DE704519C - Verfahren zum Herstellen von Futtermitteln aus Diffusionsschnitzeln - Google Patents

Description

• Verfahren zum Herstellen von Futtermitteln aus Diffusionssehnitzeln In den Zuckerfabriken werden von den Diffusionsschnitzeln etwa 16 bis 1 7 0;o Wasser abgepreßt und dann in Trommeln getrocknet. Bei 16% Abpressung beträgt die Wasserverdampfung = 462 kg je i oo kg Trockenschnitzel.
• Die zu trocknenden Diffusionsschnitzel verbleiben je nach Größe der Trommel 75 bis i2o Minuten in dieser. Während dieser verhältnismäßig langen Trocknungsdauer sind die Schnitzel den Heizgasen dauernd ausgesetzt. Dadurch werden sie unansehnlich und sind daher für Futterzwecke nicht so -hochwertig, wie sie eigentlich sein sollen.
• Um diesen Übelständen abzuhelfen, ist man schon lange bemüht, eine andere Lösung bzw. Trocknungsart zu finden, was allerdings bisher zu keinem befriedigenden Ergebnis geführt hat. Einzig die in letzter Zeit bekanntgewordene pneumatische Trommeltrocknung ist auf diesem Gebiete die richtige Lösung. Das nachstehend beschriebene Verfahren der Erfindung liefert dagegen ein einwandfreies Trockengut und ergibt eine ganz erhebliche Kohlenersparnis.
• Das Verfahren gemäß der Erfindung besteht darin, daß die Diffusionsschnitzel zunächst in bekannter Weise abgepreßt, dann aber mittels eines geeigneten Zerkleinerungsapparates vorzugsweise bis auf grießförmige Struktur so zerkleinert werden, wie es für den Schnell- oder Sekundentrockner erforderlich ist. Durch diese Feinzerkleinerung wird der innere Kern der Schnitzel freigelegt und weiter eine bedeutend bessere Abpressung erzielt. Gemäß dem Verfahren der Erfindung erfolgt weiterhin nach der Feinzerkleinerung eine zweite Abpressung des Gutes, die von etwa 160;ö bis zu 25o;ö und mehr erfolgen kann. Die Schnitzel werden etwa auf ioo'o Endfeuchtigkeitsgehalt abgetrocknet in pneumatischen Schnelltrocknern, wobei das Gut in einem Zuge in sehr kurzer Zeit mit den Heizgasen durch den Trockenraum geführt wird.

  Für diesen Fall beträgt der Wassergehalt

  der Schnitzel nach deti einzelnen Arheits-

  gängen

  a@ 6Trocken substanzgehalt nach der

  Dlltuston - = 14O0 kg Wasser"

  t b 'i 16"o Trockensubstanz nach der ersten

  Abpressung ----1 - 4(J--, kg Wasser.

  c) 25'o Trockensubstanzgehalt nach der

  Zerkleinerung und zweiten mechani-

  sehen Entwässerung 26o kg

  Wasser.

  Hieraus ergibt sich. daß nach der ersten

  Abpressung 1400 =- 462 = 938 kg Wasser je

  i oo kg Trockenschnitzel abgepreßt wurden.

  Nach der ersten Abpressung erfolgt die

  Zerkleinerung der Diffusionsschnitzel in Fein-

  oder Grobform, je nachdem, wie es gewünscht

  wird, um alsdann die zweite mechanische

  Entwässerung vorzunehmen. Diese beträgt

  a62 - 26o --- 2o2 kg Wasser. Es sind dem-

  nach nur noch 2@-)o kg Wasser je iookg Trok-

  kenschnitzcl zu verdampfen.

  Der wirtschaftliche Wert der Erfindung

  wird durch nachstehende Ausführungen erlä u-

  tert.

  Angenommen, die Abpressung erfolge bis

  zu 250ü, so beträgt die Wasserverdampfung

  je i oo'kg Trockenschnitzel i-"`-2@`'-t'? = 26o kg

  5

  statt wie früher 462 kg. Der Kohlenverbrauch

  beträgt dann nur noch 27 kg statt früher

  481,-- je i oo kg Trockenschnitzel. Es wird

  also eine Kohlenersparnis voll 43.80'o er-

  zielt, wenn die Abpressung nur bis zu

  erfolgt.

  In Deutschland beträgt die Rübenverarbeitung auf Zucker t 5o ooo ooo dz. Die Trokkenschnitzelmenge beträgt 60'0, mithin werden -- d oo0 ooo dz Trockenschnitzel erzeugt. Wenn 5o0'o der Schnitzel mit Steinkohle voll 750o WE und 5o0'0 mit Braunkohle von etwa 28ao WE getrocknet werden. so ergibt sich bei Steinkohle eine Ersparnis voll 21 kg und bei der Braunkohle eine solche von 56.25 kg je i oo kg Trockenschnitzel. 4 500 000 ,v,' 21 ---- 945 ooo dz und 4 500 000 X 56,25 = 2 531 250 dz, was einer hesamtkohlenersparnis von 2 53 t 25o--945 000 #34,-6250 dz entspricht. Bei einem Fassungsvermögen von t 5o dz (ein Waggon) ergibt (lies eine Güterwagenersparnis von 23 175 Waggons Kohle, die in der etwa i o Wochen währenden jährlichen Kampagne anderweitige Verwendung finden können. Diese 23 175 Güterwagen brauchen nicht entladen und die Kohle braucht nicht gebunkert zu werden, was eine ganz erhebliche Einsparung an Arbeitskräften bedingt. Die eingesparte Menge Kohle kann für andere Zwecke Verwendung linden.
• Die Trocknungsdauer beträgt nach dem Verfahren der Erfindung etwa 4 bis 5 Sekunden, unter den Verhältnissen des folgenden Beispiels: die Gasgeschwindigkeit wählt man so, dar, das Material gerade noch mitgenommen wird, etwa 12 bis 1 ¢ nl 'Sek. Das angegebene Beispiel ist als veränderlich zu betrachten. Angenommen werden i 4 m je Sekunde Geschwindigkeit, Trockenweg etwa 3o rn, Rauchgasmenge 8q0 cbm je Sekunde. Transportwirkungsgrad 500,'e, Leitungsquerschnitt = i qm #-- i i 3o mm lichter Leitungsdurchmesser, die Trocknungsdauer beträgt demnach # 0,5 =- 4,28 Sekunden. Durch die schnelle Trocknung behält das Material die Farbe wie bei seiner Aufgabe, also in diesem Fall bleiben die Diffusionsschnitzel mulmig und weiß. Das Trockenmaterial braucht vor der Verfütterung nicht noch stundenlang aufgeweicht zu werden, sondern es nimmt sofort (las Wasser an und kann gleich verfüttert werden.

Claims (1)

1. PATrxT.»sPacCll: Verfahren zum Herstellen von F utterinitteln aus Diffusionsschnitzeln durch Zerkleinern, Pressen und Trocknen, dadurch gekennzeichnet, daß die Diffusionsschnitzel zunächst abgepreßt, darauf zerkleinert, dann einer zweiten Abpressung, die auch durch Schleudern oder Behandlung des Gutes in Filterpressen bewirkt werdeg kann, und anschließend einer pneumatischen Schnelltrocknung unterworfen werden, bei welcher das Gut in einem Zuge in sehr kurzer Zeit mit den Heizgasen durch den Trockenraum geführt wird.