DE712727C

DE712727C - Nutzbremseinrichtung mit einem vom Fahrschalter gesteuerten Nutzbremswender

Info

Publication number: DE712727C
Application number: DEA79355D
Authority: DE
Inventors: Ernst Dozler
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1936-05-09
Filing date: 1936-05-09
Publication date: 1941-10-24

Description

Nutzbremseinrichtung mit einem vom Fahrschalter gesteuerten Nutzbremswender Man ist in neuerer Zeit bestrebt, die Vorteile d er Nutzbremsung auch im Straßenbahnbetrieb auszunutzen. Da, die bisher gebräuchlichen Fahrschalter ohne Umbau für die Stromrückgewinnungsschaltung nicht zu verwenden sind, aber anderseits die Anschaffung neuer _ Fahrschalter für die vorhandenen Wagen zu kostspielig würde, ist die Aufgabe zu lösen, mit möglichst geringem Kostenaufwand eine leicht durchzuführende Änderung der vorhandenen Fahrschalter vorzunehmen. Die vorliegende Erfindung erfüllt diese Forderungen dadurch, daß der Fahrschalter nur für die Herstellung der Fahr- und Kurzschlußbrem@sschaltungen eingerichtet ist und bei Verharren während einer bestimmten einstellbaren Zeit (beispielsweise i Sekunde) auf der ersten Reihenschaltstellüng den Nutzbremswender zur Herstellung der Stromrückgewinnungsschaltung in die Arbeitsstellung bringt. Die erfindungsgemäße Nutzbremseinrichtung weist den besonderen Vorteil auf, daß keine neuen Fahrschalterstellungen eingefügt zu werden brauchen und die Kurzschlußbremse nicht beeinträchtigt wird.
In :der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel- der Erfindung dargestellt, und zwar eine zweimotorige Ausführung. Darin sind bezeichnet mit a1 und a2 die Fahrmotoranker; mit f l und f 2 die dazugehörigen Felder, mit e die für die Nutzbremsung erforderliche Erregermaschine, mit St ein Stabilisierungswiderstand, mit W der Anfuhrwiderstand, mit S das Schütz, mit g1 und g2 Stromrichterzellen zum Schutze der Fahrmotoren und schließlich mit i bis 5 Fahrschalternockenkontakte. Der ferngesteuerte Nutzbremswender ist, um die Schaltung übersichtlich zu machen, nicht mit dargestellt. Er kann beispielsweise mittels eines Antriebssolenoids in seine Arbeitsstellung gebracht und mittels einer durch das Sofenoid aufzuladenden Rückzugfeder wieder in seine Ruhestellung zurückgeführt werden.
In der Ruhestellung des Nutzbremswenders,, welche der Fahrstellung entspricht, sind die Kontakte i und 2 geschlossen und die Kontakte 3, q. und 5 geöffnet. _ Von der Oberleitung zur Erde fließt also der Strom über den geschlossenen Kontakt i, den Anfahrwiderstand W, den Anker a1, das Feld il, den Kontakt 2, das Feld f2 und den Anker a2. Wird nun der Fahrschalter 'in die erste Reihenstellung ,gebracht, dann spricht bei längerem Verweilen auf dieser Fahrschalterstellung (beispielsweise länger als i Sekunde) das Antriebssolenoid des Nutzbremswenders an und bringt diesen in seine Arbeitsstellung. in der die Kontakte i und 2 geöffnet und die Kontakte 3, q. und 5 geschlossen werden. Dadurch wird also zwischen die Felder f 1 und f 2 die Erregermaschine e und parallel zu f1, f2 und e ein Stabilisierungswiderstand St gelegt. Der Anfahrwiderstand W ist nunmehr ausgeschaltet und durch einen Leitungszug überbrückt, in dem das Schütz S und parallel zu dem Kontakt des letzteren die Stromrichterzelleng, und g2 liegen. Die Stromrichterzellen sind, wie bereits erwähnt wurde, deswegen vorgesehen, um die Fahrmotoren vor schädlichen Stromstößen zu schützen. Die Zellen haben die vorteilhafte Eigenschaft, daß sie sowohl eine sehr hohe Sperrspannung aufweisen als auch in der Durchgangsrichtung kurzzeitig hoch überlastbar sind. Ihre Wirkung bei der erfindungsgemäßen Einrichtung besteht darin, daß sie den Nutzbremsstrorn unverzüglich zustande kommen lassen, sobald die Generatorspannung die Netzspannung überwiegt, aber schon bei geringstem Rückstrom diese sofort ganz sperren. Um die Stromrichterzellen nicht dauernd durch den Nutzbremsstrom zu belasten, sorgt das im Nutzbremsstromkreis liegende Schütz S für alsbaldige Überbrückung der Zellen, wenn der Nutzbremsstrom zustande gekommen ist. Die Ansprechzeit des Antriebssolenoids des Nutzbremswenders kann durch beliebige Dämpfungsmittel der Schaltbewegung des Fahrschalters leicht eingestellt werden. In den Stromkreis des Antriebssolenoids des Nutzbremswenders wird ,ein Druckknopf gelegt, durch dessen Betätigung der Nutzbremswender in seine Ruhestellung zurückgebracht werden kann. Wird die erste Reihenstellung mit der normalen Schaltgeschwindigkeit überschaltet, so wird keine Nutzbremsschaltung hergestellt.
Der Erfindungsgedanke ist nicht in seiner Anwendung auf das Ausführungsbeispiel bechränkt, sondern kann natürlich ebenfalls bei einmotorigen oder mehr als zweimotorigen Fahrzeugen verwirklicht werden.

Claims

PATENTA X S1'HÜC1113: i. Nutzbremseinrichtung mit einem vom Fahrschalter gesteuerten Nutzbremswender, insbesondere für elektrische Fahrzeuge, dadurch gekennzeichnet, daß der Fahrschalter nur für die Herstellung der Fahr-und Kurzschlußbremsschaltungen eingerichtet ist und bei Verharren während einer bestimmten .einstellbaren Zeit auf der ersten Reihenschaltstellung den Nutzbremswender zur Herstellung der Stromrückgewinnungsschaltung in die Arbeitsstellung bringt.
2. Nutzbremseinrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der selbsttätig gesteuerte Nutzbremswender in seiner Stromrückgewinnungsstellung in Reihe miit dem Fahrmotorfeld bzw. den Motorfeldern (f1 und f2) eine Erregerma@schine (e) legt (Schalter q. geschlossen und 2 geöffnet), zu der Einheit aus Feldern und Erregermaschine einen Stabilisierungswiderstand (St) parallel schaltet (Schalter 5 geschlossen) und den Anfahrwiderstand (W) durch Stromrichterzellen (g" g2) ersetzt, die nach kurzer Zeit durch ein Schütz (S) überbrückt werden (Schalter 3 geschlossen und i geöffnet), während er in seiner Ruhestellung den normalen Fahrstromkreis schließt (Schalter i und 2 geschlossen und 3 bis 5 geöffnet).