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Gebiet der Erfindung:
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen
optisch aktiver 3-Hydroxypyrrolidinderivate, worin ein Sauerstoffatom
stereoselektiv in entsprechende Pyrrolidine unter Verwendung von
Biokatalysatoren eingeführt
wird. Derartige optisch aktive 3-Hydroxypyrrolidinverbindungen sind
als Zwischenprodukte nützlich
zur Herstellung mehrerer pharmazeutischer Produkte und landwirtschaftlicher
Chemikalien.
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Beschreibung des Standes
der Technik:
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Optisch
aktives 3-Hydroxypyrrolidin und N-substituiertes 3-Hydroxypyrrolidin
sind nützliche
Zwischenprodukte für
die Synthese mehrerer Pharmazeutika, Agrochemikalien und dergleichen.
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In
der Praxis ist es oft vorteilhaft, falls nicht erforderlich, optisch
aktives 3-Hydroxypyrrolidin in seiner N-geschützten Form zu verwenden.
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Ein
Verfahren zum Herstellen von (R)-3-Hydroxypyrrolidin, das die Decarboxylierung
von (2S,4R)-4-Hydroxy-L-prolin umfasst, ist bekannt [JP 05/255204
(1993); JP 60/23328 (1985); Hashimoto, M., et al., Chem. Lett.,
1986, 893; Mehler, Th., et al., Synthetic Commun. 1993, 23, 2691].
Jedoch ist das Ausgangsmaterial sehr teuer.
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Es
ist bekannt, dass (S)-3-Hydroxypyrrolidin und sein N-substituiertes
Derivat aus L-Äpfelsäure kann durch
ein Verfahren hergestellt werden, das die Reduktion von (S)-N-substituierten-3-Hydroxy-2,5-pyrrolidindion
mit Lithiumaluminiumhydrid (Bhat, K.J., et al., Synth. Common. 1985,
15, 587], Natriumborhydrid-bortrifluorid-etherat [Chem. Ber. 1986,
119, 3327], Natriumaluminiumhydrid [JP 03/200762A2, 1991], Natrium-bis(2-methoxyethoxy)aluminiumhydrid
[JP 01/254657A2, 1989] und Natriumborhydrid [
EP 692471 (1996)] umfasst. All diese
Reduktionsmittel sind teuer und schwierig zu handhaben; die Schritte
der Gewinnung des Produktes und des Vernichtens der Reagenzien nach
der Reaktion sind kompliziert und kostenintensiv; und es findet
etwas Racemisierung während
der Reduktion statt.
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(S)-3-Hydroxypyrrolidin
und sein N-substituiertes Derivat können aus L-Glutaminsäure [Harris,
B.D., et al., Synthetic Commun., 1986, 16, 1815] beziehungsweise
L-Asparaginsäure [Shibata,
T. et al., Heterocycles, 1986, 24, 1331] synthetisiert werden. Jedoch
sind diese Verfahren nicht für
eine Herstellung im großen Maßstab geeignet,
da 6-Schritt-Synthesen in beiden Verfahren involviert sind, einschließlich eines
teuren Reduktionsschrittes.
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Optisch
aktives 3-Hydroxypyrrolidin und sein N-substituiertes Derivat können durch
Reduktion von optisch aktiven 4-Hydroxy-2-pyrrolidinonen [JP 01/207266
(1989); JP 01/45360 (1989)], Zyklisierung eines optisch aktiven
4-Halogen-3-hydroxybutanderivats [
EP
452143 (1991)] und Zyklisierung eines optisch aktiven 4-Halogen-3-hydroxybutylnitrilderivats
[
EP 431521 (1991); JP
03/176463 (1991);
EP 347818 (1989);
EP 269258 (1988)] hergestellt
werden. Neben anderen Nachteilen sind die optisch aktiven Ausgangsmaterialien nicht
leicht erhältlich
und viele Schritte werden für
ihre Herstellung benötigt.
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Verfahren
zum Herstellen optisch aktiven 3-Hydroxypyrrolidins und seines N-substituierten
Derivats durch klassische Spaltung sind bekannt [JP 05/279326 (1993);
JP 05/279325 (1993); JP 05/32620 (1993); JP 04/13659 (1992); JP
04/164066 (1992); JP 61/63652 (1986)], aber die Ausbeute ist sehr
gering.
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Verfahren
unter Verwendung einer enzymatischen Spaltung via Hydrolyse [WO
95/03421 (1995);
US 5187094 (1993);
JP 01/141600 (1989); Hasegawa, J., et al., Enantiomer, 1997, 2,
311; Tomori, H., et al., Bull. Chem. Soc. Jpn., 1996, 69, 207] und
Veresterung [WO 95/03421 (1995); JP 05/227991 (1993); JP 04/131093 (1992);
Horiguchi, A., et al., Biosci. Biotech. Biochem., 1995, 59, 1287]
sind auch bekannt. Jedoch ist die Ausbeute geringer als 50% der
maximal theoretischen Ausbeute der Spaltung; die Abtrennung des
Produktes ist schwierig. Ein großer Nachteil für alle Spaltungsverfahren
ist das Fehlen einer praktischen Synthese der racemischen Ausgangsmaterialien.
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Optisch
aktives N-substituiertes 3-Hydroxypyrrolidin kann durch Hydroborierung
von N-substituiertem 3-Pyrrolidin mit Diisopinocampheylboran gefolgt
von Oxidation mit alkalischem Wasserstoffperoxid hergestellt werden
[Brown, H.C., et al., J. Am. Chem. Soc., 1986, 108, 2049; Brown,
H.C., et al., J. Org. Chem, 1986, 51, 4296]. Dieses Verfahren ist
jedoch für
die industrielle Produktion wegen der Verwendung des speziellen
Boranreagens nicht geeignet.
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Es
ist bekannt, dass die enzymatische Reduktion von N-Benzyl-3-pyrrolidinon
optisch aktives N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin erfordert [JP 06/141876
(1994); WO 98/23768 (1998)], aber das Fehlen einer praktischen Synthese
der Ausgangsmaterials bleibt einer der Nachteile dieses Verfahrens.
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Ein
direkteres und ökonomischeres
Verfahren zum Herstellen von optisch aktivem 3-Hydroxypyrrolidin und N-substituierter
Derivate davon würde
die stereoselektive Einführung
eines Sauerstoffs in die entsprechenden Pyrrolidine, die leicht
erhältlich
sind, sein. Jedoch ist diese Reaktion nicht mit klassischen chemischen Verfahren
möglich.
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Die
enzymatische Hydroxylierung von Pyrrolidinen ist schwierig. Man
weiß nicht
viel über
eine derartige Hydroxylierung: es gibt nur einige Berichte über die
Hydroxylierung von N-Acylpyrrolidin, die auf die Verwendung einiger
spezifischer Pilze beschränkt
sind.
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GB 1140055 (1970) bezieht
sich auf die Hydroxylierung von heterozyklischen N-Acylverbindungen
mit Sporotrichum sulphurescens ATCC 7159. Es ist zweifelhaft, ob
das Verfahren auf die Hydroxylierung von N-Acylpyrrolidinen anwendbar
ist. Die Hydroxylierung von N-Acylpyrrolidin mit Sporotrichum sulphurescens ATCC
7159 ist in GB 1140055 nicht als Beispiel dargestellt. Es ist bekannt,
dass die Hydroxylierung von N-Benzoylpyrrolidin mit ATCC 7159 keinerlei
Menge des N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidins ergibt [Srairi, D. et al.,
Bull. Soc. Chem. Fr. 1897, 297]. Es ist auch bekannt, dass ATCC
7159 die Hydroxylierung von N-Aryl- oder N-Benzylpyrrolidin nicht
katalysieren kann [Floyd, N. et al., J. Chem. Soc. Perkin Trans.
1, 1993, 881]. Es ist bekannt, dass die Hydroxylierung von N-Benzoylpyrrolidin
mit Cunninghamella verticillat oder Aspergillus niger N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidin
ergibt (Chemical Abstracts, 1993, 118: 6835c). Jedoch sind diese
Verfahren nicht praktisch, da derartige Hydroxylierungen mit Pilzen
zu einer geringen Ausbeute, einer geringen Konzentration und einem
geringen enantiomeren Überschuss
(e.Ü.)
des Produktes, einer geringen Geschwindigkeit der Biotransformation
und der Bildung von Nebenprodukt führen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Diese
Erfindung stellt ein Verfahren zur Herstellung eines optisch aktiven
3-Hydroxypyrrolidins oder N-substituierter 3-Hydroxypyrrolidine
bereit, worin ein Sauerstoffatom stereoselektiv in die jeweiligen
entsprechenden Pyrrolidine unter Verwendung eines Bakteriums mit
Hydroxylierungsaktivität
oder eines prokariotischen Wirtsorganismus mit dem/den Gen/Genen,
die für
die Hydroxylierung nötig
sind, oder eines Enzyms mit Hydroxylierungsaktivität, das daraus
abgeleitet ist, eingeführt
wird.
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Insbesondere
ist das verwendete Bakterium aus der Gruppe ausgewählt, die
besteht aus Stämmen mit
Alkanhydroxylasen, Stämmen,
die Alkane oder monoalicyclische Verbindungen abbauen, oder Stämmen der
Gattungen Pseudomonas, Mycobacterium, Corynebacterium, Nocardia,
Sphingomonoas, Gordona, Rhodococcus, Bacillus, Streptomyces, Sebekia
und Methylococcus. Bevorzugt sind n-Alkan-abbauende Stämme, wie
die Isolate HXN-200 und HXN-1100, Pseudomonas oleovorans- und Pseudomonas
putida-Stämme,
wie Pseudomonas oleovorans GPo1 (ATCC 29347) und Pseudomonas putida
P1. Die Erfindung umfasst die Verwendung von rekombinanten Bakterien
mit dem/den Gen/Genen, die für
die Hydroxylierung nötig
sind, wie eines oder mehrerer der Alkanhydroxylasegene, und insbesondere
der Multikomponenten-Alkanhydroxylasegene eines Alkan-abbauenden
Bakteriums (z.B. von Pseudomonas oleovorans GPo1). Bevorzugt sind
rekombinante Escherichia coli-Stämme,
wie Escherichia coli GEc137 (pGEc47).
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Die
Biotransformation wird in vivo mit Ruhezellen als Biokatalysatoren,
in vivo mit wachsenden Zellen als Biokatalysatoren oder in vitro
mit rohen Zellextrakten oder Enzympräparationen ausgeführt, die
als Biokatalysatoren gereinigt oder teilweise gereinigt sind.
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Die
Biokatalysatoren können
auf oder in einem wasserunlöslichen
Carrier oder Trägersystem
immobilisiert sein.
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Die
Biotransformation wird in wässrigem
Medium oder in Multiphasenmedien ausgeführt, die möglicherweise zwei oder mehr
der folgenden enthalten: eine feste Phase, eine wässrige Phase,
eine organische Phase oder eine gasförmige Phase.
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Die
Reaktionstemperatur beträgt
5 bis 50°C,
vorzugsweise 20 bis 40°C,
und der pH-Wert
des Mediums beträgt
4 bis 10, vorzugsweise 6 bis 8.
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Die
Isolierung der optisch aktiven 3-Hydroxypyrrolidinderivate kann
mittels einer Extraktion oder durch Trenntechniken, wie Chromatographie
unter Verwendung eines anorganischen, organischen oder synthetischen
Adsorbens als einen Träger,
oder durch Membranfiltration ausgeführt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wurde optisch aktives N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin durch stereoselektive
Einführung
eines Sauerstoffatoms in N-Benzylpyrrolidin unter Verwendung von
Pseudomonas oleovorans GPo1 oder Pseudomonas putida P1 oder des
Isolats HXN-200 oder des Isolats HXN-1100 oder von anderen Bakterien
mit Alkanhydroxylase oder die 4 oder mehr C-Atome enthaltende Alkane
oder monoalicyclische Verbindungen abbauen, oder eines prokariotischen
Wirtsorganismus mit dem/den Gen/Genen, die für die Hydroxylierung nötig sind,
wie der rekombinante Stamm Escherichia coli GEc137 (pGEc47), oder
eines davon abgeleiteten Enzyms hergestellt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wurden optisch aktives N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidin, N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin,
N-Phenyoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin und N-tert.-Butoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin
durch stereoselektive Einführung
eines Sauerstoffatoms in N-Benzoyl-pyrrolidin, N-Benzyloxycarbonylpyrrolidin,
N-Phenoxycarbonylpyrrolidin beziehungsweise N-tert.-Butoxycarbonylpyrrolidin
durch die Verwendung des Isolats HXN-200 oder eines anderen Bakteriums
mit Alkanhydroxylase oder Alkane oder monoalicyclische Verbindungen
abbaut, wie Kohlenwasserstoffe, die 4 oder mehr C-Atome enthalten,
oder eines prokariotischen Wirtsorganismus mit dem/den Gen/Genen,
die für
die Hydroxylierung nötig sind,
oder eines Enzyms mit Hydroxylierungsaktivität, das daraus abgeleitet ist,
hergestellt.
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Optisch
aktives N-substituiertes 3-Hydroxypyrrolidin, das durch dieses Verfahren
erhalten wird, kann einfach in optisch aktives 3-Hydroxypyrrolidin
durch Schutzentfernung umgewandelt werden.
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Daher
stellt die hier beschriebene Erfindung ein nützliches Verfahren für die Herstellung
eines optisch aktiven 3-Hydroxypyrrolidins und N-substituierten
3-Hydroxypyrrolidins bereit.
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Beschreibung
der Erfindung
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Es
wurde ein Verfahren für
die Herstellung eines optisch aktiven 3-Hydroxypyrrolidins oder
N-substituierter 3-Hydroxypyrrolidine entwickelt, worin ein Sauerstoffatom
stereoselektiv in die jeweiligen entsprechenden Pyrrolidine unter
Verwendung eines Bakteriums mit Hydroxylierungsaktivität oder eines
prokariotischen Wirtsorganismus mit dem/den Gen/Genen, die für die Hydroxylierung
nötig sind,
oder eines Enzyms mit Hydroxylierungsaktivität, das davon abgeleitet ist,
eingeführt
wird.
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Zum
Finden geeigneter Biokatalysatoren, die diese Reaktion katalysieren,
wurden viele Mikroorganismen gescreent. In einer typischen Screeningprozedur
wurde ein Mikroorganismus in ein für Wachstum geeignetes Nährmedium
geimpft, und die Kultur wurde unter Schütteln bei 25 bis 35°C für 1 bis
3 Tage inkubiert. Die Zellen wurden in der späten exponentialen Wachstumsphase
geerntet und auf 4 bis 6 g/l in 50 mM Phosphatpuffer (pH=7-8) resuspendiert.
Ein Substrat wurde auf eine Konzentration von 0,5-10 mM zugegeben.
Die Mischung wurde bei 25 bis 35°C
für 0-2
Tage geschüttelt.
Der Biotransformation folgte eine Bestimmung des gebildeten Produkts
und des verschwundenen Substrats. Proben wurden aus der Reaktionsmischung
genommen und direkt durch Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC)
mit einer Umkehrphasensäule
analysiert, oder die Proben wurden mit Ethylacetat extrahiert und
die organische Phase mit Gaschromatographie (GC) analysiert.
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Es
wurde auch eine Screeningprozedur unter Verwendung einer Mikrotiterplatte
entwickelt: man ließ 96
Mikroorganismen in einer Mikrotiterplatte wachsen, was ein effizientes
Screening auf einer Mikroskala ermöglichte.
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Es
wurde gefunden, dass viele Bakterien fähig sind, die Hydroxylierung
von Pyrrolidinen zu katalysieren, um die entsprechenden optisch
aktiven 3-Hydroxypyrrolidine in hoher Ausbeute und hohem e.Ü. zu ergeben.
Beispiele dieser Bakterien sind Bakterien mit Alkanhydroxylasen,
Bakterien, die Alkane oder monoalicyclische Verbindungen abbauen,
und Bakterien von den Gattungen Pseudomonas, Mycobacterium, Corynebacterium,
Nocardia, Sphingomonas, Gordona, Rhodococcus, Bacillus, Streptomyces,
Sebekia und Methylococcus. Das Bakterium kann aus der Gruppe ausgewählt werden,
die aus Bakterien besteht, die n-Alkane abbauen, die 4-20 Kohlenstoffatome
enthalten, oder aus der Gruppe, die aus Bakterien besteht, die monoalicyclische
Verbindungen abbauen, die 4-20 Kohlenstoffatome enthalten.
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Es
wurde auch gefunden, dass die Biokatalysatoren prokariotische Wirtsorganismen
sein können,
die Gene) besitzen, welche für
die Hydroxylierung nötig
sind. Der rekombinante Stamm Escherichia coli GEc137 (pGEc47) ist
zum Beispiel ein geeigneter Katalysator.
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Es
wurde gefunden, dass die Hydroxylierung von Pyrrolidinen durch ein
Enzym katalysiert werden kann, das Hydroxylierungsaktivität besitzt
und von den Bakterien abgeleitet ist, um die entsprechenden optisch aktiven
3-Hydroxypyrrolidine zu ergeben.
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Die
Biotransformation kann in vivo mit Ruhezellen als Biokatalysatoren,
in vivo mit wachsenden Zellen als Biokatalysatoren oder in vitro
mit gereinigten Enzymen oder rohen Zellextrakten als Biokatalysatoren
ausgeführt
werden.
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Die
Biokatalysatoren können
auf oder in einem wasserunlöslichen
Carrier oder Trägersystem
immobilisiert sein.
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Die
Biotransformation kann in wässrigem
Medium ausgeführt
werden. Sie kann auch in Multiphasen-Medien ausgeführt werden,
die möglicherweise
zwei oder mehrere der folgenden enthalten: eine feste Phase, eine
wässrige
Phase, eine organische Phase und eine gasförmige Phase. Organische Lösungsmittel mit
hohen LogP-Werten können
als organische Phase verwendet werden. Dies schließt Alkane
mit 5 oder mehr C-Atomen, Dialkylether mit 4 oder mehr C-Atomen
und aromatische oder heteroaromatische Kohlenwasserstoffe ein. Ein
Beispiel eines geeigneten organischen Lösungsmittels ist Hexadecan.
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Die
enzymatischen Hydroxylierungen können,
obwohl dies kein kritischer Parameter ist, bei einer Temperatur
von 5-50°C
ausgeführt
werden, bevorzugt bei 20-40°C.
Der Druck kann innerhalb weiter Grenzen variieren. In Praxis wird
die Biotransformation bei Atmosphärendruck ausgeführt. Der
pH des Reaktionsmediums kann zwischen 4 und 10, bevorzugt zwischen
6 und 8 liegen.
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Das
Produkt kann durch chromatographische Techniken mit einem anorganischen,
organischen oder synthetischen Adsorbens, das als ein Träger verwendet
wird, getrennt werden. Die geeigneten Adsorbenzien sind beispielsweise
Aluminiumoxid und Silicagel. Das Produkt kann auch durch Membranfiltration
isoliert werden.
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Das
Produkt kann auch mittels Extraktion abgetrennt werden, wobei das
Substrat zuerst aus dem Reaktionsgemisch durch Extraktion mit einem
weniger polaren Lösungsmittel
gewonnen, die verbleibende Reaktionsmischung auf pH=10-12 eingestellt
und das Produkt mit einem höher
polaren Lösungsmittel
extrahiert werden. Das Extraktionsmittel ist bevorzugt aus der Gruppe
bestehend aus Alkanen mit 5 oder mehr C-Atomen, Dialkylether mit
4 oder mehr C-Atomen, chlorhaltigen Alkanen mit 3 oder weniger C-Atomen,
aromatischen Alkylen mit 7-10 C-Atomen und Carbonsäureestern
mit 3 oder mehr C-Atomen ausgewählt.
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Es
wurde gefunden, dass optisch aktives N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin
durch stereoselektive Einführung
eines Sauerstoffatoms in N-Benzylpyrrolidin unter Verwendung von
Pseudomonas oleovorans GPo1 (Stamm ATCC 29347) hergestellt werden
kann. Die Biotransformation kann mit Ruhezellen, rohen Zellextrakten
beziehungsweise wachsenden Zellen von Pseudomonas oleovorans GPo1
ausgeführt
wurden, gezeigt in Beispiel 1-3. Die Kultur von Pseudomonas oleovorans
GPo1 kann entweder durch Wachsen in E2-Medium mit Octan als Kohlenstoffquelle
oder durch Wachsen in E2-Medium
mit Pyruvat als Kohlenstoffquelle gefolgt von Induktion des Alkanoxidationssystems
mit Dicyclopropylketon (DCPK) hergestellt werden.
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Der
Reaktion folgte eine analytische HPLC (Verfahren A, Säule: Spherisorb
ODS2 (5 μm),
125 mm × 4
mm; Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) 7:3; Durchflussgeschwindigkeit:
1 ml/min; Detektionswellenlänge:
210 nm; Retentionszeit von N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin: 6,5 min;
Retentionszeit von N-Benzylpyrrolidin: 25 min; Verfahren B, Säule: Hypersil
BDS-C18 (5 μm),
125 mm × 4
mm; Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) 1:9; Durchflussgeschwindigkeit:
1 ml/min; Detektionswellenlänge:
210 nm; Retentionszeit von N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin: 2,7 min;
Retentionszeit von N-Benzylpyrrolidin: 3,7 min).
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Ein
Verfahren für
die Reinigung des Produktes wurde ermittelt. Es umfasste entweder
Lösungsmittelextraktion
oder Chromatographie. In dem Falle der Lösungsmittelextraktion wird
das Substrat zuerst durch Extraktion der Reaktionsmischung mit einem
unpolaren Lösungsmittel
gewonnen, und das Produkt dann mit einem polaren Lösungsmittel
aus der verbleibenden Reaktionsmischung nach Einstellen des pH auf
pH=12 extrahiert. Geeignete Extraktionsmittel sind Alkane mit 5
oder mehr C- Atomen,
Dialkylether mit 4 oder mehr C-Atomen, Chlor-enthaltende Alkane
mit 3 oder weniger C-Atomen, Alkylaromaten mit 7-10 C-Atomen und Carbonsäureester
mit 3 oder mehr C-Atomen. Beispiele besonders geeigneter Extraktionsmittel
sind Hexan und Ethylacetat, als unpolares beziehungsweise polares
Lösungsmittel.
In dem Falle der Chromatographie wurde die Reaktionsmischung mit
Ethylacetat extrahiert, das nicht-reagierte Substrat zunächst aus
einer Säule aus
Aluminiumoxid mit Hexan/Ethylacetat (1:1) eluiert und das Produkt
dann durch Waschen mit Methanol erhalten.
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Das
reine Produkt wurde als N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin durch Vergleichen
der -GC-MS- und NMR-Spektren mit den entsprechenden Spektren der
authentischen Verbindung identifiziert.
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Der
enantiomere Überschuss
(e.Ü.)
von N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin wurde durch analytische HPLC mit
einer chiralen Säule
gemessen [Chiracel OB-H (Daicel), 250 mm × 4,6 mm; Eluent: Hexan/Isopropanol (98:2);
Durchflussgeschwindigkeit: 0,5 ml/min; Detektionswellenlänge: 210
nm; Retentionszeiten: 26,1 min für die
(R)-form und 43,5
min für
die (S)-Form]. N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin, das aus der Hydroxylierung
von N-Benzylpyrrolidin katalysiert durch Pseudomonas oleovorans
GPo1 erhalten wurde, besitzt einen 52%-igen e.Ü. (R).
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In
den Ruhezell-Experimenten mit Pseudomonas oleovorans GPo1 (Stamm
ATCC 29347) vergrößerte sich
die Ausbeute von N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin bei höheren Zellkonzentrationen
(Tabelle 1). Sie hängt auch
von der Konzentration des Substrats ab. Mit einer Zellkonzentration
von 26,2 g/l wurden 49% und 62% Ausbeute durch Hydroxylierung von
2 mM beziehungsweise 0,5 mM N-Benzylpyrrolidin erhalten.
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Wie
in Beispiel 2 gezeigt ist, ist die Reaktion mit rohen Zellextrakten
von Pseudomonas oleovorans GPo1 (Stamm ATCC 29347) ziemlich schnell.
Die Ausbeute hängt
von der Konzentration der rohen Zellextrakte ab. Unter Verwendung
der rohen Zellextrakte, die aus Zelldichten von 26,2 g/l erhalten
wurden, wurden 50% N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin
in 4 h erhalten.
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In
Beispiel 3 wurde 12% N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin mit wachsenden
Zellen von Pseudomonas oleovorans GPo1 (Stamm ATCC 29347) als Biokatalysatoren
erhalten.
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Es
wurde gefunden, dass Escherichia coli GEc137 (pGEc47) [beschrieben
von Eggink, G. et al., in J. Biol. Chem. 1987, 262, 17712; in der
Stammsammlung des Biotechnologieinstituts ETH Zürich], ein rekombinanter Stamm,
der die Gene für
eine Multikomponenten-Alkanhydroxylase von Pseudomonas oleovorans GPo1
trägt,
die Hydroxylierung von N-Benzylpyrrolidin katalysiert. 7% (R)-N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin
mit 52% e.Ü.
wurden durch Hydroxylierung von N-Benzylpyrrolidin (0,5 mM) mit
Ruhezellen (2,5 g/l) von Escherichia coli GEc137 (pGEc47) erhalten,
wie in Beispiel 4 gezeigt ist.
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Es
wurde gefunden, dass Alkan-abbauende Mikroorganismen ausgezeichnete
Biokatalysatoren für die
Hydroxylierung von N-Benzylpyrrolidin zu optisch aktivem N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin
sind. Beispiele sind Bakterien, die 4 oder mehr C-Atome enthaltendes
n-Alkan abbauen. Durch Screenen mit einer Mikrotiterplatte wurde
gefunden, dass 25 eines Satzes von 70 Stämmen, die n-Hexan, n-Octan,
n-Decan oder n-Dodecan abbauen, fähig sind, diese Hydroxylierung
zu katalysieren (Beispiel 5). Die Enantioselektivität und relative Aktivität von 14
ausgewählten
Alkan-abbauenden Stämmen
sind in Tabelle 3 gezeigt (Beispiel 6). Die Hydroxylierung von N-Benzylpyrrolidin
mit Pseudomonas putida P1 ergab (R)-N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin
in 62%-igem e.Ü.;
die Hydroxylierung von N-Benzylpyrrolidin mit dem Isolat HXN-1100 ergab (R)-N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin
in 70%-igem e.Ü.; überraschenderweise
ergab die Hydroxylierung von N-Benzylpyrrolidin mit dem Isolat HXN-200
(S)-N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin
in 53%-igem e.Ü.
(Pseudomonas putida P1 wurde mit n-Octan als Kohlenstoffquelle von
van Beilen, J., ETH Zürich
isoliert; die Isolate HXN-1100 und HXN-200 wurden mit n-Hexan als
Kohlenstoffquelle von Engesser, K.-H. und Plaggemeier, Th., Universität Stuttgart
isoliert; all diese Stämme
sind in der Stammsammlung des Biotechnologieinstituts, ETH Zürich.)
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Die
Hydroxylierung von N-Benzylpyrrolidin mit Ruhezellen des Isolats
HXN-1100 ist schneller als jene mit P. oleovorans GPo1. Die höchsten Ausbeuten
von N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin
wurden mit höchsten
Zellkonzentrationen erhalten, wie in Tabelle 4 gezeigt ist (Beispiel
7). Die Hydroxylierung von 0,5, 2 und 5 mM Benzylpyrrolidin mit
26,3 g/l Zellen ergab (R)-N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin mit 70%-igem
e.Ü. in
67%-iger, 49%-iger
beziehungsweise 33%-iger Ausbeute.
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Die
Hydroxylierung von N-Benzylpyrrolidin mit Ruhezellen des Isolats
HXN-200 ergab eine hohe Aktivität.
Wie in Tabelle 5 gezeigt ist (Beispiel 8), erreicht die durchschnittliche
Aktivität
in den ersten 30 min 8,2-9,4 U/g CDW (Masse der handelsüblich trockenen
Substanz), beginnend mit 10-20 mM N-Benzylpyrrolidin. Es wurde gefunden,
dass die Zugabe von 2% Glukose in der Reaktionsmischung die Ausbeute
vergrößerte. Tabelle
5 zeigt die Ergebnisse mit 2% Glukose und 5,3 g/l Zellen: die Ausbeute
bei 5 h beträgt
62%, 48%, 35%, und 27% beginnend mit 5 mM (0,81 g/l), 10 mM (1,61
g/l), 15 mM (2,42 g/l) beziehungsweise 20 mM (3,22 g/l) N-Benzylpyrrolidin.
Das Produkt besaß 53%-igen
e.Ü. des
(S)-Enantiomers in allen Fällen.
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Es
wurde gefunden, dass die geernteten Zellen von HXN-200 bei –80°C mehrere
Monate lang ohne Verlust der Hydroxylierungsaktivität gelagert
werden können.
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Es
wurde gefunden, dass optisch aktives N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidin
durch stereoselektives Einführen
eines Sauerstoffatoms in N-Benzoylpyrrolidin unter Verwendung von
Alkan-abbauenden Stämmen
hergestellt werden kann. Die Hydroxylierung von N-Benzoylpyrrolidin
in vivo mit Ruhezellen von HXN-200 ist in Beispiel 9 gezeigt. Der
Biotransformation folgte eine analytische HPLC [Säule: Hypersil
BDS-C18 (5 μm), 125 mm × 4 mm;
Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) 3:7; Durchflussgeschwindigkeit:
1 ml/min; Detektionswellenlänge:
210 nm; Retentionszeit von N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidin: 1,4 min;
Retentionszeit von N-Benzoylpyrrolidin: 2,9 min].
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Ein
Verfahren für
die Reinigung des Produktes wurde ermittelt: das nicht-reagierte
Substrat wurde durch Extraktion der Reaktionsmischung mit Hexan
entfernt; das Produkt wurde durch Extraktion der verbleibenden wässrigen
Reaktionsmischung mit Ethylacetat erhalten. Das Produkt kann auch
durch Extraktion der Reaktionsmischung mit Ethylacetat gefolgt von
Chromatographie auf Aluminiumoxid isoliert werden. Das nicht-reagierte
Substrat wurde zuerst mit Ethylacetat eluiert, und dann wurde das
Produkt mit Methanol/Ethylacetat (15/85) eluiert. Das resultierende
Produkt wurde als N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidin durch Vergleichen der
GC-MS-Spektren und NMR-Spektren mit jenen der authentischen Verbindung
identifiziert.
-
Es
wurde gefunden, dass die Hydroxylierung von N-Benzoylpyrrolidin
mit Ruhezellen von HXN-200 bei einem pH zwischen 5,2 und 10,0, bevorzugt
zwischen 6-9, ausgeführt
werden kann, wie in Tabelle 6 gezeigt.
-
Es
wurde gefunden, dass das Vorhandensein von 2-3% Glukose in der Reaktionsmischung
die Ausbeute vergrößert. Wie
in Tabelle 7 gezeigt ist, kann 73% N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidin durch Hydroxylierung von
N-Benzoylpyrrolidin (2 mM) mit 3,9 g/l der Zellen von HXN-200 bei
Vorhandensein von Glukose (3%) erhalten werden.
-
Es
wurde auch gefunden, dass optisch aktives N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidin
durch Hydroxylierung von N-Benzoylpyrrolidin in vivo mit wachsenden
Zellen von HXN-200 hergestellt werden kann. Wie in Beispiel 10 gezeigt
ist, wurde die Biotransformation im 2 l-Maßstab mit wachsenden Zellen
von HXN-200 ausgeführt; 88%
Umwandlung und 80% isolierte Ausbeute wurden ausgehend von 1,5 mM
des Substrats erreicht. Der e.Ü. des
Produktes wurde als >99%-iger
e.Ü. (R)
durch Vergleichen seiner optischen Drehung mit derjenigen einer synthetischen
Probe von N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidin
hergestellt aus (R)-3-hydroxypyrrolidin und Benzoesäureanhydrid
abgeleitet.
-
Es
wurde gefunden, dass optisch aktives N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin
durch stereoselektives Einführen
eines Sauerstoffatoms in N-Benzyloxycarbonyl pyrrolidin durch Verwenden
von Alkan-abbauenden Stämmen
hergestellt werden kann. Die Hydroxylierung von N-Benzyloxycarbonylpyrrolidin
in vivo mit Ruhezellen von HXN-200 ist in Beispiel 11 gezeigt. N-Benzyloxycarbonylpyrrolidin
(2-10 mM) und Glukose (0 oder 2%) wurden zu einer Suspension von
4,3 g/l der Zellen in 50 mM K-Phosphatpuffer (pH=7,5) gegeben. Die
Mischung wurde bei 30°C
5 h lang geschüttelt.
Der Reaktion folgte eine analytische HPLC [Säule: Säule: Hypersil BDS-C18 (5 μm), 125 mm × 4 mm;
Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) 35:65; Durchflussgeschwindigkeit:
1 ml/min; Detektionswellenlänge:
210 nm; Retentionszeit von N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin:
2,3 min; Retentionszeit von N-Benzyloxycarbonylpyrrolidin: 8,8 min].
-
Ein
Verfahren für
die Reinigung des Produktes wurde ermittelt: die Reaktionsmischung
wurde auf pH=8-12 eingestellt, gefolgt von einer Extraktion mit
Ethylacetat; das Produkt wurde durch Chromatographie auf Aluminiumoxid
abgetrennt: das nichtreagierte Substrat wurde zuerst mit Ethylacetat/Hexan
(1:9) eluiert und dann das Produkt mit Ethylacetat eluiert. Das
reine Produkt wurde als N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin durch Vergleichen
der GC-MS-Spektren und NMR-Spektren mit jenen der authentischen
Verbindung identifiziert.
-
Wie
in Tabelle 8 gezeigt ist, wurde eine 100%-ige Ausbeute durch Hydroxylierung
von 3,5 mM (0,72 g/l) N-Benzyloxycarbonylpyrrolidin bei einer Zelldichte
von 4,3 g/l erreicht.
-
Der
e.Ü. von
N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin wurde durch analytische
HPLC mit einer chiralen Säule
ermittelt [Chiralpak AS (Daicel), 250 mm × 4,6 mm; Eluent: Hexan/Isopropanol
(100:4); Durchflussgeschwindigkeit: 1 ml/min; Detektionswellenlänge: 210
nm; Retentionszeiten: 32,9 min für
die (S)-Form und 36,7 min für
die (R)-Form]. Das erhalte N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin
hatte einen 85%-igen e.Ü. (R).
-
Die
Herstellung von optisch aktivem N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin
kann auch in vivo mit wachsenden Zellen von HXN-200 ausgeführt werden.
Wie in Beispiel 12 gezeigt ist, wurde die Hydroxylierung von N-Benzyloxycarbonylpyrrolidin
(1,23 g, 3 mM) mit wachsenden Zellen von HXN-200 in einem 2 l-Maßstab ausgeführt. Eine
100%-ige Umwandlung wurde bei 2 h erreicht (Eintrag 9 in Tabelle
8), und 95% (1,26 g) des reinen Produkts wurden als weißes Pulver
isoliert. Das Produkt wurde als N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin
durch Vergleichen der GC-MS-Spektren und NMR-Spektren mit jenen
der authentischen Verbindung identifiziert. Das Produkt hat einen
durch chirale HPLC bestimmten 85%-igen e.Ü. (R).
-
Es
wurde gefunden, dass optisch aktives N-Phenoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin
durch stereoselektives Einführen
eines Sauerstoffatoms in N-Phenoxycarbonylpyrrolidin unter Verwendung
von Alkan-abbauenden Stämmen
hergestellt werden kann. Die Hydroxylierung von N-Phenoxycarbonylpyrrolidin
in vivo mit Ruhezellen von HXN-200 ist in Beispiel 13 gezeigt. Die
Biotransformation wurde mit N-Phenoxycarbonylpyrrolidin (2-10
mM), Glukose (0 oder 2%) und einer Suspension von 4,6 g/l der Zellen
in 50 mM K-Phosphatpuffer (pH=7,5) ausgeführt. Der Reaktion folgte eine
analytische HPLC (Säule:
Hypersil BDS-C18 (5 μm),
125 mm × 4
mm; Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) 35:65; Durchflussgeschwindigkeit:
1 ml/min; Detektionswellenlänge:
210 nm; Retentionszeit von N-Phenoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin:
1,8 min; Retentionszeit von N-Phenoxycarbonylpyrrolidin: 6,0 min].
Das Produkt wurde durch Chromatographie auf Aluminiumoxid isoliert:
das nicht-reagierte Substrat wurde zuerst mit Ethylacetat/Hexan
(1:9) eluiert und dann das Produkt mit Ethylacetat eluiert. Das
reine Produkt wurde als N-Phenoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin durch Vergleichen
der GC-MS-Spektren und NMR-Spektren mit jenen der authentischen
Verbindung identifiziert.
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Wie
in Tabelle 9 gezeigt ist, wurde eine 100%-ige Ausbeute durch Hydroxylierung
von 2 mM N-Phenoxycarbonylpyrrolidin bei einer Zelldichte von 4,6
g/l bei Vorhandensein von 2% Glukose erreicht. Eine 80%-ige Ausbeute
konnte beginnend mit 5 mM (0,96 g/l) Substrat, 2% Glukose und 4,6
g/l Zellen erreicht werden.
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Der
e.Ü. von
N-Phenoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin wurde durch analytische HPLC
mit einer chiralen Säule
gemessen [Chiralpak AS (Daicel), 250 mm × 4,6 mm; Eluent: Hexan/Isopropanol
(100:4); Durchflussgeschwindigkeit: 1 ml/min; Detektionswellenlänge: 210
nm; Retentionszeiten: 37,3 min für
die (S)-Form und 41,1 min für
die (R)-Form]. Das
erhalte Produkt hat einen 36%-igen e.Ü. (S).
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Es
wurde gefunden, dass optisch aktives N-tert.-Butoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin
durch stereoselektives Einführen
eines Sauerstoffatoms in N-tert.-Butoxycarbonylpyrrolidin unter
Verwenden von Alkan-abbauenden Stämmen hergestellt werden kann.
Die Hydroxylierung von N-tert.-Butoxycarbonylpyrrolidin in vivo mit
Ruhezellen von HXN-200 ist in Beispiel 14 gezeigt. Die Hydroxylierung
von N-tert.-Butoxycarbonylpyrrolidin (5-20 mM) wurde mit 5,3 g/l
Zellen von HXN-200 in 50 mM K-Phosphatpuffer
(pH=7,5) bei Vorhandensein von Glukose (0 oder 2%) ausgeführt. Der
Reaktion folgte eine analytische HPLC [Säule: Hypersil BDS-C18 (5 μm), 125 mm × 4 mm;
Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) 3:7; Durchflussgeschwindigkeit:
1 ml/min; Detektionswellenlänge:
210 nm; Retentionszeit von N-tert.-Butoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin:
2,3 min; Retentionszeit von N-tert.-Butoxycarbonylpyrrolidin: 11,6 min].
Das Produkt wurde durch Extraktion der Reaktionsmischung mit Ethylacetat
gefolgt von einer Chromatographie auf Aluminiumoxid mit Hexan/Ethylacetat
(1:1) isoliert. Das reine Produkt wurde als N-tert.-Butoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin
durch Vergleichen der GC-MS-Spektren und NMR-Spektren mit jenen der authentischen
Verbindung identifiziert.
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Wie
in Tabelle 10 gezeigt ist, ergab die Hydroxylierung von 5 mM (0,86
g/l) Substrat mit 5,3 g/l Zellen von HXN-200 und 2% Glukose eine
100%-ige Ausbeute von N-tert.-Butoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin;
82% Ausbeute wurde ausgehend von 10 mM (1,71 g/l) Substrat erreicht.
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Der
e.Ü. von
N-tert.-Butoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin wurde durch analytische
HPLC mit einer chiralen Säule
bestimmt [Chiralpak AS (Daicel), 250 mm × 4,6 mm; Eluent: Hexan/Isopropanol
(98:2); Durchflussgeschwindigkeit: 1 ml/min; Detektionswellenlänge: 210
nm; Retentionszeiten: 16,0 min für
die (S)-Form und 17,9 min für
die (R)-Form]. Das erhalte Produkt hat einen 33%-igen e.Ü. (R).
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Es
wurde gefunden, dass optisch aktives N-tert.-Butoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin
in vivo mit wachsenden Zellen von HXN-200 hergestellt werden kann.
In Beispiel 15 wurde das Isolat HXN-200 in 2 l E2-Medium mit Octandampf
als Kohlenstoffquelle geimpft und bei 30°C auf eine Zelldichte von 4,0
g/l wachsen gelassen. Glukose (80 ml, 50%) wurde zugegeben, die
Zufuhr von Octandampf beendet und N-tert.-Butoxycarbonylpyrrolidin (3,505 g) zugegeben.
Die Reaktion wurde 3 h lang bei pH=7,9-8,0 fortgesetzt. Eine 100%-ige Umwandlung
wurde bei 3 h erreicht und 95% (3,61 g) reines Produkt als weißes Pulver
erhalten.
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Es
wurde gefunden, dass optisch aktives N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin,
N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidin,
N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin beziehungsweise N-tert.-Butoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin aus
den entsprechenden Pyrrolidinen mit zellfreien Extrakten eines Alkan-abbauenden
Stammes hergestellt werden kann. Beispiele sind mit zellfreien Extrakten
von HXN-200 gegeben. Es wurde auch gefunden, dass das Enzym, das
diese Reaktion in HXN-200 katalysiert, nicht Membrangebunden ist.
Wie in Beispiel 16 gezeigt ist, wurden die zellfreien Extrakte durch
Durchleiten der Zellen (12,3 g/l) von HXN-200 in Tris-HCl-Puffer (pH=8,0)
durch eine French-Press und Entfernung der Zelldebris durch Zentrifugieren
bei 45.000 g während 45
min hergestellt. Die Behandlung dieser rohen Zellextrakte ohne Membranproteine
und NADH (5 mM) mit N-Benzylpyrrolidin (5 mM), N-Benzyloxycarbonylpyrrolidin
(5 mM) beziehungsweise N-tert.-Butoxycarbonylpyrrolidin ergab die
entsprechenden 3-Hydroxypyrrolidine in 17%-iger, 7%-iger beziehungsweise
26%-iger Ausbeute.
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Es
wurde gefunden, dass N-Acetyl-3-hydroxypyrrolidin durch stereoselektives
Einführen
eines Sauerstoffatoms in N-Acetylpyrrolidin unter Verwenden von
Stämmen,
die monoalicyclische Verbindungen abbauen, welche 4 oder mehr C-Atome
enthalten, hergestellt werden kann. Ein Beispiel ist mit einem Cyclohexan
abbauenden Stamm gegeben (isoliert von Li, Z. et al., ETH Zürich; in
der Stammsammlung des Biotechnologieinstituts, ETH Zürich). In
Beispiel 17 wurden 4% N-Acetyl-3-hydroxypyrrolidin durch Hydroxylierung
von 2 mM N-Acetylpyrrolidin mit Ruhezellen (5 g/l) eines Cyclohexan-abbauenden
Stammes erhalten. Der Reaktion folgte eine ana lytische HPLC [Säule: Spherisorb
ODS2 (5 μm),
125 mm × 4
mm; Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) 5/95; Durchflussgeschwindigkeit:
1 ml/min; Detektionswellenlänge:
210 nm; Retentionszeit von N-Acetyl-3-hydroxypyrrolidin: 2,3 min;
Retentionszeit von N-Acetylpyrrolidin: 7,9 min]. Das Produkt wurde identifiziert
durch Vergleichen der GC-MS- und NMR-Spektren mit den entsprechenden
Spektren der authentischen Verbindung.
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Die
hier gegebenen speziellen Beispiele sind lediglich als eine Veranschaulichung
der Erfindung beabsichtigt und sollten nicht als eine Beschränkung des
Umfangs der Erfindung aufgefasst werden.
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Beispiele
-
Beispiel 1: Herstellung
von optisch aktivem N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin in vivo mit Ruhezellen
von Pseudomonas oleovorans GPo1.
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Für den Eintrag
1-6 in Tabelle 1 wurde Pseudomonas oleovorans GPo1 (Stamm ATCC 29347)
in E2-Medium mit Octandampf als Kohlenstoffquelle geimpft und bei
30°C 10
h wachsen gelassen, die Zellen bei einer Zelldichte von 1-2 g/l
geerntet und auf 3 bis 30 g/l in 50 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0)
resuspendiert. N-Benzylpyrrolidin wurde auf eine Endkonzentration
von 0,5-2 mM zugegeben und die Mischung bei 30°C für 0-2 Tage geschüttelt.
-
Für den Eintrag
7 in Tabelle 1 wurde Pseudomonas oleovorans GPo1 (Stamm ATCC 29347)
in E2-Medium mit 0,4% Pyruvat als Kohlenstoffquelle bei 30°C 3 h lang
geimpft und dann mit 2 mM DCPK weitere 3 h auf eine Zelldichte von
0,6 g/l induziert. Die Zellen wurden geerntet und auf 3,7 g/l in
50 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) resuspendiert. N-Benzylpyrrolidin
wurde auf eine Endkonzentration von 0,5 mM zugegeben und die Mischung
bei 30°C
für 0 bis
2 Tage geschüttelt.
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Der
Reaktion folgte eine analytische HPLC: Proben wurden direkt aus
der Reaktionsmischung zu verschiedenen Zeiten entnommen, die Zellen
wurden durch Zentrifu gieren entfernt und die Überstände wurden durch eine analytische
HPLC analysiert: Verfahren A, Säule:
Spherisorb ODS2 (5 μm),
125 mm × 4
mm; Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) 7:3; Durchflussgeschwindigkeit:
1 ml/min; Detektionswellenlänge:
210 nm; Retentionszeit von N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin: 6,5 min;
Retentionszeit von N-Benzylpyrrolidin: 25,0 min. Verfahren B, Säule: Hypersil
BDS-C18 (5 μm),
125 mm × 4
mm; Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) 1:9; Durchflussgeschwindigkeit:
1 ml/min; Detektionswellenlänge:
210 nm; Retentionszeit von N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin: 2,7 min;
Retentionszeit von N-Benzylpyrrolidin: 3,7 min.
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Das
Produkt wurde gemäß dem folgenden
Verfahren isoliert: die Reaktionsmischung wurde mit Hexan extrahiert,
um das nicht-reagierte Substrat zu entfernen, die verbleibende wässrige Reaktionsmischung
auf pH=12 durch die Zugabe von KOH eingestellt und mit Ethylacetat
extrahiert. Die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet
und das Lösungsmittel
verdampft. Dies ergab reines N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin.
-
Das
Produkt kann auch wie folgt isoliert werden: die Reaktionsmischung
wurde auf pH=12 durch die Zugabe von KOH eingestellt und mit Ethylacetat
extrahiert. Die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet
und das Lösungsmittel
verdampft. Der Rückstand
wurde einer Chromatographie auf Aluminiumoxid mit einer kurzen Säule unterzogen.
Das nicht-reagierte Substrat wurde zuerst mit Hexan/Ethylacetat
(1:1) eluiert, und dann das Produkt mit Methanol eluiert. Das reine
Produkt wurde als N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin durch Vergleichen
der GC-MS-Spektren und NMR-Spektren
mit jenen der authentischen Verbindung identifiziert. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 1 aufgelistet.
-
Tabelle
1: Herstellung von (R)-N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin durch Hydroxylierung
von N-Benzylpyrrolidin mit Ruhezellen von Pseudomonas oleovorans
GPo1
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Der
e.Ü. von
N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin wurde durch eine analytische HPLC mit
einer chiralen Säule
gemessen [Chiracel OB-H (Daicel), 250 mm × 4,6 mm; Eluent: Hexan/Isopropanol
(98:2); Durchflussgeschwindigkeit: 0,5 ml/min; Detektionswellenlänge: 210
nm; Retentionszeiten: 26,1 min für
die (R)-Form und 43,5 min für
die (S)-Form]. Das
hier erhaltene N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin hat einen 52%-igen e.Ü. (R).
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Beispiel 2: Herstellung
von optisch aktivem N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin in vitro mit rohen
Zellextrakten von Pseudomonas oleovorans GPo1
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Pseudomonas
oleovorans GPo1 (Stamm ATCC 29347) wurde in E2-Medium mit Octan
als Kohlenstoffquelle bei 30°C
unter Schütteln
für 10
h geimpft. Die Zellen wurden geerntet und in Tris-HCl-Puffer (pH=7,5)
auf eine Konzentration von 5-30 g/l resuspendiert. Nach dem Durchleiten
durch die French-Press wurde die Zelldebris durch Zentrifugieren
bei 4.000 g entfernt. Zu diesen rohen Zellextrakten, die Membranproteine
enthielten, wurde N-Benzylpyrrolidin beziehungsweise NADH auf eine
Endkonzentration von 0,5 mM zugegeben. Die Mischung wurde bei 30°C für 4 h geschüttelt. Analytische
und Isolier-Verfahren waren wie oben beschrieben. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 2 aufgelistet.
-
Tabelle
2: Herstellung von (R)-N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin durch Hydroxylierung
von N-Benzylpyrrolidin mit Zellextrakten (CE) von Pseudomonas oleovorans
GPo1
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Beispiel 3: Herstellung
von optisch aktivem N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin in vivo mit wachsenden
Zellen von Pseudomonas oleovorans GPo1
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Pseudomonas
oleovorans GPo1 (Stamm ATCC 29347) wurde in E2-Medium mit Octandampf
als Kohlenstoffquelle geimpft und bei 30°C auf eine Zelldichte von 0,3
g/l wachsen gelassen. N-Benzylpyrrolidin wurde auf eine Endkonzentration
von 0,5 mM zugegeben und die Zellen für 3 Tage weiter wachsen gelassen.
Ungefähr
12% N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin wurde erhalten.
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Beispiel 4: Herstellung
von optisch aktivem N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin in vivo mit Ruhezellen
von Escherichia coli GEc137 (pGEc47)
-
Escherichia
coli GEc137 (pGEc47) (beschrieben von Eggink, G. et al., in J. Biol.
Chem. 1987, 262, 17712; in der Stammsammlung des Biotechnologieinstituts
ETH Zürich)
wurde in M9-Medium mit Glukose als Kohlenstoffquelle geimpft und
bei 37°C
für 10
h auf eine Zelldichte von 0,2 g/l wachsen gelassen. Eine Induktion
wurde dann durch Zugeben von DCPK auf eine Konzentration von 2 mM
durchgeführt.
Die Zellen wurden bei einer Zelldichte von 0,3 g/l geerntet und
auf 2,5 g/l in 50 mM K-Phosphatpuffer (pH=7,0) resuspendiert. N-Benzylpyrrolidin
(0,5 mM) wurde zugegeben und die Mischung bei 30°C für 16 h geschüttelt. Analytische und
Isolier-Verfahren waren wie oben beschrieben. 7% N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin
wurde erhalten. Das Produkt hat einen 52%-igen e.Ü. (R).
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Beispiel 5: Screening
von Alkan-abbauenden Stämmen
für die
Hydroxylierung von N-Benzylpyrrolidin
zu N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin
-
Siebzig
(70) Alkan-abbauende Stämme,
die mit n-Hexan, n-Octan, n-Decan oder n-Dodecan als Kohlenstoffquelle (alle
in der Stammsammlung des Instituts für Biotechnologie, ETH Zürich) isoliert
waren, wurden in einer tiefwannigen Mikrotiterplatte bei Raumtemperatur
in 750 μl
Medium, das aus 20 mM Glukose, 20 mM L-Aspartat, 100 mM K-Phosphatpuffer
(pH=7,0) und 50% der Konzentrationen aller Nährstoffe des Evans-Mediums
mit Nitrilotriessigsäure
als Komplexiermittel bestand, wachsen gelassen. Nach 3 Tagen wurde
der Dampf einer Mischung von n-Octan, n-Decan und n-Dodecan (20:30:50)
als Kohlenstoffquelle bereitgestellt. Die Zellen wurden zusätzliche
3 Tage wachsen gelassen und durch Zentrifugieren geerntet. 70 μl N-Benzylpyrrolidin
(2 mM) in K-Phosphatpuffer (50 mM, pH 7,0) wurden zu den Zellen
gegeben und die Mischung bei 30°C
für 24
h geschüttelt.
Die Biotransformation wurde durch HPLC analysiert. Es wurde gefunden,
dass fünfundzwanzig
(25) Alkanabbauende Stämme
fähig waren,
die Biotransformation von N-Benzylpyrrolidin zu N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin
zu katalysieren. Zwölf
(12) Alkan-abbauende Stämme
wurden für
eine weitere Studie ausgewählt.
-
Beispiel 6: Herstellung
von optisch aktivem N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin in vivo mit Ruhezellen
von Alkan-abbauenden Stämmen
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Zwölf (12)
Alkan-abbauende Stämme
wurden individuell in E2-Medium mit Octandampf als Kohlenstoffquelle
geimpft und bei 30°C
auf eine Zelldichte von 1-2 g/l wachsen gelassen, die Zellen wurden
geerntet und auf 3,6 g/l in 50 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) resuspendiert.
N-Benzylpyrrolidin wurde auf eine Konzentration von 2 mM zugegeben
und die Mischung bei 30°C
für 30
Minuten geschüttelt.
Verfahren für
die Analyse und Isolierung waren wie oben beschrieben. Der e.Ü. des resultieren den
N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidins wurde durch analytische HPLC mit einer
chiralen Säule
wie oben beschrieben bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 3
aufgelistet.
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Tabelle
3: Enantioselektivität
und Aktivität
der Hydroxylierung von N-Benzylpyrrolidin zu N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin
mit ausgewählten
Alkan-abbauenden Stämmen.
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Beispiel 7: Herstellung
von optisch aktivem N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin in vivo mit Ruhezellen
von HXN-1100
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Das
Isolat HXN-1100 (isoliert mit n-Hexan als Kohlenstoffquelle von
Engesser, K.-H. und Plaggemeier, Th., Universität Stuttgart; in der Stammsammlung
des Instituts für
Biotechnologie, ETH Zürich)
wurde in E2-Medium mit Octandampf als Kohlenstoffquelle geimpft
und bei 30°C
für 10
h wachsen gelassen, die Zellen wurden bei einer Zelldichte von 1-2
g/l geerntet und auf 5-30 g/l in 50 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0)
resuspendiert. N-Benzylpyrrolidin wurde auf eine Endkonzentration
von 0,5-5 mM zugegeben
und die Mischungen bei 30°C
für 24
h geschüttelt.
Verfahren für
die Analyse und Isolierung waren wie oben beschrieben. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 4 gezeigt. Der e.Ü. von N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin:
70% (R).
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Tabelle
4: Herstellung von (R)-N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin durch Hydroxylierung
von N-Benzylpyrrolidin mit Ruhezellen von HXN-1100
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Beispiel 8: Herstellung
von optisch aktivem N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin in vivo mit Ruhezellen
von HXN-200
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Das
Isolat HXN-200 (isoliert mit n-Hexan als Kohlenstoffquelle von Engesser,
K.-H. und Plaggemeier, Th. et al., Universität Stuttgart; in der Stammsammlung
des Instituts für
Biotechnologie, ETH Zürich)
wurde in 2 l E2-Medium mit Octandampf als Kohlenstoffquelle geimpft
und bei 30°C
wachsen gelassen, die Zellen wurden bei einer Zelldichte von 2,8
g/l geerntet und bei -80°C
gelagert. N-Benzylpyrrolidin (5-20
mM) und Glukose (0 oder 2%) wurden zu einer Suspension von 5,3 g/l
der Zellen in 50 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) gegeben und die Mischung
bei 30°C
für 5 h
geschüttelt.
Verfahren für
Analyse und Isolierung waren wie oben beschrieben. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 5 aufgelistet, das resultierende N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin
besitzt einen 53%-igen e.Ü.
(S).
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Tabelle
5: Herstellung von (S)-N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin durch Hydroxylierung
von N-Benzylpyrrolidin mit Ruhezellen (5,3 g/l) von HXN-200
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Beispiel 9: Herstellung
von optisch aktivem N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidin in vivo mit Ruhezellen
von HXN-200
-
Das
Isolat HXN-200 wurde in 2 l E2-Medium mit Octandampf als Kohlenstoffquelle
geimpft und bei 30°C
wachsen gelassen, die Zellen wurden bei einer Zelldichte von 2,8
g/l geerntet und bei -80°C
gelagert. N-Benzoylpyrrolidin (2-5 mM) und Glukose (0 oder 2%) wurden
zu einer Suspension von 3-5 g/l der Zellen in 50 mM K-Phosphatpuffer, 50
mM Tris-HCl-Puffer beziehungsweise NaHCO3/NaOH-Puffer
bei unterschiedlichen pH gegeben. Die Mischung wurde bei 30°C für 5-24 h
geschüttelt.
-
Der
Reaktion folgte eine analytische HPLC: die Proben wurden direkt
aus der Reaktionsmischung zu verschiedenen Zeiten entnommen, die
Zellen durch Zentrifugieren entfernt und die Überstände durch analytische HPLC
analysiert [Säule:
Hypersil BDS-C18 (5 μm),
125 mm × 4
mm; Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) 3:7; Durchflussgeschwindigkeit:
1 ml/min; Detektionswellenlänge:
210 nm; Retentionszeit von N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidin: 1,4 min;
Retentionszeit von N-Benzoylpyrrolidin:
2,9 min].
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Das
Produkt wurde gemäß dem folgenden
Verfahren isoliert: die Reaktionsmischung wurde mit Hexan extrahiert,
um das nicht-reagierte Substrat zu entfernen, und die verbleibende
wässrige
Reaktionsmischung dann mit Ethylacetat extrahiert. Die organische
Phase wurde über
MgSO4 getrocknet und das Lösungsmittel verdampft.
Dies ergab das reine Produkt.
-
Das
Produkt kann auch wie folgt isoliert werden: die Reaktionsmischung
wurde auf pH=8-12 durch die Zugabe von KOH eingestellt und mit Ethylacetat
extrahiert. Die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet
und das Lösungsmittel
verdampft. Der Rückstand
wurde einer Chromatographie auf Aluminiumoxid mit einer kurzen Säule unterzogen.
Das nicht-reagierte Substrat wurde zuerst mit Ethylacetat eluiert
und dann das Produkt mit Methanol/Ethylacetat (15/85) eluiert. Das
reine Produkt wurde als N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidin durch Vergleichen
der GC-MS-Spektren und NMR-Spektren mit jenen der authentischen
Verbindung identifiziert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 6-7 aufgelistet.
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Tabelle
6: Herstellung von (R)-N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidin durch Hydroxylierung
von N-Benzoylpyrrolidin (2 mM) mit Ruhezellen von HXN-200 in unterschiedlichem
pH
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Tabelle
7: Herstellung von (R)-N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidin durch Hydroxylierung
von N-Benzoylpyrrolidin mit Ruhezellen (3,9 g/l) von HXN-200
-
Beispiel 10: Herstellung
von optisch aktivem N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidin in vivo mit wachsenden
Zellen von HXN-200
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Das
Isolat HXN-200 wurde in 2 l E2-Medium in einem 3 l-Bioreaktor mit
Octandampf als Kohlenstoffquelle geimpft und bei 30°C auf eine
Zelldichte von 3,0 g/l wachsen gelassen. Glukose (80 ml, 50%) wurde zugegeben,
die Zufuhr von Octandampf beendet und N-Benzoylpyrrolidin (570 mg)
zugegeben. Die Reaktion wurde 9 h lang fortgesetzt und der pH zwischen
7,2-7,4 während
dieses Zeitraumes gehalten. Die HPLC-Analyse zeigte, dass 88% Umwandlung
bei 9 h erreicht wurde. Die Zellen wurden durch Zentrifugieren entfernt
und die Überstände mit
Ethylacetat extrahiert, nachdem der pH auf 9,0 eingestellt wurde.
Die organische Phase wurde über
MgSO4 getrocknet und das Lösungsmittel
verdampft. Der Rückstand
wurde einer Chromatographie auf Aluminiumoxid mit einer kurzen Säule unterzogen.
Das nicht-reagierte Substrat wurde zuerst mit Ethylacetat eluiert
und dann das Produkt mit Methanol/Ethylacetat (15/85) eluiert. Ausbeute:
80% (498 mg) des reinen Produktes als weißes Pulver. Weiße Kristalle
wurden durch Kristallisation aus Ethylacetat erhalten. Das Produkt
wurde als N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidin durch Vergleichen der GC-MS-Spektren und NMR-Spektren
mit jenen der authentischen Verbindung identifiziert. [α]D 25 des Produktes
beträgt –94,1 (c=1,047,
CHCl3), was einen >99%-igen e.Ü. des (R)-Enantiomers anzeigt,
da eine synthetische Probe von N-Benzoyl-3-hydroxypyrrolidin, hergestellt
aus (R)-3-Hydroxypyrrolidin und Benzoesäureanhydrid, ein [α]D 25 von –94,1 (c=1,02,
CHCl3) hat.
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Beispiel 11: Herstellung
von optisch aktivem N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin in vivo
mit Ruhezellen von HXN-200
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Das
Isolat HXN-200 wurde in 2 l E2-Medium mit Octandampf als Kohlenstoffquelle
geimpft und bei 30°C
wachsen gelassen, die Zellen wurden bei einer Zelldichte von 2,8
g/l geerntet und bei -80°C
gelagert. N-Benzyloxycarbonylpyrrolidin (2-10 mM) und Glukose (0
oder 2%) wurden zu einer Suspension von 4,3 g/l der Zellen in 50
mM K-Phosphatpuffer (pH=7,5) gegeben. Die Mischung wurde bei 30°C für 5 h geschüttelt.
-
Der
Reaktion folgte eine analytische HPLC: Proben wurden direkt aus
der Reaktionsmischung zu verschiedenen Zeiten entnommen, die Zellen
durch Zentrifugieren entfernt und die Überstände durch analytische HPLC
analysiert [Säule:
Hypersil BDS-C18
(5 μm),
125 mm × 4
mm; Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) 35:65; Durchflussgeschwindigkeit:
1 ml/min; Detektionswellenlänge:
210 nm; Retentionszeit von N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin:
2,3 min; Retentionszeit von N-Benzyloxycarbonylpyrrolidin: 8,8 min].
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Das
Produkt kann wie folgt isoliert werden: die Reaktionsmischung wurde
auf pH=8-12 durch
die Zugabe von KOH eingestellt und mit Ethylacetat extrahiert. Die
organische Phase wurde über
MgSO4 getrocknet und das Lösungsmittel
verdampft. Der Rückstand
wurde einer Chromatographie auf Aluminiumoxid mit einer kurzen Säule unterzogen.
Das nicht-reagierte Substrat wurde zuerst mit Ethylacetat/Hexan
(1:9) eluiert und dann das Produkt mit Ethylacetat eluiert. Das
reine Produkt wurde als N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin
durch Vergleichen der GC-MS-Spektren und der NMR-Spektren mit jenen
der authentischen Verbindung identifiziert. Die Ergebnisse sind
in Eintrag 1-8 in Tabelle 8 aufgelistet.
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Der
e.Ü. von
N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin wurde durch analytische
HPLC mit einer chiralen Säule
gemessen (Chiralpak AS (Daicel), 250 mm × 4,6 mm; Eluent: Hexan/Isopropanol
(100:4); Durchflussgeschwindigkeit: 1 ml/min; Detektionswellenlänge: 210
nm; Retentionszeiten: 32,9 min für
die (S)-Form und 36,7 min für
die (R)-Form]. (R)-N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin wurde
in 85%-igem e.Ü.
erhalten.
-
Tabelle
8: Herstellung von (R)-N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin durch
Hydroxylierung von N-Benzyloxycarbonylpyrrolidin mit Ruhezellen
(4,3 g/l) von HXN-200
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Beispiel 12: Herstellung
von optisch aktivem N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin in vivo
mit wachsenden Zellen von HXN-200
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Das
Isolat HXN-200 wurde in 2 l E2-Medium in einem 3 l-Bioreaktor mit
Octandampf als Kohlenstoffquelle geimpft und bei 30°C auf eine
Zelldichte von 4,0 g/l wachsen gelassen. Glukose (80 ml, 50%) wurde zugegeben,
die Versorgung mit Octandampf beendet und N-Benzyloxycarbonylpyrrolidin
(1,23 g) zugegeben. Die Reaktion wurde für 2 h fortgesetzt und der pH
zwischen 7,9-8,0 während
dieses Zeitraumes gehalten. HPLC-Analyse zeigte, dass 100% Umwandlung
bei 2 h erreicht wurde (Eintrag 9 in Tabelle 8). Die Zellen wurden
durch Zentrifugieren entfernt und die Überstände mit Ethylacetat extrahiert,
nachdem der pH auf 9,0 eingestellt war. Die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet und das Lösungsmittel verdampft. Dies
ergab 95% (1,26 g) des reinen Produkts als weißes Pulver. Das Produkt wurde
als N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin durch Vergleichen der
GC-MS-Spektren und NMR-Spektren
mit jenen der authentischen Verbindung identifiziert. Das Produkt
hat einen 85%-igen e.Ü.
(R), bestimmt durch analytische HPLC mit einer chiralen Säule wie
oben beschrieben.
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Beispiel 13: Herstellung
von optisch aktivem N-Phenoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin in vivo
mit Ruhezellen von HXN-200
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Das
Isolat HXN-200 wurde in 2 l E2-Medium mit Octandampf als Kohlenstoffquelle
geimpft und bei 30°C
wachsen gelassen, die Zellen wurden bei einer Zelldichte von 2,8
g/l geerntet und bei -80°C
gelagert. N-Phenoxycarbonylpyrrolidin (2-10 mM) und Glukose (0 oder
2%) wurden zu einer Suspension von 4,6 g/l der Zellen in 50 mM K-Phosphatpuffer (pH=7,5)
gegeben. Die Mischung wurde bei 30°C für 5 h geschüttelt.
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Der
Reaktion folgte eine analytische HPLC: Die Proben wurden direkt
aus der Reaktionsmischung zu verschiedenen Zeiten entnommen, die
Zellen durch Zentrifugieren entfernt und die Überstände durch analytische HPLC
analysiert [Säule:
Hypersil BDS-C18 (5 μm),
125 mm × 4
mm; Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) 35:65; Durchflussgeschwindigkeit:
1 ml/min; Detektionswellenlänge:
210 nm; Retentionszeit von N-Phenoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin:
1,8 min; Retentionszeit von N-Phenoxycarbonylpyrrolidin: 6,0 min].
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Das
Produkt wurde wie folgt isoliert: die Reaktionsmischung wurde auf
pH=8-12 durch die Zugabe von KOH eingestellt und mit Ethylacetat
extrahiert. Die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet
und das Lösungsmittel
verdampft. Der Rückstand
wurde einer Chromatographie auf Aluminiumoxid mit einer kurzen Säule unterzogen.
Das nicht-reagierte Substrat wurde zuerst mit Ethylacetat/Hexan
(1:9) eluiert und dann das Produkt mit Ethylacetat eluiert. Das
reine Produkt wurde als N-Phenoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin
durch Vergleichen der GC-MS-Spektren und der NMR-Spektren mit jenen
der authentischen Verbindung identifiziert. Die Ergebnisse sind
in Tabelle 9 aufgelistet.
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Der
e.Ü. von
N-Phenoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin wurde durch analytische HPCL
mit einer chiralen Säule
gemessen [Chiralpak AS (Daicel), 250 mm × 4,6 mm; Eluent: Hexan/Isopropanol
(100:4); Durchflussgeschwindigkeit: 1 ml/min; Detektionswellenlänge: 210
nm; Retentionszeiten: 37,3 min für
die (S)-Form und 41,1 min für
die (R)-Form]. Das
erhalte Produkt hat einen 36%-igen e.Ü. (S).
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Tabelle
9: Herstellung von (S)-N-Phenoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin durch
Hydroxylierung von N-Phenoxycarbonylpyrrolidin mit Ruhezellen (4,6
g/l) von HXN-200
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Beispiel 14: Herstellung
von optisch aktivem N-tert.-Butoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin in
vivo mit Ruhezellen von HXN-200
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Das
Isolat HXN-200 wurde in 2 l E2-Medium mit Octandampf als Kohlenstoffquelle
geimpft und bei 30°C
wachsen gelassen, die Zellen wurden bei einer Zelldichte von 2,8
g/l geerntet und bei –80°C gelagert. N-tert.-Butoxycarbonylpyrrolidin
(5-20 mM) und Glukose (0 oder 2%) wurden zu einer Suspension von
5,3 g/l der Zellen in 50 mM K-Phosphatpuffer (pH=7,5) gegeben. Die
Mischung wurde bei 30°C
für 5 h
geschüttelt.
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Der
Reaktion folgte eine analytische HPLC: Die Proben wurden direkt
aus der Reaktionsmischung zu verschiedenen Zeiten entnommen, die
Zellen durch Zentrifugieren entfernt und die Überstände durch analytische HPLC
analysiert [Säule:
Hypersil BDS-C18 (5 μm),
125 mm × 4
mm; Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) 3:7; Durchflussgeschwindigkeit:
1 ml/min; Detektionswellenlänge:
210 nm; Retentionszeit von N-tert.-Butoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin:
2,3 min; Retentionszeit von N-tert.-Butoxycarbonylpyrrolidin: 11,6
min].
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Das
Produkt wurde wie folgt isoliert: die Reaktionsmischung wurde auf
pH=8-12 durch die Zugabe von KOH eingestellt und mit Ethylacetat
extrahiert. Die organische Phase wurde über MgSO4 getrocknet
und das Lösungsmittel
verdampft. Der Rückstand
wurde einer Chromatographie auf Aluminiumoxid mit einer kurzen Säule mit
Hexan/Ethylacetat (1:1) unterzogen. Das reine Produkt wurde als
N-tert.-Butoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin durch Vergleichen der
GC-MS-Spektren und der NMR-Spektren
mit jenen der authentischen Verbindung identifiziert. Die Ergebnisse
sind in Tabelle 10 aufgelistet.
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Der
e.Ü. von
N-tert.-Butoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin wurde durch eine analytische
HPLC mit einer chiralen Säule
gemessen [Chiralpak AS (Daicel), 250 mm × 4,6 mm; Eluent: Hexan/Isopropanol
(98:2); Durchflussgeschwindigkeit: 1 ml/min; Detektionswellenlänge: 210
nm; Retentionszeiten: 16,0 min für
die (S)-Form und 17,9 min für
die (R)-Form]. Das erhalte Produkt hat einen 33%-igen e.Ü. (R).
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Tabelle
10: Herstellung von (R)-N-tert.-Butoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin
durch Hydroxylierung von N-tert.-Butoxycarbonylpyrrolidin mit Ruhezellen
(5,3 g/l) von HXN-200
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Beispiel 15: Herstellung
von optisch aktivem N-tert.-Butoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin in
vivo mit wachsenden Zellen von HXN-200
-
Das
Isolat HXN-200 wurde in 2 l E2-Medium in einem 3 l-Bioreaktor mit
Octandampf als Kohlenstoffquelle geimpft und bei 30°C auf eine
Zelldichte von 4,0 g/l wachsen gelassen. Glukose (80 ml, 50%) wurde zugegeben,
die Versorgung mit Octandampf beendet und N-tert.-Butoxycarbonylpyrrolidin
(3,505 g) zugegeben. Die Reaktion wurde für 3 h fortgesetzt und der pH
zwischen 7,9-80 während
dieses Zeitraums gehalten. Die HPLC-Analyse zeigte, dass 100% Umwandlung
bei 3 h erreicht wurde. Die Zellen wurden durch Zentrifugieren entfernt
und die Überstände mit
Ethylacetat extrahiert, nachdem der pH auf 9,0 eingestellt war.
Die organische Phase wurde über
MgSO4 getrocknet und das Lösungsmittel
verdampft. Dies ergab 95% (3,61 g) des reinen Produkts als weißes Pulver.
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Beispiel 16: Herstellung
von optisch aktivem N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin, N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin
und N-tert.-Butoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin in vitro mit rohen
Zellextrakten von HXN-200
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Das
Isolat HXN-200 wurde in 2 l E2-Medium in einem 3 l-Bioreaktor mit
Octandampf als Kohlenstoffquelle geimpft und bei 30°C auf eine
Zelldichte von 4,0 g/l wachsen gelassen. Die Zellen wurden geerntet
und in Tris-HCl-Puffer (pH=8,0) auf eine Konzentration von 12,3
g/l resuspendiert. Nach dem Durchleiten durch eine French-Press wurde die Zelldebris
durch Zentrifugieren bei 45.000 g für 45 Minuten entfernt. Zu diesem rohen
Zellextrakt ohne Membranproteine wurde NADH (5 mM) gegeben. N-Benzylpyrrolidin,
N-Benzyloxycarbonylpyrrolidin beziehungsweise N-tert.-Butoxycarbonylpyrrolidin
wurde auf eine Endkonzentration von 5 mM zugegeben. Die Mischung
wurde bei 30°C
für 2 h
geschüttelt.
Analytische und Isolier-Verfahren waren wie zuvor beschrieben. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 11 aufgelistet.
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Tabelle
11: Herstellung von optisch aktivem N-Benzyl-3-hydroxypyrrolidin,
N-Benzyloxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin und N-tert.-Butoxycarbonyl-3-hydroxypyrrolidin
mit Zellextrakten (CE) von HXN-200
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Beispiel 17: Herstellung
von N-Acetyl-3-hydroxypyrrolidin in vivo mit Ruhezellen von Cyclohexan-abbauendem Stamm
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Ein
Cyclohexan abbauender Stamm (isoliert mit Cyclohexan als Kohlenstoffquelle
von Li, Z. et al., ETH Zürich;
in der Stammsammlung des Instituts für Biotechnologie, ETH Zürich) wurde
in 1/4 des Evans-Mediums ohne Kohlenstoffquelle geimpft und auf
10 Mal mit Luft verdünntem
Cyclohexandampf als Kohlenstoffquelle bei Raumtemperatur für 3 Tage
wachsen gelassen. Die Zellen wurden geerntet und auf 5 g/l in 50
mM K-Phosphatpuffer (pH=7,0) resuspendiert. N-Acetylpyrrolidin wurde
auf eine Konzentration von 2 mM zugegeben und die Mischung bei 30°C für 1 Tag
geschüttelt.
Um der Reaktion zu folgen, wurden die Proben aus der Reaktionsmischung
zu einer unterschiedlichen Zeit entnommen, die Zellen wurden durch
Zentrifugieren entfernt und die Überstände durch
analytische HPLC analysiert [Säule:
Spherisorb ODS2 (5 μm),
125 mm × 4
mm; Eluent: Acetonitril/10 mM K-Phosphatpuffer (pH 7,0) 5/95; Durchflussgeschwindigkeit;
1 ml/min; Detektionswellenlänge:
210 nm; Retentionszeit von N-Acetyl-3-hydroxypyrrolidin: 2,3 min;
Retentionszeit von N-Acetylpyrrolidin: 7,9 min]. 4% Produkt wurde
nach 1,5 h erhalten. Das Produkt wurde als N-Acetyl-3-hydroxypyrrolidin durch Vergleichen
der GC-MS-Spektren und NMR-Spektren
mit jenen der authentischen Verbindung identifiziert.