-
Schaltanordnung zur wahlweisen Wiedergabe von Tonaufzeichnungen in
Halbwellenschrift und gewöhnlicher Eintaktschrift In dem Patent 698 752 wird
eine Schaltanordnung zur Wiedergabe von Tonaufzeichnungen in Halbwellenschrift beschrieben,
bei der je eine ungleichnamige Elektrode der beiden Abtastphotozellen sowohl mit
je einem Gitter zweier in Gegentakt geschalteter Verstärkerröhren als auch mit den
beiden Enden eines Potentiömeters verbunden ist, dessen Schleifer an der gemeinsamen
Kathode der beiden Verstärkerröhren und an einem iVlittelabgriffder Spannungsquelle
liegt, an deren Enden die nicht an dem Gitter der Verstärkerröhren liegenden Elektroden
der Photozellen angeschlossen sind, während den beiden Anoden der nachgeschalteten,imGegentakt
arbeitenden Verstärkerröhren die Anodenspannung über einen gemeinsamen Widerstand
zugeführt wird, an dem die zusammengesetzte Wechselspannung abgegriffen wird.
-
Die Schaltung der Abtastphotozellen ist also so getroffen, daß sie
Spannungsstöße entgegengesetzten an die beiden Gitter der Verstärkerröhren liefern,
wenn sie von einem Lichtimpuls getroffen werden. Fällt etwa ein sinusförmiger Lichtimpuls
auf die eine Photozelle, so erhält das Gitter der entsprechenden Verstärkerröhre
einen sinusförmigen Spannungsstoß eines bestimmten Vorzeichens, und es tritt ein
entsprechender sinusförmiger Spannungsabfall an dem rein Ohmschen Anodenwiderstand
auf. Fällt nach Beendigung des Lichtimpulses ein zweiter sinusförmiger Lichtimpuls
jetzt auf die andere Photozelle, wie es ja bei der Abtastung von Halbwellenschrift
der Fall ist, so !'zeugt diese Photozelle an dem Gitter der anderen Verstärkerröhre
einen sinusförmigen Spannungsstoß, dessen Vorzeichen entgegengesetzt zu dem des
früher erfolgten Spannungsstoßes an dem Gitter der ersten Verstärkerröhre ist, und
es tritt ebenfalls ein sinusförmiger Spannungsabfall an dem Anodenwiderstand mit
entgegengesetzten Vorzeichen auf. Die beiden sinusförrnigen Halbwellen setzen sich
an
dem Anodenwiderstand also zu einer vollen sinusförrnigen Wechselspannung
zusammen.
-
Fällt aber der gleiche Lichtimpuls gleichzeitig auf beide Photozellen,
wie es bei der Abtastung gewöhnlicher Eintaktschrift der Fall ist, so heben sich
die beiden entsprechenden Anodenspannungen an dem Anodenwiderstand auf, wenn die
Schaltung genau -abgeglichen ist. Die Wiedergabe von gewöhnlicher Eintaktschrift
ist also mit dieser Schaltung nicht möglich. Die Verwendung eines rein Ohinschen
Widerstandes ist aber zur Vermeidung von Verzerrungen bei der Halbwellenzusammensetzung
unerläßlich.
-
Durch die Erfindung kann jedoch die oben beschriebene Schaltanordnung
auch wahlweise für die `'Niedergabe von Tonauf7eichnungen in Halbwellenschrift oder
gewöhnlicher Eintaktschrift benutzt «-erden. Erfindungsgemäß wird die Wiedergabe
gewöhnlicher Eintaktschrift dadurch ermöglicht, daß der gemeinsame Anodenwiderstand
kurzgeschlossen und die Anodenspannung über eine Mittelanzapfung der Primärwicklung
eines Ausgangstransformators den an den beiden Enden der Primärwicklung liegenden
Anoden der Verstärkerröhren zugeführt wird.
-
Durch diese Maßnahme wird eine Schaltung erhalten, die in ihrem Wesen
einer bei-°iLs bekannten Ankopplung zweier Photozellen an die Gegentaktwicklungen
eines Gegentakttransformators für die Wiedergabe zweier phasengleicher Tonspuren
entspricht. Bei dieser bekannten Ankopplung sind ungleichnamige Elektroden der Photozellen
mit den äußeren Enden der beiden Gegentaktwicklungen verbunden, während die beiden
übrigen Elektroden der Photozellen an der -Mittelanzapfung liegen.
-
Gemäß einem weiteren Kennzeichen der Erfindung wird der schnelle Übergang
von der einen Wiedergabeart zu der anderen dadurch auf einfachste Weise erreicht,
daß der in beiden Anodenkreisen gemeinsame Widerstand zwischen dem Pluspol der Anodenspannungsquelle
und der Mittelanzapfung der Primärwicklung des Ausgangstransformators, die Anoden
der beiden Verstärkerröhren an den beiden Enden der Primärwicklung liegen, und daß
durch einen Doppelumschalter entweder für die Wiedergabe von Halbwellenschritt die
Mittelanzapfung mit den beiden Enden der Primärwicklung oder für die Wiedergabe
gewöhnlicher Eintaktschrift die Mittelanzapfung mit dein Pluspol der Anodenspannungsquelle
kurzgeschlossen wird.
-
Eine weitere Vereinfachung der Umschaltung kann erfindungsgemäß erreicht
werden durch die Z7erwendung eines dreifachen Um-Schalters, von dem zwei Schaltorgane
die eben beschriebene Umschaltung vornehmen, während das dritte Schaltorgan gleichzeitig
die Ausgangsklemme der Schaltanordnung entweder für die Wiedergabe von Hall>-wellenschrift
mit der Mittelanzapfung der Primärwicklung des Ausgangstransformators oder für die
Wiedergabe gewöhnlicher Eintaktschrift mit der Sekundärwicklung des Ausgangstransformators
verbindet.
-
Die Erfindung sei an Hand der Abbildung erläutert. Die beiden Abtastphotozellen
sind mit i und 2 bezeichnet. Die Anode der Photozelle i liegt an dem Gitter der
Verstärkerröhre 5, während die Kathode der Photozelle 2 an dem Gitter der Z'erstärkerröhre
6 liegt. Zwischen der Kathode der Photozelle i und der Anode der Photozelle 2 liegt
die Spannungsquelle 12, deren 1-litte mit dem Schleifer des Potentiometers 3 verbunden
ist. Gleichzeitig ist der Schleifer mit der -eineinsamen geerdeten Kathode der Verstärkerröhren
5 und 6 verbunden. Die Enden des Potentiometers 3 liegen an den Gittern der Verstärkerröhren
5 und 6.
-
ioa, lob und io, sind die Schaltorgane eines dreifachen Umschalters,
dessen einfaches Umschalten den Übergang von der Wiedergabe von Halbwellenschrift
zur Wiedergabe gewöhnlicher Eintaktschrift bewirkt. In der einen Stellung des Umschalters
werden die Klemmen C mit B', C" mit B" und CC` mit B'
verbunden, und man erhält die bekannte Schaltung zur Wiedergabe von Halbwelletischrift.
Die Anoden der N-erstärkerröhren 5 und 6 liegen an dem einen Ende des Anodenwiderstandes
8, dessen anderes Ende mit dem Pluspol der Anodenspannungsquelle 4 verbunden ist.
Die verstärkte und zusammengesetzte Wechselspannung wird abgegriffen an der Erde
und der Ausgangsklemme ii, die durch das Schaltorgan io, mit dem Ende des Widerstandes
verlaufen ist. Die Einstellung der Symmetrie erfolgt in bekannter Weise durch das
Potentioineter 3 und den Strommesser hoher Eigenfrequenz 7, derart, daß das Potentiometer
3 während der Abtastung so lange geregelt wird, bis der Strommesser 7 einen möglichst
geringen Ausschlag zeigt.
-
Für die Wiedergabe gewöhnlicher Eintaktschrift werden die Schaltorgane
iou, iob" io, durch Betätigung eines dreifachen Schalters so geschaltet, daß die
Klemmen Cmit A'. C" mit A" und C` mit A"' verbunden sind. Hierdurch
wird der.-@nodenwiderstand ,9 kurzgeschlossen, und der Anodenstrom der Verstärkerröhren
5 und 6 fließt jetzt durch je die Hälfte der Primärwicklung des Ausgangstransformators
9. Da, wie oben gezeigt wurde, die gleichzeitige Beeinflussung der beiden Photozellen
durch denselben Lichtimpuls in . den 'beiden Verstärkerröhren 5
und
6 gleich große und entgegengesetzte Anodenströme erzeugt, so haben die durch die
beiden Hälften der Primärwicklung fließende Ströme gleichen Richtungssinn. Die Schaltanordnung
arbeitet jetzt also wie eine gewöhnliche Gegentakt-A-Stufe. Die Wechselspannung
wird wieder zwischen Erde und der Ausgangsklemme i i abgegriffen, die jetzt durch
das Schaltorgan io, mit dem einen Ende der Sekundärwicklung verbunden ist, während
das andere Ende der Sekundärwicklung an Erde liegt.