DE705313C - Verfahren zur Hydrierung von Carbonylgruppen enthaltenden Verbindungen der Androstanreihe - Google Patents
Verfahren zur Hydrierung von Carbonylgruppen enthaltenden Verbindungen der AndrostanreiheInfo
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- DE705313C DE705313C DEI57253D DEI0057253D DE705313C DE 705313 C DE705313 C DE 705313C DE I57253 D DEI57253 D DE I57253D DE I0057253 D DEI0057253 D DE I0057253D DE 705313 C DE705313 C DE 705313C
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- C07—ORGANIC CHEMISTRY
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- C07J1/00—Normal steroids containing carbon, hydrogen, halogen or oxygen, not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, androstane
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Description
- Verfahren zur Hydrierung von Carbonylgruppen enthaltenden Verbindungen der Androstanreihe Vorliegende Erfindung betrifft die biochemische Hydrierung von carbonylgruppenhaltigen Verbindungen der Androsta@nreihe zu den entsprechenden hydroxylgruppenhaltigen Verbindungen.
- Es war bekannt, daß Keto- oder Aldehydgruppen durch mikrobische Gärungen oder durch Gärungen, welche von Präparaten hervorgerufen werden, die von Mikroorganismen in einem Gärungssubstrat erhalten werden, zu Alkoholen reduziert werden können. Aliphatische und aromatische, eine CO-Gruppe aufweisende Verbindungen wurden bereits .auf diese Weise reduziert und so die entsprechenden Alkohole hergestellt, z. B. aus Valerialaldehyd der Phenylamylalkohol, aus Phenylacetaldehyd der Phenyläthylalkohol,aus Methylheptenon das Methylheptenol, aus Acetophenon das Methylphenylcarbinol, aus Diacetyl das z, 3-Butylenglykol. In Polyketonen können diese Hydrierungen auch teilweise stattfinden. So, wird z. B. das Dibenzoyl in Benzoin übergeführt.
- Es wurde nun gefunden, daß man auch carbo-nylgruppenhaltige Verbindungen der Androstanreihe dieser biochemischen Hydrierungsmethode unterwerfen kann. Hierbei lassen sich wertvolle Reduktionsprodukte erhalten, wobei die Ausbeute in vielen Fällen besser ist als bei Verwendung chemischer Reduktionsmethoden. Dazu kommt noch, daß die Reduktionsprodukte in einheitlicherer Form anfallen.
- Die biochemische Hydrierung wird nach an sich bekannten Methoden durchgeführt, z. B. in der Weise, daß man das zu hydrierende Ausgangsmaterial .allmählich oder auf einmal in ein Gärungssubstrat einführt, in welchem eine reduzierende Gärung stattfindet. Als Mittel, welche die reduzierende Gärung verursachen, werden vorzugsweise Mikroorganismen bzw. von diesen erhaltene Enzcine angewandt; besonders ztveckm:il.@ig ist z. B. die Vervendung von obergä riger So kann man z. B. Androsteron durch biochemische Hydrierung leicht in cis-Androstandiol überführen, während Dehvdroandrosteron bei der hiocheniisclicn Hydrierung Androstendiol liefert.
- Als sehr geeignet erweist sich das erl-indungsgemäße Verfahren der biochemischen Hydrierung bei Polvoxoverliindungen der Androstanreihe, und zwar insbesondere hei solchen, hei denen sich in Konjugation zti der einen Iietogruppe eine Kohl,- ist-off-Iiolileiistoff-Doppelbindung befindet, wie dies z. B. bei dem 4i, 2 Androstendion-3, t7 und dein 4.h 5 Androstendion-3, i7 der Fall ist.
- Gerade die letztgenannte Verbindung, das d4., 5 Androstendion, liefert hei der erfindungsgemäßen biochemischen Hydrierung ein besonders wertvolles Produkt. nämlich das d4, 5 Androstenol-i7-on-3, das sog. Testosteron; es wird also in diesem Falle überraschenderweise lediglich die Isetogruppe am Isohlenstoffatom 17 hydriert, während sowohl die Iietogruppe am Isolilenstoffatom ; wie auch die Doppelbindung zwischen den Isohlenstoffatomen 4. und 5 unangegriften bleiben.
- Die Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens ist weiterhin aus den folgenden Beispielen ersichtlich, die gleichzeitig auch als Anleitung für die praktische Durchführung des Erfindungsgedankens dienen.
Beispiel i Ein Gemisch aus 50-, Invertzucker, 25- Oberhefe (Mailand. rockige Fermente) und 3oo ccm Wasser wird nach Eintritt lebhafter Gärung unter Umschiitteln tropfenweise mit einer Lösung von i 8o g Deliydroandro@- steron in 2o ccm Alkohol %:ersetzt. Man 1ä ßt das Ganze 42 Stunden bei etwa 2o garen - Aus der Mutterlauge des ersten Kristallisats aus Aceton und Petrolätlier kristallisiert hei mehrtägigem Stehenlassen eine kleine Menge einer Substanz, die sich nach dem Umkristallisieren aus verdünntem Aceton als 11.1, 5-Androstcnol-i7-on-3 erweist.
Beispiel .l - i 5 mg 4 i-Androstenolon werden in 2 ccm Pyridin und i/2 ccm Essigsäureanhydrid 24 Stunden bei Zimmertemperatur sich selbst überlassen. Nach der Aufarbeitung werden durch Umlösen aus verdünntem Aceton und verdünntem Alkohol ging d i-Androstenol-i 7-on-3-acetat vom Schmelzpunkt 118 bis i i 9° erhalten.
- Das d i-Androstenolon erweist sich als hoch wirksame oestrogene Verbindung: mit 6X2507 tritt an der infantilen Ratte eine frühzeitige Vaginalöffnung ein, der bei Erhöhung der Dosis auf 6 y, 5oo y ein ausgesprochenes Vollbrunststadium folgte. Im Allen-Doisy-Test an der kastrierten Maus löste das d i-Androstenolon mit 4. X I oo - I 2 5 y eine Vollbrunst an 8o bis ioo % der Versuchstiere aus.
- Anstatt der obengenannten Ausgangsmaterialien können natürlich auch andere keto,-gruppenhaltige Verbindungen verwendet werden, sofern sie der Androstanreihe angehören.
- Ebenso können auch die Arbeitsweisen und Reaktioalsbedingungen bei der Durchführung der biochemischen Hydrierung in mannigfacher, dem Fachmann geläufiger Art abgeändert werden. So, kann man z. B. zur Förderung der Gärung sog. Aktivatoren, wie z. B. Salze vo.n der Art des primären oder sekundären Natriumphosphats, Calciumcarbonat oder stickstoffhaltige Verbindungen, welche eine schnellere Entwicklung der Gärungsorganismen bewirken, zu dem Gärungssubstrat hinzufügen.
Claims (3)
- PATENT ANSl'RliCIlli: i. Verfahren zur Hydrierung von Carbonylgruppen enthaltenden Verbindungen der Andr ostanreihe zu den entsprechenden hydroxylgruppenhaltigen Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Carbonylgruppen enthaltenden Ausgangsmaterialien allmählich oder auf einmal in ein Substrat eingeführt werden, in welchem sich eine reduzierende Gärung abwickelt.
- 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß 44, 5 Androstendion-3, 17 als Ausgangsmaterial verwendet wird.
- 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die biochemische Hydrierung mit Hilfe von Hefe durchgeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI57253D DE705313C (de) | 1937-02-28 | 1937-02-28 | Verfahren zur Hydrierung von Carbonylgruppen enthaltenden Verbindungen der Androstanreihe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEI57253D DE705313C (de) | 1937-02-28 | 1937-02-28 | Verfahren zur Hydrierung von Carbonylgruppen enthaltenden Verbindungen der Androstanreihe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE705313C true DE705313C (de) | 1941-04-24 |
Family
ID=7194525
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEI57253D Expired DE705313C (de) | 1937-02-28 | 1937-02-28 | Verfahren zur Hydrierung von Carbonylgruppen enthaltenden Verbindungen der Androstanreihe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE705313C (de) |
-
1937
- 1937-02-28 DE DEI57253D patent/DE705313C/de not_active Expired
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