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Mehrbereichüberlagerungsempfänger Die Erfindung betrifft eine Schaltanordnung
für Überlagerungsempfänger.
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Bei überlagerungsernpfäng ern wird die zu empfangende Trägerwelle
mit einer Oszillatorfrequenz moduliert. Im ,allgemeinen wird die Differenzschwingung
weiter verstärkt und zur Wiedergabe der Sendung demoduliert, während :die Summenschwingung
unterdrückt wird. Die Oszillatorfrequenz ist veränderlich und wird in Abhängigkeit
von der zu empfangenden Trägerwelle so gewählt, daß die Differenzschwingung für"alle
Trägerwellen ein und dieselbe Frequenz besitzt. Die Bandfilter können daher konstant
auf diese Frequenz eingestellt werden. Die. Kreise vor :der Mischstufe müssen nicht
hochselektiv sein, da durch die nachfolgenden Bandfilter ohnedies nur ein einziges
Frequenzband durchgelassen wird. Dieses Frequenzband kann aber aus der Modulation
zweier verschiedener Trägerfrequenzen reit der Oszillatorfrequenz gebildet werden;
.die eine davon ist die zu empfangende Trägerwelle, die ,andere die sog. Splegelwelle.
Um die Verhältnisse anschaulich .darzustellen, ' sei :ein Zahlenheispiel angeführt:
Das Bandfilter sei konstant auf eine Zwischenfrequenz von Z = 5oo kHz -(s to kHz
= Seitenbänder) :eingestellt. Beim Empfang der Trägerfrequenz T= Zoo kHz muß, daher
die Oszillatorfrequenz U=700 kHz betragen, wenn U - T = Z sein soll (700
-- 200 = 500). Wenn die Vorkreise nicht hochselektiv sind, werden mit der Oszillatorfrequenz
auch sämtliche anderen Trägerfrequenzen, meistens allerdings nur mit sehr kleinen
Amplituden, ebenfalls moduliert. Unter diesen Frequenzen
gibt es
eine, die sog. Spiegelfrequenz S, die, mit der Oszillatorfrequenz moduliert, ebenfalls
eine Kombinationsschwingung von der Frequenz der Zwischenfrequenz Z = 500 kHz ergibt.
Diese Spiegelfrequenz :errechnet sich aus S-U-Z, S=U+Z =U1-(U-Tj = 2 U - T =
2 Z ;- T. Allgemein ist also die Spiegelfrequenz S immer gleich der Trägerfrequenz
T, vermehrt um die -doppelte Zwischenfrequenz 2 Z. In dem gewählten Beispiel ist
daher die Spiegelfrequenz S - 1200 kHz.
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Ist ein Überlagerun seinpfänger auf .eine Trägerwelle T eingestellt
und ist gleichzeitig eine starke Trägerwelle der Frequenz S vorhanden, so wird der
Empfang sehr gestört sein, ja er kann sogar unmöglich werden.
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Um die Spiegelfrequenz zu unterdrücken, wurde bereits vorgeschlagen,
im Eingang eines Überlagerungsempfängers einen auf Serienresonanz abgestimmten Schwingungskreis
anzuordnen, der die Spiegelfrequenz schwächte. Die Spule dieses Spiegelfrequenzkreises
wurde dabei vorzugseveise zur Einkoppelspule des Oszillators in Reihe geschaltet,
die Abstimmung entweder durch einen selbständigen, aber mit dem Haup-tabstimmkondensator
mechanisch gekuppelten Kondensator oder durch den Hauptabstimmkondensator selbst
erzielt. -Die Erfindung betrifft einen Mehrb.ereichüberlagerungsempfänger mit einem
im Eingangskreis liegenden und mit den Hauptabstimmkreisen mechanisch gekuppelten,
die jeweilige Spiegelfrequenz unterdrückenden Saugkreis und beruht auf der Erkenntnis,
daß die Unterdrückung der Spiegelwelle hauptsächlich im Langwellenbereich wichtig
ist, weil die Spiegelwelle bei den allgemein gebräuchlichen Überlagerungsempfängern
mit Verstärkung der Differenzschwingung stets eine kleinere Wellenlänge hat als
die empfangene Welle. Erfindungsgemäß wird daher parallel zur Langwellenzusatzspule,
die bei Kurzwellenempfang durch einen Schalterkurzgeschlossen werden kann, eine
Reihenschaltung, bestehend aus einer Hilfsspule und einem Kondensator, gelegt, die
zusammen mit den vorgeschalteten Spulen des Eingangskreises den Saugkreis bildet.
Durch Einschalten der Langwellenspule wird dann gleichzeitig der Saugkreis in Betrieb
genomincn, während bei Kurzschluß: der Langwellenspule während des Kurzwellenempfangs
auch die zusätzlichen Schaltmittel, die finit den stets eingeschalteten Spulen zusammen
den Saugkreis bilden, überbrückt sind. Die Anordnung bietet den weiteren Vorteil,
daß die Nebenabstimmeinrichtung, d. h. der Saugkreis, besser an die übrigen Bestimmungsstücke
des Eingangskreises angeglichen werden kann, da der Gleichlauf der verstellbaren
Abstimmglieder nur mehr über der Langwellenbereich aufrechterhalten zu werden braucht.
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# Die Hilfsspule und die Langwellenzusatz. spule werden voizugsweise
auf einen gemeinsamen verstellbaren Kern aus ferromagnetischem Material gewickelt
und so in die Stromkreise eingeschaltet, daß: sie in entgegengesetztem Sinn vom
Strom durchflossen werden. Die Abstimmung des Eingangskreises und die Abstimmung
des Saugkreises auf die Spiegelwelle erfolgen dann gemeinsam durch einfaches Verstellen
dieses einen Spulenkern^s.
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Es "var schon bekannt, Eingangskreis und Spiegehvellensaugkreis durch
einen gemeinsamen veränderlichen Kondensator abzustimmen, wenn die Induktivität
der Spulen unveränderlich war. Durch die erfindungsgemäße Verwendung von variablen
Induktivitäten mit einem gemeinsamen verstellbaren Kern erhält man die Möglichkeit,
die gesamte Nebenabstimmvorrichtung zusammen mit der Langwellenzusatzspule zu einem
einzigen Bauteil zusammenzufassen, das gegebenenfalls mit geringer Mühe nachträglich
eingebaut oder bei einzelnen Gruppen einer Herstellungsserie weggelassen werden
kann.
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In der Zeichnung ist die Schaltung des Eingangskreises eines mit der
erfindungsgemäßen Einrichtung ausgerüsteten Empfängers dargestellt.
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Die verstellbaren induktiven Glieder des Hauptabstimmkreises sind
die beiden Spulens und /t. Für Kurz- und Mittelwellenetnpfang ist die Induktivitätg
durch den Schalter/ kurzgeschlossen. Beim Übergang zu Langwellen wird die Induktivität
der Spule h um die induktivität der Spulug durch öffnen des Schalters/ vergrößert.
Wie vorher schon erwähn.t, sind die Spiegelwellen erst im Langwellenbereich besonders
störend. Es genügt daher, wenn die Nebenabstimmeinrichtung erst nach öffnen des
Schalters/ zugleich mit der Langwellenzusatzspule g wirksam wird. Die erfindungsgemäße
Nebenabstimmeinrichtung besteht aus einer Serienschaltung einer Kapazität i niit-einer
Induktivität in. Beide Größen sind hier beispielsweise verstellbar und mit
den Hauptabstimmkreisen mechanisch gekoppelt. Die Induktivität nt und die Langwe-IlciizLisatzsp:uIeä
sind vorteilhafterweise um einen gemeinsamen, durch Verschiebung die Induktivitäten
verstellenden Kern gewickelt und werden in einander entgegengesetzten Richtungen
vorn Strom durchflossen. Diese Bauweise bringt zwei Vorteile mit sich: einerseits
kann die Änderung des Haupt- und des N ebenabstimmkreises im selben Sinn durch die
Verstellung eines einzigen Kernes bewirkt werden, andererseits werden die Dämpfungsveriuste
seht- klein gehalten, da das Verhältnis
des Ohmschen Widerstandes
zum Wechselstroinwiderstand bei gegensinniger Kopplung kleiner ist als bei gleidhsinniger,
wie sich rechnerisch und experimentell leicht nachweisen läßt.