DE723403C - Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung des Zustandes der Trocknung von Lackueberzuegen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung des Zustandes der Trocknung von LackueberzuegenInfo
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zur Feststellung des Zustandes der Trocknung von Lacküberzügen Der Trocknungsgrad von Lacküberzügen oder Farblackfilmen wurde ursprünglich nur durch Betasten mit dem Finger festgestellt.
- Der festgestellte Grad des Klebens galt hierbei als Maß für die mehr oder minder fortgeschrittene Trocknung des Films. In dem Bestreben, diese subjektive Untersuchung objektiver zu gestalten, sind zahlreiche Vorrichtungen vorgeschlagen worden. Die einfachste Methode: dieser Art bestimmt den Zeitpunkt, in dem ein auf einen farbigen Film aufgedrückter Papierstreifen keine Farbe mehr annimmt.
- Eine weitere Entwicklung solcher Methoden besteht in der Anwendung einer Uhr,-welche mit einer drehbaren Rolle verbunden ist und letztere antreibt. Die Farbprobe wird auf ein Filmband gespritzt, dieses über die Rolle gespannt und mit einem Streifen Faserpapier in Berührung gebracht. Solange bei der Drehung der Rolle die Farbschicht noch feucht ist, haftet das Faserpapier fest darauf; sobald jedoch die Oberfläche trocken wird, wird das Papier in Berührung mit der Lackschicht nicht mehr fleckig und bleibt bei weiterer Umdrehung an dem Lack nicht mehr haften.
- Nach anderen Vorschlägen wird der zu prüfende Film mit Sand bestreut und der Zeitpunkt bestimmt, in dem sich der Sand ohne Rückstände vom Film abbürsten läßt. Hierzu wird der Lack auf eine kreisförmige Scheibe gestrichen, über der sich ein mit Sand gefüllter Kegel befindet. Dieser wird mechanisch langsam über die in Drehung versetzte Scheibe hinweggezogen, wodurch der Film spiralförmig mit Sand bestreut wird. Nach Beendigung wird die Scheibe durch Abbürsten von nicht haftendem Sand befreit. Die Länge der Spirale gibt ein Maß für die Zeitdauer, die der Lackfilm benötigt, bis er staubtrocken ist. Andere auf dem gleichen Prinzip beruhende Anordntmgen ziehen übler dem mit dem Lacküberzug versehenen Papierstreifen einen mit Sand gefüllten Kegel fort, und nach Beendigung des Vorganges wird auch hier der Papierstreifen abgebürstet. Dile Länge der Strecke, auf der der Papierstrei!fen mit Sand bedeckt bleibt, gibt das Maß dafür. wann der Film staubtrocken geworden ist.
- Nach weiteren Vorschlägen wird der Lacküberzug für die Trocknungsbeobach tung waagerecht hingelegt. Von Zeit zu Zeit gibt man aus einer Bürette einen Tropfen einer Farbstofflösung hinzu. Der Tropfen breitet sich kreisförmig aus; diese Ausbreitung wird bei fortschreitender Trocknung immer geliner. Der Durebmesser der erhaltenen Tropfen kann als Maß für die Trocknung des Films benutzt werden.
- Um neben dem Antrocknen auch die Durchtrocknung zu messen, ist es auch bekannt, auf den zu messenden Lackfilm Papier unter verschiedenen - Drücken aufzupresslen. Die Menge des an das Papier abgegebenen Lackes ist ein Maß für den Tro cknungsf orts.chntt.
- Um die Menge des jeweils abgegebenen Lakkes besser kenntlich zu machen, wird das Papier nachträglich mit Eisenoxyd bestäubt.
- Alle vorerwähnten Methoden und Vonichtungen geben aber - nur Anhaltspunkte für den Zustand der Trocknung, in dem sich ein Laok befindet. Sie sind ferner ausnahmslos so umständlich und zeitraubend, daß sie sich in die Praxis nicht einbürgern konnten.
- Um das erstrebte Ziel auf möglichst einfache und doch sehr sichere Weise zu erreichen, wird nach vorliegender Erfindung in der Weise verfahren, daß man auf den zu untersuchenden Lacküberzug zu dessen Färbung kontrastreiche Farbmittel, welche auf einem geeigneten Träger in gleichbleibender Zusammensetzung ausgebreitet angebracht sind, zu verschiedenen Zeiten des Trocknungsfortschrittes des zu untersuchenden Lacküberzuges unter Anwendung gleicher Druckstärken und bei gleicher Druckdauer überträgt und die auf der Empfängerfläche entstandene Färbung als Maß für den Trocknungsgrad benutzt.
- Als Träger des Farbmittels kann man dabei mit Vorteil eine Papierfläche benutzen, welche auf der Andrückseite leinen nicht wischfesten Farbüberzug konstanter Zusammensetzung enthält, z. B. in Form eines Ab-oder Ausschnittes der zum Durchschreiben oder Durchzeichnen üblicherweise benutzten Kohlepapiere. Als Hilfsmittel zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens läßt sich hierbei mit Vorteil ein Belastungs- und Andriickgewicht für den gegen das Untersuchungsobjekt anzudrückenden Farbenspender von einer Grundflächengröße verwenden, welche das Flächenmaß einer auf die Grundfläche des Gewichts aufgebrachten, aus elastischem Baustoff bestehenden Übertragungs -und Ausgleichplatte umfänglich gleichmäßig überschreitet.
- Von bekannten Verfahren und Anordnungen zur Untersuchung der Wetterbeständigkeit von Farbanstrichen, bei welchen die durch Oberflächenzerfall des Anstriches infolge Zerstörung des Bindemittels gelockerten Pigmentteilchen mittels eines angedrückten Stoffes durch Reibung abgehoben werden, wobei als Empfänger ein photographisches Papier oder ein lichtempfindlicher Film dient, unterscheidet sich das erfindungsgemäße Verfahren schon durch das Vorliegen einer anderen Aufgabe.
- Denn erfindungsgemäß soll der Fortschritt der Trocknung bestimmt werden, und dabei ist es unerheblich, ob der zu untersuchende Lacküberzug überhaupt Pigmente aufweist; die gegen den letzteren angedrückte Fläche ist dabei Träger von Farben und gibt eine Teilmenge der letzteren an den Film ab.
- Bei der vorerwähnten bekannten Untersuchungsmethode ist aber die angedrückte Fläche in Form photographischer Papiere oder Filme Empfänger von Pigmentanteilen des Untersuchungsobj ekts und muß geeignet sein, diese festhalten zu können. Es liegen somit nicht nur andere Aufgaben, sondern auch entgegengesetzte Mittel bzw. Wirkungen vor. Durch die notwendige Vorbehandlung der zur Empfaagnahme der Pigmentanteile verwendeten photographischen Papiere bzw.
- Filme bei der bekannten Untersuchungsmethode wird die letztere auch recht umständlich und bleibt unsicher, da schon beim Andrücken, mehr noch bei der Abnahme des benutzten Empfängers leicht Teilmengen der lockeren Pigmente zu Boden fallen können.
- Eine Messung des Fortschrittes der Trocknung nach der vorliegenden Erfindung wird beispielsweise wie folgt vorgenommen: Auf den zu messenden Film legt man ein kleines, z. B. kreisrundes Stück Durchschreibpapier. Das letztere belastet man mit einem Eisenzylinder von etwa 2 kg Gewicht, welcher an seiner Unterseite zweckmäßig mit einer Gummipiatte von 2,8 cm Durchmesser und 2 cm Höhe versehen ist. Nach 5 Minuten wird das Gewicht abgenommen und das Durchschreibepapier vorsichtig vom Film entfernt.
- Die Intensität des Farbabdrucks gibt nun ein genaues Maß dafür, wie weit die Trocknung des Films fortgeschritten ist.
- In den beiliegenden Zeichnungen zeigen die mit I bis 10 bezeichneten kreisrunden Flbekken die Intensität der Farbaufnahme durch den untersuchten Lackfilm an, gegen den zu verschiedenen Zeiten ein zwischen Filmoberfläche und Gummiboden des vorerwähnten Belastungsgewichtes von 2 kg geschobener kreisrunder Ausschnitt von Kohlepapier der gleichen Qualität angedrückt wurde. Die Verschiedenheit der Farbstärke zeigt also in sicherer Weise an, zu welchen Zeiten und bei welcher Dauer des Trocknungsvorgangs der Lackfilm noch klebrig war und daher sehr viel von der Färbung des gegen ihn angedrückten Kohlepapiers aufnahm, und wie lange es dauerte, bis der letzte Druckversuch völlige Durchtrocknung des Films nachwies.
- Mit Hilfe der Skala läßt sich also der Zustand der Trocknung, in welchem sich ein Lack nach bestimmter Zeit befindet, zahlenmäßig genau festlegen. Nach der vorliegenden Methode kann man auch Unterschiede in der Trocknung zweier Filme nachweisen, Welche durch keine der bisher vorgeschlagenen Methoden mehr feststellbar sind.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Feststellung des Zustandes der Trocknung von Lacküberzügen (Lackfilmen), dadurch gekennzeichnet, daß man auf den zu untersuchenden Lacküberzug zu dessen Färbung kontrastreiche Farbmittel, welche auf einem geeigneten Träger in gleichbleibender Zusammlensetzung ausgebreitet angebracht sind, zu verschiedenen Zeiten des Trocknungsfortschrittes des zu untersuchenden Lackübrerzuges unter Anwendung gleicher Druckstärken und bei gleicher Druckdauer über trägt und die auf der Empfängerfläche entstandene Färbung als Maß für den Trocknungsgrad benutzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man gegen den zu untersuchenden Lacküberzug zu verschiedenen Zeiten eine Papierfläche, welche auf der Andrückseite einen nicht wischfesten Farbüberzug konstanter Zusammensetzung enthält, z. B. in Form eines Ab- oder Ausschnittes eines zum Durchschreiben oder Durchzeichnen benutzten Kohlepapiers, unter Anwendung gleicher Druckstärke und gleicher Druckdauer zur Anlage und Einwirkung bringt.
- 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch I, gekennzeichnet durch ein Belastungs- oder Andruckgewicht für den gegen das zu untersuchende Objekt anzudrückenden Farbenspender mit einer Grundfläche, welche das Flächenmaß einer auf die Grundfläche des Gewichts aufgebrachten, aus elastischem Baustoff bestehenden Üb!ertragungs- und Ausgleichplatte umfänglich gleichmäßig überschreitet.
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