DE70353C - Selbstverkäufer, welche bei jeder Auslösung eine längere Zeit andauernde Arbeitsleistung erfordern, mit Aufziehen des Triebwerks durch das menschliche Körpergewicht - Google Patents
Selbstverkäufer, welche bei jeder Auslösung eine längere Zeit andauernde Arbeitsleistung erfordern, mit Aufziehen des Triebwerks durch das menschliche KörpergewichtInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT. \^.
KLASSE 44: Kurzwaaren.
Bisher werden länger dauernde Arbeitsleistungen bei sämmtlichen selbstthätigen Apparaten
durch Federwerke oder Gewichte verrichtet, welche nach ihrem Ablauf von Menschenhand
wieder aufgezogen werden müssen. Da die Natur derartiger Apparate nicht zugiebt,
dafs dieselben sehr hoch und sehr voluminös gebaut werden, war die natürliche Folge, dafs
weder sehr lange Ketten und Seile für die Zuggewichte angebracht, noch Federgehäuse
mit sehr grofsem Durchmesser untergebracht werden konnten, und es war deshalb nöthig,
die Gewichte und Federn der Apparate, welche zum Theil, wie z. B. die automatischen Musikwerke,
Sprechapparate, Photographie-Automaten u. dergl., sehr viel Kraft zu ihrem Betriebe erfordern,
häufig aufzuziehen. Hierzu sind besondere Arbeitskräfte nöthig, die bei. stärkerer
Benutzung einiger Apparate den ganzen Tag zu thun haben, um die ihnen unterstellten
Apparate stets in betriebsfähigem Zustande zu erhalten, und trotz sorgfältigster. Wartung kommt
es dennoch häufig vor, dafs derartige Apparate bei zufälliger, stärkerer Benutzung schon lange
Zeit stillstehen, ehe der Wärter kommt, um die Federn oder Gewichte wieder aufzuziehen.
Um' diese Uebelstände zu beseitigen und die
Automaten ohne jegliche Wartung stets betriebsfähig zu erhalten, macht der Erfinder bei den
Automaten das menschliche Körpergewicht zu der erforderlichen, bei jeder Auslösung längere
Zeit andauernden Arbeitsleistung nutzbar. Eine Ausführungsform dieses Erfindungsgedankens
wird durch beiliegende Zeichnung veranschaulicht, welche einen Automaten mit der neuen
Vorrichtung in senkrechtem Längsschnitt darstellt. Der Kasten A, in dem der betreffende
zu bethätigende, bei jeder Auslösung eine Arbeitsleistung von längerer Dauer erfordernde
Apparat, sei es nun ein Musik-, Sprech-Apparat oder ein Photographie-Automat etc. untergebracht
eventuell mit einer automatischen Waage beliebiger Construction verbunden ist, besitzt vorn eine, eventuell einen Theil der
Waage bildende Platte B, auf die sich die den Automaten benutzende Person stellt.
Der auf diese Platte B ausgeübte Druck wirkt durch geeignete Hebel C auf eine Stange E
ein, welche mit einem beweglichen Daumen D versehen ist, der bei seiner Abwärtsbewegung
an dem einen Ende eines doppelarmigen Hebels F angreift und durch die hierbei erfolgende
Bewegung des doppelarmigen Hebels F um den Drehzapfen G das am anderen Ende
desselben hängende Gewicht H in die Höhe hebt.
An der Nabe des doppelarmigen Hebels F ist ein Zahnsegment I befestigt, das in ein
Zahnrad K eingreift, welches mit einer Sperrscheibe L und einem Sperrrade M fest auf einer
Welle N sitzt, auf der noch ein mit Sperrklinge O versehenes Zahnrad P lose angeordnet
ist, welches mit dem Ceschwindigkeitsregulirflügel Q und mit der Betriebswelle des Automaten,
nehmen wir als solche R an, durch Zahnräder S T Uund Fete, in Verbindung steht.
Die Sperrklinke O steht mit den Zähnen des Sperrrades M in Eingriff.
In die Aussparung W der Sperrscheibe L greift der geeignet gestaltete Arretirhebel X ein,
dessen oberes Ende vortheilhaft so gebogen ist, dafs es bei Aufserbetriebsetzung des Apparates
den Geschwindigkeitsregulirflügel Q festhält.
Die Auslösung des Arretirhebels X aus der Aussparung W der Sperrscheibe L und die
Freigabe des Regulirwindflügels Q. kann, wie vorliegende Ausführung zeigt, entweder durch
einen doppelarmigen Hebel Y bewirkt werden, auf dessen einen Arm das in den Automaten
durch Kanal Z eingeworfene Geldstück fällt, oder bei Verbindung des Automaten mit einer
Waage dadurch, dafs die den Zeiger der Waage in Bewegung setzende Stange, als welche
in vorliegender Ausführung die Stange E gedacht ist, mit ihrem nach oben verlängerten
Ende, nachdem die Waage durch das eingeworfene Geldstück auf bekannte Weise ausgelöst
ist, den oberen Arm des Arretirhebels X bei ihrer Abwärtsbewegung zur Seite schiebt.
Die Wirkungsweise der vorbeschriebenen, durch das Körpergewicht des Menschen bethätigten
Bewegungsvorrichtung für Automaten jeglicher Art, mit bei jeder Auslösung längere
Zeit dauernder Arbeitsleistung, eventuell in Verbindung mit einer Waage, ist folgende:
Stellt sich die den Automaten benutzende Person auf die Platte B, so wird die Stange E
nach unten, gezogen, und mit ihr der Daumen D nach unten bewegt.
Dieser kommt mit dem ihm zugekehrten Ende des doppelarmigen Hebels F in Berührung
und dreht diesen um seinen Drehzapfen G, dabei das an dem anderen Ende dieses Hebels F hängende Gewicht H in die
Höhe hebend. Mit dem doppelarmigen Hebel F dreht sich auch das Zahnsegment / und mit
diesem die auf der Welle N befestigten Räder KL und M. Bei dieser Drehung gleitet die
an dem lose auf der Welle N sitzenden Zahnrad P seitlich befestigte Sperrklinke O über die
Zähne des Sperrrades M hinweg und sobald nun durch Einwurf eines Geldstückes oder
durch das, gegen die Erhöhung X1 des Hebels X stofsende, verlängerte Ende der
Stange E der Arretirhebel X bewegt, und dadurch
sowohl der eine Arm des Hebels X angehoben, als auch der Regulirflügel Q freigegeben
wird, setzt sich der in vorliegendem Falle mit der Welle R gekuppelte Automat
in Bewegung, da das Gewicht H den angehobenen Hebel F nach unten zieht und dadurch
das Zahnsegment / den ganzen Rädermechanismus so lange in Umdrehung versetzt,
bis das eine Ende des doppelarmigen Hebels F an den geeignet angeordneten Zapfen J anschlägt
bezw. der Arretirhebel X in die Sperrscheibe L einfällt und somit den Regulirwindflügel
Q. festhält.
Damit der Daumen -D bei der Aufwärtsbewegung der Stange E an dem doppelarmigen
Hebel vorbei kann, ist derselbe nach unten umklappbar eingerichtet. Eine geeignet angeordnete
Feder sucht den Daumen D stets in senkrechter Stellung zu der Stange E zu erhalten.
An Stelle des Gewichtes H kann natürlich auch eine Feder treten, sowie .auch der Hub
des Hebels C, durch beliebige Uebersetzungen entsprechend vergröfsert,^ auf Gewichte, Federn
u. dergl. einwirken kann.
Die vorbeschriebene Ausführung kann selbstverständlich verschiedene constructive Aenderungen
erfahren, zweckmäfsig ist dabei aber immer, wie dies auch bei der dargestellten
Ausführung geschieht, nicht das Körpergewicht direct die Bethätigung des Automaten mit
länger andauernder Arbeitsleistung bei jeder Auslösung besorgen zu lassen, sondern dieses
indirect durch ein Gewicht,' eine Feder oder dergleichen auf den Bewegungsmechanismus
des Automaten zu übertragen.
Claims (3)
- Patent-AnSprüche:ι. Selbstverkäufer, welche bei jeder Auslösung eine längere Zeit andauernde Arbeitsleistung erfordern, dadurch gekennzeichnet, dafs das sogenannte Aufziehen des Triebwerks (Anheben eines Gewichts, Spannen einer Feder) vor jeder Benutzung durch das Körpergewicht des eine Platte (B) am Selbstverkäufer betretenden Benutzers erfolgt, während die Auslösung der aufgezogenen Bewegungsvorrichtung durch den Einwurf eines Geldstückes bewirkt wird.
- 2. Selbsverkäufer, welche bei jeder Auslösung eine längere Zeit andauernde Arbeitsleistung erfordern und durch eine Vorrichtung nach Anspruch ι. bethätigt werden, in Verbindung mit automatischen Waagen beliebiger Construction, wobei die Auslösung des Triebwerks entweder von einem Theil des auf bekannte Weise durch Geldeinwurf ausgelösten Waagenmechanismus (E) erfolgt oder, wenn die Thätigkeit der Waage von dem Selbstverkäufer abhängig ist, durch . den Einwurf eines Geldstückes, welches auf einen besonderen das Triebwerk auslösenden Hebel (Y) fällt.
- 3. Eine Ausführung der durch Anspruch 1. und 2. gekennzeichneten Vorrichtung zum Bethäthigen von Selbstverkäufern, welche eine längere Zeit andauernde Arbeitsleistung erfordern, gekennzeichnet durch eine auf den Hebel (C) wirkende Platte (B), auf welche die den Selbstverkäufer benutzendePerson tritt, wodurch die Stange (E) mit dem Daumen (D) nach unten bewegt, dadurch der doppelarmige Hebel (F) mit Gewicht (H) um den Zapfen (G) gedreht und mit ihm das Zahnsegment (I) bewegt wird, welches in das Zahnrad (K) eingreift, das mit der Sperrscheibe (L) und. dem Sperrrade (M) fest auf der Welle (N) sitzt, die noch das mit Sperrklinke (O) versehene, frei drehbare Zahnrad (P) trägt, das in die Zahnräder (T U V) eingreift, welche die Betriebswelle (R) des bei jeder Auslösung längere Zeit wirkenden Automaten und den Regulirwindflügel (Q.) bethäthigen, wenn letztere und die .Sperrscheibe (L) durch den vom Geldeinwurf direct ode durch Vermittelung der Waage bethätigten Sperrhebel (X) freigegeben werden.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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