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Wähler für selbsttätige Fernsprechanlagen Die Erfindung bezieht sich
auf einen Wähler für selbsttätige Fernsprechanlagen mit Leitungsvielfachfeldern
in Form einer Anzahl einander paralleler und in verschiedenen Ebenen angebrachten
Drahtreihen und mit Wählarmen, die unter Verwendung von Schiebern so angeordnet
sind, daß sie bei ihrer Wählbewegung parallel zueinander zuerst in geradlinigen
Bahnen in eine Arbeitslage zur entsprechenden Reihe geführt werden (Primärbewegung)
und_ dann über die entsprechende Reihe in einer geradlinigen, einen Winkel zur Primärbewegung
bildenden Bahn hinweggehen (Sekundärbewegung). Die Erfindung bezweckt, einen Wähler
dieser Art zu schaffen, der sich gegenüber bekannten Bauformen durch höhere Betriebssicherheit,
geringeren Raumbedarf und einfacheren Aufbau unterscheidet. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß der die Wählarme tragende Schieber längs einer in der Richtung
der Primärbewegung verlaufenden Führungsstange verschiebbar angeordnet ist und diese
Führungsstange ihrerseits mittels zwangsläufig miteinander gekuppelter Zahnräder,
die an zwei voneinander entfernten Punkten angebracht sind und mit ortsfest in Richtung
der Sekundärbewegung angebrachten Zahnbahnen kämmen, geführt wird.
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Die Erfindung soll nachstehend an Hand der beiliegenden Zeichnungen
näher beschrieben werden, die in verschiedenen Ausführungsbeispielen die Erfindung
veranschaulichen, auf die sie jedoch nicht beschränkt ist.
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Fig. i zeigt vön oben ein Ausführungsbeispiel, wobei ein oberer Deckel
entfernt worden ist.
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Fig.2 und 3 sind Querschnitte durch die in Fig. i veranschaulichte
Vorrichtung nach den Linien 2-2 bzw. 3-3. -Fig.4 ist ein Vertikalschnitt durch eine
andere Ausführungsform nach der Linie 4-4
der Fig. 5, während Fig.
5 eine Horizontalprojektion von oben gesehen ist.
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In der in Fig. 1 bis 3 veranschaulichten Ausführungsform umfaßt das
Leitungsvielfachfeld 4oo Drähte, von denen die Drähte a b, c und d nach der Figur
je eine Gruppe von ioo Drähten bilden. In jeder Gruppe sind die` Drähte in Reihen
51a, 52a usw. angeordnet, die sich in verschiedenen, zueinander parallelen Ebenen
erstrecken. Jede Leitungsgruppe hat einen Wählerarm i bis .4. Die Wählerarme sind
an ihren inneren Enden mit einem Schieber 5 fest verbunden und werden an ihren äußeren
freien Enden in einer schlitzförmigen Öffnung geführt, die von oberen und unteren
Führungsflanschen 43 bzw. 44 eingeschlossen ist. In ihren Rulielagen befinden sich
die äußeren Enden der Arme i bis 4 innerhalb der äußeren Kanten der Flansche 43,
44. Der Schieber 5 ist an seinen Enden in einem Winkel gebogen und gebohrt, so daß
Knaggen 6 und 7 gebildet werden. Diese Knaggen sind an einer Welle 8 angelenkt.
Der Schieber 5 kann nach rechts längs der Welle verschoben werden, welch letztere
in den Knaggen 6, 7 drehbar ist. Dagegen kann der Schieber 5 nach links aus der
in der Zeichnung veranschaulichten Lage nicht verschoben werden, und zwar wegen
eines Anschlages 9, der mit dein Schieber 5 fest verbunden ist und in der veranschaulichten
Lage mit dem auf dem Rahmen angebrachten Anschlag 13 in Eingriff steht. Eine lange
zylindrische Schraubenfeder io ist an einem Ende in der Knagge 6 befestigt und erstreckt
sich über eine im Rahmen drehbar montierte Rolle i i, während sie an ihrem entgegengesetzten
Ende an der mit dein Rahmen verbundenen Stiftschraube 12 befestigt ist. Die Feder
io strebt danach, den Schieber 5 nebst Wählerarmen i bis 4 in der in der Zeichnung
veranschaulichten Lage zu halten. Auf dem Schieber 5 ist eine Zahnstange 14 starr
befestigt, die mit einem in axialer Richtung langgestreckten Ritzel 15 in Eingriff
steht. Dasselbe wird von einem elektrischen Motor 16 mit schrittweiser Bewegung
angetrieben. Auf dem Schieber 5 befindet sich auch ein Isolierungsteil 17, beispielsweise
aus Ebonit: weicher eine Anzahl Stifte 18 trägt. An diesen Stiften sind Knaggen
angelenkt, die zu einer Anzahl von Kontaktarmen 1911, 19b, ige und 19d gehören.
Diese sind vorzugsweise von U-förmigem Querschnitt, und die entgegengesetzten Enden
der Arme sind zu aufwärts gebogenen Kontaktfedern 2o, 21 ausgebildet. Sie stehen
in Eingriff mit den entgegengesetzten Seiten von Kontaktstäben 22a, 22b, 22c und
22d, mit «-elchen entsprechende Leitungen verbunden sind. Die Kontakte 4i
der Wählerarme i bis 4 sind in an sich bekannter, aber in der Zeichnung nicht veranschaulichter
Weise mit dem entsprechenden Stift 18 verbunden, wodurch elektrischer Kontakt mit
den entsprechenden Kontaktstäben 22a bis 22h hergestellt wird.
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Die Welle 8 ist an ihren Enden mit Zahnrädern 23, 24 versehen, die
mit den am unteren Teil des Rahmens befestigten Zahnstangen 25, 26 in Eingriff stehen.
Die Enden der Welle 8 ragen durch schlitzförmige Öffnungen 27 hinaus, die sich in
Führungsstangen 28, 29, welche im Rahmen vorgesehen sind, befinden. Dadurch sind
die Zahnräder 23, 24 in ständigem Eingriff mit den Zahnstangen 25, 26, und die `'Felle
8 wird ununterbrochen in einer zu der in der Zeichnung veranschaulichten Ausgangslage
parallelen Richtung gehalten.
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Eine Zahnstange 30 ist an einem Ende an der Welle 8 angelenkt
und arbeitet mit einem Ritzel 31 an einem elektrischen Motor 32 von ähnlicher Type
wie der Motor 16 zusammen. Die Zahnstange 30 ist mit einer schlitzförmi=
gen Öffnung 33 versehen, in die eine Stiftschraube 34 eingeführt ist, die an einer
regelbaren Platte 34a am Stativ des Motors 32 befestigt ist. Eine Spiralfeder 35
ist an einem Ende auf der Stiftschraube 36 der Zahnstange 3o befestigt und erstreckt
sich über eine auf dem Rahmen drehbar montierte Rolle 37, während sie an ihrem entgegengesetzten
Ende an der am Rahmen angebrachten Stiftschraube 38 befestigt ist: Durch die Federwirkung
werden die Zahnstange 30 und die Welle 8 in der in -der Zeichnung veranschaulichten
Lage gehalten, wobei ein Anschlag 39 mit dem auf dem Rahmen angeordneten Anschlag
40 in Eingriff steht.
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Es wird angenommen, daß die Motoren 16 und 32 so arbeiten, daß nach
Empfang einer Reihe von Stromstößen der Motor 16 zuerst vorwärts schrittweise rotiert
und daß nach Beendigung dieser Bewegung der Motor 32 zu arbeiten anfängt und vorwärts
schrittweise rotiert. Hierbei wird das Ritzet 15 zunächst so gedreht, daß die Stange
14, der Rahmen 5 und die Wählerarme i bis 4 schrittweise an den äußersten Drähten
vorbei, die zu den Drahtreihen 51a, 52a usw. gehören, vorwärts geschoben werden.
Bei Wahl der Drahtreihe; die den bezweckten Draht enthält, hält der Motor 16 an
und hält seinen Anker entgegen der Wirkung der Feder io. Nachstehend wird diese
Einstellbewegung die Primärbewegung genannt. Dann fängt der Motor 32 zu arbeiten
an und schiebt schrittweise das Ritzel 31, die Zahnstange 3o, die Welle 8, den Schieber
5 und die Wählerarme i bis 4 vorwärts, so daß die Drähte einer gewissen Reihe in
eine schlitzförmige Öffnung 42 in dem entspre= chenden Wählerarm hineingepreßt werden;
bis schließlich die gewünschten u-, b-, c- und d-Drähte mit den entsprechenden
Kontaktstäben:
2ää bis 22d durch Vermittlung der entsprechenden
Federn 41 -der dazugehörigen Wählerarme in Kontakt gebracht werden. Während dieser
Bewegung gleitet die Zahnstange 14 auf dem länggestreckten Ritzel 15, welches jetzt
unbeweglich gehalten wird. Diese Einstellbewegung wird die Sekundärbewegung genannt.
Der Wähler verbleibt dann in der erreichten Lage, bis die Motoren 16 und 32 bei
der Unterbrechung der Verbindung aberregt sind, wobei die Spiralfedern io und 35
das Zurückführen der Teile in die in der Zeichnung gezeigten Lagen bewirken.
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In der oben beschriebenen Ausführungsform waren die Wählerarme auf
der Führungswelle schwenkbar montiert, während ihre äußeren freien Enden in einer
im-Rahmen angebrachten Öffnung geführt wurden, welche Öffnung parallel zur Bewegungsebene
der Wählerarme verläuft und in welcher die genannten Arme gleiten. Diese Anordnung
hat den Nachteil, daß die Entfernung zwischen 'der Öffnung und -der Führungswelle
während der Querbewegung der Welle zwischen einem verhältnismäßig hohen Betrag in
der zurückgezogenen Lage der Wählerarme und einem sehr geringen Betrag in' ihrer
äußersten hinausgeschobenen Lage schwankt. In letzterer Lage ist die Führung der
Arme offenbar ziemlich unsicher, und zwar wegen der Hebelwirkung der ganzen Armlänge
im Verhältnis zu demjenigen Teil des Armes, der zwischen der Öffnung und der Führungswelle
gesteuert wird.
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In der abgeänderten Ausführungsform nach Fig. 4 und 5 werden diese
Nachteile dadurch beseitigt, daß die Wählerarme mit einem. besonderen Führungsarm
fest verbunden sind, der zwischen Führungsflächen eingreift, die parallel zu der
Ebene der Wählerbewegung sind und die in der ganzen Länge der Primär- und Sekundärbewegungen
ausgedehnt worden sind. - -In Fig. 5 sind nur vier Flansche 61 bis 64. abgebildet,
welche zum Tragen der vier Wählerarme bestimmt sind, die mit dem Schieber 5 fest
verbunden sind und durch die lange Öffnung 65 hinausragen. Im Gegensatz zu der Ausführungsform
nach Fig.-i bis- 3-braucht diese Öffnung nicht so eng zu sein, daß die Enden der
Wählerarme durch dieselbe gesteuert werden. Der Motor 32 nach Fig: i ist auf einer
Platte 66 befestigt zu denken, die auf Distanzgliedern 69 am unteren Rah= men 7o
angebracht ist.
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Gemäß weiterer Erfindung ist der Schieber 5 mit einem Führungsarm
67 versehen, der sich bis an den unteren Teil des Rahmens erstreckt und an
seinem Ende mit einem erweiterten Teil 68 aus Stahl, Fiber oder einem anderen Material
versehen ist, welches einen niedrigen Reibungskoeffizienten im Verhältnis zum Material
der Platte 66 und des Unterteils 70 -besitzt. Die Platte 66 wird durch die Distanzglieder
69 - in einem bestimmten und überall- gleichmäßigen Abstand von dem Unterteil
70- gehalten. Die Platten 66 und 70 sind sorgfältig geglättet und umschließen
einen Zwischenraum, der, in bezug auf seine Ausdehnung in der Ebene der Wahlbewegung,
denn ganzen, von einer Spitze des Wählerarmes beschriebenen Arbeitsfelde entspricht.
Der Teil 68 ist so bemessen, daß er eine sichere Führung in dem Zwischenraum zwischen
den Platten 66 und 70 gewährleistet und von der Querdimension des Zwischenraumes
nur mit einer Toleranz abweicht, die zur Erzielung eines leichten Gleitens erforderlich
ist. Die Platten 66 und 70 können aus Messing angefertigt werden, wodurch
nur eine geringe Reibung zwischen dem Teil 68 und der Platte entsteht. Der verbleibende
Teil des Führungsarmes 67 ist dünner als der Zwischenraum, so daß keine Reibung
zwischen diesem Teil und der Platte vorhanden ist.
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Es ist offenbar von Bedeutung, daß der senkrechte Abstand zwischen
dem Teil 68 und der Führungswelle 8 nicht zu klein ist, weil in diesem Falle die
Steuerwirkung herabgesetzt wird.
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In der in Fig.5 veranschaulichten Ausführungsform sind die von den
Platten 66 und 70 gebildeten Führungsflächen auf derjenigen Seite der Führungswelle
8 angebracht, die den Wählerarmen entgegengesetzt ist. Dem steht indessen nichts
im Wege, daß die Führungsflächen auf der gleichen Seite der Führungswelle wie die
Wählerarme angebracht werden, vorausgesetzt, daß genügend Raum vorhanden ist, so
daß die Wähler sich senkrecht- zu der Führungswelle ß bewegen können.