DE725422C

DE725422C - Fuehrungs- bzw. Trockenvorrichtung fuer Gewebe- und Papierbahnen

Info

Publication number: DE725422C
Application number: DESCH119052D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Werner Schlegel
Original assignee: WERNER SCHLEGEL DR ING
Current assignee: WERNER SCHLEGEL DR ING
Priority date: 1939-08-15
Filing date: 1939-08-15
Publication date: 1942-09-21

Description

Führungs- bzw. Trockenvorrichtung für Gewebe- und Papierbahnen Die Erfindung bezieht sich auf eine Führungs- bzw. Trockenvorrichtung für Gewebe-und Papierbahnen, die in einem durch rasch umlaufende Trommeln o. dgl. erzeugten Luftpolster frei schwebend gehalten sind.
Bei einer bekannten Vorrichtung ähnlicher Art werden Gewebebahnen während ihrer Naßbehandlung durch einen Flottenstrom geführt, der durch die Führungswalzen der Gewebebahn infolge ihres raschen Umlaufes erzeugt wird und ein Anschmiegen der Bahn an die Walzen verhindert. Hierbei umschließen die kreisförmigen Gehäusewände des Flottenkanals die Walzen eng und achsengleich. Eine solche Anordnung würde zur Erzeugung eines Luftpolsters bei Trockenvorrichtungen o. dgl. unbefriedigend sein, weil die Walzen nicht auf eine hinreichend große Luftmenge einwirken könnten und die erfaßte Luft zu leicht um die Warenbahn herum entweichen würde. Daher hat man zur Führung von Stoff- und Papierbahnen um Trockenzylinder bzw. Windhaspeln herum Ventilatoren vorgesehen, die die Luft derart der Warenbahn zublasen, daß diese die Zylinder o. dgl. nicht berührt. Solche Vorrichtungen arbeiten unwirtschaftlich, weil zu große Luftmengen umgewälzt werden müssen. Dies gilt insbesondere für den Fall, daß die Ware frei schwebend in gerader Bahn über ihre Führungsrollen hinweg zu bewegen ist, wozu zwar ein sehr geringer Luftdruck ausreicht, aber größere Luftmengen zur Wirkung. zu bringen sind. Es ist unwirtschaftlich, zu diesem Zweck die Luft nach einem bekannten Vorschlag mittels eines Ventilators in eine Rohrleitung zu drücken und sie dann durch Düsen gegen die Warenbahn zu blasen. Dies gilt auch dann, wenn die Ausmündungen der Düsen an die Führungswalzen der Warenbahn herangelegt bzw. jene Walzen in die Ausmündung der Düsen verlegt sind und im letzteren Fall die in der Bewegungsrichtung der Stoffbahn hintenliegende Düsenwand gegenüber der betr. Führungswalze abdichtet oder der Austritt der Blasluft an dieser Düsenwand durch den Umlauf der Führungsrolle verhindert ist.
Um im Gegensatz zu den vorbekannten Anordnungen ein wirksames Luftpolster über den Führungswalzen der Warenbahn mit einem möglichst kleinen Energieaufwand zu schaffen, wird erfindungsgemäß die Anordnung derart getroffen, daß ausschließlich die Führungstrommeln der Warenbahn die Luft zur Erzeugung des Luftpolsters umwälzen und in dem sie umschließenden, aber nach der Warenbahn hin weit offen stehenden Gehäuse in der Förderrichtung der Warenbahn bis nahe an die betr. Gehäusewand heran verlagert sind.
Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
Die Trommel i, deren Wand siebartig gelocht, z. B. mit Schlitzen versehen ist oder aus einem Drahtnetz besteht, ist von dein Gehäuse 2 umgeben, das nach oben offen ist. Um ein tragendes Polster unter der Gewebe- oder Papierbahn 3 zu bilden, die über das Gehäuse 2 und die Trommel i hinweggeführt ist, wird die Trommel in eine rasche Drehung versetzt, so daß die zwischen ihr und dem Gehäuse befindliche Luft von der Trommel mitgerissen und verwirbelt wird und die Warenbahn durch die Kraftwirkung getragen wird, die sie durch den Anstau der Luft über den obersten Teilen der Trommel und durch das Umlenken der auf die Warenbahn auftreffenden Luftteilchen ausübt. -Um diese Wirkung auf derjenigen Seite von der Trommel i aus, auf der sich deren Umfang aufwärts in Richtung nach der Warenbahn hin bewegt, voll auszunutzen, ohne auf der gegenüberliegenden Seite eine Saugwirkung an der Warenbahn entstehen zu lassen, ist die Trommel waagerecht aus der Achse des Gehäuses 2 heraus nach derjenigen Seite verlegt, nach der sich die jeweils oben befindlichen Teile der Trommel i und in der Regel auch die Warenbahn 3 bewegen. Es ist angängig, durch die Durchlochungen der Trommelwand hindurch frische Luftmengen in das Gehäuse 2 eintreten zu lassen. Die Zuführung frischer Luft kommt insbesondere für Trockenvorrichtungen in Betracht. Wenn jedoch die Stoff- bzw. Papierbahn nicht zu trocknen ist, wohl aber aus irgendwelchen Gründen, z. B. wegen ihrer großen Empfindlichkeit oder geringen Haltbarkeit, lediglich während ihrer Weiterbeförderung frei schwebend zu halten ist, damit sie nicht mit ruhenden Teilen einer Tischfläche oder einer sonstigen Abstützung in Berührung kommt, so kann die Trommel vollwandig ausgeführt werden und gewünschtenfalls auf ihrem Umfang aufgerauht oder mit Vorsprüngen, z. B. mit einem aufgelegten Sieb, versehen sein. In diesem Fall wird nur die Luft, die sich zwischen Trommel und Gehäuse befindet, verwirbelt. Es empfiehlt sich, die Gehäusekante q. annähernd in der Höhe der obersten Trommelteile anzuordnen. Gewünschtenfalls sind die oberen Randteile des Gehäuses in der Höhe verstellbar einzurichten, so daß sie sich jeweils in die günstigste Lage bringen und dann feststellen lassen. Von der Kante ,4 aus verläuft zweckmäßig die Innenfläche der Gehäusewand schräg nach der Trommel i hin, z. B. radial zu dieser oder gemäß der strichpunktierten Linie.
Um die angestaute Luft nicht in der Achsenrichtung der Trommel i entweichen zu lassen, ist das Gehäuse 2 unter den Seitenkanten der @Z'arenbahn 3 durch Wände zu begrenzen.
Im übrigen können beliebig viele Tromineln i und Gehäuse 2 der oben beschriebenen Art in der Bewegungsrichtung der Warenliahn 3 hintereinander angeordnet werden, so daß der Trockenvorgang auf ein entsprechend langes Wegstück der Warenbahn verteilt wird.
Um die Trockenwirkung zu steigern, können Trommeln der beschriebenen Art, insbesondere eine Vielzahl von Trommeln mit kleinem Durchmesser, auch über der Warenbahn angeordnet «-erden. Die Regelung der Tragfähigkeit des Luftpolsters erfolgt durch entsprechende Einstellung der Umlaufgeschwindigkeit der Trommeln und durch Veränderung der neu zur Trommel zuströmenden Luftmenge.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Führungs- bzw. Trockenvorrichtung für Gewebe- und Papierbahnen, die in einem durch rasch umlaufende Trommeln o. dgl. erzeugten Luftpolster frei schwebend gehalten sind, dadurch gekennzeichnet, daß ausschließlich die Führungstrommeln der Warenbahn die Luft zur Erzeugung des Luftpolsters umwälzen und in dein sie umschließenden, aber nach der Warenbahn hin weit offen stehenden Gehäuse in der Förderrichtung der Warenbahn bis nahe an die betreffende Gehäusewand heran verlagert sind. :
2. Führungs- bzw. Trockenvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die rasch umlaufenden Trommeln als vollwandige Trommeln ausgebildet sind.
3. Führungs- bzw. Trockenvorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenwand der Trommel aufgerauht oder mit Vorsprüngen versehen ist.