DE724558C - Verfahren zum Herstellen von Papiergarnen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Herstellen von Papiergarnen Den meisten bekannten Gespinstfasern gegenüber besitzen die Papiergarne neben geringer Festigkeit eine verhältnismäßig sehr geringe Dehnbarkeit. Dieser Mangel beeinträchtigt die Güte der aus den Garnen hergestellten Waren und steht auch manchen Verwendungsmöglichkeiten hindernd im Wege, weil sowohl bei der Verarbeitung der Garne wie bei :der Verwendung der daraus hergestellten Erzeugnisse die Dehnbarkeit, inshesondene die Längsdehnung, meist von großer Bedeutung ist. Der Mangel an solcher ist aber in der Hauptsache auf die geringe Dehnbarkeit der zur Herstellung der Garne verwendeten Spinnpapiere zurückzuführen und macht sich auch schon beim Verspinnen derselben, ,also bei der Herstellung der Garne, in nachteiliger Weise geltend. Durch besondere Behandlung, z. B. Tränken usw., hat man schon versucht, eine bessere Dehnbarkeit zu erreichen, hat dadurch aber nur eine teilweise Besserung erzielt.
• Das neue Verfahren zur Herstellung von Papiergarn vermeidet diese Nachteile. Es besteht darin, daß das als Ausgangsmaterial verwendete Spinnpapier quer. b kreppt wird, dann die noch feuchte Papierbahn durch unmittelbare Einwirkung eines Walzenpaares (oder mehrerer solcher) so weit zusamm@engepreßt wird, daß dadurch die Kreppfalten im wesentlichen zum Verschwinden gebracht werden, und schließlich wird das so vorhereitete Spinnpapier in üblicher Weise zu Garn verarbeitet. Die große Dehnbarkeit von Krepppapieren ist an sich bekannt. Für den vorliegenden Zweck, nämlich für die Herstellung von Papiergarnen, können aber gewöhnliche Kreppapiere nicht in Betracht kommen, weil die mehr oder weniger stark ausgeprägten Kreppfalten naturgemäß den Spiunprozeß stören oder ganz unmöglich machen. Die nach dem vorstehenden Verfahren hergestellten Papiergarne besitzen die erwünschte hohe Dehnbarkeit in der Längsrichtung, ohne daß aber eine Störung des Spinnverlaufs durch Kreppfalten zu befürchten wäre.
• An sich ist es bekannt, gekreppte oder gaufrierte Papiere zwischen, einem Druckwalzenpaar einer kräftigen Pressung auszusetzen, um die Kreppfalten zusammenzudrücken. Aber bei diesem bekannten Verfahren handelt es sich nicht um Spinnpapiere, sondern um Papiere für Verpackungszwecke, die .auch nicht zur Erhaltung der Dehnungsfähigkeit, sondern zur Erzeugung einer glatten Oberfläche, also zu einem ganz anderen Zweck, zusammengepreßt werden. Andererseits ist es bekannt, quer ,gekreppte Papierstreifen durch eine Düse, gegebenenfalls bei ,gleichzeitigem Drall, zu ziehen, um einen Flechtstrang herzustellen. Bei diesem bekannten Verfahren wird aber der quer gekreppte Papierstreifen vor dem Zusammendrehen nicht durch Walzen zusammengepreßt, um die Falten fest aneinanderzulegen. Der Flechtstreifen weist infolgedessen auch keine hohe :elastische Dehnung auf.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Herstellen von Papiergarnen, dadurch ,gekennzeichnet, daf5 das Spinnpapier quer gekreppt, dann durch ein Walzenpaar zusammengepreßt und schließlich in üblicher Weise zu Garn verarbeitet wird.