DE715444C - Tablettenpresse fuer schnitzelfoermige und faserhaltige Kunstharzmassen - Google Patents

Description

Gegenstand der Erfindung ist eine Tablettenpresse, welche zum Tablettieren schnitzelförmiger und faserhaltiger Kunstharzpreßmassen bestimmt ist. Derartige Massen lassen sich auf einer Tablettenpresse nicht in der wie bei pulverförmigen Massen üblichen Weise verarbeiten, da einerseits der Füllraum. eine beträchtliche Höhe beanspruchen würde und andererseits in der Zuführung des Werkstoffes zum Füllraum Stockungen auftreten würden, die ein Tablettieren genauer Gewichtsmengen auf die Dauer unmöglich machen.

Die Erfindung löst nun die Aufgabg-, auch solche Massen auf einer Tablettenpresse zu pressen, deren restlose Zuführung· der vorher abgewogenen Menge zum Füllraum mit Schwierigkeiten verbunden ist. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß auf den Tisch einer in bekannter Weisp mit einer von Hand oder mechanisch einrückbaren und selbsttätig· nach jedem Preßvorgang sich wieder ausschaltenden Kupplung versehenen Tablettenpresse 'mit lotrecht arbeitenden Preßstempeln ein in bekannter Weise mit einem seitlich erweiterten Füllraum und in diesem waagerecht verschiebbaren Vorverdichter versehener Aufbau aufgesetzt ist. In der vorgepreßten Lage erfolgt durch Niedergang des Preßstempels das Fertigpressen. Nach dem Ausstoßen in der üblichen Weise durch den Unterstempel wird die Tablette durch einen von der Antriebswelle des Vorverdichters aus gesteuerten Abstreicher .abgeführt.

Die Zuführung" des Preßgutes zu dem Füllraum erfolgt durch einen über den Füllraum in einer Führung gleitenden Fülltrichter, der zweckmäßig* in rüttelnde Bewegung versetzt wird.

Die Erfindung ist in der Zeichnung" in einem Ausführungsbeispiel dargeste1hr-^: Es zeigt

Fig. ι in Vorderansicht eine Tablettenpresse S mit der neuen Einrichtung,

Fig. 2 einen Schnitt nach Linie II-II der-Fig. i,

Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III.-III der Fi α· ι
Fig. 4 einen Schnitt nach Linie IV-IV der Fig. 3-

Die Antriebswelle ι einer stehenden Exzentertablettenpresse, die von einem Elektromotor 2 aus über eine Riemenscheibe 3 ihren Antrieb erhält, treibt über ein Getriebe 4 die Exzenterwelle 5. Die Presse hat, wie bei Tablettenpressen bekannt ist, eine von Hand einrückbare Kupplung, die nach jedem Preßhub sich selbsttätig wieder ausrückt.

Auf dem Tisch 22 der Presse ist eine Platte 23 mit einer öffnung-2 5 für den Durchtritt des Unterstempels 24 befestigt, auf der sich zwei Schienen 26 quer zu der Presse erstrecken, die zur Führung eines Vorverdichters 27 dienen. Das vordere Ende zwischen den Führungsschienen ist durch ein Füllstück 28 mit einer dem halben Durchmesser der zu. pressenden Tablette entsprechenden Aussparung geschlossen. Der Vorverdichter 27 hat

3» an seinem vorderen Ende ebenfalls eine Aussparung von halber Tablettengröße, so daß bei vorgeschobener Stellung des Vorverdichters die beiden Aussparungen zu einem die' Tablettengröße darstellenden Raum sich >erganzen. In der zurückgezogenen Lage befindet sich zwischen den beiden Aussparungen ein Zwischenraum 29, der den Füllraum bildet. Der Vorverdichter 27 ist durch ein Gelenk 30 mit einer Schubstange 31 verbunden, die durch eine auf der Welle 34 angeordnete Kurvenscheibe 32 und einen Nocken 33 vor und zurück geschoben wird. Ein weiterer Nocken 35 wirkt auf eine Stange 36 ein, die an ihrem vorderen Ende einen Abstreicher 37 trägt und zum Entfernen des vom Unterstempel ausgestoßenen Preßlings dient.

Der Antrieb der Welle 34 erfolgt durch einen Kettenantrieb 38, 39 und 40 von der Exzenterwelle 5 aus (Fig. 2).

Da.s Preßgut wird zum Füllraum · durch einen Fülltrichter 43 entweder von Hand, nachdem die Menge gewogen wurde, oder aber auch mit Hilfe einer selbsttätigen Waage zugeführt.

Der Fülltrichter ist zwecks einer rüttelnden Bewegung mit einem Schlitten verbunden, der in einer an den Schienen 26 befestig-ten Führung gleiten kann. Eine an den Schlitten angreifende Pleuelstange 50 ist mit einem Kurbelzapfen 51 verbunden, der auf der ■ Welle 52 sitzt und durch einen Kettenantrieb . 5'3 und 54 von einem Ideinen Elektromotor 55 in schnelle Umdrehung versetzt wird.

Die Wirkungsweise der Vorrichtung ergibt sich im wesentlichen bereits aus dem Vorhergesagten. Es sollen daher nur kurz "die aufeinanderfolgenden Vorgänge eines Preßvorganges genannt werden.

" Beim Einschalten des Motorantriebes der Presse auf Leerlauf wird auch gleichzeitig der Motor 55 für den Antrieb des Fülltrichters eingeschaltet.

Die vorher auf einer Waage von Hand oder mit Hilfe einer selbsttätigen Waage für das Pressen einer Tablette bestimmte Menge wird dem Fülltrichter zugeführt. · Auf der Zeichnung ist eine Tischplatte. mit einer Einfüll-Öffnung dargestellt, die in beliebiger Weiseangebracht sein kann und zweckmäßig die in Bewegung befindlichen Teile abdeckt. Durch Einblick in die Einfüllöffnung läßt sich leicht feststellen, ob die jeweils eingefüllte Menge restlos dem Füllraum zugeführt ist. worauf durch Niederdrücken eines der Handhebel 14 oder 17 die Kupplung· eingerückt wird. Der waagerecht geführte Vorverdichter 27 preßt nun die Masse seitlich zusammen, worauf der lotrecht niedergehende Preßstempel die Tablette fertigpreßt, die dann bei der Rückbewegung des Vorverdichters durch go den gleichzeitig ausstoßenden Unterstempel aus der Matrize gehoben und durch den Abstreicher über eine Gleitbahn entfernt wird. Durch den Nocken 6 auf der Exzenterwelle 5 ist die Kupplung 13 der Presse ausgerückt worden, so daß der Preßvorgang in der eben beschriebenen Weise sich wiederholen kann.

Claims (1)

1. Patentanspruch : ^1Ou

   Tablettenpresse für schnitzeiförmige und faserhaitige Kunstharzmassen mit einer von Hand oder mechanisch einrückbaren und selbsttätig nach jedem Preßvorgang sich wieder ausschaltenden Kupplung, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Tisch einer Tablettenpresse üblicher Bauart ein in bekannter Weise mit einem seitlich erweiterten Füllraum und in diesem waage- no recht verschiebbaren Vorverdichter versehener Aufbau aufgesetzt ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   BERLIN. GEtIUtTGKr IN HMU