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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet von Vorrichtungen
und Verfahren zur Schallverarbeitung und im Besonderen auf einen Prozessor
für die
Verbesserung der Sprachwahrnehmung und des Komforts eines hörgeschädigten Benutzers.
Obwohl die Erfindung für
die Verwendung durch hörgeschädigte Personen
geeignet ist, findet sie jedoch auch Anwendung in anderen Kommunikationsbereichen.
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Hintergrund
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Im
Allgemeinen sind die Auswirkungen einer Hörschädigung gekennzeichnet durch
die unerwünschte
Aufbereitung eines Schallsignals, zum Beispiel gesprochenen Wörtern, entlang
der Hörkette
eines Hörers,
so dass dies zu einer Abschwächung und
oft auch einer Verzerrung des Signals führt.
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Relativ
einfache Hörhilfen
mit linearer Verstärkung,
zum Beispiel Hörhilfen
mit fester Verstärkung,
waren erfolgreich bei der Verstärkung
von Schallen, um diese hörbar
und erkennbar zu machen. Ein Problem mit Hörhilfen mit fester Verstärkung ist
jedoch, dass sie normalerweise zur Verwendung über ein breites Spektrum von
Schallfrequenzen und Schallpegeln nicht geeignet sind. Wenn zum Beispiel
eine Hörhilfe
mit fester Verstärkung
verwendet wird, stellt der Hörer
oft fest, dass einige Schalle unhörbar sind, das heißt unterhalb
der Hörschwelle liegen,
während
sich andere bei oder über
dem Unbehagen bereitenden Lautstärkepegel
befinden (Loudness Discomfort Level – LDL). Solch ein Problem ist
besonders dann vorherrschend, wenn der Hörer eine Person mit einem engen
Dynamikbereich zwischen dieser Hörschwelle
und den LDL Pegeln ist.
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Vielbandige
Kompressionsverfahren versuchen, die Probleme von engen Dynamikbereichen
zu überwinden,
in dem sie die Verstärkung
der Hörhilfe als
Reaktion auf Änderungen
im Eingangsschallpegel innerhalb einer Anzahl von Frequenzbändern anpassen,
das heißt,
sie verwenden ein nicht-lineares Kompressionsverfahren. Nicht-lineare
Kompressionsverfahren bringen jedoch Verzerrungen in die Ausgangssignale
ein, die die Sprachverständlichkeit reduzieren.
Hörhilfen,
die vielbandige Kompressionsverfahren umfassen, sind auch schwierig
anzupassen und können
eine langwierige Untersuchung des Ansprechverhaltens im Hörvermögen der
Testperson erfordern.
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Eine
Art einer vielkanaligen Hörhilfe
ist der Gegenstand des US Patents mit der Nr. 5,687,241 erteilt
an Ludvigsen. In diesem Dokument wird eine vielkanalige Hörhilfe beschrieben,
die ein Eingangssignal in eine Anzahl von parallelen, gefilterten
Kanälen
aufteilt. Jedes der gefilterten Eingangssignale wird von einem Perzentilschätzer überwacht
und die Verstärkung
von jedem der gefilterten Signale wird aufgrund der von den Perzentilschätzern erzeugten Steuersignale
eingestellt. Die gefilterten, in der Verstärkung eingestellten Signale
werden dann neu zusammengesetzt, verstärkt und in ein akustisches
Signal umgewandelt.
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Ein
Problem mit der Hörhilfe
gemäß
US 5,687,241 ist, dass die
Perzentilschätzer
dazu in der Lage sein müssen,
große
Hübe in
der Amplitude des überwachten
Signals in Einklang zu bringen. Folglich ist bei einer digitalen
Implementierung eine beträchtliche
Verarbeitungsleistung erforderlich, um die Berechnungen zur Perzentilschätzung durchzuführen.
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Die
US 4,882,762 offenbart eine
Multikanalhörhilfe,
in der Signale in verschiedenen Frequenzbändern durch entsprechende Kompressionen
komprimiert werden. Das Kompressionsverhältnis kann sich unter der Steuerung
einer Rückkopplungsschaltung
mit dem Eingangssignal ändern.
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Ein
weiteres Problem, das sich während
des Betriebs von Multikanalhörhilfen
ergibt, ist es, dass schnelle transiente Signale auftreten können, die Größenordnungen
aufweisen, die das Maximum des maximalen Komfortpegels überschreiten.
Typischerweise treten solche Transienten zu einem bestimmten Zeitpunkt
nur in einer kleinen Anzahl von Kanälen auf, um jedoch ein Unbehagen
für den
Benutzer der Hörhilfe
zu verhindern, war es nach dem Stand der Technik der allgemeine
Ansatz, die Gesamtausgangsleistung der Hörhilfe zu reduzieren. Während ein
sol cher Ansatz Unannehmlichkeiten verhindert, verursacht er gleichzeitig
eine unerwünschte
Verzerrung des Signals in den Kanälen, die von den schnellen
transienten Signalen nicht betroffen sind.
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Hörhilfen
mit einer automatischen Verstärkungsregelung
(Automatic Gain Control – AGC)
arbeiten, in dem sie die Verstärkung
bei allen Frequenzen reduzieren für den Fall, dass der Pegel
eines Schalls einen festgelegten Punkt erreichen sollte. Während solche
Hörhilfen
verhindern, dass der Schall den LDL der Testperson erreicht, schwächen sie
auch einige Frequenzbestandteile des Sprachsignals in einem solchen
Maß ab,
dass die Verständlichkeit
der Sprache reduziert wird.
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Zusammenfassend
weisen Hörhilfen
nach dem Stand der Technik in Verbindung mit ihrer Verwendung eine
Vielfalt von Problemen auf. Solche Probleme reichen von ungeeigneter
Kompression des Signals, welche unzulässige Signalverzerrung verursacht,
bis zu hinderlichen Anforderungen bei der Verarbeitung, die es teuer
und schwierig machen die Hörhilfen
zu realisiern.
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Unter
dem Gesichtspunkt des Standes der Technik ist es ein Ziel der vorliegenden
Erfindung, eine Vorrichtung zur Verfügung zu stellen, die in der Gegenwart
eines Umgebungsgeräuschsignals
ein transformiertes Schallsignal erzeugt, das innerhalb eines Bereichs
von hörbaren
Frequenzen festgelegten Amplitudenerfordernissen entspricht.
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Es
ist ein weiteres Ziel der Erfindung ein Mittel zur Verfügung zu
stellen, durch das schnelle transiente Signale unterdrückt werden
können,
um Unannehmlichkeiten für
den Benutzer einer Multikanalhörhilfe
zu verhindern, ohne dabei eine Signalverzerrung in denjenigen Kanälen zu erzeugen,
die von diesen transienten Signalen unberührt sind.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Entsprechend
einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung
für die
Verarbeitung eines Umgebungsgeräuschsignals
zur Verfügung
gestellt, die nachfolgendes umfasst:
- a) ein
Mittel zur Frequenzanalyse (401), eingerichtet um eine.
Vielzahl von Analysesignalen zu erzeugen, die dem Umgebungssignal
entsprechen;
- b) ein mit dem Mittel zur Frequenzanalyse (401) verbundenes
Mittel zur Anpassung der Größenordnung
(403), eingerichtet um den Betrag von jedem der Analysesignale
anzupassen, um eine Vielzahl von in der Größenordnung angepassten Analysesignalen
zu erzeugen;
- c) ein auf die Vielzahl der in der Größenordnung angepassten Analysesignale
ansprechendes Mittel zur Schätzung
der Verteilung, eingerichtet um Verteilungswerte zu erzeugen, die
für die
Amplitudenverteilung von jedem der Vielzahl von in der Größenordnung
angepassten Analysesignale über
die Dauer eines Zeitbereichs charakteristisch sind; und
- d) ein mit dem Mittel zur Schätzung der Verteilung verbundenes
Vergleichsmittel (435–437),
eingerichtet um Vergleiche von diesen Verteilungswerten mit festgelegten
Parametern der Gehörcharakteristik
(435–437)
auszuführen,
wobei diese Vergleichsmittel die Mittel zur Anpassung der Größenordnung
(403) auf der Basis dieser Vergleiche steuern.
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Entsprechend
einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
für die
Verarbeitung eines Umgebungsgeräuschsignals
zur Verfügung
gestellt, das die nachfolgenden Schritte umfasst:
- a)
Durchführung
einer Frequenzanalyse über
das Umgebungsgeräuschsignal,
um eine Vielzahl von Analysesignalen zu erzeugen, die dem Umgebungsgeräuschsignal
(17) entsprechen;
- b) Multiplikation jedes einzelnen der Vielzahl von Analysesignalen
mit einem entsprechenden aus einer Vielzahl von Verstärkungswerten
(439, 405), um eine Vielzahl von in der Größenordnung
angepassten Analysesignale zu erzeugen;
- c) Bestimmung von Verteilungswerten, die über einen Zeitraum hinweg charakteristisch
sind für die
Amplitudenverteilung von jedem aus der in der Größenordnung angepassten Vielzahl
von Analysesignalen;
- d) Setzen der Verstärkungswerte
(439, 405) auf der Basis von Vergleichen (435–437)
zwischen diesen Verteilungswerten und einer Vielzahl von Parametern
der Gehörcharakteristik.
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Entsprechend
einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren für die Verarbeitung
eines Umgebungsgeräuschsignals
zur Verfügung
gestellt, das die nachfolgenden Schritte umfasst:
Durchführen einer
Fourier Transformation über
das Umgebungsgeräuschsignal
und Erzeugung eines Eingangsspektrums, das diskrete Frequenzkomponenten
aufweist, von denen jede einen Koeffizienten umfasst, der die Größenordnung
der Komponente definiert;
Multiplikation der Größenordnungskoeffizienten
mit einem festgelegten Verstärkungswert
und Bereitstellung von in der Größenordnung
angepassten Signalen;
Vergleichen der Amplitude der in der
Größenordnung angepassten
Signale mit festgelegten Werten;
Abschwächung der Größenordnung
derjenigen angepassten Signale, deren Größenordnung größer ist als
die festgelegten Werte;
Bereitstellung eines digitalen Ausgangssignals,
das die Frequenzkomponenten und entsprechende Größenordnungen umfasst.
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Vorzugsweise
werden die Mittel zur Frequenzanalyse, die Mittel zur Anpassung
der Größenordnung,
das Mittel zur Schätzung
der Verteilung und das Vergleichsmittel von einem mit einem Mittel
zur Datenspeicherung gekoppelten programmierten Mikroprozessor ausgeführt.
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Vorzugsweise
umfasst die Vorrichtung weiterhin ein Mittel für die Signalumwandlung, durch
welches das Ausgangsspektrum in ein Schallsignal für die Darbietung
an einen menschlichen Hörer
umgewandelt wird.
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Alternativ
kann das Ausgangsspektrum weiterhin von einem weiteren Signalprozessor,
wie zum Beispiel einer Cochleaprothese verarbeitet werden.
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Vorzugsweise
umfassen die für
die Gehörcharakteristik
charakteristischen Parameter den Maximum Comfort Level (maximaler
Pegel im Komfortbereich), den Threshold Level (Hörschwelle) und den Optimum
Audibility Level (Pegel der besten Hörbarkeit) für jede der Vielzahl von Frequenzkomponenten.
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Der
sachkundige Adressat wird erkennen, dass, weil das Mittel zur Anpassung
der Größenordnung
der vorliegenden Erfindungen von einem Vergleichsmittel gesteuert
wird, das einen Vergleich auf Basis des Ausgangsspektrums durchführt anstatt
auf Basis des Eingangsspektrums, die obige genannte Vorrichtung
arbeitet um sicher zu stellen, dass sich das eingestellte Schallsignal über einen
Bereich von hörbaren
Frequenzen nach festgelegten Amplitudenerfordernissen richtet, wodurch
mindestens das Ziel der Erfindung erreicht wird.
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Vorzugsweise
werden die Mittel zur Frequenzanalyse, die Mittel zur Anpassung
der Größenordnung,
das Mittel zur Schätzung
der Verteilung und das Vergleichsmittel, auf die weiter oben verwiesen wird,
von einem programmierten Mikroprozessor ausgeführt. Dennoch wird es erkannt
werden, dass andere Implementierungen möglich sind, zum Beispiel könnte die
Erfindung mit Hilfe von dedizierter Hardware statt einem Mikroprozessor
realisiert werden, oder sogar in einer im Wesentlichen analogen Form,
wobei die Ausführung
von solchen Implementierungen jenen, die in der Technik ausgebildet
sind, klar sein wird im Licht der folgenden Beschreibung einer bevorzugten
Ausführungsform.
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Entsprechend
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung wird eine Multikanalhörhilfe entsprechend dem ersten
Aspekt der Erfindung oder jeder seiner Weiterbildungen zur Verfügung gestellt, wobei
die Hörhilfe
eine Vielzahl von Kanälen
umfasst, diese Hörhilfe
eine Vielzahl von harten Begrenzern umfasst, von denen jeder mit
einem entsprechenden der Vielzahl von Kanälen verbunden ist, wobei jeder
Begrenzer eingerichtet ist um zu verhindern, dass Signale in dem
entsprechenden Kanal einen entsprechenden festgelegten Pegel überschreiten.
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Entsprechend
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung wird eine Multikanalhörhilfe entsprechend dem weiteren
Aspekt der Erfindung oder jeder seiner Weiterbildungen zur Verfügung gestellt, wobei
die Hörhilfe
eine Vielzahl von Kanälen
umfasst, diese Hörhilfe
eine Vielzahl von harten Begrenzern umfasst, von denen jeder mit
einem entsprechenden der Vielzahl von Kanälen verbunden ist, wobei jeder
Begrenzer eingerichtet ist um zu verhindern, dass Signale in dem
entsprechenden Kanal einen entsprechenden festgelegten Pegel überschreiten.
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Vorzugsweise
ist jeder diese Begrenzer eingerichtet, um ohne eine merkliche Verzögerung zu arbeiten,
zum Beispiel innerhalb von 0,1 Millisekunden.
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Durch
die Bereitstellung eines Mittels zur Begrenzung schneller Transienten
in jedem der Kanäle einer
Multikanalhörhilfe
wird mit diesen Transienten verbundenes Unbehagen vermieden, ohne
eine Verzerrung in die von den Transienten nicht betroffenen Kanäle einzuführen.
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Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
einen Graphen der Amplitude über
der Frequenz einschließlich
hypothetischer Pegellinien für
Hörschwelle
und Unbehagen bereitende Lautstärke
für einen
schwerwiegend hörgeschädigten Hörer ohne
Hörhilfe.
Die schattierten Bereiche bezeichnen eine hypothetische Verteilung
von Amplituden für
ein Sprachsignal in niedrigem Hintergrundrauschen.
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2 zeigt
einen zur 1 ähnlichen Graphen, wobei das
Sprachsignal von einer Hörhilfe
mit linearer Verstärkung
verstärkt
wurde.
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3 zeigt
einen zur 1 und 2 ähnlichen
Graphen, wobei das Sprachsignal entsprechend der vorliegenden Erfindung
verarbeitet wurde.
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4 beschreibt
schematisch eine entsprechend der vorliegenden Erfindung aufgebaute
Hörhilfe.
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4A beschreibt
schematisch eine dedizierte Hardwareimplementierung einer entsprechend der
vorliegenden Erfindung aufgebauten Hörhilfe.
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4B beschreibt
schematisch in größerem Detail
einen Teil der in 4A beschriebenen Vorrichtung.
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5 zeigt
ein Blockdiagramm des Verfahrens zum Betrieb der Hörhilfe gemäß der 4.
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6 zeigt
ein detailliertes Blockdiagramm des Verfahrens, das bei Kasten 515 gemäß 5 verfolgt
wird.
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7 zeigt
ein detailliertes Blockdiagramm des Verfahrens, das bei Kasten 517 gemäß 5 verfolgt
wird.
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Beschreibung
der bevorzugten Ausführungsformen
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Jetzt
auf 1 Bezug nehmend wird ein Graph gezeigt mit waagerechter
Achse, die die Frequenz in Hz ausdrückt und senkrechter Achse,
die die Amplitude in dB des Schalldruckpegels (Sound Pressure Level – SPL) bezeichnet.
Eingetragen in dem Graphen ist ein Sprachsignalbereich 1,
der die Amplituden- und Frequenzverteilung der Sprache von einem
einzelnen Sprecher in einem ruhigen Zimmer darstellt. Der Bereich 1 ist
in 5 Unterbereiche abgegrenzt, die von den Linien 2, 4, 8, 9, 10 und 12 begrenzt
werden. Der Unterbereich zwischen den Linien 2 und 4 stellt
die 90.–100.
Perzentilverteilung des Sprachsignals des einzelnen Sprechers über den Frequenzbereich
von 250 Hz–6000
Hz dar. Auf ähnliche
Weise begrenzen die Linien 4 und 5 das 70.–90. Perzentil,
die Linien 8 und 9 das 30.–70. Perzentil, die Linien 9 und 10 das
10.–30.
Perzentil und die Linien 10 und 12 das 0.–10. Perzentil.
Zum Zweck weiterer Informationen bezüglich solcher Graphen kann
Bezug genommen werden auf ein Dokument von H.K. Dunn und S.D. White
mit dem Titel „Statistical Measurements
on Conversational Speech",
Journal of the Acoustical Society of America, 11: 278-288, 1940.
Das Papier umfasst die gemessene Amplitudenverteilung für männliche
und weibliche Sprecher in ruhiger Umgebung.
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Ebenfalls
in dem Graphen der 1 abgetragen ist die Gehörcharakteristik 3 von
einem schwerwiegend hörgeschädigten Hörer. Die
Gehörcharakteristik 3 wird
an ihrer unteren Grenze durch den Schwellenpegel 5 und
an ihrer oberen Grenze durch LDL 7 begrenzt. Frequenzkomponenten
des Sprachsignals, die zwischen diese zwei Pegel fallen, werden
von der hörgeschädigten Person wahrgenommen,
während
jene, die unterhalb liegen, dies nicht werden. Im Falle der 1 kann
erkannt werden, dass die Frequenzkomponenten des Sprachsignals im
Bereich 1000 –6000
Hz alle unterhalb der Hörschwelle
(Threshold Level) des Hörers liegen.
Zum Beispiel beträgt
der Pegel der Hörschwelle
des Hörers
bei 4000 Hz etwa 95 dB, und der maximale Sprachpegel beträgt etwa
60 dB. Ebenfalls eingetragen in den Graphen der 1 ist
der Optimum Audible Level 6.
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Jetzt
auf 2 Bezug nehmend wird noch einmal die Frequenzverteilung 1 der
Sprache von einem einzelnen Sprecher in einem ruhigen Zimmer beschrieben
und auch die Gehörcharakteristik
der schwerwiegend hörgeschädigten Person
gemäß 1,
wobei dieses Mal die Amplitudenverteilung jetzt etwa 100 dB beträgt. Dementsprechend
sind die obersten 10% des Sprachsignals bei 4000 Hz jetzt hörbar. Die Übrigen 90%
der Amplitudenverteilung der Sprache bei 4000 Hz fallen unterhalb
der Hörschwelle
und werden überhaupt
nicht gehört.
Der obere Teil der Amplitudenverteilung der Sprache bei 1000 Hz
liegt über
dem LDL von 110 dB SPL und erzeugt einen unangenehm lauten Schall,
sofern er nicht durch ein AGC eingegrenzt wird, das die Hörbarkeit
bei 4000 Hz und anderen Frequenzen reduzieren würde, oder durch Abschneiden
der Spitzen (einer Form von unmittelbarer nichtlinearer Kompression),
das über
ein breites Spektrum von Frequenzen Verzerrung einbringen würde.
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Jetzt
auf 3 Bezug nehmend wird ein dritter Graph beschrieben,
der dieses Mal die Gehörcharakteristik
der schwerwiegend hörgeschädigten Person
gemäß 1 veranschaulicht,
wenn diese eine Adaptive Dynamic Range Optimisation (ADRC – adaptive
Dynamikbereichsverbesserung) Hörhilfe entsprechend der
vorliegenden Erfindung trägt.
Es ist zu erkennen, dass die Amplituden- und Frequenzverteilung 1 des
Sprachsignals jetzt fast vollständig
in die Grenzen der akzeptablen Pegel fällt, die dem Benutzer der Hörhilfe dargeboten
werden können,
so dass alle Frequenzkomponenten des Sprachsignals vom Hörer wahrgenommen
werden. Folglich ergibt sich daraus eine merkliche Steigerung in
der Hörbarkeit,
eine merkliche Verminderung der Verzerrung des von der Testperson
wahrgenommenen Signals und eine entsprechende Zunahme in der Verständlichkeit
der Worte, die das Signal umfasst.
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Zur
gleichen Zeit übersteigt
keine Frequenzkomponente des Ausgangssignals den LDL des Hörers. Der
Aufbau und die Betriebsverfahren einer Hörhilfe entsprechend der Erfindung
werden jetzt erläutert.
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Mit
Bezug auf 4 wird eine digitale Realisierung
der Hörhilfe
in Hardware beschrieben. Schallwellen werden durch das Mikrophon 11 übertragen
und das so erzeugte elektrische Signal wird durch das analoge Aufbereitungsmodul 13 aufbereitet.
Das Aufbereitungsmodul 13 umfasst Standardschaltungen für Vorverstärkung und
Tiefpass Filterung des Signals vor dessen Verarbeitung durch den Analog-Digital-Wandler 15.
Der Analog-Digital-Wandler 15 erzeugt
ein 16 Bit Digitalsignal, das an den Mikroprozessor 17 übermittelt
wird. Der Mikroprozessor 17 arbeitet entsprechend einem
in EPROM 19 gespeicherten Programm. Der Mikroprozessor
führt eine
schnelle Fourier Transformation aus und erzeugt ein Eingangsspektrum,
das, wie beschrieben werden wird, verarbeitet wird, um ein Ausgangsspektrum
zu erzeugen, das eine Vielzahl von Frequenzkomponenten umfasst.
Das Ausgangsspektrum wird dann einer inversen schnellen Fourier Transformation
unterzogen, um ein digitales Ausgangssignal zu erzeugen. Das digitale
Ausgangssignal wird an einen geeigneten Digital-Analog-Wandler 21 weitergereicht,
der ein Analogsignal erzeugt. Das Analogsignal wird durch das Glättungsfilter 23 geschickt
und an den Leistungsverstärker 25 übergeben.
Das verstärkte
Signal steuert dann den Ohrhörer 27 an.
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4a beschreibt
zum Zweck der Erklärung eine
dedizierte Hardwareimplementierung der Erfindung. Obwohl 4a die
Erfindung veranschaulicht, als ob einzelne Teile des Prozessors 17 in
dedizierter Hardware ausgeführt
wären,
wird die Erfindung am leichtesten durch die Anordnung gemäß 4 realisiert.
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Mit
Bezug auf 4a werden die Signale vom ADC 15 einer
vielkanaligen Frequenzanalyse unterzogen und in Analyseabschnitt 401 in
n (zum Beispiel n = 8) Frequenzbänder
eingeteilt. Die beschriebene Frequenzanalyse wird mittels n Bandpassfiltern
auf Basis geschalteter Kondensatoren ausgeführt. Die in Abschnitt zur Frequenzanalyse 401 entstehenden
n Frequenzanalysesignale werden dann an den Abschnitt zur Anpassung
der Größenordnung 403 übermittelt.
Die Größenordnung
von jedem der n Signale wird durch eines von n Verstärkungssteuerungselementen 405–407 angepasst
unter der Steuerung eines Abschnitts zur Verstärkungsberechnung 409,
der n Verstärkungsberechnungselemente 410, 412, 414 umfasst.
Jedes der n Verstärkungsberechnungselemente überwacht
ein entsprechendes der n in der Verstärkung angepassten Signale,
verarbeitet dessen Signal auf eine Weise, die in Kürze mit
Bezug auf 4b erläutert wird und steuert die
Größenordnung
der von den Verstärkungssteuerungselementen 405–407 des
Abschnitts zur Anpassung der Größenordnung 403 angewandten Verstärkung. Das
Abbild 411 umfasst einen Datenspeicher, der einen Satz
von zuvor bestimmten Parametern der Gehörcharakteristik speichert.
Die festgelegten Parameter sind die Hörschwelle (Threshold Level – TL), der
Maximum Comfortabel Level (MCL), der Maximum Power Output Level
(MPO), der Optimal Audible Level (OPT) und der Maximum Gain Level
(MAXGAIN) für
den für
die Vorrichtung vorgesehenen Benutzer bei jeder der Mittenfrequenzen
der n Kanäle.
Der Maximum Gain Level befindet sich gerade unterhalb des Pegels,
bei welchem während
des Betriebs der Hörhilfe
in dem in Frage kommenden Kanal Rückkopplung auftritt. Der Maximum
Gain Level wird während
der Anprobe der Hörhilfe
bestimmt.
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Die
in der Größenordnung
angepassten Analysesignale werden an einen Abschnitt zur Begrenzung
der maximalen Ausgangsleistung 413 weitergeleitet, der
n Begrenzer zur Begrenzung der maxima len Ausgangsleistung umfasst,
die jedes der n Signale mit dem im Abbild 411 gespeicherten
entsprechenden festgelegten Maximum Power Output Level vergleichen.
Die MPO Begrenzer stellen sicher, dass das Signal den für jeden
Kanal festgelegten Wert von MPO nicht übersteigen kann. Die Ausgangsbegrenzer
sind dafür
entworfen, innerhalb von 0,1 Millisekunden zu reagieren, um schnelle
Transienten zu unterdrücken.
Es ist zu erkennen, dass die MPO Begrenzer unabhängig voneinander arbeiten, so
dass ein Signal in einem bestimmten Kanal nur betroffen ist, wenn
ein schneller Transient in diesem Kanal aufgetreten ist. Die n Signale
werden dann an die Rekonstruktionsstufe 415 weitergeleitet,
die die n in der Größenordnung
angepassten Signale typischerweise durch Summieren der Wellenformen
von jedem einzelnen Kanal neu zusammensetzt.
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Die
Ausführung
der Signalverarbeitung durch das erste Verstärkungsberechnungselement der
Anpassungsstufe für
die Größenordnung
409 wird
jetzt detaillierter mit Bezug auf
4b erklärt, die
die interne Konfiguration des ersten Verstärkungsberechnungselements
410 veranschaulicht. Die
anderen Verstärkungsberechnungselemente sind
ebenso angeordnet. Es ist zu ersehen, dass das Signal, das vom Anpassungselement
405 ausgeht, von
drei Perzentilschätzern
431–
433 überwacht
wird. Die Perzentilschätzer
erzeugen je ein Höchstbetragswertsignal,
das den Pegel anzeigt, unter dem das Signal, das überwacht
wird, für
einen bestimmten Prozentsatz der Überwachungsperiode liegt. In
der vorliegenden Ausführungsform
sind die Perzentilschätzer
431–
433 eingestellt
um Schätzwerte
der Höchstbetragwerte
zu erzeugen, die von dem überwachten
Signal 98% der Zeit, 70% der Zeit beziehungsweise 30% der Zeit erreicht
werden. Wie aus den
1–
3 ersehen
werden kann, ist der Wert, unter den das Signal 98% der Zeit fällt, viel
größer als der
Wert, unter den es 30% der Zeit fällt, wenn das überwachte
Signal aus Sprache abgeleitet wird. Die Ausgestaltung von Hardware
von Perzentilschätzern wird
in der
US 4,204,260 erläutert, die
hierin als Referenz aufgenommen wird.
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Die
von den Perzentilschätzern 431–433 erzeugten
Schätzsignale
der Perzentilpegel werden an die Komparatoren 435–437 weitergeleitet.
Der Komparator 435 vergleicht in Hinsicht auf Kanal 1 die
98. Perzentilschätzung
mit dem Maximum Comfortable Level, welcher in Abbild 411 gespeichert
ist. Ebenso vergleichen die Komparatoren 430 und 437 die
70. und 30. Perzentilschätzung
mit dem in Abbild 411 gespeicherten festgelegten Optimum
Audibility Level (Pegel der optimalen Hörbarkeit) und dem Threshold Level
(Pegel der Hörschwelle).
Die Ergebnisse der Vergleiche werden an die Verstärkungsanpassungseinheit 439 weiter
geleitet. Die Verstärkungsanpassungseinheit 439 würde typischerweise
als ein programmierbarer Baustein realisiert, der die Verstärkung des
Verstärkers 405 entsprechend
der nachfolgenden Logik steuern würde. Für den Fall, dass die 98.
Perzentilschätzung
den Maximum Comfortable Level übersteigt,
sollte die Verstärkung
langsam reduziert werden. Ansonsten sollte, wenn die 70. Perzentilschätzung unterhalb
des Optimum Audibility Level liegt, die Verstärkung langsam zunehmen, bis
die Verstärkung
dem in Abbild 411 gespeicherten entsprechenden MAXGAIN
Pegel gleich ist, oder die 98. Perzentilschätzung den Maximum Commfortable
Level erreicht. Ansonsten sollte, wenn die 30. Perzentilschätzung über dem
Threshold Level (Pegel der Hörschwelle)
liegt, die Verstärkung
langsam fallen. Die Raten des Steigens und des Fallens der Verstärkungssteuereinheit 405 betragen
typischerweise 3 bis 10 dB pro Sekunde. Der Pegel der anzuwendenden
Verstärkung
wird von dem Abschnitt zur Anpassung der Verstärkung 439 auf das
Verstärkungsanpassungselement 405 übertragen,
und die Größenordnung
des Signals wird dementsprechend eingestellt.
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Obwohl
die oben genannte Beschreibung eine dedizierte Hardwareimplementierung
der Erfindung erläutert,
ist es, wie zuvor erklärt,
am günstigsten,
die Erfindung mittels einer integrierten Schaltung eines geeignet
programmierten digitalen Signalprozessors zu realisieren, wie in 4 veranschaulicht.
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Unter
Bezug auf 5 wird jetzt ein Blockdiagramm
der verfahrenstechnischen Schritte gezeigt, dem das in EPROM 19 gespeicherte
Programm gemäß 4 folgt.
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Bei
Kasten 503 führt
der Mikroprozessor 17 eine schnelle Fourier Transformation
auf dem digitalen Signalausgang von ADC 15 aus. Die schnelle Fourier
Transformation erzeugt ein Eingangs spektrum, das aus N Größenordnungs-
und N Phasenkomponenten besteht, die bei Kasten 503 in
flüchtigem
Datenspeicher abgelegt werden. Typischerweise würde N den Wert von 64 oder
128 annehmen. Bei Kasten 507 wird jede der N Größenordnungskomponenten
mit einem entsprechenden von N Verstärkungswerten multipliziert.
Die Ergebnisse der bei Kasten 507 durchgeführten Multiplikationen
werden bei Kasten 509 in flüchtigem Datenspeicher gespeichert.
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Bei
Kasten 515 wird jedes der N 30., 70. und 98. Perzentile
der Verteilungen der Größenordnungen
der Frequenzkomponenten über
die Zeit mit der entsprechenden der N Größenordnungsschätzungen des
Ausgangsspektrums verglichen. Die Schätzungen werden aufgrund der
Vergleiche angepasst, wie mit Bezug auf 6 erklärt werden
wird.
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Bei
Kasten 517 werden die Perzentilschätzungen mit Werten verglichen,
die für
eine bestimmte Gehörcharakteristik
charakteristisch sind, und auf der Basis dieser Vergleiche werden
die Verstärkungen
bei jeder Frequenz angepasst, wie später in Bezug auf 7 beschrieben
wird.
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Bei
Kasten 511 wird die Größenordnung
von jeder der N Frequenzkomponenten mit einem festgelegten Maximum
Power Output Level (MPO) für
diese bestimmte Frequenzkomponente verglichen. Wenn gefunden wird,
dass die Größenordnung
einer Frequenzkomponente größer als
der MPO bei der vorgegebenen Frequenz ist, dann wird sie gleich
dem MPO Pegel gesetzt. Dieser Vorgang ist dafür entworfen zu verhindern,
dass schnelle transiente Signale von einer gewissen Frequenz über den
LDL bei dieser Frequenz steigen, ohne die Signale bei anderen Frequenzen
zu beeinflussen. Die MPO Werte werden während der Anprobe der ADRC
Hörhilfe
eingestellt, um der Gehörcharakteristik
des einzelnen Hörers
zu entsprechen. Die verwendeten MPO Werte müssen nicht die Gleichen sein
wie die LDL Werte, die auch während
des Anpassens festgelegt werden, obwohl sie normalerweise in ihrem
Wert ähnlich
sein werden.
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Bei
Kasten 513 wird eine inverse schnelle Fourier Transformation über die
N Größenordnungs- und
die N Phasenkomponenten ausgeführt,
um für die
anschließende
Verarbeitung durch den Digital-Analog-Wandler 21 ein digitales
Signal im Zeitbereich wieder herzustellen.
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Mit
Bezug auf 6 wird jetzt im Detail ein Ablaufdiagramm
der verfahrenstechnischen Schritte beschrieben die notwendig sind,
um den Kasten 515 gemäß 5 zu
realisieren.
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Vor
der Erläuterung
der verfahrenstechnischen Schritte im Ablaufdiagramm werden die
folgenden Variablen definiert, die in 6 und 7 erscheinen:
- TL[]: eine eindimensionale Matrix für die Aufnahme von N Werten
des Threshold Level (Pegels der Hörschwelle).
- MCL[]: eine eindimensionale Matrix für die Aufnahme von N Maximum
Comfortable Levels. Der MCL würde normalerweise
bei jeder Frequenz gerade unterhalb des LDLs gesetzt.
- Opt[]: eine eindimensionale Matrix für die Aufnahme von N Optimal
Audible Levels. Opt[n] würde
bei jeder Frequenz typischerweise auf halben Pegel zwischen TL[n]
und MCL[n] gesetzt.
- X30[]: eine eindimensionale Matrix für die Abbildung der Schätzung der
30. Perzentile der Amplitudenverteilungen von jeder der N verschiedenen
Frequenzkomponenten.
- X70[]: eine eindimensionale Matrix für die Abbildung der Schätzung der
70. Perzentile der Amplitudenverteilungen von jeder der N verschiedenen
Frequenzkomponenten.
- X98[]: eine eindimensionale Matrix für die Abbildung der Schätzung der
98. Perzentile der Amplitudenverteilungen von jeder der N verschiedenen
Frequenzkomponenten.
- Gain[]: eine eindimensionale Matrix für die Aufnahme der N Verstärkungswerte,
eines für
jede der N Frequenzkomponenten.
- GainUp[]: eine Variable für
die Aufnahme der Größenordnung
der Schrittweite, in der ein in Gain[] gespeicherter Wert erhöht werden
soll.
- GainDown[]: eine Variable für
die Aufnahme der Größenordnung
der Schrittweite, in der ein in Gain[] gespeicherter Wert verringert
werden soll.
- n: eine Zählervariable
für das
Indizieren einer bestimmten der N Frequenzkomponenten.
- EstUp30: eine Variable für
das Halten der Größenordnung
der Schrittweite, um die ein Wert X30[] erhöht werden soll.
- EstDown30: eine Variable für
das Halten der Größenordnung
der Schrittweite, um die ein Wert X30[] verringert werden soll.
- EstUp70, EstDown7O, EstUp98, EstDown98: entsprechende Variable
für die
70. und 98. Perzentilschätzungen.
- OutSpec[]: eine eindimensionales Matrix, die die Größenordnungen
der N Frequenzkomponenten des Ausgangsspektrums des Kastens 509 gemäß 5 aufnimmt.
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Jetzt
zu 6 bei Kasten 603 zurückkehrend wird der Zähler. n
auf 1 gesetzt. Bei Kasten 611 wird die Größenordnung
des Ausgangsspektrums bei der Frequenz n mit der Schätzung des
30. Perzentils der Amplitudenverteilung bei der Frequenz n verglichen.
Wenn die Größenordnung
größer oder gleich
ist dem geschätzten
30. Perzentil, wird die Schätzung
bei Kasten 613 um einen Betrag EstUp30 erhöht, sonst
wird die Schätzung
bei Kasten 615 um einen Betrag EstDown vermindert. Das
Verhältnis der
Schrittweiten EstUp zu EstDown ist gleich zu i/(100–i)), wobei
i das erforderliche Perzentil ist. Auf diese Weise ist die Schrittweite
von EstUp für
das 98. Perzentil (das heißt
i = 98) 49-mal der Schrittweite von EstDown.
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Für das 70.
Perzentil (wenn i = 70 ist) weisen die EstUp und EstDown Schrittweiten
ein Verhältnis von
7:3 auf. Für
das 30. Perzentil (wenn i = 30 ist) stehen die EstUp und EstDown
Schrittweiten in einem Verhältnis
von 3:7. Nach wiederholten Iterationsschritten durch den Prozess
gemäß 5 stabilisieren
sich die Schätzungen
der Perzentile bei sachgerechten Werten.
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So
werden zum Beispiel beim 98. Perzentil große Schrittweiten nach oben,
die in 2% der Zeit auftreten, von Abwärtssprüngen ausgeglichen, die 49-mal
kleiner sind, aber 49-mal häufiger
auftreten. Durch Variieren der TotalStepSizes (die gleich ist zu EstUp
+ EstDown) kann die maximale Anpassungsrate der Schätzungen
gesteuert werden. Die Kästen 617 bis 627 werden
verwendet, um die 70. und 98. Perzentile der Amplitudenverteilung
auf eine der dem 30. Perzentil analoge Weise zu schätzen. Der
Frequenzzähler
wird bei Kasten 629 erhöht.
Kasten 631 überträgt die Steuerung
zurück
auf den Hauptprozess, wenn die Perzentilschätzungen für jede Frequenz aktualisiert
worden sind.
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Als
nächstes
werden mit Bezug auf 7 die Schrittweiten beim Anpassen
der Verstärkung
für jede
Frequenz beschrieben. Wie in 6 wird die Variable
n verwendet, um schrittweise einzeln durch die Frequenzen zu gehen.
Wenn die 98. Perzentilschätzung
bei der vorgegebenen Frequenz größer ist als
der Maximum Comfortable Level, dann wird die Verstärkung bei
der vorgegebenen Frequenz bei Kasten 707 um eine Schrittweite
GainDown reduziert. Bei Kasten 709 wird die 70. Perzentilschätzung der
gegenwärtigen
Frequenzkomponenten mit dem Optimum Audibility Level (optimalen
Hörbarkeitspegel)
der Frequenzkomponenten verglichen. Wenn das 70. Perzentil unterhalb
des Werts Opt für
die gegenwärtige
Frequenzkomponente liegt, dann wird die Verstärkung bei der vorgegebenen
Frequenz bei Kasten 713 um eine Schrittweite GainUp gesteigert. Alternativ
dazu verzweigt, wenn die Tests sowohl bei Kasten 705 als
auch 709 negativ sind, die Steuerung zum Entscheidungskasten 711.
Wenn die 30. Perzentilschätzung
den optimalen Hörbarkeitspegel (Optimum
Audibility Level) übersteigt
geht die Steuerung an Kasten 707 über, wo die Verstärkung bei
dieser Frequenz um eine Schrittweite GainDown verringert wird. Der
Kasten 715 untersucht den Verstärkungswert bei der gegenwärtigen Frequenzkomponente
um zu erkennen, ob er so hoch ist, dass es wahrscheinlich ist, dass
eine Rückkopplung
auftreten wird. Wenn das Ergebnis des Tests bei Kasten 715 positiv
ist, dann wird der Verstärkungswert
für die
gegenwärtige
Frequenz auf den höchsten
Wert gesetzt, der nicht bewirkt, dass bei Kasten 717 eine
Rückkopplung
auftritt. Die Steuerung geht dann auf Kasten 719 über, bei
dem der Frequenzzähler
n erhöht wird
und dann auf Kasten 721, wobei an diesem Punkt der ganze
Prozess in Bezug auf die nächste Frequenzkomponente
wiederholt wird.
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Es
wird erkannt werden, dass das oben genannte Verfahren die Verstärkungswerte
unabhängig von
den aktuellen Werten des Eingangsspektrums einstellt. Als ein Ergebnis
daraus könnte
das Mikrophon 11 durch ein anderes Mikrophon mit beliebigem Frequenzgang
ersetzt werden, einer Induktionsschleife, einem RF Mikrophon oder
einem direkten Anschluss zu einem Telefon oder einer anderen elektronischen
Vorrichtung ersetzt werden, ohne dass eine Nachregelung der Betriebsparameter
der Hörhilfe
erforderlich wäre,
die sich auf das Hörvermögen des
Hörers
bezieht, wie zum Beispiel die Pegel von LDL und Pegel der Hörschwelle
(Threshold Level).
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Es
wird weiterhin verstanden werden, dass die Erfindung wirkt, um den
dynamischen Bereich der Komponenten des Ausgangsspektrums verglichen mit
jenen des Eingangsspektrums zu reduzieren. Zum Beispiel können akustische
Eingangssignale typischerweise über
einem Bereich von 100 dB variieren, wobei in diesem Fall eine 19
Bit Arithmetik notwendig wäre,
um Perzentilschätzer
digital zu realisieren, die auf das Eingangsspektrum ansprechen
können.
Im Gegensatz dazu wird das Ausgangssignal für schwerwiegend hörgeschädigte Benutzer
nur über etwa
50 dB variieren, so dass vorteilhaft nur eine 10 Bit Arithmetik
notwendig ist, um die Perzentilschätzer in der Anordnung der vorliegenden
Erfindung zu realisieren.
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Ein
Parameter, der im Allgemeinen angepasst werden muss für den Fall,
dass das Mikrophon getauscht wird, ist der Satz von Daten, die in
der MaxGain[] Matrix gespeichert sind. Der Grund dafür ist, dass
die Verstärkung
von der Differenz zwischen den Eingangs- und Ausgangssignalen und
nicht einfach vom Ausgangssignal abhängt. Das Auftreten von Rückkopplungsproblemen
ist unwahrscheinlich, da das Eingangsmikrophon akustisch gut vom
Ausgang isoliert ist, wie dies auch für eine Induktionsschleife oder
eine Telefonspule der Fall ist.
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Während das
oben genannte System in Bezug auf eine beschränkte Anzahl von Ausführungsformen
beschrieben worden ist, wird es erkannt werden, dass Abwandlungen
möglich
sind. Zum Beispiel könnten
das während
der verschiedenen Stufen der Verarbeitung erzeugte Ausgangsspektrum,
das digitale Ausgangssignal oder der entsprechende analoge Ausgang
direkt an einen Cochleaimplantatprozessor oder einen digitalen Soundprozessor
weitergeleitet werden, wobei in diesem Fall die vorliegende Erfindung
als Front-End eines weiteren Signalprozessors arbeiten würde. Die
Erfindung könnte
auch auf Ohrenschützer
oder Gehörschutzvorrichtungen
angewandt werden, um Personen mit normalem Hörvermögen zu helfen, in der Gegenwart
von lautem Hintergrundlärm,
wie zum Beispiel Signalhupen, Pfeifen und einigen Arten von atmosphärischen
Störungen
zu kommunizieren. Solche Lärmquellen
werden als stationär
betrachtet und weisen einen geringen dynamischen Umfang auf, so
dass ihre niedrigen, mittleren und hohen Perzentile nahe beieinander
liegen. Für
das niedrige Perzentil ist es dabei Voraussetzung, dass es entsprechend
der oben beschriebenen Ausführungsform
der Erfindung unterhalb der Hörschwelle
liegt. Dementsprechend wird der Hintergrundlärm auf einen niedrigen Pegel
reduziert. Wenn der Hintergrundlärm
auch dadurch gekennzeichnet ist, dass er einen engen Frequenzbereich
aufweist, wie zum Beispiel eine Pfeife, dann kann eine Vorrichtung
entsprechend der Erfindung eingestellt werden, um den Lärm aus dem
Ausgangssignal zu entfernen, während
die meisten der anderen (dynamischen) spektralen Details unberührt bleiben.
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Telefon-
und Funkverbindungssysteme weisen ebenfalls Anforderungen an die
Hörbarkeit
und die maximalen Ausgangspegel auf, die ähnlich beschrieben werden können wie
die Bedürfnisse
der Benutzer von Hörhilfen.
Die vorliegende Erfindung kann verwendet werden um sicherzustellen,
dass diese Anforderungen durch eine entsprechende Auswahl der Verarbeitungsparameter
erfüllt
werden. In diesen Fällen
würden
die Schwellen und LDL Parameter für normale Hörer bestimmt und es bestünde keine
Notwendigkeit, diese auf einer individuellen Basis einzustellen.
Die Erfindung kann auch verwendet werden, um Signale vor einer weiteren
Analyse durch zum Beispiel ein automatisches Spracherkennungssystem
zu optimieren.
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Dementsprechend
müssen
die nachfolgenden Patentansprüche
umfassend angelegt werden und es ist nicht beabsichtigt, dass diese
auf die zuvor beschriebene bevorzugte Ausführungsform beschränkt werden.