DE726619C - Elektrischer Schalter - Google Patents

Description

Bei solchen elektrischen Schaltern, wo die Löschung durch eine von einem Differentialkolben hervorgerufene Löschmittelströmung erfolgt, erhält man immer eine sichere, schnelle Löschung, wenn der Strom verhältnismäßig groß ist. Innerhalb eines gewissen niedrigen Stromstärkegebietes kann es aber vorkommen, daß die von dem Lichtbogen entwickelte Energie nicht ausreicht, um die erforderliche Löschmittelströmung zu erzeugen. In solchen Fällen kann es eintreffen, daß die Löschung verzögert wird oder sogar ausbleibt. Bei Schaltern anderer Art ist es bekannt, einen von dem Schaltmechanismus angetriebenen Kolben anzuordnen, der die Löschwirkung der Löschkammer unterstützt hat. Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anordnung bei Differentialkolbenschaltern, durch welche die Löschung auch bei kleinen Stromstärken gesichert wird. Nach der Erfindung wird auch ein von dem Schaltmechanismus angetriebener Kolben angeordnet, aber die Anordnung wird so getroffen, daß dieser letztere Kolben in einem den beweglichen Kontakt umgebenden Zylinder angeordnet ist und von a$ einem an den beweglichen Kontakt angebrachten Ansatz erst dann mitgenommen wird, wenn die Spitze des beweglichen Kontaktes, die Öffnung in dem Differentialkolben verlassen hat. Wird deshalb der Lichtbogen nicht von dem Differentialkolben ausgelöscht, erfolgt die Löschung durch den Flüssigkeitsstrom, der von dem von dem Schaltmechanismus angetriebenen Kolben erzeugt wird.

Gemäß einer Ausführungsform der Erflndung wird der Differentialkolben becher-

förmig ausgebildet, und der Zylinder, welcher den von dem Schaltmechanismus betätigten Kolben aufnimmt, ragt in diesen Becher hinein. Durch diese Bauweise erhält man eine sehr kurze Bauhöhe des Schalters, so daß er, trotzdem er zwei unabhängige Glieder für die Löschung enthält, doch kaum größer wird als ein gewöhnlicher Schalter dieser Art.

ίο Auf der beiliegenden Zeichnung ist eine Ausführangsform der Erfindung gezeigt.

Auf der Zeichnung bezeichnet ι den festen Kontakt des Schalters und 2 den beweglichen. Der feste Kontakt ist am Boden einer Kammer befestigt, welche Kammer von einem Isolationszylinder 3 mit Deckel 5 und Haube 6 gebildet wird. Diese Kammer ruht auf dem Stützisolator 4. In der Haube 6 ist ein Hebel 7 gelagert, welcher mit dem einen Ende mit der Betätigungsstange des Schalters und in. dem anderen Ende mit dem beweglichen Kontakt 2 gelenkig verbunden ist. Der feste Kontakt ι ist in einem Zylinder 22 eingeschlossen, welcher Zylinder oben von dem Dilterentialkolben 21 zugeschlossen ist. Dieser Kolben wird normalerweise in. der unteren Lage von der Schraubenfeder 23 gehalten. An der unteren Seite des Bodens 25 des Difierentialkolbens 21 ist eine Aushöhlung 20 für den festen Kontakt. Der Boden des Zylinders 22 ist mit öffnungen versehen, welche durch ein ringförmiges Ventil 29 zugeschlossen sind. Im Boden 25 des Differentialkolbens ist ein Spalt 27 vorgesehen, welcher Spalt durch Kanäle 2S mit dem Raum 24 zwischen dem Difierentialkolben und dem Zylinder 22 in Verbindung stellt. Ferner ist der Boden 25 durch eine Bohrung" 30 für den beweglichen Kontakt 2 versehen. In den becherförmigen Diir'erentialkolben 21 ragt der Zylinder 9 hinein. In diesem Zylinder läuft der Kolben 12, der zweckmäßigerweise aus Isoliermaterial ausgeführt ist. Dieser Kolben hat eine Bohrung 18. Der Kolben 12 ist unten mit einer Wand 13 versehen, welehe eine Öffnung 14 für den beweglichen Kontakt hat. Der Raum oberhalb dieser isolierenden Wand steht durch Kanäle 15 mit dem Raum oberhalb des Kolbens in Verbindung. Durch eine Schraubenfeder 31 wird der Kolben 12 normalerweise in der unteren Lage gehalten. Der bewegliche Kontakt 2 ist durch ein Loch in dem Deckel 5 geführt und ist ferner von einer beweglichen Packung 11 umgeben, SS welche Packung normalerweise nach oben von der Schraubenfeder 19 gehalten ist. Diese Packung 11 hält den Raum innerhalb des Zylinders 9 von dem Raum außerhalb desselben abgesperrt. Wenn aber der Kolben öo 12 nach unten von der Schraubenfeder 31 geführt wird, wird die Packung 11 nach unten gezogen, so daß durch die öffnungen 20 Löschmittel an der Packung 11 vorbei in. den Raum innerhalb des Zylinders 9 gelangen kann.

Die Bewegung des Kolbens 12 nach oben erfolgt dadurch, daß wenn der bewegliche Kontakt sich nach oben bewegt, der Ansatz 17 an demselben sich gegen den am oberen Ende des Loches 18 befindlichen Anschlag in dem Kolben 12 sich anlegt; bei der weiteren Bewegung des Kontaktes 2 wird der Kolben. 12 nach oben gezogen.

Die Wirkungsweise des Schalters ist die folgende. Bei Öffnen des Schalters wird der bewegliche Kontakt 2 nach oben gezogen. Bei der Trennung der Kontakte 1 und 2 entsteht, wenn ein Strom vorhanden ist, ein Lichtbogen. Das von diesem entwickelte Gas preßt den Differentialkolben 21 nach oben, und das Löschmittel, das in dem Raum 24 ist, strömt durch die Kanäle 28 in den Spalt 27 hinein, und von dort strömt das Löschmittel allseitig gegen den Lichtbogen in der Bohrung 30 im Boden 25. Während des ersten Teils des Löschvorganges strömt das Löschmittel nur nach unten, aber wenn die Spitze des beweglichen Kontaktes die Öffnung 30 verlassen hat, kann das aus dem Raum 24 ausströmende Löschmittel auch nach oben strömen. In dem Augenblick, wenn die Spitze des beweglichen Kontaktes sich in der gleichen Höhe wie der Spalt 27 sich befindet, strömt auch Löschmittel durch die Bohrung 16 in den beweglichen Kontakt hinein und durch die seitlichen Bohrungen in dem Kontakt in den Raum oberhalb des Differentialkolbens 21 hinaus.

Wenn der bewegliche Kontakt 2 weiter nach oben gezogen wird, gelangt die Spitze des Kontaktes oberhalb der isolierenden Wand 13, und nachher wird der Kolben 12 von dem Kontakt 2 mitgenommen und nach oben geführt. Das Löschmittel in dem Raum innerhalb des Zylinders 9 wird dann durch die Kanäle 15 ausgepreßt, durch die Öffnung 14 an der Spitze des beweglichen Kontaktes vorbei, in den Raum außerhalb des Zylinders 9. Während der ganzen Bewegung des Kolbens 12 nach oben bleibt die Spitze des be· weglichen Kontaktes 2 unmittelbar über der isolierenden Wand 13, so daß die Spitze des beweglichen Kontaktes im Bereich der günstigsten Beblasung bleibt. Das Löschmittel strömt durch das Loch 14 hinaus aber gleichzeitig durch die Bohrung 16 in dem beweglichen Kontakt und durch diese durch die nunmehr oberhalb der Packung 11 befindlichen seitlichen Öffnungen des beweglichen Kontaktes hinaus.

Wie ersichtlich, erhält man im Augenblick, wenn die Spitze des beweglichen Kontaktes

die Öffnung im Boden des Differentialkolbens verläßt, eine sehr günstige Beblasung des Lichtbogens. Wenn aber die Stromstärke nicht genügend groß ist, um eine löschende Flüssigkeitsströmung zu erzeugen, erhält man, sobald die Spitze des beweglichen Kontaktes oberhalb der isolierenden Wand 13 gelangt ist, in der Öffnung 14 eine sehr kräftige Beblasung des Lichtbogens, welche Beblasung

ίο andauert, bis der Kolben 12 die obere Lage erreicht hat. Dank des Umstandes, daß der Differentialkolben becherförmig ausgebildet ist und man also< die zusätzliche aus dem Zylinder 9 und Kolben 12 gebildete Löscheinrichtung wenigstens teilweise in den Differentialkolben einschieben kann, wird, wie aus der Zeichnung ersichtlich, die Bauweise sehr kurz.

Claims (5)

1. Patentansprüche:
   20

   i. Elektrischer Schalter mit einer von einem Differentialkolben erzeugten lichtbogenlöschenden Flüssigkeitsströmung, die durch die in dem Differentialkolben für den beweglichen Kontakt vorgesehene Öffnung gegen den Lichtbogen gerichtet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter für die Löschung kleinerer Ströme eine zusätzliche aus einem den bewegliehen Kontakt umgebenden Zylinder und einem in diesem Zylinder beweglichen und von dem Schaltmechanismus betätigten Kolben bestehende Löscheinrichtung besitzt, deren Pumpkolben erst dann in Bewegung versetzt wird, wenn die Spitze des beweglichen Kontaktes die Öffnung in dem Differentialkolben durchlaufen hat.
2. 2. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der der zusätzlichen Löscheinrichtung gehörende Kolben von einem Ansatz des beweglichen Kontaktes betätigt wird.
3. 3. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der der zusätzlichen Löscheinrichtung gehörende Kolben zwei isolierende Kolbenscheiben hat, welche Bohrungen für den Durchtritt des beweglichen Kontaktes besitzen und von denen die innere außerdem Öffnungen zum Zylinderraum aufweist.
4. 4. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Differentialkolben becherförmig ausgebildet ist und daß die zusätzliche Löscheinrichtung in diesen becherförmigen Differentialkolben hereinragt.
5. 5. Schalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Boden des becherförmigen Differentialkolbens mit einem gegen die Öffnung für den beweglichen Kontakt senkrechten Spalt versehen ist, welcher durch in dem Mantel des Differentialkolbens angeordnete Öffnungen mit dem Raum in Verbindung steht, welcher von der Differenzfläche des Differentialkolbens begrenzt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen