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Einstellvorrichtung Die Erfindung bezieht sich auf Einstellvorrichtungen
zum Einstellen eines zwangsläufig beweglichen Gegenstandes in eine vorgeschriebene
Lage unter Benutzung einer Folgezeigereinrichtung. Diese Einstellvorrichtungen haben
den Vorteil, daß die Einstellung des Befehlszeigers der Folgezeigereinrichtung unabhängig
von den meist sehr erheblichen Bewegungswiderständen, die bei der Einstellung des
zwangsläufig beweglichen Gegenstandes zu überwinden sind, sehr rasch erfolgen kann
und die dem Befehlszeiger erteilte Einstellung von der nachfolgenden Einstellbewegung
des zwangsläufig beweglichen Gegenstandes unbeeinfiußt bleibt. Als Beispiel einer
solchen Einstellvorrichtung kann die Seitenrichtvorrichtung eines Schiffsgeschützes
dienen, dessen Lafette durch die Seitenrichtmaschine zusammen mit dem Folgezeiger
verstellbar ist und bei dem der Folgezeiger auf den von einer entfernt liegenden
Befehlsstelle aus eingestellten leicht beweglichen Befehlszeiger eingestellt werden
kann. Da es leicht vorkommen kann, daß die Verbindung zwischen der Befehlsstelle
und dein Befehlszeiger unterbrochen und der Befehlszeiger dadurch unbenutzbar wird,
muß dafür Sorge getragen werden, daß die Einstellung des zwangsläufig beweglichen
Gegenstandes, also bei dem angeführten Beispiel der Geschützlafette, auch unabhängig
von dem Befehlszeiger erfolgen kann. Wenn hierbei Wert darauf gelegt wird, den Vorteil
der Folgezeigereinrichtung beizubehalten, würde es das Nächstliegende sein, eine
vollständige zusätzliche Folgezeigereinrichtung vorzusehen, bei der die Einstellung
des Befehlszeigers vom Standort des einzustellenden Gegenstandes aus erfolgt. Diese
zusätzliche Folgezeigereinrichtung könnte in dem als Beispiel angeführten
Fall
mit einem Befehlsanzeiger ausgefülirt sein, der durch ein auf das Ziel einzurichtendes
Zielfernrohr, das in der Seitenrichtung in weiten Grenzen schwenkbar ist, in die
befohlene Winkellage einstellbar ist und auf den dann mittels der Seitenrichtmaschine
der Folgezeiger eingestellt «-erden könnte. Die Verwendung je einer besonderen Folgezeig
ereinrichtung für die beiden verschiedenen Arten der Einstellung würde aber sehr
umständlich sein. Die Ertindung bezweckt daher, zur Vermeidung dieses Übelstandet;
ein und dieselbe Folgezeigereinrichtung für beide Arten der Einstellung ver-«-endbar
zu machen. Dieser Zweck wird der Erfindung gemäß dadurch erreicht, daß der Folgezeiger
nicht nur gemeinschaftlich finit dein einzustellenden Gegenstande, sondern auch
unabhängig von diesem verstellbar ist und bei der gemeinschaftlichen Verstellung
nicht nur auf den zugehörigen Befehlszeiger, sondern auch gegenüber denn Empfängergehäuse
der Folgezeigereinrichtung in eine vorgeschi-iel)ene Lage einstellbar ist.
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Wenn keine Regelungswerte zu berücksichtigen sind, kann die vorgeschriebene
Lage, die der Folgezeiger gegenüber dem Empfängergehäuse einnehmen -soll, durch
eine am Empfängergehäuse festliegende 1larke bezeichnet «-erden. Sind Regehmgswerte
zu be-
rücksichtigen, z. B. im Falle der Seitenrichtvorrichtung für Geschütze
ein Seitenvorhalt, so kann am Empfängergehäuse eine Teilung torgesehen sein, deren
Teilstriche die vorgeschriebene Lage bezeichnen. Im Falle einer Höhenrichtvorrichtung
für Geschütze kann am Empfängergehäuse auch eine Teilung für die Aufsatzwinkel vorgesehen
sein, wie firn folgenden näher erläutert ist. Auch für das linstelleii von Zünderstellmaschinen
und andere Zwecke kann die Erfindung verwendet werden.
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Auf der Zeichnung zeigt Abb. i ein;. ein Ausführungsbeispiel desErfindungsgegenstandes
bildende Zalini)ogenliölieiirichtvorriclitung in Seitenansicht, wobei einige der
Getriebeteile geschnitten dargestellt sind, A11. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung,
Abb. 3 eine der Abb. i entsprechende Darstellung einer Einzelheit der Vorrichtung
in einer anderen Stellung als in Abb. i, abb..I und 5 eine zusätzliche Einrichtung
in Seitenansicht bei zwei verschiedenen Stelhingen, Abb.6 die Draufsicht auf einen
Teil der zusätzlichen Einrichtung in der Stellung nach Abb. 5 und Abb. 7 eine der
Abb. z entsprechende Draufsicht eines weiteren Ausführttngsbeispieles des Erfindungsgegenstandes.
Im folgenden ist zunächst das Ausführungsbeispiel nach Abb. i bis 3 beschrieben.
Mit i ist der Zahnbogen der Höhenrichtrnaschine und mit 2 das zugehörige Ritzel
bezeichnet. Dieses ist zu gemeinsamer Dreliung mit einem Schneckenrad 3 verbunden,
das mit einer auf einer lotrechten Welle d sitzenden Schnecke 5 in Eingriff steht.
Die an der Lafette gelagerte Welle d. trägt eire Kegelrad 6, das rnit einem gleichfalls
an der Lafette gelagerten, durch ein Handrad 7 antreibbaren Kegelrad 8 in Eingriff
steht. Die Welle d. trägt an ihrem oberen Ende ein Kegelrad 9, das ein Glied eines
rückkehrenden Räderwerkes bildet. Das Stegglied dieses Räderwerkes wird durch einen
Hohlzylinder io gebildet, der das Kegelrad 9 umschließt und gleichachsig zu der
Welle 4 an der Lafette drehbar gelagert ist. Ein drittes Glied des rücklehrenden
Räderwerkes wird durch ein Kegelrad i i gebildet, das ebenfalls gleichachsig zu
der Welle. an der Lafette drehbar gelagert ist und mit dem Kegelrad 9 durch ein
innerhalb des Hohlzylinders 1o angeordnetes und an diesem drehbar gelagertes Kegelrad
12 verbunden ist. Das Kegelrad i i sitzt auf einer Welle 13, die von unten her in
das Gehäuse 14 einer Folgezeigereinrichtung für eine elektrische Fernsteuerung eintritt.
Diese Einrichtung weist zwei Befehlszeiger auf (Abb. 2), von denen der eine,
15, zur Grobeinstellung und der andere, 16, zur Feineinstellung der Erhöhung dient.
Der Antrieb der Befehlszeiger erfolgt auf elektrischem Wege nach Maßgabe der Werte,
die auf einem von dem Geschütz entfernt liegenden Leitstand errechnet werden. Zur
Übertragung dieser Werte von dem Leitstand nach der Folgezeigereinrichtung dient
ein in das Gehäuse 14 mündendes Kabel 17. Die Befehlszeiger 15 und 16 sind über
je einer mit einer Winkelteilung versehenen, festliegenden kreisförmigere Teilscheibe
18 und 19 angeordnet. Wachsenden Erhöhungen entspricht eine Drehung des Zeigers
15, die, in Abb. 2 betrachtet, im Sinne der Uhrzeigerbewegung erfolgt. Die Teilscheiben
18 und 19 werden gleichachsig von je einer drehbar gelagerten Ringscheibe umschlossen.
Die eine Ringscheibe trägt eine a uf f den Befehlszeiger 15 einstellbare 'Marke
2o und bildet den diesem Befehlszeiger zugeordneten Folgezeiger; die andere Ringscheibe
trägt eine auf den Befehlszeiger 16 einstellbare Marke z1 und bildet den dein Befehlszeiger
' 16 zugeordneten Folgezeiger. Der Folgezeiger 21, der für die Feineinstellung bestimmt
ist und mehrere Umdrehungen ausführen kann, ist unmittelbar von der `stelle 13 angetrieben,
während der für die Grobeinstellung bestimmte Folgezeiger 2o, der nur tun weniger
als 36o'= drehbar ist, durch ein ein
entsprechendes Übersetzungsverhältnis
auf= weisendes, nicht dargestelltes Getriebe mit dem Folgezeiger2i verbunden ist.
Am Gehäuse 14 sind zwei von außen bis zum Rande der Teilscheiben 18 und i9 reichende
feste Marken 22 und z3 angebracht, mit denen die Folgezeiger 20 und -21 zur Deckung
gebracht werden können.
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Der obere Rand des Hohlzylinders io ist mit einer Kegelradverzahnung
24 versehen, die mit einem Kegelrad 26 in Eingriff steht, das auf einer waagerecht
an der Lafette gelagerten Welle 25 sitzt. Die Welle 25, die über Kegelräder 27 und
28 mit einem Handrad 29 (Ab'6.2) in Verbindung steht, trägt eine Schnecke 3o, die
mit einem Schneckenradzahnbogen 31 in Eingriff steht. Dieser sitzt auf einer Trommel
32, die an der Lafette um eine waagerechte Achse drehbar ist und ein Zielfernrohr
33 (Abb. 2) trägt.
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In dem Raum zwischen der Trommel 32
und dem Hohlzylinder io
ist an der Lafette ein um eine waagerechte Achse drehbarer zweiarmiger Hebel 34
gelagert, an dessen einem Arm ein waagerecht an der Lafette verschiebbarer Stift
35 angelenkt ist. Bei der in Abb. i dargestellten Stellung des Hebels 34 ragt der
Stift 35 durch eine Bohrung 36 der Trommel 32 in diese hinein und stellt die Trommel
in einer Lage fest, bei der das Zielfernrohr 33 auf einen Höhenwinkel von beispielsweise
45° eingestellt ist. An dem anderen Arm des Hebels 34 greift ein waagerecht an der
Lafette verschiebbarer Bolzen 37 an, der bei der in Abb. i dargestellten Lage des
Hebels 34 mit seinem freien Ende, das meißelförmig zugeschärft ist, in eine zu diesem
passende Aussparung 38 am Rande des Hohlzylinders io eingreift, wenn dieser eine
bestimmte Winkelstellung hat.
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Die Winkelteilung der Teilscheibe 18 (Abb. 2) verläuft in demselben
Sinne, in dem sich der Befehlszeiger 15 bei wachsenden Erhöhungswinkeln dreht, also,
in Abb.2 betrachtet, im Uhrzeigersinn. Die Winkelteilung hat zwei Nullpunkte. Der
erste Nullpunkt liegt am Anfang der Teilung und der zweite bei dem Teilstrich, der
einen 45° entsprechenden Abstand vom ersten Nullpunkt hat, entsprechend der zu 45°
angenommenen Erhöhung der Ziellinie, bei der die das Zielfernrohr tragende Trommel
32 durch den Stift 35 feststellbar ist. Von dem zweiten Nullpunkt aus, der durch
die Marke 22 bezeichnet ist, sind die beim direkten Richten einzustellenden Aufsatzwinkel
gezählt. Die Verhältnisse sind bei dem zur Verstellung des Geschützrohrs, der Ziellinie
und der Folgezeiger 2o und -21 dienenden Triebwerk mit den Handrädern 7 und 29 so
gewählt, daß der Folgezeiger 2o sich einerseits, wenn das Handrad 7 bei Stillstand
des Handrades 29 in solchem Sinne gedreht wird, daß das Geschützrohr Erhöhung erhält,
gegenüber der Teilscheibe 18 im Sinne wachsender Erhöhungs- oder Aufsatzwinkel,
also, in Abb. 2 betrachtet, im Uhrzeigersinn dreht, während er andererseits, wenn
das Handrad -29 bei Stillstand des Handrads 7 in solchem Sinne gedreht wird, daß
das Zielfernrohr 33 Erhöhung erhält, entgegen dem Uhrzeigersinn zurückgedreht wird,
und zwar um den gleichen Winkel, um den er vorher bei der Erhöhungsbewegung des
Geschützrohres im Uhrzeigersinn gedreht wurde, wenn Geschützrohr und Ziellinie um
den gleichen Erhöhungswinkel gedreht worden sind. Der Folgezeiger 20 nimmt also,
wenn Zielfernrohr und Geschütz im gleichen Sinne und um gleiche Winkel gedreht worden
sind, stets die gleiche Winkelstellung ein wie vorher. Die Anordnung ist hierbei
so getroffen, daß der Folgezeiger 2o, wenn das Zielfernrohr 33, wie oben angenqmmen,
auf eine Erhöhung von 45° und das Geschützrohr auf die gleiche Erhöhung eingestellt
ist, sich mit der Marke 22 deckt. In diesem Falle, in dem die Ziellinie und die
Seelenachse des Geschützrohres einander parallel sind, deckt sich gleichzeitig der
Folgezeiger 21 für die Feineinstellung mit der Marke 23. Wenn dies der Fall ist,
kann sowohl der Stift 35 in die Bohrung 36 der Trommel 3 2 als auch der Bolzen 37
in die Aussparung 38 des Hohlzylinders io eingreifen. Wäre einerseits nur das Gesperre
35, 36 vorhanden, so wäre beim Eingriff des Stiftes 35 in die Bohrung 36 mit Rücksicht
auf das unvermeidliche Spiel nicht mit genügender Genauigkeit gewährleistet, daß
die Ziellinie eine Erhöhung von 45° hat. Wäre andererseits nur das Gesperre 37,
38 vorhanden, so könnte mit Rücksicht auf die zwischen den Drehwinkeln des Hohlzylinders
io und derTrommel 32 bestehende, durch das Schneckengetriebe 30, 31 erzeugte hohe
übersetzung die Ziellinie beim Eingriff des Bolzells 37 in die Aussparung 38 eine
ganze Anzahl verschiedener Winkelstellungen einnehmen. Erst durch die Anordnung
beider Gesperre ist gewährleistet, daß die Ziellinie lnlt der erforderlichen Genauigkeit
die Erhöhung von 45° hat und der Seelenachse des Geschützrohres genau parallel ist,
wenn sich der Folgezeiger 2o mit der Marke 22 und der Folgezeiger 21- mit der Marke
23 deckt. Bei den Befehlszeigern 15 und 16 ist die Anordnung so getroffen, daß sie,
wenn sie für eine Erhöhung von 45° eingestellt sind, den Marken 22 und 23 gegenüberstehen.
Sind der Stift 35 und der Bolzen 37, wie Abb. 3 zeigt, außer Eingriff mit der Bohrung
36 und der Aussparung 38 gebracht und ist die das Zielfernrohr 33 tragende Trommel
32 auf eine beliebige
andere Erhöhung als .I5° eingestellt, so
bestellt jedesmal Parallelismus zwischen der Ziellinie und der Seelenachse des Geschützrohres,
wenn die Folgezeiger 2o und 21 in Deckung mit den Marken 22 und 23 sind.
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Mit der beschriebenen Höhenrichtvorrichtung kann sowohl indirekt als
auch direkt gerichtet werden. Beim indirekten Richten hat der Hebel 34. die in Abb.
i dargestellte Lage. Hierbei ist der Hohlzylinder io durch den Bolzen 37 und die
das Zielfernrohr tragende Trommel 32 durch den Stift 35 festgestellt. Die Ziellinie
hat also eine Erhöhung von .I5'. Wenn die Folgezeiger 2o und 21 mit den Marken 22
und 23 zur Deckung gebracht sind, hat auch das Geschützrohr eine Erhöhung von d.5-'
erhalten, und die Folgezeiger stehen gleichzeitig den für eine Erhöhung von 451
eingestellten Befehlszeigern 15 und 16 gegenüber. Befehls- und Folgezeiger haben
also die richtige gegenseitige Anfangsstellung, bei der die Erhöhung, für die die
Befehlszeiger eingestellt sind, mit der Erhöhung des Geschützrohres übereinstimmt.
Sind die Befehlszeiger 15, 16 auf einen im Leitstand errechneten und elektrisch
auf sie übertragenen anderen Wert der Erhöhung eingestellt, so dreht der Richtkanonier
das Handrad 7 so lange, bis die Folgezeiger 2o, 21 über die Welle .4 und die jetzt
zwangsläufig mit dieser durch die Kegelräder 9, 12, 11 verbundene Welle 13 in eine
Lage gedreht sind, bei der sie den Befehlszeigern 15 und 16 wieder gegenüberstehen.
Damit wird zugleich über die Welle 4., das Schneckengetriebe 5, 3 und das Zahnradgetriebe
2, 1 dem Geschützrohr die Erhöhung gegeben, die der Einstellung der Befehlszeiger
.entspricht. Wenn die für die Befehlszeiger vorgesehene elektrische Fernsteuerung
versagt, die einzustellende Erhöhung aber auf andere Weise, z.B. durch Fernsprecher
übermittelt werden kann, so kann die Einstellung des Geschützrohres in der Weise
erfolgen, daß die Folgezeiger 2o und 21 auf die der übermittelten Erhöhung entsprechenden
Teilstriche der auf den Teilscheiben iä und i9 befindlichen Winkelteilungen eingestellt
werden. Bei der auf der Teilscheibe 18 befindlichen Winkelteilung ist hierbei der
einzustellende Erhöhungswinkel von dem am Anfang der Winkelteilung liegenden Nullpunkt
aus zu zählen.
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Soll direkt gerichtet werden, so wird der Hebel 3.4 entgegen dem Uhrzeiger
drebsinn aus der Lage nach Abb. i in die in Abb. 3 dargestellte Lage geschwenkt.
Hierdurch wird der Stift 35 aus der Trommel 3-2 und der Bolzen 37 aus der Aussparung
38 herausgezogen, so daß die Trommel 32 und der Hohlzylinder io an einer Drehung
nicht mehr gehindert sind. Ziellinie und Seelenachse des Geschützrohres sind hierbei,
wenn die Folgezeiger 2o und 21 In Deckung mit den Marken 22 und 23 sind, zunächst
noch bei der Erhöhung von 45' einander parallel. Nunmehr wird durch Drehen des Handrades
29 das Fernrohr 33 auf das Ziel gerichtet. Zugleich wird über die Welle 25 und die
Kegelräder -26, 24. der Hohlzylinder io gedreht. Hierbei ist angenommen. daß das
zum Antrieb des Zahnbogens i dienende Handrad 7 zunächst in Ruhe bleibt, das Kegelrad
9 also stillsteht. Infolge der Drehung des Hohlzylinders io wälzt sich das Kegelrad
i.#" auf dem Kegelrad 9 ab und bewirkt somit eine Drehung des Kegelrades i i und
damit der Folgezeiger 21 und 2o. Hat die Ziellinie beispielsweise, wenn sie aufs
Ziel zeigt, eine Erhöhung von 5o° erhalten, hat sie sich also um 5° im Sinne einer
Vergrößerung ihrer Erhöhung gedreht, so hat sich der Folgezeiger 2o aus seiner Anfangslage,
bei der er mit der Marke 22 in Deckung war, um einen 5° entsprechenden Betrag entgegen
dem Uhrzeigersinn gedreht. Soll nun die Seelenachse des Geschützrohrs um einen beispielsweise
iobetragenden Aufsatzwinkel gegenüber der Ziellinie überhöht werden, soll also das
Geschützrohr eine Erhöhung von (5o 4- io') = 6o° erhalten, so wird bei stillstehendem
Handrad 29 das Handrad 7 im Sinne einer Vergrößerung der Erhöhung des Geschützrohres
gedreht. Der Folgezeiger 2o dreht sich hierbei im Uhrzeigersinn, also im entgegengesetzten
Sinne wie vorher und gelangt nach einer Drehung des Geschützrohres um 5'y wieder
in die Stellung, in der er von der Marke 22 überdeckt wird und auf den durch die
Marke 22 bezeichneten Nullpunkt der Auf -satzwinkelteilung zeigt. Das Geschützrohr
hat jetzt eine Erhöhung von 5o° erhalten und ist daher der ebenfalls unter einen
Erhöhungswinkel von 5o° eingestellten Ziellinie parallel; die Ziellinie bildet also
gewissermaßen einen neuen Befehlszeiger und die Seelenachse des Geschützrohres den
zugehörigen Folgezeiger. Das Handrad 7 wird jetzt noch so lange weitergedreht, bis
der im Uhrzeigersinn «-eiterwandernde Folgezeiger -2o auf den io -entsprechenden
Teilstrich der Aufsatzwinkelteilung zeigt. Das Geschützrohr hat dann die Erhöhung
von 6o° erhalten, ist also wie erforderlich, gegenüber der unter einem Erhöhungswinkel
von 5o° auf das Ziel gerichteten Ziellinie um den Aufsatzwinkel voll io -überhöht.
Entsprechend kann die Einstellung auch bei irgendeiner anderen Höhenrichtung der
Ziellinie und bei anderen Werten des Auf -satzwinkels erfolgen. Immer ist
die richtige Einstellung erreicht, wenn die Ziellinie auf das Ziel gerichtet ist
und der Folgezeiger 2o auf den dem Aufsatzwinkel entsprechenden
Teilstrich
der (bei der Marke 22 beginnenden) Aufsatzwinkelteilung zeigt.
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Praktisch werden. natürlich die Handräder 29 und 7 nicht, wie bisher
angenommen, xlacheinander, sondern gleichzeitig gedreht, wodurch an dem Endergebnis
der Einstellung nichts geändert wird. Auch ist es nicht nötig, daß die Folgezeiger
20 und 21, wie oben angenommen, zu Anfang in Deckung mit den Marken 22 und 23 sind
und das Geschützrohr demgemäß eine Anfangserhöhung von 45° hat, die Anfangserhöhung
des Geschützrohres kann vielmehr beliebig sein. Zur Berücksichtigung der Witterungsverhältnisse
oder eines Höhenvorhalts könnten die .Marken 22 und 23 auch verstellbar angeordnet
sein; auch die Einstellung der Aufsatzwinkel könnte durch Verstellung dieser 1Iarken
erfolgen.
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Da beim direkten Richten die Befehlszeiger 15 und 16 unbenutzt bleiben,
werden sie zweckmäßig abgedeckt. Dies kann z. B. mit Hilfe eines Maskenbleches
39 (Abb. 4 bis 6) geschehen, das nur die Winkelteilungen der beiden Teilscheiben
18 und 1g sowie die Bahn der Folgezeiger 2o und 21 freiläßt. Die Marken 22 und 23
sind dabei durch entsprechende, mit den gleichen Bezugsziffern 22 und 23 bezeichnete
Zacken des Maskenbleches 39 nachgebildet. Das Maskenblech 39 ist bei
der in Abb.4 bis 6 dargestellten Anordnung am Rande des Gehäuses 14 mittels eines
Scharniers 4o@mit waagerecht liegender Achse drehbar gelagert. Mit dem Maskenblech
ist zu gemeinsamer Drehung eine quer zur Scharnierachse liegende Scheibe 41 verbunden.
An dieser greift eine an dem Gehäuse 14 befestigte Feder 42 an, die das Bestreben
hat, das Maskenblech 39 aus der in Abb. 5 dargestellten Lage, in der es die
Befehlszeiger abdeckt, im Uhrzeigersinn zu schwenken, so daß es in die Lage nach
Abb. 4 gelangt, in der es an der Stirnseite des Gehäuses 14 nahezu lotrecht herabhängt.
Die Scheibe 41 ist mit einer Aussparung 43 versehen, in die eine mit einem Kurbelarm
44 versehene Klinke 45 einzugreifen vermag. Der Kurbelarm 44 ist über einen Lenker
46 mit dem zweiarmigen Hebel 34 verbunden. Die Anordnung ist dabei so getroffen,
daß sich die Klinke 45, wenn der Hebel 34 aus der Lage für indirektes Richten (lobb.
i und 4) in die Lage für direktes Richten (Abb.3 und 5) geschwenkt wird, nach der
Scheibe 41 hin bewegt und in die Aussparung 43 eintritt, wenn das Maskenblech die
Lage einnimmt (Abb. 5), in der es die Befehlszeiger abdeckt. Die Einstellung auf
direktes Richten ist also nur möglich, nachdem das Maskenblech 39 in diese
Lage gebracht worden ist. Beim Übergang vom direkten zum indirekten Richten wird
durch das Schwenken des Hebels 34 im Uhrzeigersinn die Klinke 45 aus der Aussparung
43 herausgezogen, worauf das Maskenblech 39 durch die Feder 42 in die in Abb. 4
dargestellte Lage gebracht wird, in der es die Befehlszeiger freigibt.
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Bei der Ausführungsfortn nach Abb. 7 ist das Zielfernrohr 33 nicht
in einer der Höhenrichtung nach unveränderlichen Winkellage an der Trommel
32 angeordnet, sondern es sitzt an einer in der Trommel 32 gelagerten Büchse
47, die um eine mit der Drehachse der Trommel zusammenfallende Achse gegenüber der
Trommel drehbar ist und durch ein an der Trommel gelagertes Handrad 48 unter Vermittlung
eines Schneckengetriebes 49 dem Aufsatzwinkel entsprechend einstellbar ist. Zur
Ablesung des Aufsatzwinkels ist an der Büchse 47 eine Ablesemarke 5o und am Mantel
der Trommel 32 eine Winkelteilung 51 vorgesehen. Der Nullpunkt der Aufsatzwinkelteilung
51 liegt so, daß die Ziellinie, wenn die Marke So auf den Nullpunkt zeigt und der
Hohlzylinder io sowie die Trommel 32 durch das Doppelgesperre 37, 38, 35, 36 festgestellt
sind, ebenso wie das Geschützrohr eine Erhöhung von 45° hat, Ziellinie und Seelenachse
also einander parallel sind. Vom Nullpunkt aus verläuft die Aufsatzwinkelteilung
51 so, daß abnehmenden Erhöhungswinkeln der Ziellinie wachsende Aufsatzwinkel entsprechen.
Die den Aufsatzwinkeln entsprechende Bezifferung der Teilung der Teilscheibe 18
(Abb. 2) fehlt in diesem Falle.
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Beim indirekten Richten sind wieder, wie bei dem ersten Ausführungsbeispiel,
der Hohlzyiinder io und die Trommel 3.2 durch das Doppelgesperre 37, 38, 35, 36
festgestellt, und der Richtvorgang vollzieht sich in derselben Weise, wie oben beschrieben.
Zum direkten Richten wird wieder das Gesperre 37, 38, 35, 36 ausgerückt. Geschützrohr
und Ziellinie haben dann, wenn die Folgezeiger 2o und 21 in Deckung mit den Marken
22 und 23 sind und die Ablesemarke 5o auf den Nullpunkt der Teilung 51 zeigt, die
Erhöhung von 45°, Seelenachse und Ziellinie sind also einander parallel. Das Geschützrohr
kann nun der Höhe nach in folgender Weise eingestellt werden, wobei zunächst wieder,
ebenso wie beim ersten Ausführungsbeispiel, angenommen sei, daß die Ziellinie, wenn
sie aufs Ziel zeigt, eine Erhöhung von 5o° hat und das Geschützrohr um einen Aufsatzwinkel
von io" gegenüber der Ziellinie erhöht werden, also eine Erhöhung von 6o° erhalten
soll: Zunächst wird die Ablesemarke 5o auf den dem Aufsatzwinkel von io° entsprechenden
Teilstrich der Teilung 51 eingestellt, wodurch sich die Erhöhung der Ziellinie von
45° auf 35° vermindert. Nunmehr wird die Ziellinie durch Drehen des Handrades 29
bei Stillstand des
Handrades ; der Höhenrichtmaschine auf das Ziel
gerichtet, wobei sich ihre Erhöhung von 35° auf 5o°, also um 15° vergrößert. Der
Folgezeiger 2o wandert hierbei (<lbb. 2) um einen dem Winkel von 15° entsprechenden
Betrag aus der Lage, bei der er mit der Marke a2 in Deckung war, entgegen dem Uhrzeigerdrelisinn
aus. Hierauf wird durch Drehen des Handrades 7 bei Stillstand des Handrades 29 die
Erhöhung des Geschützrohres vergrö-I)ert, wobei der Folgezeiger 2o, im Sinne der
U hrzeigerbewegung zurückgedreht wird. Sobald der Folgezeiger 2o, der uni einen
dein Winkel von 15° entsprechenden Betrag ausgewandert war, wieder zur Deckung mit
der Marke 22 gelangt ist, hat sich die Erhöhung des Geschützrohres um 15° von d5°
auf den verlangten Wert von 6o° vergrößert. Entsprechend kann die Einstellung auch
bei irgendeiner anderen Höhenrichtung der Ziellinie und bei anderen Werten des Aufsatz-,vinkels
erfolgen. Immer ist die richtige Einstellung erreicht, wenn das Zielfernrohr 33
an der Teilung 51 dem gewünschten Wert des Aufsatzwinkels entsprechend eingestellt,
die Ziellinie auf das Ziel gerichtet und der Folgezeiger 2o mit der -Marke 22 sowie
der Folgezeiger 21 mit der Marke 23 zur Deckung gebracht ist. Praktisch werden natürlich
die Handräder 29 und 7 nicht, wie bisher angenommen, nacheinander, sondern gleichzeitig
gedreht, wodurch an dem Endergebnis der Einstellung nichts geändert wird. Auch ist
es nicht nötig, daß die Folgezeiger 2o und 21, wie oben angenommen, zu Anfang in
Deckung mit den 2 arken:22 und 23 sind und das Geschützrohr demgemäß eine
Anfangserhöhung von 45° hat, die Anfangserhöhung des Geschützrohres kann vielmehr
beliebig sein.
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Zur Berücksichtigung der Witterungsverhältnisse oder eines Höhenvorhalts
könnte bei dem zuletzt beschriebenen Ausführungsbeispiel auch die Marke 5o verstellbar
angeordnet sein.
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Daß sowohl bei der Ausführungsform nach Abb. i bis 3 als auch bei
der Ausführungsform nach Abb. 7 die Anordnung so getroffen ist, daß Seelenachse
und Ziellinie, wenn der Hohlzylinder io und die Trommel 32 durch das Doppelgesperre
37, 38, 35, 36 festgestellt sind, bei einer Erhöhung voll :I5° einander
parallel sind, bietet beim Beschießen hochgelegener Ziele den Vorteil, daß beim
Übergang vom direkten zum indirekten Richten die das Zielfernrohr tragende Trommel
32 nur um verhältnismäßig kleine Winkel verstellt zu «-erden braucht. Wenn dieser
Vorteil keine Rolle spielt, kann man natürlich die Anordnung auch so treffen, daß
Seelenachse und Ziellinie bei einer Erhöhung von o° einander parallel sind, wenn
der Hohlzylinder io und die Trommel 32 durch das Doppelgesperrre 37, 38,
35, 36 festgestellt sind. Bei der Teilung der Teilscheibe iS (Abb.2) würde dann
der für die Zählung der Aufsatzwinkel vorgesehene zweite Nullpunkt wegfallen, und
die :Marke 22 inüßte auf den Anfangspunkt der Teilung zeigen.
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Wenn die Einstellvorrichtung nach der Erfindung zum Einstellen einer
Zünderstellinaschine verwendet werden soll, können iin wesentlichen dieselben Getriebeteile,
wie bei der Anordnung nach Abb. i und 2 verwendet werden. Das Handrad 7 treibt jedoch
dann über die Welle .4 nicht die Höhenrichtinaschine des Geschützes an, sondern
dient dazu, den einen Siellkörper der Ziinderstellmaschine auf die Zünderlaufzeit
einzustellen. Die Befehlszeiger 15, 16 der Folgezeigereinrichtung übermitteln hierbei
nicht die Höhenrichtwerte, sondern die am Leitstand aus den Werten der Schrägentfernung
und des Höhenwinkels errechneten Zi'tnderlaufzeiten. Das Zielfernrohr 33 kommt natürlich
in Wegfall. Die Welle 25 steht vielmehr beispielsweise mit einem auf der anderen
Seite des Geschützes befindlichen Rechengerät in Verbindung, das die Zünderlaufzeit
ebenso wie am Leitstand auszurechnen gestattet. Beim Einstellen der Zünderstellmaschine
auf Grund der vom Leitstand übermittelten Werte steht die Welle 25 still, und der
Kanonier bringt durch Drehen des Handrades 7 die Folgezeiger 20, 21 in die Stellungen,
in der sie den Befehlszeigern 15, 16 gegenüberstehen. Wenn die Befehlsübertragung
vom Leitstand ausfällt, wird die Zünderlaufzeit von denn erwähnten, auf der andern
Seite des Geschützes befindlichen Rechengerät errechnet, das gegebenenfalls zugleich
den Aufsatzwinkel ausrechnet und an die Höhenrichtinaschine weitergibt. Die Zünderlaufzeit
wird dann von dein Rechengerät auf mechanischem Wege unter Vermittlung der Welle
25 in das Getriebe hineingedreht, wobei sich der Folgezeiger 2o von der -Marke 22
entfernt und in eine Stellung gelangt, die der Zünderlaufzeit entspricht. Eine entsprechende
Bewegung führt der Folg; zeigen 2i aus. Die Einstellung der Zünderlaufzeit geschieht
dann an der Zünderstellinaschine durch Zurückdrehen der Folgezeiger 2o, 21 bis zu
den -Marken 22 und 23 unter ienutzung des Handrades 7.