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Photographischer Schlitzverschluß Bekanntlich erfolgt der Ablauf der
den Schlitz bildenden Vorhänge eines photographischen. Schlitzverschlusses ungleichmäßig.
Dies rührt davon her, daß der ablaufende Vorhang eine Beschleunigung erhält, die
um so größer ist, je größer die Verschluß geschwindigkeit eingestellt wird. Infolge
des ungleichmäßigen. Ablaufes des Verschlusses muß die Belichtung des lichtempfindlichen
Materials ebenfalls an den verschiedenen, nacheinander vom Verschluß überlaufenen
Stellen ungleichmäßig ausfallen. Zur Beseitigung dieses IJbelstandes hat man die
Schlitzbreite während des Verschlußablaufes verändert. Derartige Einrichtungen sind
aber verwickelt und teuer.
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Man hat ferner bei einem Schlitzverschluß mit verdecktem Aufzug die
Vorhänge nacheinander mit Beschleunigung ohne mechanische Begrenzung der Schlitzerweiterung
ablaufen lassen, und zwar hat man zu diesem Zweck der Feder des zweiten Vorhangges
eine größere Anfangsspannung, aber :einen kleineren Vorspannweg auf gleiche Massen
bezogen gegeben als der Feder des ersten Vorhanges. Eine solche Bauart kann nicht
auf die Dauer eine gleichmäßige Schlitzbreite sichern, weil es :einerseits außerordentlich
schwierig ist, Federn von -einer ganz bestimmten Spannkraft herzustellen und weil
außerdem die Federn im Betrieb die gewünschte Spannkraft nicht beibehalten, sondern
Ermüdungserscheinungen zeigen, die ihr genaues Arbeiten beeinträchtigen.
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Es ist nun möglich, den eingangs erwähnten Mißstand, eine Ungleichmäßigkeit
der Belichtung, bedingt durch den beschleunigten Ablauf der Vorhänge; durch eine
bestimmte gegenseitige Lage der den Lichtzutritt zum Schichtträger steuernden Vorhangkanten
in bezug auf das Lichtbüschel während des Ablaufes des Verschlusses zu beseitigen,
und zwar ist die Anordnung so getroffen, daß die lichtbegrenzende Kante des voreilenden
Vorhanges in größerem Abstand von der Bildebene liegt als die lichtbegrenzende Kante
des ihm in unverändertem Abstand nacheilenden Vorhanges, wie dies bei :einer bekannten
Kamera der Fall war. Diese Ausgestaltung bildete die Vorhangleisten im Querschnitt
etwa rechteckig mit abgerundeten Ecken aus, wodurch gewisse Ungenauigkeiten in bezug
auf die lichtbegrenzende Wirkung dieser Kanten sich einstellten, insbesondere war
die einengende Begrenzung des zum Schichtträger gelangenden Lichtbüschels zu Beginn
des Verschlußablaufes nicht sehr gut.
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Der Erfindungsgegenstand bezieht sich auf einen derartigen Schlitzverschluß,
bei dem die durch einen beschleunigten Vorhangablauf verursachte Ungleichmäßigkeit
der Belichtung
des Schichtträgers durch .eine Lage der lichtbegrenzenden
Kante des voreilenden Vorhanges in größerem Abstand von der Bildebene als diejenige
der lichtbegrenzenden Kante des ihm in unveränderlichem Abstand nacheilenden Vorhanges
behoben wird. Der Hauptwesenszug der Neuerung ist darin zu erblicken, daß wenigstens
eine der Abschlußflächen der Vorhangleisten, zweckm:äßigerweise diejenige des voreilienden
Vorhanges, in Richtung des Vorhangablaufes gegen die Bildebene geneigt angeordnet
ist, so daß das Strahlenbündel in allen Vorhangstellungen durch die scharfe Endkante
dieser Abschl.ußfläche begrenzt wird. Auf diese Weise ist eine vollkommen eindeutige
Steuerung der Lichtbegrenzung erreichbar; vor allem ergibt sich so eine starke Einengung
des zu Anfang des Vorhangablaufes auf den Schichtträger gelangenden Lichtbüschels
'gegenüber dem Lichtbüschel am Ende des Vorhangablaufes mit seiner hohen Ablaufgeschwindigkeit.
Ferner ist daran gedacht, der Vorhangleiste des voreilenden Vorhanges die Form eines
ungleichschenkligen U zu geben, dergestalt, daß ihr der Bildebene abgewandter
Schenkel mit seiner wirksamen Kante in Bewegungsrichtung des Verschlusses der Endkante
des anderen U-Schenkels nacheilt, also ebenfalls mit ihrer Abschlußfläche in der
vorstehend erwähnten Weise geneigt gegen die Bildebene ist, während die andere Vorhangleiste
mit einer einzigen wirksamen Kante bei geschlossenem Vorhang zwischen die Schenkel
des U
eingreift. Dadurch läßt sich insonderheit bei geschlossenem Vorhang
neineinwandfreier Lichtabschluß erzielen.
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Zwei Ausführungsformen des Gegenstandes der Erfindung sind beispielsweise
auf der Zeichnung veranschaulicht.
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Abb. i zeigt in schematischer Darstellung einen Schlitzverschluß mit
schräg zur Ablaufrichtung verlaufenden Abschlußflächen der Vorhangleisten kurz nach
Öffnung des Verschlusses.
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Abb.2 gibt einen gleichen Verschluß kurz vor dem Schließen wieder.
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Abb.3 verdeutlicht einen Schlitzverschluß mit einer U-förmigen Vorhangleiste
gleich zu Anfang der Belichtung.
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Abb. q. stellt den gleichen Schlitzverschluß gegen Ende der Belichtung
dar.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. i und 2 wird der Schlitz 2 des Verschlusses
i durch zwei Abschl.üßleisten 6, 7 der beiden Vorhänge gebildet, deren parallele
Abschlußflächen io, ii in Richtung des Vorhangablaufes gegen die Bildebene geneigt
sind. Von dem Objektiv3 aus fällt das Licht durch das Bildfenster 4 auf ,das lichtempfindliche
Materia15. Die Vorhangleisten sind so geformt, daß die lichtbegrenzende Kante der
voreilenden Vorhangleiste-, in größerem Abstand von der Bildebene liegt als die
lichtbegrenzende Kante der ihm in unveränderlichem Abstand nachfolgenden Vorhangleiste
6.
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Bei der Ausführungsform nach Abb. 3 und ¢ fallen die von dem aufzunehmenden
Gegenstand ausgehenden Lichtstrahlen durch das Objektiv 3 und den Schlitz 2 auf
das hinter dem Bildfenster q. verschiebbare lichtempfindliche Material 5. Die. eine
Vorhangleiste 7 des Schlitzverschlusses i hat die Form eines ungleichschenkligen
U, wobei die beiden Endkanten g und g' des U ebenfalls zur Bildebene
geneigt liegen. Die lichtbegrenzende Kante g des der Bildebene abgewandten Schenkels
der Vorhangleiste 7 eilt in Bewegungsrichtung des Verschlusses der Endkante des
anderen Schenkels g' nach. Die andere Vorhangleiste 6 greift bei geschlossenem Verschluß
mit ihrer wirksamen Kante 8 zwischen die Schenkel der U-förmigen Vorhangleiste 7
und gibt dadurch einen lichtdichten Abschluß des Vorhanges. Sie liegt infolgedessen
der Bildebene näher als die wirksame Kante der Verschlußleiste 7 und ergibt dadurch
eine gleiche Wirkung, wie sie bei der Ausführungsform nach Abb. i und 2 erzielt
wird.
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Dadurch, daß der Lichtkegel. zu Beginn der Belichtung, d. h. bei verhältnismäßig
langsam ablaufenden Verschlußvorhängen, in stärkerem Maße abgeblendet wird als gegen
Ende der Belichtungszeit, wenn die Belichtungsvorhänge schnell laufen, erhält man
eine annähernd gleichmäßige Belichtung über die ganze Bildfensterbreite hinweg.
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In sinnentsprechender Abwandlung läßt sich die Anordnung nach Abb.3
und q. auch so ausbilden, daß der nacheilende Vorhang mit einer in U-Form ausgebildeten
Vorhangleiste versehen wird und der voreilende Vorhang mit seiner einzigen wirksamen
Kante au der Vorhangleiste bei geschlossenem Verschluß zwischen die U-Schenkel eintritt.
Dabei ist dann die durch die beiden U-Kanten gebildete Abschlußfläche am nacheilenden
Vorhang ebenfalls in Richtung des Vorhangablaufes geneigt gegen die Bildebene anzuordnen,
d. h. der der Bildebene zunächst liegende U-Schenkel ist in diesem Falle der längere.