DE713130C - Ammonnitratpulver - Google Patents

Description

• Ammonnitratpulver Die Erfindung betrifft Ammonnitratpulver und bezweckt, durch eine neuartige Anwendungsform die Nutzbarmachung des Ammonnitratswesentlich zu erleichtern und in größerem Umfange als bisher zu ermöglichen.
• Es wird schon seit langem versucht, Ammonnitrat als Treibmittel zu verwenden. Die Ergebnisse dieser Versuche sind jedoch aus verschiedenen Gründen nicht befriedigend. Beispielsweise war man bisher darauf angewiesen, das Ammonnitrat. zur Erzielung .gleichmäßiger Brennbarkeit mit Kohlenstaub o. dgl. zu vermischen. Das gleichmäßige Mischen ist jedoch sehr schwierig und umständlich. Auch ist es nicht möglich, das Pulver zu genügend haltbaren handlichen Formkörpern, beispielsweise Röhren oder dünnen Stangen, die ein genaues Abwiegen zulassen, zu verarbeiten. Um dem Pulver den nötigen Halt zu geben, war man bisher gezwungen, es in solche Formen zu verpressen, die eine gleichmäßige Verbrennung nicht mehr gestatten, wodurch erheblich Streuungen und sogar Versager verursacht werden. Ein weiterer Mangel der bisher bekannten Ammonnitratpulver ergibt sich daraus, daß das Ammonnitrat stark hygroskopisch ist, weshalb man bisher die Preßkörper in Pergamenthüllen, Schachteln u. -d91. einschließen mußte. Jede Verletzung des Verschlusses läßt jedoch Feuchtigkeit eindringen, wodurch dass Pulver und damit der gesamte Schuß unbrauchbar wird. Bei fertigen Kartuschen wurde dieses oft nicht bemerkt, wodurch unberechenbare Kurzschüsse verursacht wurden.
• Die Erfindung beseitigt diese Nachteile. Das Neue besteht darin, daß das Ammonnitrat in Pulverröhren mit stirnseitigen, ebenfalls aus Pulvermasse hergestellten Verschlüssen, z. B. Deckeln oder Pfropfen, eingeschlossen ist. Letztere können beispielsweise mit der Pulverröhre verklebt werden. Die Röhren können wie gewöhnliches Röhrenpulver laboriert und verschlossen werden. Die Erfindung liefert die Möglichkeit, bis zu 5o% des normalen Pulvers durch Ammonnitrat zu ersetzen. Das bisher notwendige Mischen mit Kohlenstaub wird vermieden. Das Ammonnitratpulver kann auf Grund der Erfindung in. ebenso handlicher Form hergestellt werden wie das übliche Pulver. Die Ladungen können genau abgewogen werden. Etwaige Spitzenbeträge (Bruchteile von Röhren) können mit gewöhnlichem Pulver *ausgewogen werden.
• Das Ammonnitrat verbrennt in der neuen Anwendungsform sehr gleichmäßig, ergibt keine Versager und auch praktisch keine größere Streuung als gewöhnliches Pulver. Das Ammonnitrat wird durch den Einschluß in den aus Pulvermasse hergestellten Hohlkörpern zuverlässig gegen Feuchtigkeit geschützt. Beispielsweise kann das neue Ammonnitratpulver wochenlang unter Wasser aufbewahrt werden, ohne daß das Ammonnitrat Feuchtigkeit aufnimmt. Eine Verletzung einzelner Röhren beeinflußt die ballistische Leistung nur unwesentlich. Beispiel In üblicher Weise gefertigte Röhren von Ngl. R. P. -- 8 - (6oo. 10, 7!8) wurden an einer Seite mit einem Pulverdeckel von io,7 mm Durchmesser verklebt, darauf in jedes Rohr 26g gut getrocknetes, pulverförmiges Ammonnitrat eingefüllt und darauf die obere Öffnung durch einen gleichen Pulverdeckel von 10,7 mm Durchmesser verschlossen. Eine Ladung von 4,4 kg dieses Pulvers ergab in einer i o-cm-Kanone dieselbe ballistische Leistung wie eine solche von 4.,5.1 kg ces normalen Ngl. R. P. dieses Geschützes. De:Mdung bestand zu 3J7 aus Ammonnitrat, s6 (fad unter Berücksichtigung des geringeren Ladungsgewichtes ,eine Ersparnis von ettva 5o0,ö des üblichen Ngl. R. P. erzielt wurde.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Ammonnitratpulver, dadurch gekennzeichnet, daß das Ammonnitrat in röhrenförmigen Hohlkörpern aus Pulvermasse niit stirnseitigen, ebenfalls aus Pulver bestehenden Verschlüssen eingeschlossen ist.