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Verfahren und Vorrichtung zum Prüfen und Messen der Adaption des menschlichen
Auges Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Prüfen und Messen
der Adaption des menschlichen Auges. Für viele berufliche und wissenschaftliche
Zwecke werden Meßgeräte für das Dunkelsehvermögen von Personen, sogenannte Adaptometer,
benötigt. Ein bekanntes Adaptometer, wie es vor allem von den Röntgenologen gebraucht
wird, die ihren Adaptionszustand prüfen, ehe sie das licht- und kontrastarme Röntgendurchleuchtungsbild
betrachten, besteht aus einer Reihe verschieden heller und verschieden geformter
Leuchfflächen in Form von radioaktiven LeuchtfilbmNen, welche auf einem Karton fest
angeordnet sind. Der Arzt prüft dadurch seinen Adaptionszustand, daß er versucht,
im Dunkeln die Leuchtzeichen zu erkennen. Zu einem Zeitpunkt, zu welchem er diese
erkennt, ist er angeblich adaptiert. Die Erfahrung mit diesem oder anderen bekannten
Geräten lehrt, daß nach öfterer Benutzung die Erkennbarkeit der leuchtenden Zeichen
durch das Erinnerungsvermögen an die einmal festgelegte Reihenfolge und Anordnung
wesentlich erleichtert wird und dadurch ein besserer Adaptionszustand insofern vorgetäuscht
wird. als der Arzt eine bestimmte Figur zu einem viel früheren Zeitpunkt zu erkennen
glaubt, als dies physiologisch-visuell der Fall wäre.
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Ferner kann mittels derartiger Geräte das Kontrastempfinden bei Dunkel
adaption nicht festgestellt oder gemessen werden, was gerade bei Röntgendurchleuchtungen
eine wesentliche Voraussetzung ist.
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Diese Nachteile werden gemäß der Erfindung bei einem Verfahren zum
Prüfen und Messen der Adaption des menschlichen Auges mit Hilfe mehrerer, verschieden
stark leuchtender Flächen dadurch vermieden, daß die Leuchtflächen auf in beliebiger
Reihenfolge gegeneinander verstellbaren Körpern angeordnet sind, die nach ihrer
Leuchtstärke eingeordnet werden müssen, und daß die Einstellung der richtigen Reihenfolge
durch eine beim Einstellen nicht sichtbare Kontrollvorrichtung nachprüfbar ist.
Es ist leicht einzusehen, daß zu dem Zeitpunkt, zu dem es einer Versuchsperson gelingt,
im Dunkeln eine
solche Ordnung herzustellen, dieselbe an dieses
Helligkeitsniveau gewöhnt ist und dabei ein Kontrastempfinden besitzt, das der Abstufung
der Helligkeit der Leuchtflächen entspricht.
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Die verschiedenen Leuchtflächen, welche verschieden stark leuchten,
werden am einfachsten durch radioaktive Leuchtstoffe, die konstant leuchten, was
bei der geringen Helligkeit durchaus möglich ist, und die durch Licht nicht erregt
werden können, erzeugt.
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Die Abstufung der Helligkeit Ider Leuchtflächen kann jeweils dem Verwendungszreck
der Vorrichtung angepaßt sein.
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Eine Einrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung
kann beispielsweise darin bestehen, daß die vorteilhaft zylindrisch ausgebildeten,
verstellbaren Körper mit ihren Endflächen gleitend zwischen zwei durchsichtigen
Wänden eines rechteckigen Kastengestelles gelagert sind, dessen Seitenflächen Oeffnungen
zum Verstellen der Körper besitzen. Die Endflächen dieser Verstellkörper sind auf
der Oberseite mit den verschieden stark leuchtenden Flächen und auf der Unterseite
mit den zur Kontrolle der richtigen Einstellung dienenden Einrichtungen versehen.
Um die verstellbaren Körper in ihrer Einstellage zu sichern, bestehen diese zweckmäßig
aus zwei aneinandergeführten und unter Federwirkung gegeneinander verschiebbaren
Stempeln.
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Eine !Messung der Dunkeladaption geht wie folgt vor sich: Man versucht
im Dunkeln die verschiedenen Leuchtflächen durch Anfassen der Verschiebekörper mit
Daumen und Zeigefinger in eine Reihe zu ordnen, derart, daß die Helligkeit von links
nach rechts oder umgekehrt abnimmt. Sodann wendet man das Gerät um und kann dann
aus der Markierung, die gegebenenfalls chiffriert sein kann, die Richtigkeit der
Reihenfolge erkennen.
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Die Kontrolleinrichtung kann beispielsmeiste aus selbstleuchtenden
Zeichen bestehen, die eine fortlaufende Kennzeichnung aufweisen.
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Die Kennzeichnung der zylindrisch geformten Verschiebekörper erfolgt
zweckmäßig durch rotationssymmetrische Zeichen, da hierbei ein Verdrehen Xder Zeichen,
das beim Verschieben der Zylinder unvermeidlich ist, die leichte Lesbarkeit der
Reihenfolge nicht stört oder gar fälscht. Würden z. B. die Verschiebekörper mit
Ziffern gekennzeichnet, so wäre im Falle von neun Verschiebekörpern eine Verwechselung
des sechsten und neunten Zylinders leicht möglich; im übrigen würden die Ziffern
schwer lesbar sein, da sie infolge der Verdrehung die verschiedensten Lagen einnehmen.
Die Kennzeichnungen werden daher vorteilhaft als konzentrische Aussparungen gleichmäßig
abgestuften Durchmessers ausgebildet. Durch die gleichförmige Abnahme der konzentrischen
Aussparungen ist die Reihenfolge gekennzeichnet. Die Aussparungen sind mit radioaktiver
Leuchtfarbe versehen, so daß eine Kontrolle der Richtigkeit der Reihenfolge im Dunkeln
ohne weitere Lichtquelle erfolgen kann.
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Eine Ausführungsform der Vorrichtung welche vor allem für Berufseignungsprüfungen
in Frage kommt, ist folgende: Die Verschiebekörper werden an ihrer Kontrollseite
mit konzentrischen, verschieden weiten Kontaktringen versehen. In die Wand. die
diese Ringe abdeckt, wird eine Kontaktschiene eingelassen, welche entsprechende
Kontaktringe, die ein oder mehrmals unter brochen sind, aufweist. Die Anordnung
der Gegenkontaktringe ist so getroffen, daß im Falle der richtigen Anordnung der
Verschiebekörper ein Stromkreis geschlossen wird. In den Stromkreis ist ein optisches
oder akustisches Anzeigegerät eingebaut. In diesem Falle ist die Dunkeladaption
wie folgt zu prüfen: Man versucht im Dunkeln die Leuchtflächen zu ordnen. Die Richtigkeit
der Ordnung wird dann durch Aufblitzen einer Lampe oder Ertönen eines Signals angezeigt.
Die Wahrscheinlichkeit, daß durch Zufall die Stempel an die richtigen Plätze gebracht
werden, kann durch Erhöhung der Anzahl der Stempel auf ein Minimum herabgedrückt
werden.
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Man kann auch die den einzuordnenden Leuchtflächen anliegende Wand
selbstleuchtend ausbilden und ihre Helligkeit entweder konstant oder veränderlich
oder abgestuft machen. Eine solche Vorrichtung kann zur exakten Untersuchung der
Adaption in Abhängigkeit von der Helligkeit des Umfeldes dienen und wird vor allem
den Verhältnissen, wie sie bei der Röntgendurchleuchtung herrschen, gerecht. Bei
der Rõntgendurchleuchtung hat man in einem lichtschwachen Umfeld, welches durch
das jeweilig eingeblendete Feld begrenzt ist, verschieden stark leuchtende Flächen
(Kontraste) festzustellen.
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Gleichartige Verhältnisse werden nun bei dem Prüfgerät dadurch erreicht,
daß die den Leuchtflächen anliegende durchsichtige Wand durch eine selbstleuchtende
ersetzt wird; dabei wird zweckmäßig die Wand an der den Leuchtflächen benachbarten
Seite gleichmäßig oder abgestuft mit radioaktiver Leuchtutasse versehen. Die Schichtdicke
der Leuchtschicht muß klein gehalten werden, damit das Licht, welches von den veränderlichen
Leuchtfläche kommt, nur wenig geschwächt wird.
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Falls man die Adaption in Abhängigkeit von einem veränderlich hellen
Umfeld bestimmen will, kann man eine an der den
Leuchtflächen benachbarten
Seite leicht aufgerauhte Wand oder eine solche aus Milch-oder Opalglas versenden
und Licht durch die seitlichen Begrenzungsflächen der Wand einstrahlen, das an denjenigen
Stellen, an denen es die aufgerauhten Stellen trifft, dem Beschauer zugestrahlt
wird. Auf diese Weise hat die Versuchsperson den Eindruck einer selbstleuchtenden
Fläche. Selbstverständlich muß die Helligkeit derselben klein sein gegenüber derjenigen
des geringst leuchtenden Verschiebekörpers. Durch Veränderungen der Lichtstärke
des eingestrahlten Lichtes kann die Adaption in Abhängigkeit der Helligkeit des
Umfeldes bestimmt werden. Ebenso ist ein Gerät mit einer Wand abgestufter Helligkeit
für Feinuntersuchungen geeignet, um die Adaptionsfähigkeit in verschiedenen Helligkeitsgebieten
nachzuprüfen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Abb. I zeigt einen Längsschnitt durch das Gerät, Abb. 2 zeigt einen Querschnitt
und Abb. 3 eine Unteransicht des Gerätes in schaubildlicher Darstellung. Zwischen
den beiden Seitenwänden 1, Idie durch Leisten 2 in Abstand voneinander gehalten
werden, sind die Glasplatten 3 eingesetzt, so daß ein beiderseits offenes Gestell
entsteht. In diesem Gestell befindet sich eine Reihe von untereinander verschiebbaren
Prüfkörpern. Jeder Prüfkörper besteht aus zwei ineinander vers.chiebbaren Hülsen
4 und 5, die durch eine in Aussparungen der beiden Hülsen liegende Druckfeder 6
zwischen den Glasplatten in ihrer eingestellten Lage aufrechterhalten werden. Auf
den oberen Hülsen 4 befinden sich Einsenkungen 7 gleicher Ausbildung, deren Böden
mit Leuchtfarbe konstanter,. aber abgestufter Helligkeit bedeckt sind. Die Hülsen
5 tragen auf ihren Stirnseiten ebenfalls Einsenkungen 8, die sich in ihrer Größe
unterscheiden und gleichfalls mit Leuchtfarbe, aber gleicher Helligkeit ausgefüllt
sind.
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PATENTANSPÜCHE: I. Verfahren zum Prüfen und Messen der Adaption des
menschlichen Auges mit Hilfe mehrerer, verschieden stark leuchtender Flächen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Leuchtflächen auf in beliebiger Reihenfolge gegeneinander
verstellbaren Körpern angeordnet sind, die nach ihrer Leuchtstärke eingeordnet werden
müssen, und daß die Einstellung der richtigen Reihenfolge durch eine beim Einstellen
nicht sichtbare Kontrollvorrichtung nachprüfbar ist.