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Hebelspannvorrichtung für selbsttätige Feuerwaffen Die Erfindung betrifft
eine weitere Ausbildung der Spannvorrichtung für selbsttätige Feuerwaffen nach Patent
671 389 mit einem Handhebel und Sperrwerk zum Zurückholen gleitender Waffenteile
(Verschluß und Lauf in die Spannlage entgegen ihrer Vorholmittel.
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Bei dieser bekannten Spannvorrichtung muß der Handhebel die verschiedensten
Sch"venkbewegungen der Waffe bei den Erhöhungen mitausführen, da er unmittelbar
an dem Schlitten, der die rückzuholenden Waffenteile mitnimmt, schwenkbar gelagert
ist. Unter diesen Umständen hat der Bedienungsmann dauernd seine Körperhaltung zu
wechseln, um den Arbeitshub zu beginnen, und kann so nur unter Schwierigkeiten die
gleitenden Waffenteile in ihre hintere Fangstellung zurückführen. Besonders schwierig
gestaltet sich das Spannen bei Mehrrohrgeschützen, bei denen sich die gleitenden
Waffenteile nur unter bedeutendem Kraftaufwand zurückholen lassen. -Demgegenüber
ist gemäß der Erfindung die eingangs erwähnte Hebelspannvorrichtung weiter so verbessert,
daß der Bedienungsmann unabhängig von jeder Waffenerhöhung bei stets gleichbeibender
Körperhaltung das Spannen der Waffe vornehmen kann und dadurch zur größten Kraftentwicklung
befähigt ist. Dies wird hauptsächlich dadurch erreicht, daß ein den Handhebel tragendes
Wellenstück in der Achsmitte des Schildzapfens liegt und über ein zwei Kupplungen
enthaltendes Zwischengetriebe auf eine die gleitenden Waffenteile mitführende Zahnstange
wirkt. Infolge besonderer Einrichtung kann der Handhebel erst dann in die Ruhestellung
gebracht werden, wenn die gleitenden Waffenteile tatsächlich in die hintere Fangstellung
gebracht sind. Weitere Einzelheiten der Erfindung sind aus der nachstehenden Beschreibung
zu entnehmen: Bekannt ist eine mit dem Fuß betriebene Spannvorrichtung für lafettierte
Schußwaffen,
bei der der Bedienungsmann unbehindert von jeder Waffenerhöhung
bei stets gleichbleibender Körperhaltung das Spannen der Waffe vornehmen kann. Dabei
wird ein Pedal betätigt, das mit einer Rolle einen als Kurvenstück ausgebildeten
Hebelarm verschwenkt, der seinerseits durch einen Seilzug mit dem den Verschluß
zurückziehenden Griffstück der Waffe verbunden ist. Hier können durch Abgleiten
des Seilzuges Störungen in der Bedienung der Waffe eintreten.
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In der Zeichnung ist beispielsweise eine gemäß der Erfindung ausgeführte
Hebelspannvorrichtung schematisch wiedergegeben. Und zwar zeigt Fig. i das ganze
Getriebe in Ruhestellung? Fig. 2 in einer Seitenansicht zu Fig. i den Handhebel
in verschiedenen Stellungen; mit 1 ist die Ruhestellung, mit II die Kupplungsstellung
und mit III der Beginn des Arbeitshubes bezeichnet.
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Fig.3 und .f zeigen als Einzelheit das Gesperre des Getriebes in verschiedener
Stellung und Fig.5 die dauernde Gleichlage des Hand-Iiebels bei verschiedenen Erhöhungen
der Waffe.
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Ein Handhebel i ist mit einem in der Schildzapfenachse liegenden Wellenstück
fest verbunden. Das Wellenstück 2 trägt außer einem festen Bund 3 eine längs verschiebbare
Kupplungsscheibe .4, gegen die eine sich an den Bund 3 als Widerlager Iehnende Schraubenfeder
5 drückt. Die Kupplungsscheibe 4. wird in der Ruhelage durch eine Klaue 6, die über
eine Schrägfläche ; greift, festgehalten. Der Kupplungsscheibe zugeordnet ist eine
andere Kupplungsscheibe 8, die fest auf einem Wellenstück 9 sitzt. Letzteres trägt
außerdem ein Stirnrad io, das mit einem auf einer Zwischenwelle i i sitzenden Stirnrad
12 im Eingriff steht. Die Zwischenwelle i i trägt weiter ein Stirnrad 13 und eine
N ockenscheibe 14, 15. Das Stirnrad 13 greift in ein auf einem Wellenstück 16 längs
verschiebbares Stirnrad 17, das von einer sich ,gegen einen Bund 18 des Wellenstücks
16 lehnenden Druckfeder i 9 beeinflußt wird. Das Stirnrad 17 trägt einerseits eine
Klaue 2o, die über eine Schrägfläche 21 greift, und andererseits eine Kupplungstrommel
:!2 mit Schrägverzahnung 23. Zugeordnet zur Kupplungstrommel 22 ist eine auf einem
Wellenstück 32 sitzende Kupplungstrommel 24 mit Schrägverzahnung 25.
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Die zweite Kupplungstrommel 24 ist mit eirein Sperrad 26 fest verbunden,
das der Nockenscheibe 1-, 15 gegenübersteht. Zwischen. beiden steht eine um einen
Zapfen 27 schwenkbare Sperrklinke 28. Diese ist als Doppelhebel ausgeführt, dessen
eines Ende einen Sperrzahn 29 zum Eingriff in das Sperrrad 26 und dessen anderes
Ende eine Nase 3o zur Abstützung auf der Nockenscheibe 14, 15 sowie eine Nase 37
trägt. Die Sperrklinke 28 steht unter dem Einfluß einer Druckfeder 31. Die Welle
32 trägt noch ein Stirnrad 33, das in eine mit den] ängs beweglichen Waffenteilen
fest verbundene Zahnstange 34 greift. Die Zahnstange 34 hat weiter einen fngerartigen
Vorsprung 35 (Fig.4), der in der Fangstellung gegen die Nase 3; der Sperrklinke
28 drückt. Zweckmäßig ist das ganze Getriebe unterhalb der Waffe am Waffengehäuse
gelagert.
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Der Spannvorgang ist durch eine Reihe von Stellungen des Handhebels
i (Fig. 2) bestimmt. Sollen vor dem Schuß die gleitenden Waffenteile (Verschluß
und Lauf) in die rückwärtige Fangstellung zurückgeholt werden, so muß man den Handhebel
i zunächst im Uhrzeigersinn aus der Ruhestellung I über 1I in die Kupplungsstellung
III schwenken, um anschließend - in den eigentlichen Arbeitshub überzugehen. Durch
das Schwenken des Handhebels i aus der Ruhelage I wird das Wellenende 2 und damit
die Kupplungsscheibe .4 gedreht, die mit ihrer Klaue 6 von der Schrägfläche 7 abgleitet.
Sofort wird dann die Kupplungsscheibe 4 unter der Ein-,virkung der Schraubenfeder
5 auf die Kupplungsscheibe 8 gepreßt. Damit ist die Kupplungsstellung
11 in Fig. 2 erreicht.
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Beim Weiterschwenker des Handhebels i wird über die Kupplung ,4, 8
das Wellenstück 9 und somit das Stirnrad i o gedreht, das seinerseits durch den
Eingriff in das Stirnrad 12 die Zwischenwelle i i in Drehung versetzt. Die Z%vischenwelle
i i dreht über die Räder 13, 17 die Trommelhälfte 22. Bei dieser Drehung gleitet
die Klaue 2o von der Schrägfläche 21 ab; und unter dem Druck der Feder i9 wird die
Kupplungshälfte 22 mit der Kupplungshälfte 24 in Eingriff gebracht. Damit ist die
Kupplungsstellung III in Fig. 2 erreicht, und nunmehr kann der eigentliche Arbeitshub
zum Spannen der gleitenden Waffenteile beginnen.
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Bei der folgenden Weiterbewegung des Handhebels i dreht sich das mit
der Kupplungshälfte 24 verbundene Wellenstück 32 und das mit der Zahnstange 34 im
Eingriff stehende Stirnrad 33. Eine besondere Aufgabe ist der zwischen N ockenscheibe
i4# 15 und Sperrad 26 angeordne:en Sperrklinke 28 zugewiesen. Betrachtet man das
Getriebe von der Seite in der Pfeilrichtung der Fig. i, so drehen sich die Wellenstücke
2, 9, 16 und 32 beim Arbeitshub des Handhebels i wie dieser im Uhrzeigersinn, während
sich die Zwischenwelle i i entgegen dem Uhrzeiger dreht. Dabei läuft das Sperrad
26 am Sperrzahn 29
der Sperrklinke 28 ohne Berührung vorbei, die
Nockenscheibe 14, 15 gleitet an der Unterseite der Nase 3o der Sperrklinke 28 entlang
(Fig.4).
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Vermag man aus beliebigem Grund mit nur einem Arbeitshub die gleitenden
Waffenteile nicht in ihre hintere Fangstellung zurückzuführen, so kann ohne Gefahr
der Arbeitshub unterbrochen und der Handhebel i entgegen der bisherigen Drehrichtung
zurückgeführt werden. Nunmehr dreht sich die Zwischenwelle i i im Uhrzeigersinn,
d. h. die Nockenscheibe 14, 15 tritt unter der Nase 3o der Sperrklinke 28 hervor.
Die Druckfeder 31 kommt zur Wirkung und legt die Sperrklinke 28 so weit um, daß
der Sperrzahn 29 mit dem Sperrad 26 in Eingriff kommt. (Fig.3). Damit werden die
zurückgeführten Waffenteile in ihrer jeweils gerade erreichten Stellung festgehalten.
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Wird der Handhebel i nach nur teilweiser Ausführung der Spannbewegung
entgegen dem U hrzeigersinn zurückgeführt, _ so hält der dann im Uhrzeigersinn bewegte
Nocken 15 noch über einen gewissen Weg die Sperrklinke 28, 29 außer Eingriff mit
dem Sperrrad 26, so daß die Zahnstange 34 erst um einen gewissen Weg zurückläuft,
ehe sie durch Eingriff des Sperrzahnes 29 in das Sperrad 26 beim Zurückbewegen des
Handhebels i festgehalten wird. Dieser Rücklauf der Zahnstange 34 ist aber so unbedeutend,
daß man tatsächlich die zurückgeführten Waffenteile als in ihrer jeweils gerade
erreichten Stellung festgehalten ansehen kann. Nunmehr kann man am beliebigen Punkt,
möglichst bei Erreichung der Stellung III, wieder mit dem Arbeitshub beginnen und
so schließlich die gleitenden Waffenteile in ihre Fangstellung bringen. In dem Augenblick,
wo die gleitenden Waffenteile schließlich in die hintere Fangstellung geführt sind,
.hat der an der Zahnstange 34 sitzende Vorsprung 35 (Fig. 4) die Sperrklinke 28
so weit umgelegt, daß sie weder mit ihrem Sperrzahn 29 im Sperrad 26 noch mit der
Nase 30 gegen die Nockenscheibe 14, 15 zur Anlage kommt. jetzt führt man
den Handhebel i zur Anfangsstellung I zurück, hierbei wird° auf dem Abschnitt von
III nach II zunächst die Kupplung--Y2,24 gelöst. Bei Erreichung der Stellung II
hat die Klaue 2o der Kupplungshälfte 22 die Schrägfläche 21 erfaßt, und die Kupplungshälfte
22 ist dadurch festgelegt. Hierbei wurde zugleich die Zwischenwelle i i mit der
Nockenscheibe 14, 15 im Uhrzeigersinn gedreht. Die Nockenscheibe steht unter der
Nase 3o der Sperrklinke 28 und verhütet, daß beim Vorlaufen der gleitenden Waffenteile
die Sperrklinke 28 unter dein Druck der Feder 31 in das Sperrad 26 einspringt. Diese
Stellung kann sich infolge des Zusammenwirkens der festgelegten Kupplungshälfte
22 mit-der Welle 16 über das Stirnrad 1 7 nicht ändern, solange die gleitenden Waffenteile
unter der Einwirkung der Schußfolge stehen. Auf dem letzten Schwenkabschnitt des
Handhebels i von II nach 1 wird die Kupplungsscheibe 4 von der Kupplungsscheibe
8 getrennt, wobei die Klaue 6 die Schrägfläche 7 hintergreift. !Bei Erreichung der
Ruhestellung 1 sind somit beide Kupplungen 4, 8 und 22,24 gelöst. Beim Schuß gleitet
die Zahnstange 34 zusammen mit den gleitenden Waffenteilen hin und her, und dabei
dreht sich das Stirnrad 33, das Wellenstück 32 und die Kupplungshälfte 24 mit dem
Sperrad 26 unbehindert jeweils in der einen oder anderen Richtung mit.
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Fig. 5 zeigt, daß der Handhebel i bei jeder beliebigen Erhöhung der
Waffe 36 in seiner Grundstellung 1 bleibt. Damit hat der Bedienungsmann die Möglichkeit,
unbehindert von jeder Waffenerhöhung bei stets gleicher Körperhaltung das Spannen
der Waffe auszuführen.
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Das aus Nockenscheibe 1.1, 15, Sperrklinke 28 und Sperrad 26 bestehende
Gesperre verhütet aber auch, daß der Bedienungsmann den Handhebel i schon in die
Ruhestellung zurückschwenken kann, bevor die gleitenden Waffenteile in die hintere
Fangstellung zurückgeführt sind, wodurch dann die Waffe nicht schußbereit wäre.
Dies wird auf folgende Weise erreicht: Sollte nämlich der Bedienungsmann den Handhebel
i entgegen dem Drehsinn des Uhrzeigers über die Kupplungsstellung II zurücklegen
wollen und so die Kupplung 22, 24 lösen wollen, so hat das Gesperre die Stellung
in Fig.3 erreicht. Bei einer Weiterbewegung würden die Zwischenwelle i i und die
Nockenscheibe 14, 15, wenn überhaupt möglich, im Uhrzeigersinn gedreht. :Mittlerweile
hat sich aber die N ockenscheibe 14, 15 gegen die Nase 3o der Sperrklinke 28 gelegt.
Dadurch kann infolge der Getriebeverbindung der Handhebel i nicht weiter umgelegt
werden, sondern der Bedienungsmann muß durch Zurückgehen in den Arbeitshub zunächst
die gleitenden Waffenteile weiter bis in die Fangstellung zurückführen.