DE707910C - Empfangsrelais mit Resonanzorgan fuer UEberlagerungsfernsteueranlagen - Google Patents

Description

• Empfangsrelais mit Resonanzorgan für Überlagerungsfernsteueranlagen Die Erfindung bezieht sich auf ein Empfangsrelais mit Resonanzorgan, das beim Ansprechen ein mit einer bestimmten Selbsthaltung versehenes. Lauf"verk eines Zeitwählers einschaltet, für Überlagerungsfernsteueranlagen, bei denen einem Starkstromnetz Ströme netzfremder Frequenz aufgedrückt werden, und an das Netz die verschiedenen Empfangsrelais angeschlossen sind, die mit einer Frequenz arbeiten und dabei verschiedene Schaltvorgänge ausführen können.
• Die praktische Durchbildung einer Sendeeinrichtung, die mit nur einer Frequenz arbeitet, macht keine Schwierigkeiten. Schwierig ist dagegen, die Empfangsrelais so zu gestalten, daß sie bei geringem Preis und einfacher, zuverlässiger Konstruktion bei Verwendung einer einzigen Steuerfrequenz die verschiedensten Schaltungen in willkürlicher Reihenfolge ausführen können.
• Gemäß einem älteren Vorschlag erhalten die Relais ein einen Zeitwähler antreibendes Laufwerk und ein auf .die Steuerfrequenz abgestimmtes Resonanzorgan. Bei den bekannten Relais kann aber immer nur ein Fernsteuerakt je Relais ausgeführt werden, oder es lassen sich die einzelnen Fernsteuerakte immer nur 3n einer bestimmten Reihenfolge vollziehen.
• Die Erfindung beseitigt diese Mängel dadurch, daß in den Laufweg des Laufwerks ein den Fernsteuerakt ausübender Steuerteil ragt, der, solange das Resonanzorgan anspricht, aus dem Umlaufweg des Laufwerks gerückt wird, und daß die Auswahl der einzelnen Relais bzw. Steuerakte bei Verwendung von Impulsen verschiedener Dauer oder Zeitabstandes durch verschiedenartige Einstellung der Laufwerksteile gegenüber der Ausgangsstellung des Laufwerks ermöglicht ist. Nach Ingangsetzen des Laufwerks kommen dann je nach dieser Einstellung die Laufwerksteile, z. B. Schaltfinger, früher oder später in den Bereich des den Fernsteuerakt ausführenden Steuerteils. Nach einem vollen Umlauf wird die Selbsthaltung des Laufwerks wieder stillgesetzt. Das Relais wird in der Weise betrieben, daß man stets mit gleich großen Sendeperioden arbeitet, aber je nach dem gewünschten Fernsteuerakt früher oder später eine oder mehrere Sendepausen in die Periode einschaltet. Bei Beginn .der Sendung wird das Laufwerk in Gang gesetzt. . Sobald bei dem betreffenden Relais die Schaltfinger o. dgl. des Laufwerks in den Bereich des Steuerteils gelangen, wird die Sendung vorübergehend unterbrochen. Dadurch wird der Steuerteil in .den Weg des Laufwerks gebracht und betätigt. Hierauf wird die Sendung wieder fortgesetzt und der Steuerteil wieder aus dem Weg des Laufwerks entfernt. Relais, bei denen die Schaltfinger unter anderen Winkeln eingestellt sind als bei den vorher beschrieb_nen, sprechen nicht an, weil beim Einrücken ihrer Steuerteile in den Umlaufweg des Laufwerks die Sclialtiinger nicht im Bereich der Steuerteile sind.
• Das Relais kann auch so ausgeführt werden, daß das Resonanzrelais iii der Ansprechstellung sowohl das finit einer bestimmten Selbsthaltung verselierie Laufwerk des Zeitauch den den I#ernsteuerakt ausführenden Steuerteil in den Um-1<@ul de. I_.:@it « erl,s rückt.
• Die Arbeitsweise des Relais ist im wesentlichen die gleiche -%vie vorher, nur verläuft die Sendung insofern anders, als nach Sendung eines Anlaufimpulses für die Ingangsetzung des 1Jatifwerks sogleich eine Sendepause eingeschaltet wird. Sobald die Schaltfinger o. dgl. des fernzusteuernden Relais in den Bereich des Steuerteils ge?aii-en, wird nochmals kurz gesendet, damit der Steuerteil in den C'inlaufv:eg des Laufwerks gebracht wird. Auch liier wird ein Ansprechen der Relais tnit anderen Winkeleinstellungen der Schaltfinger verhütet, weil beim zweiten Sendeimpuls die Schaltfinger dieser Relais nicht im Bereich ihrer Steuerteile sind.
• Am besten läßt man das Resonanzrelais den Steuerteil durch AZialverschiebung in den Umlaufweg des Laufwerks bringen und in tangentialer Richtung von den Schaltfingern dieses Werkes betätigen. Zwecks weiterer Vereinfachung der Relaiskonstruktion verwendet man den Schalter zum Einschalten des Laufwerks gleichzeitig für die Selbsthaltung.
• Die Erfindung soll an Hand der Zeichnung näher erläutert ;werden. Sie zeigt ein Empfangsrelais in zwei verschiedenen Ansichten.
• i ist ein lamellierter Erregermagnet mit der Wicklung 2, die über einen Kondensator 3 (Fig.2) an die Leitungen des überlagerten Starkstronnietzes angeschlossen ist. DerEisenkern des Magnets besteht aus den Schenkelstücken 4, 5 und dein Jochstück 6 (Fig. 2). Die Schenkelstücke sind durch den Luftspalt 7 f Fig. i) voneinander getrennt. Sie sind an dem Blechwinkel S angenietet, während das Jochstück 6, auf dein die Spule 2 sitzt, lösbar durch Schrauben 9 befestigt ist. Diese Ausführungsform des Magnets bietet den Vorteil, daß der Luftspalt 7 ein für allemal richtig eingestellt bleibt, und daß die Magnetspule 2 durch Lösung des Jochstückes 6 leicht entfernt und ausgewechselt werden kann. In den Luftspalt 7 ragt das freie Ende der gebogenen Zunge io, die beispielsweise auf 42o Hertz abgestimmt ist. Etwa auf die gleiche Frequenz ist der aus den Teilen 2 und. 3 bestehende elektrische Schwingangskreis eingestellt. An der Zunge ist eine Stoßfeder i i in der Nähe ihrer Biegungsstelle angebracht, die beim Schwingen der Zunge io ein Rad 12 im Sinne des eingezeichneten Pfeils umtreibt. Das Rad 12 treibt ein Rad 13, dessen Drehdurch einen in dem Schlitz 14 laufenden Stilft 15 begrenzt ist. Die Feder 16 sucht den Stift und damit die Räder 12 und 13 in die bezeichnete Stellung zu drängen. Ihre Kraft kann aber beim Ansprechen der Zunge io durch die Antriebskraft der Stofffeder i i überwunden werden. Auf der Welle des Rades 13 sitzt die Steuerschnecke i7 (Fig.2), in die der eine Arm eines doppelarmigen Hebels 18 greift, dessen anderer Arm in die Ringnut einer auf der Welle i9 sitzenden Scheibe 20 greift. Auf dieser Welle sitzt die als Steuerteil dienende Wippe 21, die durch Schwenken des Hebels 18 in die gestrichelt angedeutete Stellung 21o (Fig. 2) gebracht werden kann. Auf der gleichen Welle sitzt das Zahnrad 22, das in das Ritzel 23 greift. Auf der Welle des Ritzels sitzt der Mitnehmer 24, den eine Labilfeder 25 in die mit ausgezogenen Linien bzw. gestrichelt dargestellte Endstellungen (Fig. i) zu drängen sucht. Lose auf der Welle des Ritzels 23 ist der Schaltarm 26 gelagert, der die Schalter 27, 28 abwechselnd betätigt. Da die Konstruktion und Wirkungsweise derartiger Labilschalter an sich bekannt sind, sollen sie nicht näher erläutert werden.
• 29 (Fig. i) ist ein an das Starkstromnetz angeschlossener Synchronkleinmotor, der über ein Vorgelege die Welle 30 des Laufwerks antreibt. Die Welle ist mit einem Flansch 31 versehen, auf den mittels der Schraube 32 der die Schaltfinger 33, 34 tragende Schaltarm 35 befestigt ist. Der Arm 35 kann gegenüber der Welle 30 verstellt werden und ist zu diesem Zweck mit einer Reihe von Schraubenlöchern 36 (Fig. t) versehen. Der Flansch 31 hat die Form einer Nockenscheibe mit dem Einschnitt 37 (Fig. i) und steuert den einen Kontakt 38 eines Schalters 39, dessen anderer Kontakt 40 (Fig. i) durch den Hebel 41 von dem Stift 15 betätigt werden kann. Die Kontakte 38 und 40 sind an dem einen Leiter, der Kontakt 42 über die Wicklung des Motors 29 an .den anderen Leiter des Starkstromnetzes angeschlossen.
• Die Schalter 27 und 28 sind in Stromkreise von fernzubetätigenden Apparaten eingeschaltet.
• Das Relais arbeitet auf folgende Weise: Soll der Schaltarm 26 von dem Schalter 28 auf den Schalter 27 umgelegt werden, dann wird das Starkstromnetz mit 42o Hertz Überlagert. Die Zunge io spricht an und dreht mittels der Stoßfeder i i das Rad 12 in der eingezeichneten Richtung. Unter Spannung der Feder 16 bringt der Stift 15 mittels des Hebels 41 den Kontakt 4o mit dem Kontakt 42 in Berührung und schaltet dadurch den Motor 29 ein. Gleichzeitig wird durch die Teile 17, 18, 2o der Tei12i in ,die Stellung 2io gebracht, also aus dem Umlaufweg der Schaltfinger 33 und 34 gerückt. Der Schaltarm 35 bewegt sich im Sinne des eingezeichneten Pfeils. Sobald sein Finger 33 in die Nähe der Wippe 21 gelangt, wird die Sendung vorübergehend unterbrochen. Dadurch wird die Wippe aus der Stellung 2io in die Stellung 2i, also in den Umlaufweg der Finger 33 und 34 gebracht. Daß dabei auch wegen Aufhörens der Zungenschwingungen durch die Feder 16 die.Teile 15, 41 und 4o wieder in die gezeichnete Lage zurückgebracht werden, ist bedeutungslos, da sich der Motor 29 inzwischen mittels der Nockenscheibe 31 über die Kontakte 38,- 42 einen Selbsthaltestromkreis geschlossen hat.
• Beim Weiterlaufen des Armes 35 trifft der Finger 33 auf den Arm .der Wippe 2i und nimmt ihn ein Stück weit mit bis die Feder 25 ihre Labilstellung erreicht hat und die Wippe in die gestrichelte Stellung durchschwingt. Dabei wird auch durch .den Teil 24 der Schaltarm 26 von dem Schalter 28 auf den Schalter 27 umgelegt. Kurz darauf wird die Sendung fortgesetzt, so daß die Zunge io wieder zu schwingen beginnt und .die Wippe 21 durch die Teile 17, 18, 2o, also aus den Umlaufweg der Finger 33 und 34 gebracht wird. Die Sendung wird dann so lange fortgesetzt, bis der Schaltarm 35 seine Ausgangsstellung erreicht, und am besten kurz vorher abgebrochen, damit nicht durch zu lange Ausdehnung der Sendung ein zweiter Armumlauf herbeigeführt wird.
• Soll der Schaltarm 26 von dem Schalter 27 auf den Schalter 28 zurückgebracht werden, so spielt sich der gleiche Vorgang ab, nur wird die Sendepause in die Zeit verlegt, in die der Schaltfinger 34 in den Bereich der Wippe 2i gelangt.
• Es ist klar, daß Relais, bei denen der Schaltarm 35 eine andere Winkellage zur Laufwerkswelle einnimmt, bei den beschriebenen Fernsteuerakten nicht betätigt werden können, da ihre Schaltfinger während der vorübergehenden Unterbrechung der Sendung nicht im Bereich der Schaltwippen laufen. Durch verschiedene Winkeleinstellungen des Schaltarmes 35 kann ein und dieselbe Relaistype für beliebige Fernsteuerungen verwendet werden, die unabhängig voneinander ausführbar sind. Je nachdem nun die Unterbrechung der Sendung in den früheren oder späteren Teil .der Sendeperiode verlegt wird, werden die Relais mit kleineren oder größeren Einstellwinkeln betätigt.
• In der Sendezentrale kann ein dem Empfangsrelais entsprechendes Laufwerk mit Selbsthaltung vorgesehen werden, das bei Beginn der Sendung in Gang gesetzt wird und einen Zeiger über eine Skala bewegt. Auf dieser Skala werden die einzelnen Zeitpunkte vermerkt, zu denen die Unterbrechung der Sendung zwecks Herbeiführung bestimmter Fernsteuerakte erfolgen soll, indem man z. B. die Skala in einzelne Abschnitte unterteilt und in jeden Abschnitt die entsprechende Fernsteuerart einträgt, z. B. Straßenbeleuchtung ein, Straßenbeleuchtung aus, hoher Tarif ein, hoher Tarif aus. _ Die Bedienung der Fernsteueranlage ist dann sehr einfach und kann auch von uneschultem Personal vorgenommen werden." Soll z. B. zu einer bestimmten Tageszeit die Straßenbeleuchtung eingeschaltet werden, dann wird der Sender eingeschaltet, .der Zeiger beginnt zu laufen. Sobald er -in den Bereich mit der Aufschrift »Straßenbeleuchtung ein« gelangt, wird der Sender abgeschaltet. Sobald der Zeiger diesen Bereich verläßt, wird der Sender wieder eingeschaltet und so lange eingeschaltet gelassen, bis der Zeiger seine mit der Ausgangsstellung zusammenfallende Endstellung Herreicht.
• Die Steuerung .des Senders kann auch selbsttätig sein, indem man z. B. mit dem umlaufenden Zeiger einen Kontakt verbindet, der über den einzelnen Skalenabschnitten zugeteilte Kontaktsegmente gleitet, die über Wählerschalter mit dem Netzschalter des Senders verbunden sind, der zum Anschließen .des Senders an das Netz dient. Vor Beginn jeder Sendung wird dann gegebenenfalls selbsttätig durch eine Schaltuhr ein bestimmtes Segment durch Betätigung .des entsprechenden Wählerschalters eingeschaltet. Sobald der Zeiger dieses Segment erreicht, wird selbsttätig die Sendung vorübergehend unterbrochen.
• Die Erfindung bietet den Vorteil, daß bei einfacher, zuverlässiger Konstruktion des Empfangsrelais mit nur-einer Frequenz mehrere Fernsteuerakte in willkürlicher Reihenfolge ausgeführt werden können.

Claims (6)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Empfangsrelais mit Resonanzorgan, das beim Ansprechen ein mit einer bestimmten Selbsthaltung versehenes Laufwerk eines Zeitwählers einschaltet, für Überlagerungsfernsteueranlagen, bei denen einem Starkstromnetz Ströme netzfremder Frequenz aufgedrückt werden und an das Netz die verschiedenen Empfangsrelais angeschlossen sind, die mit einer Frequenz arbeiten und dabei verschiedene Schaltvorgänge ausführen können, :dadurch gekennzeichnet, daß in den Laufweg des Laufwerks (Teile 30 bis 35) ein den Fernsteuerakt ausübender Steuerteil (2'1) ragt, der, solange das Resonanzorgan (io) anspricht, aus dein Umlaufweg des Laufwerks (Teile 30 bis 35) gerückt wird, und daß die Auswahl der einzelnen Relais bzw. Steuerakte bei Verwendung von Impulsen verschiedener Dauer oder Zeitabstandes durch verschiedenartige Einstellung der Laufwerksteile (3o bis 35) gegenüber der Ausgangsstellung des Laufwerks ermöglicht ist.
2. 2. Empfangsrelais mit Resonanzorgan, das beim Ansprechen ein mit einer bestimmten Selbsthaltung versehenes Laufwerk eines Zeitwählers einschaltet, dadurch gekennzeichnet, daß das Resonanzorgan, solange es anspricht, einen den Fernsteuerakt ausübenden Steuerteil in den Umlaufweg des Laufwerks hält.
3. 3. Empfangsrelais nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Resonanzrelais (i bis io) den Steuerte?1 (2i), auf den das Laufwerk (29 bis 37) in tangentialer Richtung einwirkt, durch Axialverschiebung (Stellungen 21 und 2io in Fig. 2) in und aus dem Umlaufweg des Laufwerks (29 bis 37) rückt. d..
4. Empfangsrelais nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Schalter (38 bis 42, Fig. i) zum Einschalten des Laufwerks (29 bis 37) gleichzeitig zur Selbsthaltung dient.
5. 5. Verfahren zum Betrieb von Relais nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei allen Sendungen mit der gleichen Sendeperiode gearbeitet wird und die verschiedenen Relaissteuerungen durch Einschaltung von bestimmten Sendepausen zu verschiedenen Zeiten der Periode herbeigeführt werden.
6. 6. Verfahren zum Betrieb von Relais nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Relais durch einen Sendeimpuls bestimmter Dauer in Gang gesetzt und die verschiedenen Fernsteuerakte durch Senden mindestens eines weiteren Impulses in einem verschiedenen, zeitlichen Abstand herbeigeführt werden.