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TECHNISCHES GEBIET
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Diese
Erfindung betrifft im Allgemeinen die chemische Modifikation biologisch
aktiver Polypeptide und betrifft insbesondere ein Verfahren zum
Modifizieren biologisch aktiver Polypeptide um ihre Serum-Halbwertszeit
zu verlängern.
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HINTERGRUND
UND FACHGEBIET
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Unvorteilhafte
Pharmakokinetik, wie z.B. eine kurze Serum-Halbwertszeit, kann die
pharmazeutische Entwicklung vieler sonst vielversprechender Arzneimittel-Kandidaten
verhindern. Die Serum-Halbwertszeit ist ein empirisches Charakteristikum
eines Moleküls
und muss für
jedes neue potentielle Arzneimittel experimentell bestimmt werden.
Beispielsweise können
physiologische Clearancemechanismen, wie z.B. Nierenfiltration, bei
niedrigen molekulargewichtigen Polypeptid-Arzneimitteln die Aufrechterhaltung
therapeutischer Level eines Arzneimittels wegen der Kosten oder
Häufigkeit
der erforderlichen Dosierung unmöglich
machen. Umgekehrt ist eine lange Serum-Halbwertszeit, bei der ein
Arzneimittel oder dessen Metabolite toxische Nebenwirkungen haben,
unerwünscht.
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Eine
mögliche
Lösung
für eine
unerwünscht
kurze Serum-Halbwertszeit eines pharmazeutischen Wirkstoffs ist,
an dem Wirkstoff covalent Moleküle
zu befestigen, die die Halbwertszeit verlängern können. Früher ist gezeigt worden, dass
das Befestigen von Polymeren an Polypeptiden deren Serum-Halbwertszeit
vergrößern kann.
Siehe beispielsweise europäische
Patentveröffentlichung
Nr. 0442 724 A2, die "PEGylierte" Interleukin-6-Derivate
(d.h., an Polyethylenglykol oder "PEG" gebundene
Interleukin-Derivate), die eine verlängerte Serum-Halbwertszeit aufweisen,
beschreibt. Ein Befestigen von Arzneimitteln an Polymeren ist außerdem zur
Erhöhung
der Wasserlöslichkeit
und Stabilität
derselben während
Lagerung und zur Reduzierung ihrer Immunogenität beschrieben worden (veröffentlichte
Patentanmeldungen Nr.
EP
0 539 167 A2 und WO 94/13322). Von Konjugaten von IL-2
oder Muteinen davon mit Polymeren ist außerdem berichtet worden, dass sie
reduzierte Immunogenität,
erhöhte
Löslichkeit
und vergrößerte Halbwertszeiten
aufweisen (US-Patent Nrn. 5 362 852, 5 089 261, 5 281 698 und veröffentlichte
Patentanmeldung Nr. WO 90/07938). Weitere Verfahren zum Herstellen
eines Addukts von einem Polymer und einem biologisch aktiven Zielmolekül sind in
der veröffentlichten
Patentanmeldung Nr. WO 95/06058 offenbart.
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Das
Befestigen von Polymeren kann aber zu Abnahmen bei der Arzneimittelaktivität führen. Unvollständiges oder
ungleichförmiges
Befestigen führt
zu einer Mischpopulation von Verbindungen, die unterschiedliche
Eigenschaften aufweisen. Zusätzlich
sind die aus derartigen Modifikationen resultierenden Änderungen
bei den Halbwertszeiten unvorhersagbar. Beispielsweise erzeugte
die Konjugation verschiedener Polyethylenglykole an IL-8, G-CSF
und IL-1ra Moleküle,
die eine Vielfalt von Aktivitäten
und Halbwertszeiten aufwiesen (Gaertner und Offord (1996), Bioconjugate
Chem. 7:38-44). Die Konjugation von IL-8 an PEG20kD erzeugte
keine Änderung
in seiner Halbwertszeit, während
die Konjugation von PEG20kD an IL-1ra eine
fast siebenfache Vergrößerung der
Halbwertszeit ergab. Zusätzlich
war das IL-8/PEG20kD-Konjugat 10- bis 20fach
weniger effektiv als das native Protein.
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Dementsprechend
wäre ein
Verfahren, das dazu in der Lage ist, die Serum-Halbwertszeit eines
biologisch aktiven Moleküls
zu verlängern,
ohne die biologische Funktion des Moleküls ernsthaft zu vermindern, hoch
erwünscht.
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WO
93/06132 offenbart ein Verfahren zur ortsgerichteten Modifikation
von Peptiden und Proteinen, bestehend aus selektiver Oxidation eines
2-Hydroxylethylamin-Anteils um einen Aldehyd zu erzeugen, und Umsetzen
der Aldehydgruppe mit einem zweiten Reagens um ein Produkt zu bilden,
bei dem die relativen biologischen Eigenschaften des Peptids durch
neue und nützliche
Eigenschaften, verliehen durch den zweiten Wirkstoff, verstärkt sind.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 ist
ein Graph, der die Plasmadisposition von PEG hul-48 in cynomologen
Affen ("Cynomologous Monkeys") nach intravenöser (IV)
und subkutaner (SC) (10 mg/kg) Dosierung, wie in Beispiel 4 evaluier,
veranschaulicht.
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2 ist
ein Graph, der den Effekt von 300 μg hul-48SR, 30 μg PEG hul-48
und Vehikel auf die Tumorgröße in mit
menschlichen Brustkrebs MDA MB231-Zelllinien infizierten Mäusen, wie
in Beispiel 6 evaluiert, zeigt.
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3 ist
ein Graph, der der Behandlung mit 300 μg PEG hul-48 folgenden Reduktion
beim Tumorwachstum, wie durch das mittlere Prostatagewicht von mit
menschlichen Prostatakrebs PCR-mm2-Zellen injizierten Mäusen, gemessen,
wie in Beispiel 7 evaluiert, zeigt.
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4A und 4B sind
Graphen, die das durchschnittliche Milzgewicht bzw. Auftreten von
Metastasen bei Nacktmäusen,
denen in die Milz menschliche Colorektalkrebs KM12 L4A-Krebszellen injiziert
worden waren, und nachfolgend mit PEG hul-48 behandelt worden waren,
wie in Beispiel 8 beschrieben, zeigt.
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5A ist
ein Graph, der die Anzahl sichtbarer Lebermetastasen in der Leber
von Nacktmäusen,
denen in die Milz menschliche Colorektalkrebs KM12 L4A-Krebszellen
injiziert worden waren und die nachfolgend mit PEG hul-48-behandelt
worden waren, wie in Beispiel 9 evaluiert, veranschaulicht. 5B veranschaulicht
den Effekt von PEG hul-48 auf die Lebertumorlast, auch wie in Beispiel
9 evaluiert.
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OFFENBARUNG
DER ERFINDUNG
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Daher
besteht im Fachgebiet ein Bedürfnis
für ein
Verfahren zum Modifizieren eines biologisch aktiven Polypeptids,
ohne seine biologische Aktivität
aufzuheben. Es besteht ein weiteres Bedürfnis im Fachgebiet, ein Verfahren
zur Verlängerung
der Serum-Halbwertszeit eines solchen Polypeptids bereitzustellen.
Es besteht ein noch weiteres Bedürfnis
für ein
Verfahren zur Verlängerung
der Serum-Halbwertszeit eines biologisch aktiven Polypeptids, das eine
einzelne Produktart, die einheitliche biologische und pharmakokinetische
Eigenschaften aufweist, herstellt.
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Dementsprechend
ist eine primäre
Aufgabe der Erfindung, die oben beschriebenen Bedürfnisse
durch Bereitstellen eines Verfahrens zur Verlängerung der Serum-Halbwertszeit
eines biologisch aktiven Polypeptids zu befriedigen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein derartiges Verfahren,
das Modifikation von für
die innerhalb des Polypeptids anwesende biologische Aktivität notwendigen
Stellen vermeidet, bereitzustellen.
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Es
ist eine zusätzliche
Aufgabe der Erfindung, ein derartiges Verfahren, wobei das Polypeptid "PEGyliert", d.h. an PEG, beispielsweise
durch Reaktion eines PEG-Hydrazids mit einem Aldehyd-Anteil, der
am Endterminus des Polypeptids vorliegt, gekoppelt ist, bereitzustellen.
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Es
ist eine noch andere Aufgabe der Erfindung, ein derartiges Verfahren,
wobei die Serum-Halbwertszeit des Polypeptids durch ortsspezifisches
Befestigen eines Polymers, wie z.B. Polyethylenglykol, an den Endterminus
der Polypeptidkette verlängert
wird, bereitzustellen.
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Es
ist eine weitere Aufgabe der Erfindung, ein modifiziertes Polypeptid,
das eine längere
Serum-Halbwertszeit als das native Polypeptid aufweist, bereitzustellen.
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Es
ist eine noch andere Aufgabe der Erfindung, eine pharmazeutische
Zusammensetzung, die ein Konjugat eines Polymers und eines biologisch
aktiven Polypeptids in Kombination mit einem pharmazeutisch annehmbaren
Träger
oder Exzipiens umfasst, bereitzustellen.
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Zusätzliche
Aufgaben, Vorteile und neue Eigenschaften der Erfindung werden teilweise
in der folgenden Beschreibung dargelegt und teilweise dem Fachmann
bei Untersuchung des Folgenden offenkundig werden, oder können durch
die Praxis der Erfindung gelernt werden.
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In
einer Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
eines biologisch aktiven Polypeptids, das eine erhöhte Serum-Halbwertszeit
aufweist, umfassend Koppeln des Polypeptids an ein Polymer durch
Umsetzen einer Aldehydfunktionalität auf dem Polypeptid mit einer
Hydrazid- oder Semicarbazid-Gruppe auf dem Polymer unter Reaktionsbedingungen,
die zur Begünstigung
einer Bildung eines konjugierten Polypeptids wirksam sind, wobei
das Polypeptid über
eine Hydrazon- oder Semicarbazon-Bindung an das Polymer gebunden
wird.
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Das
Verfahren schließt
Binden des Polypeptids an ein Polymer, wie z.B. Polyethylenglykol,
z.B. durch Umsetzen einer Hydrazid-aktivierten Form von Polyethylenglykol
(hierin als "Polyethylenglykolhydrazid" oder "PEG-Hydrazid" bezeichnet) mit
einem auf dem Polypeptid anwesenden Aldehyd-Anteil, ein. Der Aldehyd-Anteil
ist am Endterminus eingebracht und kann durch oxidative Spaltung
bei angrenzenden Hydroxyl- und Amino-Gruppen, gefunden in N-terminalen Serien
oder Trioninresten, erzeugt werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein modifiziertes Polypeptid, umfassend ein biologisch
aktives Polypeptid, das über
eine Hydrazon- oder Semicarbazon-Bindung an ein pharmazeutisch annehmbares
Polymer konjugiert ist, wobei das modifizierte Polypeptid eine proportionale
Zunahme bei der Serum-Halbwertszeit in einem Individuum aufweist,
die größer als
irgendeine proportionale Abnahme bei seiner biologischen Aktivität ist, aufweist.
Vorzugsweise ist das modifizierte Polypeptid ein an Polyethylenglykol
konjugiertes Polypeptid. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist das Polypeptid menschliche Urokinase oder ein Fragment davon,
z.B. uPA1-48.
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In
einer anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein Verfahren zum Herstellen eines Konjugats der
epidermalen Wachstumsfaktor-("EGF-") ähnlichen
uPA-Domäne,
insbesondere uPA1-48, bereitgestellt.
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In
einer noch anderen Ausführungsform
der Erfindung wird ein Konjugat von uPA1-48 bereitgestellt,
das zum Inhibieren der mitogenen Aktivität von uPA in Krebszellen verwendbar
ist.
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Die
vorliegende Erfindung stellt außerdem
in einer anderen Ausführungsform
eine pharmazeutische Zusammensetzung, umfassend ein erfindungsgemäßes modifiziertes
Polypeptid in Kombination mit einem pharmazeutisch annehmbaren Träger oder
Exzipiens bereit.
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In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung die Verwendung eines Konjugats von uPA1-48 und einem pharmazeutisch annehmbaren
Polymer bei der Herstellung eines Medikaments zur Verwendung in einem
Verfahren zur Behandlung einer uPA-vermittelten Krankheit oder einer
uPA-Rezeptor-vermittelten Krankheit, wobei das uPA1-48 über eine
Hydrazon- oder Semicarbazon-Bindung an das Polymer konjugiert ist, bereit.
Ein derartiges Konjugat kann insbesondere zur Behandlung von Krebs
und Metastasen verwendet werden.
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MODI ZUM AUSFÜHREN DER
ERFINDUNG
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Überblick
und Definitionen:
Bevor die vorliegende Erfindung im Detail
beschrieben wird, soll verstanden werden, dass diese Erfindung nicht
auf spezifische Zusammensetzungen, Bestandteile oder Verfahrensschritte
beschränkt
ist, weil dergleichen variieren können. Es soll außerdem verstanden
werden, dass die hierin verwendete Terminologie nur zum Zwecke des
Beschreibens bestimmter Ausführungsformen
ist, und nicht beabsichtigt ist, limitierend zu sein.
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Es
muss beachtet werden, dass die Singularformen "ein(e)" und "der/die/das", wie in dieser Beschreibung und den
angehängten
Ansprüchen
verwendet, Pluralreferenzen einschließen, wenn der Kontext nicht klar
etwas anderes vorschreibt. Folglich schließt beispielsweise die Bezugnahme
auf "ein Molekül" eine Vielzahl von
Molekülen
und/oder eine Mischung verschiedener Moleküle ein, die Bezugnahme auf "ein Polypeptidkonjugat" schließt eine
Vielzahl von Polypeptidkonjugaten und/oder eine Mischung verschiedener
solcher Konjugate ein, und dergleichen.
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Beim
Beschreiben und Beanspruchen der vorliegenden Erfindung wird die
folgende Terminologie gemäß den unten
dargelegten Definitionen verwendet werden.
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Die
Ausdrücke "uPA" und "huPA" beziehen sich spezifisch
auf menschlichen Plasminogenaktivator vom Urokinase-Typ. Urokinase-Plasminogenaktivator
("uPA") ist ein Multidomänen-Protein,
das an einen Zelloberflächenrezeptor
bindet und Plasminogen in Plasmin spaltet. uPA ist an Blutgerinnselauflösung, Wundheilung,
Entzündung,
Geweberestrukturierung und Krebs beteiligt. Varianten von uPA, wie
z.B. uPA1-48, sind früher als zum Behandeln unangebrachter
Angiogenese, Entzündungskrankheiten
und Krebs verwendbar gefunden worden. u-PA1-48 ist ein
katalytisch inaktives Protein, das die ersten 48 Aminosäuren von
uPA umfasst und noch die Bindungsdomäne für den uPA-Rezeptor beibehält. uPA1-48 wirkt folglich durch Konkurrieren mit
nativem uPA für
dessen Rezeptor und inhibiert so Plasminogenaktivierung. Vor dieser
Erfindung war nichts über
die Serum-Halbwertszeit von uPA1-48 bekannt,
und folglich bestand kein Grund, uPA1-48 zu
modifizieren um seine Serum-Halbwertszeit zu erhöhen.
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Der
Ausdruck "uPA1-48" bezieht
sich auf ein Polypeptid, das eine mit der EGF-ähnlichen Domäne von uPA
(Reste 1-48) identische Sequenz oder einen aktiven Teil davon aufweist.
Ein "aktiver Teil" ist einer, dem bis
zu 10 Aminosäuren
von entweder dem N-terminalen oder C-terminalen Ende oder von beiden Enden
des uPA1-48-Polypeptids fehlen, und der
eine Kd mit uPAR von kleiner als oder gleich zu etwa 5 nM aufweist.
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Der
Ausdruck "aktives
Analogon" bezieht
sich auf ein Polypeptid, das sich von der Sequenz der EGF-artigen
Domäne
von uPA1-48 oder einem aktiven Teil davon
durch 1-7 Aminosäuren
unterscheidet, aber das noch eine Kd kleiner als oder gleich zu
etwa 5 nM mit uPAR aufweist. Die Unterschiede sind vorzugsweise konservative
Aminosäuresubstitutionen,
bei denen eine Aminosäure
mit einer anderen natürlich
vorkommenden Aminosäure
von ähnlichem
Charakter ersetzt wird. Beispielsweise werden die folgenden Substitutionen als "konservativ" angesehen: Gly – Ala; Val – Ile – Leu; Asp – Glu; Lys – Arg; Asn – Gln; und
Phe – Trp – Tyr. Nicht-konservative Änderungen
sind im Allgemeinen Substitutionen von einer der obenstehenden Aminosäuren mit
einer Aminosäure
von einer unterschiedlichen Gruppe (z.B. Ersetzen von Asn mit Glu),
oder Ersetzen von Cys, Met, His oder Pro mit irgendeiner der obigen
Aminosäuren.
Die uPA1-48-Polypeptide sollten im Wesentlichen
frei von Peptiden, abgeleitet von anderen Teilen des uPA-Proteins,
sein. Beispielsweise sollte eine uPA1-48-Zusammensetzung
weniger als etwa 20 Gew.-% uPA-B-Domäne ("uPA-B", Trockengewicht, abwesendes Exzipiens),
vorzugsweise weniger als ungefähr
10 Gew.-% uPA-B, bevorzugter weniger als ungefähr 5 Gew.-% uPA-B, und am stärksten bevorzugt keine durch
gewöhnliche
im Fachgebiet gut bekannte Verfahren nachweisbare Menge enthalten.
Außerdem
schließen
die uPA1-48-Polypeptide vorzugsweise die "kringle-Region" von uPA aus.
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Die "EGF-artige Domäne" von uPA ist der
Teil des uPA-Moleküls,
der für
das Vermitteln von uPA-Bindung an seinen Rezeptor ("uPAR") verantwortlich
ist. Die EGF-artige Domäne,
manchmal Wachstumsfaktor-ähnliche
Domäne
("GFD") genannt, ist innerhalb
der ersten 48 Aminosäurereste
von uPA lokalisiert. Die für Rezeptorbindungsaktivität essentiellen
Reste sind an Positionen 12 bis 32 lokalisiert worden, obwohl ein
Peptid, das nur jene Reste enthält,
keine Bindungsaffinität
aufweist, die hoch genug ist um als verwendbarer Rezeptorantagonist
zu dienen.
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Die
Ausdrücke "uPA-vermittelte Krankheit" und "uPA-Rezeptor-vermittelte
Krankheit" beziehen
sich auf einen Krankheitszustand oder eine Krankheit, die durch
eine biologische Aktivität
von uPA verursacht oder verschärft
wird. Die primär
aufgewiesene biologische Aktivität
ist Plasminogenaktivierung; andere Aktivitäten werden Zellwanderung und
Invasivität
zugeordnet. Durch Plasminogenaktivierung-vermittelte Krankheiten schließen, ohne
Limitierung, unangebrachte Angiogenese (z.B. diabetische Retinopathie,
Corneaangiogenese, Kaposi-Sarkom und dergleichen), Metastasenbildung
und Invasion durch Tumorzellen und chronische Entzündung (rheumatoide
Arthritis, Emphysem und dergleichen) ein. Fucosylierte uPA ist außerdem für manche Tumorzellen
(z.B. SaOS-2-Osteosarkomzellen), die sich manchmal in einem autokrinen
Mechanismus selbst aktivieren. Folglich ist uPA1-48 wirksam
beim Inhibieren der Proliferation uPA-aktivierter Tumorzellen.
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Der
Ausdruck "wirksame
Menge" bezieht sich
auf eine Menge eines biologisch aktiven Polypeptids oder Konjugats
davon, die ausreichend ist um einen nachweisbaren therapeutischen
Effekt aufzuweisen. Der therapeutische Effekt kann beispielsweise,
ohne Limitierung, Inhibieren des Wachstums unerwünschten Gewebes oder bösartiger
Zellen, Inhibieren unangebrachter Angiogenese, Limitieren durch
chronische Entzündung
verursachten Gewebeschadens und dergleichen, einschließen. Die
für ein
Subjekt wirksame Menge wird von der Größe und dem Gesundheitszustand
des Subjekts, der Art und dem Schweregrad der zu behandelnden Beschwerden
und dergleichen, abhängen.
Folglich ist es nicht möglich,
eine genaue wirksame Menge im Vorhinein zu spezifizieren, jedoch
kann die für
eine gegebene Situation effektive Menge von einem Fachmann unter
Verwendung von Routineexperimentieren, basierend auf der hierin
bereitgestellten Information, bestimmt werden.
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Der
Ausdruck "pharmazeutisch
annehmbar" bezieht
sich auf Verbindungen und Zusammensetzungen, die an Säuger ohne übermäßige Toxizität verabreicht
werden können.
Beispielhafte pharmazeutisch annehmbare Salze schließen Mineralsäuresalze,
wie z.B. Hydrochloride, Hydrobromide, Phosphate, Sulfate und dergleichen,
und die Salze organischer Säuren,
wie z.B. Acetate, Propionate, Malonate, Benzoate und dergleichen,
ein.
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Mit "Polypeptid" ist ein Molekül gemeint,
das eine Reihe von Aminosäuren,
verbunden über
Amidbindungen entlang dem alpha-Kohlenstoffrückgrat, umfasst. Modifikationen
der Peptidseitenketten können
zusammen mit Glykosylierungen, Hydroxylierungen und dergleichen,
vorliegen. Zusätzlich
können
andere Nicht-Peptidmoleküle,
einschließlich
Lipide und kleine Molekülagentien,
an dem Polypeptid befestigt sein.
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Wie
hierin verwendet, soll der Ausdruck "Aminosäure" nicht nur die L-, D- und nichtchiralen
Formen natürlich
vorkommender Aminosäuren
(Alanin, Arginin, Asparagin, Asparaginsäure, Cystein, Glutamin, Glutaminsäure, Glycin,
Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Prolin,
Serin, Threonin, Tryptophan, Tyrosin, Valin), sondern auch modifi zierte
Aminosäuren,
Aminosäure-Analoga
und andere chemische Verbindungen, die bei konventioneller Oligopeptidsynthese
eingebaut werden können,
z.B. 4-Nitrophenylalanin, Isoglutaminsäure, Isoglutamin, ε-Nicotinoyl-Lysin,
Isonipecotinsäure,
Tetrahydroisochinolinsäure, α-Aminoisobuttersäure, Sarcosin,
Citrullin, Cysteinsäure,
t-Butylglycin, t-Butylalanin, Phenylglycin, Cyclohexylalanin, β-Alanin,
4-Aminobuttersäure
und dergleichen, einschließen.
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Mit "biologisch aktiv" ist die Fähigkeit
gemeint, das physiologische Sytstem eines Organismus zu modifizieren.
Ein Molekül
kann durch seine eigenen Funktionalitäten biologisch aktiv sein,
oder kann, basierend auf seiner Fähigkeit, Moleküle, die
ihre eigene biologische Aktivität
aufweisen, zu aktivieren oder inhibieren, biologisch aktiv sein. "Biologisch aktive
Polypeptide" schließen Peptid-Nachahmungen
("peptide mimetics"), einschließlich Peptide,
Proteine und Derivate davon, wie z.B. Peptide, die organische Nicht-Peptid-Anteile
enthalten, synthetische Peptide, die Aminosäuren und/oder Peptid-Bindungen
enthalten können
oder nicht enthalten können,
aber die strukturellen und funktionalen Eigenschaften eines Peptid-Liganden
behalten, und Peptoide und Oligopeptoide, die Moleküle sind,
die N-substituiertes Glycin umfassen, wie z.B. jene, beschrieben
von Simon et al., Proc. Natl.. Acad. Sci. USA 89:9367 (1992), und
Antikörper,
einschließlich
Anti-Idiotyp-Antikörpern,
ein.
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Ein "Peptoid" ist ein Polymer,
das wenigstens teilweise aus Monomereinheiten von "Aminosäure-Ersatzstoffen", die beliebige Moleküle außer einer
Aminosäure
sind, aber die in dem Peptoidpolymer dazu dienen, eine Aminosäure nachzuahmen,
zusammengesetzt ist. Besonders bevorzugte Monomereinheiten sind N-alkylierte
Derivate von Glycin. Peptoide werden durch Verknüpfen der "Aminosäure-Ersatzstoffe" in eine lineare
Kette oder cyclische Struktur mit Aminosäuren und/oder anderen Aminosäure-Ersatzstoffen
hergestellt. Die Verknüpfungen
können
Peptidbindungen, Ester, Ether, Amine, Phosphate, Sulfate, Sulfate,
Thioether, Thioester, aliphatische Bindungen, Carbamate und dergleichen,
einschließen.
Beispiele von Aminosäure-Ersatzstoffen schließen N-substituiertes
Glycin, N-alkylierte Glycine, N-substituiertes Alanin, N-substituiertes
D-Alanin, Urethane, substituierte Hydroxysäuren, wie z.B. Hydroxyessigsäure, 2-Hydroxypropansäure, 3-Hydroxypropansäure, 3-Phenyl-2-hydroxypropansäure und
dergleichen, ein. Ein Peptoid kann Aminosäure-Ersatzstoffe umfassen,
die mehr als eine Art von Verknüpfung
verwenden, vorausgesetzt, die Chemie für die Reaktionsschemata ist
kompatibel und im Allgemeinen durch die hierin beschriebenen Reaktionen
umfasst. Andere Beispiele von Aminosäure-Ersatzstoffen und Peptoiden
sind in Bartlett et al., PCT-Veröffentlichung
Nr. W091/19735, und Zuckermann et al., PCT-Veröffentlichung Nr. W094/06451,
beschrieben.
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Die
Ausdrücke "konventionell" und "natürlich vorkommend", wie auf die Peptide
hierin angewandt, beziehen sich auf Polypeptide, auch bezeichnet
als Proteine, die nur aus den natürlich vorkommenden Aminosäuren: Ala,
Cys, Asp, Glu, Phe, Gly, His, Ile, Lys, Leu, Met, Asn, Pro, Gln,
Arg, Ser, Thr, Val, Trp und Tyr, aufgebaut sind.
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Mit "konjugiert" ist die kovalente
Bindung von wenigstens zwei Molekülen gemeint. Wie hierin beschrieben,
wird ein biologisch aktives Polypeptid an ein pharmazeutisch annehm bares
Polymer konjugiert um seine Serum-Halbwertszeit zu verlängern. Das
Polymer kann seine eigene biologische Aktivität aufweisen oder nicht. Geeignete
Polymere schließen
beispielsweise Polyethylenglykol (PEG), Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylalkohol,
Polyaminosäuren,
Divinylether, Maleinsäureanhydrid,
N-(2-Hydroxypropyl)methacrylamid, Dextran, Dextran-Derivate, einschließlich Dextransulfat,
Polypropylenglykol, polyoxyethyliertes Polyol, Heparin, Heparinfragmente,
Polysaccharide, Cellulose und Cellulose-Derivate, einschließlich Methylcellulose
und Carboxymethylcellulose, Stärke
und Stärke-Derivate,
Polyalkylenglykol und Derivate davon, Copolymere von Polyalkylenglykolen
und Derivaten davon, Polyvinylethylether und α, β-Poly-[(2-hydroxyethyl)-DL-aspartamid] und
dergleichen, oder Gemische davon, ein. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Polymer PEG.
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Mit "PEGyliert" ist das kovalente
Befestigen von wenigstens einem Molekül Polyethylenglykol an einem
biologisch aktiven Polypeptid gemeint. Das durchschnittliche Molekulargewicht
des Reaktanten PEG ist vorzugsweise zwischen etwa 5.000 und etwa
50.000 Dalton, bevorzugter zwischen etwa 10.000 und etwa 40.000
Dalton, und am stärksten
bevorzugt zwischen etwa 15.000 und etwa 30.000 Dalton. Besonders
bevorzugt sind PEGs, die nominale Durchschnittsgrößen von
etwa 20.000 und etwa 25.000 Dalton aufweisen. Das Befestigungsverfahren
ist nicht entscheidend, aber es verändert vorzugsweise die Aktivität des biologisch
aktiven Polypeptids nicht oder nur minimal. Vorzugsweise ist die
Zunahme der Halbwertszeit größer als
irgendeine Abnahme der biologischen Aktivität. Eine bevorzugte Befestigungsmethode
ist via endterminaler Bindung an ein Polypeptid. PEGyliertes uPA1-48 wird hierin manchmal als PEG hul-48
bezeichnet.
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Mit "Erhöhung bzw.
Verlängerung
der Serum-Halbwertszeit" ist
die positive Änderung
der Halbwertszeit im Umlauf eines modifizierten biologisch aktiven
Polypeptids relativ zu seiner nicht-modifizierten Form gemeint.
Die Serum-Halbwertszeit wird durch das Nehmen von Blutproben zu
verschiedenen Zeitpunkten nach Verabreichung des biologisch aktiven
Polypeptids und das Bestimmen der Konzentration des Polypeptids
in jeder Probe gemessen. Die Korrelation der Serumkonzentration
mit der Zeit erlaubt die Berechnung der Serum-Halbwertszeit. Die
Erhöhung
ist wünschenswerterweise
wenigstens etwa zweifach, aber eine kleinere Erhöhung kann beispielsweise nützlich sein,
wo sie eine zufriedenstellende Dosierungsregelung ermöglicht oder einen
toxischen Effekt vermeidet. Vorzugsweise ist die Erhöhung wenigstens
etwa dreifach, stärker
bevorzugt wenigstens etwa fünffach,
noch stärker
bevorzugt wenigstens etwa zehnfach, und am stärksten bevorzugt wenigstens
etwa fünfzehnfach.
Hierin werden Erhöhungen
der Serum-Halbwertszeit von bis zu 28,8fach demonstriert.
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Die
Erhöhung
bzw. Verlängerung
der Serum-Halbwertszeit geschieht vorzugsweise durch ein Verfahren,
das wenigstens die biologische Aktivität, beispielsweise in einem
Bindungsassay gemessen, bewahrt. In manchen Fällen kann das Verfahren die
biologische Aktivität
sogar erhöhen.
Wo das Verfahren jedoch für
eine Abnahme der biologischen Aktivität sorgt, ist es bevorzugt,
dass die proportionale Zunahme der Serum-Halbwertszeit wenigstens
genauso groß wie
die proportionale Abnahme der biologischen Aktivität ist. Stärker bevorzugt
ist die Zunahme der Serum-Halbwertszeit im Verhältnis größer als die Abnahme der biologischen
Aktivität.
Dies ist kein absolutes Erfordernis und hängt beispielsweise von der
Pharmakokinetik und der Toxizität des
spezifischen Derivats ab. Der Prozentsatz der bewahrten biologischen
Aktivität
ist vorzugsweise etwa 10 bis etwa 100%, stärker bevorzugt etwa 15 bis
etwa 100%, und am stärksten
bevorzugt etwa 20 bis etwa 100%. In einer besonders bevorzugten
Ausführungsform
wird etwa 25 bis etwa 100% der biologischen Aktivität bewahrt.
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Das
biologisch aktive Molekül
ist ein Polypeptid. Ein besonders bevorzugtes Polypeptid ist uPA1-48. Hierin wird demonstriert, dass uPA1-48 eine kurze Serum-Halbwertszeit hat.
Das Erhöhen
der Serum-Halbwertszeit rasch beseitigter Verbindungen ist insbesondere
dort wünschenswert,
wo die Verbindungen rekombinante Moleküle, die schwierig und kostspielig
herzustellen sind, sind. Eine derartige Erhöhung der Halbwertszeit kann
Behandlungskosten reduzieren, die Menge des verabreichten Wirkstoffs
verringern, die Dauer der Verabreichung reduzieren und das Ausgesetztsein
der Patienten großen
Mengen pharmazeutischer Präparate
gegenüber
vermindern. Hierin ist gezeigt, dass die Konjugation von PEG an
uPA1-48 dramatisch seine Serum-Halbwertszeit
bis zu 28,8fach erhöht.
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Das
Polypeptid kann über
einen beliebigen geeigneten Weg, wie z.B. Expression in einer rekombinanten
Wirtszelle oder durch chemische Synthese, hergestellt werden. Das
Polypeptid wird dann durch Standardverfahren gereinigt. Wo das Polypeptid
uPA1-48 ist, ist Herstellung in einer Hefewirtszelle,
wie in veröffentlichter PCT-Patentanmeldung
WO 94/28145 beschrieben, geeignet. Beispielsweise wird DNA, die
für die
Reste 1-48 von reifer menschlicher uPA codiert, in einen Hefeexpressionsvektor
als eine Fusion mit dem Hefe-α-Faktor-Leader
(αF1), unter
transkriptionaler Kontrolle eines ADH2-GAP-Hybridpromotors, kloniert.
Das PCR-Fragment
des Gens, codierend für
huPA-Primer und ein Matrizenplasmid, und der mit alkalischer Phosphatase
behandelte pCBR-Subklonierungsvektor, der die Hefe-Expressionskassette
enthält,
werden mit BgIII verdaut, was von Ligation gefolgt wird. Der so
erhaltene Subklon (pCBRuPAα13)
wird einem BamHI-Verdau unterzogen, und die isolierte Expressionskassette
wird in den Hefeshuttle-Vektor ligiert. Das Expressionsplasmid wird dann
in den Hefewirt transformiert unter Bedingungen, die die Expression
des Polypeptids fördern.
uPA1-48 kann dann, wie hierin beschrieben,
oder durch geeignete, im Fachgebiet bekannte Verfahren, wie z.B.
Zentrifugation, Säulenchromatographie,
Anionenaustauschchromatographie, Kationenaustauschchromatographie oder
Kombinationen davon, gereinigt werden. Diafiltration kann verwendet
werden um die Polypeptidlösung
in eine gewünschte
Konzentration zu bringen und/oder die Zusammensetzung der Lösung zu ändern.
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Das
biologisch aktive Polypeptid kann mit einem Polymer durch eine beliebige
verfügbare
Funktionalität
unter der Verwendung von gut im Fachgebiet bekannten Standardverfahren
verknüpft
werden. Es ist bevorzugt, dass das biologisch aktive Polypeptid
nur an einer Position verknüpft
wird um irgendeine Störung
seiner Aktivität
zu minimieren und ein pharmakologisch einheitliches Produkt herzustellen.
Nicht-limitierende Beispiele funktioneller Gruppen auf entweder
dem Polymer oder dem biologisch aktiven Polypeptid, die zum Ausbilden
solcher Bindungen verwendet werden können, schließen Amin-
und Carboxygruppen, Thiolgruppen, wie z.B. in Cysteinresten, Aldehyde
und Ketone, und Hydroxygruppen, wie sie in Serin, Threonin, Thyrosin, Hydroxyprolin
und Hydroxylysinresten gefunden werden können, ein.
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Das
Polymer kann durch Koppeln einer reaktiven Gruppe, wie z.B. Trichlor-s-triazin
(Abuchowski et al., (1977), J. Biol. Chem. 252:3582-3586), Carbonylimidazol
(Beauchamp et al., (1983), Anal. Biochem. 131:25-33) oder Succinimidylsuccinat
(Abuchowski et al., (1984), Cancer Biochem. Biophys. 7:175-186)
aktiviert werden um mit einer Aminfunktionalität auf dem biologisch aktiven
Molekül
zu reagieren. Ein weiteres Kopplungsverfahren schließt die Bildung
einer Glyoxylylgruppe auf dem einen Molekül und einer Aminooxy-Hydrazid-
oder Semicarbazid-Gruppe auf dem anderen Molekül, das konjugiert werden soll
(Fields und Dixon, (1968), Biochem. J. 108:883-887; Gaertner et
al., (1992), Bioconjugate Chem. 3:262-268; Geoghegan und Stroh,
(1992), Bioconjugate Chem. 3:138-146; Gaertner et al., (1994), J.
Biol. Chem. 269:7224-7230), ein. Andere Verfahren schließen die
Bildung eines Aktivesters an einer freien Alkoholgruppe des ersten
zu konjugierenden Moleküls
unter Verwendung von Chlorformiat oder Disuccinimidylcarbonat, das
dann an eine Amingruppe auf dem anderen zu koppelnden Molekül konjugiert
werden kann, ein (Veronese et al., (1985), Biochem. und Biotech.
11:141-152; Nitecki et al., USPN 5 089 261; Nitecki, USPN 5 281
698). Andere reaktive Gruppen, die über freie Alkoholgruppen befestigt
werden können,
sind in Wright, veröffentlichte
europäische Patentanmeldung
0 539 167 A2, die außerdem
die Verwendung von Imidaten zum Koppeln über freie Amingruppen beschreibt,
dargelegt.
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Eine
Aldehydfunktionalität,
verwendbar zum Konjugieren des biologisch aktiven Polypeptids, kann
aus einer Funktionalität,
die benachbarte Amino- und Alkoholgruppen aufweist, erzeugt werden.
Da das biologisch aktive Molekül
ein Polypeptid ist, kann beispielsweise ein N-terminales Serin,
Threonin oder Hydroxylysin verwendet werden um eine Aldehydfunktionalität über oxidative
Spaltung unter milden Bedingungen unter der Verwendung von Periodat
zu erzeugen. Diese Reste oder ihre Äquivalente können normalerweise
anwesend sein, beispielsweise am N-Terminus eines Polypeptids, können durch
chemischen oder enzymatischen Abbau exponiert werden oder können über rekombinante
oder chemische Verfahren eingeführt
werden. Die Reaktionsbedingungen zum Erzeugen des Aldehyds schließen typischerweise
die Zugabe von einem molaren Überschuss
an Natriummetaperiodat unter milden Bedingungen ein um die Oxidation
an anderen Positionen im Protein zu vermeiden. Der pH beträgt vorzugsweise
ungefähr
7,0. Eine typische Reaktion schließt die Zugabe eines 1,5fachen
molaren Überschusses
Natriummetaperiodats, gefolgt von 10-minütiger Inkubation bei Raumtemperatur
im Dunkeln, ein.
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Die
Aldehydfunktionalität
kann dann an ein aktiviertes Polymer, das eine Hydrazid- oder Semicarbazid-Funktionalität enthält, gekoppelt
werden um eine Hydrazon- oder Semicar bazon-Bindung auszubilden.
Hydrazid-enthaltende Polymere sind kommerziell erhältlich und
können,
falls nötig,
unter Verwendung von Standardverfahren synthetisiert werden. PEG-Hydrazide, bevorzugt
für die
Erfindung, können
von Shearwater Polymers, Inc., 2307 Spring Branch Road, Huntsville,
AL 35801, erhalten werden. Der Aldehyd wird dann an das Polymer
durch Vermischen der Lösung
der beiden Komponenten und Erwärmen
auf ungefähr
37°C, bis
die Reaktion im Wesentlichen vollständig ist, gekoppelt. Typischerweise
wird ein Überschuss
des Polymerhydrazids verwendet um die Menge des erhaltenen Konjugats
zu erhöhen.
Eine typische Reaktionszeit beträgt
26 Stunden. Abhängig
von der thermischen Stabilität
der Reaktanten können
die Reaktionstemperatur und -zeit verändert werden um für geeignete
Ergebnisse zu sorgen. Die detaillierte Bestimmung der Reaktionsbedingungen,
sowohl für
Oxidation als auch Kopplung, ist in Referenz Geoghegan und Stroh,
(1992), Bioconjugate Chem. 3:138-146, und in Geoghegan, USPN 5 362
852, dargelegt.
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Ein
derartiges, zwischen uPA1-48 und einem Polymer
gebildetes Konjugat kann therapeutisch verwendet werden um uPA-vermittelte
und uPA-Rezeptor-vermittelte Krankheiten zu behandeln. Eine pharmazeutisch annehmbare
Lösung,
die das Konjugat enthält,
wird präpariert,
und eine therapeutisch wirksame Dosis des Konjugats einem Individuum,
das eine uPA-vermittelte
oder eine uPA-Rezeptor-vermittelte Krankheit hat, verabreicht. Das
Konjugat wird vorzugsweise durch Injektion, entweder intravenös oder stärker bevorzugt
subkutan, verabreicht. Die Verabreichung wird, wie notwendig, wiederholt
um therapeutisch wirksame Level des Konjugats aufrecht zu erhalten.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die ein Konjugat eines biologisch aktiven Polypeptids
und eines Polymers umfassen, können
durch Vermischen des Konjugats mit irgendeinem pharmazeutisch annehmbaren
Bestandteil, wie beispielsweise einem Carrier, einem medizinischen
Wirkstoff, einem Adjuvans, einem Verdünnungsmittel und dergleichen,
sowie Kombinationen von beliebigen zweien oder mehreren davon hergestellt
werden. Geeignete pharmazeutische Carrier, medizinische Wirkstoffe,
Adjuvantien und Verdünnungsmittel
sind in "Remington's Pharmaceutical
Sciences", 18. Auflage,
von E.W. Martin (Mack Publ. Co., Easton, PA) beschrieben.
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Die
Zusammensetzung kann in einer Vielfalt von Wegen, einschließlich beispielsweise
oral, parenteral (z.B. intravenös),
durch intramuskuläre
Injektion, durch intraperitoneale Injektion, als Suppositorien,
etc., verabreicht werden. Die genaue Menge des verabreichten aktiven
Konjugats wird natürlich
von dem behandelten Subjekt, dem Gewicht des Subjekts, der Art und
Weise der Verabreichung und dem Urteil des behandelnden Arztes abhängig sein.
Informationen, betreffend Dosierungen verschiedener pharmakologischer
Wirkstoffe, können
in pharmazeutischen Standard-Nachschlagewerken, z.B. "Remington's Pharmaceutical
Sciences", supra,
gefunden werden. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen können in
festen, halbfesten oder flüssigen
Dosierungsformen, wie z.B. Tabletten, Pillen, Kapseln, Pudern, Flüssigkeiten,
Suspensionen und dergleichen, sein.
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Es
ist selbstverständlich,
dass, während
die Erfindung in Verbindung mit ihren bevorzugten spezifischen Ausführungsformen
beschrieben worden ist, die vorangehende Beschreibung sowie die
Beispiele, die folgen, zum Veranschaulichen und nicht zum Limitieren
des Bereichs der Erfindung bestimmt sind. Andere Aspekte, Vorteile
und Modifikationen innerhalb des Bereichs der Erfindung werden dem
Fachmann, den die Erfindung betrifft, offensichtlich sein.
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BEISPIEL 1
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BESTIMMUNG DER HALBWERTSZEIT
VON UPA1-48
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uPA1-48 wurde in Hefe hergestellt, gereinigt
und in PBS konzentriert. Wenn in Hefe hergestellt, fehlt uPA1-48 eine Fucosylierung, die vorhanden ist,
wenn das Protein in Säugerzellen
exprimiert wird. Das gereinigte Protein wurde intravenös Mäusen injiziert.
Blutproben wurden zu verschiedenen Zeitpunkten gesammelt, und die
in jeder Probe vorhandene Menge von uPA1-48 wurde
bestimmt. Es wurde gefunden, dass die Serum-Halbwertszeit uPA1-48 in Mäusen
ungefähr
10 Minuten beträgt.
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BEISPIEL 2
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ERZEUGEN EINES POLYPEPTIDS
MIT EINEM N-TERMINALEN ALDEHYD
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Ein
halber Liter uPA1-48-Lösung mit 10-13 mg/ml in 50
mM Natriumphosphat, pH 6,8, wurde hergestellt. Die molare Konzentration
der Lösung
wurde über
spektrometrische Verfahren bestimmt. Ein 1,5-molarer Überschuss
frisch hergestellten Natriummetaperiodats (MG=214 μg/μmol) wurde
zugegeben, und es wurde gemischt, und die resultierende Lösung wurde
im Dunkeln 10 Minuten lang bei Raumtemperatur inkubiert. Das Produkt
wurde von überschüssigem Periodad
abgetrennt und unter Verwendung von tangentialer Diafiltration mit
30 mM Natriumacetat, pH 4,5, isoliert.
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BEISPIEL 3
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KOPPELN VON PEG-HYDRAZID
AN UPA1-48-ALDEHYD
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PEG-Hydrazide
wurden käuflich
erworben (Shearwater Polymers, Inc., 2307 Spring Branch Road, Huntsville,
AL 35801). PEG-Hydrazide mit nominalen durchschnittlichen Molekulargewichten
von 3,4 kD, 5 kD, 20 kD und 25 kD und mit einer einzelnen Hydrazidgruppe
an einem Ende des Polymers wurden verwendet. Zusätzlich wurde ein PEG-Hydrazid
mit durchschnittlichem Molekulargewicht von 50 kD, das eine Hydrazidgruppe
an jedem Ende des Polymers aufwies, so dass zwei UPA1-48-Moleküle konjugiert
werden konnten, verwendet. Die Konzentration der N-terminalen Aldehydlösung wurde
bestimmt, und ein zweifacher molarer Überschuss jedes PEG-Hydrazids
in getrennten Reaktionen zu dem UPA1-48-N-terminalen
Aldehyd, hergestellt in Beispiel 2, gegeben. Die Reaktionsgemische
wurden 26 Stunden lang bei 37°C
inkubiert. Im Anschluss an die Reaktionen waren ungefähr 60% der
UPA1-48-Moleküle an PEG konjugiert. Die Konjugate
wurden über
Säulenchromatographie
gereinigt. Die Konjugate wurden dann diafiltriert und in PBS auf
ungefähr
8-10 mg/ml konzentriert. Die Produkte wurden dann bis zur Verwendung
bei –70°C eingefroren.
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BEISPIEL 4
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BESTIMMEN
DER HALBWERTSZEIT DER PEG-KONJUGATE
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Pharmazeutische
Präparationen,
umfassend die Konjugate von uPA1-48 und
PEG, wurden intravenös Mäusen injiziert.
Blutproben wurden zu verschiedenen Zeitpunkten gesammelt, und die
Menge des im Blut anwesenden Konjugats für jeden Zeitpunkt bestimmt.
Es wurde gefunden, dass die Halbwertszeit des uPA1-48/PEG25kD-Konjugats 277 Minuten war. Es wurde
gefunden, dass die Halbwertszeit des Dimeren uPA1-48/PEG50kD-Konjugats (d.h., es weist ein uPA1-48-Molekül, konjugiert an jedes Ende
von PEG50kD, wie im Beispiel 3 beschrieben,
auf) 288 Minuten ist. Es wurde gefunden, dass die Halbwertszeit
des uPA1-48/PEG20kD-Konjugats
130 Minuten ist. Es wurde gefunden, dass die Halbwertszeit des uPA1-48/PEG20kD-Konjugats
44 Minuten ist. Es wurde gefunden, dass die Halbwertszeit des uPA1-48/PEG20kD-Konjugats
12 Minuten ist.
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Pharmazeutische
Zusammensetzungen, umfassend die Konjugate von uPA1-48 und
PEG20kD in einer Dosis von 10 mg/kg, wurden
als ein einzelner IV-Bolus oder über
subkutane Verabreichung cynomologen Affen injiziert. Wie oberhalb,
wurden zu verschiedenen Zeitpunkten Proben gesammelt und die Menge
des im Blut anwesenden Konjugats für jeden Zeitpunkt bestimmt.
Das Verfahren misst die Rezeptorbindungsaktivität anstelle von nur dem anwesenden
Gesamtprotein; folglich repräsentiert
die als eine Funktion der Zeit gemessene Proteinmenge das aktive
Protein und repräsentiert
die gemessene Halbwertszeit, die funktionale Halbwertszeit. Die
Daten sind in Tabelle 1 gezeigt, und ein Graph, der die Plasmadisposition
von PEG hul-48 über
die Zeit veranschaulicht ist in 1 eingeschlossen.
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Tabelle
1: Pharmakokinetische Parameter von PEG hul-48 nach einzelnem IV-Bolus ("siegle IV bolus") oder SC-Dosis mit
10 mg/kg, bestimmt durch das Nicht-Compartment-Modell ("Non Compartment Model")
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BEISPIEL 5
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VERGLEICH DER AKTIVITÄT VON UPA1-48 UND SEINEN PEG-KONJUGATEN
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Die
uPAR-Rezeptorbindungsaktivität
von uPA1-48 und den PEG-Konjugaten davon
wurden durch das Verfahren von Goodson et al. (1994) PNAS 91:7129-7133,
bestimmt. Es wurde gefunden, dass uPA1-48 einen IC50 von 250 pM aufweist. Es wurde gefunden,
dass das PEG20kG-Konjugat einen IC50 von 1 nM aufweist. Das PEG20kG-Konjugat
wies folglich eine 13fache Zunahme der Serum-Halbwertszeit mit einer
lediglich vierfachen Abnahme der biologischen Aktivität auf.
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BEISPIEL 6
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EFFEKT AUF BRUSTKREBS-KARZINOM
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Dreißig NOD/Ltz-Mäusen wurde
subkutan 2 × 106 MDA MB231-Zellen (menschlicher Brustkrebs)
am Tag 0 injiziert. Die Mäuse
wurden in drei Gruppen von je 10 Mäusen aufgeteilt, und die Behandlung
der drei Gruppen an Mäusen
begann am Tag 1. Jede Woche zweimal wurde Gruppe 1 subkutan 30 μg PEG hul-48(20kD
PEG) injiziert, wurde Gruppe 2 subkutan 300 μg PEG hul-48(20kD PEG) injiziert
und wurde Gruppe 3 subkutan das Vehikel (PBS) injiziert. Die Behandlung
wurde 9 Wochen lang fortgesetzt. Das Primärtumorvolumen (mm3)
wurde dreimal wöchentlich
12 Wochen lang gemessen, und das Experiment wurde beendet, wenn
das mittlere Tumorvolumen in der Vehikel-Kontrollgruppe 2000 mm3 übertraf.
Die Daten, veranschaulicht in 2, zeigen,
dass das Tumorwachstum in der Behandlungsgruppe, die 30 μg PEG hul-48
empfing, zu 77% reduziert war, und in der Gruppe, die 300 μg PEG hul-48
empfing, zu 98% reduziert war, wenn Vergleiche mit der Gruppe, die
die Vehikelkontrolle empfing, bei 9 Wochen (p=0,05) angestellt wurden.
Die 300 μg-Behandlungsgruppe
wurde für
zusätzliche
3 Wochen nach Stoppen der Behandlung (Tag 63) beobachtet. In dieser Gruppe
wurden Tumoren von Tag 84 an offenkundig, was anzeigte, dass Verabreichung
von PEG hul-48 einen cytostatischen Effekt aufwies.
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BEISPIEL 7
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EFFEKT AUF MENSCHLICHES
PROSTATA-KARZIOM
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Den
Prostatas von 18 Nacktmäusen
wurde am Tag 0 1 × 105 PC-3mm2-Zellen (menschliches Prostata-Karzinom)
injiziert. Die Mäuse
wurden in zwei Gruppen von je 9 Mäusen aufgeteilt, und die Behandlung
wurde am Tag 3 begonnen und 3 Wochen lang fortgesetzt. Zweimal pro
Woche empfingen die Mäuse
von Gruppe 1 300 μg
PEG hul-48(20kD PEG) durch subkutane Verabreichung, und die Mäuse von
Gruppe 2 empfingen nur das Vehikel durch subkutane Verabreichung.
Drei Wochen nach der Implantation der menschlichen Prostata-Karzinomzellen
wurden die Prostatas der Mäuse
operativ entfernt und gewogen um die Effekte der Behandlung auf
das primäre
Tumorwachstum zu bestimmen. Die Daten, gesammelt in 3,
zeigten eine etwa 57%ige Reduktion des primären Tumorwachstums in mit PEG
hul-48 behandelten Mäusen,
wenn Vergleiche mit den Mäusen
der Kontrollgruppe angestellt wurden. Folglich indizieren die Daten,
dass PEG hul-48 Primärtumoren
signifikant reduziert.
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BEISPIEL 8
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EFFEKT AUF
COLONKREBS-TUMORWACHSTUM UND LEBERMETASTASEN
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Zwanzig
10 Wochen alte, männliche „Nacktmäuse" wurden am Tag 0
innerhalb der Milz 1 × 106 KM12 L4A-Zellen (menschliches colorektales
Adeno-Karzinom) injiziert. Die Mäuse
wurden in zwei Gruppen eingeteilt, und die Behandlung wurde am Tag
1 nach der Implantation begonnen und vier Wochen lang fortgesetzt. Gruppe
1, die aus 10 Mäuse
bestand, wurde subkutan fünfmal
pro Woche PEG hul(20kD PEG) und 250 μg BID injiziert, während die
Mäuse von
Gruppe 2 als Kontrolle fungierten und ihnen nur das Vehikel injiziert
wurde. Die Tiere wurden beim 5-Wochen-Zeitpunkt getötet, und
die Milz der Tiere von jeder Gruppe gewogen um Primärtumorlast
zu bestimmen (4A). Die Leber wurden gewogen
um metastatische Tumorlast zu bestimmen und wurden durch histologische
Untersuchung auf die Inzidens von Metastasen ausgezählt (4B).
Alle zehn Tiere in der Kontrollgruppe, die nur mit dem Vehikel behandelt
waren, hatten sichtbare Primärtumore
in der Milz und wiesen ein durchschnittliches Milzgewicht von 641
mg ± 307
auf, während
nur 7 Mäuse,
die mit PEG hul-48 behandelt waren, sichtbare Tumore in der Milz,
mit einem durchschnittlichen Milzgewicht von 269 mg ± 113,
aufwiesen (4A). Für Vergleichszwecke: das durchschnittliche
Milzgewicht für
Mäuse in
dieser Altersgruppe ist etwa 240 mg. Darüber hinaus hatten 6 Mäuse in der
Kontrollgruppe Inzidens von Lebermetastasen, verglichen zu keinen
beobachteten Metastasen in den Lebern der mit PEG hul-48-behandelten
Gruppe (4B). Die Unterschiede zwischen
den zwei Gruppen an Mäusen
bei sowohl Primärtumorlast
als auch Inzidens von Metastasen, ist statistisch signifikant (p<0,005), und deutet
darauf hin, dass PEG hul-48 eine Wirksamkeit beim Reduzieren von
Tumorwachstum und Metastasierung aufweist.
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BEISPIEL 9
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EFFEKT AUF INZIDENS VON
LEBERMETASTASEN IM POST-RESEKTIONS-COLOREKTAL-KARZINOM-MODELL
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Dreißig männlichen
Nu/Nu-Mäusen
wurden innerhalb der Milz 0,5 × 106 KM12 L4A-Zellen (menschlicher Colorektalcarcinom-Krebs
mit hohem metastatischem Potential) injiziert, und die Milz aller
Mäuse wurde 3
Tage nach Implantation der KM12 L4A-Zellen entfernt. Die Mäuse wurden
in zwei Behandlungsgruppen eingeteilt, und die Behandlung begann
6 Tage nach Implantation. Die erste Gruppe von 15 Mäusen empfing
subkutane Verabreichungen von 1000 μg PEG hul-48(20kD PEG) zweimal
pro Woche, und die zweite Gruppe von 15 Mäusen empfing nur Salzlösungvehikel
und diente als die Kontrollgruppe. Das Experiment wurde 27 Tage nach
Implantation der KM12 L4A-Zellen beendet, und das Gewicht der Leber
wurde bestimmt und histologisch auf Metastasenherde ausgezählt. Die
Mäuse der
ersten Gruppe, die mit PEG hul-48 behandelt worden waren, zeigten
signifikant reduzierte Metastasen in der Leber (p-Wert (< 0,05), wenn verglichen
mit den Mäusen
der Kontrollgruppe, die nur Vehikel empfing 5A), selbst
wenn die Behandlung 5 Tage nach Tumorimplantation begonnen wurde.
Ebenso wurde eine Tendenz hin zu einer Reduktion der Gesamt-Lebertumorlast
beobachtet (5B).
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BEISPIEL 10
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BEHANDLUNG EINER UPA-VERMITTELTEN
KRANKHEIIT IN MENSCHEN
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Eine
pharmazeutisch annehmbare Lösung,
die das PEG20kD-Konjugat von uPA1-48 mit 5-10 mg/ml in einem pharmazeutisch annehmbaren
Carrier umfasst, wird subkutan zu einer Dosis von 1-10 mg/kg an
einen menschlichen Patienten mit einer uPA-vermittelten Krankheit
verabreicht. Die Verabreichung wird zu Intervallen wiederholt, die
ausreichend sind um therapeutisch wirksame Serumlevel des Konjugats
im Patienten aufrecht zu erhalten.