DE710338C - Fernsteuerungs- und Fernmessanordnung unter Benutzung von Oberwellen eines Wechselstromnetzes - Google Patents

Description

• Fernsteuerungs- und Fernmeßanordnung unter Benutzung von Oberwellen eines Wechselstromnetzes Es ist eine Anordnung für elektrische Kraftmaschinen eines Starkstromnetzes bekanntgeworden, bei welcher die einzelnen Kraftmaschinen entweder durch besondere Ausbildung ihrer Anker bzw. Ständer oder aber durch starre Kopplung mit besonderen; Generatoren dazu gebracht werden, außer der Netzfrequenz noch eine besondere Oberschwingung der Starkstromfrequenz zu erzeugen. Jede der Kraftmaschinen erzeugt eine andere Oberwelle, und am Ort jeder Kraftmaschine sind selektiv wirkende Kreise vorgesehen, °die mit Umschaltvorrichtungen zusammenarbeiten. Die Schaltvorrichtungen sprechen auf das Abschalten einer Kraftmaschine an, werden also dann wirksam, wenn. eine Oberschwingung ausbleibt. Bei dieser bekannten Anordnung werden also Oberschwingungen der Netzfrequenz künstlich erzeugt und sind so lange im Netz vorhanden, als die betreffende. Kraftmaschine in Betrieb ist. Für Trägerstromtelephonieanlagen ist es weiterhin bekanntgeworden, die Oherwellen einer Gleichstromdynamomaschine, die für Stromversorgungszwecke des Hochfrequenzgerätes vorgesehen ist, für die Durchgabe der Ruf- und Besetztzeichen zu benutzen. Hierbei handelt es sich aber um die Schaffung einer besonderen Hilfswechselstromquelle unter Benutzlung der für die Stromspeisung ohnehin vorhandenen Gleichstrommaschinen. Für die Übertragung der Nachrichten selbst werden dagegen bei dieser bekannten, Einrichtung hochfrequente Wechselströme benutzt, die durch einen besonderen hochfrequenten Generator erzeugt werden und über Starkstromleitungen ausgesandt werden. Es ist auch bereits bekannt, zur Übertragung von Signalströmen eine Signalstromquelle zu verwenden und auch die Oberwellen dieser Stromquelle durch Resonanzkreise auszusieben und zur Signalgabe in Fernsprechämtern zu verwenden.
• Andererseits ist .eine Fernmeßeinrichtung bekanntgeworden, bei welcher der übertragungsstrom dadurch gemessen wird, daß an einen Transformator ein ruhender Frequenzwandler angeschlossen ist, der Ströme der doppelten Netzfrequenz liefern soll. Derartige Einrichtungen haben nun den Nachteil, daß, wenn die Übertragung der Fernmeßströme über die Starkstromleitungen selbst erfolgen soll, die Trennungsmittel sehr groß ausfallen und außerdem noch bei schärfster Abstimmung der Resonanzmittel erhebliche Verluste auftreten.
• Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls die Nachrichtenübermittlung über Starkstromleitungen, und zwar zur Fernsteuerung, Fernmeldung und Fernmessung, wobei die Übertragung der Fernmeß- oder Fernmeldeströme auch über andere als die Starkstromleitungen selbst erfolgen kann. Gemäß der Erfindung kann .auf die Verwendung eines besonderen Stromerzeugers für die Signalströme, der besonders bei der Übertragung über Starkstromleitungen ziemlich große Leistungen benötigt. vollständig verzichtet werden, indem die Anordnung so getroffen wird, daß eine oder mehrere im Starkstromnetz durch die verzerrende Wirkung von Maschinen, Transformatoren o. dgl. ohnehin auftretende Oberschwingungen der Starkstromfrequenz durch Tastung eines im Netzteil liegenden, auf die Oberwellen abgestimmten Kreises, dessen Widerstand für die Oberwellen wesentlich von dem Widerstand der Gruadfrequenz verschieden ist, zur ilbertragung der einzelnen Kommandos und Meldungen nach dem Arbeitsstromverfahren benutzt werden. Hierdurch tritt noch der zusätzliche Vorteil auf, daß das Starkstromnetz bzw. der betreffende Feinleiter im allgemeinen von der betreffenden Oberwelle frei gehalten wird, da übertragungszeichen nur dann gegeben werden, wenn eine Nachricht zu übermitteln ist.
• Durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird also gleichzeitig eine Verbesserung des Starkstrombetriebes, erzielt.
• Am Empfangs- sowie am Geberort wird ein auf die betreffende Oberwelle abgestimmter Resonanzkreis vorgesehen, der mit der Leitung induktiv gekoppelt sein kann. Die Signalgabe erfolgt durch Einschaltung und Kurzschließen des abgestimmten Kreises, vorzugsweise einer Induktivität, wodurch das im abgestimmten Kreis auf der Empfangsseite eingeschaltete Relais im Rhythmus der ankommenden Wellenzüge bzw. Unterbrechungen zum Ansprechen. und Abfallen kommt. Die Abstimmung des Kreises am Geberort wird so vorgenommen, daß im eingeschalteten Zustand des Kreises die zur Übertragung verwendete Oberwelle vollkommen unterdrückt wird.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt. Es ist G der Generator, der auf das der Einfachheit halber durch zwei Leitungen dargestellte Netz R' arbeitet. J ist der abgestimmte Kreis, durch den die zur Obertragung dienende Oberwelle im Ne tz N unterdrückt wird. Dieser Kreis J kann -durch den Geberkontakt g kurzgeschlossen werden. V ist ein beliebig im Netz angeordneter Verbraucher, t :ein Transformator, dessen Sekundärwicklung mit dem Kondensator c einen abgestimmten Kreis für die zu übertragende Oberwelle bildet. In diesen Kreis ist ein Relais R eingeschaltet, das einen Kontakt r steuert. Angenommen, der Kontakt g ist geschlossen, dann ist der abgestimmte Kreis, der aus einer Induktivität, z. B. einer Drossel, bestehen kann, kurzgeschlossen, und in dem Netz N ist die Oberwelle, die zur Übertragung benutzt werden soll, vorzugsweise die siebente oder neunte Oberwelle, vorhanden. Das Relais R ist demzufolge angesprochen und hält seinen Kontakt r geschlossen. Wird nun im Takte eines Impulsgebers, der durch einen Elektrizirätszähler angetrieben werden kann oder bei Fernsteuerungseinrichtungen durch ein Laufwerk bzw. auch von Hand betätigt werden kann, ein Kommando gegeben, d. h. der Kontakt k kurzgeschlossen, so kommt das Relais ,R zum Abfallen, da dem abgestimmten Kreis auf der Empfangsseite keine Energie von der Frequenz der betreffenden Oberwelle zugeführt wird. Handelt es sich z. B. um eine Fernmeßeinrichtung nach dem Impulshäufigkeitsverfahren, so wird durch öffnen und Schließen des Kontaktes g der Kontakt r auf der Empfangsseite im Rhythmus der ankommenden Impulse geöffnet und geschlossen, wodurch in bekannter Weise ein Empfänger für das Impulshäufigkeitsverfahren, z. B. ein solcher mit Drehrelais und Nachläufersystem gesteuert wird.
• Durch Einschaltung mehrerer auf verschiedene Wellen abgestimmter Kreise J kann auch eine Übertragung mit mehreren Frequenzen vorgenommen werden. Die Frequenzen werden dann ziemlich weit auseinanderlnegend gewählt. Da die dritte und neunte Oberwelle stets Energien aufweisen, die für die Nachrichtenübermittlung, beispielsweise für Fernsteuer-oder Fernmeßzwecke, ausreichend sind, so lk@önnen auch mehrere Ül?ertragungen über eine Leitung gleichzeitig vorgenommen werden. Die Einrichtung nach der Erfindung ist zur Übertragung, von Meßgrößen nach dem üblichen Fernmeßverfahren durchaus geeignet, aber auch zur Fernsteuerung von Kraftschaltern nach dem bekannten Impulszahl-und Impulszeitsystem, lebenso. für die Umschaltung und Steuerung von Tarifzählern, Straßenlampen u. dgl.
• Die Tastung der Oberwelle bzw. Oberwellen im Kurzschlußkreis der Induktivität J kann bei induktiver Ankopplung auch durch Änderung des Kopplungsgrades erfolgen. An die SCelle der Resonanzschaltungen im Empfänger können auch elektromechanische Resonanzrelais treten. Die abgestimmten Kreise können. schließlich noch in anderer als der gezeichneten Weise in das Starkstromnetz eingefügt werden.

Claims (1)

1. PATEN TANSYRÜCHI:: i. Fernsteuerungs- oder Fernmeßeinrichtung unter Benutzung von Oberwellen eines Wechselstromnetzes in Starkstromanlagen, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ü bertragung der einzelnen Kommandos und Meßwerte .eine Tastung einer oder mehrerer im Wechselstromnetz durch die verzerrende Wirkung von Maschinen, Transformatoren o. dgl. auftretender Oberschwingungen der Netzfrequenz mittels einer oder mehrerer im Netzteil liegender, auf eine oder mehrere Oberwellen abgestimmter Kreise, deren Widerstände für die Oberwellen wesentlich von dem Widerstand für die Grundfrequenz verschieden ist, nach dem Arbeitsstromverfahren erfolgt. z. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Netzleiter ein auf eine Oberwelle abgestimmter Kreis eingeschaltet ist und daß die Tastung .durch Kurzschließen dieses Kreises während der Übertragung eines Steuer- oder Meßwertes in durch die Art des Übertragungsverfahrens bestimmten Abständen mittels eines Fernsteuer- oder Fernmeßgeberkontaktes erfolgt. 3. Einrichtung nach Anspruch i und a, dadurch gekennzeichnet, daß am Geberort und gegebenenfalls am Empfangsort die abgestimmten Kreise induktiv mit dem Netzleiter gekoppelt sind. 4. Einrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tastung der Oberwellen durch Änderung des Kopplungsgrades erfolgt.