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Verfahren zum Reinigen einer durch Convertieren von Maisstärke erhaltenen
Dextroselösung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen einer durch Konvertieren
von 1V1 aisstärke und Neutralisieren des Konvertersaftes erhaltenen Deitroselösung.
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Gemäß dem heute üblichen Verfahren wird der Konvertersaft nach dem
Neutralisieren zunächst geschleudert und dann mechanisch Filtriert, beispielsweise
durch Tuch in einer Filterpresse, worauf er 'einer Adsorptionsbehandlung, beispielsweise
hi- Knochenkohlefiltern, unterworfen und schließlich auf eine für die Kristallisation
geeignete Dichte eingedickt wird.
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RCine Maisstärke enthält etwa o, 6 0/ö Fettsäuren, die wahrscheinlich
chemisch an das Stärkemolekül gebunden sind. Wenn die Stärke im Konverter oder Autoklauen
durch Einwirkung von Säure und Hitze hydrolysnert- wird, werden diese Fettsäuren
freigesetzt und bilden eine Fettemulsion mit dem Zuckersaft. Dieses Fett ist bei
den Temperaturen der durch die Schleuder und mechanischen Filter tretenden Säfte
-flüssig, so daß ein beträchtlicher Teil derselben durch jene Reinigungsmaßnahmen
nicht entfernt wird, vielmehr mit dem Saft in die Knochenkohlefilter-gelangt. Die
Fettsäuren bedecken die Knochenkohle mit einem Überzug, der die @Vir ksamkeit der
Adsor ntionsfiltration stört. Wenn die Fette durch die Knochenkohlefilter hndurchgelangen
oder aus diesen Filtern mit dem Aussüßwasser entfernt werden, -bringt ihre Rückführung
in das Verfahren erneut eine unerwünschte Unreinigkeit in das System.
Irgendwelche
Fettsäuren. (i-,*.e durch die mechanischen Filter hindurchtreten, stellen ferner
einen Materialverlust dar, weil die Filterkuchen aus solchen Filtern einen Teil
des wertvollen Nebenproduktes bilden, nämlich des Klebermehls.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt eine solche Behandlung des Konvertersaftes,
da.P. die Fettsäuren in mindestens sehr viel grölierem Maße als bisher vom mechanischen
Filter zurückgehalten werden, so daß eine Verschmutzung und Beeinträchtigung d:r
Knochenkohle vermieden wird und jene Fette überdies in nutzbarer Form gewonnen werden.
Diese Zwecke werden er findungsgemäl3 dadurch erreicht, (laß der neutralisierte
Konvertersaft auf eine Temperatur Unterhall), des Schmelzpunktes der darin enthaltenen
Fettsäuren durch Verdampfungskühlung unter Vakuum abgekühlt und die abgekühlte Lösung
dann einer mechanischen Filtration zwecks Beseitigung der erstarrten Fettsäuren
unterwoYfen wird. Nebenbei ermöglicht dieses Verfahren die Ausschaltung der üblichen
Schleuder, ohne daß Bierunter die Reinheit des Saftes leidet.
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Durch die Verdanipfungskühlung wird ferner Wasser aus dem Saft verdampft,
wodurch auch die Eindickungsarbeit verringert wird, die später in den Vakuumpfannen
vorgenommen werden muf.t. Hierdurch wird andererseits die Dichtt# des zu behandelnden
Saftes erhöht mit dem Ergebnis, daß die Fettsäuren viel leichter vom Filter zurückgehalten
werden. Das Abkühlen unter Vakuum erfolgt in irgendeiner geeigneten Art von Intensivkühlern.
Das Vakuum im Kühler wird auf 635 bis 685 mm Quecksilbersäule gehalten. wodurch
die Temperatur des Saftes auf 5; his .i9 C verringert wird, wobei gleichzeitig eine
beträchtliche Menge Wasser aus dem Saft entfernt wird.
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Unter mechanischer Filtration, wird das Filtrieren durch Tuch oder-
ein anderes Filtermittel verstanden. welches mechanisch auf diie unlöslichen Verunreinigungen
einwirkt zum Unterschied von der Filtration, weiche im Knochenkohlefilter stattfindet,
die im @vesentlichen auf Grund der Adsorption wirksam ist.
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In der Zeichnung ist das Verfahren gemäß der Erfindung im Flie('_)seheina
veranschaulicht: i bezeichnet den Konverter, in welchen bei 2 die Stärke und bei
3 der Dampf eingeleitet wird. Der Konvertersaft wird durch Leitung 4 in den Neutralisator
5 gedrückt. Aus letzterem gelangt der Saft, gewöhnlich mit einer Temperatur von
etwa 93- C, in den Kühler 6, der Über den Verdichter-, mit der @'äkuumpumpe 8 iiil
Verbindung steht. Die aus letzterer "oinme:liden Dämpfe werden entweder in den Abwasserkanal
geleitet oder ge,a-ünsclitenfalls in das Verfahren zurückgeschickt. Der gekühlte
wind eingedickte Saft gelangt vom Verdichter in das mechanische Filter g, und der
filtrierte Saft gelangt zum ersten Knochenkohlefilter i o, dann zur ersten Vakuumpfanne
i i und ran hier zum zweiten Knochenkohlefilter 12 und zur zweiten Vakuumpfanne
i.-,. In der Vakuumpfanne t wird der Saft auf eine für die Kristallisation im Kristallisator
14 geeignete Dichte eingedampft. Ausfiihrungsbeisl?ic-I 5,;1; l Stärkemilch vom
spezifischen Gewicht i,ogog ( 12- Be: werden zusammen mit 3 - , -8 1 Wasser und 1.8 kg Salzsäure vom spezifischen Gewicht .1,1-13? ;
18 W! in den Konverter i eingeführt. in welchen Dampf eingeleitet wird, bis
ein Druck von ,;,2 kg cm-- entstanden ist. Dieser Druck wird \vährend 30 Minuten
gehalten und die lkschickung dann in den #Netitralisationsbehäiter 5 gedrückt. wo
genügend Ätznatron oder ein anderes Neutralisierungsmitttl zugesetzt wird, um den
neutralisierten Saft auf einen plj-Wert von 4..9 bis 5,o zti bringen. Der Saft wird
dann mit einem spezifischen Gewicht von etwa 1.o825 , i i,o Bl1 . und eine r "Temperatur
von etwa 93,3 C in den Kühler _i
unter einem Vakuum von 635 bis 685 inin Ouecksilbersäule
mit einer Geschwindigkeit von 2365 1. pro : Minuten eingeführt. Dei-Saft
wird im Kühler während .etwa. 2 Minuten gehalten. Während dieser Zeit fällt diu
Teinperttttlr des Saftes voll 93t3- #_ auf etwa 5; bis 4c, C. Während dieser
Zw-iminutenperiode sind 1514 1 Wasser aus dem Zuckersaft verdampf worden, so d213
2214.5 1 Saft vom spezifischen Gewicht i i2 Be erhalten werden. Dies besagt. dab
die Konzentration um i' B6 erhöht word-n ist. Der abgekühlte und teilweise eingedickie
Saft geiangt nun unmittelbar zum mechanischen Filter und nicht mehr wie bisher ürst
zu einer Schleuder und dann zu diesem Filter. Zufolge des Erstarrens der Fettsätireil
ist das Filter imstande, praktisch die gesamten im Saft vorhandenen Fettsäuren -zurückzuhalten.
Bei den bisherigen Verfahren kann der aus dem nie-cha-nischen Filter kommende Saft
etwa o,2@(i Fettsäuren. bezo--en atif "Trockensubstanz, enthalten.
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Der nun folgende Teil des Verfahrens entspricht dem üblichen Reinigungsverfahren
für Deltroselösungen bei der Herstellung von kristalliner Dextrose hoher Reinheit.
Vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise .kann die Knochenkohlefiltration -und
Eindickung in je zwei Stufen durchgeführt werden, wie es in der Zeichnung dargestellt
ist. Die Erindung
kann zuin Reinigen von Dextroselösungen aus konvertierter
Stärke benutzt werden, die für irgendwelche Zwecke dienen sollen.