DE710955C - Geraet zur Ton- oder Bildtonaufzeichnung oder Wiedergabe - Google Patents

Description

• Gerät zur Ton- oder Bildtonaufzeichnung oder Wiedergabe Die Erfindung betrifft ein Aufzeichnungs-oder Wiedergabegerät für Ton oder Bild und Ton mit bandförmigem Aufzeichnungsträger, bei dem die Aufwickelspule über eine Reibungskupplung angetrieben und die gebremste Abwickelspule vom Film mitgenommen wird.
• Bei den bis jetzt bekannten Geräten hat sich im allgemeinen immer der Nachteil bemerkbar gemacht, daß zum Anlaufen bei der Aufnahme oder bei der Wiedergabe ein bestimmter Zeit- und Materialverlust auftritt. Bei der mechanischen Aufnahme oder Wiedergabe von Schallschwingungen wird z. B. das Aufzeichnungs- oder Wiedergabewerkzeug meistens erst dann in die Arbeitsstellung gebracht, wenn der Träger seine volle Geschwindigkeit erreicht hat. Es werden dadurch Verzerrungen, die dadurch entstehen, daß die Geschwindigkeit des Trägers sich während des Anlaufens ändert, vermieden. Es ist aber ohne weiteres klar, daß dabei sowohl Zeit als auch Material verlorengeht. Dieser Verlust tritt übrigens nicht nur bei der mechanischen, sondern auch bei der optischen Aufnahme oder Wiedergabe auf.
• Besonders für die optische Wiedergabe von Tonfilmen in Rundfunkstudios u. dgl. wirkt sich die Anlaufzeit ebenfalls nachteilig aus. Es war bis jetzt nicht in einfacher Weise möglich, einzelne Abschnitte aus irgendeinem Musikstück ohne Verzerrungen oder an der richtigen Stelle, d. h. genau dort, wo der wiederzugebende Abschnitt anfängt, wegen der relativ langen Anlaufzeit wiederzugeben.
• In allen diesen Fällen ist es somit von großer Wichtigkeit, daß der Träger aus der Ruhelage sofort mit der richtigen Geschwindigkeit an der Aufzeichnungs- oder Wiedergabestelle vorbeigeführt wird.
• Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß eine Vorrichtung vorgesehen ist, die bei ihrer Einschaltung den über glatte Rollen angetriebenen Aufzeichnungsträger festhält, ohne dabei die Umdrehungsgeschwindigkeit der antreibenden Teile wesentlich zu beeinflussen.
• Aus praktischen Gründen wird die Haltevorrichtung, falls z. B. nur eine einzige glatte Antriebsrolle zwischen der Aufwickelspule und der zweckmäßig durch Reibung abgebremsten Abwickelspule angeordnet ist, an einer- Stelle angeordnet, die in der Richtung der Trägerbewegung hinter der glatten Rolle liegt. Für den Fall, daß mehrere Antriebsrollen vorgesehen sind, soll die Haltevorrichtung zweckmäßig hinter der letzten glatten Antriebsrolle angeordnet werden, d. h. hinter derjenigen; die der Aufwickelspule längs des Films am nächsten liegt. Obwohl diese Maßnahme in bezug auf den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht durchaus erforderlich ist, führt sie doch den besonderen Vorteil herbei, -daß hierdurch die Reibung zwischen Träger und antreibender glatter Rolle einen erheblich geringeren Wert aufweist als in dem Falle, daß die Haltevorrichtung vor der: antreibenden Rolle angeordnet ist. Die gez nannte Maßnahme hat nämlich den Erfor. daß an der Stelle der antreibenden Rolle der Träger etwas gelöst wird, so daß die Oberfläche der glatten Rolle den Träger praktisch nicht berührt.
• Zweckmäßig wird ferner noch durch die Einschaltung der Haltevorrichtung eine bei den bekannten Geräten meistens vorgesehene Druckrolle, die den Aufzeichnungsträger gegen die antreibende Rolle drückt und mit einer nachgiebigen Oberfläche versehen ist, entkuppelt. Hierdurch wird vermieden, daß der Träger vor der Haltevorrichtung, nachdem diese den Träger abgebremst hat, durch die Kombination von Druckrolle und glatter Antriebsrolle immer weiter angetrieben wird.
• An Hand der Abbildung wird die Erfindung durch ein Ausführungsbeispiel näher erläutert, und zwar bei einem Gerät zur Schallwiedergabe auf optischem Wege.
• Der Film 1 wird von der Abwickelspule 2 über die Rollen 3, 4, 5 über die Filmbahn 6 und die Rolle 7 nach der Aufwickelspule 8 gezogen. Die Aufwickelspule 8 wird über eine Reibungskupplung von einem Motor angetrieben, .die Abwickelspule 2 wird gebremst, z. B. in bekannter Weise dadurch, daß sie entgegen der Filmlaufrichtung vom Motor über eine Reibungskupplung angetrieben wird. Die glatte Rolle 5 wird ebenfalls von einem vorzugsweise demselben Motor angetrieben und sorgt dafür, daß der Film mit gleichmäßiger Geschwindigkeit an der Tonlampe 9 und der Photozelle to vorbeigeführt wird. Mit 11 ist ein Hebel bezeichnet, der an seinem Ende einen Gummiknopf z2 trägt. Wird der Hebel 11 eingeschaltet und der Zugkraft der Feder 13 unterworfen, dann hält der Knopf 12 den Film auf der Filmbahn 6 sofort fest, während die Antriebsvorrichtung, wie näher erläutert ist, ihre Geschwindigkeit beibehält. Dadurch, daß die angetriebene glatte Rolle 5 ihre Umdrehungsgeschwindigkeit beibehält und die Haltevorrichtung in der Richtung der Filmbewegung hinter der Rolle 5 angeordnet ist, verringert sich hinter der Druckrolle 4 die Spannung des Films auf der Rolle 5 und kann folglich nicht durch Abnutzung beschädigt werden. Es ist auch möglich, die Rolle 5 hinter der Filmsteuerstelle anzuordnen; in diesem- Falle muß aber hinter dieser Antriebsrolle eine gesonderte feste Unterlage mit Haltevorrichtung angeordnet sein.
• Um zu vermeiden, daß der Film an der Berührungsstelle zwischen der glatten Antriebsrolle 5 und der Druckrolle 4 immer weiter angetrieben wird, so daß sich hinter der Druckrolle eine sich vergrößernde Schleife bilden -#,iirde, wird zweckmäßig weiterhin durch die .Einschaltung der Haltevorrichtung der Einriff zwischen der glatten Antriebsrolle 5 und der Druckrolle 4 gelöst. Es ist jedoch z. B. für einfache Wiedergabeapparate möglich, den Träger lediglich durch die Aufwickelspule 8 antreiben zu lassen, so daß die glatte Rolle 5 und die Druckrolle 4 sich erübrigen. Die Haltevorrichtung kann in diesem Falle an einer beliebigen Stelle, z. B. an der Aufwickelspule 8, angeordnet sein.
• Das in der Abbildung dargestellte Gerät kann auch für die optische Aufnahme dienen, indem z. B. die optische Aufzeichnung auf der Peripherie der glatten Rolle 5 stattfindet. Wenn noch eine zweite Druckrolle, z. B. an der Stelle, wo der Träger von der glatten Rolle 5 nach der Filmbahn 6 zu abläuft, vorgesehen ist, ist es möglich, z. B. an der mit einem Pfeil bezeichneten Stelle A, eine mechanische Aufzeichnung vorzunehmen. Die Druckrolle 4 braucht in diesem Falle nur als Führungsrolle zu arbeiten, so daß sie z. B. mittels eines Hebels von der Rolle 5 abgehoben werden kann. Geräte, bei denen die Aufzeichnung auf mechanischem Wege mittels eines Meißels mit V-förmiger Schneide, deren Scheitelwinkel etwa 1741 ist, in einem mit einer undurchsichtigen Deckschicht versehenen durchsichtigen Film vorgenommen wird und die Schwingungsaufzeichnung mit gegenüber den Meißelschwingungen proportional erheblich vergrößerten Breitenänderungen der Tonaufzeichnung in demselben Apparat sofort ohne weiteres nach beendigter Aufzeichnung oder z. B. für Prüfzwecke sogar noch während der Aufzeichnung optisch-elektrisch wiedergegeben werden können, sind bereits bekannt.
• Die Erfindung ermöglicht es dabei, Abschnitte, die nach Meinung des Tonmeisters unrichtig aufgezeichnet sind, sofort vom Anfang bis zum Ende wiederzugeben, und zwar derart, daß von vornherein der Anfang des betreffenden Abschnittes genau gegenüber der Abtaststelle eingestellt werden kann. Derselbe Vorteil kommt noch in weit größerem Maße zum Ausdruck, wenn beim Abspielen eines derartigen Films vor einem Rundfunksender ein einziger Abschnitt herausgegriffen werden soll, weil es in diesem Falle durchaus unzulässig ist, daß die Rundfunkhörer das Anlaufen des Films bemerken. Durch die erfindungsgemäße Einrichtung kann diese Schwierigkeit auf äußerst einfache Weise vermieden werden, weil hierbei die erforderliche Anlaufzeit nur etwa o,z Sekunde beträgt, was noch zulässig ist. Obwohl die Erfindung oben an Hand eines Apparates nur für Schallaufzeichnung oder -wiedergabe erläutert wurde, ist sie nicht: darauf beschränkt, sondern sie ist auch bei Aufnahme- oder Wiedergabegeräten für Bildtonfilm, insbesondere für Schmalfilme, die mittels glatter Rollen gleichförmig angetrieben werden, verwendbar.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: r. Gerät zur Ton- oder Bildtonaufzeichnung oder -wiedergabe mit bandförmigem Aufzeichnungsträger, bei dem die Aufwickelspule über eine Reibungskupplung angetrieben wird und die gebremste Abwickelspule vom Film mitgenommen wird, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung (1I, 12, r3), die bei ihrer Einschaltung ,den über glatte Rollen angetriebenen Aufzeichnungsträger festhält, ohne dabei die Umdrehungsgeschwindigkeit der antreibenden Teile wesentlich zu beeinflussen.
2. 2. Gerät nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung an einer in Richtung der Filmbewegung hinter der bzw: hinter der letzten mit glatter Oberfläche versehenen Antriebsrolle (5) gelegenen Stelle auf den Film einwirkt.
3. 3. Gerät nach Anspruch t und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Einschaltung der Haltevorrichtung eine auf der glatten Antriebsrolle (5) bzw. auf einer dieser Rollen aufliegende Druckrolle (q.) abgehoben wird.