DE71255C - Geschütz-BlockverscWufs mit an demselben seitlich angebrachtem Handhabungshebel - Google Patents
Geschütz-BlockverscWufs mit an demselben seitlich angebrachtem HandhabungshebelInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die vorliegende Erfindung betrifft Neuerungen an Keilverschlüssen für Schnellfeuergeschütze.
Das Oeffnen und Schliefsen sowie das Sichern des Verschlusses in geschlossener Lage, das
Spannen des Zündstiftes und das Auswerfen der leeren Hülse wird durch einen am Verschlufskeil
drehbaren Hebel bewirkt, welcher gleichzeitig als Sicherung gegen vorzeitiges Abfeuern
und gegen Nachbrenner dient.
Die beiliegende Zeichnung veranschaulicht mehrere Ausführungsarten der Erfindung.
Die Fig. 1 bis 4 zeigen eine Ausführung des Verschlusses, bei welcher der Verschlufshebel
eine Coulisse trägt, und zwar stellt Fig. 1 irt schaubildlicher Ansicht den Verschlufshebel und
die durch denselben bethätigten Theile dar.
Fig. 2, 3 und 4 zeigen das hintere Ende des Geschützrohres bei geschlossenem, halb geöffnetem
und ganz offenem Verschlufs.
Die Fig. 5 bis 7 zeigen eine zweite Ausführungsart, bei welcher die Coulisse im Rohr
ausgearbeitet ist, und zwar stellen Fig. 5 und 5a den Verschlufs in geschlossener und geöffneter
Stellung dar.
Fig. 6 ist ein senkrechter Längsschnitt durch den Verschlufskeil und ' ■
Fig. 7 ein senkrechter Querschnitt durch den geschlossenen Verschlufs.
Die Fig. 8 und 9 zeigen diese Ausführungsform etwas abgeändert.
Fig. 10 bis 13 veranschaulichen eine dritte
Ausführungsform, bei welcher der Hebel mit einem Lenker verbunden ist.
Fig. 10 und 12 zeigen das Ende des Geschützrohres
bei geschlossenem und offenem Verschlufs.
Fig. 11 ist ein senkrechter Querschnitt durch
den Verschlufs und
Fig. 13 ein Längsschnitt durch den Verschlufskeil.
Die Fig. 14, 1 5 und 16 sind Sonderansichten.
Wie aus den Fig. 1 bis 4 ersichtlich, ist der
Verschlufskeil V in dem Bodenstück des Geschützrohres R in bekannter Weise senkrecht
zur Rohrachse verschiebbar angeordnet.
In dem Keil ist mittelst der Achse h1 der
mit einem Handgriff /z4 versehene Verschlufshebel
drehbar befestigt, welcher eine Coulisse h3 besitzt, in welcher der zugleich als Grenzschraube
dienende, in die Seitenwand des Bodenstückes eingeschraubte Zapfen g gleitet.
Das untere Ende des Coulissenschlitzes ist concentrisch zur Drehachse hl des Verschlufshebels
gekrümmt.
Das obere Ende h 5 dieses Hebels ist rechtwinklig
abgebogen und keilförmig gestaltet, so dafs es beim Herabbewegen oder Herausschieben
des Verschlufskeiles V zwischen den Randwulst der Hülse P und die vordere Keillochfläche
eindringen und dadurch die Hülse lockern kann.
An der Drehachse h l des Verschlufshebels
ist eine Nase /12 angebracht, welche bei der
Drehung dieser Achse gegen einen Ansatz ^1
des Zündstiftes % stöfst und dadurch letzteren so weit zurückschiebt, bis der Zahn b3 der
Stange b in die Rast ^2 des Zündstiftes einschnappt.
Um dies zu ermöglichen, ist der aufsenliegende Arm der Stange b zu einer Feder &4 ausgebildet,
welche sich gegen eine Leiste des Verschlufskeiles V stützt und die Stange so dreht, dafs
der Zahn b3 einschnappt.
Selbstverständlich kann auch eine besondere Feder angewendet werden.
Der Abzughebel α (welcher mit der Stange b auch aus einem Stück hergestellt sein kann)
ist auf einem Stummel bs der Stangenachse b2
drehbar gelagert, drückt bei seiner Drehung nach rückwärts auf einen Ansatz b1 der Stange
und zieht dadurch den Zahn b3 aus der Rast ^1
des Zündstiftes heraus, wodurch dieser frei wird und vorschnellt.
An dem Verschlufshebel h ist ferner ein zur Achse h* concentrisch gekrümmter Ansatz he
vorhanden, welcher nur bei geschlossenem Verschlufs mit einer entsprechend gekrümmten
Nase al des Abzughebels a in Eingriff kommt,
wobei diese Nase al eine federnde Warze a2
trägt (Fig. ι und 14), welche beim Abziehen in eine entsprechende Nuth h1 des Hebels h einschnappt.
Das Geschützrohr R macht seinen Rücklauf in der Lafette L, welche mittelst eines federnden
Bolzens s und durch die an diesem letzteren befestigte Schnur β mit dem zu einem Auge
ausgebildeten unteren Ende des Abzughebels a verbunden ist.
' Die Wirkungsweise des Verschlufshebels h ist folgende:
Um den Verschlufs zu öffnen, wird der Verschlufshebel (Fig. 2) an seinem Handgriff /j4.
erfafst und in der Richtung des Pfeiles 1 gedreht, bis der Zapfen g aus dem gekrümmten
Theil der Coulisse h3 herausgelangt. Der bis dahin infolge der Lagerung des Zapfens in
dieser Krümmung des Coulissenschlitzes gesperrt gehaltene Verschlufskeil wird dadurch frei und
der Verschlufs kann nunmehr, wenn der Hebel h in der Pfeilrichtung 2 herabgezogen, mehr und
mehr geöffnet werden (Fig. 3). Hierbei (ritt das obere keilförmige Ende h5 des Hebels
zwischen den Randwulst der Hülse P und die vordere Keillochfläche ein und lockert die
erstere. Wird der Verschlufskeil ganz herabgezogen, so stöfst der Zapfen g an das obere
Ende des Coulissenschlitzes h3 an und bewirkt infolge der excentrischen Stellung des Zapfens g
zur Hebelachse hl eine Drehung des Hebels h
in der Richtung des Pfeiles 3, wodurch die leere Hülse P ausgezogen wird (Fig. 4).
Hierbei wird durch die Drehung des Hebels in der Richtung des Pfeiles 1 vor Beginn des
Oeffhens gleichzeitig der Zündstift % gespannt,
indem die Nase h2 an den Ansatz ^1 des letzteren
anstöfst und diesen so weit zurückschiebt, bis der Zahn bs der Stange b in die am Zündstift
angebrachte Rast \2 einfällt.
Um das Oeffnen des Verschlusses nur dann zu ermöglichen, wenn der Schufs wirklich abgegangen
ist, wird der in seine hintere Stellung zurückgezogene Abzughebel α durch seine
federnde Warze a2 (Fig. 14) in der Nuth h1
festgehalten, aus welcher er im Falle eines Versagers mit der Hand herausgedreht werden
mufs, um den Verschlufs öffnen zu können, während, wenn der Schufs abgeht, beim Rücklauf
des Rohres in der Lafette der Abzughebel α durch die elastische Verbindung ß,
Fig. i, mit den letzteren gedreht und dadurch seine Warze a2 aus der Nuth K1 herausgerissen
wird. Die Länge dieser elastischen Verbindung mufs dementsprechend bemessen sein. Auf diese
Weise ist das Oeffnen des Verschlusses nach beendetem Verlauf des Geschützes nicht behindert
und gleichzeitig eine Sicherung gegen Nachbrenner geschaffen.
Wie Fig. 15 zeigt, kann die Anordnung zum
Festhalten des Abzughebels α bei nicht abgegangenem Schufs auch umgekehrt getroffen
werden, indem in den Ansatz he des Verschlufshebels
h eine mit einer Warze h1 versehene Feder hs eingelegt ist, während in der Nase a1
des Abzughebels eine Nuth a2 angebracht wird, in welche die Warze h7 einschnappt.
Das Schliefsen des Verschlusses erfolgt durch Bewegung des Hebels h in umgekehrtem Sinne,
wobei ein vorzeitiges Abfeuern dadurch verhindert wird, dafs die Nase α1 des Abzughebels
nur dann über den Ansatz he des Verschlufshebels
h greifen kann, wenn der Verschlufs ganz geschlossen ist.
Zum Zwecke der Zerlegung des Verschlusses wird die Grenzschraube g herausgeschraubt,
wonach der Verschlufs herausgezogen werden kann.
Bei schweren Geschützen erhält der Hebel h vortheilhaft einen zweiten Handgriff α und
ebenso kann an dem Verschlufskeil V ein besonderer Handgriff α' angebracht werden
(Fig. 2).
Bei der zweiten, in Fig. 5 bis 7 dargestellten Ausführungsart dieses Verschlusses ist der Hebel h
mittelst eines Zapfens gl in dem durch die
ganze seitliche Rohrwand gehenden Coulissenschlitz c geführt und wird mittelst des an einem
langen Arme sitzenden Handgriffes /?4 bewegt.
Das Spannen des Zündstiftes wird in ähnlicher Weise wie früher durch eine Nase h'2
der Drehachse und durch einen an der Stange sitzenden Zahn b3 bewirkt.
Bei der Drehung des Verschlufshebels aus der Stellung Fig. 5 in die in Fig. 5 a gezeichnete
Lage verschiebt sich der Zapfen g1 in dem Coulissenschlitz c, wodurch der Verschlufskeil
heiabbewegt wird. Gleichzeitig schlägt der Hebel an die Nase e4 des Patronenziehers e,
welcher bei e3 am Verschlufskeil drehbar ist und mit seinem keilförmigen Ende zwischen
Hülsenwulst und Keillochfläche eindringt, und dreht denselben nach rückwärts, wodurch die
Hülse ausgezogen wird.
Beim Schliefsen des Verschlusses wird infolge der Hebung des Verschlufskeiles die
Nase ei an die Schrägfläche des Bodenstückes
angedrückt und dadurch der Patronenzieher in seine ursprüngliche Stellung zurückgedreht.
Ist der Verschlufs geschlossen, so kommt die Nase α ] des Abzughebels a mit einem Ausschnitt
/z6 des Verschlufshebels in Eingriff, so
dafs auch hier ein vorzeitiges Abfeuern verhindert ist.
Um den Verschlufs rasch zerlegen zu können, wird der Hebel h so weit gedreht, bis er in
die Richtung des Coulissenschlitzes c zu stehen kommt, worauf er durch denselben herausgezogen
und der Verschlufskeil entfernt werden kann.
Die Coulisse c kann auch, wie die Fig. 8 und 9 zeigen, nur an der inneren Wand des
Bodenstückes ausgearbeitet sein; der Patronenzieher sitzt hier an einer im Rohr gelagerten
Welle e3 und wird durch einen Arm /t5 des
Verschlufshebels bethätigt, welcher beim Oeffnen des Verschlusses gegen einen Arm e2 des Patronenziehers
stöfst.
Eine dritte Ausführungsart zeigen die Fig. ι ο
bis 13; hierbei ist der am Verschlufskeil drehbare Hebel h mit einem Lenker k drehbar
verbunden, dessen Drehachse die in eine Nuth ο des Verschlufskeiles eingreifende Grenzschraube g
bildet.
Bei der Bewegung des Hebels h aus der Stellung Fig. io in die Stellung Fig. 12 beschreibt
der Zapfen k1, mit welchem der Lenker k in den Hebel h eingelassen ist, einen
Kreisbogen, und das Oeffnen des Verschlusses beginnt, sobald der mit dem Hebel h ein Kniegelenk
bildende Lenker in die Knicklage kommt. Bei geöffnetem Verschlufs drückt der Ansatz h5
gegen die Nase e1 des gleichfalls am Verschlufs
drehbaren Patronenziehers und bewirkt dadurch das Ausziehen der Patrone.
Das Spannen des sich wie in Fig. 6 auf eine Schraube ρ stützenden Zündstiftes erfolgt
auf dieselbe Weise wie bei den vorhergehenden Constructionen, nur wird hier die Stange b auf
Zug beansprucht (Fig. 13), während sie in Fig. 6 auf Druck beansprucht ist.
Beim Schliefsen wird der Patronenzieher, dessen Nase e4 an eine Schrägfläche anstöfst,
aufrecht gestellt, und die Nase al des Abzughebels greift über den Ansatz h6 wie früher,
sobald der Verschlufs vollständig geschlossen ist.
Die Sicherung gegen das Nachbrennen wird auf gleiche Weise erreicht, wie dies mit Bezug
auf Fig. ι und 2 beschrieben wurde. Die Zerlegung
des Verschlusses wird durch Herausschrauben der Grenzschraube g ermöglicht.
Claims (5)
1. Geschütz-Blockverschlufs mit an demselben
seitlich angebrachtem Handhabungshebel (h), welcher bei seiner Rückwärfsdrehung durch
Curvenschlitz (h3) und Stift (g) den Verschlufs öffnet und gleichzeitig durch den
auf der Hebelachse (W) sitzenden Zahn (h2)
den Schlagbolzen spannt, wobei der Zahn (a1)
des Abzughebels (α αl) eine Freigebung des
Schlagbolzens bis zum vollständigen Schlufs des Verschlusses hindert, während beim
Niedergang des Verschlusses der Zahn (h&)
des Hebels (h) vor den Patronenwulst tritt und die Hülse auswirft, wenn der Stift (g),
am oberen Ende des Schlitzes (h3) angekommen, den Hebel (Vi7 1 nach hinten schnellt.
2. Eine Ausführungsform des unter 1. gekennzeichneten
Verschlusses, bei welcher der Handhabungshebel in einem seitlichen geraden
Schlitz c des Verschlusses mittelst eines Zapfens gl geführt ist, der bei Rückwärtsdrehung
des Hebels auf den am Verschlufskeil drehbaren Auswerferhebel e wirkt.
3. Eine Ausführungsform des unter 1. gekennzeichneten
Verschlusses, bei welcher der Handhabungshebel in einer an der Innenseite des Bodenstückes angeordneten Nuth c
mittelst des Zapfens d geführt ist und bei Rückwärtsdrehung durch seinen Zahn /j5
auf den am Bodenstück drehbaren Auswerferhebel e wirkt.
4. Eine Ausführungsform des unter 1. gekennzeichneten
Verschlusses, bei welcher der Handhabungshebel mit einem Lenker k drehbar verbunden ist, dessen Drehachse g
in einer Nuth 0 des Verschlufskeiles geführt ist, wobei nach Rückwärtsdrehung des Hebels
dessen Zahn h 5 auf den am Verschlufskeil
drehbaren Auswerferhebel e wirkt.
5. Bei dem unter 1. gekennzeichneten Verschlufs zur Sicherung gegen vorzeitiges Abfeuern
und gegen Nachbrenner die Anordnung eines Ansatzes bezw. Ausschnittes h6
am Handhabungshebel h, der mit dem federnden Abzughebel a in Eingriff kommt,
welch letzterer nach abgegangenem Schufs durch den Rücklauf des Rohres selbstthätig,
bei Versagern von Hand ausgelöst wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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---|---|
DE71255C true DE71255C (de) |
Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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DE (1) | DE71255C (de) |
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0
- DE DENDAT71255D patent/DE71255C/de not_active Expired - Lifetime
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