DE707538C

DE707538C - Verstaerker mit nachgeschaltetem elektrodynamischem Lautsprecher

Info

Publication number: DE707538C
Application number: DET48895D
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Karl Wilhelm
Original assignee: Telefunken AG
Current assignee: Telefunken AG
Priority date: 1937-07-13
Filing date: 1937-07-14
Publication date: 1941-06-25

Description

Verstärker mit nachgeschaltetem elektrodynamischem Lautsprecher Es ist bekannt, die linearen und nichtlinearen Verzerrungen, die in einem Verstärker auftreten, dadurch zu beseitigen, daß man durch den Ausgangsstrom oder die Ausgangsspannung auf den Eingang einer Stufe des Verstärkers eine Gegenkopplung, auch negative Rückkopplung genannt, ausübt. Die Gegenkopplungsspannung hat man auch bereits an der Tauchspule eines von dem Verstärker gespeisten dynamischen Lautsprechers abgenommen. Hierdurch werden auch die durch den Ausgangsübertrager bewirkten Verzerrungen, jedoch nicht diejenigen linearen-und nichtlinearen Verzerrungen ausgeglichen, welche bei der Umwandlung der elektrischen Energie in die Schallenergie auftreten.
Es ist auch bekannt, als Gegenkopplungsspannung eine aus der Bewegungsenergie eines elektrodynamischen Lautsprechers gewonnene elektrische Spannung zu verwenden, indem neben der Tauchspule eine ebenfalls bewegte Hilfswicklung vorgesehen ist, von der die Gegenkopplungsspannung abgenommen ist.
Die Ursache dafür, daß bei dieser bekannten Anordnung die Verzerrungen beseitigt werden, die bei der Umwandlung der elektrischen Energie in die Bewegungsenergie des elektrodynamischen Lautsprechers auftreten, soll zunächst erklärt werden. Der von der Endröhre gelieferte Strom erzeugt an der -Lautsprecherspule einen Spannungsabfall, der sich-äus--mehreren Teilspannungen zusammensetzt. Wegen des geringen Wirkungsgrades eines Lautsprechers machen die den Verlusten entsprechenden Teilspannungen am meisten aus (Verlustwiderstand der Tauchspule, Reibungsverluste, Verlust durch die Streuinduktivität der Tauchspule und durch die Rückatellkraft und Masse der Membran), während die Gegen-EMIs der Bewegung (entsprechend der Gegen-EMIL eines Motors) nur ein kleiner Bruchteil dieser Spannung ist. Da aber die EMIs der Bewegung proportiorli der Geschwindigkeitsamplitude (Amplitude mal Frequenz) ist und von dieser die abgestrahlte Leistung abhängt (außerdem noch vom Strahlungswiderstand), entspricht die an der Tauchspule auftretende Spannung nicht allein der abgestrahlten Schalleistung, sondern im wesentlichen der Verlustleistung. Wenn man aber in bekannter Weise eine zusätzliche Spule neben der Tauchspule anbringt und von dieser die Gegenkopplungsspanneng abnimmt, erreicht man, daß die dem Verstärker zugeführte Spannung und die Geschwindigkeitsamplitude des Lautsprechers einander proportional sind. Es «-erden also die linearen und nichtlinearen Verzerrungen der Geschwindigkeitsamplitude beseitigt und ferner das vom netzgespeisten Feld herrührende Brummen ohne Anwendung einer zusätzlichen Kompensationswicklung unterdrückt.
Bei dieser bekannten Anordnung tritt jedoch der Nachteil auf, daß die Verstärkung zur Erzielung einer ausreichenden Entzerrung des Lautsprechers durch die Gegenkopplung zu stark herabgesetzt wird. An der Hilfsspule wird nämlich nicht nur durch ihre Bewegung im Magnetfeld des Lautsprechers, sondern bereits durch die Induktionswirkung zwischen der Tauchspule und der Hilfsspule, also auch bei festgehaltener Membran, eine Spannung erzeugt, welche gegenkoppelnd wirkt. Diese induzierte Gegenkopplungsspannung entzerrt jedoch - lediglich den Verstärker und nicht auch den Lautsprecher. Daher ist die Entzerrung des Lautsprechers geringer als die des Verstärkers. Diese weitgehende Entzerrung des Verstärkers bringt wegen der geringeren Entzerrung des Lautsprechers keine wesentliche Verbesserung des Gesamtklirrfaktors, bedingt aber eine erhebliche Herabsetzung der Verstärkung. Diesen Nachteil beseitigt die Erfindung.
Nach der Erfindung wird bei einer derartigen Anordnung die von der Antriebsspule auf die Hilfsspule auch im Ruhezustand des Lautsprechers unmittelbar induzierte Spannung durch eine mittels eines Transforma-!s, dessen Primärwicklung in Reihe mit ,der' Antricbsspule und dessen Sekundärwick-Ieg in Reihe mit der Hilfsspule geschaltet ist, gewonnene entgegengesetzt gleiche Spannung in ihrer Wirkung auf den Eingang einer Verstärkerstufe aufgehoben.
Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Dein Eingangskreis L° des Verstärkers V, z. B. dem Niederfrequenzverstärker eines Empfängers, werden die wiederzugebenden Wechselspannungen zugeführt. An den Ausgang des Verstärkers ist die Tauchspule T des Lautsprechers angeschlossen, von dem im übrigen nur ein Teil der Membran dargestellt ist. Von der Hilfsspule H wird die Gegenkopplungsspannung abgenominen und über die Leitungen L dem Eingang des Verstärkers zugeführt. Lm zu erreichen, daß lediglich mit einer der Bewegung entsprechenden Spannung gegengekoppelt wird, ist erfindungsgemäß ein Transformator Tr vorgesehen, mit dem diejenige Spannung in dem Stromkreis der Hilfsspule ausgeglichen wird, welche durch die Induktionswirkung zwischen den Spulen T und H auftritt.

Claims

PATI:NTANSPRUCII: Verstärker mit nachgeschaltetem elektrodynamischem Lautsprecher, bei dem eine neben der Antriebsspule des Lautsprechers angeordnete mitbewegte Hilfsspule eine Gegenkopplungsspannung auf den Eingang einer Stufe des Verstärkers liefert, dadurch gekennzeichnet, daß die von der Antriebsspule auf die Hilfsspule auch im Ruhezustand des Lautsprechers unmittelbar induzierte Spannung durch eine mittels eines Transformators, dessen Primärwicklung in Reihe mit der Antriebsspule und dessen Sekundärwicklung in Reihe mit der Hilfsspule geschaltet ist, gewonnene entgegengesetzt gleiche Spannung in ihrer Wirkung auf den Eingang einer Verstärkerstufe aufgehoben ist.