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Maschine zur Gewinnung verspinnbarer Fasern aus Flachsstengeln unter
Verwendung Die Erfindung betrifft eine Vorbrech- und Beschickungsvorrichtung für
Entholzungsmaschinen mit schwingenden Brechleisten, die periodisch zwischen Gegenleisten
eingreifen, nach Patent 7125o8. Bei derartigen Maschinen wird eine vollständige
Entholzung allein durch die Erzeugung sehr kleiner Scheben angestrebt. Dementsprechend
sind diese Maschinen mit sehr feinen Brechwerkzeugen ausgerüstet, die die Einführung
einer dünnen und möglichst gleichmäßigen StengeZ-schicht bedingen. Es ist nun sehr
ischwierig, insbesondere bei Grünflachs, der noch die Zweige und Samenkapseln enthält,
von Hand eine derart gleichmäßige Stengelschicht herzustellen, wie sie für die Entholzungsmaschine
vorteilhaft wäre. Es hat sich auch erwiesen, daß bei Entholzungsmaschinennach Patent
712 508 eine Leistungssteigerung und gleichzeitig eine Schonung der Brechwerkzeuge
erreicht werden kann, wenn die Stengelschicht bereits durch einen Quetsch- und Knickprozeß
geschmeidig gemacht und ferner die Wurzeln, Zweige und Samenkapseln entfernt werden.
Demnach besteht die Erfindung darin, daß als Vorbrech- und Beschickungsvorrichtung
ein unter der Förderebene liegender, in Förderrichtung nach abwärts geneigter Schwingrahmen
mit schräg zur Förderrichtung angeordneten Brechleisten und feststehenden Gegenleisten
vorgesehen ist und daß der Vorschub des Gutes durch Schwingnadeln erfolgt, die zwischen
die Brechleisten eingreifen.
Eine Maschine, die die besonderen Aufgaben
eines Vorsatzgerätes für Entholzungsmas,chinen nach Patent 712 508 erfüllt,
ist in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. i einen Längsschnitt
durch die Vorrichtung, Fig.2 eine Draufsicht nach Abnahme des Oberteils, Fj,g.3
eine Fördervorrichtung, Fig. ¢ eine Draufsicht auf die Antriebs-welle.
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Die Vorrichtung besteht aus einem Rahmen 14., der mit Lenkern 15 um
eine Achse 16 schwingt. Der Antrieb erfolgt durch eine Exzenterwelle 17 und Pleuelstangen
18. Das Flachsstroh i wird auf einem Tisch i 9 durch ein Band 2o zugeführt und von
diesem sowie zwei weiteren, ,auf der gleichen Welle angeordneten Walzen 21 zwischen
die oberen., an einer Brücke 2.1 befestigten feststehenden Brechleisten 22 und die
unteren, auf einem Schwingrahmen 1q. angeordneten Brechleisten 23 geschoben. Der
Abstand zweier Brechleisten eines Brechleistenpaares ist auf der Spitzenseite geringer
als auf der Wurzelseite. 26 sind schmale Stege zwischen den Brechleisten, die de-in
herabgleitenden Flachsstroh die Geradführung geben. Der Vorbrecher ist, wie aus
der Zeichnung hervorgeht, in Förderrichtung schräg nach unten geneigt, so daß die
Strohschicht von selbst aus dem Vorbrecher auf den tiefer liegenden Tisch 25 herab-leitet
und dann von den Förderbändern 2 der eigentlichen Entholzungsmaschine erfaßt und
den Feinbrechleisten 6, 7 zugeführt wird.
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Diese Vorbrech- und Beschickungsvorrichtung erfüllt folgende Aufgaben:
Sie entfernt die Samenkapseln und Zweige und die unbrauchbaren faserfreien Wurzelspitzen.
Sie bewirkt ferner ein Vorbrechen, Flachdrücken und Gescluneidigmachen der Strohschicht.
Außerdem wird durch den Vorhrecher eine gleichmäßige Verteilung der nach dem Entfernen
der Zweige, Früchte und Wurzeln stark gelockerten Strohschicht erzielt sowie ein
Ausschütteln von Fremdkörpern und eine selbsttätige Weiterbeförderung der Strohschicht
durch die Schräglage und die Schüttelbewegung des Schwingrostes.
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Durch diese Vorbrech- und Beschickungsvorrichtung werden die Feinbrecher
6, 7 der Entholzungsmaschine wesentlich entlastet, und es wird hierdurch das Einlegen
einer stärkeren Stengelschicht ermöglicht.
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Da die Schüttelbewegung des Schwingrostes für die Weiterförderung
der Strohschicht nicht ausreicht, wenn eine zu starke Stengelschicht eingelegt wird
oder trenn beim Einlegen Lücken entstehen, ist es erforderlich, gemäß Abb.3 Schwingnadeln
anzubringen, die periodisch in die Strohschicht eintauchen und diese um einen einstellbaren
Betrag vorschieben. Es sind zwar schon Schwingnadeln in der Faseraufbereitung bekannt,
die jedoch eine Pendelbewegung um eine Achse ausführen, um das Fasergut, vorzugsweise
Werg, zu schütteln. Die Förderung des Gutes erfolgt hierbei durch ein mit Stiften
besetztes Lattentuch. Bei der Maschine nach der Erfindung dienen dagegen die Nadeln
selbst als Fördermittel. Die Nadelspitzen beschreiben eine Bahn von der Form einer
aufrecht stehenden Ellipse, so daß der Nadelhub größer ist als die Vorschubbewegung
in der Förderrichtung.
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Diese Fördervorrichtung besteht aus zwei Pleuelstangen 27, die durch
beiderseits außerhalb des Maschinenralunens auf der Welle 17 aufgekeilte Exzenter
35 angetrieben werden, deren Hub größer ist als der Hub des Schwingrahmens 1q..
Jede Pleuelstange treibt einen Schieber 28 an,. der in einer Führung 29 gleitet..
An dem Schieber ist eine Traverse 3o befestigt, an der mit Lenkern 3 i eine Koppel32
aufgehängt ist, die gleichzeitig durch einen Gelenkbolzen mit der Pleuelstange verbunden
ist. Quer über dem Schwingrahmen liegen Träger 33, die mit den beiderseitigen Koppeln
32 verbunden sind und mit den Nadeln 3q. bestückt sind. Durch diese Anordnung wird
die elliptische Nadelbewegung erreicht, wobei durch Umstecken oder Verschieben der
Gelenkbolzen in den Lenkern und in der. Pleuelstange eine -,vahlweise Änderung des
Vorschubes erreicht werden kann.