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Verweis
auf verwandte Anmeldungen
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Die
vorliegende Anmeldung beansprucht die Priorität der vorläufigen US-Anmeldung Nr. 60/105,164, eingereicht
am 21. Oktober 1998.
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft polyspezifische Bindungsmoleküle, sowie
Verfahren zur Herstellung solcher Moleküle und deren Verwendungen.
In einem Aspekt betrifft die Erfindung einzelkettige polyspezifische
Bindungsmoleküle,
die Zielzellen beschädigen
oder zerstören
können.
Die Erfindung ist für
eine Vielfalt von Anwendungen, einschließlich der Verwendung beim Assoziieren
von Zellen, die einen T-Zellrezeptor oder eine Antikörperbindungsdomäne exprimieren,
nützlich.
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2. Hintergrund
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Es
wurde anerkannt, dass Immunsystemzellen und insbesondere zytotoxische
T-Lymphozyten (CTLs) verwendet werden können, um Tumor-assoziierte
Antigene (TAAs) zu detektieren. Beispielsweise sind von Melanomen
abgeleitete bzw. abstammende CTLs verwendet worden, um eine Vielfalt
von Melanom-spezifischen Antigenen zu identifizieren. Siehe z.B.
Bruggen et al., Science, (1991), 254:1643; Bakker et al., J. Exp. Med.,
(1994), 179:1005; und Yanuck et al., Cancer Research, (1993), 53,
3257.
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Mehrere
Antitumortherapien haben versucht, CTLs zum Behandeln von Erkrankungen,
wie z.B. Krebs, zu verwenden. Bei einer Herangehensweise werden
einem Patienten Antitumor-CTLs entnommen, in vitro expandiert und
dem Patienten zurückgegeben,
um den Krebs zu behandeln. Jedoch weist diese Herangehensweise signifikante
Nachteile auf. Es ist beispielsweise nicht immer unkompliziert,
hinreichende Mengen der CTLs aus dem Patienten zu isolieren. Zusätzlich haben
zumindest einige der CTLs Spezifitäten, die die Eigentoleranz
("self-tolerance") überlebt
haben, die zu zusätzlichen
Komplikationen führen
könnte.
Siehe z.B. Browning et al., Curr. Opin. Immunol., (1992), 4, 613;
Mizoguchi et al., Science, (1992), 258:1795, und George et al.,
J. Immunol., (1994), 152, 1802.
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Es
hat auch Versuche gegeben, diese und andere Nachteile durch Herstellung
und Verwendung rekombinanter Immunmoleküle, wie z.B. jener, die Antikörpern ähnlich sind,
zu mildern. Ein Antikörper
hat eine anerkannte Struktur, die eine schwere und eine leichte
Immunglobulinkette einschließt.
Die schweren und leichten Ketten schließen eine N-terminale variable
Region (V) und eine C-terminale konstante Region (C) ein. Die variable
Region der schweren Kette wird oft als "VH" bezeichnet, und
die variable Region der leichten Kette wird als "VL" bezeichnet. Die
VH- und VL-Ketten
bilden eine Bindungstasche, die als F(v) bezeichnet worden ist. Siehe
im Allgemeinen Davis, Ann. Rev. of Immunology, (1985), 3: 537; und
Fundamental Immunology, 3. Auflage, W. Paul, Hrsg., Raven Press
LTD., New York (1993).
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Rekombinante
Antikörpermoleküle sind
offenbart worden, beispielsweise sind mehrere rekombinante bispezifische
Antikörper
(bs-Fv)-Moleküle
beschrieben worden. Die meisten dieser bs-Fv-Moleküle schließen ein
F(v), formatiert als Einzelkette (sc-Fv), ein. Speziellere sc-Fv-Moleküle schließen eine
V
H, verknüpft mit einer V
L durch
eine Peptidlinkersequenz, ein. Siehe z.B. Huston et al., PNAS (USA),
(1988), 85:5879; Bird et al., Science, (1988), 242: 423;
WO 94/29350 ; und
US-Patent Nr. 5,455,030 .
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Weitere
bs-Fv-Moleküle
sind offenbart worden. Es ist z.B. beschrieben worden, dass bs-Fv-Moleküle ein T-Zell-Protein,
bezeichnet als "CD3", und ein TAA binden.
Es ist anerkannt, dass das Binden des bs-Fv eine Reaktion bzw. Antwort
des Immunsystems erleichtern kann. Siehe z.B. Jost, C. R., (1996),
Mol. Immunol., 33: 211; Lindhofer, H. et al., (1996), Blond, 88:
4651; Chapoval, A.I. et al., (1995), J. of Hematotherapy, 4: 571.
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Es
hat Versuche gegeben, geradlinige Verfahren zum Herstellung bispezifischer
Antikörpermoleküle zu entwickeln.
Jedoch waren viele dieser Versuche mit Problemen verbunden. Beispielsweise
wurde beschrieben, dass viele der Moleküle insbesondere in bakteriellen
Expressionssystemen unlöslich
sind. Siehe z.B. Wels et al., (1992), Biotechnology, 10:1128.
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Versuche
zur Herstellung anderer rekombinanter Immunmoleküle sind beschrieben worden.
Es hat beispielsweise Versuche gegeben, T-Zellrezeptoren (TCRs)
zu manipulieren. Der TCR ist ein Membran-gebundenes Heterodimer,
bestehend aus einer α-
und einer β-Kette,
der/die einer variablen (V) und konstanten (C) Immunglobulinregion ähnelt. Die
TCR-α-Kette
schließt
eine kovalent verknüpfte
V-α- und
C-α-Kette
ein. Die TCR-β-Kette
schließt
eine V-β-Kette,
kovalent verknüpft
mit einer C-β-Kette,
ein. Siehe im Allgemeinen Davis, supra.
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Es
hat spezifische Anstrengungen gegeben, den TCR mittels rekombinanter
DNA-Techniken zu
manipulieren. In einer Herangehensweise ist der TCR beispielsweise
als Einzelketten-Fusionsprotein, das die TCR-V-Regionen umfasst,
formatiert wurden (sc-TCR). Es ist beschrieben worden, dass das
sc-TCR-Molekül mehrere
wichtige Verwendungen hat. Siehe z.B. Soo Hoo, W. F. et al., PNAS
(USA), 89, 4759 (1992); Wülfing, C.
und Plückthun,
A., J. Mol. Biol., 242, 655 (1994); Kurucz, I. et al., PNAS (USA),
90, 3830 (1993);
PCT-WO 96/13593 ;
PCT-WO 96/18105 ; und Schlueter
C.J. et al., J. Mol. Biol., 256, 859 (1996).
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Es
wird angenommen, dass die vorstehenden rekombinanten Immunmoleküle bzw.
die rekombinanten Immunmoleküle
des Standes der Technik mit signifikanten Nachteilen verbunden sind.
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Es
ist z.B. anerkannt worden, dass viele Tumorantigene von Zellen "abgestoßen" ("shed") werden, wodurch
Stellen bzw. Orte für
eine unspezifische Immunmolekülbindung
bereitgestellt werden. Es ist insbesondere vorgeschlagen worden,
dass viele bs-Fv-Moleküle
versehentlich mit den abgestoßenen
Antigenen Wechsel wirken, wodurch die Effizienz bei der Abtötung von
Tumorzellen verringert wird.
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Die
Immunmoleküle
des Standes der Technik verzeichnen weitere Nachteile. Es ist beispielsweise
anerkannt worden, dass viele bs-Fv-Moleküle potentielle Zielantigene,
wie bestimmte Peptide auf der Oberfläche von Tumorzellen, nicht
binden können.
Zur Veranschaulichung, das Tumor-abhängige Protein p53 wird auf
Tumorzellen üblicherweise
nicht als ein intaktes Protein exprimiert. Es ist stattdessen berichtet
worden, dass p53 prozessiert und als ein Peptid im Kontext eines
Zelloberflächen-Klasse
I- oder -Klasse II-Moleküls
präsentiert wird.
Unter Bedingungen, bei denen eine Bindung an spezifische Zelloberflächenpeptide
benötigt
wird, wird sie somit für
bs-Fv-Moleküle
schwierig oder unmöglich.
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Es
ist ferner schwierig gewesen, manche bs-Fv-Moleküle ohne bedeutende Isolierungs-
und/oder Rückfaltungsstufen
zu isolieren. Siehe z.B. Jost, C.R. et al., supra und die darin
zitierten Referenzen.
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Auch
die Herstellung und Verwendung vieler sc-TCRs ist mit Problemen
in Zusammenhang gebracht worden. Beispielsweise haben mehrere Verfahren
des Standes der Technik zur Herstellung der sc-TCR unlösliche und
nicht unpassend bzw. falsch gefaltete Moleküle ergeben. Mehrere Strategien
sind im Bestreben, die sc-TCR-Ausbeuten zu verbessern, entwickelt
worden. Jedoch erfordern die mittels dieser Verfahren hergestellten
sc-TCRs oft zeitaufwändige
Handhabungen, um selbst bescheidene Mengen an Protein zu erhalten. Siehe
z.B. Ward, E.S. et al., supra; Schlueter, C.J., supra; und die veröffentlichten
PCT-Anmeldungen
WO 96/18105 und
WO 96/13593 .
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Es
besteht deshalb ein Bedarf an rekombinanten Immunmolekülen und
insbesondere einzelkettigen polyspezifischen Bindungsmolekülen, die
Zielzellen in vitro und in vivo schädigen oder eliminieren (abtöten) können. Es
wäre wünschenswert,
Verfahren zum Herstellen der polyspezifischen Bindungsmoleküle mit einem Minimum
an schwierigen präparativen
Stufen zu haben.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Immunmoleküle und insbesondere einzelkettige
polyspezifische Bindungsproteine, die gewünschte Zielzellen schädigen oder
eliminieren (abtöten).
Die vorliegende Erfindung betrifft ein einzelkettiges polyspezifisches
Bindungsprotein, umfassend mindestens einen einzelkettigen T-Zell-Rezeptor
(sc-TCR) oder ein funktionelles Fragment davon, kovalent verknüpft durch
eine erste Peptidlinkersequenz mit mindestens einem Einzelketten-Antikörper (sc-Ab)
oder einem funktionellen Fragment davon, wobei der sc-TCR oder das
funktionelle Fragment davon ein spezielles Peptid, gebunden an (geladen
auf ein) einen MHC (HLA), bindet und der Einzelketten-Antikörper oder
das funktionelle Fragment davon ein Antigen bindet. Die vorliegenden
einzelkettigen polyspezifischen Bindungsmoleküle sind vollständig löslich und können in
signifikanten Mengen mit einem Minimum an schwierigen präparativen
Stufen isoliert werden.
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Wir
haben neue polyspezifische Bindungsmoleküle hergestellt, die eine breite
Vielfalt nützlicher
Aktivitäten
aufweisen. Beispielsweise können
die einzelkettigen polyspezifischen Bindungsproteine Zellen, die den
Peptid-gebundenen (geladenen) MHC (HLA) exprimieren, mit Zellen,
die das Antigen exprimieren, assoziieren. In den meisten Fällen werden
der MHC (HLA) und das Antigen auf separaten Zellen vorliegen. Die
Assoziierung der Zellen gemäß der Erfindung
erleichtert vorzugsweise eine Immunreaktion, die die Zellen, die
die Peptidgebundenen (geladenen) MHC (HLA)-Komplexe exprimieren,
schädigen
oder abtöten
kann. Die vorliegende Erfindung weist ein weites Spektrum nützlicher
Anwendungen, einschließlich
der Verwendung bei der Behandlung von bestimmten Krebsarten und
viralen Infektionen, auf.
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Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung ein einzelkettiges polyspezifisches
Bindungsprotein, umfassend mindestens einen einzelkettigen T-Zell-Rezeptor
(sc-TCR) oder ein funktionelles Fragment davon, kovalent verknüpft durch
eine erste Peptidlinkersequenz mit mindestens einem Einzelketten-Antikörper (sc-Ab)
oder einem funktionellen Fragment davon, wobei der sc-TCR oder das
funktionelle Fragment davon ein spezielles Peptid, gebun den an (geladen
auf ein) einen MHC (HLA), bindet und der Einzelketten-Antikörper oder
das funktionelle Fragment davon ein Antigen bindet, oder sie betrifft
ein einzelkettiges polyspezifisches Bindungsprotein, umfassend kovalent
verknüpft
in Sequenz: 1) einen sc-TCR oder ein funktionelles Fragment davon,
2) eine erste Polypeptidlinkersequenz und 3) einen Einzelketten-Antikörper oder
ein funktionelles Fragment davon, wobei der sc-TCR oder das funktionelle
Fragment davon ein spezielles Peptid, gebunden an (geladen auf ein)
einen MHC (HLA), bindet und der Einzelketten-Antikörper oder
das funktionelle Fragment davon ein Antigen bindet. Eine Zelle,
die den Peptid-gebundenen (geladenen) MHC oder HLA exprimiert, wird
hierin oft als eine "Zielzelle" oder mit einem ähnlichen
Begriff bezeichnet. In den meisten Ausführungsformen wird das durch
die Antikörperbindungsdomäne gebundene
Antigen auf einer Zelloberfläche, üblicherweise
auf der Oberfläche
einer Immunzelle, exprimiert werden. In bestimmten Ausführungsformen
wird das Antigen für
die Immunzellen selektiv sein. Bevorzugtere einzelkettige polyspezifische
Bindungsmoleküle
dieser Erfindung sind dazu fähig,
einen spezifischen Bindungskomplex ("Brücke") zwischen dem Peptidgebundenen
(geladenen) MHC oder HLA auf der Zielzelle und dem Antigen auf der
Immunzelle zu bilden. Ohne an die Theorie gebunden zu sein, wird
angenommen, dass die Bildung der Brücke gemäß der Erfindung eine Immunreaktion, die
die Zielzellen schädigen
oder abtöten
kann, erleichtert.
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Polyspezifische
Bindungsmoleküle
dieser Erfindung binden spezifisch MHC- oder HLA-Komplexe. Sofern
nicht anders angegeben, bedeutet der Begriff MHC und HLA, wie hierin
verwendet, einen Komplex, an (auf) den ein bestimmtes Peptid gebunden
(geladen) ist. In manchen Fällen
wird auf die MHC (HLA)-Komplexe als "pMHC", "pHLA" oder mit einem ähnlichen
Begriff Bezug genommen, um die Peptidbindung (Beladung) zu kennzeichnen.
Die polyspezifischen Bindungsmoleküle sind somit zum Binden der
MHC- und HLA-Komplexe und
zum Verbrücken
("bridging") dieser Komplexe
mit einer Immunzelle, die ein gewünschtes Antigen exprimiert,
verwendbar. In manchen Fällen
wird das durch ein bestimmtes polyspezifisches Bindungsmolekül gebundene
Immunzellantigen als ein "Aktivierungs"-Molekül oder -Marker
bezeichnet werden, um eine bevorzugte Aktivierung der Immunzelle
nach Bindung durch das polyspezifische Molekül zu bezeichnen.
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Demgemäß betrifft
die vorliegende Erfindung einzelkettige polyspezifische Bindungsproteine,
die mindestens einen sc-TCR, kovalent verknüpft (d.h. fusioniert) mit mindestens
einem einzelkettigen Antikörper (sc-Ab),
einschließen.
Die sc-TCR- und die sc-Ab-Moleküle können direkt
miteinander fusioniert sein, obwohl es im Allgemeinen bevorzugt
ist, den sc-TCR
und den sc-Ab voneinander durch eine geeignete (erste) Peptidlinkersequenz
zu trennen. Alternativ können
funktionelle Fragmente der sc-TCR- und/oder sc-Ab-Moleküle in dem
Protein eingesetzt werden. In bevorzugten Ausführungsformen werden die polyspezifischen
Bindungsproteine den sc-TCR, verknüpft mit dem se-Ab durch die
erste Peptidlinkersequenz einschließen.
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Spezieller
ist der sc-TCR vorzugsweise eine einzelkettige V-Kette. Die V-Kette
wird typischerweise eine Vα,β-Sequenz
einschließen,
in der eine V-α-Kette
mit einer V-β-Kette
fusioniert ist. In einer spezifischen Ausführungsform wird die Fusion
durch kovalente Verknüpfung
der Moleküle
durch eine (zweite) Peptidlinkersequenz erreicht. Das Fusionsprodukt
kann ferner über
die V-α-
oder V-β-Kette
mit einer konstanten Kette eines Immunglobulins (Ig-CL)
oder einem Fragment davon verknüpft
sein, sofern gewünscht.
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In
einer spezifischeren Ausführungsform
ist der C-Terminus der sc-TCR-V-α-Kette
kovalent durch die zweite Peptidlinkersequenz mit dem N-Terminus
der V-β-Kette
verknüpft.
Alternativ kann der C-Terminus der sc-TCR-V-β-Kette kovalent durch die zweite
Peptidlinkersequenz mit dem N-Terminus der V-α-Kette verknüpft sein.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist eine TCR-C-β-Kette
oder ein Fragment davon kovalent verknüpft zwischen dem C-Terminus
und der sc-TCR-V-β-Kette
und dem N-Terminus der ersten Peptidlinkersequenz. Alternativ kann
die TCR-C-β-Kette
oder das Fragment davon kovalent verknüpft sein zwischen dem C-Terminus
der TCR-V-α-Kette
und dem N-Terminus der ersten Peptidlinkersequenz.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist eine TCR-C-α-Kette
oder ein Fragment davon kovalent verknüpft zwischen dem C-Terminus
der sc-TCR-V-α-Kette
und dem N-Terminus der zweiten Peptidlinkersequenz, fusioniert mit
der V-β-Sequenz.
Alternativ kann die C-α-Kette oder das Fragment
davon kovalent verknüpft
sein zwischen dem C-Terminus der V-β-Kette und dem N-Terminus der
zweiten Peptidlinkersequenz, fusioniert mit der V-α-Sequenz.
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In
einer speziellen Ausführungsform
schließt
der sc-TCR die TCR-C-α-Kette
oder das Fragment davon, kovalent verknüpft zwischen dem C-Terminus
der sc-TCR-V-α-Kette
und dem N-Terminus der zweiten Peptidlinkersequenz, fusioniert mit
der sc-TCR-V-β-Sequenz, ein.
Ferner ist die TCR-C-β-Kette
oder Fragment davon kovalent zwischen dem C-Terminus der V-β-Kette und
dem N-Terminus der ersten Peptidlinkersequenz verknüpft.
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Wie
diskutiert, schließen
die polyspezifischen Bindungsmoleküle dieser Erfindung mindestens
einen se-Ab ein. In einer speziellen Ausführungsform schließt die Antikörperbindungsdomäne mindestens
ein sc-Fv ein. Bevorzugtere einzelkettige polyspezifische Bindungsproteine
schließen
ein sc-Fv oder ein funktionelles Fragment davon ein. Ein illustratives
sc-Fv schließt
mindestens zwei Immunglobulinketten, und insbesondere zwei variable
Immunglobulinketten, d.h. eine leichte Kette (VL),
die mit einer schweren Kette (VH) fusioniert
ist, ein. In dieser Ausführungsform
können
die VL- und VH-Ketten
miteinander fusioniert sein, obwohl es im Allgemeinen bevorzugt
ist, die Ketten durch eine (dritte) Peptidlinkersequenz kovalent
zu verknüpfen.
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In
einer speziellen Ausführungsform
ist der C-Terminus der VL-Kette durch die
dritte Peptidlinkersequenz kovalent mit dem N-Terminus der VH-Kette verknüpft. In einer weiteren Ausführungsform
ist der C-Terminus der VH-Kette kovalent
durch die dritte Peptidlinkersequenz mit dem N-Terminus der VL-Kette verknüpft.
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In
einer spezielleren Ausführungsform
ist der C-Terminus der sc-TCR-V-β-Kette
kovalent verknüpft
mit der dritten Polypeptidlinkersequenz, deren Sequenz weiterhin
mit dem N-Terminus der VH-Kette verknüpft ist. Alternativ
ist der C-Terminus der sc-TCR-V-β-Kette
kovalent mit der dritten Polypeptidlinkersequenz, wie diskutiert,
verknüpft,
außer
dass die Polypeptidsequenz weiterhin mit dem N-Terminus der VL-Kette verknüpft ist. In einer weiteren
Ausführungsform
ist der C-Terminus der sc-TCR-V-β-Kette
kovalent mit einer C-β-Kette
verknüpft,
wobei diese Kette kovalent mit der dritten Linkersequenz verknüpft ist,
wobei die Sequenz mit dem N-Terminus der VH-Kette
verknüpft
ist. Alternativ ist der C-Terminus der sc-TCR-V-β-Kette mit einer C-β-Kette kovalent
verknüpft,
wobei die Kette mit der dritten Polypeptidlinkersequenz kovalent
verknüpft
ist, wobei die Sequenz mit dem N-Terminus der VL-Kette
verknüpft
ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung einzelkettige "bispezifische" Bindungsproteine bereit, die mindestens
einen sc-TCR (oder ein Fragment davon) und mindestens ein sc-Fv (oder
ein Fragment davon), kovalent miteinander durch eine geeignete Peptidlinkersequenz
verknüpft,
einschließen,
bereit. In Fällen,
in denen mehr als ein sc-TCR und/oder sc-Fv verwendet werden, sind
die sc-TCRs und sc-Fvs vorzugsweise die gleichen. Das einzelkettige
bispezifische Bindungsprotein wird hierin manchmal als ein "bispezifisches Hybridmolekül" oder "sc-TCR/scFv-Hybridmolekül" oder mit einem ähnlichen
Begriff bezeichnet. Die bispezifischen Hybridmoleküle dieser
Erfindung können
zusätzliche
Aminosäuresequenzen,
wie z.B. Proteinmarkierungen bzw. Protein-Tags einschließen. Bevorzugtere
bispezifische Bindungsproteine werden nachstehend diskutiert.
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Beispielsweise
schließen
in einer Ausführungsform
die bispezifischen Bindungsmoleküle
kovalent in Sequenz verknüpft
ein: 1) einen interessierenden sc-TCR oder ein interessierendes
funktionelles Fragment davon, 2) eine geeignete Peptidlinkersequenz,
und 3) einen sc-Fv oder ein funktionelles Fragment davon. In einer
spezielleren Ausführungsform
schließt
der sc-TCR weiterhin kovalent in Sequenz verknüpft ein: 4) die V-α-Kette, 5)
eine geeignete Peptidlinkersequenz, 6) eine V-β-Kette und 7) ein optionales
C-β-Kettenfragment. Alternativ
kann der sc-TCR kovalent in Sequenz verknüpft einschließen: 4)
die V-β-Kette,
5) die Linkersequenz, 6) die V-α-Kette
und 7) eine optionale C-β-Kette
oder ein Fragment davon. In einer weiteren speziellen Ausführungsform
schließt
der sc-TCR weiterhin eine C-α-Kette
oder ein Fragment davon ein, kovalent verknüpft zwischen der V-α-Kette und
der Peptidlinkersequenz, die mit der V-β-Kette fusioniert ist.
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In
einer weiteren speziellen Ausführungsform
schließen
die bispezifischen Bindungsmoleküle
ein sc-Fv ein, welches kovalent in Sequenz verknüpft einschließt: 8) die
VH-Kette, 9) eine geeignete Polypeptidlinkersequenz
und 10) die VL-Kette. In einer weiteren
Ausführungsform
schließt
das sc-Fv kovalent in Sequenz verknüpft ein: 8) die VL-Kette,
9) die Polypeptidlinkersequenz und 10) die VH-Kette.
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Die
einzelkettigen polyspezifischen Bindungsproteine dieser Erfindung
können
ferner mindestens ein Protein-Tag, der daran kovalent gebunden ist,
vorzugsweise etwa 1 bis 3 derartiger Tags einschließen. Vorzugsweise
ist der Protein-Tag mit dem C-Terminus eines gewünschten Bindungsmoleküls fusioniert,
obwohl für
manche Anwendungen eine Fusion mit dem N-Terminus bevorzugter sein
kann.
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In
einer spezifischeren Ausführungsform
schließt
das einzelkettige polyspezifische Bindungsprotein kovalent in Sequenz
verknüpft
ein: 1) die TCR-V-α-Kette,
2) eine Peptidlinkersequenz, 3) die TCR-V-β-Kette, die kovalent mit einem
C-β-Kettenfragment
verknüpft
ist, 4) eine Peptidlinkersequenz, 5) die VL-Kette,
5) eine Peptidlinkersequenz und 6) die VH-Kette. In einer weiteren
Ausführungsform
schließt
das einzelkettige polyspezifische Bindungsprotein kovalent in Sequenz
verknüpft
ein: 1) die TCR-V-α-Kette,
2) eine Peptidlinkersequenz, 3) die TCR-V-β-Kette, die kovalent mit einem
C-β-Kettenfragment
verknüpft
ist, 4) eine Peptidlinkersequenz, 5) die VH-Kette,
5) eine Polypeptidlinkersequenz und 6) die VL-Kette.
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Bezeichnenderweise
ist die vorliegende Erfindung flexibel. Das heißt, die Erfindung betrifft
polyspezifische Bindungsmoleküle,
die eine Vielfalt von sc-TCR- und sv-FV-Komponenten einschließen können. Es
wird geschätzt
werden, dass die Reihenfolge, in der die Komponenten bzw. Bestandteile
hergestellt oder zusammengesetzt werden, üblicherweise nicht wichtig
ist, solange die gewünschten
Bindungs- und Aktivierungsmerkmale erzielt werden.
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Hierin
sind auch mehrkettige polyspezifische Bindungsproteine beschrieben,
die mindestens einen sc-TCR (funktionelles Fragment davon) und mindestens
eine Antikörperbindungsdomäne, die
z.B. ein F(v) oder sc-Fv sein kann, einschließen. Die Bindungsmoleküle schließen spezifischer
mindestens ein "Verbindungsmolekül" ("joining molecule") zum Verbinden des
sc-TCR und der Antikörperbindungsdomäne ein.
Wie es nachstehend genauer diskutiert werden wird, kann das Verbindungsmolekül mit dem
sc-TCR, der Antikörperbindungsdomäne oder
beiden kovalent oder nicht-kovalent verknüpft sein. Beispielsweise sind
in einer bevorzugten Ausführungsform
zwei kompatible Verbindungsmoleküle
jeweils unabhängig
mit dem sc-TCR und dem sc-Fv fusioniert.
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Der
Begriff "Verbindungsmolekül" bedeutet eine Aminosäuresequenz,
die zur spezifischen Bindung, entweder kovalent oder nicht-kovalent,
einer zweiten Aminosäuresequenz
fähig ist.
Manchmal wird auf die zweite Aminosäuresequenz als eine "kognate" bzw. "erkennende" Sequenz Bezug genommen,
um die Fähigkeit
zur Bildung eines spezifischen Bindungspaares zu bezeichnen. Auf
die zweite Sequenz kann hierin manchmal auch als ein zweites Verbindungsmolekül Bezug
genommen werden, wobei das zweite Verbindungsmolekül das gleiche
wie das (erste) Verbindungsmolekül
oder davon verschieden sein kann. Speziellere Verbindungsmoleküle schließen Immunglobulinketten
und besonders konstante Ketten (H oder L) oder geeignete Fragmente
davon, "coiled-coil"-Motive bzw. superspiralisierte
Motive und Helix-turn-Helix-Motive ein. Spezifischere Beispiele
für Verbindungsmoleküle sind
nachstehend offenbart.
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Aus
der nachstehenden Diskussion wird offensichtlich sein, dass ein
Verbindungsmolekül
in manchen Fällen
auch als ein Protein-Tag dienen kann.
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Ein
spezielleres mehrkettiges polyspezifisches Bindungsmolekül schließt mehr
als ein Verbindungsmolekül
und vorzugsweise etwa zwei derartige Verbindungsmoleküle ein.
In einer spezielleren Ausführungsform
ist ein sc-TCR mit dem ersten Verbindungsmolekül fusioniert. Das erste Verbindungsmolekül kann entweder
kovalent oder nicht-kovalent mit dem zweiten Verbindungsmolekül, das weiterhin
mit der Antikörperbindungsdomäne verknüpft ist,
verknüpft
sein. In manchen Ausführungsformen
jedoch, z.B. wenn das erste und zweite Verbindungsmolekül geeignete
Immunglobulinketten sind, kann eine Kombination aus kovalenten und nicht-kovalenten
Bindungen eingesetzt werden, um den sc-TCR und die Antikörperbindungsdomäne durch das
erste und zweite Verbindungsmolekül zu verknüpfen.
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Zur
Erläuterung
schließt
ein bestimmtes mehrkettiges polyspezifisches Bindungsprotein, kovalent
mit mindestens einem sc-TCR, vorzugsweise einem sc-TCR, verknüpft, eine
schwere Kette eines Immunglobulins (Ig-CH)
oder ein funktionelles Fragment davon ein. Auf dieses Konstrukt
wird hierin manchmal als ein "sc-TCR/Ig-Fusionsprotein", "sc-TCR/Ig" oder mit einem ähnlichen
Begriff Bezug genommen. Es wird geschätzt werden, dass der Immunglobulin-schwere-Kette-Teil
des sc-TCR/Ig-Fusionsproteins für
einen Typ von Verbindungsmolekül,
wie er oben stehend und in der nachstehenden Diskussion definiert
ist, repräsentativ
ist. In einer spezifischeren Ausführungsform schließt das Bindungsmolekül ferner
ein zweites Verbindungsmolekül ein,
das vorzugsweise eine geeignete schwere Immunglobulinkette bzw.
eine schwere Kette eines Immunglobulins ist, die dazu fähig ist,
einen Bindungskomplex zu bilden. Der Isotyp der Immunglobulinketten
kann verschieden sein, ist aber vorzugsweise der gleiche, um die
Bindung zu erleichtern. Das zweite Verbindungsmolekül ist mit
der Antikörperbindungsdomäne, die
vorzugsweise ein F(v) und insbesondere ein sc-Fv ist, gebunden.
In anderen Ausführungsformen
kann der sc-TCR ferner kovalent oder nicht-kovalent an eine variable Immunglobulinkette,
und vorzugsweise eine variable leichte Kette, gebunden sein.
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Die
einzel- und mehrkettigen polyspezifischen Bindungsproteine, die
hierin offenbart sind, schließen vorzugsweise
TCR-V-α-
und die V-β-Ketten
ein, die zu mindestens 90% mit T-Zell-Rezeptor-V-Ketten, die auf einer
zytotoxischen T-Zelle vorhanden sind, identisch sind. Vorzugsweise
ist mindestens der sc-TCR-Teil des Proteins humanisiert worden und,
stärker
bevorzugt, ist das gesamte Bindungsprotein humanisiert worden, um die
Patientenkompatibilität
zu verstärken.
Bei derartigen Ausführungsformen
kann es wünschenswert
sein, mindestens einen Protein-Tag einzuschließen, der z.B. ein detektierbar-markiertes
Molekül,
das für
diagnostische oder Bildgebungsstudien geeignet ist, sein kann.
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Wie
nachstehend beschrieben wird, können
die polyspezifischen Bindungsmoleküle unmodifiziert sein oder
können,
sofern gewünscht,
kovalent mit einem gewünschten
Molekül,
z.B. Wirkstoffen, Toxinen, Enzymen oder radioaktiven Substanzen,
durch eine verknüpfte
Peptidlinkersequenz verknüpft
sein.
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Die
polyspezifischen Bindungsmoleküle
stellen mehrere signifikante Vorteile bereit.
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Beispielsweise
sind polyspezifische Bindungsproteine dazu fähig, eine MHC-exprimierende Zielzelle und
eine Immunzelle zu assoziieren. Das heißt, die vorliegenden Bindungsproteine
bilden vorzugsweise eine Brücke,
die die Immunzelle mit der MHC- oder HLA-exprimierenden Zelle verbindet.
Wie angemerkt, wird angenommen, dass die Assoziierung die Erkennung
verstärkt
und die Schädigung
an oder das Abtöten
der Zielzelle erleichtert. Im Gegensatz dazu sind die meisten Immunsystemmoleküle des Standes
der Technik, und insbesondere bs-Fv-Moleküle, nicht zum Binden von pMHC-
oder pHLA-Komplexen optimiert. Demgemäß stellen die Moleküle ein wirksames
Mittel zum Abtöten
von Zielzellen, die ein pMHC- oder pHLA-Molekül exprimieren, bereit.
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Zusätzlich wird
angenommen, dass die Verwendung der polyspezifischen Bindungsproteine
mit weniger nachteiligen Aktivitäten
im Vergleich zu vielen Immunmolekülen des Standes der Technik
assoziiert sind. Zur Erläuterung,
es ist berichtet worden, dass viele bs-Fv-Moleküle des Standes der Technik
an abgestoßene TAAs
binden. Im Gegensatz dazu binden bevorzugte polyspezifische Bindungsmoleküle dieser
Erfindung TAAs im Kontext von MHC- oder HLA-Molekülen spezifisch,
wodurch die unspezifische Bindung an den abgestoßenen Debris wesentlich verringert
oder vollständig
eliminiert wird. Bezeichnenderweise gab es auf diesem Gebiet viel
weniger Bedenken hinsichtlich MHC- und HLA-Abstoßung ("MHC and HLA shedding").
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Ferner
können
die hierin offenbarten polyspezifischen Bindungsmoleküle ein wesentlich
breiteres Spektrum von Molekülen
als die meisten rekombinanten Immunmoleküle des Standes der Technik
binden. Insbesondere ist verstanden worden, dass targetierbare Antigene
oft in Zellen verborgen sind, was eine Erkennung und Bindung schwierig
macht. Es ist ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung, Moleküle zu beschreiben,
die diese verborgenen Antigene spezifisch binden. Beispielsweise
schließen
die polyspezifischen Bindungsmoleküle mindestens einen sc-TCR
(oder ein funktionelles Fragment) ein, der (das) Antigene im Kontext eines
MHC oder HLA binden kann. Somit sind die Bindungsmoleküle dazu
fähig,
eine große
Vielfalt von Antigenen, die üblicherweise
in Zellen verborgen sind, zu binden. Im Ge gensatz dazu sind die
meisten rekombinanten Immunsystemmoleküle des Standes der Technik
nicht dazu fähig,
MHC- oder HLA-präsentierte
Antigene wirksam zu binden.
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Die
vorliegende Erfindung stellt noch weitere Vorteile bereit. Beispielsweise
erforderte die Praxis im Stand der Technik im Allgemeinen eine ausgedehnte
Manipulation von TCR-verwandten
bzw. mit TCR zusammenhängenden
Proteinen (z.B. TCR-Rezeptoren, TCR-Heterodimere, sc-TCRs), bevor
signifikante Proteinmengen erhalten werden konnten. Im Gegensatz
dazu sind die polyspezifischen Bindungsmoleküle der vorliegenden Erfindung
vollständig
löslich
und können
in signifikanten Mengen isoliert werden. Darüber hinaus kann eine breite
Vielfalt der polyspezifischen Bindungsmoleküle für eine Wechselwirkung mit zahlreichen
Immunsystemkomponenten, wie z.B. Superantigene oder APCs, präsentiert
werden.
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Darüber hinaus
schließen
die einzel- und mehrkettigen polyspezifischen Bindungsmoleküle Immunglobulinketten
ein, die mittels immunologischer Standardverfahren leicht isoliert
werden. Das Vorliegen dieser Ketten kann üblicherweise die Detektion,
Analyse und Isolierung der Bindungsmoleküle erleichtern, wie nachstehend
diskutiert.
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In
einem weiteren Gesichtspunkt betrifft die Erfindung Polynucleotide
(RNA, mRNA, cDNA, genomische DNA oder Chimären davon), die eine Sequenz,
die für
ein einzelkettiges polyspezifisches Bindungsprotein codiert, einschließen oder
daraus bestehen. In einer Ausführungsform
schließt
das Polynucleotid Sequenzen ein, die im Wesentlichen für das gesamte
Bindungsprotein codieren, z.B. wenn das Bindungsprotein ein einzelkettiges
Konstrukt ist.
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In
einer anderen Ausführungsform
schließen
die Polynucleotide eine Sequenz ein, die für einen Teil des polyspezifischen
Bindungsproteins und insbesondere einen Teil bestimmter mehrkettiger
Bindungsproteine codiert, wie nachstehend diskutiert. Beispielsweise
kann ein spezielles Polynucleotid dieser Erfindung für einen
sc-TCR, fusioniert mit einer schweren Immunglobulinkette oder einem
geeigneten Fragment davon (z.B. ein sc-TCR/Ig-Molekül), codieren.
In dieser Ausführungsform
kann der verbleibende Teil des polyspezifischen Bindungsproteins
auf mehrere Weisen bereitgestellt werden. Er kann beispielsweise
durch eine Zelle oder einen Extrakt davon, die/der zum Synthetisieren
von Antikörpermolekülen, wie
z.B. einer Antikörperbindungsdomäne, fähig ist,
bereitgestellt werden. Der Antikörper
oder die Antikörperbindungsdomäne kann
durch das Zellgenom codiert werden, oder er/sie kann durch einen
eingeführten
DNA-Abschnitt codiert werden. Vorzugsweise wird die Zelle eine Antikörper-produzierende
Zelle sein, z.B. eine Hybridomzelle. Alternativ wird der verblei bende
Teil des Bindungsproteins durch eine zweite Polynucleotidsequenz,
die den DNA-Abschnitt einschließt, bereitgestellt.
In dieser Ausführungsform
wird das Bindungsprotein vorzugsweise konstruiert, indem die codierten
Proteinteile miteinander unter Bedingungen in Kontakt gebracht werden,
die zur Bildung des gewünschten Bindungsproteins
führen.
Wie nachstehend diskutiert wird, können die polyspezifischen Bindungsproteine
dieser Erfindung mittels einer oder einer Kombination von Strategien,
einschließlich
zellulärer,
genetischer und chemischer Verfahren, verbunden werden.
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Insbesondere
werden DNA-Vektoren in Betracht gezogen, die die Polynucleotide
dieser Erfindung einschließen
oder daraus bestehen. Beispielhafte DNA-Vektoren schließen jene
ein, die mit einem herkömmlichen
prokaryotischen oder eukaryotischen Proteinexpressionssystem kompatibel
sind. Spezifischere Beispiele für
Polynucleotide und DNA-Vektoren.
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Die
Polynucleotide weisen bedeutende Vorteile auf. Wie es aus der nachstehenden
Offenbarung offensichtlich wird, schließen beispielsweise bevorzugte
Nucleotide dieser Erfindung DNA-Abschnitte ein, die für kovalent
verknüpfte
sc-TCR- und sc-Ab-Moleküle
codieren. Die DNA-Abschnitte sind bevorzugt in einem "Kassetten"-Format angeordnet,
so dass ein für
einen sc-TCR oder sc-Ab codierender Abschnitt, wie gewünscht, durch
einen für
einen anderen sc-TCR oder sc-Ab codierenden Abschnitt ausgetauscht
werden kann.
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Es
werden auch Zusammensetzungen und Verfahren zum Selektieren polyspezifischer
Bindungsproteine beschrieben. Spezieller können die Zusammensetzungen
und Verfahren dazu eingesetzt werden, sc-TCR- und sc-Ab-Moleküle mit gewünschten
Eigenschaften zu selektieren, wodurch die Herstellung und Verwendung
von polyspezifischen Bindungsproteinen, die diese Moleküle einschließen, erleichtert
wird.
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In
einer Ausführungsform
erwähnt
die Beschreibung Bakteriophagen, die mindestens einen sc-TCR (oder
ein funktionelles Fragment) und mindestens ein sc-Fv (oder ein funktionelles
Fragment) als Fusionsproteine einschließen. Wie diskutiert wird, können die
Bakteriophagen z.B. eingesetzt werden, um sc-TCR- und sc-Fv-Moleküle auf gewünschte Bindungseigenschaften
zu selektieren. Bevorzugt sind bispezifische Bakteriophagen. Auf
die rekombinanten Bakteriophagen kann hierin manchmal als "polyfunktionell" oder "polyspezifisch" Bezug genommen werden,
um eine Bindung durch die sc-TCR- und die sc-Fv-Fusionsproteine zu bezeichnen. Die rekombinanten
Bakteriophagen können
von gut bekannten filamentösen "fd"-Phagen abgeleitet werden,
obwohl in manchen Fällen
damit verwandte Phagen verwendet werden können.
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Spezieller
schließen
die hierin beschriebenen rekombinanten Bakteriophagen eine Vielzahl
von Fusionsproteinen ein, die jeweils einschließen: 1) mindestens einen sc-TCR
oder ein funktionelles Fragment davon, fusioniert mit einem ersten
Bakteriophagenhüllprotein,
oder 2) mindestens einen sc-Ab oder ein funktionelles Fragment davon,
fusioniert mit einem zweiten Bakteriophagenhüllprotein, das das gleiche
wie das erste Bakteriophagenhüllprotein
oder davon verschieden ist. Bevorzugte Bakteriophagenhüllproteine
sind im Wesentlichen von voller Länge oder können Fragmente davon sein,
die bereitgestellt werden, so dass das Fragment dazu hinreicht,
um das fusionierte Molekül
zu präsentieren.
Mit "präsentieren" ("display") ist gemeint, dass
die Proteinfusion ("protein
fusion") Teil der
Bakteriophagenhülle
ist und auf dem Bakteriophagen mittels Standard-Screeningtechniken,
wie z.B. jenen die nachstehend offenbart sind, leicht detektierbar
ist.
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In
einem damit zusammenhängenden
Gesichtspunkt wird eine rekombinante Bakteriophagen-Bibliothek bereitgestellt,
die eine Vielzahl rekombinanter Bakteriophagen einschließt, in denen
jeder Bakteriophage eine Vielzahl einzelkettiger polyspezifischer
Bindungsproteine umfasst, die jeweils mit einem Bakteriophagenhüllprotein
als Fusionsprotein verknüpft
sind, wobei jedes einzelkettige Bindungsprotein umfasst: 1) einen sc-TCR
oder ein funktionelles Fragment davon, verknüpft mit einem ersten Bakteriophagenhüllprotein
oder -fragment, oder 2) einen sc-Ab oder ein funktionelles Fragment
davon, verknüpft
mit einem zweiten Bakteriophagenhüllprotein oder -fragment. Stärker bevorzugte
rekombinante Bakteriophagen-Bibliotheken schließen Bakteriophagen ein, die
bispezifische Bindungsproteine präsentieren.
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Die
rekombinanten Bakteriophagen-Bibliotheken können so formatiert werden,
dass sie eine Vielfalt von TCR-V-Ketten und/oder variablen Immunglobulinketten
einschließen.
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Demgemäß können Bibliotheken
zum Selektieren rekombinanter Bakteriophagen, die gewünschte sc-TCR-
und sc-Ab-Moleküle
präsentieren,
verwendet werden.
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Die
rekombinanten Bakteriophagen können
mittels einer Vielfalt herkömmlicher
Techniken isoliert werden. In einer Ausführungsform wird ein Verfahren
zum Isolieren des rekombinanten Bakteriophagen beschrieben, in welchem
das Verfahren mindestens einen und vorzugsweise alle der nachstehenden
Stufen einschließt:
- a) Einführen
eines ersten Polynucleotids, umfassend eine Sequenz, die für ein erstes
Fusionsprotein, umfassend einen sc-TCR, der mit einem ersten Bakteriophagenhüllprotein
oder -fragment kovalent verknüpft ist,
codiert, in Wirtszellen,
- b) Einführen
eines zweiten Polynucleotids, umfassend eine Sequenz, die für ein zweites
Fusionsprotein, umfassend ein sc-Fv, das mit einem zweiten Bakteriophagenhüllprotein
oder -fragment kovalent verknüpft ist,
codiert, in Wirtszellen,
- c) Kultivieren der Wirtszellen in Medium unter Bedingungen,
die die Propagierung von Bakteriophagen und Präsentation der Fusionsproteine
erlauben; und
- d) ein Verfahren zum Isolieren der rekombinanten Bakteriophagen
aus der Wirtszelle oder dem Medium.
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In
einer speziellen Ausführungsform
schließt
das Verfahren ferner das Inkontaktbringen eines Extrakts aus der
Wirtszelle oder dem kultivierten Medium/des kultivierten Mediums
mit einer synthetischen Matrix, die dazu fähig ist, eines der Fusionsproteine
spezifisch zu binden, und (Auf)reinigen des rekombinanten Bakteriophagen
aus der synthetischen Matrix, um den Bakteriophagen zu isolieren,
ein. In einer noch spezielleren Ausführungsform schließt die synthetische
Matrix ein Antikörperfragment
ein, das dazu fähig
ist, den rekombinanten Bakterophagen spezifisch zu binden. Spezifischere
Bakteriophagen-Isolierungstechniken werden nachstehend diskutiert.
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Darüber hinaus
wird ein Kit, umfassend die vorliegenden rekombinanten Bakteriophagen,
beschrieben, wobei der Kit auch geeignete prokaryotische Zellen
zum Propagieren des Bakteriophagen und Anweisungen zur Verwendung
des Kits einschließen
kann. Es wird auch ein Kit beschrieben, der die oben stehend diskutierte
Bakteriophagenbibliothek einschließt.
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Die
rekombinanten Bakteriophagen weisen zusätzliche Verwendungen und Vorteile
auf. Beispielsweise können
die Bakteriophagen gemäß Standard-Screeningtechniken
zum Erleichtern der Analyse eines gewünschten polyspezifischen Bindungsmoleküls in vitro
verwendet werden. Insbesondere können
die rekombinanten Bakteriophagen dazu verwendet werden, zu bewerten,
ob ein spezifischer sc-TCR oder sc-Ab, wie z.B. ein sc-Fv, die Fähigkeit
zum Erkennen, Binden und/oder Abtöten von Zielzellen von Interesse
hat. Zusätzliche Vorteile
schließen
eine relativ schnelle und geradlinige Verfahrensweise zum Herstellen
und Testen bispezifischer sc-TCR/sc-Ab-Moleküle, ein kurzes und einfaches
Aufreinigungsverfahren und ein beschleunigtes Verfahren zum Testen
großer
Zahlen verschiedener Hybridmoleküle
auf eine Wirksamkeit beim Schädigen
oder Abtöten
von Zielzellen (z.B. Tumorabtötung)
ein.
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Die
hierin beschriebenen einzel- und mehrkettigen polyspezifischen Bindungsproteine
können
als vollständig
funktionelle und lösliche
Proteine mittels eines Verfahrens oder einer Kombination von Verfahren
hergestellt werden. Im Allgemeinen umfassen die Verfahren zelluläre, DNA-Rekombinations-
und chemische Techniken oder Kombinationen davon.
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Beispielsweise
wird in einer Ausführungsform
ein Verfahren zum Herstellen eines einzelkettigen polyspezifischen
Bindungsproteins, umfassend mindestens einen einzelkettigen T-Zell-Rezeptor
(sc-TCR) oder ein funktionelles Fragment davon und mindestens ein
einzelkettiges Fv (sc-Fv) oder ein funktionelles Fragment davon,
wobei der sc-TCR oder das funktionelle Fragment davon ein spezielles
Peptid, gebunden an (geladen auf ein) einen MHC (HLA), bindet und
der Einzelketten-Antikörper
oder das funktionelle Fragment davon ein Antigen bindet, wobei das
Verfahren umfasst:
- a) Einführen eines DNA-Vektors, der
für ein
einzelkettiges polyspezifisches Bindungsprotein von Interesse codiert,
in eine Wirtszelle;
- b) Kultivieren der Wirtszelle in Medien unter Bedingungen, die
ausreichend sind, um das einzelkettige polyspezifische Bindungsprotein
in der Zelle oder in dem Medium zu exprimieren; und
- c) Aufreinigen des einzelkettigen polyspezifischen Bindungsproteins
aus den Hybridomzellen oder Medien, bereitgestellt.
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Weiterhin
werden hierin Verfahren zum Herstellen mehrkettiger polyspezifischer
Bindungsproteine, die mindestens einen sc-TCR oder ein funktionelles
Fragment davon und eine Antikörperbindungsdomäne oder ein
funktionelles Fragment davon umfassen, beschrieben. In einer Ausführungsform
des Verfahrens ist die Antikörperbindungsdomäne ein F(v).
Insbesondere wird eine Zelle oder ein Zellextrakt verwendet, um
mindestens einen Teil des mehrkettigen Bindungsproteins zu bilden.
Spezieller wird eine Antikörper-produzierende
Zelle, wie z.B. eine Hybridomzelle, eingesetzt. In einer Ausführungsform
schließt
das Verfahren mindestens einen und vorzugsweise alle der nachstehenden
Stufen ein:
- a) Einführen eines DNA-Vektors, der
für mindestens
einen sc-TCR, vorzugsweise einen sc-TCR (oder ein funktionelles
Fragment), der/das kovalent mit einer konstanten schweren Immunglobulinkette
oder einem Fragment davon verknüpft
ist, codiert, in eine Hybridomzelle,
- b) Kultivieren der Hybridomzelle in Medien unter Bedingungen,
die zur Bildung eines spezifischen Bindungskomplexes zwischen der
konstanten schweren Immunglobulinkette oder dem Fragment, codiert durch
den DNA-Vektor, und Immunglobulinketten, die durch das Hybridom
produziert werden, führen;
und
- c) Aufreinigen des mehrkettigen polyspezifischen Bindungsproteins
aus den Hybridomzellen oder den Medien.
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In
einer spezifischeren Ausführungsform
stellt das Verfahren ein mehrkettiges polyspezifisches Bindungsprotein
bereit, das eine variable leichte Immunglobulinkette, kovalent verknüpft mit
dem sc-TCR, einschließt,
d.h. ein bispezifisches Bindungsprotein bereit.
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Die
vorliegende Beschreibung stellt weitere Verfahren zur Herstellung
der mehrkettigen polyspezifischen Bindungsproteine bereit. Beispielsweise
wird in einer Ausführungsform
jede Kette eines gewünschten Bindungsproteins
unabhängig
hergestellt, z.B. mittels DNA-Rekombinations-
oder chemischer Verfahren. Vorzugsweise schließt das Bindungsprotein ferner
mindestens ein Verbindungsmolekül,
vorzugsweise zwei Verbindungsmoleküle, die gleich oder verschieden
sind, ein. In einer speziellen Ausführungsform schließt das Verfahren
mindestens eine und vorzugsweise alle der nachstehenden Stufen ein:
- a) Bereitstellen einer ersten Sequenz, die
mindestens einen sc-TCR oder ein funktionelles Fragment davon in
kovalenter Verknüpfung
mit einem ersten Verbindungsmolekül einschließt,
- b) Inkontaktbringen der ersten Sequenz mit einer zweiten Sequenz,
die mindestens ein sc-Fv oder ein funktionelles Fragment davon,
verknüpft
mit einem zweiten Verbindungsmolekül, einschließt, wobei
das Inkontaktbringen unter Bedingungen erfolgt, die dazu hinreichen,
einen spezifischen Bindungskomplex zwischen dem ersten und zweiten
Verbindungsmolekül
zu bilden; und
- c) Bilden des mehrkettigen polyspezifischen Bindungsproteins.
Vorzugsweise ist das mehrkettige polyspezifische Bindungsprotein
bispezifisch. Spezifischere DNA-Rekombinations- und chemische Verfahren
zur Herstellung der mehrkettigen polyspezifischen Bindungsproteine
sind nachstehend offenbart.
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Wie
diskutiert, finden die vorliegenden polyspezifischen Bindungsproteine
auch bedeutende Anwendungen in vivo, Beispielsweise können die
Bindungsproteine dazu verwendet werden, die Spezifität bestimmter
Immunzellen umzuleiten, z.B. um Zielzellen, wie z.B. virusinfizierte
oder Tumorzellen zu eliminieren. In manchen Fällen können die Tumorzellen auch virusinfiziert
sein. Wie diskutiert, kann eine bevorzugte Verwendung der vorliegenden
Bindungsmoleküle
den Schaden an oder die Eliminierung von Zielzellen erhöhen. Demgemäß kann die
vorliegende Erfindung in vivo verwendet werden, um Zielzellen abzutöten, indem
die Immunsystemaktivierung gegen diese Zielzellen verstärkt wird.
Eine bevorzugte in vivo- Verwendung
der vorliegenden polyspezifischen Bindungsmoleküle schließt eine Verwendung in einem
Säuger,
wie z.B. einem Nager, Primaten oder domestizierten Tier, und insbesondere
in einem menschlichen Patienten, ein.
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Demgemäß werden
unter einem Gesichtspunkt Mittel zur Schädigung oder vorzugsweise Abtötung einer
Zielzelle, umfassend einen MHC oder HLA von Interesse, bereitgestellt.
In einer Ausführungsform
schließt dies
mindestens eine und vorzugsweise alle der nachstehenden Stufen ein:
- a) Inkontaktbringen einer Vielzahl von Zellen
mit einem polyspezifischen Bindungsprotein, wobei die Vielzahl von
Zellen Immunzellen, umfassend ein Antigen, und Zielzellen, umfassend
den MHC oder das HLA, umfasst,
- b) Bildung eines spezifischen Bindungskomplexes (Brücke) zwischen
dem MHC oder HLA auf den Zielzellen und dem Antigen auf den Immunzellen,
der dazu ausreicht, die Immunzellen zu aktivieren; und
- c) Abtöten
der Zielzellen mit den aktivierten Immunzellen. Es wird verstanden
werden, dass mit dem Begriff "aktiviert" gemeint ist, dass
die Immunzellen dazu fähig
sind, die Zielzelle, wie z.B. mittels Zytokin- und Zytotoxizitätsassays,
die nachstehend beschrieben sind, bestimmt, zu schädigen oder
abzutöten.
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Sofern
gewünscht,
kann das oben stehend beschriebene Verfahren in vitro, z.B. in einer
Zellkulturschale, durchgeführt
werden.
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Die
einzel- und mehrkettigen polyspezifischen Bindungsproteine finden
weitere Verwendungen in vitro und in vivo.
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Beispielsweise
können
bevorzugte polyspezifische Bindungsmoleküle in vitro oder in vivo zum
Detektieren und vorzugsweise Bilden einer Brücke zwischen Zielzellen und
Immunzellen verwendet werden. Die Bildung der Brücke kann dazu verwendet werden,
Zellen, die einen gewünschten
MHC, HLA oder gewünschte Antigenmarker
exprimieren, zu isolieren.
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Die
vorliegenden polyspezifischen Bindungsproteine finden auch eine
Verwendung bei der Detektion und Analyse von MHC- oder HLA-Molekülen und
Zelloberflächenantigenen.
Die vorliegenden Bindungsproteine können auch für diagnostische Zwecke, wie
z.B. zur Detektion von Immunsystemzellen und insbesondere T-Zellen
mit pathogenen Eigenschaften verwendet werden. Die vorliegenden
Bindungsmoleküle
können
darüber
hinaus in funktionellen, zellulären
und molekularen Assays und in der Strukturanalyse, einschließlich Röntgen kristallographie,
kernmagnetischer Resonanzbildgebung, Berechnungstechniken, wie z.B.
Computergrafikdarstellung, eingesetzt werden.
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Unter
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ferner Behandlungsmittel
zum Verringern oder Eliminieren des Vorhandenseins von Zielzellen
in einem Säuger
bereit. Insbesondere schließen
die Verwendungen die Verabreichung eines polyspezifischen Bindungsproteins
dieser Erfindung in einer pharmazeutisch verträglichen bzw. annehmbaren Formulierung
ein. Sofern gewünscht,
kann der sc-TCR- oder sc-Ab-Anteil von bestimmten polyspezifischen
Bindungsmolekülen
vor oder während
der Verabreichung entfernt werden, um ein spezifisches Behandlungsverfahren
zu vereinfachen bzw. zu erleichtern.
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In
einer spezielleren Ausführungsform
kann die Behandlung von Krebs und einer Virusinfektion erfolgen.
Insbesondere schließen
die Verwendungen die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Menge mindestens eines polyspezifischen Bindungsproteins dieser
Erfindung au einen Säuger,
und insbesondere einen menschlichen Patienten ein. Vorzugsweise
ist die Menge hinreichend, um den Krebs und/oder die Virusinfektion
zu behandeln. Die Erfindung kann dazu verwendet werden, einen bestehenden
Zustand zu behandeln oder sie kann prophylaktisch nach Bedarf verwendet
werden. Die vorliegenden Behandlungen können alleine oder in Kombination
mit anderen Therapien verwendet werden, sofern gewünscht.
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Bevorzugte
Behandlungen verringern oder eliminieren das Vorhandensein von spezifischen
Zielzellen in einem Säuger,
insbesondere einem Nager oder einem Primaten, wie z.B. einem Menschen.
In einer Ausführungsform
schließen
die Behandlungen das Erhalten eines sc-TCR oder sc-Ab aus dem polyspezifischen
Bindungsmolekül
(z.B. mittels Proteasebehandlung) ein. Der so erhaltene sc-TCR oder
sc-Ab kann dem Säuger anstelle
des oder in Verbindung mit dem polyspezifischen Bindungsmolekül verabreicht
werden. Für
die meisten Anwendungen, die mit einer Tierverwendung zusammenhängen, wird
es bevorzugt sein, unerwünschte
Immunreaktionen gegen die vorliegenden Bindungsmoleküle zu minieren,
z.B. indem Immunglobulinketten eines mit dem verwendeten Tier-kompatiblen
Haplotyps verwendet werden.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die 1A-1D sind Zeichnungen, die DNA-Konstrukte
für einzelkettige
T-Zell-Rezeptoren (sc-TCR)
und einzelkettige Fv (sc-Fv) zeigen. (1A)
DO11.10-sc-TCR-Konstrukt, (1B) p149-sc-TCR-Konstrukt,
(1C) 145-2C11-sc-Fv-, (1D)
F23.1-sc-Fv-DNA-Konstrukt.
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Die 2A-2E sind Zeichnungen, die sc-TCR-Inserts
zahlreicher Vektoren zeigen: (2A) pSun22;
(2B) pSun23; (2C)
pSun21; (2D) pSun19 und (2E)
pSun20.
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3 ist
eine schematische Darstellung des pSUN23-Vektors.
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4 ist
eine schematische Darstellung des pNAG2-Vektors.
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5 ist
eine schematische Darstellung des pSUN27-Vektors.
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6 ist
eine Zeichnung, die die bevorzugten bispezifischen Hybridmoleküle pBISP/DO11.10
und pBISP/149 zeigt.
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7A ist eine schematische Zeichnung, die ein Verfahren
zur Herstellung eines chimären
bispezifischen Antikörpermoleküls zeigt.
Das Verfahren verwendet eine Hybridomexprimierende Zellen (145-2C11-Hybridom)
zum Produzieren von Antikörperketten
(schwere Reihen), die mit einem sc-TCR/Ig-Fusionsmolekül (leichte
Kette) in der Zelle kombinieren. Eine bevorzugte Struktur für das sc-TCR/Ig-Molekül ist in 7B dargestellt.
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8 ist
eine Zeichnung, die den Vektor pSUN7-Vektor zeigt.
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Die 9A-9B sind Diagramme, die Ergebnisse
von ELISA-Assays, die zum Detektieren des BISP/149-Fusionsproteins
verwendet wurden, zeigen. Die verwendeten Antikörper waren (9A) αEE (Fang Ab)
und αVα2
(B20.1, Sonden-Ab), (9B) αVβ11 (RR3-15, Fang Ab). RR3-15
ist ein monoklonaler Antikörper,
der für
die αVβ11-Kette
spezifisch ist. B20.1 ist ein monoklonaler Antikörper, der für die αVα2-Kette spezifisch ist. Der
Sonden-Ab ist in 9B auf der x-Achse.
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Die 10A-10B sind
Diagramme, die Ergebnisse von ELISA-Assays, die zum Detektieren
des BISP/DO11.10-Fusionsproteins verwendet wurden, zeigen. Die verwendeten
Antikörper
waren (10A) F23.1 (Sonden-Ab) oder
(10B) H57-597 (Sonden-Ab). In den 9A und 9B ist
der Fang-Ab auf der x-Achse.
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11 ist ein Diagramm, das Ergebnisse von ELISA-Assays,
die zum Detektieren chimärer
bispezifischer Moleküle
verwendet wurden, zeigt. Der Fang-Ab ist Ziege-Anti-Maus-IgG2b (x-Achse).
Der Sonden-Ab ist Ziege-Anti-Hamster-IgG.
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12 ist eine Wiedergabe eines Western-Blots, der
die Expression der bispezifischen Hybridmoleküle BISP/DO11.10 und BISP/p149
zeigt. Reduzierte Formen der Proteine sind auch gezeigt (Pfeil).
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13 ist eine Wiedergabe eines SDS-Gels, das mit
Coomassie-Blau gefärbt
wurde. Das Gel zeigt die Expression der bispezifischen Hybridmoleküle BISP/DO11.10
und BISP/p149. Reduzierte Formen der Proteine sind auch gezeigt
(Pfeil).
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14 ist ein Diagramm, das IL-2-Level, exprimiert
durch T-Hybridomzellen, als Funktion des monoklonalen Antikörpers KJ-1
zeigt.
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15 ist ein Diagramm, das IL-2, exprimiert durch
T-Hybridomzellen, als eine Funktion von BISP- oder BPSP plus MR-5-Antikörper-Zugabe
zeigt.
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16 ist ein Diagramm, das IL-2-Expression von T-Hybridomzellen
als Funktion der Zugabe von monoklonalem Antikörper zeigt.
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17 ist ein Diagramm, das durch Durchflusszytometrie
die Bindung von pBisp149-Zellen an 2B4-T-Zellen zeigt.
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18 ist ein Diagramm, das durch Durchflusszytometrie
die Bindung des gereinigten Proteins pBISP/DO11.10 zwischen 2B4-Zellen
T-Zellen zeigt.
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19 ist ein Diagramm, das Durchflusszytometrie-Bindungsstudien
zwischen löslichem α-CD3 und gereinigtem
Protein pBISP/149 zeigt.
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20 ist ein Diagramm, das die Ergebnisse eines
T-Zell-Proliferationsassays zeigt. BALG/c-Splenozyten wurden mit
rIL-2 vorstimuliert und in Abwesenheit oder unter Vorhandensein
von 10 μg/Well
angereichertem scBisp-149-Molekül
mit ungepulsten Zielzellen (T2) oder p149-Peptid-gepulsten T2-Zellen
inkubiert.
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Die 21A und 21B sind
Zeichnungen, die spezifische Oligonucleotidprimer (SEQ ID NOs: 16-43)
zeigen.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist wie in den Ansprüchen spezifiziert. Wie oben
stehend zusammengefasst, betrifft die Erfindung unter einem Aspekt
einzelkettige polyspezifische Bindungsproteine und Verfahren zur
Herstellung der Proteine und ihre Verwendung. Die bevorzugte Verwendung
der vorliegenden Bindungsmoleküle
schließt
das Schädigen
oder Eliminieren (Abtöten)
MIC-exprimierender Zielzellen in vitro oder in vivo ein. Ferner
beschrieben sind hochgradig nützliche
rekombinante Bakteriophagen und Verfahren zur Verwendung dieser,
die zum Selektieren auf gewünschte
Bindungsmoleküle
verwendet werden können.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff "polyspezifisches Bindungsprotein" oder ein ähnlicher
Ausdruck ein einzelkettiges oder mehrkettiges Molekül, das bevorzugt
einschließt
1) eine Bindungsdomäne,
die zur Bindung eines MHC- oder HLA-Komplexes, vorzugsweise eines
Zellziels, das ein(en) pMHC oder pHLA (oder einen Teil davon) exprimiert,
fähig ist,
und 2) eine Antikörperbindungsdomäne, die
zur Bindung eines Antigenziels, vor zugsweise eines Antigen- oder
Epitopteils davon, das/der auf der Oberfläche einer Immunzelle exprimiert
wird, fähig
ist. Vorzugsweise ist der pMHC- oder pHLA-Teil dazu fähig, spezifisch
durch einen TCR gebunden zu werden, und der Antigenteil ist dazu
fähig,
spezifisch durch einen Antikörper
gebunden zu werden. In bevorzugten Ausführungsformen ist das Antigen
ein Zelloberflächenantigen,
das für
die Immunzelle bezeichnend ist. In zusätzlich bevorzugten Ausführungsformen
ist jede der Bindungsdomänen
hinreichend zum Binden des pMHCs oder pHLAs und der Antigenziele
zu wechselnden Zeiten oder zur gleichen Zeit. Wie hierin diskutiert,
können
die Bindungsdomänen
auf der gleichen Kette vorliegen (d.h. auf einer Einzelkette), oder
die Bindungsdomänen
können
auf mehr als einer Kette vorliegen (d.h. auf einer Mehrfachkette,
und insbesondere von etwa 2 bis 4 Ketten, wobei 2 Ketten bevorzugt
sind).
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Mit
dem Begriff "Antikörperbindungsdomäne" ist eine Antikörperbindungsstelle
gemeint, die mindestens ein und vorzugsweise zwei variable Immunglobulinketten
umfasst, die zur spezifischen Bindung des Antigens oder Epitops
davon fähig
sind. Beispielsweise ist in einer bevorzugten Ausführungsform
die Antikörperbindungsdomäne ein einzelkettiges
Konstrukt (sc-Ab) und schließt
eine einzelne variable Immunglobulinregion (VL oder
VH); zwei oder mehr variable Regionen (VL + VH; VL + VL; oder VH + VH); oder die
Antigenerkennungsstellen bzw. "complementary
determining regions" davon
ein. Ein spezielleres Beispiel für
eine geeignete sc-Ab-Antikörperbindungsdomäne ist ein
sc-Fv-Molekül.
In einer weiteren Ausführungsform
schließt
die Antikörperbindungsdomäne ferner
eine konstante leichte Immunglobulinkette (Ig-CL)
und/oder eine schwere Immunglobulinkette (Ig-CH)
ein. Bevorzugte Beispiele schließen Fab-, F(v)-, Fab'- und F(ab')2-Moleküle ein,
sind aber nicht darauf beschränkt.
Spezifischere Antikörperbindungsdomänen werden
nachstehend diskutiert.
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In
einer spezielleren Ausführungsform
ist das polyspezifische Bindungsprotein ein einzelkettiges Konstrukt,
das mindestens einen sc-TCR (oder ein funktionelles Fragment) und
mindestens einen sc-Ab und insbesondere ein sc-Fv (oder ein funktionelles
Fragment) einschließt.
Das einzelkettige polyspezifische Bindungsprotein kann von etwa
1 bis 5 sc-TCR-Moleküle und/oder
von etwa 1 bis 5 sc-Fv-Moleküle
einschließen, wobei
ein sc-TRC und ein sc-Fv im Allgemeinen für die meisten Anwendungen bevorzugt
sind. In Ausführungsformen,
in denen das Bindungsprotein mindestens einen sc-TCR oder ein sc-Fv
einschließt,
können
die Moleküle
als Tandem verknüpft
sein und sind vorzugsweise von einander durch geeignete Peptidlinkersequenzen getrennt.
-
Speziellere
polyspezifische Bindungsmoleküle
dieser Erfindung sind bispezifische Bindungsmoleküle und schließen ein
sc-TCR- und ein sc-Ab- und insbesondere ein sc-Fv-Molekül ein. In
dieser Ausführungsform sind
der sc-TCR und das sc-Fv durch eine geeignete Peptidlinkersequenz
getrennt.
-
Im
Allgemeinen schließen
die vorliegenden polyspezifischen Bindungsproteine vorherbestimmte
Bindungsspezifitäten
ein. Das heißt,
die Wahl eines bestimmten sc-TCR oder einer bestimmten Antikörperbindungsdomäne wird
durch anerkannte Parameter, wie z.B. die beabsichtigte Verwendung
und die Zielzellen und Immunzellen von Interesse gelenkt. In den
meisten Fällen
werden die Bindungsspezifitäten
unterschiedlich sein, wie durch die nachstehend beschriebenen spezifischen
Bindungsassays bestimmt. Jedoch wird es in manchen Ausführungsformen
nützlich
sein, Bindungsdomänen
mit den gleichen oder eng verwandten Bindungsspezifitäten zu selektieren.
Verfahren zum Selektieren gewünschter
Bindungsdomänen
und zum Auswählen
geeigneter sc-TCR- und sc-Ab-Moleküle werden nachstehend beschrieben.
-
Wie
diskutiert, schließen
die polyspezifischen Bindungsproteine in einer Ausführungsform
einen sc-TCR oder ein funktionelles Fragment davon ein, der/das
pMHC- oder pHLA-exprimierende
Zielzellen bindet. In einer spezielleren Ausführungsform wird der sc-TCR
zum spezifischen Binden eines Klasse I- oder Klasse II-pMHC-Moleküls (oder
eines pHLA-Antigens)
auf der Zielzelle gewählt.
-
Wie
hierin verwendet, meint der Begriff "funktionelles Fragment" eines sc-TCRs einen
Teil eines Volllängen-sc-TCR
(d.h., Volllängen-V-Ketten
umfassend), der dazu fähig
ist, mindestens etwa 70% und bevorzugt mindestens etwa 80%, 90%,
95% bis zu 100% oder mehr eines MHC oder HLA im Vergleich zu einem
Volllängen-sc-TCR
spezifisch zu binden. Ein Volllängen-sc-TCR
ist als ein Molekül
mit einer Volllängen-V-α und -V-β-Kette definiert.
Assays zum Detektieren einer spezifischen Bindung werden nachstehend
diskutiert und schließen
Durchflusszytometrie und BiaCore ein.
-
Wie
zuvor erwähnt,
schließt
der sc-TCR TCR-V-α-
und -V-β-Ketten
ein, die kovalent durch eine geeignete Peptidlinkersequenz verknüpft sind.
Beispielsweise kann die V-α-Kette
mit der V-β-Kette
kovalent durch eine geeignete Peptidlinkersequenz, fusioniert mit
dem C-Terminus der V-α-Kette
und dem N-Terminus der V-β-Kette,
verknüpft
sein. Die V-α-
und V-β-Ketten
des sc-TCR-Fusionsproteins werden durch Nucleinsäuren codiert, die im Allgemeinen
etwa 200 bis 400 Nucleotide lang, vorzugsweise etwa 300 bis 350
Nucleotide lang sind, und die zu mindestens 90% identisch und vorzugsweise
100% identisch mit den V-α- und V-β-Ketten eines
natürlich
vorkommenden TCRs sein werden. Mit dem Begriff "identisch" ist gemeint, dass die Aminosäuren der
V-α- oder
V-β-Kette
zu 100% mit den entsprechenden natürlich vorkommenden TCR-V-β- oder -V-α-Ketten homolog
sind. Siehe die nachstehenden Beispiele 1-3 und die anhängigen US-Anmeldungen
Aktenzeichen
08/813,981 und
08/943,086 für eine spezifischere
Offenbarung in Bezug auf sc-TCR-V-Ketten.
-
Wie
zuvor erwähnt,
kann die V-α-Kette
des sc-TCR-Moleküls
ferner eine TCR-C-β-Kette oder ein Fragment
davon, fusioniert mit dem C-Terminus der V-β-Kette, einschließen. Ferner
kann die V-α-Kette
eine TCR-C-α-Kette
oder ein Fragment davon, fusioniert mit dem C-Terminus der V-α-Kette und
dem N-Terminus der Peptidlinkersequenz, einschließen. In
jenen sc-TCR-Fusionsproteinen, die ein C-β-Kettenfragment einschließen, wird
das Fragment im Allgemeinen eine Länge von näherungsweise 50 bis 126 Aminsäuren aufweisen
und wird üblicherweise
den letzten Cysteinrest an Position 127 nicht einschließen. Für jene Fusionsproteine,
die eine C-α-Kette
einschließen,
kann die Länge
zwischen näherungsweise
1 bis 90 Aminosäuren
(d.h. die C-α-Kette
bis zum, aber nicht einschließlich
des, letzten Cysteins) variieren. Beispielsweise schließt in einer
Ausführungsform
das Fusionsprotein ein C-α-Kettenfragment
von etwa 1 bis 72 Aminosäuren,
ausgehend von Aminosäure
1 bis 72 ein. In einer weiteren Ausführungsform ist das C-α-Kettenfragment
von etwa 1 bis 22 Aminosäuren,
ausgehend von der ersten Aminosäure
bis 22 (Leucin). Das C-α-Kettenfragment
schließt
typischerweise keinerlei Cysteinreste ein, abgesehen von der Cα90-Variante,
die zwei cys-Reste einschließt.
In den meisten Fällen
wird die Auswahl der Cα-
und Cβ-Kettenlange
von mehreren Parametern, einschließlich der ausgewählten speziellen
V-Ketten und der beabsichtigten Verwendung des speziellen polyspezifischen
Bindungsproteins, gelenkt. Siehe die nachstehende Diskussion und
die Beispiele 1-2 unten für
eine spezifischere Offenbarung in Bezug auf sc-TCR-C-β- und -C-α-Ketten.
-
Es
ist möglich,
die Expression vollständig
löslicher
und funktioneller sc-TCR-Fusionsproteine
durch Hinzufügung
einer Ig-CL-Kette oder eines geeigneten
Ig-CL-Fragments davon zu erleichtern. Spezifischer
ist die Ig-CL-Kette oder das Kettenfragment
mit dem sc-TCR-Molekül
kovalent verknüpft,
z.B. mit dem C-Terminus der V-β-Kette
oder des C-β-Fragments.
Obwohl es typischerweise nicht bevorzugt ist, ist es möglich, die
Ig-CL oder das Fragment davon mit dem N-Terminus
der V-α-Kette
kovalent zu verknüpfen.
Sofern ge wünscht,
kann die Ig-CL-Kette vor dem Einbau in ein
polyspezifisches Bindungsmolekül
entfernt werden.
-
Wie
oben stehend diskutiert, kann der sc-TCR eines polyspezifischen
Bindungsproteins in einer Vielfalt geeigneter Formate bereitgestellt
werden. Beispielsweise kann der sc-TCR mit z.B. zwei Peptidlinkersequenzen
bereitgestellt werden, wobei die erste Peptidlinkersequenz zwischen
dem C-Terminus der V-α-Kette und
dem N-Terminus der V-β-Kette
fusioniert ist. Der C-Terminus der V-β-kette kann mit dem N-Terminus
eines C-β-Kettenfragments
fusioniert werden, sofern gewünscht.
Der zweite Peptidlinker wird dann mit dem C-Terminus der V-β-Kette oder
des C-β-Kettenfragments
und dem N-Terminus z.B. eines Effektors oder eines Protein-Tags
fusioniert.
-
In
anderen illustrativen Ausführungsformen
schließt
der sc-TCR des polyspezifischen Bindungsmoleküls eine V-β-Kette, fusioniert mit der V-α-Kette durch
einen geeigneten Peptidlinker, in welchem der C-Terminus der V-β-Kette oder
des C-β-Kettenfragments
davon und der N-Terminus der V-α-Kette
kovalent verknüpft sind,
ein.
-
Die
zuvor genannten sc-TCR-Moleküle
werden ferner mit einer Peptidlinkersequenz fusioniert, wobei die
Sequenz typischerweise ferner kovalent verknüpft ist mit einer Antikörperbindungsdomäne von Interesse. Bevorzugte
einzelkettige polyspezifische Bindungsproteine schließen, kovalent
in Sequenz verknüpft,
einen sc-TCR, eine Peptidlinkersequenz und einen sc-Ab, wie z.B.
ein sc-Fv, ein.
-
Es
ist möglich,
eine Vielfalt von sc-TCR-Molekülen
herzustellen und zu verwenden. Insbesondere ist es im Allgemeinen
bevorzugt, dass der sc-TCR Vα,β-Ketten einschließt, für die eine
codierende Sequenz voller Länge
oder im Wesentlichen voller Länge
einfach verfügbar
ist. Verfahren zum Erhalten von Volllängen-TCR-V-Kettensequenzen
aus Zellquellen sind gut bekannt. Alternativ können die Vα,β-Kettenregionen mittels PCR-Amplifikation öffentlich
verfügbarer
Vα,β-Ketten erhalten
werden. Beispielhafte Vβ-Gensequenzen
schließen
die Vβ8.1-,
Vβ6.1-,
Vβ5.1-,
Vβ5.2-,
Vβ5.3-,
Vβ2.1- und
Vβ2.3-Gensequenzen
ein. Siehe Abe et al. (1992) PNAS (USA) 89: 4066; Wang et al., (1993);
PNAS (USA) 90: 188; Lahesma et al. (1993), J. Immunol., 150: 4125;
Kotzin et al., (1991), PNAS (USA) 88: 9161; Uematsu et al. (1991)
PNAS (USA) 88: 8534. Siehe auch Kabat, E.A. et al. (1991), Sequences
of Proteins of Immunological Interest, (5. Ausgabe), Public Health Science,
NIH, und Chotia, C. et al. (1988), EMBO J., 7:3745 für weitere
TCR-V-β-,
Vα-Kettensequenzen.
-
Zusätzlich stellen
die nachstehenden Beispiele 1-3 Oligonucleotidprimer zur PCR-Amplifikation
spezifischer V-α-
und V-β-Ketten
bereit. Siehe auch die 21A-21B für
Beispiele von Oligonucleotidprimern, die zum Isolieren der TCR-V-Ketten
verwendet werden können.
-
In
Fällen,
in denen gewünscht
ist, TCR-V-Ketten aus einer biologischen Quelle zu erhalten, kann
ein gewünschter
TCR mittels herkömmlicher
immunologischer Verfahren, einschließlich der Verwendung TCR-spezifischer
Antikörper,
die ein Epitop der TCR-V-Region vorwiegend binden und vorzugsweise
dafür spezifisch
sind, identifiziert werden. Typischerweise kann eine Oberflächenexpression
unter Anwendung bekannter Techniken, wie z.B. Fluoreszenzmikroskopie,
Durchflusszytometrie oder Immunchemie, detektiert werden. Eine Anzahl
von Antikörpern,
die spezifisch variable TCR-Regionen binden, ist bekannt. Siehe
auch die veröffentlichte
PCT-Anmeldung
WO 90/06758 .
-
Die
DNA oder RNA des detektierten TCR kann direkt, oder vorzugsweise
nach einer PCR-Amplifikation, mittels spezifischer Hybridisierung
mit Oligonucleotidsonden für
die verschiedenen TCR-Genfamilien unter Verwendung von Hybridisierungsverfahren,
die im Fachgebiet gut bekannt sind, untersucht werden. Im Allgemeinen
werden hoch stringente Nucleinsäure-Hybridisierungsbedingungen
durchgeführt.
Wie hierin verwendet, bedeutet der Begriff "hoch stringente Hybridisierung" Nucleinsäureinkubationsbedingungen
von näherungsweise
65°C in
0,1 × SSC.
Sie Sambrook, et al., infra. Die TCR-DNA-Sequenz oder der gewünschte Teil davon
können
direkt aus der amplifizierten DNA oder RNA erhalten werden und können, wie
gewünscht,
in einen geeigneten Vektor subkloniert werden.
-
Andere
Verfahren zum Erhalten von TCR-V-Region-DNA sind bekannt. Beispielsweise
kann ein gewünschter
TCR, umfassend V-Region-Gene, durch Sequenzieren des TCR oder vorzugsweise
eines Teils davon, der der V-Region entspricht, identifiziert werden.
Die DNA-Sequenz kann bestimmt werden, z.B. nach Klonieren der DNA
in einen geeigneten Sequenzierungsvektor, wie sie im Fachgebiet
bekannt sind, oder indem zuerst die Proteinsequenz von wenigstens
einem Teil des TCR bestimmt und die DNA-Sequenz bestimmt wird. Es
wird für
Fachleute auf dem Gebiet leicht offensichtlich sein, dass die oben
genannten Manipulationen, so wie andere, die dem Fachmann bekannt
sind, eingesetzt werden können,
um einen gewünschten
TCR erfolgreich zu identifizieren, und um die V-Region-Gene aus
diesem TCR zu erhalten, so dass ein einzelkettiges Vαβ-Konstrukt
hergestellt werden kann.
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Spezifischer
kann, wenn es gewünscht
ist, eine TCR-V-Region-DNA aus einer biologischen Quelle zu erhalten,
ein DNA-Segment, das für
die gewünschte
V-α- und
V-β-Kette
codiert, aus Zellen, wie z.B. T-Zell-Hybridomen oder zytotoxischen
T-Zellen (CTLs), erhalten werden. Die T-Zellen (z.B. TS-,
TC- oder TH-Zellen)
können
in vivo erhalten werden, oder die T-Zellen können (ein) kultivierte(s) T-Zell-Hybridom(e)
sein (z.B. D10- oder B12-Zelllinien).
Siehe die nachstehenden Beispiele 1-3. CTLs können nicht-induziert sein oder
sie können mit
einer pathogenen Immunsystemreaktion in einem Nager (z.B. Maus,
Ratte, Kaninchen) oder einem Primaten (z.B. Mensch oder Schimpanse)
assoziiert sein. Beispielsweise können CTLs oder andere T-Zellen
aus Patienten stammen, die an Lyme-Krankheit, Kawasaki-Krankheit,
Lepra, Krebs (d.h. Immunreaktionen gegen Tumor-assoziierte Antigene,
wie z.B. CEA) oder einer Autoimmunerkrankung, insbesondere jene,
die mit Transplantationsabstoßung,
multipler Sklerose, Insulin-abhängigem
Diabetes, rheumatoider Arthritis und Allergien assoziiert sind;
oder einer Infektionskrankheit, insbesondere einer Infektionskrankheit
unter Beteiligung eines RNA- oder DNA-Virus, leiden oder im Verdacht
stehen, diese zu haben. Besondere Viren von Interesse schließen die
humanen Immundefizienzviren (HIV), Zytomegalovirus (CMV), Influenza,
Hepatitis, Pockenvirus, Epstein-Barr, Adenovirus oder Polyoma-Viren
ein. Beispielhafte Quellen für
CTLs sind Antigen-spezifische CTLs und TILs, isoliert aus Patienten
mit etablierten Karzinomen und Melanomen (siehe z.B. Cox, A. et
al., Science (1994) 264: 716; Rosenberg, S.A. et al., N. Eng. J.
Med. (1988) 319: 1676; Kawakami, Y. et al., J. Exp. Med. (1994)
180: 347; Kawakami, Y. et al., PNAS (1994) 91:6458).
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Wie
zuvor hinsichtlich des Erhaltens von V-α- und V-β-Ketten aus Zellquellen erwähnt, können mehrere
alternative Verfahrensweisen zum Präparieren von Nucleinsäuren, die
daraus isoliert wurden, verwendet werden. Spezieller wird zum Präparieren
von V-α-
und V-β-Ketten-DNA
mRNA aus jenen Zellen isoliert, die eine gewünschte TCR-Bindungsspezifität zeigen.
Derartige Verfahren schließen
im Allgemeinen die Verwendung eines geeigneten PCR-Protokolls unter
Verwendung einer Erststrang-cDNA-Matrize, hergestellt aus der mRNA,
ein. Standard-Rekombinationstechniken können dann eingesetzt werden,
um die gewünschten α- und β-Ketten herzustellen.
Der DNA-Abschnitt, der für
die gewünschten
V-α- und V-β-Ketten codiert,
wird dann so modifiziert, dass er eine geeignete Peptidlinkersequenz
und (ein) Protein-Tag(s) einschließt, sofern gewünscht.
-
Im
Allgemeinen wird ein DNA-Oligonucleotidprimer zur Verwendung in
dem PCR-Verfahren
etwa 12 bis 50 Nucleotide lang, vorzugsweise etwa 20-25 Nucleotide
lang sein. Die PCR-Oligonucleotidprimer können geeigneterweise Restriktionsstellen
zum Hinzufügen
spezifischer Restriktionsenzym-Spaltstellen zu dem PCR-Produkt nach
Bedarf einschließen,
z.B., um eine Ligationsstelle einzuführen. Beispielhafte Primer
werden in den nachstehenden Beispielen und Zeichnungen bereitgestellt.
Die hergestellten PCR-Produkte werden amplifizierte V-α- und V-β-Kettensequenzen
einschließen
und können
so modifiziert werden, dass sie, nach Wunsch, Ribosomenbindungs-,
Leader- und Promotorsequenzen für
eine optimale Expression des Fusionsproteins einschließen.
-
Ein
für ein
gewünschtes
sc-TCR-Molekül
codierender DNA-Abschnitt kann in signifikanten Mengen (Milligramm-Mengen
pro Gramm Zellen) gemäß den nachstehend
offenbarten Verfahren hergestellt werden.
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Speziellere
sc-TCRs, die zum Herstellen der vorliegenden polyspezifischen Bindungsproteine
verwendet wurden, schließen
jene sc-TCRs mit V-α-
und V-β-Ketten,
die von einem Säuger
stammen bzw. hiervon abgeleitet sind, ein. Beispiele schließen Primaten,
insbesondere Mensch und Schimpansen; Nager, z.B. immunologisch naive
Mäuse,
wie z.B. Nacktmäuse,
oder Mäuse,
die ein Transgen, das zum Exprimieren eines HLA-A2-Antigenkomplexes
(Vitiello, A. et al., J. Exp. Med., (1991) 175, 1002) fähig ist,
einschließen,
ein. Spezielle Menschen von Interesse schließen jene ein, die an einer
der vorstehend erwähnten
Pathologien, wie z.B. einer Autoimmunerkrankung, leiden, ein. Chimäre Konstrukte,
umfassen V-α und
V-β-DNA-Sequenzen,
die aus verschiedenen Säugern
stammen, können
gemäß bekannter
Verfahren konstruiert werden und sind auch innerhalb des Umfangs
der vorliegenden Erfindung.
-
Es
ist bevorzugt, dass eine Peptidlinkersequenz, verwendet zum Herstellen
des sc-TCRs, dazu fähig sein
soll, die V-α und
V-β-Ketten
wirksam zum Bilden einer Ligandenbindungstasche zu positionieren.
Der sc-TCR ist somit vorzugsweise zur spezifischen Bindung eines
gewünschten
Liganden, wie z.B. ein Superantigen oder Peptidantigen im Kontext
eines MHC/HLA-Peptidkomplexes, oder ein kleines Molekül, fähig. In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
die polyspezifischen Bindungsmoleküle dazu verwendet werden, mit
natürlich
vorkommenden TCRs auf der Oberfläche
von T-Zellen zu konkurrieren. Mit "konkurrieren" ist gemeint, dass das lösliche Fusionsprotein
dazu fähig
ist, den Liganden in einem Ausmaß zu binden, das der spezifischen
Bindungsaffinität
des TCR für
den gleichen Liganden gleich ist oder diese in manchen Fällen übertrifft.
Beispielsweise kann, gemäß dem nachstehend
beschriebenen Verfahren und der anhängigen
US-Anmeldung Nr. 08/943,086 das sc-TCR-Fusionsprotein
(oder das davon abgeleitete sc-TCR-Molekül) eine Bindungsaffinität aufweisen,
die etwa gleich der oder bis zu näherungsweise 2- bis 10-fach höher als
die des natürlich
vorkommenden TCRs ist. Beispielhafte Bindungsassays sind hierin
offenbart und schließen
Standard-Western-Blottingassays und Oberflächenplasmonresonanzassays,
nachstehend offenbart, ein.
-
Im
Allgemeinen werden die hierin offenbarten Peptidlinkersequenzen
(auf die manchmal als ein Polypeptidlinker, Spacersequenz, Peptidlinker
oder mit einem verwandten Begriff Bezug genommen wird) ausgewählt, um
die Bindungswechselwirkungen zwischen einem speziellen polyspezifischen
Bindungsmolekül
und seinem Bindungsziel oder seinen -zielen zu maximieren. Beispielsweise
wird eine für
den sc-TCR geeignete Peptidlinkersequenz vorzugsweise so gewählt, dass
der sc-TCR eine spezifische Bindungsstelle ausbildet, die der einer
natürlich
vorkommenden TCR-V-α-
und -V-β-Kette ähnelt. Zusätzliche
Peptidlinkersequenzen, wie z.B. jene, die zur Herstellung von sc-Ab-Molekülen verwendet
werden, würden
auch ausgewählt,
um die Bindung an spezifische Antigene zu optimieren. In einzelkettigen
Konstrukten werden Peptidlinkersequenzen, die den sc-TCR mit dem
sc-Ab fusionieren, ausgewählt,
wobei sie typischerweise die Wechselwirkung zwischen dem sc-TCR,
dem se-Ab und jeweiligen Zielen dieser Bindungseinheiten maximieren.
-
Spezieller
positioniert die Peptidlinkersequenz, die die Vα,β-Ketten des sc-TCR trennt, vorzugsweise die
V-Ketten flexibel in einer Tasche, die zur spezifischen Bindung
eines Liganden fähig
ist. Bevorzugte Liganden in diesem Fall sind Antigene und insbesondere
Peptidliganden, die im Kontext eines MHC präsentiert werden. Wie nachstehend
in der folgenden Diskussion vollständiger erklärt werden wird, kann die Ligandenbindung
an den sc-TCR dazu verwendet werden, die T-Zellaktivität zu modulieren,
wie durch nachstehend beschriebene spezifische Assays bestimmt.
Beispiele für
derartige Assays schließen
in vitro-Assays
ein, die aufeinander folgende Stufen des Kultivierens von T-Zellen,
die einen TCR exprimieren, Inkontaktbringen der T-Zellen mit dem
sc-TCR-Protein (oder dem daraus erhaltenen sc-TCR) unter Bedingungen,
die eine Bindung zwischen dem TCR und dem Liganden erlauben, und
dann Bewerten, ob das lösliche
Fusionsprotein zum Modulieren der Aktivität der T-Zellen fähig ist,
umfassen.
-
In
einer spezifischeren Ausführungsform
umfasst die Polypeptidlinkersequenz etwa 7 bis 25 Aminosäuren, stärker bevorzugt
etwa 10 bis 20 Aminosäuren,
noch stärker
bevorzugt etwa 12 bis 20 Aminosäuren. Die
Linkersequenz ist typischerweise flexibel im Fusionsprotein angeordnet
("disposed"), um die V-α- und V-β-Ketten in
einer Konfiguration zu positionie ren, die eine spezifische Bindung
eines gewünschten
Liganden, wie z.B. ein Peptidantigen, bereitstellt. Der Linker umfasst
vorzugsweise vorwiegend Aminosäuren
mit kleinen Seitenketten, wie z.B. Glycin, Alanin und Serie, um
eine optimale Flexibilität
bereitzustellen. Vorzugsweise umfassen etwa 80 oder 90% oder mehr
der Linkersequenz Glycin-, Alanin- oder Serinreste, insbesondere
Glycin- und Serinreste. Vorzugsweise enthält die Linkersequenz keine
Prolinreste, welche die Flexibilität beeinträchtigen bzw. inhibieren könnten. Die
Linkersequenz ist geeigneterweise an den C-Terminus der V-α-Kette und
den N-Terminus der V-β-Kette eines Fusionsproteins
gebunden. Siehe die nachstehenden Beispiele 1-3 und 5 für eine Offenbarung
betreffend die Herstellung und Verwendung spezifischer Peptidlinkersequenzen.
-
Spezifischer
schließen
geeignete Peptidlinkersequenzen gemäß der Erfindung etwa 5 bis
25 Aminosäuresequenzen,
wie z.B. die (GGGGS)4-Sequenz (d.h., Gly
Gly Gly Gly Ser)4 (SEQ ID NO: 1), ein. Vorzugsweise
ist eine ausgewählte
Peptidlinkersequenz kovalent verknüpft zwischen dem C-terminalen
Rest der V-α-Kette
und der ersten Aminosäure
der V-β-Kette des sc-TCR.
Etliche Polypeptidlinkersequenzen sind als annehmbar zur Verwendung
beim Verbinden variabler Antikörperregionen
offenbart worden (siehe M. Whitlow et al., Methods: A Companion
to Methods in Enzymology, 2:97-105 (1991)). Viele dieser beschriebenen
Peptidlinkersequenzen können
zum Herstellen des sc-TCRs verwendet werden.
-
Alternativ
können
andere geeignete Linkersequenzen leicht auf empirische Weise identifiziert
werden. Beispielsweise kann ein DNA-Vektor, der einen DNA-Abschnitt,
codierend für
ein Fusionsprotein, das die Linkersequenz einschließt, einschließt, kloniert
und exprimiert werden, und das Fusionsmolekül kann untersucht werden, um
zu bestimmen, ob das Molekül
zur Antigenbindung fähig
ist. Ein beispielhafter Assay ist ein herkömmlicher Antigenbindungsassay,
wie z.B. jene, die in Harlow und Lane, supra, offenbart sind. Alternativ kann
das die Linkersequenz umfassend exprimierte Fusionsprotein auf eine
Kapazität
zum Modulieren der Aktivität
einer T-Zelle, wie durch die hierin offenbarten Assays bestimmt,
untersucht werden. Geeignete Größen und
Sequenzen von Linkersequenzen können
auch mittels herkömmlicher
Computermodellierungstechniken, basierend auf der vorhergesagten
Größe und Form
des Fusionsproteins, bestimmt werden. Beispielhafte Peptidlinkersequenzen
sind jene, die geeignete Restriktionsstellen (z.B. XhoI und SpeI)
an den Enden der Polypeptidlinkersequenz zwischen den V-α- und V-β-Ketten einschließen.
-
Obgleich
sich die vorstehende Diskussion auf die Auswahl geeigneter sc-TCR-Peptidlinkersequenzen konzentriert
hat, wird verstanden werden, dass ähnliche Betrachtungen verwendet
werden können,
um andere Peptidlinkersequenzen auszuwählen, die zur Herstellung der
polyspezifischen Bindungsmoleküle
dieser Erfindung verwendbar sind. Weitere Peptidlinkersequenzen
schließen
jene ein, die verwendet werden, um bestimmte Antikörperbindungsdomänen, und
insbesondere den sc-Ab herzustellen, sowie Peptidlinkersequenzen,
die dazu verwendet werden, den sc-Ab und den sc-TCR in einzelkettigen
Konstrukten zu verbinden.
-
Insbesondere
sind bevorzugte Peptidlinker zur Herstellung von sc-Ab-Molekülen, und
insbesondere sc-Fv-Molekülen, üblicherweise
in helikaler Struktur. Im Allgemeinen erleichtern derartige Peptidlinkersequenzen
die korrekte Faltung des sc-Fv und können die Löslichkeit des sc-Fv und des
polyspezifischen Bindungsproteins erhöhen. Stärker bevorzugte Peptidlinkersequenzen
schließen
etwa 5 bis 25 Aminosäuren
und vorzugsweise etwa 10 bis 25 Aminosäuren ein. Eine spezifischere
Offenbarung in Bezug auf geeignete sc-Fv-Peptidlinkersequenzen kann
im
US-Patent Nr. 5,637,481 ,
erteilt an Ledbetter et al., dessen Offenbarung hierin durch Bezugnahme
aufgenommen ist, gefunden werden.
-
Stärker bevorzugte
sc-Fv-Peptidlinkersequenzen schließen die folgenden Peptidsequenzen
ein: (G4S)3 (d.h.
Gly Gly Gly Gly Ser)3 (SEQ ID NO: 2) und
(G4SG4APG45) (d.h. Gly Gly Gly Gly Ser Ala Pro Gly
Gly Gly Gly Ser) (SEQ ID NO: 3). Siehe 1A-B und Beispiele 4,
5 unten.
-
Bevorzugte
Peptidlinkersequenzen zum Verbinden des sc-TCR mit dem sc-Fv können die
gleichen sein wie oder eng verwandt sein mit jenen Peptidlinkersequenzen,
die zum Herstellen des sc-TCRs verwendet wurden. Stärker bevorzugt
sind Peptidlinkersequenzen mit den folgenden Sequenzen: (G4S)4 (SEQ ID NO:
1) und VNAKTTAPSVYPLEPVSGSSGSG (SEQ ID NO: 4). Siehe auch 6 und
Beispiel 7 unten.
-
Der
sc-TCR der vorliegenden Bindungsmoleküle kann wie oben sowie in den
Beispielen, die folgen, diskutiert hergestellt werden. Im Allgemeinen
kann DNA, codierend für
eine gewünschte
V-α- oder
V-β-Kette, aus
einer geeigneten Quelle, wie z.B. einer T-Zelle, T-Zelle-Hybridomlinie
oder einer öffentlich
verfügbaren V-α- und V-β-Kettensequenz
erhalten werden, wie zuvor beschrieben. Die DNA kann mittels PCR,
Klonierung oder anderen geeigneten Mitteln amplifiziert werden.
Beispielsweise kann DNA, codierend für eine gewünschte V-α-Kette, in einen geeigneten
Vektor kloniert werden, gefolgt von der Klonierung von DNA, codierend
für eine
gewünschte
V-β-Kette
und eine geeignete einzelkettige Linkersequenz, um einen gewünschten
sc-TCR herzustellen. Wie zuvor offenbart, wird der sc-TCR in manchen
Fällen
eine DNA, codierend für
ein C-α- und/oder
C-β-Kettenfragment,
einschließen.
In manchen Fällen
wird es nützlich
sein, ferner eine Ig-CL-Kette oder ein Ig-CL-Fragment
mit dem sc-TCR zu fusionieren, z.B. die murine oder humane Cκ-Kette
oder ein geeignetes Cκ-Kettenfragment. Wie zuvor
bemerkt, kann DNA, codierend für
die Cκ-Kette,
mittels PCR amplifiziert und mit der DNA, die für den sc-TCR codiert, ligiert
werden. Alternativ kann die Cκ-Kette in einen DNA-Vektor, wie
z.B. jene, die von Near et al., infra, offenbart werden, eingeschlossen
sein. Der DNA-Abschnitt, der für
das Fusionsprotein codiert, wird dann in den DNA-Vektor eingeführt. Der
DNA-Vektor wird dann in einer Wirtszelle exprimiert und Fusionsprotein
wird geerntet und gereinigt, sofern gewünscht.
-
Beispielhafte
sc-TCRs werden im Allgemeinen von einem DNA-Abschnitt codiert, der
kovalent in Sequenz verknüpft
einschließt:
Promotor/Leadersequenz/V-α-Kette/einzelkettige
Linkersequenz/-β-Kette;
Promotor/Leadersequenz/-α-Kette/einzelkettige
Linkersequenz/V-β-Kette,
C-β-Kettenfragment;
Promotor/Leadersequenz/V-α-Kette,
C-α-Kette/einzelkettige
Linkersequenz/V-β-Kette/Cκ-Kette;
oder Promotor/Leadersequenz/V-α-Kette,
C-α-Kettenfragment/einzelkettige
Linkersequenz/V-β-Kette,
C-β-Kettenfragment.
Weitere sc-TCR-Moleküle sind
wie oben beschrieben, außer
dass eine Cκ-Kette
mit dem DNA-Abschnitt fusioniert ist. Die DNA-Vektoren, die für die sc-TCR-Proteine
codieren, werden zur löslichen
Expression des Fusionsproteins in gewünschte Zellen, einschließlich jener
spezifischen Expressionssysteme, die hierin offenbart sind, eingeführt.
-
Wie
diskutiert, können
einzelkettige variable Regionen der vorliegenden Bindungsmoleküle von nahezu
jedem/jeder geeigneten TCR oder variablen Region eines Immunglobulins
abgeleitet sein. Hinsichtlich des TCR-Anteils der vorliegenden Bindungsmoleküle werden
geeignete Vα,β-Ketten jene
sein, für
die es eine Erhöhung
der Genexpression infolge immunologischer Induktion gibt. Verfahren
zum Austesten einer Erhöhung der
TCR-V-Kettenexpression
sind bekannt (siehe z.B. Hafler, D.A. et al., I Exp. Med., 167:
1313 (1988); und Mantgazza, R. et al., Autoimmunity 3, 431 (1990)).
-
Weitere
spezifische sc-TCR-Moleküle
schließen
jene Moleküle
ein, die dazu fähig
sind, bekannte oder noch zu entdeckende TAAs zu binden. Beispielhafte
TAAs schließen
p53 und Her-2 Neu ein.
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Wie
ebenfalls diskutiert, schließen
die vorliegenden polyspezifischen Bindungsmoleküle auch eine Antikörperbindungsdomäne, wie
z.B. einen se-Ab, und insbesondere einen sc-Fv oder ein funktionelles
Fragment davon, ein. Wie ebenfalls diskutiert, sind Verfahren zur Herstellung
und Verwendung zahlreicher sc-Fv-Moleküle beschrieben worden. Siehe
z.B. das
US-Patent Nr. 5,637,481 ;
Jost, C.R. et al., supra, und Lindhofer, H. et al. (1996), supra.
-
Speziellere
sc-Ab-Moleküle
schließen
im Allgemeinen Immunglobulinketten ein, die dazu fähig sind, ein
Antigen spezifisch zu binden. Die Immunglobulinketten können Volllängen-Immunglobulinketten,
z.B. eine Volllängen-VL- und -VH-Kette,
einschließen;
oder sie können
ein funktionelles Fragment einer oder beider Volllängen-Immunglobulinketten
einschließen.
Der Begriff "funktionelles
Fragment", wie er
in Bezug auf einen sc-Ab verwendet wird, meint einen Teil der Volllängen-Immunglobulinkette,
die diesen sc-Ab bildet, der dazu fähig ist, mindestens etwa 70%
und vorzugsweise mindestens etwa 80%, 90% oder 95% bis zu etwa 100% eines
spezifischen Antigens im Vergleich zu der Volllängen-Immunglobulinkette zu binden. Die spezifische
Bindung kann mittels einer Vielfalt von Techniken, wie z.B. einem
Western-Blot oder anderen geeigneten Antikörperbindungsassays, wie nachstehend
beschrieben, quantifiziert werden.
-
Spezifischere
Beispiele einer Antikörperbindungsdomäne gemäß der Erfindung
schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf: (1) eine einzelne variable Region eines Antikörpers (VL oder VH), (2) zwei
oder mehr einzelkettige variable Regionen (z.B. VL +
VH; VL + VL; oder VH + VH) oder die Antigenerkennungsstelle (CDR) davon.
Jedes Fragment einer variablen Region (VL oder
VH) wird vorzugsweise von VL +
JL- oder VH + DH + JH-Sequenzen codiert
und besteht aus näherungsweise
100 Aminosäuren.
Innerhalb dieser Sequenzen sind drei Regionen der Hypervariabilität, die Antigenerkennungsstellen
bzw. Komplementaritäts-bestimmende
Regionen (CDR) genannt werden, die die Aminosäuren zu enthalten scheinen,
die die kombinierende Stelle des Antikörpers auskleiden bzw. bilden
("line"). Die CDRs sind
eingestreut in vier Regionen geringerer Variabilität, die Gerüstregionen
(FR) genannt werden.
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In
einer Ausführungsform
kann die Antikörperbindungsdomäne eines
polyspezifischen Bindungsmoleküls
durch die Assoziation der VL- und VH-Polypeptide in eine β-Faltblattkonformation gebildet
werden, wobei die CDR-Regionen an oder nahe bei den Schleifen zwischen
den Strängen
enthalten sind. Gelegentlich können
die VIL + VL-Paare
oder die VH + VH-Paare
oder das VL oder VH alleine
ein Antigen binden.
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In
einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die Antikörperbindungsdomäne ein sc-Ab,
und insbesondere ein sc-Fv, einschließend mindestens eines und vorzugsweise
eines aus den folgenden: (1) eine VL-Kette
und eine VH-Kette; (2) eine VL-Kette
und eine VL-Kette; (3) eine VH-Kette
und eine VH-Kette; (4) eine einzelne VL-Kette; oder (5) eine einzelne VH-Kette. Die Bindungsdomäne kann Immunglobulinketten
von jedem beliebigen geeigneten Isotyp, z.B. IgG oder IgM, einschließen.
-
In
Ausführungsformen,
in denen die polyspezifische Bindungsregion eine Antikörperbindungsdomäne einschließt, die
als zwei variable Regionen, verknüpft als einzelkettiges Protein,
wie z.B. ein sc-Fv (z.B., VL + VH; VL + VL; VH + VH), vorliegt, wird das einzelkettige Protein
vorzugsweise eine Polypeptidlinkersequenz einschließen, um
die zwei variablen Domänen
miteinander zu verknüpfen.
Eine Vielzahl von Peptidlinkern ist dafür bekannt, für die Herstellung
von sc-Fv-Konstrukten geeignet zu sein. Siehe z.B. Huston, J.S.
(1988) PNAS (USA) 85:5879; und Pluckthorn, A. (1992) Immunological
Rev., 103:151. Ein spezifisch bevorzugter Linker hat die folgende
allgemeine Formel (Gly4Ser)n, in der n etwa
2 bis 5 und vorzugsweise etwa 3 ist.
-
Eine
Vielfalt von Immunglobulin-V
H- und -V
L-Ketten ist auf der Nucleinsäure- und
Proteinebene beschrieben worden. Siehe, z.B., Davis in Fundamental
Immunology (1993) supra; Kabat E.A., supra;
US-Patent Nr. 5,637,481 ; Jost, C.R.
et al., supra, und Lindhofer, H. et al. (1996), und die Brookhaven-Proteindatenbank (Brookhaven
Protein Data Base, Chemistry Dept. Brookhaven National Laboratory,
Upton, N.Y. (1973)).
-
Wie
zuvor erwähnt,
ist eine Vielfalt von sc-Fv-Konstrukten beschrieben worden. Die
Konstrukte können
gemäß der Erfindung
verwendet werden, um ein breites Spektrum von polyspezifischen Bindungsproteinen
herzustellen. Siehe im Allgemeinen Pastan, I. und Fitzgerald D.,
(1991), Science 254:1173; Webber, et al., Molecular Immunol. (1995),
32:249; und die veröffentlichten
PCT-Anmeldungen Nrn.
WO 96/05228 und
WO 97/28191 für eine Offenbarung
bezüglich
der Herstellung und Verwendung einzelkettiger Antikörper.
-
Spezifischere
sc-Fv-Moleküle
sind jene, die dazu fähig
sind, Zelloberflächenziele,
wie z.B. Glycoproteine und Lipoproteine spezifisch zu binden. Beispiele
für spezielle
Glycoproteine schließen
CD3/TcR und CD28 ein, sind aber nicht darauf beschränkt. Siehe
Gilliland, L.K. et al., (1996), Tissue Antigens, 47:1, für eine Offenbarung
bezüglich
der Erzeugung und Charakterisierung von sc-Fv-Molekülen, die
diese Moleküle
und andere Oberflächenmoleküle binden.
Weitere spezifische sc-Fv-Konstrukte sind in Colcher, D. et al.
(1990), J. Nat. Cancer Inst., 82:1191; und Yokota, T. et al. (1992)
Cancer Res., 52:3402 offenbart worden.
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Weitere
Sequenzinformationen bezüglich
spezifischer sc-TCR- und sc-Ab-Ketten ist bei der National Center
for Biotechnology Information (NCBI)-Gensequenzdatenbank (Gen bank)
bei der National Library of Medicine, 38A, 8N05, Rockville Pike,
Bethesda, MD 20894 verfügbar.
Genbank ist auch im Internet unter http://www.ncbi.nlm.nih.gov verfügbar. Siehe
Benson, D.A. et al. (1997) Nucl. Acids. Res. 25: 1 für eine Beschreibung
für Genbank.
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Die
Ig-CL-Kette eines polyspezifischen Bindungsproteins
dieser Erfindung ist eine leichte Immunglobulinkettenregion vom κ- oder λ-Typ. Die
konstante Region der leichten Immunglobulinkette vom κ-Typ wird hierin
manchmal als "Cκ-Kette" bezeichnet werden,
während
die konstante Region der leichten Immunglobulinkette vom λ-Typ häufig als "Cλ-Kette" bezeichnet werden
wird. Beispielsweise kann die Ig-CL-Kette
eine Cκ-Kette
oder ein geeignetes Fragment davon, wie z.B. jene, die unten offenbart
sind, sein. Zusätzlich
kann eine Ig-CH-Kette des polyspezifischen
Bindungsproteins, wie gewünscht,
vom μ-, δ-, γ-, α- oder ε-Typs sein. Vorzugsweise
sind die Aminosäuresequenzen
der leichten und schweren Immunglobulinketten bekannt.
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Wie
bemerkt, sind die vorliegenden polyspezifischen Bindungsmoleküle vollständig funktionell
und löslich.
Mit dem Begriff "vollständig funktionell" oder einem ähnlichen
Begriff ist gemeint, dass die Bindungsmoleküle andere Moleküle, für die eine
Bindung beabsichtigt ist, spezifisch binden können. Spezifischer ist ein
Bindungsmolekül
dieser Erfindung vollständig
funktionell, wenn der sc-TCR-Teil des Moleküls einen pMHC oder pHLA (oder
einen Teil davon) spezifisch binden kann. Der Begriff bedeutet auch,
dass der sc-Fv-Teil des Bindungsmoleküls ein Antigen oder einen Teil
davon spezifisch binden kann. Assays zum Detektieren einer spezifischen
Bindung zwischen einem polyspezifischen Bindungsmolekül von Interesse
und dem pMHC (pHLA) oder dem Antigen schließen Western Blots und andere
Standardassays, wie z.B. jene, die nachstehend offenbart sind, ein.
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Mit
dem Begriff "spezifische
Bindung" oder einem ähnlichen
Begriff ist ein hierin offenbartes Molekül gemeint, welches ein anderes
Molekül
bindet, wodurch ein spezifisches Bindungspaar gebildet wird. Jedoch erkennt
das Molekül
andere Moleküle
nicht oder bindet nicht daran, wie z.B. durch Western-Blotting,
ELISA, RIA, Mobilitätsverschiebungsassay,
Enzymimmunassay, kompetitive Assays, Sättigungsassays oder andere Proteinbindungsassays,
die auf dem Fachgebiet bekannt sind, bestimmt wird. Siehe im Allgemeinen
Ausubel et al., infra, Sambrook et al., infra; Harlow und Lane,
supra, und die darin zitierten Referenzen für Beispiele von Verfahren zum
Detektieren einer spezifischen Bindung zwischen Molekülen.
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Mit
dem Begriff "vollständig löslich" oder einem ähnlichen
Begriff ist gemeint, dass das Fusionsprotein unter Zentrifugation
bei geringer G-Kraft nicht leicht aus einem wässrigen Puffer, z.B. Zellmedien,
sedimentiert wird. Ferner ist ein spezifisches Bindungsmolekül dieser
Erfindung löslich,
wenn es bei einer Temperatur von mehr als etwa 5-37°C und bei
oder nahe neutralem pH in Gegenwart einer geringen oder keiner Konzentration an
einem anionischen oder nicht-ionischen Detergenz in wässriger
Lösung
bleiben kann. Unter diesen Bedingungen wird ein lösliches
Protein häufig
einen geringen Sedimentationswert haben, z.B. weniger als etwa 10 bis
50 Svedberg-Einheiten. Wässrige
Lösungen,
die hierin erwähnt
sind, weisen typischerweise eine puffernde Verbindung zum Etablieren
eines pH-Werts, typischerweise innerhalb eines pH-Bereichs von etwa
5-9, und eine Ionenstärke
im Bereich zwischen etwa 2 mM und 500 mM auf. Manchmal wird ein
Proteaseinhibitor oder ein mildes nichtionisches Detergenz zugesetzt
und, sofern gewünscht,
kann ein Trägerprotein
bzw. Carrier-Protein,
wie z.B. Rinderserumalbumin (BSA), bis zu einigen mg/ml zugesetzt
werden. Beispielhafte wässrige
Puffer schließen
Phosphat-gepufferte Standardsalzlösung, Tris-gepufferte (Standard)
Salzlösung
oder andere bekannte Puffer und Zellmedienformulierungen ein.
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Herkömmlicherweise
gibt es mehrere Mittel zum Verknüpfen
der hierin offenbarten polyspezifischen Bindungsmoleküle, einschließlich zellulärer, genetischer,
chemischer und biochemischer Verfahren. Wie geschätzt werden
wird, können
bestimmte polyspezifische Bindungsmoleküle dieser Erfindung verbunden
(vernetzt) werden durch chemische Vernetzung; natürliche Vernetzung
durch Disulfidbindungen; natürliche
Assoziation ohne Disulfidbindungen und Verbinden mittels eines genetisch
codierten Peptidlinkers (Bird, R.E. et al. (1988) Science, 242;
Huston et al., supra). Beispielsweise wird die Kupplung zwischen
gewünschten
polyspezifischen Bindungsmolekülen
Standardprotein-Kupplungsreaktionen einschließen, wie z.B. jene, die allgemein beschrieben
sind in Means, G.E. und Feeney, R.E. (1974) in Chemical Modification
of Proteins, Holden-Day. Siehe auch S.S. Wong (1991) in Chemistry
of Protein Conjugation and Cross-Linking, CRC Press.
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Es
wird weiterhin geschätzt
werden, dass die polyspezifischen Bindungskomplexe der Erfindung
auf mehrere gut bekannte Weisen zur Anpassung an beabsichtigte Verwendungen
modifiziert werden können. Beispielsweise
können
die Komplexe gemäß bekannter
Verfahren Disulfid-stabilisiert werden, siehe z.B. die veröffentlichte
PCT-Anmeldung Nr.
WO/29350 .
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Die
vorliegenden Bindungsmoleküle
können
auch hergestellt werden, indem inerte Polymere, die Dendrimere genannt
werden, eingesetzt werden. In einer spezifischeren Aus führungsform
kann ein spezielles Dendrimer, bekannt als das Janice-Face-Dendrimer,
verwendet werden, um Teile der vorliegenden Bindungsmoleküle zu verbinden
oder zu kuppeln. In einer spezifischen Ausführungsform dieser Erfindung
kann das sc-Fv-Molekül
so hergestellt werden, dass es einen C-terminalen Cysteinrest einschließt, der
verwendet werden kann, um den Antikörper mit dem Dendrimer insbesondere
durch Disulfidbindungen zu vernetzen. Der sc-TCR würde dann
mit dem Dendrimer durch freie Amingruppen gekuppelt werden. Ein
bevorzugtes resultierendes Produkt ist ein stabiles polyfunktionelles
Dendrimermolekül.
Siehe Beispiel 19 unten.
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Wie
oben diskutiert, betrifft die vorliegende Erfindung mehrkettige
polyspezifische Bindungsproteine, umfassend mindestens einen sc-TCR
und eine Antikörperbindungsdomäne. In einer
Ausführungsform
wird das Bindungsprotein durch die nachstehende allgemeine Formel:
dargestellt,
worin
- a) A eine Antikörperbindungsdomäne oder
ein funktionelles Fragment davon darstellt,
- b) B1, B2 jeweils unabhängig
ein Verbindungsmolekül,
das gleiche oder verschieden, sind,
- c) C1, C2 jeweils unabhängig
-H oder ein Protein-Tag sind; und
- d) D mindestens ein sc-TCR-Molekül oder ein funktionelles Fragment
davon wiedergibt.
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Hinsichtlich
der oben angegebenen Formel gibt eine einzelne Linie eine kovalente
Bindung (z.B. eine Peptidbindung) wieder, während eine Doppellinie eine
oder mehrere kovalente Bindungen, z.B. eine Disulfidbindung, wie
z.B. jene, die schwere Immunglobulinketten verknüpfen, wiedergibt; oder die
Doppellinie gibt Wasserstoff-(Brücken)
Bindungen wieder. Die eckigen Klammern weisen auf Flexibilität in der
sequenziellen Anordnung der eingeklammerten Moleküle (d.h.
Untereinheiten) hin. Somit ist die Reihenfolge der Untereinheiten
nicht wichtig, solange jede Untereinheit die Funktion ausführt, für die sie
beabsichtigt ist.
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In
der oben gezeigten Formel geben die Untereinheiten A, B1, B2, C1,
C2 und D jeweils unabhängig vorzugsweise
ein Molekül
oder eine Vielzahl von Molekülen
wieder. In Fällen,
in denen A oder D eine Vielzahl von Molekülen wiedergibt, wird jedes
Molekül
vorzugsweise an den gleichen Molekültyp gebunden sein (z.B. sc-TCR,
fusioniert mit einem anderen sc-TCR, sc-Fv, fusioniert mit einem
anderen sc-Fv). Vorzugsweise wird jedes Molekül in der Vielzahl von einem
anderen durch eine geeignete Peptidlinkersequenz beabstandet sein. Die
Zahl verknüpfter
Moleküle
wird in Abhängigkeit
von der beabsichtigten Verwendung variieren, wird aber im Allgemeinen
zwischen etwa 2 und 10, vorzugsweise etwa 2 bis 5, stärker bevorzugt
2 derartige Moleküle,
und, am stärksten
bevorzugt, 1 Molekül
sein. Jede der oben beschriebenen Untereinheiten kann direkt mit
einer anderen Untereinheit fusioniert werden oder sie kann davon
durch einen geeigneten Peptidlinker beabstandet sein, z.B. um die
Flexibilität
oder Bindungsaffinität
zu erhöhen.
-
In
einer speziellen Ausführungsform
des oben wiedergegebenen mehrkettigen polyspezifischen Bindungsmoleküls gibt
A ein F(v)- oder sc-Fv-Molekül
wieder; D gibt ein sc-TCR-Molekül wieder
und jedes von C1 und C2 ist -H.
-
Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann eine Vielfalt von Verbindungsmolekülen verwendet
werden. Beispielsweise kann, in einer Ausführungsform, jedes von B1, B2
in der obigen Formel eine Immunglobulinkette oder ein geeignetes
Fragment davon darstellen, die/das zur Bildung eines spezifischen
Bindungskomplexes fähig
ist, wie z.B. bestimmt durch RIA, Western-Blot oder einen anderen
geeigneten Bindungsassay. In einer spezielleren Ausführungsform
ist jedes von B1 und B2 ganz oder teilweise von einer schweren Immunglobulinkette
abgeleitet. In dieser Ausführungsform
können
die Verbindungsmoleküle
die gleichen oder von unterschiedlicher Klasse (IgG-, IgA-, IgM-,
IgD- oder IgE-Klasse) sein, vorausgesetzt, dass die Moleküle zur Bildung
eines spezifischen Bindungspaares fähig sind. Zusätzlich sind
Verbindungsmoleküle,
bestehend aus chimären
schweren Immunglobulinketten, innerhalb des Rahmens der vorliegenden
Erfindung. Bevorzugte Verbindungsmoleküle schließen eine schwere Immunglobulinkette
von Volllänge
(Ig-CH) oder Fragmente davon, wie z.B. CH 1; CH 1-CH 2;
CH 1-CH 3 und CH 1-CH 2-CH 3 ein. Weiterhin bevorzugte Fragmente sind
dazu fähig,
mindestens eine Disulfidbrücke
bzw. -bindung mit einer/einem anderen geeigneten Immunglobulinkette
oder Fragment zu bilden. Ein besonders bevorzugtes Paar von Verbindungsmolekülen ist
ein Paar von schweren Immunglobulinketten mit einem IgG-Isotyp.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist jedes von B1 und B2 eine leichte Immunglobulinkette, gleich oder
verschieden, vorausgesetzt, dass die leichten Ketten zur Bildung
eines spezifischen Bindungspaars fähig sind, wie durch RIA, Western-Immunblot
oder einen anderen geeigneten Bindungsassay bestimmt. Geeignete Verbindungsmoleküle leichter
Immunglobulinketten ("immunoglobulin
light chain joining molecules")
können von
voller Länge
oder Fragmente davon sein und können
vom κ- oder λ-Typ sein.
Wie geschätzt
werden wird, wird ein geeignetes Fragment eines Verbindungsmoleküls eines
sein, das zur Bildung eines spezifischen Bindungspaares fähig ist,
wie durch hierin beschriebene Assays bestimmt.
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Ein
Immunglobulin-Verbindungsmolekül
gemäß der Erfindung
kann weiterhin von tierischem (z.B. ein Nager, wie z.B. eine Maus
oder Ratte) oder menschlichem Ursprung sein, oder kann chimär oder humanisiert (siehe
z.B. Morrison et al., PNAS, 81, 6851 (1984); Jones et al., Nature,
321, 522 (1986)) sein. Beispielhafte Verbindungsmoleküle schließen jene
ein, die dazu fähig
sind, spezifisch durch Anti-Idiotyp-Antikörper, wie z.B. jene, die unten
stehend offenbart sind, sowie im Handel erhältliche Anti-Idiotyp-Antikörper, gebunden
zu werden. Siehe z.B. Linscott's
Directory (40 Glen Drive, Mill Valley, Kalifornien, 94941), und über die
American Type Culture Collection (ATCC), 12301 Parklawn Drive, Rockville,
Md 20852.
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Spezifischere
Beispiele mehrkettiger polyspezifischer Bindungsproteine sind in
der 7A wiedergegeben. In der Figur
schließt
das Bindungsprotein einen sc-TCR, verknüpft mit einer ersten schweren
Immunglobulinkette (Ig-CH), ein. Die erste
Ig-CH ist mit einer zweiten Ig-CH verknüpft,
um ein spezifisches Bindungspaar zu bilden. Die zweite Ig-CH ist der gleiche Isotyp (IgG) wie die erste
schwere Immunglobulinkette und ist ferner mit einem F(v), produziert
durch eine Hybridomzelle, verknüpft.
Der sc-TCR ist ferner mit einer leichten Immunglobulinkette, produziert
durch die Hybridomzelle, verknüpft.
Weitere mehrkettige polyspezifische Bindungskomplexe (auf die hierin
manchmal als "chimäre bispezifische" Moleküle oder
Antikörper
Bezug genommen wird) können
unter Verwendung anderer Hybridomzellen oder anderer sc-TCR/Ig-Moleküle hergestellt werden.
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Wie
zuvor erwähnt,
betrifft die vorliegende Erfindung auch polyspezifische Bindungsproteine,
die Nicht-Immunglobulin-Verbindungsmoleküle einschließen. Zum
Beispiel kann jedes von B1 und B2 in der oben gezeigten Formel ein
Polypeptid sein, das ein Protein-Protein-Bindungsmotiv,
wie z.B. ein Helix-Turn-Helix- oder Leucin-Zipper-Motiv, einschließt. Viele
Beispiele dieser Bindungsmotive sind beschrieben worden und sind
im Fach gebiet bekannt. Siehe z.B. Horberg et al. (1993) Science,
262: 1401; Kamtekar et al., (1993) Science 262: 1680; Harris et
al., J. Mol. Biol. (1996) 236: 1356.
-
Spezifischer
kann jedes von B1 und B2 ein Polypeptid sein, das aus einem Protein-Protein-Bindungsmotiv
besteht, das zur Bildung eines spezifischen Bindungspaares fähig ist.
Beispielsweise kann jedes von B1 und B2 ein Protein-Protein-Bindungsmotiv
eines Transkriptionsfaktors, wie z.B. fos oder jun, sein. Spezifischere
Beispiele für
Protein-Protein-Bindungsmotive
schließen
birA (LXLIFEAQKIEWR; SEQ ID NO: 5), Avidin (ARKCSLTGKWTNDLGSNMT;
SEQ ID NO: 6), EE (EEEEYMPME; SEQ ID NO: 7), 6 × HIS (GMAHHHHHH; SEQ ID NO:
8), fos/jun und (TPPPEPET; SEQ ID NO: 9) ein. Siehe Rhind, S. K.
(1992)
US-Patent Nr. 5,354,554 ;
Altman, J. D. (1996) Science, 274: 94; Shatz, P. (1993) Biotechnology,
11: 1138. Siehe auch die Beispiele 1-3 unten.
-
Wie
diskutiert, stellt die vorliegende Erfindung Polynucleotide bereit,
die für
einzelkettige polyspezifische Bindungsproteine (oder Teile davon)
codieren. In einer Ausführungsform
wird das polyspezifische Bindungsprotein durch ein Polynucleotid
codiert, das RNA, DNA oder eine Chimäre daraus sein kann. Typischerweise
wird das Polynucleotid eine DNA-Sequenz
(Abschnitt), die für
das Bindungsprotein codiert, einschließen oder daraus bestehen.
-
Beispielsweise
schließt
ein Polynucleotid gemäß der Erfindung
typischerweise eine funktionell verknüpfte Leadersequenz zum Bereitstellen
geeigneter Zellprozessierungssignale ein. Die Leadersequenz kann mit
dem 5'-Ende der
DNA-Sequenz, die für
das sc-TCR-Molekül codiert,
fusioniert werden. Insbesondere kann der Leader kovalent mit dem
5'-Ende der DNA-Sequenz,
codierend für
die V-α-Kette
oder, in manchen Ausführungsformen,
die V-β-Kette
des sc-TCR, verknüpft
werden. In anderen Ausführungsformen
wird der Leader mit dem sc-Ab und insbesondere dem sc-Fv fusioniert
werden. In einer spezifischeren Ausführungsform kann die Leadersequenz
mit der VH-Kette oder der VL-Kette
des sc-Fv fusioniert werden. Es wird jedoch anerkannt werden, dass,
obgleich eine spezifische Leadersequenz mit einer speziellen sc-TCR-
oder sc-Fv-Sequenz verknüpft
wird, die Leadersequenz häufig
unter Verwendung von Rekombinationstechniken ohne einen schädlichen
Effekt auf die Prozessierung des Fusionsproteins ausgetauscht werden
kann. Somit wird, in einer Ausführungsform,
das 5'-Ende der
V-α-Kette
kovalent mit dem 3'-Ende
einer geeigneten Leadersequenz verknüpft.
-
Eine
Vielfalt spezifischer Leadersequenzen kann mit den Polynucleotiden
verwendet werden. In einer Ausführungsform
ist die Leadersequenz etwa 12 bis 26 Aminosäurereste lang. In einer spezifischen
Ausführungsform
kann eine DNA-Sequenz, entworfen zur Insertion in einen bakteriellen
Expressionsvektor, eine Pel B-Leadersequenz einschließen. Alternativ
können
DNA-Abschnitte zur Insertion in Säugerexpressionsvektoren einen
Ig-CL-Leader, wie z.B. eine Säuger-Cκ-Leadersequenz,
einschließen.
Ein beispielhafter Cκ-Leader wird unten bereitgestellt.
-
Weiterhin
werden Polynucleotide bereitgestellt, die für mindestens einen Teil eines
polyspezifischen Bindungsproteins und insbesondere bestimmte mehrkettige
polyspezifische Bindungsproteine, wiedergegeben in der vorstehend
gezeigten Formel, codieren. In einer spezielleren Ausführungsform
ist der Teil dazu hinreichend, für
mindestens die A-B1- oder D-B2-Untereinheiten zu codieren. Siehe
die Beispiele 8, 9 und 12 unten.
-
Weitere
Polynucleotide gemäß der Erfindung
schließen
eine DNA-Sequenz ein, die für
ein einzelkettiges polyspezifisches Bindungsprotein dieser Erfindung
codiert. Spezifischer wird das Polynucleotid üblicherweise einen Promotor,
ein Translationsinitiierungssignal und eine Leadersequenz, funktionell
verknüpft
mit der Sequenz, einschließen.
Für eine
optimale Expression in bakteriellen Wirten ist der Promotor vorzugsweise phoA
und der Leader ist pelB aus E. coli. Sofern gewünscht, kann die DNA-Sequenz
ferner eine Ribosomenbindungsstelle aus einer Gen-10-Sequenz umfassen.
Für eine
optimale Expression in eukaryotischen Wirten ist der Promotor vorzugsweise
ein Zytomegalovirus (CMV)-Promotor, funktionell verknüpft mit
einem CMV-Enhancerelement, und der Leader ist ein Maus-kappa-Kettenleader. Der
Begriff "funktionell
verknüpft" bedeutet, dass eine
genetische Sequenz funktionsfähig
(d.h. funktionell) mit einem Polynucleotid oder Sequenzen, stromaufwärts (5') oder stromabwärts (3') eines gegebenen
Abschnitts oder einer gegebenen Sequenz, verknüpft ist.
-
Ferner
codieren Polynucleotide gemäß der Erfindung
für mindestens
einen sc-TCR oder mindestens ein sc-Fv, jeweils unabhängig fusioniert
mit einer DNA-Sequenz, die für
ein geeignetes Bakteriophagenhüllprotein
codiert. Vorzugsweise ist das Bakteriophagenhüllprotein ein Gen VIII- oder
Gen III-Protein. Verfahren zur Herstellung und Verwendung der Polynucleotide
sind beschrieben worden. Siehe auch
US-Patent
Nr. 5,759,817 für
eine Offenbarung bezüglich
der Konstruktion und Verwendung von Bakteriophagenfusionsproteinen.
-
Spezifischere
Polynucleotide dieser Erfindung schließen eine DNA-Sequenz ein, die
für einen
sc-TCR codiert, der eine V-α-Kette,
kovalent verknüpft
durch eine geeignete Peptidlinkersequenz mit dem N-Terminus einer
V-β-Kette,
einschließt.
Vorzugsweise codiert die DNA-Sequenz ferner für eine Antikörperbindungsdomäne und insbesondere
ein sc-Fv, wie oben stehend diskutiert, getrennt von dem sc-TCR
durch eine geeignete Peptidlinkersequenz.
-
Polynucleotide,
die für
die vorliegenden polyspezifischen Bindungsproteine codieren, können aus
einer Vielfalt von Quellen, einschließlich Polymerasekettenreaktions-(PCR)-Amplifikation öffentlich
verfügbarer DNA-Sequenzen,
erhalten werden. In einer Ausführungsform
wird das Polynucleotid in einem DNA-Vektor bereitgestellt, der zum
Exprimieren des Moleküls
in einem geeigneten eukaryotischen oder prokaryotischen Zellexpressionssystem
fähig ist.
Wie diskutiert, können
Polynucleotide dieser Erfindung funktionell verknüpfte transkriptionelle
Elemente bzw. Transkriptionselemente, wie z.B. einen Promotor, Leader-
und optimale Enhancersequenzen zum Steuern der Expression des löslichen
sc-TCR-Fusionsproteins
in einem gewünschten Zellexpressionssystem
einschließen.
Alternativ kann der DNA-Vektor ausgewählt werden, um einige oder
alle der Kontrollelemente bereitzustellen.
-
Der
Begriff "Vektor", wie hierin verwendet,
bedeutet eine Nucleinsäuresequenz,
die dazu fähig
ist, in eine(r) Wirtszelle aufgenommen bzw. eingebaut und repliziert
zu werden, was typischerweise in der Expression eines Nucleinsäureabschnitts
von Interesse, z.B. ein Polynucleotid, das für ein polyspezifisches Bindungsmolekül codiert,
wie hierin beschrieben, resultiert. Die Vektoren können z.B.
lineare Nucleinsäureabschnitte oder
-sequenzen, Plasmide, Cosmide, künstliche
Hefechromosomen (YACs), Phagemide und extrachromosomale DNA einschließen. Spezifischerweise
kann der Vektor rekombinante DNA sein. Der ebenfalls hierin verwendete
Begriff "Expression" oder "Genexpression" soll sich auf die
Produktion des Proteinprodukts der Nucleinsäuresequenz von Interesse, einschließlich Transkription
der DNA und Translation der RNA-Transkription, beziehen. Typischerweise
wird ein DNA-Abschnitt,
der für
ein sc-TCR-Fusionsprotein der Erfindung codiert, in den Vektor,
vorzugsweise ein DNA-Vektor, inseriert, um den DNA-Abschnitt in
einer geeigneten Wirtszelle zu replizieren.
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Speziellere
DNA-Vektoren gemäß der Erfindung
werden Kontrollelemente einschließen, die zum Optimieren der
Expression in einem Wirt, für
den es beabsichtigt ist, ausgewählt
sind. Beispielsweise kann ein DNA-Vektor zur Verwendung in einem
bakteriellen Wirt einen Promotor, wie z.B. den trp-Operon-Promotor, lac-Promotor,
trp-lac-Promotor, lacuvs- oder phoA-Promotor,
einschließen.
Beispielhafte Promotoren sind jene, wie z.B. phoA, die eine starke,
regulierte Expression während
langsamer Induktionsbedingungen, die über mehrere Stunden andauern
(z.B. 2 bis 10 Stunden), bereitstellen. Unter geeigneten Kulturbedingungen
sind die meisten starken Promotoren dazu fähig, lösliches Fusionsprotein in Konzentrationen
bis zu und überschreitend
näherungsweise
10% des gesamten Wirtszellproteins bereitzustellen.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung wird ein Polynucleotid, das für ein polyspezifisches Bindungsprotein
von Interesse codiert, rekombinant (gentechnisch) in einen geeigneten
DNA-Vektor eingeführt werden
("recombinantly
engineered"). Zum
Beispiel werden, in Ausführungsformen,
in denen der gewünschte TCR
oder die gewünschte
Immunglobulinkette mittels PCR amplifiziert wird, die Oligonucleotidprimer üblicherweise
mit geeigneten Restriktionsstellen an beiden Enden der Primer konfiguriert,
so dass das Polynucleotid durch eine andere gewünschte DNA ersetzt werden kann.
Somit ist ein geeigneter DNA-Vektor
der Erfindung einer, in den das gewünschte Bindungsmolekül leicht
in den Vektor inseriert werden kann. Manchmal, wie wenn ein sc-TCR/IgG
oder eine andere Fusion zwischen dem sc-TCR oder der schweren Immunglobulinkette oder
einem Fragment davon gewünscht
ist, wird die Ig-CL-Kette oder das Kettenfragment
durch den Vektor codiert werden und wird mit dem DNA-Abschnitt durch
Ligation fusioniert werden. In anderen Fällen wird die Ig-CL-Kette
oder das Fragment vor der Ligation mit dem Vektor mit dem DNA-Abschnitt
fusioniert werden.
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Im
Allgemeinen kann die Herstellung der vorliegenden polyspezifischen
Bindungsproteine mittels spezifischer Verfahrensweisen, hierin offenbart,
und mittels anerkannter DNA-Rekombinationstechniken bewerkstelligt
werden. Beispielsweise sind Herstellung von Plasmid-DNA, DNA-Spaltung
mit Restriktionsenzymen, Ligation von DNA, Einführung von DNA in eine Zelle,
Kultivieren der Zelle und Isolation und Reinigung des exprimierten
Proteins bekannte Techniken. Siehe im Allgemeinen Sambrook et al.
in Molecular Cloning: A Laboratory Manual (2. Ausgabe 1989); und
Ausubel et al. (1989), Current Protocols in Molecular Biology, John
Wiley & Sons,
New York.
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Speziellere
Strategien können
dazu eingesetzt werden, die hierin beschriebenen polyspezifischen
Bindungsmoleküle
zu exprimieren. Zum Beispiel kann, in einer Herangehensweise, ein
Polynucleotid, das für
ein polyspezifisches Bindungsprotein von Interesse codiert, in einen
DNA-Vektor durch bekannte Mittel, z.B. durch die Verwendung von
Enzymen zur Restriktion des Vektors an vorher festgelegten Stellen,
gefolgt von Ligation der DNA in den Vektor, eingebaut werden. Der
Vektor, der die DNA-Sequenz enthält,
wird dann in einen geeigneten Wirt zur löslichen Expression des Bindungsproteins
eingeführt.
Die Auswahl geeigneter Vektoren kann empirisch auf Faktoren, die
mit dem Klonierungsprotokoll zusammenhängen, basiert sein. Zum Beispiel sollte
der Vektor mit der Wirtszelle, die eingesetzt wird, kompatibel sein
und das geeignete Replikon dafür
aufweisen. Ferner muss der Vektor dazu fähig sein, die DNA-Sequenz,
die für
das Protein, das zu exprimieren ist, codiert, aufzunehmen. Bevorzugte
Vektoren sind jene, die zum Exprimieren der löslichen Proteine in Säugerzellen
fähig sind,
z.B. pCDNA3, erhältlich
von InVitrogen. Siehe auch Sambrook et al., supra und Ausubel et al.,
supra für
geeignete Vektoren zur Verwendung in Säugerzellen. Typischerweise
werden DNA-Vektoren, die für
die Expression in Bakterien konzipiert sind und für lösliche Fusionsproteine
codieren, kein Volllängen-Cλ oder
-Cκ-Intron
einschließen,
obgleich diese Sequenzen in Vektoren eingeschlossen sein können, die
für die Expression
in Säugerzellen,
die zum RNA-Spleißen
fähig sind,
konzipiert sind.
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Stärker bevorzugte
DNA-Vektoren sind so konzipiert, dass sie das polyspezifische Bindungsprotein
in eukaryotischen Zellen, insbesondere Säugerzellen, exprimieren. Die
DNA-Vektoren können
für eine
Replikation in einem bakteriellen Wirt formatiert sein, sofern gewünscht, so
dass geeignete Mengen des DNA-Vektors erhalten werden können. Zum
Beispiel wird ein DNA-Vektor üblicherweise
einschließen:
(i) einen Replikationsstartpunkt (Ori), der in E. coli funktionell
ist; (ii) ein selektierbares Antibiotikaresistenzgen (z.B. Amp-,
Tet-, Neo- oder Kan-Resistenz); (iii) einen starken viralen Promotor,
wie den Zytomegalovirus (CMV)-Promotor und, gegebenenfalls, ein
CMV-Enhancerelement, (iv) eine Ig-CL-Leadersequenz,
(v) ein sc-TCR-Molekül
von Interesse, (vi) ein Volllängen-Ig-CL-Intron, verknüpft mit einem Ig-CL-Exon,
(vii) eine Wachstumshormon-Polyadenylierungssequenz, z.B. die bovine
Wachstumshormon (bgh)-PolyA-Sequenz, und (viii) DNA, die für einen
selektierbaren eukaryotischen Marker codiert, wie z.B. einen starken
viralen Promotor (z.B. Simian-Virus 40 (SV40)-Promotor), verknüpft mit
dem Antibiotikaresistenz-Gen, und fusioniert mit einer viralen Polyadenylierungssequenz
(z.B. die SV40-PolyA-Sequenz). Alternativ kann der DNA-Vektor alle
von (i)-(v) und (vii)-(viii), oben, einschließen, ohne das Volllängen-Ig-CL-Intron,
verknüpft
mit dem Ig-CL-Exon von (vi). Eine beispielhafte Ig-CL-Leadersequenz ist der Maus-kappa-Leader.
Ein Beispiel für
ein Volllängen-Ig-CL-Intron und -Exon ist das Volllängen-Cκ-Gen.
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Ein
Beispiel eines spezifisch bevorzugten DNA-Vektors zum Exprimieren
der vorliegenden einzelkettigen polyspezifischen Bindungsproteine
in Säugerzellen
ist der pSUN27- Vektor,
erläutert
in 5. Die Konstruktion und Verwendung des pSUN27-Vektors
ist zuvor beschrieben worden. Der pSUN27-Vektor ist gemäß dem Budapester
Vertrag bei der American Type Culture Collection (ATCC) in 10801
University Boulevard, Manassas, VA 20110-2209 hinterlegt worden.
Der DNA-Vektor wurde bei der ATCC am 17. September 1997 hinterlegt
und erhielt die Eingangsnummer 209276. Der pSUN27-Vektor schließt einen
CMV-Promotor, eine murine Leichtketten-Leadersequenz, eine Kozak-Konsensussequenz
und die murine Cκ-Gen-Intron- und -Exonsequenz
ein. Siehe auch Near et al., Mol. Immunology (1990) für eine spezifischere
Offenbarung, betreffend die murine Schwerkettensequenz.
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Zusätzlich bevorzugt
sind DNA-Vektoren, die zur Verbindung eines gewünschten sc-TCRs oder funktionellen
Fragments mit einer schweren Immunglobulinkette oder einem Fragment
geeignet sind. Zum Beispiel kann der DNA-Vektor in einer Ausführungsform
in einem bakteriellen Wirt repliziert werden, sofern gewünscht. Insbesondere
wird der DNA-Vektor üblicherweise
einschließen:
(i) einen Replikationsstartpunkt (Ori), der in E. coli funktionell
ist; (ii) ein selektierbares Antibiotikaresistenzgen (Amp, Tet,
Neo oder Kan); (iii) einen starken viralen Promotor, wie den CMV-Promotor
und, optional, CMV-Enhancer; (iv) eine VH-Kette
oder ein VH-Fragment; (v) eine CH-Kette; (vi) eine Wachstumshormon-Polyadenylierungssequenz,
z.B. die bgh-PolyA-Sequenz; und (vii) einen starken viralen Promotor
(z.B. der SV40-Promotor), verknüpft
mit dem Antibiotikaresistenz-Gen und fusioniert mit einer viralen
Polyadenylierungssequenz (z.B. die SV40-PolyA-Sequenz).
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Ein
Beispiel eines spezifisch bevorzugten DNA-Vektors zum Verbinden
eines gewünschten
sc-TCR mit den Immunglobulinketten ist PSUN7, gezeigt in 8.
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Ein
DNA-Vektor der Erfindung kann gemäß herkömmlicher Techniken modifiziert
werden, um die Expression in Säugerzellen
zu optimieren. Zum Beispiel kann der eukaryotische Marker, der für das Neomycinresistenz-Gen
des pSUN27- oder pSUN7-Vektors, oben beschrieben, codiert, durch
DNA ersetzt werden, die für
das Thymidinkinase (TK)-Gen codiert, um die Expression des sc-TCR-Fusionsproteins
in TK-(TK-defizienten)-Säugerzellen
zu erleichtern bzw. zu ermöglichen.
Der DNA-Vektor kann auf andere Weisen, die im Fachgebiet gut bekannt
sind, modifiziert werden (z.B. Austauschen von Promotoren, Antibiotikaresistenz-Genen, Ersetzen
des CMV-Promotors durch einen Promotor, erhalten aus einem Immunglobulin,
SV40, einem Adenovirus, oder Papillomviruspromotor, um die Expression
des sc-TCR-Fusionsproteins in einer gewünschten Säugerzelle zu optimieren). Alternativ
kann die DNA-Sequenz, die für
das sc-TCR-Protein codiert, in gut bekannte Vektoren, die zur Expression
in Hefe- oder Insektenzellen geeignet sind, wie gewünscht, inseriert
werden. Siehe z.B. Ausubel et al., supra und Summer und Smith, infra.
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Ein
DNA-Vektor, der speziell für
die Replikation und Expression eines gewünschten Bindungsproteins in
Bakterien konzipiert ist, schließt z.B. ein: (i) einen Replikationsstartpunkt,
der in E. coli funktionell ist und z.B. aus pBR322 stammt, vorzugsweise
aus gut bekannten pUC19-Vektoren; (ii) ein selektierbares Antibiotikaresistenzgen,
z.B. das Ampicillin- und/oder
Neomycinresistenz-Gen; (iii) eine Transkriptionsterminationsregion, z.B.
die Terminationsregion des E. coli-trp-Operons; (iv) einen Transkriptionspromotor,
z.B. einen phoA, tac-, tac-lac-, lacZ-, lacuvs-,
T7- oder T3-Promotor; (v) eine Leadersequenz, z.B. einen pelB- oder ompA-Leader;
(vi) eine DNA-Sequenz, codierend für den sc-TCR, fusioniert mit
einem gewünschten
sc-Fv durch eine geeignete Peptidlinkersequenz; (vii) einen Transkriptionsterminator,
z.B. die T1T2-Sequenz aus dem ribosomalen RNA-Lokus von E. coli.
Alternativ kann der Vektor (i)-(vii), oben, einschließen, außer dass
der sc-TCR mit einer/einem fusionierten Ig-CL-Kette
oder -Fragment bereitgestellt wird.
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Geeignete
Wirtszellen können
mittels einer Vielzahl von Verfahren transformiert werden, einschließlich retroviraler
Transfer, virale oder Bakteriophageninfektion, Calcium-, Liposomen-
oder Polybren-vermittelte Transfektion, biolistischer Transfer oder
anderer Techniken, die im Fachgebiet bekannt sind.
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Wie
zuvor festgestellt, kann es in manchen Fällen wünschenswert sein, das polyspezifische
Bindungsprotein in Nicht-Säugerzellen
zu exprimieren. Beispielsweise schließen geeignete Wirtszellen zum
Exprimieren der Fusionsproteine in Bakterien Zellen ein, die dazu
fähig sind,
leicht transformiert zu werden und rasches Wachstum in Kulturmedium
aufweisen. Besonders bevorzugte Wirtszellen schließen E. coli,
Bacillus subtillus, etc. ein. Andere Wirtszellen schließen Hefen,
z.B. S. cerevisiae, und Insektenzellen ein. Beispielhafte Zellen zur
Insektenzellexpression sind jene, die dazu fähig sind, durch einen Bakulovirus
infiziert zu werden, wie z.B. Sf9-Zellen. Siehe auch Summer und
Smith (1988) A Manual of Methods for Baclovirus Vectors and Insect
Cell Culture Procedures, Texas Agricultural Experimental Station
Bulletin Nr. 1555, College Station, Texas.
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Obgleich
in den Beispielen, die folgen, Zellen, mit Säugerabstammung verwendet werden,
ist im Prinzip beinahe jede beliebige eukaryotische Zelle in der
Ausführung
der vorliegenden Erfindung verwendbar. Beispiele schließen Primatenzellen,
z.B. humane Zellen, wie z.B. Fibroblastenzellen, und Zellen aus
anderen Tieren, wie z.B. ovine, porzine, murine und bovine Zellen,
ein. Spezifische Beispiele für
Säugerzellen
schließen COS-,
HeLa- und CHO-Zellen ein.
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Im
Allgemeinen werden Zellkultivierungsbedingungen eingesetzt, in denen
stabil transformierte oder transfizierte Zelllinien selektiert werden,
z.B. durch Einbau eines geeigneten Zellselektionsmarkers in den
Vektor (z.B. ein Antibiotikaresistenz-Gen oder G418). Zellen, die
ein gewünschtes
polyspezifisches Bindungsmolekül
dieser Erfindung exprimieren, können
mittels bekannter Verfahrensweisen bestimmt werden, z.B. mittels ELISA-Assay
unter Verwendung von im Handel erhältlichen monoklonalen Antikörpern, die
das Bindungsmolekül
spezifisch an einer gewünschten
Stelle binden. Illustrative derartiger Stellen schließen die
V-α- oder V-β-Kette des
sc-TCR oder die variable Kette einer Antikörperbindungsstelle, z.B. die
VH- oder VL-Kette
des sc-Fv, ein. Alternativ kann in Ausführungsformen, in denen ein
polyspezifisches Bindungsmolekül
eine schwere Immunglobulinkette einschließt, z.B. ein sc-TCR/IgG-Molekül, ein monoklonaler
Antikörper
gewählt
werden, der die Cκ- oder Cλ-Kette (oder das Fragment)
spezifisch bindet. Beispiele für
monoklonale Antikörper
und geeignete Assays werden in den unten stehenden Beispielen bereitgestellt.
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Sofern
eingeschlossen, führt
eine Leadersequenz in einem DNA-Vektor in geeigneter Weise die Expression
des Bindungsproteins zu Wirtszellmembranen oder zum Wirtszellmedium,
und kann so formatiert sein, dass sie eine Restriktionsstelle einschließt, so dass
DNA, die z.B. für
eine V-α-Kette
von Interesse codiert, in zweckdienlicher Weise mit dem Konstrukt
ligiert werden kann. Geeigneterweise ist die Restriktionsstelle
in das 3'-Ende der
Leadersequenz, hierin manchmal als Verbindungssequenz bezeichnet,
z.B. mit einer Länge von
etwa 2 bis 10 Codons, eingebaut und mit der V-α-Kette verknüpft, so dass die codierende
Region für
die V-α-Kette
typischerweise die erste Aminosäure
der V-α-codierenden
Region ist. Alternativ kann die Leadersequenz mit der VH-
oder der VL-codierenden Region der sc-Fv-Kette verknüpft sein.
Zum Beispiel ist eine Restriktionsstelle die Sfil-Stelle, obgleich
andere Spaltstellen vor der V-α-Kette-codierenden
Region eingebaut sein können,
um die zweckdienliche Insertion der V-α-Kette in das Vektorkonstrukt
zu steigern. Wie oben diskutiert, ermöglicht die Verwendung einer
derartigen Restriktionsstelle in Kombination mit einer zweiten Restriktionsstelle,
typischerweise am Beginn der V-α-Kette
positioniert, die rasche und unkomplizierte Insertion von Sequenzen,
die für
eine breite Vielfalt von V-α-Ketten
oder V-α,
C-α-Ketten
codieren. Bevorzugte Leadersequenzen enthalten eine starke Translationsinitiationsstelle
und können
manchmal eine Cap-Stelle am 3'-Ende
ihrer mRNA einschließen.
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Wie
oben erwähnt,
schließen
beispielhafte Leadersequenzen pe1B und OmpA für bakterielle Expression und
eine Cκ-Maus-kappa-Ketten-Leadersequenz
für Sängerexpression
ein.
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Die
vorliegende Beschreibung schließt
auch Verfahren zum Isolieren der Polynucleotide oder Vektoren, die
für diese
codieren, ein. Im Allgemeinen schließen die Verfahren das Einführen des
Vektors oder Polynucleotids in gewünschte Wirtszellen, Kultivieren
der Zellen und Aufreinigen des codierten polyspezifischen Bindungsmoleküls (oder
Teils davon) aus den Wirtszellen zum Erhalten von im Wesentlichen
reinem Protein ein. Der Vektor oder das Polynucleotid kann auch
in im Wesentlichen reiner Form mittels Standardverfahren isoliert
werden. Typischerweise wird der Vektor oder das Polynucleotid für die meisten
rekombinanten Manipulationen DNA sein.
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In
einigen Fällen
werden die polyspezifischen Bindungsproteine ein oder mehrere fusionierte
Protein-Tags (typischerweise ein oder zwei) einschließen. Zum
Beispiel können
die Protein-Tags zur Unterstützung des
Reinigens des Proteins aus natürlich
vorkommenden Zellkomponenten, die typischerweise das Fusionsprotein
begleiten, verwendet werden. In anderen Fällen kann der Protein-Tag dazu
verwendet werden, eine vorher festgelegte chemische oder proteolytische
Spaltstelle in das lösliche
Fusionsprotein einzuführen.
Insbesondere ist die Einführung
eines Abschnitts, codierend für
ein Protein-Tag, in einen DNA-Vektor, z.B. zwischen der Sequenz,
codierend für
das lösliche
Fusionsprotein, und der Ig-CL-Kette oder
einem geeigneten Fragment, so dass das sc-TCR-Molekül von der/dem
IgCL-Kette oder -Fragment abgespalten (d.h.
getrennt) werden kann, sofern gewünscht.
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In
polyspezifischen Bindungsmolekülen,
die einen Protein-Tag einschließen,
kann der Tag nach Bedarf mit dem Molekül mittels genetischer oder
chemischer Manipulationen fusioniert sein. In einer Ausführungsform schließt das Bindungsmolekül einen
Protein-Tag, fusioniert mit dem C-Terminus des Proteins ein. Alternativ kann
der Protein-Tag mit dem N-Terminus
des Bindungsproteins fusioniert sein. In einer weiteren Ausführungsform
ist der Protein-Tag zwischen den sc-TCR- und sc-Ab-Molekülen des
polyspezifischen Bindungsproteins fusioniert.
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Die
polyspezifischen Bindungsproteine dieser Erfindung können mittels
mehrerer herkömmlicher Techniken
gereinigt werden. Zum Beispiel können,
wie zuvor erwähnt,
die Bindungsproteine wenigstens einen Protein-Tag (der/die gleiche
oder verschieden), einschließlich
Tags, die eine chemische oder Proteasespaltstelle umfassen, einschließen. Insbesondere
kann ein Protein-Tag ein Polypeptid sein, das bei physiologischem
pH eine Ladung trägt,
wie z.B. 6 × HIS.
In dieser Ausführungsform
kann eine geeignete synthetische Matrix zum Aufreinigen des Fusionsproteins
verwendet werden. Spezieller kann die synthetische Matrix eine im
Handel erhältliche
Sepharosematrix, wie z.B. Ni-Sepharose oder andere derartige geeignete
Matrizes, die zum Binden des 6 × HIS-Tags
bei etwa pH 6-9 fähig
sind, sein. Andere geeignete Tags schließen die EE- oder MYC-Epitope
ein, die von im Handel erhältlichen
monoklonalen Antikörpern
spezifisch gebunden werden. Im Allgemeinen ist eine breite Vielfalt
von Epitopen, die dazu fähig
sind, von einem Antikörper,
z.B. einem monoklonalen Antikörper,
spezifisch gebunden zu werden, dazu fähig, als Protein-Tag bzw. Protein-Markierung
zu dienen. Andere geeignete synthetische Matrizes schließen jene
mit einem gebundenen Antikörper,
fähig zum spezifischen
Binden der vorliegenden sc-TCR-Proteine, ein. Beispielhafte Protein-Tags bzw. Protein-Markierungen
schließen
jene mit einer Enterokinase-, Faktor Xa-, Schlangengift- oder Thrombinspaltstelle
ein. Siehe z.B. die veröffentlichte
PCT-Anmeldung
WO 96/13593 .
Siehe auch die unten stehenden Beispiele 6-7.
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Ein
exprimiertes polyspezifisches Bindungsprotein kann mittels bekannter
Verfahren, einschließlich Immunaffinitätschromatographie,
Immunabsorption, Immunpräzipitation
und dergleichen, isoliert und aufgereinigt werden. Es ist bedeutend,
dass die präparativen
Verfahrensweisen üblicherweise
keine verlängerten
Isolationsstufen zum Erhalten signifikanter Ausbeuten an dem Fusionsprotein
erfordern werden. Gemäß der hierin
unten vollständiger
beschriebenen Proteinaufreinigungsverfahren liegen Ausbeuten für die meisten
polyspezifischen Bindungsproteine im Bereich von etwa 2 bis 6 Milligramm
pro Liter.
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Wie
diskutiert, können
die polyspezifischen Bindungsproteine dieser Erfindung mittels einer
oder einer Kombination von Strategien exprimiert und aufgereinigt
werden. Bei einer Herangehensweise wird ein polyspezifisches Bindungsprotein,
wie z.B. ein einzelkettiges Fusionsprotein, in einer geeigneten
Zelle exprimiert. Vorzugsweise wird das Bindungsprotein in der Zelle
oder dem Zellmedium exprimiert. Ein Zellextrakt oder Wirtszellkulturmedium
wird erhalten und dann zentrifugiert. Der resultierende Überstand
kann mittels Affinitäts- oder
Immunaffinitätschromatographie,
z.B. Protein-A- oder Protein-G-Affinitätschromatographie
oder eines Immunaffinitätsprotokolls,
umfassend die Verwendung eines Antikörpers, der das Bindungsprotein
spezifisch bindet, aufgereinigt werden. Beispiele für einen
derartigen Antikörper
sind im Handel erhältliche
monoklonale Antikörper,
die dazu fähig
sind, den sc-TCR, das sc-Fv oder einen anderen Teil des Bindungsmoleküls, wie
den Protein-Tag oder den Schwerkettenteil des Immunglobulins, spezifisch
zu binden. Spezifi schere Beispiele für geeignete monoklonale Antikörper sind
jene, die dazu fähig
sind, eine V-α-Kette oder
V-β-Kette
des sc-TCR zu binden, z.B. H57, B20.1, MR5-2 und F23.1 (Pharmagen).
Spezifische Beispiele derartiger Antikörper sind Anti-Idiotyp-Antikörper, wie
jene in den unten stehenden Beispielen.
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Wie
oben beschrieben, werden die polyspezifischen Bindungsmoleküle der vorliegenden
Erfindung in einer löslichen
und vollständig
funktionellen Form bereitgestellt. Somit werden die Bindungsmoleküle in einer Ausführungsform
stabil in ein Kulturmedium segretiert und sind dazu fähig, einen
Liganden von Interesse, wie z.B. ein TCR-Antigen oder einen Teil
davon, fähig
zum Binden des Bindungsmoleküls,
spezifisch zu binden. In Ausführungsformen
der Erfindung, in denen ein polyspezifisches Bindungsmolekül als eine
Einzelkette vorliegt, ist das Molekül vorzugsweise stabil unter
physiologischen Bedingungen in der wesentlichen oder vollständigen Abwesenheit
eines chaotropen Mittels, wie z.B. eines Detergenz oder dergleichen.
Somit werden die Bindungsmoleküle üblicherweise
keine Region einschließen,
die reich an hydrophoben Aminosäuren
sind, wie z.B. jene Aminosäuren,
die in einer TCR-Transmembranregion gefunden werden.
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Die
polyspezifischen Bindungsmoleküle,
die hierin bereitgestellt werden, können mittels Standardverfahren
modifiziert werden, so dass sie eine Vielzahl kovalent verknüpfter Protein-Tags
(Effektoren) einschließen.
Beispielsweise können
dem Bindungsmolekül
ein oder mehrere Effektoren oder Tags hinzugefügt werden, um eine Brückenbildung
zwischen gebundenen Zellen zu visualisieren und/oder die Erkennung,
Schädigung
oder Abtötung
durch Immunzellen zu verstärken
("to boost"). Potentielle Stellen
zum Hinzufügen
der Effektoren oder Tags schließen
den sc-TCR-, sc-Fv- oder Immunglobulin-Schwerkettenteil (sofern
vorhanden) ein. Bevorzugte Tags verleihen im Allgemeinen eine gewünschte biologische,
chemische oder physikalische Eigenschaft.
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Weitere
Beispiele für
geeignete Protein-Tags schließen
Polypeptidsequenzen ein, die eine Ladung bei physiologischem pH
aufweisen, wie z.B. 6 × HIS.
In diesem Fall wäre
eine geeignete synthetische Matrix zum Aufreinigen des polyspezifischen
Bindungskomplexes z.B. eine im Handel erhältliche Metallo-Sepharose,
wie z.B. Ni-Sepharose oder eine andere derartige geeignete Matrix,
die dazu fähig
ist, 6 × HIS
bei etwa pH 6-9 zu binden. Das EE-Epitop und das myc-Epitop sind weitere
Beispiele für
geeignete Protein-Tags, wobei diese Epitope spezifisch von einem
oder mehreren im Handel erhältlichen
monoklonalen Antikörpern
gebunden werden können.
Effektormoleküle
können
mit den polyspezifischen Bin dungskomplexen mittels eines heterobifunktionellen
Proteinvernetzungsmittels, wie z.B. SPDP, Carbodiimid oder dergleichen,
konjugiert werden. Siehe Meany und Feeney, supra; Wong, supra.
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Für einige
Anwendungen wird es nützlich
sein, die polyspezifischen Bindungskomplexe der Erfindung in nicht-rekombinanter
Weise durch nicht-genetische Mittel zu modifizieren. Beispielsweise
können
die Bindungskomplexe eine Vielfalt von pharmazeutischen Mitteln
zusätzlich
zu jenen, die oben stehend beschrieben sind, wie Wirkstoffe, Enzyme,
Hormone, Chelatbildner, die dazu fähig sind, z.B. ein Radionuklid
zu binden, sowie andere Proteine und Polypeptide, die zur Diagnose
oder Behandlung einer Krankheit nützlich sind, einschließen. Für diagnostische
Zwecke kann das polyspezifische Bindungsmolekül entweder markiert ("labeled") oder unmarkiert
sein. Zum Beispiel kann eine breite Vielfalt von Markierungen in
geeigneter Weise eingesetzt werden, wie z.B. Radionuklide, "fluors", Enzyme, Enzymsubstrate,
Enzym-Co-Faktoren, Enzyminhibitoren, Liganden, wie z.B. Haptene,
und dergleichen.
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Für manche
Anwendungen wird es wünschenswert
sein, ein polyspezifisches Bindungsmolekül durch Einschließen einer
fusionierten Peptidlinkersequenz zu positionieren. Mehrere geeignete
Peptidlinker und Verfahren zum Testen dieser sind beschrieben worden.
In manchen Fällen
kann es nützlich
sein, dem fusionierten Peptidlinker gemäß gut bekannter Techniken ein
Agens bzw. Mittel hinzuzufügen.
Beispiele für
verwendbare Agenzien bzw. Mittel schließen photometrisch detektierbare
Markierungen, wie z.B. einen Farbstoff oder ein "fluor"; ein Enzym (z.B. β-Galactosidase, alkalische Phosphatase
oder Meerrettich-Peroxidase; welche Enzyme dazu fähig sind,
eine photometrisch detektierbare Markierung zu bilden) ein. Siehe
im Allgemeinen das
US-Patent
Nr. 5,434,051 für
eine Diskussion geeigneter photometrisch detektierbarer Markierungen.
Alternativ können
die Agenzien bzw. Mittel direkt mit den hierin offenbarten polyspezifischen
Bindungsmolekülen
konjugiert werden, und zwar durch eine Vielfalt anderer Mittel,
die einen Peptidlinker nicht betreffen, wobei einige von diesen
offenbart sind.
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Ferner
können
die polyspezifischen Bindungsproteine der Erfindung, sofern gewünscht, post-translational
modifiziert werden, z.B. durch Kohlenhydrat- oder Fettsäure-Addition. Zum Beispiel
können
die Bindungsmoleküle
durch Glycosylierung modifiziert werden. Glycosylierungsstellen
auf Proteinen sind im Fachgebiet bekannt und sind typischerweise
entweder N-verknüpft
(Asparagin-verknüpft)
oder O-verknüpft
(Serin- oder Thre onin-verknüpft).
Derartige Glycosylierungsstellen können durch Untersuchung der
Proteinsequenz leicht identifiziert werden. Die vorliegenden Bindungsmoleküle können durch
geeignete eukaryotische Zellen glycosyliert werden, wie z.B. durch
SDS-PAGE-Gelelektrophorese nachgewiesen. SDS-PAGE-Gelelektrophorese
und andere verwandte Verfahren können
mit herkömmlichen
biochemischen Techniken, wie z.B. enzymatischem Verdau, kombiniert
werden, um ein Kohlenhydrat, das an die polyspezifischen Bindungsproteine
der Erfindung gebunden ist, zu detektieren. Beispiele für bevorzugte
verdauende Enzyme schließen
z.B. Endoglycosidasen und Exoglycosidasen ein, die z.B. bei New
England Biolabs (Beverly MA) erhältlich
sind. Demgemäß können die
polyspezifischen Bindungsmoleküle
der Erfindung leicht auf das Vorhandensein von Kohlenhydratgruppen,
insbesondere Oligosaccharidgruppen analysiert werden.
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In
manchen Fällen
kann es nützlich
sein, im Wesentlichen reine polyspezifische Bindungsmoleküle der Erfindung
in glycosylierter Form zu erhalten. Insbesondere können derartige
glycosylierte Moleküle
in vivo weniger Abbau aufweisen, wenn sie als therapeutisches Mittel
verabreicht werden, wodurch die Kreislaufhalbwertszeit erhöht wird
(siehe z.B. Goto, M. et al., Bio/Technology, 6:67 (1988)).
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Insbesondere
sind die vorliegenden polyspezifischen Bindungsmoleküle auch
für eine
Vielzahl von in vitro- und in vivo-Verwendungen, einschließlich diagnostischer
und Bildgebungsanwendungen, sowie HLA-Typisierung geeignet. Siehe
z.B. A.K. Abbas, Cellular and Molecular Immunology, Seite 328 (W.B.
Saunders Co., 1991). Für
in vivo-Bildgebungsanwendungen
kann ein polyspezifisches Bindungsprotein von Interesse detektierbar
durch Hinzufügung
bzw. Addition von 125I, 32P, 99Tc oder einer anderen detektierbaren Markierung
detektierbar markiert werden. Die markierten polyspezifischen Bindungsmoleküle können dann
an einen Säuger verabreicht
werden und das Subjekt mittels bekannter Verfahren abgetastet bzw.
gescannt werden. Eine derartige Analyse des Säugers könnte die Diagnose und Behandlung
einer Zahl von Erkrankungen, einschließlich z.B. unerwünschte Expression
von APCs, begleitend Immunsystemerkrankungen, unterstützen.
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Die
Molekulargewichte der vorliegenden polyspezifischen Bindungsmoleküle werden
in Abhängigkeit von
einer Zahl von Faktoren, einschließlich, ob ein bestimmtes Bindungsmolekül ein oder
mehrere sc-TCR-Moleküle
einschließt,
welche spezifische Antikörperbindungsdomäne eingeschlossen
ist, ob eine Volllängen-Cκ-
oder -Cλ-Kette
vorhanden ist, oder ob ein oder mehrere Protein-Tags eingesetzt
werden, variieren. Im Allgemeinen wird das Bindungsmolekül in Ausführungsformen,
in denen das polyspezifische Bindungsmolekül als eine Einzelkette vorliegt,
ein Molekulargewicht von etwa 80 bis 100 kDA, und insbesondere von
etwa 90 bis 100 kDa aufweisen. In dieser Ausführungsform werden die V-α- und V-β-Ketten des sc-TCRs
ein Molekulargewicht von mehr als etwa 16 kDa, typischerweise von
etwa 12 bis etwa 20 kDa, aufweisen. Zusätzlich werden, in Ausführungsformen,
in denen das sc-Fv eine VH- und eine VL-Kette einschließt, die Ketten ein Molekulargewicht
von mehr als etwa 18, typischer etwa 12 bis etwa 20 kDa, aufweisen.
Das Molekulargewicht eines spezifischen Bindungsmoleküls wird
von mehreren Parametern, einschließlich der Zahl vorhandener sc-TCR-
oder sc-Fv-Moleküle,
abhängen.
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Wie
diskutiert, sind einige der hierin beschriebenen polyspezifischen
Bindungsmoleküle
mehrkettige Moleküle
und insbesondere bispezifische chimäre Antikörper. Siehe die 7A und 7B.
Typischerweise werden die mehrkettigen Moleküle ein Molekulargewicht von
etwa 150 bis etwa 250 kDa oder mehr, abhängig z.B. von der Zahl der
vorhandenen sc-TCR- oder sc-Fv-Moleküle, aufweisen. Alle der oben
genannten Molekulargewichte werden mittels herkömmlicher Molekulargrößenbestimmungsexperimente,
wie z.B. SDS-PAGE-Gelelektrophorese
oder Zentrifugation, bestimmt. Siehe im Allgemeinen Sambrook et
al., supra, Harlow und Lane, supra; Ausubel et al., supra.
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In
einigen Situationen kann es nützlich
sein, die Valenz eines bestimmten polyspezifischen Bindungsmoleküls zu erhöhen. Beispielsweise
besteht ein Weg zum Erhöhen
der Valenz eines polyspezifischen Bindungsmoleküls darin, zwischen einem und
vier Bindungsmoleküle
(die gleichen oder verschiedene) kovalent zu verknüpfen, indem
z.B. Standard-Biotin-Streptavidin-Markierungstechniken
angewendet werden, oder durch Konjugation mit geeigneten festen
Trägern,
wie z.B. Latexkügelchen.
Chemisch vernetzte Proteine (z.B. zu Dendrimeren vernetzt) sind
auch geeignete polyvalente Spezies. Beispielsweise kann ein Protein
modifiziert werden, indem Sequenzen, die für Aminosäurereste mit chemisch reaktiven
Seitenketten, wie z.B. Cys oder His, codieren, eingeschlossen werden.
Derartige Aminosäuren
mit chemisch reaktiven Seitenketten können in einer Vielzahl von
Positionen im Fusionsprotein, vorzugsweise distal zur Bindungsregion
des sc-TCR oder sc-Fv, positioniert werden.
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Als
spezifisches Beispiel kann der C-Terminus des polyspezifischen Bindungsmoleküls kovalent
mit einem Proteinaufreinigungs-Tag oder einem anderen fusionierten
Protein, welches eine derartige reaktive Aminosäure/derartige reaktive Aminosäuren einschließt, verknüpft werden.
Geeignete Seitenketten können
eingeschlossen werden, um zwei oder mehr Fusionsproteine mit einem
geeigneten Dendrimerpartikel chemisch zu verknüpfen, wodurch ein multivalentes
bzw. mehrwertiges Molekül
erhalten wird. Dendrimere sind synthetische chemische Polymere,
die eine beliebige aus einer Zahl verschiedener funktioneller Gruppen
auf ihrer Oberfläche
aufweisen können
(D. Tomalia, Aldrichimica Acta, 26:91:101 (1993)). Beispielhafte
Dendrimere zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung schließen
z.B. E9-Starburst-Polyamindendrimer und E9-Comburst-Polyamindendrimer,
ein, welche Cysteinreste binden ("link")
können.
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Hochgradig
nützliche
in vitro- und in vivo-T-Zell-Bindungsassays sind offenbart worden.
Die offenbarten T-Zell-Bindungsassays können verwendet oder leicht
angepasst werden, wenn es nötig
ist, die Funktion der polyspezifischen Bindungsproteine dieser Erfindung
zu untersuchen.
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Die
Fähigkeit
eines polyspezifischen Bindungsproteins der vorliegenden Erfindung,
die Aktivität
einer Immunzelle, und insbesondere einer T-Zelle zu modulieren (d.h.
Bewirken oder Hervorrufen von T-Zell-Aktivität, wie Proliferation), kann
gemäß den Assays
und Materialien zur Durchführung
der bekannten Assays leicht bestimmt werden. Siehe auch Matsui et
al. (1994) PNAS ((USA) (1994) 91:12862.
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Spezieller
können
in vitro-Assays durchgeführt
werden, um festzustellen, ob ein Molekül dazu fähig ist, die T-Zell-Aktivität zu modulieren.
Derartige Assays können
modifiziert werden, um die Funktionalität der polyspezifischen Bindungsproteine
festzustellen. Im Allgemeinen wird ein beispielhafter Assay wie
folgt, durch die unten stehenden sequenziellen Schritte 1-4, durchgeführt. T-Zellen
exprimieren geeigneterweise einen Marker, der untersucht werden
kann und der eine T-Zell-Aktivierung oder eine Modulation der T-Zell-Aktivität nach einer
Aktivierung anzeigt. Somit kann, wie in den früheren Anmeldungen offenbart,
das murine T-Zell-Hybridom DO11.10, das nach einer Aktivierung Interleukin-2
(IL-2) exprimiert, eingesetzt werden. IL-2-Konzentrationen können gemessen
werden, um festzustellen, ob ein bestimmtes sc-TCR-Fusionsmolekül dazu fähig ist,
die Aktivität
des T-Zell-Hybridoms zu modulieren (z.B. steigende IL-2-Produktion).
Ein allgemeines Beispiel für
einen derartigen geeigneten Assay wird durch die nachstehenden sequenziellen
Schritte durchgeführt:
- 1. Geeignete T-Zell-Hybridome oder T-Zellen
werden erhalten.
- 2. Das T-Zell-Hybridom oder die T-Zellen werden dann unter Bedingungen,
die eine Proliferation erlauben, kultiviert.
- 3. Das proliferierende T-Zell-Hybridom oder die proliferierenden
T-Zellen werden dann mit einem oder mehreren der polyspezifischen
Bindungsproteine in Kontakt gebracht. Die Zellen werden typischerweise
nicht proliferieren (d.h. sie sind ruhend) bis das polyspezifische
Bindungsprotein zusammen mit geeigneten Zielzellen zugegeben wird.
- 4. In Fällen,
in denen Nicht-Hybridom-T-Zellen eingesetzt werden, wie z.B. naive
T-Zellen, kann es nützlich sein,
einen geeigneten co-stimulatorischen Faktor zum Bereitstellen von
Signalen, die zur Aktivierung nötig sind,
zuzugeben. Die T-Zell-Hybridome oder T-Zellen werden nachfolgend
auf einen Marker untersucht, z.B. wird die IL-2-Produktion gemessen.
In Ausführungsformen,
in denen ein bispezifisches Molekül verwendet wird, ist die Produktion
von IL-2 ein Weg, um das Ausmaß,
in dem das bispezifische Molekül
die T-Zell-Antwort
modifizieren kann, zu bewerten. Bevorzugt sind bispezifische Bindungsmoleküle, die
eine Brückenbildung
zwischen Zellen ("cell
bridging") bereitstellen
und eine etwa 2- bis
etwa 3-fache Erhöhung von
IL-2 gegenüber
einer geeigneten Kontrolle (z.B. eine nicht-stimulierte T-Zelle) erleichtern. Weiterhin
bevorzugt sind bispezifische Moleküle, die, wenn sie ohne zugegebene
Immunzellen verwendet werden, nicht in einer Stimulation und in
signifikanter IL-2-Produktion, wie durch den oben stehend erwähnten allgemeinen
Assay gemessen, resultieren werden. Das heißt, dass die Zugabe des polyspezifischen
Bindungsmoleküls
ohne Zugabe von Zielzellen nicht in einer signifikanten T-Zell-Stimulation
(d.h. IL-2-Produktion)
resultieren wird. Siehe das unten stehende Beispiel 14 für einen
spezifischeren Assay.
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Wie
zuvor offenbart, werden die in den Assays eingesetzten T-Zellen üblicherweise
unter Bedingungen, die für
eine Proliferation geeignet sind, inkubiert. Beispielsweise wird
ein DO11.10-T-Zell-Hybridom geeigneterweise bei etwa 37°C und 5%
CO2 in komplettem Kulturmedium (RPMI 1640,
supplementiert mit 10% FBS, Penicillin/Streptomycin, L-Glutamin
und 5 × 105 M 2-Mercaptoethanol) inkubiert. Serielle
Verdünnungen eines
Fusionsproteins können
dem T-Zell-Kulturmedium in Konzentrationen zugegeben werden, die
typischerweise im Bereich von 10-8 bis 10-5 M liegen. Die T-Zell-Aktivierungssignale
werden bevorzugt durch Antigen-präsentierende Zellen bereitgestellt,
die mit dem geeigneten Antigen beladen worden sind.
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Wie
zuvor offenbart, kann die Modulation der T-Zell-Aktivierung, anstelle
der Messung eines exprimierten Proteins, wie IL-2, geeigneterweise
durch Änderungen
in der Antigen-abhängigen
T-Zell-Proliferation festgestellt werden, wie durch radioaktive
Markie rungstechniken, wie sie auf dem Fachgebiet anerkannt sind,
gemessen wird. Zum Beispiel kann ein detektierbares markiertes (z.B.
tritiiertes) Nucleotid in ein Assay-Kulturmedium eingeführt werden.
Der Einbau eines solchen markierten Nucleotids in die DNA dient
als ein Maß der T-Zell-Proliferation.
Dieser Assay ist nicht geeignet für T-Zellen, die keine Antigenpräsentation
zum Wachstum erfordern, z.B. T-Zell-Hybridome. Er ist geeignet zur
Messung der Modulation der T-Zell-Aktivierung bei untransformierten
T-Zellen, die aus Säugern
isoliert werden. Die T-Zell-Proliferation infolge des Kontakts mit
dem Fusionsprotein (nur in Gegenwart von Peptid/MHC-Zielzellen)
zeigt an, dass das Molekül
die Aktivität
der T-Zellen moduliert und eine Immunantwort suppremieren kann.
Der in vitro-T-Zell-Proliferationsassay ist zum Messen der Wirkungen
von Fusionsproteinen auf Antigen-spezifische Änderungen in der T-Zell-Kolonieexpansion
in vivo bevorzugt. Die Messung der IL-2-Produktion oder T-Zellproliferation
kann eingesetzt werden, um festzustellen, ob das polyspezifische
Bindungsprotein zum Modifizieren der T-Zell-Aktivierung fähig ist.
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Weiterhin
bevorzugte bispezifische Bindungsmoleküle schließen jene ein, die dazu fähig sind,
die CTL-Abtötung
gewünschter
Zielzellen zu vermitteln, wie durch einen Zytotoxizitätsassay,
wie einen herkömmlichen
Chrom (Cr51)-Freisetzungsassay, gemessen.
In einer spezifischen Ausführungsform
wird der Chromfreisetzungsassay verwendet, um die CTL-Abtötung zu
messen. Die Zellabtötung
kann, sofern gewünscht,
durch eine Anzahl geeigneter Mittel, einschließlich der Messung des freigesetzten
Chroms, überwacht
und quantifiziert werden. Der Chromfreisetzungsassay ist leicht
zur Verwendung mit beinahe jedem hierin offenbarten polyspezifischen
Bindungsmolekül
und geeigneten Tumorzellzielen adaptierbar. Bevorzugt sind bispezifische Bindungsmoleküle, die
dazu fähig
sind, zwischen mindestens etwa 10 bis 15% Lyse, bezogen auf die
spontane Freisetzung aus geeigneten Kontrollzellen, freizusetzen.
Siehe das unten stehende Beispiel 18 für spezifischere Information
hinsichtlich des Chromfreisetzungsassays.
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Im
Allgemeinen werden geeignete T-Zellen für die Assays durch transformierte
T-Zell-Linien, wie z.B. T-Zell-Hybridome oder T-Zellen, isoliert
aus einem Säuger,
z.B. einem Primaten, wie z.B. aus einem Menschen oder aus einem
Nager, wie z.B. ein(e) Maus, Ratte oder Kaninchen, bereitgestellt.
Andere geeignete T-Zellen schließen ein: 1) T-Zell-Hybridome, die öffentlich
erhältlich
sind oder mittels bekannter Verfahren hergestellt werden können, 2)
T-Helfer-Zellen und 3) T-zytotoxische-Zellen, vorzugsweise zytotoxische
CD8+- Zellen. T-Zellen
können
mittels bekannter Verfahren aus einem Säuger isoliert werden. Siehe
z.B. R. Shimonkevitz et al., J. Exp. Med., (1983) 158:303.
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Damit
zusammenhängende
in vitro- und in vivo-Assays zum Untersuchen von sc-TCR-Molekülen sind beschrieben
worden. Derartige Assays können
leicht für
die Verwendung mit den vorliegenden polyspezifischen Bindungsmolekülen nach
Bedarf adaptiert werden.
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Siehe
das unten stehende Beispiel 14 für
einen besonders bevorzugten Assay zum Detektieren der Stimulation
von T-Hybridomzellen unter Verwendung bevorzugter bispezifischer
Hybridmoleküle.
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Die
vorliegende Beschreibung stellt zusätzliche Verfahren zum Untersuchen
der einzelkettigen und mehrkettigen polyspezifischen Bindungsproteine,
die hierin offenbart sind, bereit. Zum Beispiel kann die Funktionalität des sc-TCR-
oder Antikörper-bindenden
Teils der Bindungsmoleküle
leicht durch eine Vielzahl spezifischer Bindungsassays gezeigt werden.
Bevorzugte Bindungsassays überwachen
die spezifische Bindung zwischen dem Antikörper-bindenden Teil und einem
gewünschten
Zelloberflächenprotein,
und quantifizieren diese vorzugsweise. Bevorzugte spezifische Bindungsassays
schließen
Western-Blotting, ELISA, RIA, Mobilitäts-Verschiebungsassay ("mobility shift assay"), Enzymimmunassay,
kompetitive Assays, Sättigungsassays, zytometrische
Assays oder andere Proteinassays, die auf dem Fachgebiet bekannt
sind, ein. Bevorzugt sind Assays, die dazu fähig sind, ein Zelloberflächenprotein,
z.B. einen TCR, ein Glycoprotein oder ein anderes geeignetes Molekül, zu detektieren.
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Ein
bevorzugter Assay zum Analysieren der vorliegenden polyspezifischen
Bindungsmoleküle
ist ein ELISA-Assay. Zum Beispiel werden in einer Ausführungsform
geeignete Wirtszellen, die ein gewünschtes bispezifisches Hybridmolekül exprimieren,
in einem ELISA-Format unter Verwendung eines Antikörpers, der
zur spezifischen Bindung des Hybridmoleküls fähig ist, gescreent bzw. durchmustert.
Bevorzugt sind bispezifische Hybridmoleküle, die ein Protein-Tag, wie
z.B. ein EE-getaggtes bzw. -markiertes Molekül, einschließen. In
diesem Fall können
die getaggten Moleküle
unter Verwendung von im Handel erhältlichen Antikörpern, die
den Tag spezifisch binden, untersucht werden. Der gebundene Antikörper kann
zweckdienlicherweise unter Verwendung eines Standard-ELISA, z.B.
durch Bindung eines zweiten detektierbar markierten Antikörpers, der den
Antikörper,
der den EE-Tag erkennt, bindet, detektiert werden. Alternativ kann
das bispezifische Hybridmolekül
mit ei nem Antikörper
untersucht werden, der den sc-TCR oder die Antikörperbindungsdomäne, und insbesondere
das sc-Fv bindet, untersucht werden.
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Die
oben stehend beschriebenen ELISA-Assays können verwendet werden, um beinahe
jedes der hierin offenbarten polyspezifischen Bindungsproteine zu
detektieren und zu charakterisieren. Weiterhin können die ELISA-Assays dazu
verwendet werden, um Zellen auf die Fähigkeit, ein gewünschtes
polyspezifisches Bindungsprotein zu exprimieren, zu screenen. Siehe
Beispiel 3 und die 9A, 9B, 10A, 10B und 11 für Ergebnisse
illustrativer ELISA-Assays.
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Weiter
bevorzugte Assays zum Analysieren der vorliegenden polyspezifischen
Bindungsproteine schließen
Western-Immunblots ein. Kurz gesagt, kann ein bestimmtes polyspezifisches
Bindungsprotein, wie z.B. ein bispezifisches Hybridmolekül, durch
herkömmliche
Gelelektrophorese aufgetrennt und auf ein geeignetes Trägermedium
transferiert werden. Der transferierte Blot kann dann mittels einer
breiten Vielfalt von Antikörpern,
wie z.B. jene, die den sc-TCR oder die Antikörperbindungsdomäne, z.B.
das sc-Fv, spezifisch binden, untersucht werden. Gebundener Antikörper kann
mittels Standard-Detektionsverfahren sichtbar gemacht werden. Siehe
die unten stehenden Beispiele und 12.
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Weiter
bevorzugte Assays zum Analysieren der vorliegenden polyspezifischen
Bindungsproteine umfassen die Durchflusszytometrieanalyse. Zum Beispiel
kann die spezifische Bindung zwischen dem sc-TCR- oder sc-Fv-Teil
eines bispezifischen Hybridproteins und einem Glycoprotein oder
einem anderen geeigneten Marker, exprimiert auf einer Zelle, mittels
Durchflusszytometrieanalyse festgestellt werden. In einem spezielleren
Beispiel werden T-Hybridomzellen oder andere geeignete Zellen, die
das CD3-Molekül
exprimieren, mit dem bispezifischen Hybridmolekül unter Bedingungen, die zur
Bildung eines spezifischen Bindungskomplexes führen, in Kontakt gebracht.
Die Zellen werden dann gewaschen und mit einem detektierbar markierten
Antikörper
(z.B. biotinyliert), spezifisch für eine V-Kette des sc-TCR oder
einen Protein-Tag, gebunden an das bispezifische Hybridmolekül (z.B.
der EE-Tag), in
Kontakt gebracht. Ein chromogener Standardassay wird dann unter
Verwendung von markiertem Streptavidin und spektralphotometrischen
Detektionsverfahren durchgeführt.
Die Funktionalität
des sc-Fv kann durch Färbung
der T-Hybridomzellen gezeigt werden. Eine unspezifische Färbung kann
mittels einer Vielzahl von Verfahren, einschließlich der Verwendung von T-Hybridom-Zellen,
die das CD3-Molekül
nicht exprimieren, detektiert werden. Für einige Anwendungen kann es
nützlich
sein, die Bindungsspezifität
durch Einschließen eines
geeigneten Antikörpers,
der mit dem bispezifischen Hybridprotein um die Bindung der Zellen
kompetitieren kann, zu prüfen.
Bevorzugte bispezifische Bindungsproteine werden eine Erhöhung an
Cytochrom von etwa 5- bis 1000-fach und vorzugsweise von etwa 10-
bis 100-fach, im Vergleich zu einer geeigneten Kontrolle, aufweisen.
Siehe Beispiel 15 und die 17-19 für Ergebnisse
einer Durchflusszytometrieanalyse.
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Wie
diskutiert, betrifft die vorliegende Beschreibung rekombinante Bakteriophagen,
die Fusionsproteine einschließen,
die sc-TCR- oder sc-Fv-Moleküle,
fusioniert mit einem geeigneten Bakteriophagenprotein oder Fragment
davon, umfassen. Wie diskutiert, sind sc-Fv-Fusionsproteine, die
ein Bakteriophagenhüllprotein
umfassen, im Fachgebiet bekannt. Verfahren zur Herstellung und Verwendung
von sc-TCR-Fusionsproteinen, die ein Bakteriophagenhüllprotein
umfassen, sind offenbart worden im
US-Patent
Nr. 5,759,817 . Es wird aus den Beispielen, die folgen,
ersichtlich werden, dass die offenbarten Verfahren nach Bedarf adaptiert
werden können,
um die Herstellung der vorliegenden rekombinanten Bakteriophagen
zu erleichtern.
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Spezieller
zeigen bzw. präsentieren
("display") die vorliegenden
rekombinanten Bakteriophagen Fusionsproteine, die jeweils einen
sc-TCR oder ein sc-Fv, verknüpft
mit einem Bakterophagenhüllprotein
oder -fragment, einschließen.
Bevorzugte rekombinante Bakteriophagen dieser Erfindung sind bispezifisch
und weisen die Bindungsspezifität
der sc-TCR- und
sc-Fv-Fusionsproteine auf. Das sc-TCR-Fusionsprotein schließt im Allgemeinen
ein Bakteriophagenhüllprotein
oder ein Fragment davon, kovalent verknüpft mit einer V-α-Kette, fusioniert
mit einer V-β-Kette,
vorzugsweise durch eine flexible Peptidlinkersequenz, ein. Vorzugsweise
ist das Bakteriophagenhüllprotein
ein Gen III- oder Gen VIII-Bakteriophagenprotein. Das sc-Fv-Fusionsprotein schließt typischerweise
ein Bakteriophagenhüllprotein
oder -fragment, kovalent verknüpft
mit der VH- oder VL-Kette,
vorzugsweise durch ein flexibles Peptidlinkerprotein, ein.
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Wie
hierin verwendet, schließt "Bakteriophagenhüllprotein" das Volllängen-Hüllprotein ein. Ein geeignetes
Fragment dieses Hüllproteins
ist dazu fähig,
die Verpackung des sc-TCR oder sc-Fv und das Zeigen ("displaying") des sc-TCR oder
sc-Fv als eine Fusionsproteinkomponente auf der Bakteriophagenhülle zu erleichtern.
Eine erfolgreiche Verpackung kann auf zahlreiche Weisen, einschließlich Plaque-Assays,
die die Produktion infektiöser
Partikel quantifizieren, gezeigt werden. Eine spezifischere Offenbarung,
betreffend Ver fahren zur Herstellung und Verwendung, der Bakteriophagen,
kann in den unten stehenden Beispielen 21, 24, 26-28 gefunden werden.
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In
einer Ausführungsform
zeigen die rekombinanten Bakteriophagen sc-TCR- und sc-Fv-Fusionsproteine,
die jeweils optional ein oder mehrere fusionierte Protein-Tags (typischerweise
ein oder zwei) einschließen.
Die Anheftung von wenigstens einem Protein-Tag hat mehrere Vorteile,
einschließlich
der Bereitstellung eines unkomplizierten Weges der Aufreinigung
der Bakteriophagen aus Zellbestandteilen, die sie begleiten können. Bevorzugt
sind Protein-Tags, die eine chemische oder immunologische Erkennung
des Bakteriophagen erleichtern, wie z.B. jene spezifischen Tags,
die nachstehend beschrieben werden. Ein besonders bevorzugter Tag
ist die EE-Sequenz.
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Insbesondere
können
die sc-TCR- und sc-Fv-Fusionsproteine der rekombinanten Bakteriophagen
nahezu jedes hierin beschriebene sc-TCR- oder sc-Fv-Molekül einschließen. Zum
Beispiel kann das sc-TCR-Fusionsprotein kovalent in Sequenz verknüpft einschließen: 1)
eine V-α-Kette,
2) eine geeignete Peptidlinkersequenz, 3) eine V-β-Kette, 4)
eine Cβ-Kette
und 5) ein erstes Bakteriophagenhüllprotein oder -fragment. Das sc-Fv-Fusionsprotein
kann kovalent in Sequenz verknüpft
einschließen:
1) eine VH-Kette, 2) eine geeignete Peptidlinkersequenz,
3) eine VL-Kette und 4) ein zweites Bakteriophagenhüllprotein
oder -fragment. Das erste und zweite Bakteriophagenhüllprotein
kann das gleiche oder verschieden sein, abhängig von der Menge oder Qualität des gewünschten
Zeigens ("display").
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In
Ausführungsformen,
in denen der rekombinante Bakteriophage Fusionsproteine einschließt, die
jeweils ein sc-TCR- oder sc-Fv-Fusionsprotein umfassen, wird auf
diesen Bakteriophagen hierin manchmal als ein "bispezifischer Bakteriophage" oder einfach "bispezifischer Phage" Bezug genommen.
Beispielhafte derartige bispezifische Phagen schließen jene
ein, die einen gewünschten
sc-TCR, fusioniert mit dem Gen VIII-Bakteriophagenprotein, und das
sc-Fv, fusioniert mit dem Gen III-Protein, zeigen. In einigen Fällen kann
es jedoch nützlich
sein, rekombinante bispezifische Bakteriophagen herzustellen, die
den sc-TCR, fusioniert mit dem Gen III-Protein, und das sc-Fv, fusioniert
mit dem Gen VIII-Protein, zeigen.
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Gegebenenfalls
kann ein Protein-Tag kovalent mit dem C-Terminus des C-β-Fragments und dem N-Terminus
des Gen III-Bakteriophagenproteins verknüpft sein. Ferner wird ein sc-TCR-Fusionsprotein
offenbart, das einen ersten Protein-Tag, kovalent verknüpft zwischen
dem C-Terminus der V-β-Kette
und dem N-Terminus des Gen III-Bakteriophagen proteins, und einen
zweiten Protein-Tag, kovalent verknüpft mit dem C-Terminus des
Fusionsproteins, einschließt.
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Weiterhin
offenbart wird ein sc-TCR-Fusionsprotein, das kovalent in Sequenz
verknüpft
einschließt:
1) eine V-α-Kette,
2) eine Peptidlinkersequenz, 3) eine V-β-Kette, kovalent verknüpft mit
einem C-β-Kettenfragment,
und 4) ein Gen VIII-Bakteriophagenprotein. Offenbart wird ebenfalls
ein sc-TCR-Fusionsprotein, das kovalent in Sequenz verknüpft einschließt: 1) eine
V-α-Kette,
kovalent verknüpft
mit einem C-α-Kettenfragment, 2)
eine Peptidlinkersequenz, 3) eine V-β-Kette, kovalent verknüpft mit
einem C-β-Kettenfragment,
und 4) ein Gen VIII-Bakteriophagenprotein. In dieser Ausführungsform
kann der sc-TCR ferner einen ersten Protein-Tag, kovalent verknüpft mit
dem C-Terminus der V-β-Kette
und dem N-Terminus
des Gen VIII-Proteins, und einen zweiten Protein-Tag, kovalent verknüpft mit
dem C-Terminus des Fusionsproteins, einschließen. Zusätzlich kann ein Protein-Tag
kovalent verknüpft
sein mit dem C-Terminus des C-β-Kettenfragments
und dem N-Terminus des Gen VIII-Proteins.
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Sofern
gewünscht,
können
die rekombinanten Bakteriophagen so manipuliert werden, dass sie
Valenzen von etwa 2 bis 10 und vorzugsweise von etwa 2 bis 3 aufweisen.
Das heißt,
die Bakteriophagen können so
formatiert werden, dass sie einschließen: 1) von etwa 2 bis 3 sc-TCR-Fusionsproteine,
2) von etwa 2 bis 3 sc-Fv-Fusionsproteine oder 3) von etwa 2 bis
3 sc-TCR- und sc-Fv-Fusionsproteine. Derartige polyspezifische Bakteriophagen
sind hochgradig nützlich,
z.B. wenn es wünschenswert
ist, die Avidität
oder Bindungsaffinität eines
sc-TCR- oder sc-Fv-Fusionsproteins,
gezeigt auf dem Bakteriophagen, zu erhöhen.
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Die
vorliegende Beschreibung stellt auch Verfahren zur Herstellung der
hierin beschriebenen rekombinanten polyspezifischen Bakteriophagen
bereit. Zum Beispiel werden, in einer Ausführungsform, bakterielle Wirtszellen
mit Polynucleotiden, die für
einen sc-TCR oder ein sc-Fv codieren, in denen der/das codierte sc-TCR
oder sc-Fv mit einem geeigneten Bakteriophagenhüllprotein oder -fragment fusioniert
ist, transfiziert. In Betracht gezogen werden auch Polynucleotide,
die für
ein funktionelles Fragment des sc-TCR oder sc-Fv codieren. In Betracht
gezogen werden auch Polynucleotide, die für mehrfache Kopien (d.h. etwa
2 bis 5) des sc-TCR oder sc-Fv codieren.
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Die
vorliegenden rekombinanten Bakteriophagen können mittels einer oder einer
Kombination von Strategien produziert werden. Bevorzugt sind Verfahren,
die bakterielle Wirtszellen, wie z.B. E. coli, verwenden, die zu
der Bakteriophagenpropagation führen.
In einer speziellen Ausführungsform
würden
die Wirtszellen mit einem Polynucleotid, das für das sc-TCR-Fusionsprotein
codiert, unter Bedingungen transfiziert, die hinreichend sind, um
dieses als Teil der Bakteriophagenhülle oder des Capsids zu zeigen
bzw. zu präsentieren. Die
Wirtszelle kann zur gleichen Zeit oder zu einer späteren Zeit
mit einem Polynucleotid, das für
das sc-Fv-Fusionsprotein codiert, unter Bedingungen transfiziert
werden, die auch zum Zeigen bzw. Präsentieren des sc-Fv-Fusionsproteins
auf dem Capsid führen.
Die Produktion der polyspezifischen Bakteriophagen kann, sofern
gewünscht,
mittels einer Vielzahl herkömmlicher
Verfahren, wie z.B. RIA, ELISA, Western-Immunblot und Affinitätschromatographie,
detektiert und quantifiziert werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
werden die rekombinanten polyspezifischen Bakteriophagen hergestellt,
indem geeignete Wirtszellen mit "monospezifischen" rekombinanten Bakteriophagen,
die unabhängig die
hierin beschriebenen sc-TCR- oder sc-Fv-Fusionsproteine tragen, infiziert werden.
Eine spezifischere Offenbarung in Bezug auf derartige Bakteriophagen
kann im
US-Patent Nr. 5,759,817 gefunden
werden. In einer spezifischeren Ausführungsform können z.B.
die polyspezifischen Bakteriophagen hergestellt werden, indem geeignete
bakterielle Wirtszellen zuerst mit einem monospezifischen Bakteriophagen
infiziert werden, und dann die gleichen Wirtszellen mit dem anderen
monospezifischen Bakteriophagen infiziert werden. Alternativ kann
die Infektion durch Co-Infizieren mit beiden monospezifischen Bakteriophagen
durchgeführt
werden.
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Es
wird geschätzt
werden, dass die Verfahren zur Herstellung der rekombinanten polyspezifischen Bakteriophagen
in hohem Maße
flexibel sind. Das heißt,
dass die Reihenfolge, in der die Wirtszellen mit einem speziellen
Polynucleotid (oder rekombinantem Bakteriophagen) transfiziert (oder
infiziert) werden, nicht wichtig ist, solange der resultierende
rekombinante Bakteriophage die beabsichtigten Bindungsspezifitäten aufweist. Die
rekombinanten Bakteriophagen bieten eine Anzahl wichtiger Verwendungen
und Vorteile. Zum Beispiel zeigen bzw. präsentieren die Bakteriophagen
vorzugsweise sc-TCR- und sc-Fv-Moleküle von Volllänge oder beinahe
vollständiger
Länge.
Demgemäß beeinflusst
die Verwendung der vorliegenden Bakteriophagen-Bibliotheken die
Analyse von sc-TCR- und sc-Fv-Molekülen, insbesondere sc-TCR- und
sc-Fv-Bindungstaschen, positiv.
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Die
rekombinanten Bakteriophagen sind besonders nützlich für ein breites Spektrum von
Durchmusterungen ("screens"), wie z.B. jenen,
die so formatiert sind, dass sie die spezifische Bindung eines sc-TCR- und
von sc-Fv-Molekülen
detektieren und bewerten. Die Bak teriophagen sind auch nützlich zum
Analysieren einer Vielzahl von Bindungsmolekülen, wie z.B. Antigene, Antikörper, kleine
Moleküle,
Superantigene und MHC/HLA-Peptidkomplexe. Es ist bedeutsam, dass
die vorliegenden Bakteriophagen-Displaybibliotheken Fusionsproteine
mit einer V-α-
und einer V-β-Kette
exprimieren, wodurch die Herstellung von Fusionsproteinen, die für TCRs,
die in vivo gefunden werden, vollständiger repräsentativ sind, ermöglicht wird.
-
Weiterhin
können
die Bakteriophagen manipuliert werden, um die Bildung spezifischer
Bindungskomplexe zwischen den Bakteriophagen und gewünschten
Bindungsmolekülen
oder sogar Zellen zu maximieren, wodurch die Detektion der Bindungsmoleküle oder
Zellen, die selten oder schwach bindend sein können, erhöht wird. Die Bakteriophagen
sind insbesondere für
Biopanning-Techniken (z.B. Zell-Panning und Immunpanning) zugänglich.
-
Wie
diskutiert, können
die rekombinanten Bakteriophagen und Bakteriophagen-Bibliotheken in Kit-Form
bereitgestellt werden. Der Kit kann rekombinante Bakteriophagen,
die einen einzelnen Typ von sc-TCR und sc-Fv zeigen bzw. präsentieren,
einschließen.
Alternativ kann der Kit eine rekombinante Bakteriophagenbibliothek
einschließen,
wobei die Bibliothek in diesem Fall eine Vielzahl verschiedener
sc-TCR- und sc-Fv-Fusionsproteine einschließen wird. Spezifischere Kits
schließen
ferner passende Wirtszellen und/oder Reagenzien zur Detektion der
Bakteriophagen, z.B. Antikörper,
und Anweisung zur Verwendung des Kits ein.
-
Die
vorliegende Beschreibung erwähnt
auch eine Vielzahl von Verfahren zur Verabreichung wenigstens eines
polyspezifischen Bindungsproteins an einen Säuger und vorzugsweise einen
Nager oder einen Primaten, wie z.B. einen menschlichen Patienten.
In einer Ausführungsform
wird z.B. ein Verfahren zum Verabreichen eines Polynucleotids, das
für ein
polyspezifisches Bindungsmolekül
und insbesondere ein einzelkettiges polyspezifisches Bindungsmolekül codiert,
bereitgestellt. Bevorzugt werden Polynucleotide, die das einzelkettige
Bindungsmolekül
in dem Säuger
exprimieren können.
Vorzugsweise wird DNA, die die codierenden Regionen des Bindungsproteins
trägt,
geeigneterweise unter der Kontrolle eines starken eukaryotischen
Promotors, wie z.B. eines starken viralen Promotors (z.B. CMV) direkt
in die Skelettmuskulatur des Subjekts gemäß bekannter Verfahren injiziert.
Verfahren zur Verabreichung von Plasmid-DNA, Aufnahme dieser DNA durch
Zellen des Subjekts, an das verabreicht wurde, und Expression des
Proteins sind beschrieben worden (siehe J. Ulmer et al., Science,
(1993) 259:1745-1749). In Ausführungsformen,
in denen das polyspezifische Bindungsmolekül an einen Säuger und
insbesondere einen Menschen verabreicht wird, ist es bevorzugt,
dass der Isotyp des Moleküls
mit dem eingesetzten Wirt kompatibel ist.
-
Wie
zuvor festgestellt, haben die polyspezifischen Bindungsproteine
der vorliegenden Erfindung therapeutische Anwendungen. Zum Beispiel,
wie diskutiert, können
die Bindungsmoleküle
verwendet werden, um die Spezifität einer bestimmten Immunzelle
und insbesondere einer T-Zelle, CTL, CD8+-Zelle, NK-Zelle oder eines
Makrophagen umzuleiten bzw. neu auszurichten, um eine gewünschte Zielzelle,
die MHC exprimiert, wie z.B. eine virusinfizierte oder eine Tumorzelle,
zu eliminieren. Die Vernetzung der Immunzellen mit den Zielzellen
stellt eine wirksame bzw. starke Immunantwort bereit, die ausreicht,
um die Zielzelle zu schädigen
oder abzutöten.
-
Weiterhin
können
die hierin beschriebenen polyspezifischen Bindungsproteine verabreicht
werden, um eine Immunantwort in einem Säuger zu verringern oder zu
eliminieren, z.B. um einen Säuger,
wie z.B. einen Menschen, der an Krebs und einer Infektionskrankheit
leidet oder dafür
empfänglich
ist, zu behandeln. Zur Behandlung geeignet sind jene Subjekte, die
an einer unerwünschten
Immunantwort leiden oder wahrscheinlich daran leiden, z.B. Patienten,
die sich einer Transplantationsoperation, wie z.B. der Transplantation
von Herz, Niere, Haut oder anderen Organen, unterziehen. In Situationen,
die mit einer Transplantatabstoßung
zusammenhängen,
kann ein Behandlungsprotokoll geeigneterweise vor der chirurgischen
Vorgehensweise begonnen werden.
-
Die
Verabreichung der hierin beschriebenen polyspezifischen Bindungsmoleküle kann über beliebige geeignete
Mittel, wie z.B. Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge
des Fusionsproteins oder des für
dieses codierenden Polynucleotids erfolgen. In einigen Ausführungsformen,
in denen eine DNA-Verabreichung gewünscht wird, kann es hilfreich
sein, zwei oder mehr Polynucleotide, codierend für Teile eines gewünschten
polyspezifischen Bindungsproteins, bereitzustellen, wie etwa, wenn
die Verwendung eines bispezifischen Hybridmoleküls gewünscht wird.
-
Eine
Zahl spezifischer Herangehensweisen kann eingesetzt werden, um gewünschte Zielzellen
gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verringern oder abzutöten. Zum Beispiel stellt ein
Behandlungsverfahren zum Schädigen
und vorzugsweise Abtöten
von Zielzellen die Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge
eines gewünschten
polyspezifischen Bindungsmoleküls
zum Verknüpfen
von Zielzellen, die einen MHC-Komplex exprimieren, mit spezifischen
Immunzellen, die ein Zelloberflächenantigen
exprimieren, bereit. Die Asso ziation zwischen den Zielzellen und
den Immunzellen erleichtert eine Immunreaktion, die die Zielzellen
schädigt
und vorzugsweise eliminiert. In einigen Ausführungsformen kann, nach Bedarf,
mehr als ein polyspezifisches Bindungsmolekül verabreicht werden. In einigen
Fällen
können
T-Zell-vermittelte Immunantworten, wie z.B. T-Zell-Proliferation,
-Differenzierung, -Aktivierung oder B-Lymphozyten-Stimulation, selektiv
kontrolliert werden.
-
Die
hierin beschriebenen polyspezifischen Bindungsproteine können einem
Sauger mittels Injektion, z.B. intraperitoneale oder intravenöse Injektion,
verabreicht werden. In bevorzugten Ausführungsformen werden die polyspezifischen
Bindungsproteine vorzugsweise durch bzw. aus Säugerzellen oder anderen geeigneten
Zellen produziert und vor der Verwendung aufgereinigt, so dass sie
im Wesentlichen oder vollständig
frei von Pyrogenen sind. Die optimale Dosis für eine gegebene therapeutische
Anwendung kann durch herkömmliche
Mittel bestimmt werden und wird im Allgemeinen in Abhängigkeit
von einer Zahl von Faktoren, einschließlich des Verabreichungswegs,
des Patientengewichts, der allgemeinen Gesundheit, des Geschlechts
und anderer derartiger Faktoren, die vom Fachmann auf dem Gebiet
erkannt werden, variieren.
-
Die
Verabreichung kann in einer Einzeldosis oder einer Reihe von Dosen,
getrennt durch Intervalle von Tagen oder Wochen, erfolgen. Der Begriff "einzelne Dosis", wie hierin verwendet,
kann eine solitäre
Dosis sein und kann auch eine Dosis mit anhaltender Freisetzung
sein. Das Subjekt kann ein Säuger
(z.B. ein Mensch oder Tierbestand, wie z.B. Rinder und Haustiere,
wie z.B. Hunde und Katzen) sein und eine Behandlung als eine pharmazeutische
Zusammensetzung einschließen,
welche wenigstens ein polyspezifisches Bindungsprotein und typischerweise
ein derartiges Protein umfasst. Derartige pharmazeutische Zusammensetzungen der
Erfindung werden gemäß Verfahrensweisen,
die im Fachgebiet bekannt sind, hergestellt und verwendet. Zum Beispiel
können
Formulierungen, die eine therapeutisch wirksame Menge des Bindungsproteins
enthalten, in Einzeldosis- oder Mehrfachdosisbehältern, z.B. verschlossene Ampullen
und Glasfläschchen
bzw. Vials, bereitgestellt werden und können in einem gefriergetrockneten
(lyophilisierten) Zustand gelagert werden, wobei nur die Zugabe
des sterilen Flüssigkeitsträgers, z.B.
Wasserinjektionen, unmittelbar vor der Verwendung erforderlich ist.
Liposomenformulierungen können
auch für
viele Anwendungen bevorzugt sein. Andere Zusammensetzungen zur parenteralen
Verabreichung werden auch geeignet sein und schließen wässrige und nicht-wässrige sterile
Injektionslösungen
ein, die Antioxidanzien, Puffer, Bakteriostatika und gelöste Stoffe, welche
die Formulierung mit dem Blut des beabsichtigten Empfängers isotonisch
machen, enthalten können; und
wässrige
und nicht-wässrige
sterile Suspensionen, die Suspendiermittel und Verdickungsmittel
einschließen
können,
ein.
-
Verwendungen
der Erfindung, die das Verringern oder Eliminieren von Zielzellen,
die z.B. einen Tumor- oder Viruspeptid-beladenen MHC exprimieren,
einschließen,
können
in Kombination mit anderen Therapien, wie z.B. antiviralen, immunsuppressiven,
Antikrebs- oder
anti-inflammatorischen Therapien verwendet werden, um ein wirksameres
Behandlungsregime bereitzustellen. Zum Beispiel können die
polyspezifischen Bindungsproteine dieser Erfindung mit spezifischen
antiviralen Mitteln, wie z.B. jene, die zum Verringern oder Eliminieren
einer Retrovirusinfektion, und insbesondere einer Infektion mit
dem AIDS-Virus, verwendet werden, verwendet werden. Weiterhin können die
polyspezifischen Bindungsproteine mit Standard-Antikrebs-Therapien,
wie z.B. Chemotherapie oder Immuntherapie verwendet werden.
-
Wie
zuvor erwähnt,
kann es in manchen Fällen
nützlich
sein, Antikörper
gegen die hierin beschriebenen polyspezifischen Bindungsproteine
oder Fragmente davon zu erzeugen.
-
Wie
oben stehend erwähnt,
können
die hierin beschriebenen polyspezifischen Bindungsmoleküle leicht
durch eine oder eine Kombination von Strategie(n) modifiziert werden,
um die Bindung zu verbessern.
-
Im
Wesentlichen reine lösliche
Fusionsproteine oder Nucleinsäuren
sind zu wenigstens etwa 90 bis 95% rein und vorzugsweise zu wenigstens
98 bis 99% oder mehr rein für
eine pharmazeutische Verwendung. Sobald sie partiell oder zu wesentlicher
Reinheit aufgereinigt sind, können
die löslichen
Fusionsproteine therapeutisch (einschließlich extrakorporeal) oder
in der Entwicklung oder Durchführung
von in vitro- oder in vivo-Assays, wie hierin offenbart, verwendet
werden.
-
Die
folgenden nicht-einschränkenden
Beispiele sind für
die Erfindung erläuternd.
-
Beispiel 1 – Konstruktion von p-149-Einzelketten
(sc)-TCR
-
Der
T-Zell-Klon, p-149, erkennt ein Peptidfragment (STPPPGTRV, SEQ ID
NO: 10) des humanen Wildtyp-Tumorsuppressorproteins p53, restriktiert
bzw. geschnitten durch HLA-A2.1. (Siehe Theobald et al., PNAS, 1995).
Das T-Zell-Rezeptorgen wurde in ein Einzelkettenformat von drei
Domänen
kloniert, für
das zuvor gezeigt worden war, dass es löslichen TCR und funktionelle
Rezeptormoleküle
produziert (1A).
-
Kurz
gesagt, wurde mRNA aus dem T-Zell-Klon isoliert und cDNA wurde unter
Verwendung des Marathon-cDNA-Amplifikationskits (Clontech) hergestellt.
Die cDNA wurde als Matrize in einer Polymerasekettenreaktion (PCR)
mit den Primern KC171 und KC174 verwendet, um ein 5'SfiI3'SpeI-Vα-Kettenfragment,
einschließlich
der ersten sieben Aminosäuren
des N-Terminus der Cα-Kette,
zu produzieren. Die gleiche cDNA wurde dann als PCR-Matrize mit
den Primern KC172 und KC176 verwendet, um ein 5'XhoI-3'XmaI-V-beta-C-beta-Kettenfragment zu erzeugen. Die
C-beta-Kette wurde genau vor dem Cysteinrest an Aminosäure 127
der Volllangen-C-beta-Kette trunkiert bzw. verkürzt.
-
Die
alpha- und beta-Kettenfragmente wurden zur DNA-Sequenzbestimmung
in das pGEM-T Easy Vector System (Promega) kloniert. Korrekte Fragmente
wurden restriktionsverdaut und in Restriktionsvektor pKC60 kloniert,
um ein V-alpha-(G
4S)
4-V-beta-C-beta-sc-TCR-Molekül zu schaffen.
Der pKC60-Vektor wird hierin als PSUN23 (
3) bezeichnet.
Der pKC60-Vektor ist in der anhängigen
US-Anmeldung Nr. 08/813,731 beschrieben
worden. Der neue Vektor wurde pNAG2 genannt (
4).
-
Das
E. coli-DNA-Konstrukt pNAG2 wurde dann mittels PCR mit den Primern
KC203 und KC208 reamplifiziert, um ein 5'AgeI-3'HpaI/BspEI/NruI/ClaI-DNA-Fragment zu
erzeugen. Das sc-TCR-Fragment wurde zur DNA-Sequenzbestimmung in
das pGEM-T Easy Vektor System kloniert.
-
Dieser
neue pGEM-basierte Vektor wurde dann als "Shuttlevektor" zur Einführung anderer DNA-Fragmente
verwendet, um ein bispezifisches sc-Molekül zu schaffen.
-
1. Klonierung und Expression varianter
p-149-sc-TCR-Formen in E. coli.
-
Es
ist möglich,
den p-149-sc-TCR in einer Vielzahl nützlicher Konstrukte bereitzustellen.
Zum Beispiel können
vier Variationen des pSUN21-Konstrukts, unten stehend beschrieben,
verwendet werden, um den sc-TCR zu exprimieren. Es ist gefunden
worden, dass der Level an löslichem
sc-TCR erhöht
ist, wenn der sc-TCR in dem pSUN21-sc-TCR-Design, das in 1B gezeigt ist, exprimiert wird. Daher wird eine
initiale Klonierung unter Verwendung dieses einzelkettigen Konstrukts
als Matrize bewerkstelligt werden. Wie beschrieben, wird eine zweistufige
Klonierungsverfahrensweise verwendet werden, um den sc-TCR in den
Expressionsvektor einzubauen. Wie diskutiert, ist die p-149-cDNA,
die für
die Volllängen-alpha- und -beta-Ketten dieses
Rezeptors codiert, kloniert worden. Damit verwandte Klonierungsverfahren
können
zum Herstellen der Varianten verwendet werden.
-
Zum
Beispiel wird eine Variante des p-149-TCR-Konstrukts dem DO11.10-sc-TCR,
kloniert in den Vektor pSUN21, stark ähneln. Dieses Konstrukt enthält die Vα-Domäne, einen
Bereich von 10-25 Aminosäuren, gefolgt
von einem (G4S)4-Linker, und die Vβ/Cβ-Domänen.
Eine EE-Tag-Sequenz wird in die carboxyterminale Region eingeschlossen
werden. Diese erleichtert die Detektion der Moleküle auf Immunblots
und kann zur Vernetzung von sc-TCR-Molekülen verwendet werden. Ein geringfügig modifiziertes
zweites Konstrukt wird für eine
BirA-Stelle (siehe unten stehendes Beispiel 24) am carboxyterminalen
Ende codieren. BirA ist als eine Biotinylierungssequenz charakterisiert
worden und ist verwendet worden, um tetramere Formen von MHC-Molekülen zu produzieren.
Siehe Altman et al., Science, 274, 94-96 (1996). Die Stelle wird
zum Konstruieren tetramerer sc-TCR-Moleküle zur Bewertung des sc-TCR
in Zellbindungs- und Blockierungsassays verwendet werden. In Betracht
gezogen wird auch die Konstruktion monomerer Formen durch Vernetzung
des sc-TCR mit dem
sc-Fv, enthaltend die BirA- bzw. Avidin (siehe unten stehendes Beispiel
24) -Tags. Die Hinzufügung der
BirA-Stelle durch genetische Manipulation weist einen Vorteil auf
gegenüber
traditionelleren Biotinylierungsverfahren, die auf chemischen Vernetzungsprotokollen
beruhen. In manchen Fällen
resultiert die Verwendung solcher Kupplungsmittel in der Denaturierung
des Proteins, welche vermieden werden könnte, indem eine Stelle zur
Biotinylierung auf dem Genlevel codiert wird. Ein weiterer Vorteil
davon die BirA-Stelle zu haben, ist, dass stöchiometrisch ein eins:eins
Molverhältnis
von sc-TCR:sc-Fv zusammengesetzt werden kann.
-
In
einem weiteren Beispiel kann eine p-149-sc-TCR-Variante hergestellt
werden, die die DNA, die für die
jun-Sequenz codiert, enthalten wird. Diese wird als ein 3'-DNA-Fragment in das sc-TCR-Design
kloniert. Die sc-TCR/jun-Fusion wird für eine Vernetzung mit der sc-Fv/fos-Fusion
verfügbar
sein.
-
In
noch einem weiteren Beispiel einer p-149-Variante kann ein Fusionsprotein
hergestellt werden, wobei die carboxyterminale Region des Cβ/EE-Tags
genetisch mit pVIII, dem Haupthüllprotein
filamentöser
Phagen, fusioniert ist. Eine Vielzahl von sc-TCR-Fusionen, die Bakteriophagenproteine,
einschließlich
der pVIII- und pIII-Proteine, umfassen, sind in der anhängigen
US-Anmeldung Nr. 08/813,781 offenbart
worden. Wie wir beschrieben haben, wird die Konstruktion eines bispezifischen
Phagen (Expression von sowohl sc-TCR- als auch sc-Fv-Fragmenten
auf der Oberfläche
des Phagen) die eine Form dieses Hybridmoleküls sein. Das Molekül weist
eine Vielzahl wichtiger Anwendungen, einschließlich des Abtötens von Tumorzellen
in vitro und in vivo durch Bildung einer "Brücke" zwischen CTL und
Zielzellen, auf. Der pSUN21-Vektor wird zum Klonieren der sc-TCR/pVIII-Fusion
verwendet werden. Der Vektor weist einen lacZ-Promotor auf und ist
in der Entwicklung des sc-TCR/Phage-Displaymodells, diskutiert im Abschnitt
vorläufige
Ergebnisse, verwendet worden. Dieser ist ein modifizierter pBlue
Script-Vektor, der Phagen, exprimierend sc-TCR/pVIII-Moleküle, nach
Superinfektion mit Wildtyp-Phagen, produzieren kann.
-
Wie
in den anhängigen
US-Anmeldungen Nrn. 08/813,781 und
08/813,781 offenbart, kann
eine Vielzahl spezifischer DNA-Vektoren verwendet werden, um einen
gewünschten
sc-TCR mit Bakteriophagenhüllproteinen
zu fusionieren. Zum Beispiel offenbaren die anhängigen US-Anmeldungen die DNA-Vektoren
pKC46 (pSUN18) und pKC62 (pSUN19). Diese Vektoren sind gemäß dem Budapester
Vertrag bei der American Type Culture Collection (ATCC) hinterlegt
worden. Die DNA-Vektoren wurden bei der ATCC am 26. Februar 1997 hinterlegt
und erhielten die Eingangsnummern 97895 (pSUN18) und 97896 (pSUN19).
Der DNA-Vektor pKC62 (pSUN19) schließt einen phoA-Promotor, eine
modifizierte pelB-Sequenz,
eine Gen-10-Ribosomenbindungsstelle und ein Gen VIII-Bakteriophagenprotein
ein. Der DNA-Vektor pKC46 (pSUN18) schließt den lacZ-Promotor, einen
EE-Tag und ein Gen III-Bakteriophagenprotein ein. Die DNA-Vektoren
können
in E. coli oder anderen geeigneten Wirtszellen gemäß Standardverfahren
propagiert werden.
-
Die
DNA-Vektoren pKC46 (pSUN18) und pKC62 (pSUN19) sind dazu konzipiert,
eine Vielzahl von Vα-,
Vβ-Cβ- und Polypeptidlinkersequenzen
aufzunehmen. Die Vα-Kette
beider DNA-Vektoren kann durch Restriktionsverdau mit SFiI und SpeI
entfernt werden. Die Vβ-Cβ-Kette kann
durch Restriktionsverdau mit XhoI-XmaI entfernt werden. Weiterhin
ermöglichen
die DNA-Vektoren den Austausch der Peptidlinkersequenz durch Restriktionsverdau
mit SpeI und XhoI. Siehe die 2A-2E für spezifischere
Beispiele von sc-TCR-Konstrukten.
-
Beispiel 2 – Aufreinigung und Charakterisierung
des p-149-sc-TCR
-
Die
anhängige
US-Anmeldung, Aktenzeichen Nr.
08/943,086 offenbart
eine Vielzahl von Verfahren zum Aufreinigen von sc-TCR-Proteinen,
einschließlich
derer, die den DO11.10-sc-TCR umfassen. Diese Verfahren können adaptiert
werden, um das p-149-Fusionsprotein aufzureinigen. Zum Beispiel
kann zum Aufreinigen des sc-TCR ein Antikörper mit Spezifität für ein Konformationsepitop
auf Vβ 11.0
oder Vα 2.3
entsprechend der Vorgaben, die in der anhängigen US-Anmeldung offenbart
sind, verwendet werden. Insbesondere kann der p-149-sc-TCR an einer
Immunaffinitätssäule unter
Verwendung der nachstehenden Verfahrensweise gereinigt werden.
-
Eine
Zellpaste, erzeugt ausgehend von einem Fermentor, kann im Extraktionspuffer
suspendiert werden, gefolgt von mechanischen Lysieren der Zellen
mittels Passage durch eine French-Presse. Der Überstand wird mittels Zentrifugation
bei 25.000 × g
geklärt
und auf eine Q-Sepharose-Säule
aufgebracht. Der sc-TCR wird im Durchfluss bzw. Eluat ("flow-thru") gesammelt und dann
auf eine Protein-A-Sepharose-Säule,
vernetzt mit mAb H57-95, aufgebracht. Dies ist ein Hamster-mAb,
der für
ein Epitop auf der C-beta-Domäne
von murinen TCRs spezifisch ist. Dieser Antikörper zeigt gute Bindungseigenschaften
für murine
TCRs und ist zuvor verwendet worden, um intakte sc-TCR-Moleküle sowie
Bruchstücke
bzw. Abbauprodukte aus dem Lysat aufzureinigen. Um die abgebauten
oder falsch gefalteten Rezeptoren zu entfernen, wird eine zweite
Antikörper-Affinitätssäule verwendet
werden, die zwischen sc-TCR, der eine intakte Konformation aufweist,
und sc-TCR, der abgebaut worden ist, unterscheiden kann. Gebundener
sc-TCR wird unter Verwendung eines 50 mM Glycinpuffers, pH 11, eluiert
und die sc-TCR-Präparation
wird mittels Laufenlassen einer Probe an einem 12%igen SDS-Polyacrylamidgel
und Färben
mit Coomassie Brilliant Blue oder Western-Blotting analysiert werden.
-
Um
festzustellen, ob das exprimierte Protein funktionell ist, kann
der sc-TCR gemäß Assays,
die in den anhängigen
US-Anmeldungen, Aktenzeichen
08/813,781 und
08/943,086 , offenbart sind,
wie z.B. ein Zellbindungsassay und ein Blockierungsassay, untersucht
werden. Der Zellbindungsassay kann wie in den anhängigen US-Anmeldungen
diskutiert, durchgeführt
werden. Alternativ können
die Assays durch Bildung von Tetrameren unter Verwendung von sc-TCR-Molekülen, die
eine einzelne Biotinsequenz am carboxyterminalen Ende einschließen, modifiziert
werden. Siehe unten stehendes Beispiel 24. Die Tetramere werden
durch Zugabe von Streptavidin, gekuppelt an PE, und dann Inkubieren
dieser Moleküle
mit Tumorzellen, die dafür
bekannt sind, das 149-Peptid, assoziiert mit HLA-A2.1, natürlicherweise
zu prozessieren und zu präsentieren,
gebildet. Kontrollen werden Zellen einschließen, die nur das HLA-A2.1-Antigen
exprimieren, und Zellen, die weder das HLA-A2.1 noch das Peptid
exprimieren. Es wird antizipiert, dass sich ein Peak in der Fluoreszenz
von Zellen, die das Peptid, assoziiert mit HLA-A2.1 exprimieren,
verschiebt.
-
Beispiel 3 – Konstruktion, Expression
und Charakterisierung des DO11.10-sc-TCR
-
Der
DO11.10-TCR erkennt das OVA-Peptid (323-339) im Kontext des Klasse
II-MHC-IAd-Moleküls. (Siehe
Haskins et al., J. Exp. Med., 1983). Das E. coli-DNA-Konstrukt pKC60
wurde mittels PCR mit den Primern KC169 und KC208 reamplifiziert,
um ein 5'AgeI-3'HpaI/BspEI/NruI/ClaI-DNA-Fragment zu
erzeugen. Das sc-TCR-DNA-Fragment wurde zur DNA-Sequenzbestimmung
in das pGEM-T Easy Vector System kloniert. Die korrekte sc-TCR-DNA wurde dann
mit AgeI und HpaI restriktionsverdaut und in den "Shuttlevektor" kloniert, wobei
das vorherige sc-TCR-DNA-Fragment ersetzt wurde, um ein neues bispezifisches
sc-Molekül vom
Typ sc-TCR/scSc-Fv zu erzeugen. Das bispezifische DO11.10-sc-Molekül wurde
dann in pSUN27 kloniert, um pBISP/DO11.10 zu erzeugen (6).
-
Der
pBISP/DO11.10-Vektor (pSUN 28) ist gemäß dem Budapester Vertrag bei
der ATCC am 03. September 1998 hinterlegt worden und hat die Eingangsnummer
203186 erhalten.
-
1. Expression von varianten sc-TCR-Molekülen in E.
coli.
-
Die
Wirkung von Änderungen
im Design des sc-TCR wurde auf der Ebene der Proteinexpression untersucht.
Vektoren, die für
die verschiedenen sc-TCR- und Fusionskonstrukte codieren, wurden
verwendet, um E. coli-K91-Zellen zu transformieren. Die Expressionsexperimente
wurden durchgeführt,
indem transformierte K91-Zellen über
Nacht in Medien, die anorganisches Phosphat enthielten, um einer
Aktivierung des phoA-Promotors und Induzieren der Proteinexpression
vorzubeugen, wachsen gelassen wurden. Am folgenden Morgen wurde
eine neue Kultur, ausgehend von der Über-Nacht-Kultur begonnen und
wachsen gelassen, bis das Phosphat verbraucht war. Die Dauer der
Induktion wurde durch Überwachung
des Phosphatverbrauchs über die
Zeit in der Kultur normalisiert. Siehe die anhängigen US-Anmeldungen, Aktenzeichen
08/813,781 und
08/943,086 , für eine weitere Offenbarung
bezüglich
des Produzierens von sc-TCR-Fusionsmolekülen.
-
Um
den Expressionslevel zwischen den verschiedenen Konstrukten zu vergleichen,
wurde Protein aus Proben zur Analyse aus Zelllysaten, die auf die
gleiche Absorptionsablesung bei 600 nm (10 OD/ml) normalisiert worden
waren, präpariert.
Protein wurde aus den Zellen mittels (Ultra-)Schallbehandlung freigesetzt
und die Probe wurde mittels Zentrifugation bei 25.000 × g für 20 Minuten
geklärt.
Die Proben wurden auf ein 12%iges SDS-PAGE-Gel geladen und, nach Elektrophorese
und Transfer der Proteine auf eine Nylonmembran, wurde der TCR durch
Untersuchung mit einem Antikörper,
der für
den EE-Tag spezifisch ist, detektiert. Wir beobachteten in diesem
Expressionsexperiment, dass Änderungen
im grund legenden Design des sc-TCR bedeutende Änderungen im Level des exprimierten
löslichen
Proteins erzeugen können.
Zum Beispiel ist das sc-TCR-Konstrukt pSUN22, das die Vα- und Vβ-Domänen, verbunden
durch einen synthetischen Linker, einschließt, in der löslichen
Fraktion bei der aufgegebenen Materialkonzentration nicht detektierbar.
Ein Signal kann detektiert werden, indem 50-mal mehr Probe aufgegeben
wird, obgleich das Signal noch nicht äquivalent ist zu den Leveln,
die bei pSUN21 festgestellt werden. Diese Daten weisen daraufhin,
dass hohe Level bzw. Konzentrationen an löslichem sc-TCR in E. coli produziert
werden können,
indem das Design des Konstrukts modifiziert wird.
-
2. Charakterisierung des löslichen
sc-TCR
-
A. Immunpräzipitation
-
Die
Integrität
der Faltung des sc-TCR-Proteins, produziert durch die DNA-Vektoren
pSUN23 und pSUN19, wurde analysiert, indem Bindungsassayexperimente
unter Verwendung von zwei mAb (MR5-2 und F23.1) mit Spezifität für korrekt
gefaltete Epitope auf Vβ 8.2
durchgeführt
wurden. Ferner wurden sc-TCRs mit korrekter Paarung von Vα- mit Vβ-Ketten unter Verwendung
eines Anti-Idiotyp-mAb, KJ1, erzeugt gegen den DO11.10-TCR, untersucht.
Die Bindungsassayexperimente sind in den anhängigen US-Anmeldungen, Aktenzeichen
08/813,781 und
08/943,086 , beschrieben
worden. Die Daten zeigen an, dass das sc-TCR-Protein eine konformationell korrekte
Vβ-Domäne und korrekt
gepaarte Vα-
und Vβ-Domänen hat.
-
B. Enzym-gekoppelter Immunassay (ELISA)
-
Ein
Sandwich-ELISA-Assay wurde verwendet, um die Faltungsdomänen des
sc-TCR weiter zu charakterisieren. Die Verwendung des ELISA-Assays
ist in den anhängigen
US-Anmeldungen,
Aktenzeichen
08/813,781 und
08/943,086 , vollständiger beschrieben.
Kurz gesagt wurde der sc-TCR in verschiedenen Verdünnungen
durch einen Anti-EE-Tag-mAb, als Beschichtung auf Wells, gefangen
und unter Verwendung eines der folgenden mAbs, H57 (Cβ), MR5-2
(Vβ 8.2),
F231 (Vβ 8.2)
und KJ1 (Vα/Vβ), detektiert.
Diese Daten bestätigen
das Vorhandensein eines korrekt gefalteten sc-TCRs und zeigten an,
dass der sc-TCR selbst nach Elution bei hohem pH (11,0) und Lagerung
bei 4°C
für mehrere
Wochen stabil ist.
-
C. Oberflächenplasmonresonanz (BioCore)-Bindungsstudien
unter Verwendung von Antikörpern
und eines Superantigens.
-
Das
sc-TCR/Gen-VIII-Fusionsprotein wurde unter Verwendung von Oberflächenplasmonresonanz ("surface plasmon resonance") charakterisiert.
Die Technik ist in der an hängigen
US-Anmeldung, Aktenzeichen
08/813,781 ,
vollständiger
beschrieben. Wie in der anhängigen
US-Anmeldung, Aktenzeichen
08/813,781 ,
offenbart, zeigen die Daten, dass die zwei Anti-TCR-mAbs, obwohl
sie verschiedene Epitope erkennen, eine sterische Hinderung zeigten,
die die Bindung beider mAbs an die beta-Kette in diesem Assayformat
verhinderte. Um das Vorhandensein des pVIII-Bakteriophagenproteins
auf dem sc-TCR-Fusionsprotein zu zeigen, wurde der sc-TCR durch
den Anti-M13-Antikörper
gebunden. Die Bindung des Streptococcus-Sag, bekannt als SEC3 (Toxin
Technology, Tampa FL), an die sc-TCR/Gen-VIII-Fusion ist auch in der anhängigen US-Anmeldung,
Aktenzeichen
08/813,781 ,
offenbart. Diese Daten zeigen, zusammen mit den Antikörperbindungsdaten,
dass der von E. coli produzierte sc-TCR korrekt gefaltet ist.
-
3. Aufreinigung des DO11.10-sc-TCR
-
Verfahren
zur Aufreinigung von sc-TCR-Fusionsproteinen sind in den anhängigen US-Anmeldungen, Aktenzeichen
Nrn.
08/813,781 und
08/943,086 , offenbart worden.
Der DO11.10-sc-TCR kann mittels jener Verfahren, einschließlich des
folgenden spezifischen Verfahrens, aufgereinigt werden.
-
Das
durch den Vektor pSUN23 codierte Fusionsprotein wurde aus transformierten
Zellen mittels Immunaffinitätschromatographie
gemäß herkömmlicher
Verfahren aufgeeinigt. Kurz gesagt wurde die Aufreinigung durchgeführt, indem
eine Affinitätssäule durch
Kupplung von 4 mg Anti-Idiotyp-Antikörper, KJ1, pro ml Protein-A-beschichteter
Sephararose-Kügelchen
(Pharmacia) hergestellt wurde. E. coli-Lysate wurden durch Solubilisieren
von 50 g aus einem Fermentor-stammender Zellpaste in 600 ml Solubilisierungspuffer
hergestellt. Die resuspendierten Zellen wurden mittels zweier Passagen
durch eine French-Presse lysiert. Unlösliches Material wurde mittels
Zentrifugation bei 27.000 g für
30 Minuten entfernt und der Überstand
wurde auf eine Q-Sepharose-Anionenaustauschersäule aufgebracht. Das sc-TCR-Protein wurde
im Durchfluss bzw. Eluat gesammelt und nachfolgend auf die Antikörpersäule aufgebracht.
Gebundener sc-TCR wurde mit einem 50 mM Glycinpuffer, pH 11,0, eluiert
und Fraktionen, die Protein enthielten, wurden zur Charakterisierung
verwendet.
-
Die
sc-TCR-Proteinpräparationen
wurden mittels Elektrophorese an einem SDS-PAGE-Gel, gefolgt von
Färbung
mit Coomassie Brilliant Blue, hinsichtlich der Reinheit bewertet.
Die Proteinintegrität
wurde mittels Immunblotting bestimmt, wobei als Sonde entweder der
Antikörper
H57-597 oder der Anti-Glu-Glu (EE)-Tag-Antikörper verwendet wurde. Schließlich wurde
ein Aliquot von aufgereinigtem sc-TCR unter reduzierenden und nicht reduzierenden
Bedingungen laufen gelassen und die Membran wurde nach dem Transfer der
Proteine mit dem Anti-EE-Tag-Antikörper untersucht. Die Western-Blot-Ergebnisse
zeigten an, dass der aufgereinigte sc-TCR als Monomer vorlag, da
sowohl reduzierte als auch nicht-reduzierte
Proben mit dem 46kD-Molekulargewichtsmarker wanderten.
-
Beispiel 4 – Konstruktion von 145-2C11
sc-Fv
-
Die
Hybridomzelllinie 145-2C11, die einen monoklonalen Anti-Maus-CD3-epsilon-Antikörper produziert,
wurde von der American Type Culture Collection erworben. (Siehe
Leo et al., PNAS, 1987). Die DNA-Sequenz der für die variable Kette des Antikörpers codierenden
Regionen sind über
das world wide web verfügbar.
-
Das
sc-Fv wurde als ein VL-Linker-VH-Genkonstrukt
konzipiert. (Siehe Jost et al., J. Biol. Chem., 1994). Zuerst wurde
ein kürzerer
(G4S)3-Linker konzipiert
und durch Anlagerung komplementärer
Oligos, KC245 und KC246, unter Bildung eines 5'SpeI-3'XhoI-DNA-Fragments hergestellt. pKC60 wurde mit
den geeigneten Restriktionsenzymen restriktionsverdaut, um das vorherige
Linker-DNA-Fragment zu entfernen und die Ligation mit den angelagerten
Oligos zu ermöglichen.
-
Um
DNA, die für
die V-Regionen des mAb codiert, herzustellen, wurde mRNA aus 106 145-2C11-Hybridomzellen isoliert, wobei
der RNeasy-Gesamt-RNA-Kit (Qiagen) gemäß den Anweisungen des Herstellers verwendet
wurde. VH-Kette-cDNA wurde hergestellt,
indem ein Gemisch, enthaltend den "Rückwärts"-Primer ("back" Primer) KC244, zusammen
mit der 145-2C11-mRNA inkubiert wurde. Standardmengen an Nucleotiden und
reverser Transkriptase wurden dem Gemisch zugegeben, um cDNA zu
bilden. Die VH-Kette-cDNA wurde auf eine ähnliche
Weise hergestellt, mit der Ausnahme, dass der "Rückwärts"-Primer KC253 anstelle
des KC244-Primers verwendet wurde. VL-Kette-cDNA
wurde als Matrize mit den Primern KC243 und KC244 in einer PCR-Reaktion
verwendet, um ein 5'SfiI-3''SpeI-VI-Kettenfragment von
320 bp zu amplifizieren. VH-Kette-cDNA wurde
als Matrize mit den Primern KC247 und KC253 auf eine ähnliche
Weise verwendet, um ein 5'XhoI-3''XmaI-VH-Kettenfragment von
350 bp zu amplifizieren.
-
Die
VL- und VH-Kettenfragmente
wurden zur DNA-Sequenzbestimmung in das pGEM-T-Easy-Vektorsystem
kloniert. Korrekte Fragmente wurden restriktionsverdaut und in den
pKC60-Expressionsvektor, der bereits die oben stehend beschriebene
kürzere
Linkersequenz enthielt, kloniert.
-
Sobald
das 145-2C11-sc-Fv komplett war, wurden die DNA-Konstrukte mittels
PCR mit den Primern KC250 und KC251 reamplifiziert, um ein 5'BspEI-3'NruI-DNA-Fragment
zu erzeugen. Das Fragment wurde zur DNA-Sequenzbestimmung in das
pGEM-T-Easy-Vektorsystem
kloniert. Die korrekte DNA wurde dann restriktionsverdaut und in
den "Shuttlevektor", stromabwärts des
sc-TCR, kloniert. Siehe die 1C-1D für Darstellungen
der 145-2C11-sc-Fv (IC)- und F23.1-sc-Fv (ID)-Moleküle.
-
Beispiel 5 – Konzeption der sc-Molekül-Linkersequenz
-
Um
den sc-TCR und das scSc-Fv miteinander als einzelkettiges Fusionsprotein
zu verbinden, wurden zwei verschiedene Linkersequenzen konzipiert.
Ein Satz angelagerter Oligos, KC209 und KC210, codierte für einen
Teil der CH1-Domäne
der murinen schweren Kette, gefolgt von der Standard-(G4S)-Sequenz.
Eine zweite, kürzere
Linkersequenz wurde auf ähnliche
Weise konzipiert, jedoch ohne die CH1-Domäne, wobei die angelagerten
Oligos KC295 und KC296 verwendet wurden. Die Oligos wurden angelagert,
um ein 5'HpaI-3'BspEI-DNA-Fragment zu erzeugen. Der "Shuttlevektor" wurde mit den geeigneten
Restriktionsenzymen verdaut, um das vorherige Linker-DNA-Fragment
zu entfernen und die Ligation von einer der beiden neuen Linkersequenzen
zwischen dem sc-TCR und dem sc-Fv zu ermöglichen.
-
Beispiel 6 – Hinzufügung eines 3'-Peptid-Tags zum
sc-Molekül-Konstrukt
-
In
der oben dargelegten "Shuttlevektor"-Konzeption wurden
ein Stopp-Codon und eine Spleißstelle zwischen
den NruI- und ClaI-Restriktionsstellen als Teil der PCR-Amplifikation des
sc-TCR mit dem "Rückwärts"-Primer KC208 eingeführt. Um
die nachgelagerte Aufreinigung des bispezifischen sc-Proteins zu
unterstützen,
wurde ein Satz angelagerter Oligos (KC237 und KC238) zum Einführen eines
3'-EE-Tags (EEEEYMPME;
SEQ ID NO: 7) mit Stopp-Codon und Spleißstelle konzipiert. Das angelagerte
Oligopaar wurde in den "Shuttlevektor", der bereits für das vollständige bispezifische
sc-Molekül
codierte, 5'NruI-3'ClaI kloniert. Alternativ wurden die
Oligos KC239 und KC240 (nur Spleißstelle) angelagert und auf
gleiche Weise kloniert, um die Expression des bispezifischen sc-Moleküls als ein
Maus-kappa-Leichtketten-Fusionsprotein zu ermöglichen.
-
Beispiel 7 – Vervollständigung des bispezifischen
p149-sc-Moleküls
-
Nach
Klonierung der sc-TCR-, sc-Fv-, Linker- und Tag-DNA-Fragmente in
den "Shuttlevektor" zur Vervollständigung
der Konzeption bzw. des Designs des bispezifischen sc-Moleküls wurde
die DNA restriktionsverdaut (AgeI-ClaI) und in den Säugerzellex pressionsvektor
pSUN27 (
5) (zuvor in der anhängigen US-Anmeldung,
Aktenzeichen
08/943,086 ,
beschrieben) kloniert, um pBISP/149 zu schaffen (
6).
-
Beispiel 8 – Konstruktion des p149-sc-TCR/IgG-Fusionsmoleküls
-
Es
ist erkannt worden, dass die Expression des 145-2C11-scSc-Fv alleine,
d.h. nicht als Teil eines bispezifischen sc-Moleküls, sehr
niedrig ist. Ohne an die Theorie gebunden zu sein, kann der geringe
Level an sc-Fv-Expression ein limitierender Faktor in der Expression
von bispezifischen Molekülen
sein. Die native 145-2C11-Hybridomzelllinie wurde als Antikörperquelle
verwendet und die Zellen wurden mit einem sc-TCR, fusioniert mit
der murinen IgG2b-Schwerkette (7A-7B),
transfiziert. Die transfizierte Hybridomzelllinie sollte einige
Chimäre
145-2C11/sc-TCR-Moleküle
segretieren bzw. sezernieren, falls das Hamster-IgG des Wirts wirksam
mit der murinen IgG2b-Schwerkette paaren kann.
-
Um
den p149-sc-TCR als eine IgG-Fusion zu klonieren, wurde zuerst eine
interne EcoRI-Restriktionsstelle unter Verwendung ortsgerichteter
Mutagenese mutiert. Kurz gesagt, wurde ein Paar komplementärer Oligonucleotide,
KC293 und KC294, konzipiert, die die gewünschte Mutation enthalten.
Das pNAG2-DNA-Konstrukt wurde mittels PCR unter Verwendung von Pfu-DNA-Polymerase
amplifiziert. Das resultierende PCR-Produkt wurde mit DpnI verdaut,
welche die Eltern-DNA-Matrize verdaut, wobei die mutierte DNA intakt bleibt.
Die mutierte sc-TCR-DNA wurde sequenziert und dann mittels PCR mit
den Primern KC276 und KC268 reamplifiziert, um ein 5'NruI-3'EcoRI-DNA-Fragment
zu erzeugen. Die mutierte sc-TCR-DNA wurde zur DNA-Sequenzbestimmung
in das pGEM-T-Easy-Vektor-system kloniert. Die korrekte sc-TCR-DNA
wurde restriktionsverdaut und in den Säugerzellexpressionsvektor pSUN7
kloniert, um das p149-sc-TCR/IgG-Fusionsmolekül zu schaffen.
-
Beispiel 9 – Konstruktion des DO11.10-sc-TCR/IgG-Fusionsmoleküls
-
Das
pKC60-DNA-Konstrukt wurde mittels PCR mit den Primern KC275 und
KC268 reamplifiziert, um ein 5'-NruI-3'EcoRI-DNA-Fragment
zu erzeugen. Das sc-TCR-Fragment wurde zur DNA-Sequenzierung in
das pGEM-T-Easy-Vektorsystem kloniert. Die korrekte sc-TCR-DNA wurde
restriktionsverdaut und in Säugerzellexpressionsvektor
pSUN7 kloniert, um das DO11.10-sc-TCR/IgG-Fusionsmolekül zu schaffen
(Siehe 7A und 7B).
-
Beispiel 10 – Konstruktion des Maus-IgG2b-Expressionsvektors
-
Die
Konstruktion des Maus-IgG2b-(schwere Kette)-Expressionsvektors war
wie folgt. Das Grundgerüst
bzw. die Grundstruktur des Vektors war das Plasmid pCDNA3 (Invitrogen).
Das Plasmid wurde mit HindIII und XhoI geschnitten und ein "Leichtketten-Polylinker"-DNA-Fragment wurde
inseriert, um den Ausgangs-"Leichtkettenvektor" pCDNA3.LCPL zu schaffen.
Dieser Linker enthielt die Restriktionsstellen HindIII, KpnI, ClaI,
PmII, EcoRV, XmaI, BamHI und XhoI zur Erleichterung nachfolgender
Klonierungsschritte. Ein SmaI-BclI-DNA-Fragment, enthaltend einen
Leichtkettenleader, ein genomisches Fragment einer Maus-Anti-CKMB-Leichtkette
vom kappa-Typ und eine 3'-UTR,
wurde in die EcoRV-BamHI-Stellen von pCDNA3.LCPL kloniert. Dann
wurde eine Mutagenese durchgeführt,
um eine NruI-, MluI- und BstBI-Stelle zu eliminieren und um eine
NheI- und BamHI-Stelle
einzuführen,
um das Plasmid pCDNA3.mut.LCPL.LCVK zu schaffen.
-
Der "Schwerkettenvektor" pCDNA3mut.LCPL wurde
ausgehend von dem pCDNA3mut.LCPL.LCVK-Plasmid konstruiert, indem
die Leichtkettenexpressionsregion (HindIII-XhoI) durch einen "Schwerketten-Polylinker", bestehend aus den
Restriktionsstellen HpaI, BspEI, EcoRV, KpnI und XhoI, ersetzt wurde.
Dieses Plasmid wurde mit EcoRv und KpnI verdaut. Ein SmaIKpnI-verdautes
DNA-Fragment, enthaltend einen Schwerkettenleader und ein genomisches
Fragment einer Anti-CKMB-IgG2b-Maus-Schwerkette (siehe Near et al.,
Molecular Immun., 1990) wurde dann in das EcoRV-KpnI-verdaute Plasmid
ligiert. Ein KpnI-SalI-Oligonucleotidfragment, enthaltend eine 3'UTR und eine NotI-Stelle
stromaufwärts
der SalI-Stelle wurde nachfolgend in das KpnI-XhoI-verdaute Plasmid
(die XhoI-Stelle ausschaltend) kloniert, um das Plasmid pCDNA3mut.HCPL.HCV2b
zu schaffen, auch bekannt als der Maus-IgG2b-Expressionsvektor pSUN7 (8).
-
Beispiel 11 – Expression bispezifischer
sc-Moleküle
-
CHO-Zellen
wurden durch Waschen mit kalter DPBS für die Transfektion vorbereitet.
Die Zellen wurden in DPBS resuspendiert und mit 10-40 μg PvuI-linearisiertem
pBISP/149 oder pBISP/DO 11.10 gemischt. Nach fünf Minuten auf Eis wurden die
Zellen elektroporiert, wobei ein Gene Pulser (BioRad)-Satz verwendet wurde,
um einen Puls von 250 Volt, 960 μ Fd
oder 0,25 μ Fd
zu liefern. Die gepulsten Zellen wurden für fünf Minuten auf Eis gegeben.
Die Zellen wurden in 10 ml 10% IMDM-Medium (IMDM, 10% FBS, 2 mM
Glutamin, 5000 Einheiten/ml Penicillin, 5000 μg/ml Streptomycin) verdünnt und über Nacht
bei 37°C
mit 10% CO2 in einem TC-Kolben vom Typ T-25cm2
wachsen gelassen. Am nächsten
Tag wurden die Zellen in 96-Well-Platten mit Neomycin-Selektivmedium
(10% IMDM plus 0,75 mg/ml G418) ausplattiert und alle 3-7 Tage zurückgeführt bzw.
wieder gespeist ("refed").
-
Transfektanten
wurden in einem ELISA-Assayformat auf die Expression von löslichen
bispezifischen sc-Molekülen
gescreent. EE-getaggte Moleküle
wurden unter Verwendung eines Anti-EE-Tag-Antikörpers, mit dem eine 96-Well-Platte über Nacht
passiv beschichtet wurde, detektiert. Am Tag des Assays wurden die
Platten für
1 Stunde mit 10% FBS/PBS blockiert. Die Wells wurden gewaschen und Überstand
aus den Transfektanten wurde zu der Platte gegeben. Nach Inkubation
und Waschen wurde biotinylierter Anti-C-beta-mAb H57-597 (die Zelllinie
wurde von der ATCC erworben) zu der Platte gegeben, gefolgt von
Waschen und Inkubation mit Streptavidin-HRP (Sigma). Positive Wells
wurden mittels Zugabe des TMB-Substrats, gequencht mit 1N Schwefelsäure und
abgelesen bei einer Absorption von 450 nm, identifiziert. Eine kleine
Zahl positiver Klone wurde zur Expansion selektiert und eine "limiting dilution"-Klonierung wurde
durchgeführt,
um stabil transfizierte Zelllinien zu etablieren (9A-9B).
-
Transfektanten
wurden auch auf die Expression bispezifischer sc-Moleküle in einem
ELISA-Assayformat gescreent, wobei mAbs verwendet wurden, die den
sc-TCR spezifisch erkennen, gefolgt von Detektion mit biotinyliertem
Anti-C-beta-mAb und Streptavidin-HRP. Für das bispezifische sc-Molekül vom Typ
p149-sc-TCR wurde ein konformationaler mAb gegen die V-alpha-Domäne (B20.1,
Pharmagen) als Beschichtungsantikörper verwendet. Die bispezifischen
sc-Moleküle
vom Typ DO11.10 konnten unter Verwendung des antiidiotypischen Anti-DO11.10-TCR-mAb
KJ-1 detektiert werden (9A-B, 10A-B). Positive Klone wurden wie oben stehend
beschrieben detektiert, expandiert und primär kloniert, um stabil transfizierte
Zelllinien zu etablieren. Es ist gefunden worden, dass die scBISP-Moleküle in Säugerzellen
bei hohen Leveln exprimiert werden (1 bis 2 mg/l).
-
Die
folgenden Informationen werden zum Verständnis der
9A-B,
10A-B
hilfreich sein: Figur
9A
Verdünnung | OD450 |
1:2 | 0,4755 |
unverdünnt | 0,8545 |
Figur
9B:
Verdünnung | OD450 |
| H57 | B20.1 |
1:2 | 0,206 | 1,21 |
unverdünnt | 0,511 | 1,975 |
Figur
10A:
Verdünnung | OD450 |
| Anti-EE | KJ-1 |
1:4 | 0,0825 | 0,5935 |
1:2 | 0,186 | 0,9095 |
unverdünnt | 0,3435 | 1,1195 |
Figur
10B:
Verdünnung | OD450 |
| Anti-EE | KJ-1 | F23.1 |
1:2 | 0,185 | 1,143 | 1,227 |
unverdünnt | 0,381 | 1,1655 | 1,898 |
-
Beispiel 12 – Expression von chimären bispezifischen
Molekülen
-
Die
145-2C11-Hybridomzelllinie wurde entweder mit p149-sc-TCR/IgG-Fusion-DNA
oder DO11.10-sc-TCR/IgG-Fusion-DNA transfiziert, wobei das gleiche
Verfahren angewen det wurde, wie es oben stehend für die Transfektion
des bispezifischen sc-Moleküls
beschrieben ist.
-
Transfektanten
wurden in einem ELISA-Assayformat auf die Expression von löslichen
chimären
bispezifischen Molekülen
gescreent. 96-Well-Platten wurden passiv mit Ziege-Anti-Maus-IgG2b (Caltech)
beschichtet. Die Inkubations- und Waschschritte wurden wie oben
stehend beschrieben durchgeführt.
Ziege-Anti-Hamster-IgG-HRP (Jackson Immuno.) wurde verwendet, um
die Wells zu untersuchen (
11).
Positive Kolonien wurden identifiziert, expandiert und primär kloniert,
um stabil transfizierte Zelllinien zu etablieren. Die folgenden
Informationen werden zum Verständnis
von
11 hilfreich sein:
Konstrukt | OD450 |
| unverdünnt | 1:2 |
BISP/149 | 0,6305 | 0,2985 |
BISP/DO1 | 0,964 | 0,6983 |
-
Beispiel 13 – Reinigung von bispezifischem
sc-Protein
-
Bispezifische
sc-Proteine wurden aus Transfektanten-Überständen unter Verwendung von Standard-Affinitätschromatographieverfahren
aufgereinigt. Für
EE-getaggte Proteine wurde eine Agarosesäule, an die ein Anti-EE-Tag
mittels CNBr gekuppelt war, zum Anreichern von Volllängen-sc-Molekülen verwendet.
Der Überstand
wurde einmal oder mehrmals über
das Säulenbett
geführt.
Nach Waschen mit PBS wurde das gebundene Protein durch die Zugabe
von Natriumbicarbonat/Carbonat-Puffer mit hohem pH von der Säule eluiert und
durch Zugabe einer 1- bis 10-fachen Verdünnung von 2 M Tris, pH 8,0,
neutralisiert. Das gereinigte Protein wurde unter Verwendung einer
Konzentrationseinheit mit einer MW-Trenngrenze von 30 kD in PBS umgepuffert.
Die endgültige
Proteinkonzentration wurde mittels einer OD280-Ablesung festgestellt.
Eine Western-Blot-Analyse (untersucht mit Anti-EE-Tag-Antikörper) (12) und Coomassie-Blue-Färbung des aufgereinigten Proteins
(13) zeigen eine Anreicherung des bispezifischen
Volllängen-sc-Moleküls.
-
Beispiel 14 – Stimulation von T-Hybridomzellen
durch bispezifische sc-Moleküle
-
T-Hybridomzell-Stimulationsassays
wurden durchgeführt,
um zu bewerten, ob die bispezifischen sc-Moleküle biologische Aktivität zeigten.
Wir entwickelten ein Arbeitsmodellsystem unter Verwerndung des murinen
T-Zell-Hybridoms 2B4 (Matsui et al., PNAS USA (1994) 91, 12862).
Das 2B4-T-Zell-Hybridom hatte einen/β TCR, bestehend aus V 11.0 und
Vβ3.0 und
erkennt die Aminosäurereste
88-104 von Tauben-Cytochrom C, präsentiert im Kontext des MHC-Klasse
II-Moleküls
IEk. Mehrere verschiedene immobilisierte
Abs, entweder für
den DO11.10- oder 149-TCR spezifisch, wurden auf Kreuzreaktivität gegen
den 2B4-TCR untersucht, stellten sich aber als unreaktiv gegenüber dem
2B4-TCR heraus. Falls ein immobilisierter Ab Kreuzreaktivität für den 2B4-TCR
zeigen würde,
würden
wir erwarten, eine Stimulation der T-Hybridomzellen und Segretion
von L-2 in den Kulturüberstand
zu beobachten. Die bewerteten Abs schlossen zwei, die für den 149-TCR
spezifisch waren, den Anti-V2 und den Anti-Vβ11, und zwei, die für den DO11.10-TCR
spezifisch waren, den Anti-Vβ8.0
(F23.1) und den Anti-Idiotyp-mAb (KJ-1), ein. Wir bewerteten auch
immobilisiertes IAd/OVA (das erkennende
MHC/Peptid für
den DO11.10-TCR), beobachteten aber keinerlei Stimulation. Dann
immobilisierten wir diese Moleküle
und bewerteten die Aktivität
der bispezifischen DO11.10- und 149-sc-Moleküle. Um das bispezifische DO11.10-2C11-sc-Molekül zu untersuchen,
beschichteten wir Wells entweder mit KJ-1 oder F23.1. Nach Inkubation über Nacht
mit 105 2B4-Zellen unter Verwendung verschiedener
Mengen an bispezifischen (Molekülen)
untersuchten wir den Überstand
auf das Vorhandensein von IL-2, welches ein guter Indikator für die Zellstimulation
ist. Wie in 13 gezeigt, aktivierte immobilisierter
KJ-1 die Hybridomzellen wirksam. Um zu bewerten, ob eine ähnliche
Antwort bzw. Reaktion auftreten könnte, wenn immobilisiertes
IAd/OVA verwendet wird, inkubierten wir
die 2B4-Zellen als nächstes über Nacht
in Gegenwart von an die Platte gebundenem IAd/OVA
mit bispezifischen Molekülen.
Das Vorhandensein von IL-2 im Überstand
wurde im IL-2-ELISA-Assay nicht detektiert (14),
was nahe legt, dass der TCR auf dem bispezifischen (Molekül) den MHC/Peptid-Liganden
nicht in einer Weise belegte ("engaging"), die für eine Zellstimulation
ausreicht. Auf der Basis dieser und mehrerer anderer Feststellungen
schlugen wir vor, dass es wesentlich sein kann, die Avidität bzw. Bindungsfreudigkeit
der bispezifischen sc-Moleküle
durch Dimerisierung zu verbessern, wobei ein Antikörper verwendet
wird, der für
den TCR spezifisch ist, aber die bispezifische Bindung an MHC/Peptid
nicht stören
würde.
In unserem Beispiel wählten
wir den MR5-2-mAb (PharMingen), der eine Spezifität für ein Epitop auf
Vβ8.2 aufweist.
Nach Untersuchung unter diesen modifizierten Bedingungen beobachteten
wir ein Signal in den Wells, die immobilisiertes IAd/OVA
enthielten, detektierten aber kein Signal in Blindproben-Wells ("blank wells"). Weiterhin erzeugte
die Wirkung der Vernetzung des bispezifischen sc-Moleküls in mit
KJ-1-mAb beschichteten Wells einen höheren IL-2-Ausstoß, was nahe
legt, dass die Dimerisierung des bispezifischen sc-Moleküls vielleicht
zu einer stärkeren
und/oder unterschiedlichen Signalisierung und Stimulation führt (15).
-
Die
folgenden Informationen werden zum Verständnis der
14 und
15 hilfreich
sein: Figur
14
BISP | |
ng/Well | OD450 |
2 | 0,013 |
3,9 | 0,036 |
7,8 | 0,196 |
15,6 | 0,72 |
31,2 | 1,01 |
62,5 | 1,3375 |
125 | 1,746 |
250 | 2,066 |
Figur
15:
Konstrukt | BISP | BISP
+ MR5 |
Blindprobe
("Blank") | 0 | 0,12 |
IAd/OVA | 0,01 | 0,271 |
-
Um
das bispezifische sc-Molekül
149-2C11-EE-Tag zu bewerten, beschichteten wir Wells entweder mit
Anti-V2.0- oder Anti-Vp11.0-mAb. Blindprobenwells wurden als naive
Kontrollen verwendet. Die in diesen Versuchen erzeugten Befunde
waren ähnlich
zu jenen, die für
die bispezifischen sc-Moleküle
DO11.10-2C11 berichtet wurden und zeigten, dass wir eine IL-2-Produktion
nur in Gegenwart von immobilisiertem Antikörper, der für den 149-TCR spezifisch ist, beobachteten (16). Ferner zeigten wir in diesem Beispiel, dass
die Vernetzung durch das bispezifische (Molekül) zum Stimulieren der T-Hybridome
wirksam unter Verwendung von löslichem
Anti-CD3-F(ab)'2 145-2C11 blockiert werden konnte. Diese
Befunde sprechen in vorteilhafter Weise für funktionelle bispezifische
sc-Moleküle
und zeigen, dass der Anti-CD3-Teil der bispezifischen (Moleküle) durch
direkte Bindung an das CD3-Molekül
auf T-Zellen wirkt (16).
-
Die
folgenden Informationen werden zum Verständnis von
16 hilfreich sein:
Konstrukt | OD450 |
| 1:2 | 1:4 | 1:2/CD3 | 1:4/CD3 |
Blindprobe | 0,01 | 0,01 | 0,01 | 0,01 |
RR3-15 | 1,07 | 1,03 | 0,185 | 0,282 |
B20.1 | 1,2 | 1,08 | 0,112 | 0,118 |
-
Beispiel 15 – Durchflusszytometrieanalyse
für direkte
Zellbindungsstudien
-
Um
die Funktionalität
des scSc-Fv-Teils des bispezifischen sc-Moleküls zu zeigen, wurden 2B4-T-Hybridomzellen
in Bindungsstudien mit dem aufgereinigten Protein verwendet. 2B4-Zellen
zeigen bzw. präsentieren
CD3 auf ihrer Oberfläche
und korrekt gefaltetes 145-2C11-sc-Fv sollte CD3ε erkennen. Für jede Untersuchungsprobe wurden
106 2B4-Zellen mit kalter DPBS gewaschen
und in 40 μl
1% FBS/DPBS (Resuspensions- und Waschpuffer) mit oder ohne Zugabe
von aufgereinigtem bispezifischem sc-Protein resuspendiert. Nach
Inkubation auf Eis wurden die Zellen sanft herabzentrifugiert und
mit 0,5 μg
biotinyliertem Antikörper
resuspendiert (pBISP/149 wurde mit einem Antikörper gegen die Va2-Domäne (B20.1)
inkubiert; pBISP/DO11.10 wurde mit einem Antikörper gegen die Vβ8-Domäne (F23.1)
inkubiert). Die Proben wurden auf Eis inkubiert, herabzentrifugiert
und mit Streptavidin-Cychrome (Becton-Dickenson) resuspendiert.
Nach zweimaligem Waschen wurden die Zellen wieder resuspendiert
und auf einem FACScan-Instrument (Becton-Dickenson) unter Verwendung
der CellQuest-Software (Becton Dickenson) erfasst/analysiert.
-
Die
Inkubation von 2B4-Zellen entweder mit dem aufgereinigten pBISP/149-
oder pBISP/DO11.10-Protein resultierte in signifikanten Verschiebungen
bei der Zellfärbung.
-
Wenn
mehr bispezifisches sc-Protein zugegeben wurde, war die Verschiebung
der Fluoreszenz stärker
ausgeprägt,
was die Fähigkeit
des scSc-Fv zum Binden an den CD3 auf der Zelloberfläche zeigt (17-18).
-
Die
CD3-Bindung ist spezifisch und kann durch die Zugabe von löslichem
Anti-CD3, der mit den bispezifischen sc-Molekülen um Bindungsstellen auf
der 2B4-Zelloberfläche
kompetitiert, blockiert werden (19).
-
Die
17-
19 werden im Lichte der folgenden
Tabellen I, II und III vollständiger
verstanden. TABELLE I [Figur 17]
Schlüssel | Name | Parameter | Eingrenzung
("Gate") |
- | 062498.001 | FL3-H | keine
Eingrenzung |
- | 062498.002 | FL3-H | keine
Eingrenzung |
- | 062498.003 | FL3-H | keine
Eingrenzung |
- | 062498.004 | FL3-H | keine
Eingrenzung |
Datei: 062498.001 [kein BISP] Proben-Bezeichnung
("Sample ID"):
2B4 ANTI-VA2-B-SA-CY
Eingrenzung:
keine Eingrenzung
Marker | Ereignisse | %
eingegrenzt | %
gesamt | Mittelwert | Median | Peak-Kanal ("Peak Ch") |
Alle | 10000 | 100,00 | 100,00 | 7,78 | 3,19 | 1 |
Datei: 062498.002 [1X BISP] Proben-Bezeichnung:
2B4 1UL149 BISP ANTI VA2-B-SA-CY
Eingrenzung:
keine Eingrenzung
Marker | Ereignisse | %
eingegrenzt | %
gesamt | Mittelwert | Median | Peak-Kanal ("Peak Ch") |
Alle | 10000 | 100,00 | 100,00 | 10,96 | 7,10 | 8 |
Datei: 062498.003 [10X BISP] Proben-Bezeichnung:
2B4 1OUL 149BISP ANTI VA2-B-SA-CY
Eingrenzung:
keine Eingrenzung
Marker | Ereignisse | %
eingegrenzt | %
gesamt | Mittelwert | Median | Peak-Kanal ("Peak Ch") |
Alle | 10000 | 100,00 | 100,00 | 88,96 | 62,08 | 55 |
Datei: 062498.004 [25X BISP] Proben-Bezeichnung:
2B4 25UL 149BISP ANTI VA2-B-SA-CY
Eingrenzung:
keine Eingrenzung
Marker | Ereignisse | %
eingegrenzt | %
gesamt | Mittelwert | Median | Peak-Kanal ("Peak Ch") |
Alle | 10000 | 100,00 | 100,00 | 186,06 | 177,83 | 215 |
TABELLE 2 [Figur 18]
Schlüssel | Name | Parameter | Eingrenzung
("Gate") |
| 062498.009 | FL3-H | keine
Eingrenzung |
| 062498.010 | FL3-H | keine
Eingrenzung |
| 062498.011 | FL3-H | keine
Eingrenzung |
| 062498.012 | FL3-H | keine
Eingrenzung |
Datei: 062498.009 [kein BISP] Proben-Bezeichnung:
2B4 ANTI-VB8.2-B-SA-CY
Eingrenzung: keine Eingrenzung
Marker | Ereignisse | %
eingegrenzt | %
gesamt | Mittelwert | Median | Peak-Kanal ("Peak Ch") |
Alle | 10000 | 100,00 | 100,00 | 8,08 | 2,48 | 1 |
Datei: 062498.010 [1X BISP] Proben-Bezeichnung:
2B4 IUL DO11BISP ANTI VB8.2-B-SA-CY
Eingrenzung:
keine Eingrenzung
Marker | Ereignisse | %
eingegrenzt | %
gesamt | Mittelwert | Median | Peak-Kanal ("Peak Ch") |
Alle | 10000 | 100,00 | 100,00 | 7,51 | 3,65 | 3 |
Datei: 062498.011 [5XBISP] Proben-Bezeichnung:
2B4 5UL DO11BISP ANTI VB8.2-B-SA-CY
Eingrenzung:
keine Eingrenzung
Marker | Ereignisse | %
eingegrenzt | %
gesamt | Mittelwert | Median | Peak-Kanal ("Peak Ch") |
Alle | 10000 | 100,00 | 100,00 | 19,31 | 14,46 | 15 |
Datei: 062498.012 [10XBISP] Proben-Bezeichnung:
2B4 10UL DO11BISP ANTI VB8.2-B-SA-CY
Eingrenzung:
keine Eingrenzung
Marker | Ereignisse | %
eingegrenzt | %
gesamt | Mittelwert | Median | Peak-Kanal ("Peak Ch") |
Alle | 10000 | 100,00 | 100,00 | 28,29 | 24,56 | 27 |
TABELLE 3 [Figur 19]
Schlüssel | Name | Parameter | Eingrenzung
("Gate") |
- | 051398.003 | FL3-H | G1 |
- | 051398.002 | FL3-H | G1 |
- | 051398.005 | FL3-H | G1 |
- | 051398.006 | FL3-H | G1 |
Datei: 051398.003 [kein BISP/kein αC3] Proben-Bezeichnung:
2B4 VA2 CYCH PI
Eingrenzung: G1
eingegrenzte
Ereignisse: 9853 | gesamte
Ereignisse: 11724 |
Ereignisse | %
eingegrenzt | %
gesamt | Mittelwert | Median | Peak-Kanal ("Peak Ch") |
9853 | 100,00 | 84,04 | 5,20 | 4,66 | 4 |
Datei: 051398.002 [BISP/kein αCD3] Proben-Bezeichnung: 2B4
BISP VA2 CYCH PI
Eingrenzung: G1
eingegrenzte
Ereignisse: 9907 | gesamte
Ereignisse: 11420 |
Ereignisse | %
eingegrenzt | %
gesamt | Mittelwert | Median | Peak-Kanal ("Peak Ch") |
9907 | 100,00 | 86,75 | 8,21 | 7,84 | 9 |
Datei: 051398.005 [kein BISP/kein αCD3] Proben-Bezeichnung:
2B4 ANTI-CD3 VA2 CYCH PI
Eingrenzung: G1
eingegrenzte
Ereignisse: 9905 | gesamte
Ereignisse: 11715 |
Ereignisse | %
eingegrenzt | %
gesamt | Mittelwert | Median | Peak-Kanal ("Peak Ch") |
9905 | 100,00 | 84,65 | 5,60 | 5,14 | 4 |
Datei: 051398.006 [BISP/kein αCD3] Proben-Bezeichnung: 2B4
ANTI-CD3 BISP VA2 CYCH PI
Eingrenzung: G1
eingegrenzte
Ereignisse: 9933 | gesamte
Ereignisse: 11218 |
Ereignisse | %
eingegrenzt | %
gesamt | Mittelwert | Median | Peak-Kanal ("Peak Ch") |
9933 | 100,00 | 88,55 | 5,43 | 5,00 | 5 |
-
Beispiel 16 – T-Zellproliferationsassay
-
Ein
T-Zellassay wurde durchgeführt,
um festzustellen, ob das scBisp 149-Molekül eine spezifische T-Zellaktivierung
vermitteln könnte.
Ein Proliferationsassay wurde unter Verwendung langzeitig kultivierter T-Zellen,
kultiviert in Gegenwart von ungepulsten oder 149-Peptid-gepulsten
T2 (29)-Zielzellen, die vor der Verwendung in dem Assay in 1% Paraformaldehyd
fixiert worden waren, durchgeführt.
Es wurden Bedingungen gewählt,
um zu untersuchen, ob das scBisp-149-Molekül T-Zellen zum Proliferieren
aktivieren könnte, wenn
mit ungepulsten oder p149-Peptid-gepulsten T2-Zielzellen inkubiert
wird. Der Assay wurde wie folgt durchgeführt. Kurz gesagt wurden Milzen,
isoliert aus BALG/c-Mäusen,
verwendet, um Splenozytensuspensionen herzustellen. RBCs wurden
unter Verwendung von Gey-Lösung
lysiert und die gewonnenen Splenozyten wurden für 10-15 Tage bei 1,25 × 106 Zellen/ml in IMAM-Medien, supplementiert
mit 10% fatalem Rinderserum (FBI), enthaltend 50 U/ml an murinem
rIL-2, kultiviert. Die Medien wurden alle 3 Tage gewechselt und
nicht-adhärierende
Zellen wurden gewonnen, gezählt
und zu 1,25 × 106 Zellen/ml resuspendiert. Vor der Verwendung der
Zellen im Proliferationsassay wurden lebende Zellen an einem Ficoll-Hypaque-Dichtegradienten
isoliert. Die Kulturen wurden für
3 Tage inkubiert und die T-Zellproliferation wurde unter Verwendung
des kolorimetrischen Proliferationsreagenzes WST-1 (Boehringer Mannheim)
gemäß den Anweisungen
des Herstellers gemessen. Wie in 20 gezeigt,
zeigten nur T-Zellen, inkubiert in Gegenwart von T2-Zellen, die
mit dem bispezifischen und dem 149-Peptid beladen waren, eine signifikante
Proliferation, während
die Kulturen, die in Abwesenheit entweder des 149-Peptids oder des
scBishp-149-Moleküls
inkubiert wurden, keine Proliferation aufwiesen. Diese Daten waren
bedeutsam, da sie den "Machbarkeitsbeweis" ("proof of principle") illustrieren, dass
sc-TCRs, verwendet in einem hybriden scBisp-Molekülformat,
T-Zell-Antworten auf Zielzellen, die HLA-A2 und das spezifische
Peptid präsentieren,
vermitteln können.
-
Splenozyten
wurden aus Milzen, isoliert aus Balb/c-Mäusen, präpariert. Kurz gesagt wurden
RBCs durch Lysieren unter Verwendung von Gey-Lösung entfernt und die gewonnenen
Splenozyten wurden dann für
10-15 Tage bei 1,25 × 106 Zellen/ml kultiviert, wobei 50 U/ml an
murinem rIL-2 enthalten waren. Die Medien wurden alle 3 Tage gewechselt
und nicht-adhärierende
Zellen wurden gewonnen, gezählt
und zu 1,25 × 106 Zellen/ml resuspendiert. Vor der Verwendung
der Zellen im Proliferationsassay isolierten wir die lebenden Zellen
(hauptsächlich
T-Zellen) an einem Ficoll-Hypaque-Dichtegradienten. In diesem Beispiel untersuchten
wir, ob das 149-2C11-sc-Molekül
erkennendes MHC/Peptid auf präsentierenden
Zellen wirksam erkennen und daran binden konnte und die Vernetzung
und Aktivierung von T-Zellen erleichtern konnte. Der Proliferationsassay wurde
unter Verwendung von langzeitig kultivierten T-Zellen, kultiviert
in Gegenwart von ungepulsten oder 149-Peptid-gepulsten T2-Zielzellen, die dann
in 1% Paraformaldehyd fixiert wurden, bevor sie im Assay verwendet
wurden, durchgeführt.
Die Kulturen wurden für
3 Tage inkubiert, und die T-Zellproliferation wurde unter Verwendung
des kolorimetrischen Proliferationsreagenzes WST-1 (Boehringer Mannheim)
gemäß den Anweisungen
des Herstellers gemessen. Nach einer 1-stündigen Inkubation bei 37°C wurden
100 μl des Überstandes
in eine Flachbodenplatte zur Ablesung bei einer dualen Wellenlänge (450-620
nary) transferiert. Wie in 19 gezeigt,
zeigten T-Zellen,
inkubiert in Gegenwart von T2-Zellen, beladen mit dem bispezifischen
und dem 149-Peptid,
eine signifikante Proliferation, während die Kulturen, die in
Abwesenheit des p149-Peptids oder
des bispezifischen (Peptids) inkubiert wurden, keine signifikante
Proliferation aufwiesen. Diese Daten unterstützen die oben stehend beschriebenen
T-Hybridom-Stimulierungsergebnisse
und legen nahe, dass das bispezifische 149-2C11-sc-Molekül biologisch
aktiv ist.
-
Beispiel 17 – Profiling der Cytokinproduktion
-
Ein
weiterer wichtiger zu bewertender Parameter ist die Fähigkeit
des bispezifischen sc-Moleküls,
Cytokinantworten zu vermitteln. Die Zytokinproduktion kann mittels
eines ELISA-Assays, der für
das Cytokin von Interesse spezifisch ist, detektiert werden. 96-Well-Platten werden über Nacht
passiv mit Anti-Cytokin "A" beschichtet. Am
Tag des Assays werden die Wells für 1 Stunde mit 10% FBS/PBS
blockiert, bevor der Überstand aus
dem Proliferationstypversuch zugegeben wird. Die Wells werden mit
biotinyliertem Anti-Cytokin "A", gefolgt von Inkubation
mit Streptavidin-HRP, untersucht. Positive Wells werden durch Zugabe
von ABTS-Substrat detektiert und bei einer Absorption von 405 nm
ausgelesen.
-
Die
Cytokinproduktion kann auch intrazellulär unter Verwendung eines Saponinpermeabilisierungsprotokolls
betrachtet werden. Die Zellen werden mit Formaldehyd fixiert und
dann hinsichtlich des Cytokins von Interesse in Gegenwart von 0,5%
Saponin gefärbt.
Die Proben können
dann unter Verwendung von Durchflusszytometrie analysiert werden.
-
Beispiel 18 – Messung der zytotoxischen
Aktivität
in vitro
-
Einer
der wichtigsten zu messenden Parameter wird sein, ob das bispezifische
sc-Molekül eine Ziel- oder
Tumorzellabtötung
vermitteln kann. Diese Assays werden unter Verwendung eines Standard-Cr51-Freisetzung-CTL-Abtötungsassays durchgeführt werden.
Der Assay wird wie folgt durchgeführt werden: Zuerst werden Zielzellen
(d.h. Tumore) mit dem Isotop Cr51 markiert.
Das Cr51 wird von den Tumorzellen aufgenommen
und nach Zelllyse durch die spezifisch aktivierten zytotoxischen
T-Zellen in den Kulturüberstand
freigesetzt. Das freie oder freigesetzte Cr51 wird
dann ausgezählt,
und die spezifische Zelllyse wird bestimmt. Wir werden diesen Typ
eines Assays verwenden, um die Fähigkeit
des sc-Moleküls
149-2C11, Zielzelllyse zu vermitteln, zu bewerten. In unserem Assay
werden wir Tumorzelllinien (d.h. MDA-238, BT549 und MCF-7, erhältlich bei
der ATCC), die dafür
bekannt sind, Oberflächen-HLA-A2
zu exprimieren, und erhöhte
Level an Wildtyp-p53 zu produzieren, verwenden. Die Kontrollen werden
A2-negative Tumorlinien (Ramos) und A2-positive, aber p53-negative
Zelllinien (Saos-2) einschließen.
-
Beispiel 19 – Erzeugung von bispezifischen
Molekülen
durch chemische Vernetzung mit Dendrimeren.
-
Um
das bispezifische Molekül
unter Anwendung einer chemischen Vernetzungsherangehensweise zu konstruieren,
wurden der 2C11-mAb und der DO11.10-sc-TCR verwendet. Anstelle einer
direkten Vernetzung der zwei Moleküle wurden Dendrimere als Gerüst zum Anlagern
bzw. Binden der Moleküle
verwendet. Dendrimere sind positiv geladene Polyamine, die gleichförmig synthetisiert
werden. Da die Größe und Form
jedes Dendrimers, das während
der Synthese abgeleitet wird, exakt die gleiche ist, resultiert
die Zugabe von Proteinen zum Dendrimer in der Bildung von homogenen
Molekülen.
Das Dendrimer ist auch inert und unterphysiologischen Bedingungen
löslich.
Volllängen-2C11-mAb
wurde mittels Pepsin verdaut, um F(ab)'2-Fragmente zu
produzieren, die mittels Gelfiltration isoliert wurden. Der F(ab')2-Peak
wurde vereinigt und umgepuffert, und Fab'-Moleküle wurden durch Inkubieren
der F(ab')2-Präparation
unter sanften reduzierenden Bedingungen, gefolgt von einer Aufreinigung
an einer Größentrennungssäule produziert.
Die isolierten Fab'-Moleküle wurden dann
direkt durch freie Sulfhydrylgruppen an Sulfo-succinimidyl-(4-iodacetyl)-aminobenzoat
(Sulfo-SIAB)-derivatisierte Dendrimere in einem Verhältnis von
einem Fab'- zu einem
SIAB-derivatisierten
Dendrimer gekuppelt. Reaktive Aldehydgruppen wurden an terminalen
Kohlenhydratresten des DO11.10-sc-TCR-Moleküls zur Kupplung an freie Aminogruppen
auf Dendrimeren erzeugt. Der sc-TCR wurde in einem 1:1-Verhältnis mit
dem 2C11-Fab'-Dendrimer gekuppelt,
wodurch ein bispezifisches Molekül
erhalten wurde. Das bisspezifische Molekül wurde hinsichtlich seiner
Fähigkeit,
T-Hybridomzellen in einem Stimulationsassay zu aktivieren, bewertet. Ein
Arbeitsmodellsystem wurde unter Verwendung des murinen T-Zellhybridoms 2B4
entwickelt. Siehe Davis, M.M. et al., Ciba Fund. Synp. (1997). Das
2B4-T-Zellhybridom
hat einen/β-TCR,
bestehend aus V 11.0 und Vβ3.0
und erkennt die Aminosäurereste
88-104 von Tauben-Cytochrom C, präsentiert im Kontext des MHC-Klasse
II-Moleküls IEk. Als das bispezifische/Dendrimer zu den
2B4-T-Zellen enthaltenden Wells gegeben wurde, wurden hohe Level
an IL-2 berichtet, die anzeigen, dass eine Stimulation erfolgt war.
Eine weitere Analyse deckte auf, dass die stark positive Ladung
auf dem Dendrimerkomplex eine unspezifische Bindung an die T-Zelloberfläche bewirkte,
die in einer Stimulation resultierte.
-
Beispiel 20 – Maus-Modelle: Bewertung der
Aktivität
des bispezifischen Moleküls
in vivo.
-
Drei
verschiedene etablierte Mausmodelle sind etabliert worden, um die
potentielle Tumorsuppressionsaktivität der bispezifischen Moleküle zu bewerten.
Das erste Modell schließt
die Verwendung eines normalen Mäusestammes
(d.h. Balb/c-Maus) und Injizieren pS3/HLA-A2-transformierter EL-4-Zellen
in diese Maus ein. Diese Tumorzellen proliferieren schnell und töten die
Maus innerhalb weniger Tage. Das folgende Behandlungsprotokoll wird
anfänglich
verwendet. Um unser bispezifisches Molekül zu bewerten, werden die Mäuse mit
0,5 mg an bispezifischem 149-2C11-sc-Molekül am Tag 0 vorbehandelt werden.
Am folgenden Tag werden die Mäuse
eine zweite Dosis des bispezifischen sc-Moleküls zusammen mit den p53/A2-positiven
transfizierten EL-4-Zellen erhalten. Der zu messende Hauptparameter
in diesem Modell wird sein, ob Mäuse,
die das bispezifische Molekül
erhalten, für
einen längeren
Zeitraum überleben
werden als Kontrollmäuse
(solche, die das bispezifische Molekül nicht erhalten). Da die EL-4-Tumorlinien
ein derart rasches Wachstum zeigen, kann es für uns erforderlich sein, das
Behandlungsregime zu modifizieren, um jegliche erhöhte Überlebenszeit
mit dem bispezifischen sc-Molekül
zu beobachten.
-
Das
zweite Modell wird SCID-Mäuse,
denen murine Tumore implantiert wurden, die zum Exprimieren von
HLA-A2 und humanem Wildtyp p53 transfiziert wurden, verwenden. Dieses
Modell läuft üblicherweise
für 2 bis
3 Wochen. Kurz gesagt können
wir, nach dem Implantieren von Tumoren, das Wachstum des Tumors messen
und dann in diese Mäuse
aufgereinigte murine CD8+-T-Zellen einführen und verschiedene Mengen des
bispezifischen Moleküls
injizieren. In machen Fällen
wird es nötig
sein, die T-Zellen vorzuaktivieren, und dies wird durchgeführt, indem
T-Zellen in vitro in Gegenwart von rIL-2 inkubiert werden. Wir werden
dann die Wirkung auf das Tumorwachstum und die Änderung der Überlebenszeit
bewerten, um festzustellen, ob das bispezifische sc-Molekül eine Anti-Tumor-Aktivität in vivo
aufweist.
-
Das
dritte und relevanteste Modell wird die Fähigkeit des bispezifischen
sc-Moleküls,
eine Tumorabtötung
in vivo von humanen Tumoren zu vermitteln, bewerten. SCID-Mäusen werden
humane Brustkrebslinien (d.h. MDA-238, BT549, MCf-7) implantiert,
und diese werden für
4 bis 6 Wochen wachsen gelassen. Dann werden aufgereinigte T-Zellen
und Teilmengen-Populationen, voraktiviert in vivo mit rIL-2, in
die Mäuse
eingeführt werden.
Die potentielle Anti-Tumor-Aktivität wird festgestellt, indem
Tumorverringerung und erhöhte Überlebenszeit
gemessen werden. Diese Studien werden verwendet werden, um festzustellen,
ob eine "humanisierte" Version des bispezifischen
Moleküls
konstruiert werden sollte.
-
Beispiel 21 – "Humanisiertes" bispezifisches sc-Molekül
-
Da
der Antikörper,
der in unserem gegenwärtigen
bispezifischen sc-Molekül
verwendet wird, für
murines CD3ε spezifisch
ist, werden wir ihn/es zur Verwendung bei der Behandlung von humanen
Neoplasmen zu modifizieren haben. Ferner werden wir die Hybridomtechnologie
verwenden, die am wahrscheinlichsten murine mAbs, die spezifisch
für humane(s)
TCRs oder CD3 sind, isolieren wird, die einer "Humanisierung" unterzogen werden müssen. Die Humanisierung wird
durch Durchführen
von "CDR-Grafting" erfolgen. Dies hat üblicherweise
die negative Wirkung der Verringerung der Bindungsavidität des Abs.
Der TCR kann hauptsächlich durch
Austauschen der konstanten C-beta-Domäne durch die humane konstante
C-beta-Region "humanisiert" werden.
-
Beispiel 22 – Präsentation von sc-TCR-Fusionsproteinen
auf Bakteriophagen
-
Wie
in der anhängigen
US-Anmeldung, Aktenzeichen
08/813,781 ,
offenbart, ist es möglich,
eine Vielzahl von sc-TCR-Konstrukten auf der Oberfläche eines
fd-Bakteriophagen zu präsentieren.
Kurz gesagt, offenbart die anhängige
Anmeldung Verfahren zum Exprimieren eines gewünschten sc-TCR mit drei Domänen als eine
Fusion mit dem Haupthüllprotein,
pVIII, eines filamentösen
Phagen. Der Grund dafür
ist es, die Valenz des sc-TCR auf der Oberfläche des Phagen zu erhöhen, was
in einer Erhöhung
der Bindungsfreudigkeit von sc-TCR/pVIII
für den
MHC/Peptid-Komplex resultieren sollte. Wie in der anhängigen US- Anmeldung, Aktenzeichen
08/813,781 , offenbart,
präsentieren
die sc-TCR-Fusionsproteine auf dem Bakteriophagen einen funktionellen
TCR.
-
A. Charakterisierung präsentierter
sc-TCR-Fusionsproteine
-
1. Western-Blot-Daten
-
Viele
Studien sind publiziert worden, die zeigen, dass sc-Fv/pVIII-Fusionsproteine
auf der Oberfläche von
Phagen exprimiert werden. Siehe Castagnoli et al., J. Mol. Biol.,
(1991), 222: 301 und Huset et al., J. Immunol., (1992) 149:2914.
Die anhängige
US-Anmeldung, Aktenzeichen 08/813,781, offenbart Verfahren zur Herstellung
und die Verwendung spezifischer rekombinanter Bakteriophagen, die
sc-TCR-Fusionsproteine präsentieren.
Hier wurde eine Western-Blot-Analyse verwendet, um die Präsentation
des sc-TCR/pVIII-Moleküls
auf der Capsidhülle
des Phagen zu bestätigen.
Kurz gesagt, wurden Bakteriophagen mittels einer Standard-Polyethylenglykol
(PEG)-Präzipitationsverfahrensweise
aufgereinigt und nachfolgend wurde ein Aliquot der gereinigten Phagen
auf einem SDS-PAGE-Gel laufen gelassen. Die sc-TCR/pVIII-Fusion
wurde in dem rekombinanten Phagen (aber nicht in Kontrollphagen,
die den sc-TCR ohne den EE-Tag exprimieren) detektiert, indem die
Membranen mit einem mAb gegen die EE-Tag-Sequenz untersucht wurden.
Obwohl mehrere kleinere Banden, die Abbauprodukte der sc-TCR-Fusion
darstellen, beobachtet wurden, zeigte das Vorhandensein einer 50
kD-Proteinbande an, dass ein Volllangen-α/β-sc-TCR in das Phagencapsid
eingebaut worden war.
-
2. ELISA-Daten
-
Wie
in der anhängigen
US-Anmeldung, Aktenzeichen
08/813,781 ,
offenbart, können
ELISA-Assays verwendet werden, um rekombinante Bakteriophagen zu
charakterisieren, die ein gewünschtes
sc-TCR-Fusionsprotein einschließen.
Die konformationelle Integrität
der Vβ8.2-Kette
wurde unter Verwendung von zwei konformationsabhängigen mAbs, MR5-2 und F23.1,
bewertet; und die genaue bzw. präzise
Faltung der Vα13.1-,
JαDO-, Vβ8.2-, Dβ1- und Jβ1.1-Domänen, die
die CDR3-Bindungstasche des Rezeptors binden, wurde unter Verwendung
des Anti-Idiotyp-mAb KJ1 festgestellt. Ein Hintergrundsignal wurde
als Phagenbindung an Wells, beschichtet entweder mit BSA oder dem
mAb-Anti-Vβ17,
angesehen und vom beobachteten Gesamtsignal abgezogen. Die vier
Antikörper
reagierten spezifisch mit dem Phagen-TCR, was anzeigt, dass die sc-TCR/pVIII-Fusion
auf dem Phagen in entsprechender Orientierung präsentiert wurde.
-
B. Phagen-Panning
-
Das
Panning von Antikörper-
und Peptid-Bibliotheken ist als ein Verfahren zum verlässlichen
Screenen auf spezifische Bindungsmoleküle fest etabliert, Greenwood,
supra. Verfahren für
das Panning von Bakteriophagen, die sc-TCR-Fusionsproteine präsentieren,
sind in der anhängigen
US-Anmeldung, Aktenzeichen
08/813,781 ,
offenbart worden. Kurz gesagt schließen die Verfahren Standard-Antikörper, Zell-Panning
und Panning mit sc-MHC/Peptid-Komplexen
ein, offenbart in der veröffentlichten
PCT-Anmeldung Nr.
US 95/09816 ,
sowie in den anhängigen
US-Anmeldungen, Aktenzeichen Nrn.
08/382,454 und
08/596,387 . Die Ergebnisse
aus diesen Anreicherungsstudien korrelieren gut mit anderen publizierten
Befunden hinsichtlich Antikörper-Panning.
Siehe Winter et al., Annu. Rev. Immunol., (1994), 12.
-
C. Blockierungsassay
-
Um
die MHC/Peptid-Bindungsspezifität
des TCR-tragenden Phagen zu charakterisieren, ein kompetitiver Blockierungsassay.
Der kompetitive Blockierungsassay ist in der anhängigen US-Anmeldung, Aktenzeichen
08/943,086 , offenbart worden.
Kurz gesagt, war es das Ziel dieses Beispiels, festzustellen, ob
ein TCR-tragender Phage mit dem nativen TCR auf DO11.10-Hybridom-T-Zellen
um die Bindung an MHC/Peptid-Komplexe in einem Zellbasierten Assay
kompetitieren könnte.
Diese Ergebnisse zeigen, dass der DO11.10-Rezeptor auf dem Phagen
funktionell war und fähig
war, zwischen verschiedenen Peptidsequenzen zu unterscheiden.
-
Um
die Möglichkeit,
dass der TCR-tragende Phage vielleicht die IL-2-Produktion der DO11.10-Zellen auf
eine unspezifische Weise beeinträchtigt
hat, zu eliminieren, wurden Wells mit dem mAb-Anti-CD3-epsilon beschichtet,
um die Hybridome durch das T-Zellrezeptorkomplex-CD3-Molekül zur Produktion
von IL-2 zu stimulieren. Die Ergebnisse aus diesen Experimenten
zeigen an, dass der Phage keine unspezifische inhibitorische Wirkung
auf die T-Hybridomzellen hatte. Somit werden die sc-TCRs auf der
Oberfläche
von Bakteriophagen des funktionellen Moleküls präsentiert, die dazu fähig sind,
mit spezifischen MHC/Peptid-Zielen zu Wechselwirken.
-
Beispiel 23 – Klonierung und Expression
des F23.1-sc-Fv
-
Eine
bevorzugte Komponente der hierin offenbarten polyspezifischen Bindungsmoleküle ist ein
sc-Fv mit Spezifität
für eine
bestimmte Sub-Population von T-Zellrezeptoren. Wie diskutiert, kann
ein breites Spektrum verschiedener sc-Fv-Moleküle gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet werden.
-
Ein
spezifischeres polyspezifisch(er)es Bindungsmolekül ist ein
bispezifisches Molekül,
welches eine einzelkettige Form des murinen mAb F23.1 einschließt. Es ist
möglich,
solch ein sc-Fv mittels Standardtechniken zu klonieren und zu exprimieren.
Der native F23.1-Antikörper ist
gut charakterisiert worden (1) und es ist gezeigt worden, dass er
Vβ8.2-tragende T-Zellen
durch Vernetzung des TCR auf ihrer Oberfläche aktiviert, Hiller et al.,
Biochem. J., (1991) 278: 573. Das sc-Fv kann mittels der folgenden
allgemeinen Schritte kloniert und exprimiert werden.
-
1. cDNA-Synthese und Klonierung der Gene
für die
schwere und leichte Kette von F23.1
-
Die
Erststrang-cDNA-Synthese kann mit mRNA, isoliert aus 107 F23.1-Zellen
bewerkstelligt werden. Unter Verwendung des Primers JS300
(GAAX1TAX2CCCTTGACCAGGC,
worin X1 = A, G und X2 =
A, C, G; SEQ ID NO: 11) haben wir die Schwerketten-cDNA synthetisiert.
Dieser Primer codiert für
die ersten zwei Aminosäuren
der Schwerketten-CH1-Domäne.
Die Leichtketten-cDNA wurde im Wesentlichen auf die gleiche Weise
synthetisiert, abgesehen davon, dass wir den Primer OKA57 (GCACCTCCAGATGTTAACTGCTC;
SEQ ID NO: 12) verwendeten, der für das 3'-Ende von Framework vier der kappa-Kette
spezifisch ist.
-
Doppelsträngige DNA
wurde durch Amplifizieren der cDNA wie folgt hergestellt. Die Schwerkette
wurde durch Verwendung des Primersatzes PMC18 (vorne bzw. "front")
(CCCGGGCCACCATGGX1ATGX2AGCTGX3GTX4ATX5CTC,
worin X1 = A, G; X2 =
C, G; X3 = G, T; X4 =
A, C; X5 = C, G; SEQ ID NO: 13) und JS300
amplifiziert, und die Leichtkette wurde unter Verwendung des Primersatzes
PMC14 (vorne bzw. "front")
(CCCGGGCCACCATGGAGX1CACAX2X3CTCAGGTC,
worin X1 und X3 ___
sind und X2 G, T ist; SEQ ID NO: 44) und
OKA57 amplifiziert. Die amplifizierten PCR-Produkte wurden dann
in den pGEM-T-Easy-Vektor (Promega) kloniert und zur Nucleotidsequenzbestimmung
eingereicht. Ein nachfolgender Schritt wird es sein, die schweren
und leichten Ketten in ein einzelkettiges Format für die Expression
von sc-Fv-Fragmenten zu klonieren.
-
Beispiel 24 – Klonierung und Expression
des F23.1-Antikörpers
als ein einzelkettiges Molekül.
-
Es
ist möglich,
eine einzelkettige Version des F23.1-Antikörpers, für den gezeigt worden ist, dass
er eine konformationelle Determinante auf murinen T-Zellen, die
Vβ8.2-TCRs
tragen, erkennt, zu klonieren. Im Allgemeinen wird die Vβ8.2-Familie
der TCRs mit einer Häufigkeit
von 20% auf T-Zellen in den meisten Mäusestämmen exprimiert, Staertz, U.,
J. Immunol., (1995) 134, 3994. Nachdem das Antikörpergen kloniert worden ist,
wird es möglich
sein, das sc-Fv-Molekül
in E. coli zur Charakterisierung zu exprimieren.
-
Die
Volllangen-Schwer- und -Leichtketten (V/CH; V/CL), die den F23.1-Antikörper darstellen,
sind separat in den Vektor pGEMT-easy (Promega) kloniert worden,
und die VH- und
VL-Gene sind mittels Sequenzierung bestätigt worden. Das F23.1-Antikörper-Gen
wird in ein einzelkettiges Molekül
kloniert werden, indem die Gene, die für die VH- und VL-Domänen codieren,
zusammengespleißt
werden. Eine Herangehensweise ist es z.B., das sc-Fv in den Expressionsvektor
pEN2 für
eine Produktion von sc-Fv-Fragmenten in E. coli zu klonieren. Der
pEN2-Vektor ist z.B. im
US-Patent
Nr. 5,763,284 offenbart worden.
-
Das
Klonierungsprotokoll kann unter Anwendung einer zweistufigen PCR-Amplifikationsherangehensweise
durchgeführt
werden. Im ersten Durchgang werden die VH- und VL-Gene separat amplifiziert,
indem ein spezifischer Primersatz, der sich an die "Front" und an das "Ende" der VH- und VL-Gene
anlagert, verwendet wird. In zukünftigen
Experimenten werden T-Zellen gegen Tumore targetiert werden, wobei
Antikörper,
die gegen CD3, CD4 und gegen spezielle TCRs reaktiv sind, als der
Antikörperteil
verwendet werden. Jedoch wird dieser spezielle Antikörper bevorzugt,
da er T-Zellen aktivieren kann und spezifischer CTLs aktiviert.
Um das sc-Fv-Konstrukt herzustellen, wird ein zweiter Amplifikationsschritt
durchgeführt,
wobei die überlappende-PCR-Methodologie
angewandt wird, um die VH- und VL-Gene "zusammenzuspleißen". Die zwei Ketten werden unter Verwendung
eines 16 Aminosäuren
langen Linkers (G4SG4APG4S), enthaltend die Restriktionsstelle für den 8-Basen-Schneider AcsI,
verbunden. In den Fällen,
in denen eine überlappende
PCR unternommen werden muss, können
zwei Primer wie folgt verwendet werden: JSS32(T) (GGTGGCGGCGCGCCGGGAGGCGGCGGTTC;
SEQ ID NO: 14), der innerhalb der Linkersequenz am 5'-Ende der Leichtkette überlappt, und
der untere Primer ("bottom
Primer") JSS33(B)
(GCCTCCCGGCGCGCCGCCACCACCGCTGCCACCGCCACC; SEQ ID NO: 15), der innerhalb
der Linkerregion überlappt
und in das 3'-Ende
der Schwerkette läuft. Das überlappende
PCR-Produkt wird mit SfiI und SpeI verdaut und dann durch Laufen
lassen der Probe an einem 1% Agarosegel und Ausschneiden der sc-Fv-Bande
isoliert.
-
Dann
wird das sc-Fv-Gen als ein SfiI- bis SpeI-Fragment in den Expressionsvektor
pEN2 kloniert, und die Induktion des Proteins wird durch den phoA-Promotor
kontrolliert. Es wird angenommen, dass näherungsweise 50% der sc-Fv-Moleküle in E.
coli als lösliches
und funktionelles Protein exprimiert werden können. Wenn eine spezielle Wirtszelle
oder spezielle Kulturbedingungen unlösliches Protein erzeugen, kann
das sc-Fv gemäß Standardtechniken
zum Erhalten von löslichem
Protein rückgefaltet
werden.
-
Beispiel 25 – Konstruktion von sc-Fv/pIII-Fusionen
zur Expression auf einem Bakteriophagen
-
Wie
diskutiert, ist es möglich,
eine Vielzahl von sc-Fv-Fusionsproteinen auf der Oberfläche eines
Bakteriophagen als eine Komponente des Phagencapsids zu exprimieren.
Es ist z.B. möglich,
einen bispezifischen Bakteriophagen herzustellen, der mit Bindungsaffinität für ein Epitop
auf einem gewünschten
T-Zellrezeptor und auf einer Zieltumorzelle ausgestattet ist.
-
Spezifischer
wird, um ein Beispiel für
den bisspezifischen Phagen zu geben, das F23.1-Antikörpermolekül als eine
sc-Fv/Gen III-Fusion kloniert werden. Wie in der anhängigen US-Anmeldung,
Aktenzeichen
08/813,781 ,
diskutiert, ist das Gen III-Protein ein Protein von 406 Aminosäuren, das
als fünf
Kopien auf der Oberfläche
von Phagen exprimiert wird. Ein spezifischer fd-tet-Bakteriophage
ist durch Hinzufügung
zweckdienlicher SpeI- und NotI-Stellen
für die
Klonierung von sc-Fv-Genen als pIII-Fusionen modifiziert worden. Durch
Amplifizieren des F23.1-sc-Fv-Gens aus dem pEN2-Vektor, beschrieben
in Beispiel 23, wird das Gen als ein Spei-NotI-Fragment in die N-terminale
Region des Wildtyp-pIII-Proteins kloniert werden. Da die Induktion
der sc-Fv/pIII-Fusion unter der Kontrolle des tac-Promotors steht,
wird die Expression nach Zugabe von 1 mM IPTG auftreten. Im Allgemeinen
ist berichtet worden, dass eine Kopie des sc-Fv pro Phage als eine
Gen III-Fusion präsentiert
wird. Deshalb stellt der Phage ein attraktives System zur Verwendung
zum Präsentieren einzelner
Kopien des Antikörpermoleküls dar.
Dies wird dabei helfen, unspezifische Wechselwirkungen zu minieren
und wird es dem Phagen ermöglichen,
das Idealkonzept des Präsentierens
monovalenter sc-Fv-Moleküle
stark nachzuahmen. Siehe die
2D-
2E für Beispiele
spezifischer sc-TCR-Fusionskonstrukte.
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1. Modifikationen an dem sc-Fv-Konstrukt
durch Hinzufügung
spezifischer Tags
-
Verschiedene
ersatzweise Wege werden verwendet werden, um sc-Fv-Moleküle, die
Tags in der carboxyterminalen Region enthalten, herzustellen, DNA,
die für
die Sequenz jedes Tags codiert, wird mit dem 3'-Ende des Leichtkettengens fusioniert
werden. Das Einschließen
eines carboxyterminalen Tags wird in der Detektion des Moleküls resultieren.
Beispiele für
Tags schließen
KT3, TPPPEPET; (SEQ ID NO: 9); 6 × His, GMAHHHHHH; (SEQ ID NO:
8); Avidin; ARKCSLTGKWTNDLGSNMT; (SEQ ID NO: 6), fos, BirA, LXLIFEAQKIEWR;
(SEQ ID NO: 5) oder jun ein. Das Molekül KT3EE (EEEEYMPME, SEQ ID
NO: 7) kann auch in manchen Fällen
verwendet werden. Siehe Hiller et al., (1991), Biochem., J., 278,
573; Patel et al., 1994), Proc. Natl. Acad. Sci USA, (1994), 91,
7360; Kruif et al., J. Biol. Chem., 271: 7630 und Schatz, P., Bio/Technology, (1993)
11, 1138.
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Beispiel 26 – Aufreinigung und Analysen
des sc-Fv F23.1 hinsichtlich der Bindung an nativen und einzelkettigen
TCR.
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Metall-Chelat-Chromatographie
("metal-chelating
chromatography")
ist eine in der Aufreinigung rekombinanter Proteine weithin verwendete
Verfahrensweise geworden. Diese Verfahrensweise kann verwendet werden,
um das sc-Fv-Molekül
aufzureinigen. Ein 6 × His-Tag ist gentechnisch
in das Design bzw. die Konzeption des sc-Fv-Moleküls eingeführt worden,
um eine einfache Aufreinigung an einer Ni2 + NTA-Säule zu ermöglichen.
Die Herstellung der löslichen
Fraktion wird bewerkstelligt, indem eine E. coli-Zellpaste in Extraktionspuffer
suspendiert und die Zellen dann in einer French-Presse lysiert werden.
Die Probe wird dann unter Bedingungen, die eine Bindung von 6 × His-getaggten
Proteinen ermöglichen,
auf eine Ni2 + NTA-Säule
aufgebracht und gebundenes Protein wird unter Verwendung von Imidazol,
pH 7,4, eluliert werden. Die Proben werden mittels SDS-PAGE und
Färbung
des Gels mit Coomassie Blue auf die Reinheit analysiert werden. Western-Blot-Analyse
wird verwendet werden, um die Integrität des sc-Fv zu bewerten, indem
Membranen mit einem Antikörper,
der für
einen KT3-Tag spezifisch ist, untersucht werden.
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Sofern
gewünscht,
kann eine weitere Aufreinigung des sc-Fv wie folgt durchgeführt werden.
Zum Beispiel kann eine Affinitätssäule hergestellt
werden, indem zuerst der Anti-EE-Tag-rAb
an Protein-A-Sepharose-Kügelchen
gekuppelt wird. die Anti-EE-Tag-beschichteten Kügelchen werden dann verwendet,
um den aufgereinigten DO11.10-sc-TCR zu fangen, der dann mit dem
mAb vernetzt werden wird. Die Säule
kann verwendet werden, um den sc-Fv (F23.1)-Antikörper aufzureinigen,
da er eine Spezifität
für die
Vβ8.2-Domäne aufweist.
Dieses zweistufige Aufreinigungsschema wird eine homogene sc-Fv-Präparation
ergeben.
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Um
festzustellen, ob das aufgereinigte sc-Fv F23.1 funktionell ist,
können
Oberflächenplasmonresonanzstudien
verwendet werden, um die Bindungskonstanten-Assoziationen ("bindung constant
associations") des
sc-Fv an sc-TCR(DO11.10)-Protein, biotinyliert und gekuppelt an
einen Streptavidin-beschichteten Chip, zu messen. Als Kontrolle
kann die Bindungskonstanten-Assoziation des nativen F23.1-Antikörpers zum
Vergleich mit dem rekombinanten F23.1-Antikörper bestimmt werden. Siehe
auch die anhängige
US-Anmeldung, Aktenzeichen Nr.
08/813,781 ,
für eine
Offenbarung in Bezug auf die Durchführung dieses Assays.
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Zusätzlich zum
Vergleichen der Bindungsprofile zwischen den nativen und rekombinanten
F23.1-Antikörpern
hinsichtlich des sc-TCR ist es möglich,
die Fähigkeit
dieser Antikörper
an den nativen TCR auf DO11.10-T-Zellen zu binden, zu untersuchen.
Eine Durchflusszytometrieanalyse wird eingesetzt werden, um die
Bindung von Biotin-markierten Antikörpern an die Rezeptoren auf
den Zellen zu detektieren. Es wird antizipiert, dass die Daten aus
diesen Experimenten die Fähigkeit
des sc-Fv-Fragments, T-Zellen durch Bindung der Vβ8.2-tragenden
Rezeptoren zu aktivieren, vorhersagen werden. Eine Offenbarung,
betreffend die Durchführung
der Durchflusszytometrieanalyse kann in den anhängigen US-Anmeldungen, Aktenzeichen Nrn.
08/813,781 und
08/943,086 , gefunden werden.
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Beispiel 27 – Expression des F23.1-sc-Fv
als Gen III-Fusion auf der Oberfläche von Bakteriophagen.
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Wie
diskutiert, kann das F23.1-sc-Fv als pIII-Fusion zur Präsentation
auf der Oberfläche
von Bakteriophagen exprimiert werden. Diese Herangehensweise stellt
einen einzigartigen Weg dar, das sc-Fv-Molekül rasch zu charakterisieren,
bevor die Anstrengung des Exprimierens und Aufreinigens des Antikörpers aus
E. coli unternommen wird. Um viele der beschriebenen Charakterisierungsstudien
zu bewerkstelligen, können hinreichende
Zahlen an Phagen aus 2 bis 5 Litern einer Übernachtkultur erhalten werden.
Darüber
hinaus kann, als eine Alternative zum Aufreinigen der sc-Fv-Moleküle, wie
in Beispiel 6 beschrieben (anstelle der Verwendung eines ausgefeilten
Affinitätsaufreinigungssystems,
wie wir es zur Aufreinigung von sc-Fv-Molekülen aus E. coli-Lysat beschrieben
haben) die Aufreinigung des Bakteriophagen leicht durch zwei Durchgänge einer Polyethylenglykol
(PEG)-Präzipitation
bewerkstelligt werden. Falls es nötig ist, den Phagen weiter
aufzureinigen, kann die Anreicherung an einem CsCl-Gradienten verwendet
werden. Nach der Klonierung kann der Phage, der das sc-Fv exprimiert,
produziert und aufgereinigt werden und ist zur Untersuchung in einer kürzeren Zeitdauer,
verglichen mit der Expression und Aufreinigung löslicher sc-Fv-Moleküle, verfügbar. Zellbindungsassays
können
verwendet werden, um zu untersuchen, ob Phagen sc-Fv/pIII-Fusionen
exprimieren. Dies wird durchgeführt
werden, indem Phagen mit DO11.10-T-Zellen inkubiert werden und auf
gebundene Phagen unter Verwendung eines Biotin-markierten Antikörpers, der
für Phagen
spezifisch ist, untersucht werden. Eine spezifischere Offenbarung,
betreffend die Durchführung
der Zellbindungsassays, kann in der anhängigen US-Anmeldung, Aktenzeichen
Nr. 08/813,781, gefunden werden. Die Detektion eines Antikörper-markierten
Phagen wird durch Zugeben eines Streptavidin-Phycoerythrin (PE)-onjugats analysiert
werden. Sc-Fv-Moleküle,
die als pIII-Fusionen exprimiert werden, behalten normalerweise
ihre konformationelle Aktivität
bei und verhalten sich in vielen Fällen besser als das rekombinante
Fv-Fragment. Ein Ziel ist es, zu bestätigen, dass ein funktionelles
sc-Fv-Fragment nur auf der Spitze des Phagen präsentiert wird.
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Beispiel 28 – Fähigkeit von rekombinanten Bakteriophagen,
T-Zellen zu aktivieren.
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Das
F23.1-sc-Fv-Molekül
weist vorzugsweise eine Fähigkeit
zum Stimulieren von DO11.10-T-Zellhybridomen oder zum Aktivieren
einer Population nicht-angereicherter muriner T-Zellen auf. Alle
Experimente werden den nativen F23.1-Antikörper als Positivkontrolle verwenden,
insbesondere da einige Berichte gezeigt haben, dass er T-Zellen
aktivieren kann. Siehe Staerz, supra. Im ersten Experiment werden
Bakteriophagen, die die sc-Fv/Fusion exprimieren, direkt an Kunststoff-Well
absorbiert oder durch Fangen mit einem Antikörper gegen den Phagen immobilisiert
werden. Eine andere Herangehensweise wird den Phagen in Suspension
verwenden. Kurz gesagt, werden 105 DO11.10-T-Hybridomzellen zu Wells,
enthaltend den Phagen, wie oben stehend beschrieben, gegeben werden.
Nach einer Inkubation über
Nacht werden die Platten zentrifugiert werden, um die Zellen zu
pelletieren und der Überstand
wird isoliert und unter Verwendung eines Anti-IL-2-ELISA auf IL-2
untersucht werden.
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Im
zweiten Experiment werden T-Zellen, isoliert aus Balb/c-Mäusen verwendet
werden. Zwei Parameter werden gemessen werden, um die Aktivierung
zu bewerten. Der erste Parameter wird sein, IL-2-Level nach Inkubieren
von 106 naiven Zellen in Gegenwart des Antikörper-Phagen zu untersuchen.
Das zweite Verfahren wird sein, naive Zellen auf Aktivierungsmarker,
identifiziert auf T-Zellen, nach Inkubation mit dem Phagen zu färben. Es
ist möglich,
eine Zahl von Oberflächenmarkern,
die nach Aktivierung exprimiert oder hochreguliert sind, zu untersuchen.
Parallele Studien können
unter Verwendung des gereinigten sc-Fv anstelle des Phagen durchgeführt werden.
Jedoch ist es in diesem Falle bevorzugt, dass das Molekül mit einem
mAb immobilisiert werden wird, der eine Spezifität für den KT3-Tag, lokalisiert
an der carboxylterminalen Region des sc-Fv-Moleküls, hat. Aufgrund dieser zwei
Versuche ist es möglich,
die Wirksamkeit bzw. Effektivität
der Verwendung von sc-Fv-Phagen
zum Stimulieren oder Aktivieren von T-Zellen zu bewerten.
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Beispiel 29 – Engineering bzw. Konstruktion
bispezifischer Hybridmoleküle
(d.h. bispezifischer Bakteriophagen) und Charakterisierung ihrer
Tumorabtötungseigenschaften
in vitro.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, zu illustrieren, dass
die vorliegenden polyspezifischen Bindungsmoleküle und insbesondere die bispezifischen
sc-TCR/sc-Fv-Moleküle Tumorzellen
in vitro abtöten können. Die
bispezifischen Moleküle
können
auf eine Anzahl von Weisen gemäß der Erfindung,
einschließlich der
folgenden spezifischen Verfahren, hergestellt werden.
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Eine
Herangehensweise zur Herstellung bispezifischer Moleküle wird
es sein, Bakteriophagen als Vehikel zum simultanen Präsentieren
sowohl des sc-TCR als auch des sc-Fv zu verwenden. Bispezifische
Phagen werden hergestellt, indem K91-E. coli-Zellen, zuvor transformiert
mit dem pSUN26-Phagemidvektor, dann mit dem sc-Fv/pIII-exprimierenden
Phagen infiziert werden. Nach PEG-Aufreinigung des bispezifischen
Phagen kann der Phage charakterisiert werden, um sicherzustellen,
dass sowohl die sc-TCR- als auch sc-Fv-Fusionen auf der Oberfläche exprimiert
werden. Dies wird durchgeführt
werden mittels ELISA-Assays, bei denen Wells mit 1 μg/Well an
gereinigtem sc-TCR (DO11.10), der das V 8.2-Epitop trägt, beschichtet
werden. Phagen, die ein funktionelles sc-Fv F23.1 exprimieren, sollten
an den DO11.10-sc-TCR binden. Streptavidin-HRP wird verwendet werden,
um den p-149-sc-TCR, der auf der Oberfläche des Phagen präsentiert
wird, zu detektieren. Anti-V 2.3- oder Anti-V 11.0-mAb (PharMingen) wird verwendet
werden, gefolgt von Streptavidin-HRP.
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Beispiel 30 – Strategien zum Verknüpfen von
sc-TCR- und sc-Fv-Molekülen
mit Verbindungsmolekülen.
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Wie
diskutiert, können
die vorliegenden polyspezifischen Bindungsmoleküle mittels einem oder einer Kombination
verschiedener Verbindungsmoleküle
verbunden werden. Mehrere spezifische Verbindungsmoleküle schließen Immunglobulin-Schwerketten
und die oben stehend offenbarten Moleküle, die dazu fähig sind, spezifische
Bindungskomplexe zu bilden, ein.
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Das
Biotin-Bindungsmotiv von Avidin ist z.B. ein spezifischer Typ Verbindungsmolekül. Dieses
Verbindungsmolekül
ist genetisch im Design bzw. in der Konzeption des p-149-sc-Fv-Moleküls codiert
worden. Deshalb werden sc-Fv-Moleküle mit einer Sequenz von Aminosäuren, abgeleitet
von Avidin, welche ein Biotinbindungsmotiv enthält (siehe Hiller et al., Biochem.,
(1991), 278, 573-585 exprimiert werden. Der sc-TCR wird exprimiert
werden, wobei er die carboxylterminale Biotinylierungssequenz, BirA,
enthält,
siehe Schatz, P., Bio/Technology, 11, 1138-1143 (1993), wie in Ziel
2 beschrieben, die freies Biotin in vivo oder in vitro in Gegenwart
von Biotinligase, Schatz, P., supra, ein Enzym, das zur Hinzufügung eines
einzelnen Biotinmoleküls
an der BirA-Stelle fähig
ist, binden kann. Monovalente bispezifische Moleküle können unter
Anwendung dieser Herangehensweise effizient gebildet werden. Ein
Reiz für
die Anwendung dieser Herangehensweise ist die starke Wechselwirkung
zwischen Avidin und Biotin (10-15 M) (siehe
Green, N. Methods Enzymol., (1990) 184, 85-133) und die hohe Wahrscheinlichkeit
der Bildung von Heterodimeren (sc-TCR:sc-Fv), verglichen mit der Homodimerbildung
(sc-TCR:sc-TCR oder sc-Fv:sc-Fv).
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Die
Verwendung zusatzlicher Verbindungsmoleküle wird in Erwägung gezogen.
Zum Beispiel kann eine weitere Herangehensweise angewendet werden,
in der es möglich
ist, einen gewünschten
sc-TCR und ein sc-Fv miteinander durch Verwendung des fos/jun-Leucinzippers zu
verknüpfen,
sie z.B. Patel et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, (1994) 91, 7360-7364
und Segal et al., Annals. New York Academy of Sciences, (1991) 636,
288-294. Wieder würde
jedes Molekül
separat hergestellt werden. Beispielsweise wird das sc-Fv eine carboxylterminale
fos-Sequenz haben und der sc-TCR wird so manipuliert, dass er eine
carboxylterminale jun-Sequenz hat. Ein einzelner Cysteinrest wird
jede Seite der fos- und jun-Gruppierungen
flankieren, um die Bildung von Disulfidbrücken zum Verstärken der
Stabilität
der Wechselwirkung zu erleichtern. Wie auch die Avidin/Biotin-Herangehensweise,
hat diese Technologie den Vorteil, dass sie Heterodimere mit einer
sehr hohen Frequenz bzw. Häufigkeit
bildet, verglichen mit der Homodimerbildung, Patel et al., supra.
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Die
Erfindung ist hierin unter Bezugnahme auf bevorzugte Ausführungsformen
davon beschrieben worden, jedoch wird geschätzt werden, dass Fachleute
auf dem Gebiet in Ansehung dieser Offenbarung Modifikationen und
Verbesserungen innerhalb des Rahmens der Erfindung machen können.
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