-4-nitro- i-Cyclohexylamino-7-oxynaph- blaustichig-
blaugrün oliv |
5-chlorbenzol thalin-4-sulfonsäure rot |
i-Amino-2-oxy-4-nitro- i-Benzylamiino-7-oxynaphthalin- blaustichig-
blaugrün olivgrün |
Benzol 4-sulfonsäure rot |
i-Amino-2-oxy-3-chlor- i-Benzylamino-7-oxynaphthalin- rot blaugrün
olivgrün |
5 nitrobenzol 4-sulfonsäure |
i-Amino-2-oxy-5-nitro- i-Benzylamino-7-oxynaphthalin- rot blaugrün
olivgrün |
benzol-3-sulfonsäure 4-sulfonsäure |
i-Amino-2-oxy-3, 5-di- i-Dimethylamino-7-oxynaphtha- violett
blau grauoliv |
chlorbenzol lin-3-sulfonsäure |
i Amino-2-oxy-5-nitro- i-(Oxäthylamino)-7-oxynaphtha- rot blaugrün
olivgrün |
Benzol lin-3-sulfonsäure |
desgl. i-(Dioxäthylan)ino)-7-oxynaph- rot blaugrün griinoliv |
thalin-3-sulfonsäure |
desgl. i - (Sulfornethylamino) - 7 - oxy- rot blaugrün olivgrün |
naphthalin-3-sulfonsäure |
desgl. i-(Sulfoäthylamino)-7-oxynaph- rot blaugrün olivgrün |
thalin-3-sulfonsäure |
i-Amino-2-oxy-5-nitro- i-(Carboxymethylamino)-7-oxy- rot blaugrün
olivgrün |
Benzol naphthalin-3-sulfonsäure |