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DE707139C - Verfahren zum Aufschliessen des Bastes in Stengeln von Bastfaserpflanzen - Google Patents

Verfahren zum Aufschliessen des Bastes in Stengeln von Bastfaserpflanzen

Info

Publication number
DE707139C
DE707139C DEH158751D DEH0158751D DE707139C DE 707139 C DE707139 C DE 707139C DE H158751 D DEH158751 D DE H158751D DE H0158751 D DEH0158751 D DE H0158751D DE 707139 C DE707139 C DE 707139C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
water
bast
superheated
containers
container
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEH158751D
Other languages
English (en)
Inventor
Gustav Helmke
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Individual
Original Assignee
Individual
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Individual filed Critical Individual
Priority to DEH158751D priority Critical patent/DE707139C/de
Priority to SE354541A priority patent/SE108902C1/xx
Priority to FR874745D priority patent/FR874745A/fr
Application granted granted Critical
Publication of DE707139C publication Critical patent/DE707139C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01CCHEMICAL OR BIOLOGICAL TREATMENT OF NATURAL FILAMENTARY OR FIBROUS MATERIAL TO OBTAIN FILAMENTS OR FIBRES FOR SPINNING; CARBONISING RAGS TO RECOVER ANIMAL FIBRES
    • D01C1/00Treatment of vegetable material
    • D01C1/02Treatment of vegetable material by chemical methods to obtain bast fibres
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01BMECHANICAL TREATMENT OF NATURAL FIBROUS OR FILAMENTARY MATERIAL TO OBTAIN FIBRES OF FILAMENTS, e.g. FOR SPINNING
    • D01B9/00Other mechanical treatment of natural fibrous or filamentary material to obtain fibres or filaments

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Polysaccharides And Polysaccharide Derivatives (AREA)

Description

  • Verfahren zum Aufschließen des Bastes in Stengeln von Bastfaserpflanzen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufschließen des Bastes in Stengeln von Bastfaserpflanzen, wie Flachs, mit überhitztem Wasser in geschlossenen hintereinandergeschalteten Behältern. Ursprünglich wurde das Gut bei der Behandlung mit heißem Wasser so stark ausgelaugt, daß es ausmagerte und das gelöste Pektin mit dem Abwasser verlorenging. Zur Verhütung der Ausmagerung des Gutes wird nach einem bekannten Verfahren eine Umwandlung der Pektose in Pektin ;ohne Auslaugung dadurch angestrebt, daß rnan auf Flachs zuerst heißes Wasser unter Luftleere bei i 5o' und dann trockenen gespannten Wasserdampf einwirken läßt. Dieses Verfahren erfordert jedoch besondere Maßnahmen und Vorrichtungen für die Erzeugung der Luftleere und große Mengen an Wärme für die hohe Temperatur. Im übrigen eignet es sich auch nicht zur Pektingewinnung.
  • Bei einem anderen bekannten Verfahren wird das Fasergut zunächst mit Wasser von 95 bis ioo° behandelt, um das Pektin in Parapektinsäure umzuwandeln, und hierauf der Einwirkung überhitzten Wassers von 3 at ausgesetzt, um die Parapektinsäure in Lösung zu bringen. Der Frischwasser- und Wärmeverbrauch ist dabei aber wesentlich größer als bei dem erfindungsgemäßen Verfahren.
  • Nach einem weiteren bekannten Verfahren, das die Verarbeitung von Binsen lehrt, wird das Gut nicht im Gegenstrom zu überhitztem Frischwasser geführt, sondern lediglich mit gespanntem Wasserdampf, heißem Wasser oder trockenem Dampf vorbehandelt, es bedarf daher noch der Einwirkung stark verdünnter Alkalilaugen, um die vorgelockerten Faserbündel von dem zwischen den Fasern sitzenden Leim zu befreien. Für Bastfasern ist das Verfahren nicht geeignet, weil sich bei diesen die Faser nicht wie bei Binsen an der Außenfläche, sondern innerhalb der Stengelhülse befindet.
  • Zur Gewinnung von Fasern aus Stroh oder anderen Stengeln mit knotigen Verdickungen hat man bereits heißes Wasser auf die im luftverdünnten Raum befindlichen Strohballen zur Einwirkung gebracht und hierauf das so vorbehandelte Stroh in einem Autoklaven mittels Sattdampfes auf 15o bis 16o' erhitzt.f:e° Abgesehen davon, daß bei diesem bek4pr ten Verfahren keine Bastfaserpflanzen zufl«fY` arbeitung gelangen, wird es auch auf vW, umständlichere Weise ausgeführt als das Verfahren gemäß der Erfindung.
  • Bekannt ist auch die Verwendung von heißem Wasser bei der Fasergewinnung, namentlich aus Fichtennadeln und Baumwollstengeln. Nach diesem Verfahren wird das Gut in verschiedenen Behältern in heißem Wasser abwechselnd unter höherem und niedrigem Dampfdruck nacheinander gekocht. Bei Anwendung auf Bastfaserstengel würde mit solchen Mitteln eine Zersetzung der Bastfasern eintreten..
  • Nach einem weiteren bekannten Verfahren wird überhitztes, d. h. über Siedetemperatur erwärmtes. und mit aus Holzextraktstoffen versetztes Wasser zum Auslaugen löslicher Stoffe aus harzhaltigem Gut, wie Holz, benutzt. Eine Bastfasergewinnung ist dabei nicht beabsichtigt und auch gar nicht möglich, da es sich um Ausgangsstoffe handelt, die keine Bastfasern besitzen.
  • Nach der Erfindung wird zwar auch von überhitztem Wasser Gebrauch gemacht. Dabei wird aber das gänzliche Ablösen der Flachsfasern von den Stengeln mit einer viel geringeren Wassermenge und mit einer viel geringeren Wärmemenge erzielt als bei den oben geschilderten bekannten Verfahren. Außerdem kann die Behandlung des Gutes mit heißem Wasser in ein und demselben Behälter bis zum völligen Aufschließen der Faser vor sich gehen. Die Fasern sind denen biologisch gerösteten Flachses hinsichtlich ihrer Eigenschaften mindestens ebenbürtig; auch können die löslichen Pflanzenteile, wie Pektin, Fett und Eiweiß, in einem angereicherten und zur Verarbeitung zu Futtermitteln oder zu anderen technischen Zwecken geeigneten Zustande gewonnen werden.
  • Diese Vorteile werden erfindungsgemäß dadurch erzielt, daß die Stengel: unter Druck im Gegenstrom mit überhitztem Frischwasser bei etwa -12o" behandelt werden, wobei jeweils das ursprüngliche Gut mit dem am stärksten mit löslichen Stoffen des Gutes angereicherten überhitzten Wasser und das am weitestgehenden ausgelaugte Gut mit überhitztem Frischwasser in Berührung gebracht wird.
  • Die Stengel werden dem überhitzten Frischwasser von etwa i 2o` erst dann ausgesetzt, wenn die Absonderung der löslichen Pflanzenstoffe aus den Stengeln fast vollendet ist. Solches Stengelgut besteht aus dem Bast und den holzigen Hülsen, mit denen der Bast durch die nunmehr gelösten Bindestoffschichten verbunden war. Das überhitzte Wasser reichert sich allmählich mit löslichen Pflanzenstoffen und nimmt die unlöslichen Stoffe der ,,Bi deschicht mit sich fort. Dem Bast -werdeit nur die löslichen Pflanzenstoffe entzogen, die unlöslichen verbleiben ihm dagegen im wesentlichen und tragen zu seiner Festigkeit bei.
  • Um die verschiedenen Stengelbehälter auf 120' zu erwärmen und auf den entsprechenden Dampfüberdruck zu bringen, werden nötigenfalls Zwischenerhitzer vorgesehen, durch die das Wasser hindurch nach den Behältern geführt wird. Der die infolge Einwirkung des überhitzten Wassers am weitestgehenden ausgelaugten Stengel enthaltende Behälter wird schließlich von den anderen Behältern abgeschaltet, gekühlt und entleert. Der Bast wird nun noch in an sich bekannten Vorrichtungen von dem ihm anhaftenden Holz befreit. Die mit gelösten Stoffen der Stengel am stärksten angereicherte Flüssigkeit wird Vorrichtungen, z. B. Filtern oder Verdampfern, zugeführt, in denen die Stoffe von dem Wasser abgetrennt werden. Sie können entweder zu Futtermitteln aufbereitet oder anderen technischen Zwecken zugäugig gemacht werden.
  • Ein Ausführungsbeispiel des Verfahrens und der hierbei benutzten Vorrichtung wird an Hand der Zeichnung erläutert.
  • Die Zeichnung zeigt in Abb. i eine schematische Darstellung einer für die Durchführung des Verfahrens verwendbaren Behälteranordnung und in Abb.2 eine graphische Darstellung der Durchführung des Verfahrens.
  • Die Vorrichtung besteht beispielsweise aus sechs Behältern 1, 2, 3, 4, 5 und 6, die miteinander durch absperrbare Leitungen abschaltbar verbunden werden. Die Behälter werden einzeln über Ventile I, 1I, 11I, IV, V und V I durch eine Leitung a an einen Heißwasser- und Dampfkessel angeschlossen. In dem Kessel wird das Wasser auf etwa i 2o' erhitzt und auf den entsprechenden Dampfüberdruck gebracht. Die Behälter können einzeln durch mit Ventilen I', II', III', IV', V' und VI' versehene Rohrleitungen mit einer Sammelleitung b verbunden werden, die mit einem an einen Verdampfer anschließbaren Auslaß c versehen ist. Alle Behälter weisen dampfdicht schließende abnehmbare Deckel und Böden auf.
  • Nach Schließen der Böden und öffnen der Deckel werden die Behälter mit Stengeln gefüllt. Darauf schließt man die Deckel und verbindet den Behälter i mit der Leitung a, durch die überhitztes Wasser über das geöffnete Absperrventil I dem Behälter i zugeführt wird. Das Wasser des Behälters i fließt in die folgenden Behälter 2, 3, 4 und 5, reichert sich in ihnen mit den löslichen Stoffen der Stengel weiter an und gelangt dann über Absperrventil I' nach der Sammelleitung b. Der Durchgang des Wassers durch die Behälter ist in der Zeichnung durch die Verbindungslinie der Ventile I und I' angedeutet. In der Zwischenzeit bleibt der Behälter 6 von den übrigen Behältern und den Leitungen a und b abgesperrt. Man schließt die Ventile I und I' und das zwischen den Behältern i und 2 vorgesehene Durchgangsventil, verbindet den Behälter i mit einer nicht gezeichneten Kühlwasserleitung und läßt das in ihm enthaltene Gut sich abkühlen, worauf man die Kühlwasserleitung absperrt und das Gut entfernt, um es zu trocknen und mechanisch zu entholzen. Man öffnet die Ventile II und 1I' und leitet nun das überhitzte Wasser in den Behälter 2, der mit den Behältern 3, 4, 5 und 6 so verbunden ist, daß sein Wasser die Behälter nacheinander durchströmt und danach in die Sammelleitung gelangt. Der Wasserlauf durch die Behälter ist durch die Linie II-II' in Abb. i angedeutet. Während dieses Wasserlaufes durch die Behälter 2 bis 6 wird der ;entleerte Behälter i mit rohen Stengeln gefüllt und verschlossen. Dann schließt man die Ventile II und II', verbindet den Behälter 6 mit dem Behälter i und schließt das zwischen den Behältern 2 und 3 befindliche Durchgangsventil, worauf man den Behälter 2 entleeren und neu füllen kann. Man öffnet die Ventile III und III', läßt frisches, überhitztes Wasser in den Behälter 3 eintreten und das angereicherte Wasser durch die Behälter 4, 5, 6 und i nach der Sammelleitung fließen, -,vie in Abb. i durch die Verbindungslinie III-III' angedeutet ist. Entsprechend dem Schema der Verbindungen nach den Linien IV-IV', V-V' und VI-VI' und gemäß der lobigen Schilderung kann die Behandlung der Stengel in den verschiedenen Behältern mit frischem und angereichertem überhitztem Wasserendlos fortgesetzt werden.
  • In einem Koordinatienkreuz 0-X, 0-Y (Abb.2) ist die Durchführung des Verfahrens graphisch dargestellt. Die Behälterräume sind durch die Abszissenabschnitte i, 2, 3, 4 5 und 6 bezeichnet. Es bedeutet die Ordinate y die im Bast enthaltene ursprüngliche Pektosemenge, y' die in den übrigen Teilen des Gutes enthaltene Pektosemenge, t die Temperatur, p den Dampfdruck, z = 0A die Menge des überhitzten Wassers, u die unlöslichen und n die löslichen Pfektinstoffe des Bastes. 0-X ist die Nullinie der Flüssigkeit in den Behältern und 0'-X' die Nullinie des Gutes. Die Linie A-X zeigt ungefähr den Verlauf der Umwandlung der frischen Wassermenge z in mit gelösten Stoffen des Gutes angereichertes Wasser, dessen Menge durch die Linie A'-X' bezeichnet ist. Bei dem dargestellten Beispiel ist der dem Behälter 6 entsprechende Abschnitt 6 des Schaubildes getrennt von dem Koordinatenkreuz gezeichnet, um anzudeuten, daß der Behälter bereits von löslichen Stoffen erschöpftes Gut enthält und zwecks Entleerung und Neufüllung mit rohen Stengeln abgeschaltet ist. Die unter der Nullinie 0-X angegebenen Ziffernzeilen bezeichnen die abwechselnd dem Durchgang der Flüssigkeit ausgesetzten Behältergruppen, während die in der rechten Spalte angegebenen Ziffern die jeweilig abgeschalteten, in Entleerung oder Füllung begriffenen Behälter andeuten. Aus Abb. 2 ist ersichtlich, daß das rohe überhitzte Wasser mit den Stengeln erst dann in Berührung kommt, wenn sich im Bast der größte Teil der Pektose in lösliche Pektinstoffe umgewandelt hat, die von dem Wasser fortgeschwemmt werden können, während die unlöslichen Stoffe im Bast verbleiben.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Aufschließen des Bastes in Stengeln von Bastfaserpflanzen, wie Flachs, mit üb rhitztem Wasser in geschlossenen hintereinandergeschalteten Behältern, dadurch gekennzeichnet, daß die Stengel unter Druck im Gegenstrom mit überhitztem Frischwasser bei etwa i 2o' behandelt werden, wobei jeweils das ursprüngliche Gut mit dem am stärksten mit löslichen Stoffen des Gutes angereicherten überhitzten Wasser und das am weitestgehenden ausgelaugte Gut mit überhitztem Frischwasser in Berührung gebracht wird.
DEH158751D 1939-02-21 1939-02-21 Verfahren zum Aufschliessen des Bastes in Stengeln von Bastfaserpflanzen Expired DE707139C (de)

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Application Number Priority Date Filing Date Title
DEH158751D DE707139C (de) 1939-02-21 1939-02-21 Verfahren zum Aufschliessen des Bastes in Stengeln von Bastfaserpflanzen
SE354541A SE108902C1 (sv) 1939-02-21 1941-06-26 Förfarende för uppslutning av besten i bastfibermaterial
FR874745D FR874745A (fr) 1939-02-21 1941-08-18 Procédé et dispositif pour ouvrir le liber des végétaux à fibres de liber

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DEH158751D DE707139C (de) 1939-02-21 1939-02-21 Verfahren zum Aufschliessen des Bastes in Stengeln von Bastfaserpflanzen

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DE707139C true DE707139C (de) 1942-07-22

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SE108902C1 (sv) 1943-11-02
FR874745A (fr) 1942-08-19

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