DE73086C

DE73086C - Mischventil für Badezwecke

Info

Publication number: DE73086C
Application number: DENDAT73086D
Authority: DE
Original assignee: VEREINIGTE ESCHEBACH'sche WERKE, AKTIEN-GESELLSCHAFT, in Dresden-N
Anticipated expiration: 1913-03-04

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT

KLASSE 85: Wasserleitung.

in DRESDEN.

Mischventil für Badezwecke.

Das vorliegende Mischventil kennzeichnet sich dadurch, dafs lediglich ein einziges kolbenartiges Ventil in seinem Gehäuse in Richtung seiner Spindel verschoben zu werden braucht, um kaltes oder warmes Wasser getrennt oder gemischt in die Wanne laufen zu lassen. Bei Abschlufs des Wannenrohres kann dieselbe Wirkung für die Brause erzielt werden.

Der senkrechte Schnitt (Fig. 1) durch das Mischventil mit den anschliefsenden Röhren erläutert die Einrichtung desselben, während Fig. 2 die bekannte Anbringung solcher Mischventile an Badeöfen in Verbindung mit Wanne und Brause wiedergiebt.

Das Ventil besteht in der Hauptsache aus einem cylindrischen, mit äufserem Dichtungsverschlufs a¹ versehenen Körper a, der in der Richtung von b mit dem Badeofen verbunden ist, in welchem die Fortsetzung von b in bekannter Weise im unteren Theil des Wasserbehälters des Ofens mündet, um hier durch Eintritt kalten Wassers oben heifses Wasser aus dem Ofen herauszudrängen, das durch das Rohr c herabfällt und in einer Leitung um den cylindrischen Körper α in das Wannenrohr d gelangt, das mittels des Hahnes e abgeschlossen werden kann.

Wird das Mischventil nicht direct mit dem Ofen verbunden, wie eben angegeben, so wird das Abfallrohr aus dem oberen Ofentheil und das Steigrohr für die Brause getrennt angeordnet.

Das Anschlufsrohr f an die Druckwasserleitung mündet in α in dessen Achsenrichtung; darüber befindet sich die Mündung des Verbindungsstutzens b mit dem Ofeninnern.

Das Wannenrohr d dagegen mündet in dem unteren oder oberen Theil des Körpers a.

Die genannten drei Mündungen sind so angeordnet, dafs diejenigen von b und f durch die Stirnfläche, dagegen diejenige von d durch die Umfläche des kolbenartigen, massiven Ventils g abgeschlossen sind, wenn letzteres sich in der gezeichneten Stellung befindet. Dieses Ventil g kann durch Drehung seiner Spindel in seiner Achsenrichtung verschoben werden.

Es kann die Verschiebung auch ohne Anwendung des Schraubenganges auf seiner Spindel und des Muttergewindes erfolgen, indem es dann einfach verschoben wird, und kann zu dieser Verschiebung das Spindelende auch mit einem Schwinghebel mit Handgriff versehen werden.

Die Wirkung bei Verschiebung des Ventils g ist nun folgende:

Verschiebt man das Ventil um den Betrag x, so strömt das Druckwasser aus/durch b in den Ofen und fällt dementsprechend heifses Wasser durch c und d (bei geöffnetem Hahn e) in die Wanne.

Verschiebt man das Ventil um den Betrag^, so wird nur ein Theil des Druckwassers aus/ durch b in den Ofen strömen, um einen entsprechenden Theil warmen Wassers auf dem . angegebenen Weg in der Wanne zu verdrängen, während der andere Theil kalten Wassers aus / direct durch d abfliefst. Das hierbei in d erfolgende Zusammenströmen von

heifsem und kaltem Wasser ergiebt das gewünschte Gemisch.

Verschiebt man das Ventil g um den Betrag £, wodurch die Mündung von d ganz freigelegt wird, so wird sich der ganze Strom kalten Wassers aus f durch d in die Wanne ergiefsen und hindert der Druck dieses Wassers ein Nachfliefsen von warmem Wasser aus dem Badeofen fast gänzlich.

Es kann also der Abfiufs entweder von heifsem Wasser oder von heifsem und kaltem Wasser gemischt oder von kaltem Wasser in die Wanne durch einfache Verschiebung des kolbenartigen Ventils g bewirkt werden.

Schliefst man den Hahn e im Wannenrohr d, so können durch die gekennzeichneten verschiedenen Einstellungen des einen Ventils dieselben verschiedenen Wirkungen bei der Brause erzielt werden.

Der Griff des Hahnes e im Wannenrohr kann mit einer Scheibe oder dergleichen versehen sein, welche, wenn der Hahn geschlossen wird, sich vor das Drehrad der Spindel des Ventils g legt, so dafs ein Drehen des Ventils nach Anstellung der Brause und demnach ein Verbrühen durch die Brause nicht möglich wird.

Claims

Patent-Anspruch:

Ein Mischventil für Badezwecke, gekennzeichnet durch die Anordnung eines in seiner Achsenrichtung verschiebbaren, kolbenartigen Körpers (g) in einem Gehäuse (a), welcher die Mündungen der Verbindungsrohre (b) nach dem Ofen und nach der Druckwasserleitung (f) durch seine Stirnfläche, die Mündung des Wannenrohres (d) dagegen durch seine Umfläche verschliefst, so dafs die Zuführung von heifsem, gemischtem oder kaltem Wasser nach der Wanne oder Brause durch mehr oder minder weite Längsverschiebung des Kolbens (g) erreicht wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.