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DE73339C - Verfahren zur Herstellung von Stickereien, sogenannten Nadelmalereien - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Stickereien, sogenannten Nadelmalereien

Info

Publication number
DE73339C
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Authority
DE
Germany
Prior art keywords
embroidery
painting
production
called needle
fabrics
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DENDAT73339D
Other languages
English (en)
Original Assignee
Fräulein M. JÖRRES in München, Ottostr. 7
Publication of DE73339C publication Critical patent/DE73339C/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D05SEWING; EMBROIDERING; TUFTING
    • D05CEMBROIDERING; TUFTING
    • D05C17/00Embroidered or tufted products; Base fabrics specially adapted for embroidered work; Inserts for producing surface irregularities in embroidered products

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Sewing Machines And Sewing (AREA)
  • Decoration Of Textiles (AREA)
  • Automatic Embroidering For Embroidered Or Tufted Products (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 52: Nähmaschinen.
Bisher werden die Stickereien auf einem Grund von sogenannten glatten oder leinenartigen Geweben ausgeführt; für die verschiedenen Formen, wie Ornamente, Blumen, Früchte Figuren, Landschaften etc. werden verschiedene Stickarten angewendet. Die Umrisse der Zeichnung werden auf dem Grund aufgezeichnet, die Wahl und Vertheilung der einzelnen Farben bleibt der Stickerin überlassen, welche nach einem gemalten Vorbilde arbeitet. Die Richtung der einzelnen Stiche ist dabei entweder vertical oder horizontal oder nach den Umrissen des Ornamentes. Dieselbe ist also nicht vorgezeichnet, so dafs die Gleichmäfsigkeit der Arbeit vollständig von der Uebung der Stickerin abhängt. Häufig entsteht dadurch ein Gewirr von Stichen, das auf das Auge störend wirkt. Soll ein farbiges Bild hergestellt werden, so ist es unmöglich, an demselben etwa entstehende zu dunkle oder zu helle Töne zu verbessern.
Das nachstehend beschriebene neue Stickverfahren ersetzt den Plattstich, den Wirkstich, den Hautelissestich und den Gobelinstich.
Bei demselben werden stets sogenannte Diagonalstoffe als Grund benutzt, Köperstoffe, deren Bindungen in einer fortlaufenden Linie liegen. Bei denselben bilden die Bindungen zwischen den flottliegenden Fäden schräglaufende Vertiefungen.
Auf diese Diagonalstoffe werden nun bei dem neuen Verfahren die Umrisse des zu stickenden Dessins aufgezeichnet. Innerhalb der Umrisse werden mit feinen Seidenfäden die Grenzen der einzelnen Farbentöne abgesteckt. Aldann werden mit den in Stärke und Farbe entsprechenden Fäden die einzelnen Flächen im ■ gewöhnlichen Stilstich derart überstickt, dafs die Stiche stets in Richtung der schrägen Bindungen des Grundstoffes verlaufen.
Zweckmäfsig wird man nach Absteckung der Farbengrenzen in die einzelnen Abtheilungen Musterfäden einziehen, so dafs die Arbeit auch von solchen Stickerinnen vollendet werden kann, deren Farbensinn nicht besonders künstlerisch entwickelt ist. Es ist dadurch ermöglicht, dafs die neue Technik einen Industriezweig schafft, der bei hoher- künstlerischer Leistung verhältnifsmäfsig ungeschulter Kräfte bedarf.
Die Bindungen zeigen für jeden einzelnen Stich die Richtung an; es entsteht keine Erhöhung, der Grund kann durch Anwendung von starken oder von mehreren Fäden vollständig oder auch durch einfache Fäden nur theilweise verdeckt werden. In letzterem Falle werden die Stiche nicht nur in Richtung der Bindungen, sondern direct in den Bindungen selbst geführt.
Das Verfahren hat viel Aehnlichkeit mit dem Malen eines Bildes. Das Aufzeichnen der Umrisse, das Abstecken der Farbengrenzen entspricht der Anfertigung der Farbenskizze des Malers; das Ausführen der Nadelstiche erfolgt wie das Malen mit dem Pinsel stets in einer Richtung und zweckmäfsig immer vom Schatten zum Licht. Wegen dieser Aehnlichkeit wird das Verfahren auch Nadelmalerei benannt.
Die Aehnlichkeit wird noch dadurch erhöht, dafs man ebenso wie beim Malen auch bei diesem neuen Stickverfahren an schon vollendeten Stickereien das Licht verbreitern, die
Schatten vertiefen, oder einen zu grellen Ton mit einem neutralen theilweise decken kann.
• Man zieht hierzu zwischen den bereits vorhandenen Stichen und in gleicher Weise entsprechend gefärbte Fäden, durch Vielehe dann ebenfalls keine Erhöhung eintritt.
Das Stickverfahren wird besonders verwendet werden für Möbelbezüge, Wanddecorationen, für Wäschestücke und für jede Art Chenille- und Goldstickerei. Bei Verwendung von entsprechendem Material kann man Flächen herstellen, die bisher nur in der Weberei möglich waren. Am geeignetsten wird sich die neue Technik für Tapetenstickerei mit Gold und Chenille
zeigen,
da sie hier nicht nur
schöner, sondern auch billiger als Weberei ist, indem die kostbaren Goldfäden nur an den Stellen verwendet werden, an welchen sie zur Wirkung kommen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Stickereien, sogenannten Nadelmalereien, gekennzeichnet durch die Verwendung von Diagonalstoffen als Grundstoffe, auf welchen nach dem Entwerfen der Farbenskizze die Stickerei so ausgeführt wird, dafs die einzelnen Stiche in Richtung der Bindungen des Diagonalstoffes verlaufen.
DENDAT73339D Verfahren zur Herstellung von Stickereien, sogenannten Nadelmalereien Expired - Lifetime DE73339C (de)

Publications (1)

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DE73339C true DE73339C (de)

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DENDAT73339D Expired - Lifetime DE73339C (de) Verfahren zur Herstellung von Stickereien, sogenannten Nadelmalereien

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DE (1) DE73339C (de)

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