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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines
retroreflektierenden Gegenstands, das die Schritte Aufbringen eines
formenden Polymers auf ein reflektierendes, beschichtetes, mikrostrukturiertes
Werkzeug und Bewirken der Übertragung
der reflektierenden Schicht vom Werkzeug auf den Gegenstand einschließt. Die
Erfindung betrifft auch retroreflektierende Gegenstände, die eine
strukturierte Oberfläche
und eine reflektierende Aluminiumschicht, die sich auf der Oberfläche befindet,
haben, wobei die reflektierende Schicht, die an die strukturierte
Oberfläche
angrenzt, Atome in einer vorherrschend amorphen Anordnung angeordnet aufweist.
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HINTERGRUND
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Retroreflektierende
Gegenstände
weisen die Fähigkeit
auf, beträchtliche
Mengen an einfallendem Licht, das ansonsten anderswohin reflektiert
werden würde,
zurück
auf die Lichtquelle zu werfen. Diese einzigartige Fähigkeit
hat zu weit verbreiteter Verwendung retroreflektierender Gegenstände bei
einer Vielzahl von Anwendungen, die Verkehrs- und persönliche Sicherheit
betreffen, geführt.
Beispielsweise werden im Gebiet der persönlichen Sicherheit retroreflektierende
Gegenstände
an der Kleidung eingesetzt, in erster Linie um die Sichtbarkeit
von Fußgängern für Fahrzeugführer nach
der Dämmerung
oder unter schlechten Sichtverhältnissen
zu verbessern. Zum gleichen Zweck werden sie auch an Ranzen und Rucksäcken befestigt.
Retroreflektierende Gegenstände
können
aus würfeleckenförmigen Strukturen hergestellt
werden, wie Würfeleckenelemente
und würfeleckenförmige Vertiefungen.
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Würfeleckenelemente
sind Strukturen, die der Ecke eines Zimmers ähneln – das heißt, sie enthalten drei im Allgemeinen
zueinander senkrechte Flächen,
die sich in einem Punkt oder einer Spitze treffen. Würfeleckenvertiefungen
sind andererseits Strukturen, die von einer vertieften Fläche definiert werden,
die durch drei im Allgemeinen zueinander senkrechte Flächen, die
sich in einem Punkt in einem Tal treffen, begrenzt wird. Im Allgemeinen
wird das Verfahren zur Bildung von Würfelecken, unabhängig davon,
ob Würfeleckenelemente
oder würfeleckenförmige Vertiefungen
gebildet werden, als „Replikation" bezeichnet. Es existieren
zahlreiche Verfahren zur Herstellung retroreflektierender Gegenstände des Würfeleckentyps.
Beispielsweise offenbart U.S. Patent 5,450,235 von Smith et al.
ein Extrusionsverfahren, bei dem ein Polymerschmelzenstrom in eine mikrostrukturierte
Form, die eine Vielzahl würfeleckenförmiger Vertiefungen
enthält,
extrudiert wird. Das resultierende Produkt ist ein mikrostrukturierter Gegenstand,
der eine Mehrzahl von regelmäßig angeordneten
Würfeleckenelementen
aufweist. U.S. Patent Nr. 5,691,846 von Benson, Jr. et al. offenbart ein
weiteres Verfahren, bei dem eine härtbare Harzlösung auf
eine Form mit einer Vielzahl würfeleckenförmiger Vertiefungen
aufgebracht wird. Ein Überzugsfilm
wird mit dem Harz in Kontakt gebracht. Die Harzlösung wird unter Verwendung
aktinischer Strahlung gehärtet,
wodurch ein Verbundfolienmaterial, das eine Anordnung von Würfeleckenelementen gebunden
an den Überzugsfilm
aufweist, erzeugt wird.
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Würfeleckenförmige Vertiefungen
werden mit verschiedenen Verfahren hergestellt. Bei diesen Verfahren
ist jedoch typischerweise das Verfahren zur Herstellung eines retroreflektierenden
Gegenstands vom Verfahren zum Metallisieren des Gegenstands – das heißt, dem
Verfahren zum Aufbringen einer reflektierenden Schicht auf den Gegenstand – getrennt.
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Beispielsweise
offenbart U.S. Patent Nr. 3,712,706 von Stamm eine reflektierende
Oberfläche mit
einer Anordnung von würfeleckenförmigen Vertiefungen.
Stamm offenbart ein Verfahren, bei dem eine Würfeleckenstruktur hergestellt
wird, indem drei parallele äquidistante
sich schneidende Rillen auf einer ebenen Oberfläche einer Metallplatte eingeprägt werden.
Dieses Einprägeverfahren
ergibt ein kontinuierliches Muster aus spitzen, massiven dreiseitigen
Pyramiden mit inneren Diederwinkeln von 90°. Ein Diederwinkel ist der Winkel,
der von zwei sich schneidenden Ebenen gebildet wird. Stamm erklärt, dass
das Pyramidenmuster eine negative Form für das gewünschte Muster der würfeleckenförmigen Vertiefungen
ist. Die negative Form (d. h. das Pyramidenmuster) kann als Pressform
zum Aufpressen der gewünschten
Anordnung von Würfeleckenvertiefungen
in eine ebene Kunststoffoberfläche
oder in eine Metallfolie verwendet werden. Die Anordnung von Vertiefungen
kann auf allen Flächen
mit beispielsweise verdampftem Gold, Aluminium oder Chrom verspiegelt
werden. Die Würfeleckenvertiefungen
werden mit einem optisch transparenten, festen Medium gefüllt, wodurch
die Herstellung des Rückstrahlers
beendet ist.
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U.S.
Patent Nr. 4,127,693 von Lemelson offenbart ein weiteres Verfahren
zur Herstellung würfeleckenförmiger Vertiefungen.
In einer Ausführungsform
umfasst eine Rückstrahlvorrichtung
ein Basisteil, das mit einer Vielzahl von Vertiefungen geformt oder
geprägt
werden kann, wobei jede Vertiefung so geformt ist, dass sie einen
Würfeleckenrückstrahler definiert.
Die Vertiefungen haben Wände,
die aus drei oder mehr dreiseitigen ebenen Oberflächen bestehen.
In einem getrennten Schritt kann ein dünner Metallfilm auf den Vertiefungsoberflächen abgeschieden werden.
Eine transparente Schutzfolie kann über die Vertiefungen gelegt
werden.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein neues Verfahren zur Herstellung
eines retroreflektierenden Gegenstands bereit, wobei das Verfahren
ermöglicht, dass
der Gegenstand gleichzeitig geformt und reflektierend gemacht wird.
Kurz zusammengefasst umfasst das erfindungsgemäße Verfahren:
- (a) Bereitstellen einer Vorrichtung mit einer ersten strukturierten
Oberfläche;
- (b) Aufbringen einer reflektierenden Schicht auf der ersten
strukturierten Oberfläche,
so dass sich ein erster Adhäsionswert
zwischen der reflektierenden Schicht und der ersten strukturierten Oberfläche ergibt,
wobei die reflektierende Schicht eine exponierte Oberfläche aufweist;
- (c) Aufbringen eines formenden Polymers auf die exponierte Oberfläche der
reflektierenden Schicht, so dass sich ein zweiter Adhäsionswert zwischen
der reflektierenden Schicht und dem formenden Polymer ergibt, wobei
der zweite Adhäsionswert
höher als
der erste Adhäsionswert
ist; und
- (d) Trennen der Vorrichtung von dem formenden Polymer, um den
retroreflektierenden Gegenstand mit einer zweiten strukturierten
Oberfläche zu
ergeben, wobei die Trennung einen Übergang der reflektierenden
Schicht von der ersten strukturierten Oberfläche auf den retroreflektierenden Gegenstand
verursacht.
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Die
Vorrichtung kann ein Werkzeug oder eine Form sein. Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet
sich von bekannten Verfahren darin, dass es das Verfahren zur Erzeugung
der zweiten strukturierten Oberfläche und Aufbringen einer reflektierenden
Schicht in im Wesentlichen einem einzigen Schritt vereint. Die Anmelder
haben gefunden, dass, wenn die im Verfahren angewandte reflektierende
Schicht Aluminium einschließt,
ein neuer Gegenstand hergestellt wurde, der Aluminium-Mikrostrukturen
aufwies, die auf einer ersten Seite vorherrschend amorph (die Seite
nahe oder neben der zweiten strukturierten Oberfläche) und
auf einer zweiten Seite vorherrschend kristallin sind (die am weitesten von
der zweiten strukturierten Oberfläche entfernte Seite).
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Ein
Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist, dass es die Notwendigkeit beseitigen kann, die reflektierende
Schicht direkt auf dem erfindungsgemäßen Gegenstand zu erzeugen.
Wegen der Bedingungen von hoher Temperatur und hohem Vakuum, die
typischerweise bei vielen Dampfabscheidungsverfahren vorliegen,
können
manchmal restliche Lösungsmittel oder
Monomere, die in einem polymeren Werkzeug oder Form enthalten sind,
ausgasen und Gasblasen und Fehlstellen in der reflektierenden Beschichtung
verursachen. Wenn reflektierende Schichten direkt auf einem polymeren
Werkzeug oder Form abgeschieden wurden, mussten die Forscher darauf
achten, diejenigen auszuwählen,
die den Bedingungen beim Dampfabscheidungsverfahren standhalten
konnten. Die Unterschiede zwischen einem Werkzeug und einer Form
werden nachstehend ausführlich
definiert. Das erfindungsgemäße Verfahren
stellt jedoch den Vorteil bereit, dass die reflektierende Schicht
nicht direkt auf der zweiten strukturierten Oberfläche des
erfindungsgemäßen Gegenstands
dampfabgeschieden wird und deshalb nicht merklich die Materialtypen
einschränken
kann, die zur Herstellung des erfindungsgemäßen retroreflektierenden Gegenstands
gewählt
werden können.
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Der
neue, erfindungsgemäße, retroreflektierende
Gegenstand umfasst:
- (a) eine strukturierte
Oberfläche,
die so gestaltet ist, dass sie dem Gegenstand das Retroreflektieren
von einfallendem Licht gestattet; und
- (b) eine reflektierende Aluminiumschicht, die sich auf der strukturierten
Oberfläche
befindet, wobei die Aluminiumschicht eine erste und zweite Seite aufweist,
wobei die erste Seite zur stukturierten Oberfläche gerichtet ist und der zweiten
Seite gegenüberliegt,
wobei die erste Seite eine Aluminium-Mikrostruktur in einer vorherrschend
amorphen Anordnung aufweist.
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Erfindungsgemäße retroreflektierende
Gegenstände,
die einen Aluminium enthaltenden Rückstrahler besitzen, unterscheiden
sich von bekannten retroreflektierenden Gegenständen hinsichtlich der Anordnung
der Aluminiumatome. Anders als die in den U.S. Patenten Nrn. 3,712,706
und 4,127,693 beschriebenen Gegenstände schließt der erfindungsgemäße Gegenstand
eine reflektierende Aluminiumschicht ein, bei der die zur stukturierten
Oberfläche gerichteten
Aluminiumatome eine im Allgemeinen amorphe Anordnung aufweisen und
die von der stukturierten Oberfläche
weg zeigenden Metallatome eine im Allgemeinen kristalline Anordnung
aufweisen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird weiter unter Bezug auf die Zeichnungen erläutert, wobei:
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1 eine Draufsicht auf eine
bekannte Anordnung 50 von Würfeleckenelementen 2 ist;
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2 eine Querschnittsansicht
eines erfindungsgemäßen retroreflektierenden
Gegenstands 10 ist;
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3 eine Querschnittsmikrographie
(etwa 67.950-fach vergrößert, so
dass 0,675 cm in der Mikrographie tatsächlich 100 nm gleich sind)
einer reflektierenden Aluminiumschicht 84 ist, die auf
einem Acrylatsubstrat 80 abgeschieden wurde (die Mikrographie
wurde an einem Transmissionselektronenmikroskop erhalten); und
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4 und 5 Querschnittsansichten sind, die das
erfindungsgemäße Verfahren
veranschaulichen.
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Diese
Figuren sind idealisiert, nicht maßstäblich und sollen lediglich
veranschaulichend und nicht begrenzend sein.
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DEFINITIONEN
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Wie
in diesem Dokument unter Bezug auf die Erfindung verwendet,
bedeutet
eine reflektierende Schicht mit einer „vorherrschend amorphen Anordnung", dass den Atomen,
Molekülen
oder Ionen in der Schicht die Organisation, wie Periodizität oder periodische
Anordnung, fehlt;
bedeutet eine reflektierende Schicht mit
einer „vorherrschend
kristallinen Anordnung",
dass die Atome, Moleküle
oder Ionen, die in drei Dimensionen in der Schicht zusammengebunden
sind, eine sich wiederholende oder periodische, regelmäßige Anordnung zeigen;
bedeutet „würfeleckenförmige Vertiefung" eine vertiefte Fläche, die
mindestens zum Teil von mindestens drei optischen Flächen begrenzt
ist, und nicht-optische Flächen
einschließen
kann;
bedeutet „Würfeleckenelement" einen Körper, wie eine
Pyramide, der aus einer Oberfläche
hervorsteht, wobei der Körper
mindestens zum Teil von mindestens drei optischen Flächen definiert
wird und nicht-optische Flächen
einschließen
kann;
sind „Flächen" eines Würfeleckenelements
Ebenen, die einander schneiden;
ist „Form" eine Vorrichtung, die eine Vielzahl
von Vertiefungen, wie würfeleckenförmige Vertiefungen,
die eine erste strukturierte Oberfläche definieren, aufweist, die
mit einem formenden Polymer zur Erzeugung eines Gegenstands mit
einer zweiten strukturierten Oberfläche verwendet werden kann,
der durch eine Vielzahl von Elementen, wie Würfeleckenelemente, definiert
ist;
ist „formendes
Polymer" eine natürliche oder
synthetische Verbindung, üblicherweise
mit hohem Molekulargewicht (mehr als etwa 1000 g/mol), die wiederholte
verknüpfte
Einheiten enthält
und die bei Zimmertemperatur Klebeeigenschaften (wie Klebrigkeit)
aufweisen kann;
sind „nicht-optische
Flächen" in einem Würfeleckenelement
oder würfeleckenförmigen Vertiefung
Flächen,
die nicht mit anderen Flächen
zusammenwirken können,
um beträchtliche
Mengen an einfallendem Licht zurückzustrahlen,
da die nicht-optischen Flächen
im Wesentlichen nicht orthogonal zu anderen Flächen stehen;
sind „optische
Flächen" in einem Würfeleckenelement
oder würfeleckenförmigen Vertiefung
Flächen, die
im Wesentlichen wechselseitig senkrecht zueinander sind – das heißt, die
Flächen
ergeben einen inneren Diederwinkel von etwa 90°, wodurch sie beim Rückstrahlen
von einfallendem Licht zusammenwirken;
bedeutet „Erweichungstemperatur" eine wie in ASTM E
28-97 definierte Temperatur;
bedeutet „strukturierte Oberfläche" eine Oberfläche, die
eine Vielzahl von Merkmalen aufweist, die durch lokale Minima und
Maxima definiert ist, wobei der Abstand zwischen benachbarten lokalen
Minima und Maxima im Bereich von etwa 0,01 mm bis 1 mm (etwa 0,0004
bis 0,040 in) beträgt,
wie beispielsweise Würfeleckenelemente,
würfeleckenförmige Vertiefungen
oder Kombinationen davon; und
ist „Werkzeug" eine Vorrichtung, die eine Vielzahl
von Elementen, wie Würfeleckenelemente,
die eine erste strukturierte Oberfläche definieren, aufweist, die
mit einem formenden Polymer zur Erzeugung eines Gegenstands mit
einer zweiten strukturierten Oberfläche verwendet werden kann,
der durch eine Vielzahl von Vertiefungen, wie Würfeleckenvertiefungen, definiert
ist.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER VERANSCHAULICHENDEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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1 zeigt eine Draufsicht
auf eine bekannte Anordnung 50, die Würfeleckenelemente 2 enthält, die
aus einer Oberfläche
hervorstehen. Jedes Element 2 hat die Gestalt eines tetraedrischen
Prismas, das drei exponierte optische Flächen 8 und eine Spitze 4 aufweist.
Die optischen Flächen
der Würfeleckenelemente
definieren eine erste strukturierte Oberfläche. Würfeleckenelemente 2 in
bekannten Anordnungen werden typischerweise von drei Sätzen paralleler,
v-förmiger
Rillen 5, 6, und 7 definiert. Benachbarte
optische Flächen 8 bei
benachbarten Würfeleckenelementen 2 ergeben
in jeder Rille einen äußeren Diederwinkel,
der der Winkel ist, der von zwei sich schneidenden Ebenen gebildet
wird. Die Anordnung 50 kann als Würfeleckenwerkzeug zur Herstellung
eines Gegenstands verwendet werden, der würfeleckenförmige Vertiefungen trägt. Wie
gezeigt, sitzt jedes Würfeleckenelement
in den regelmäßigen Anordnungen
benachbart zu einem anderen. Der Diederwinkel kann in einigen Ausführungsformen
von bekannten Würfeleckenanordnungen
variieren, wie in U.S. Patent Nr. 5,770,124 von Marecki et al. offenbart.
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2 zeigt eine veranschaulichende
Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Gegenstands 10 mit
einem formenden Polymer 18 und einer strukturierten Oberfläche 16,
die in diesem Fall eine Vielzahl von würfeleckenförmigen Vertiefungen 12 definiert.
Auf der strukturierten Oberfläche 16 ist
eine reflektierende Schicht 14 angeordnet. Falls gewünscht, kann
eine lichtdurchlässige
Schutzschicht 15 verwendet werden, um die reflektierende
Schicht 14 zu schützen.
Wie gezeigt, folgt die Schicht 15 der Topographie der strukturierten
Oberfläche 16.
Die Schutzschicht 15 kann einen Teil der Vertiefung füllen oder die
gesamte Vertiefung 12 füllen.
Weitere Schichten können
zwischen dem formenden Polymer 18 und der reflektierenden
Schicht 14 angeordnet sein, wie Bindungsschichten. Eine
optionale Trägerbahn 20 dient
als Trägerteil
für das
formende Polymer 18. Geeignete Beispiele für Trägerbahnen
schließen
Gewebe und Polymerfilme ein. Bei der Anwendung tritt Rückstrahlung
ein, wenn ein einfallender Lichtstrahl 22 in die Vertiefungen
eintritt, auf die reflektierende Schicht 14 auf der strukturierten
Oberfläche 16 trifft und
zurück
auf die Lichtquelle geworfen wird.
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Die
strukturierte Oberfläche
ist so konfiguriert, dass sie einfallendes Licht zurückwirft.
Die strukturierte Oberfläche
kann sich auf dem Werkzeug (30 in den 4 und 5)
und auf dem erfindungsgemäßen Gegenstand
(10 in 2) finden.
Wenn das Werkzeug oder die Form beschrieben werden, wird üblicherweise
der Begriff „erste
strukturierte Oberfläche" verwendet. Wenn
der erfindungsgemäße Gegenstand
beschrieben wird, wird üblicherweise
der Begriff „zweite
strukturierte Oberfläche" verwendet.
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In
einer erfindungsgemäßen Ausführungsform
wird die strukturierte Oberfläche
durch eine Vielzahl von würfeleckenförmigen Vertiefungen
definiert, die von einer Vielzahl von Würfeleckenelementen gebildet
werden, die auf dem Werkzeug vorliegen. Andererseits besteht eine
Form aus einer Vielzahl von Würfeleckenvertiefungen,
wobei in diesem Fall der resultierende erfindungsgemäße Gegenstand
eine Vielzahl von Würfeleckenelementen
enthält.
Veranschaulichende Beispiele für
strukturierte Oberflächen auf
entweder einem Werkzeug oder einer Form, die bei der Durchführung der
Erfindung verwendbar sind, werden nachstehend erläutert.
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U.S.
Patent Nr. 3,712,706 von Stamm offenbart ein nützliches Würfeleckenelement, das auf einer
hexagonal dichtest gepackten Anordnung sich berührender Würfeleckenelemente basiert,
wobei jedes Element ein gleichseitiges Dreieck als Basis aufweist,
das durch drei Basiskanten, die in einer gemeinsamen Ebene liegen,
und drei optische Flächen, die
sich in einem Punkt schneiden, definiert wird. Jedes Element weist
eine optische Achse auf, die sich durch die Spitze erstreckt und
den Innenraum des Elements in drei Teile teilt. Die optische Achse
verläuft
senkrecht zum Basisdreieck.
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U.S.
Patent Nr. 4,588,258 von Hoopman stellt ein weiteres nützliches
Würfeleckenelement
bereit, das auf einem gleichseitigen Dreieck als Basis mit einer
Modifikation dahingehend beruht, dass die optische Achse in Richtung
einer der Basiskanten des Basisdreiecks geneigt ist. Bei der Verwendung erzeugt
mindestens ein zueinander passendes Paar von Würfeleckenelementen ein Rückstrahlen.
Ein zueinander passendes Paar von Elementen tritt auf, wenn die
Elemente um 180° gegeneinander
verdreht sind.
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Eine
weitere nützliche
Würfeleckenbauart wird
in U.S. Patent Nr. 4,895,428 von Nelson et al. offenbart. Das Würfeleckenelement
hat eine rechteckige Basis und zwei viereckige Flächen, die
nahezu senkrecht zueinander stehen und eine Schnittlinie aufweisen.
Das Element enthält
eine dreieckige Fläche,
die nahezu senkrecht zu den viereckigen Flächen schneidet, wobei sie eine
ungefähre
Würfelecke
ergeben. Das Element enthält
ferner eine weitere dreieckige Fläche, die nicht senkrecht zu
den viereckigen Flächen
schneidet, wobei sie eine nicht orthogonale Fläche ergeben. Die nicht orthogonale
dreieckige Fläche
ist nicht optisch wirksam. Somit weist das Würfeleckenelement zwei parallele
Rillen auf und erscheint als Pyramide vom Zelttyp.
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Die
vorstehende Erläuterung
spezifischer Würfeleckenelementbauarten
veranschaulicht lediglich einige, aber nicht alle Arten von Würfeleckenelementen,
die zur Durchführung
der vorliegenden Erfindung geeignet sind. Das umgekehrte Abbild
der Würfeleckenelemente
sind die würfeleckenförmigen Vertiefungen.
Weitere Bauarten, die auch einen merklichen Anteil des einfallenden
Lichts zurückstrahlen können, werden
auch zur Verwendung im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung
in Betracht gezogen.
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Der
erfindungsgemäße Gegenstand
weist eine zweite strukturierte Oberfläche auf, die gebildet werden
kann, wenn ein formendes Polymer verarbeitet wird, so dass sie die
Gestalt der ersten strukturierten Oberfläche des Werkzeugs annimmt (das
heißt repliziert),
die zuvor mit einer reflektierenden Schicht beschichtet wurde. Das
formende Polymer ermöglicht,
dass die reflektierende Schicht, die auf dem Werkzeug aufgetragen
wurde, bevorzugt auf der zweiten strukturierten Oberfläche haftet.
Das heißt, die
Adhäsion
zwischen dem formenden Polymer und der reflektierenden Schicht ist
höher als
die Adhäsion zwischen
der ersten strukturierten Oberfläche
und der reflektierenden Schicht. Die erste strukturierte Oberfläche kann
aus einer breiten Vielzahl von Materialien hergestellt werden, die
von Metallen bis zu Polymeren reicht. Artikel, die die Adhäsion von
reflektierenden Metallen, die zur Verwendung in reflektierenden
Schichten geeignet sein können,
beispielsweise Aluminium, Silber, Zinn oder Gold, an verschiedenen polymeren
Substraten erläutern,
sind im Fachgebiet verfügbar.
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Beispielsweise
wurde die Adhäsion,
ausgedrückt
als Ablösefestigkeit,
einer etwa 1000 nm dicken, auf einem Polyetherimidsubstrat abgeschiedenen
Aluminiumschicht untersucht. Siehe Gregory M. Porta et al., Vacuum
Metallization of Polyetherimide: Interfacial Chemistry and Adhesion,
Bd. 32, Nr. 15, Polymer Engineering and Science (Mitte August 1992),
S. 1021–27.
Der Artikel beschreibt ferner Verfahren, die die Adhäsion von
Aluminium am Substrat erhöhen
können,
wie beispielsweise durch Reinigen der Oberfläche vor dem Abscheiden.
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Die
Adhäsion
von Aluminium an verschiedenen Polymersubstraten, wie biaxial orientiertes
Polypropylen (BOPP), sowohl unbehandelt als auch behandelt mit Niederdruck-O2-plasma, Polyethylenterephthalat (PET) und
Polyvinylchlorid (PVC), wurde auch untersucht. Siehe C. H. Bicher
et al., Adhesion mechanism of aluminum, aluminum oxide, and silicon
oxide on biaxially oriented polypropylene (BOPP), poly(ethyleneterephthalate)
(PET), and poly(vinyl chloride) (PVC), Bd. 11, Nr. 2, Journal of
Adhesion Science & Technology
(1997), S. 233–246. Das
Aluminium wird in einem Vakuumträgerbahnenbeschichter
mittels eines Elektronenstrahls aus einem wassergekühlten Tiegel
verdampft. Die Aluminiumschicht war etwa 60 nm dick.
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Die
Adhäsion
von Gold und Aluminium neben anderen Metallen an Melinex® 505,
Melinex® 442 (die
beide Filme auf Polyesterbasis sind) und Polystryol wurde untersucht.
Siehe M. E. Kordesch und R. W. Hoffman, Strongly Adhesive Gold Electrodes
on Melinex®,
Bd. 107, Thin Solid Films (1983), S. 365–371. Der Artikel berichtet,
dass beide Arten von Melinex® im Handel von ICI Americas,
Inc. erhältlich sind.
Die Goldfilme werden zu einer Dicke von etwa 10 bis 50 nm vakuumverdampft.
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Vorzugsweise
repliziert das formende Polymer die strukturierte Oberfläche des
Werkzeugs so genau wie möglich,
um so im Wesentlichen seine gesamte Gestalt einzufangen. Damit dies
gelingt, füllt das
formende Polymer vorzugsweise die Täler oder vertieften Flächen auf
der strukturierten Oberfläche des
Werkzeugs. Das Replikationsverfahren ergibt wünschenswerterweise eine zweite
strukturierte Oberfläche,
die im Wesentlichen ebene Flächen
aufweist, was die Rückstrahlleistung
unterstützt.
Das formende Polymer ist vorzugsweise ausreichend stabil, so dass
es im Verlauf der Zeit sich nicht verformt, absackt oder die Gestalt ändert. Bei
retroreflektierenden Gegenständen,
die an Kleidung verwendet werden, behält die zweite strukturierte
Oberfläche
vorzugsweise ihre Gestalt sogar nach wiederholten Waschzyklen in
Waschmaschinen. Die Dicke des formenden Polymers ist typischerweise
ausreichend, um die strukturierte Oberfläche des Werkzeugs im Gesamten
zu replizieren. Vorzugsweise liegt ausreichend formendes Polymer
vor, um die zweite strukturierte Oberfläche des erfindungsgemäßen Gegenstands
in einer kontinuierlichen Anordnung zu verbinden. Die verwendete
Menge an formendem Polymer sollte jedoch nicht so dick sein, dass
die Flexibilität des
erfindungsgemäßen Gegenstands
vermindert wird oder dass untragbare Kosten entstehen.
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Das
formende Polymer kann ein thermoplastisches oder duroplastisches
Polymer sein. Geeignete Beispiele für thermoplastische Polymere
schließen Ethylencopolymere,
die Carboxylgruppen oder Ester von Carbonsäuren enthalten, Polyethylenacrylat,
Polyester, Polyurethane, Polyamide, Polyesteramide und kristalline
Polymere auf Kautschukbasis ein. Die Erweichungstemperatur des thermoplastischen
Polymers beträgt
vorzugsweise weniger als 232°C (450°F) und stärker bevorzugt
weniger als 177°C (350°F), bestimmt
nach ASTM E28-97 mit dem Titel „Softening Point of Resins
by Ring-and-Ball Apparatus".
Ein geeignetes Beispiel für
ein duroplastisches Polymer ist Ethylen-Acrylsäure (EAA), das mittels aktinischer
Strahlung, wie Elektronenstrahlstrahlung, vernetzt wurde.
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Ein
weiters geeignetes formendes Polymer ist ein Schmelzklebstoff. Der
Klebstoff kann ein thermoplastisches oder duroplastisches Polymer
sein. Im Allgemeinen verwendet ein Schmelzklebstoff Komponenten,
einschließlich
lösungsmittelfreier
Polymere und Zusatzstoffe, wie klebrig machende Harze und Weichmacher.
Die Komponenten werden verarbeitet, so dass sie unter Belastung
fließen
oder kriechen. Typischerweise werden sie mittels Extrusion verarbeitet.
U.S. Patent Nr. 5,257,491 von Rouyer offenbart ein Verfahren zum
Abpacken eines Klebstoffs, insbesondere eines thermoplastischen
oder duroplastischen Schmelzklebstoffs. Wenn Rouyers Schmelzklebstoff
in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann er direkt auf
die erste strukturierte Oberfläche
extrudiert werden, die zuvor mit einer reflektierenden Schicht beschichtet
wurde. In einer anderen Ausführungsform
kann der Schmelzklebstoff auf einen Träger, wie ein Gewebe oder ein
Polymerfilm, extrudiert werden und auf die erste strukturierte Oberfläche laminiert
werden, die zuvor mit einer reflektierenden Schicht beschichtet
wurde. In Abhängigkeit
von der Chemie des Schmelzklebstoffs kann er durch ultraviolettes
Licht oder Elektronenstrahlstrahlung gehärtet werden.
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Die
U.S. Patente Nrn. 5,539,033 und 5,550,175, beide von Bredahl et
al., offenbaren lösungsmittelfreie
Schmelzklebverfahren zur Herstellung von nicht wärmehärtbaren Haftklebern (PSA), die
in der vorliegenden Erfindung verwendbar sind. Beide Verfahren verwenden
eine kontinuierliche Kompoundiervorrichtung, die eine Folge von
alternierenden Förder-
und Verarbeitungszonen aufweist. Das Verfahren ermöglicht die
Verarbeitung nicht thermoplastischer Kohlenwasserstoffelastomere
und Klebrigmacher, ohne dass organische Lösungsmittel oder Weichmacher
mit niedrigem Molekulargewicht verwendet werden, die beide die Viskosität der Zusammensetzungen
verringern, um sie verarbeitbar zu machen. U.S. Patent 5,539,033
offenbart eine breite Vielzahl an nicht thermoplastischen Kohlenwasserstoffelastomeren
und Klebrigmachern. Beispiele für
die Elastomere schließen
natürlichen
Kautschuk, Butylkautschuk, synthetisches Polyisopren, Ethylen-propylen-Kautschuk, Ethylen-Propylen-Dienmonomer-Kautschuk
(EPDM), Polybutadien, Poly-(alpha-olefm)
und statistischen Styrol-Butadien-Copolymerkautschuk ein. Beispiele
für verwendbare
Klebrigmacher schließen
Kolophonium und Kolophoniumderivate, Kohlenwasserstoffklebrigmacherharze,
aromatische Kohlenwasserstoffharze und Terpenharze ein, die alle
mit 10 bis 200 Gewichtsteilen pro 100 Gewichtsteilen Elastomer verwendet
werden.
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U.S.
Patent Nr. 5,141,989 von Jung et al. offenbart noch ein anderes
formendes Polymer, das in der vorliegenden Erfindung verwendbar
ist. Jung lehrt eine siebdruckbare Acrylat-PSA-zusammensetzung, die im Wesentlichen
(1) einen gelösten
polymeren Feststoff, umfassend mindestens ein Acrylatcopolymer,
und (2) ein polares Lösungsmittel
mit niedrigem Molekulargewicht, in dem das Acrylatcopolymer gelöst ist,
umfasst. Jung offenbart, dass das Acrylatcopolymer beim Siebdrucken
eine inhärente Viskosität von weniger
als 1,0 dl/g aufweist und dass eine besonders nützliche inhärente Viskosität diejenige
von etwa 0,45 dl/g ist. Bei der niedrigeren Viskosität fließt die PSA-Zusammensetzung
rasch und glatt aus, wodurch sich eine ebene und gleichmäßige Beschichtung
ergibt. Jung gibt an, dass der PSA hohe Stabilität gegen Wasser und Feuchtigkeit
zeigt, so dass er für
Außenanwendungen
verwendet werden kann.
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Die
reflektierende Schicht ist typischerweise lichtundurchlässig und
vorzugsweise spiegelreflektierend, auch wenn andere Typen von reflektierenden Schichten
verwendet werden können.
Die reflektierende Schicht ist vorzugsweise metallisch. Zur Verwendung
als reflektierende Schichten geeignete Materialien schließen Aluminium,
Gold, Silber, Zinn und Kombinationen davon ein. Aluminium und Silber
werden üblicherweise
zur Bereitstellung eines spiegelnden Rückstrahlers verwendet. In einigen
Fällen
ist Gold wegen seiner inerten Eigenschaften, die es korrosionsbeständig machen,
und wegen seiner Farbe ein nützlicher spiegelnder
Rückstrahler.
Dielektrika können
auch als eine reflektierende Schicht verwendet werden (siehe U.S.
Patent 4,763,985 von Bingham).
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Die
reflektierende Schicht ist typischerweise etwa 100 bis 1500 nm dick,
vorzugsweise etwa 500 bis 1200 nm dick. Mittels Dampfabscheidungsverfahren
wird die reflektierende Schicht anfangs auf der ersten strukturierten
Oberfläche
abgeschieden. Für eine
Beschreibung der verschiedenen Dampfabscheidungsverfahren siehe
Thin Films, Bd. 23, Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology, 4.
Aufl. (1997), S. 1040–1050.
Außerdem
kann die reflektierende Schicht durch Sprühbeschichtung erzeugt werden.
Die reflektierende Schicht ist wünschenswerterweise
einheitlich abgeschieden und liegt im Wesentlichen eben auf der
ersten strukturierten Oberfläche.
Wenn die reflektierende Schicht zu Anfang einheitlich und eben auf
der ersten strukturierten Oberfläche
vorliegt, dann besteht eine größere Chance,
dass sie nach ihrer Übertragung
auf das formende Polymer einheitlich und eben bleibt.
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3 ist eine Transmissionselektronenmikroskop-(TEM)-mikrographie,
die die Mikrostrukturen der reflektierenden Aluminiumschicht 84 zeigt,
die auf einem Würfeleckenwerkzeug 80 algeschieden wurde.
Das Werkzeug hat eine erste strukturierte Oberfläche 82 aus einem Acrylatpolymer.
Für die TEM-Analyse
wird das Aluminiumbeschichtete Werkzeug in einem Einbettharz 90 eingegossen
und es werden Querschnitte angefertigt. Die Aluminiumschicht wird
wie nachstehend im Abschnitt Beispiel beschrieben auf der ersten
strukturierten Oberfläche abgeschieden.
-
Wie
zu sehen ist, weist die Aluminiumschicht 84 zwei Arten
von Mikrostrukturen auf. Nahe der Oberfläche 82 sind die Aluminiumatome
in einer vorherrschend kristallinen Anordnung, wie durch die kornartigen
Strukturen gezeigt, von denen einige als dunkle Bereiche erscheinen.
In dem Maße,
wie mehr Aluminiumatome abgeschieden werden (zur Erzeugung der reflektierenden
Schicht), ändert
sich die kristalline Anordnung zu einer amorphen Anordnung, bis
die Aluminiumatome an der exponierten Oberfläche 86 der reflektierenden
Schicht (die in 3 vom Einbettharz 90 bedeckt
ist) in vorherrschend amorpher Anordnung vorliegen. Im amorphen
Bereich fehlen die Kornstrukturen und die Oberfläche 86 scheint eine
raue Oberflächentextur
zu haben. Wenn das formende Polymer auf die reflektierende Schicht 84 aufgebracht
wird, kommt es zuerst mit der amorphen Seite der reflektierenden
Schicht in Kontakt und die vorherrschend kristalline Seite wird
der Atmosphäre ausgesetzt,
wenn sie nicht mit einer Schutzschicht (nicht gezeigt) bedeckt ist.
-
In
Abhängigkeit
vom verwendeten reflektierenden Material kann eine Schutzschicht
verwendet werden, um die Auswirkungen, die Korrosion auf die reflektierende
Schicht haben kann, zu unterdrücken. Wie
in 2 gezeigt, ist die
reflektierende Schicht 14 mit einer Schutzschicht 15 beschichtet.
Im Allgemeinen ist Korrosion der destruktive Angriff auf ein Metall durch
chemische oder elektrochemische Reaktionen mit seiner Umgebung.
-
Die
Schutzschicht bewirkt hauptsächlich, dass
die reflektierende Schicht von schädlichen Auswirkungen der Umgebung
geschützt
wird. Solche schädlichen
Auswirkungen können
die Fähigkeit
der reflektierenden Schicht, das einfallende Licht umzulenken, vermindern.
Solche schädlichen
Auswirkungen schließen
beispielsweise die Korrosion der reflektierenden Schicht, Schmutzansammlung
auf der reflektierenden Schicht oder Angriff auf die reflektierende
Schicht, was deren Abplatzen, Abblättern und Reißen bewirkt.
-
Wenn
eine reflektierende Aluminiumschicht der Luft ausgesetzt wird, bildet
sich typischerweise eine Schicht aus Aluminiumoxid Al2O3. Das Oxid bindet fest an die Aluminiumschicht
und schützt
sie vor weiterer Oxidation. Eine dünne Schicht aus Aluminiumoxid
ist lichtdurchlässig,
was es einem Teil des einfallenden Lichts ermöglicht, auf die darunter liegende
reflektierende Aluminiumschicht zu treffen. Die Oxidschicht ist
schätzungsweise
etwa 2 bis 10 nm dick. Der Fachmann kann vernünftigerweise erwarten, dass
der erfindungsgemäße Gegenstand
mit einer in den würfeleckenförmigen Vertiefungen
aufgebrachten Aluminiumrückstrahlerschicht
luftstabil ist. Es bestehen Bedenken, dass die Aluminiumoxidschicht
im Verlauf der Zeit das Aluminium verbrauchen kann, da die Aluminiumrückstrahlerschicht
typischerweise dünn
ist, das heißt
in der Größenordnung von
etwa 500 bis 1500 nm. Falls dies der Fall ist, kann das Aluminium
verbraucht werden, was zu einem Gegenstand mit im Wesentlichen keinem
Rückstrahler
führt.
In einem solchen Fall und in anderen Situationen kann eine lichtdurchlässige Schutzschicht
verwendet werden, um die reflektierende Aluminiumschicht zu schützen.
-
Die
reflektierende Aluminiumschicht kann auch Schutz benötigen, wenn
sie Wasser ausgesetzt ist. Auch wenn Aluminium im Allgemeinen in
destilliertem Wasser stabil ist, wird es in der Regel in Wasser,
das Chloridionen Cl– enthält, insbesondere
in Spalten, wie in den Tälern
einer strukturierten Oberfläche,
angefressen. Aluminium korrodiert sowohl in sauren als auch in basischen
Lösungen
rascher, verglichen mit destilliertem Wasser. Somit kann, wenn der
erfindungsgemäße Gegenstand
eine freiliegende reflektierende Aluminiumschicht hat und der Gegenstand
basischen Waschmitteln bei erhöhten
Temperaturen, die beispielsweise von warmem Wasser geliefert werden,
ausgesetzt wird, die reflektierende Aluminiumschicht wahrscheinlich
korrodieren.
-
Die
verschiedenen Mechanismen zur Bereitstellung einer Schutzschicht
schließen
die Verwendung eines Polymerschutzfilms, um die Würfeleckenvertiefungen
zu bedecken, die Verwendung einer korrosionsbeständigen Beschichtung auf den
Würfeleckenelementen
oder -vertiefungen oder das Füllen der
Vertiefungen mit einem Polymer ein. Es gibt mehrere bekannte Verfahren,
um reflektierende Aluminiumschichten zu schützen. Beispielsweise wurde Plasmapolymerisation
zur Erzeugung von Organosilikondünnschichten
zum Schutz von Aluminiumrückstrahlfilmen
für die
Automobilscheinwerferindustrie verwendet. Die Filme werden auch
als klare Schutzdeckschichten auf optisch reflektierenden Filmen verwendet.
Siehe Thin Films, Bd. 23, Kirk-Othmer Encyclopedia of Chemical Technology,
4. Aufl. (1997), ab S. 1066. Im Allgemeinen ist die Plasmapolymerisation
ein Verfahren zur Erzeugung dünner
Polymerfilme mittels Plasma, einem teilweise ionisierten Gas. Bei
einem Verfahren wird die Plasmapolymerisation mittels elektrischer
Glimmentladung im Vakuum durchgeführt. Plasmapolymerisation ergibt
aus Materialien mit niedrigem Molekulargewicht, die in Lösungsmitteln
löslich
sind, dünne
Polymerfilme, die in den meisten Fällen hochgradig verzweigt und hochgradig
vernetzt sind. Siehe H. Yasuda, Plasma Polymerization, Academic
Press, New York, S. 1–5 (1985).
-
Ein
weiteres Verfahren zum Schutz der reflektierenden Schicht beinhaltet
die Erzeugung einer Schicht aus lichtdurchlässigem Acryl über der
reflektierenden Aluminiumschicht. Beispielsweise kann eine Lösung von
Acrylharz über
die zweite strukturierte Oberfläche
des erfindungsgemäßen Gegenstands
gesprüht
werden. Die Henkel Corp. in Ambler, PA, USA, hat eine im Handel
erhältliche
Acrylatbeschichtung, die klar, d. h. lichtdurchlässig, ist. Die Formulierung
wird im Datenblatt von Henkel mit dem Titel „Formulation Guide E – Ultraviolet
Metal Coatings and Inks" vom
Januar 1997 beschrieben. Falls gewünscht, kann die Schutzschicht
einen lichtdurchlässigen
Farbstoff enthalten, um dem erfindungsgemäßen Gegenstand eine gewünschte Farbe
zu verleihen.
-
Wenn
eine reflektierende Silberschicht der Luft ausgesetzt wird, ist
sie für
Korrosion, wie Anlaufen, empfänglich,
das durch Bildung von Schwefelverbindungen, wie Silbersulfide Ag2S, verursacht wird. Diese Verbindungen sind
gelblich bis hellbraun, was das Reflexionsvermögen der reflektierenden Silberschicht
ungünstig
beeinflusst. Silber kann auch oxidiert werden, wodurch sich Silberoxidschichten bilden.
Eine Silberoxidschicht bindet üblicherweise nicht
fest an die darunter liegende reflektierende Silberschicht. Das
Silberoxid bricht in der Regel und fällt ab, so dass eine frische
Silberoberfläche
der weiteren Oxidation ausgesetzt ist. In dem Maße, wie der Oxidationsprozess
fortschreitet, kann die reflektierende Silberschicht verbraucht
werden.
-
Reflektierende
Silberschichten haben gegenüber
Aluminium einige Vorteile. Beispielsweise reflektiert Silber stärker als
Aluminium, es strahlt ungefähr
98% des einfallenden Lichts zurück,
verglichen mit 91% für
Aluminium. Silber erscheint auch weißer, was üblicherweise eine erwünschte Eigenschaft
ist, da Echtfarben erhalten werden können. Im Allgemeinen erscheint
ein Gegenstand, der eine reflektierende Aluminiumschicht einsetzt,
auf Grund der Farbe des Aluminiums grau. Einige Forscher, die die
Vorteile einer reflektierenden Silberschicht wollen, haben Wege
zum Schutz der reflektierenden Silberschicht gefunden.
-
U.S.
Patent Nr. 4,645,714 von Roche et al. offenbart nützliche
Mercaptane zum Schutz von Silberspiegeln. Mercaptane gehören zur
Gruppe der Organoschwefelverbindungen und haben die allgemeine Struktur
RSH, wobei R ein beliebiger Rest ist, wie z. B. ein Benzolring oder
ein Alkan. Roche lehrt eine Ausführungsform,
die (1) einen coextrudierten, biaxial orientierten Polyesterfilm,
(2) eine lichtundurchlässige
reflektierende Silberschicht, die über dem Polyesterfilm dampfabgeschieden
wurde, (3) eine aufgebrachte Schicht aus stabilem Mercaptan und
(4) eine Polymerschutzschicht, die Absorptionsmittel für ultraviolettes
Licht enthält
und über
der Mercaptanschicht liegt, umfasst. Roche definierte „stabiles
Mercaptan" als diejenigen,
bei denen das alpha-Kohlenstoffatom (das den Schwefel trägt) ansonsten
lediglich an Kohlenstoff- und Wasserstoffatome gebunden ist und
ein oder mehrere polarisierbare Reste am oder in der Nähe des Endes
des Moleküls aufweisen
sollte, um die Kompatibilität
mit dem in seiner Schutzschicht verwendeten Polymer zu verbessern.
Die aufgeführten
Mercaptane schützen
das Silber vor Korrosion und fungieren auch als Adhäsionsverbesserer,
Kupplungsmittel oder Primer für
Roches Schutzschicht. Mercaptane sind im Allgemeinen leicht gelblich.
Wenn es in einer Monoschicht aufgebracht wird, ist das Mercaptan
jedoch im Wesentlichen lichtdurchlässig und stört somit nicht die Fähigkeit
der Silberschicht, einfallendes Licht zurückzustrahlen.
-
Veranschaulichende
Mercaptane, die für
die Erfindung geeignet sind, wie im U.S. Patent Nr. 4,645,714 aufgeführt, schließen Mercaptoessigsäure, 3-Mercaptopropionsäure, 11-Mercaptoundecylsäure, Thiophenol,
Diphenyldisulfid, N-(2-Hydroxyethyl)mercaptoacetamid, 2,2'-Dimercaptodiethylether, 2,2'-Dimercaptodiethylthioether,
1,2-Ethandithiol, 3-Mercaptopropyltrimethoxysilan,
Glykolbis(3-mercaptopropionat), Trimethylolproprantris(3-mercaptopropionat)
und Glykoldimercaptoacetat ein. Etwa 0,5 bis 2,5 Gew.-% Mercaptan
werden in einem Acrylat- oder Methacrylatzwischenpolymer, das nachstehend beschrieben
wird, dispergiert. Die Gewichtsprozent beziehen sich auf das Gesamtgewicht
der Acrylate. Zum Mercaptan und Acrylatzwischenpolymer wird ein
Träger
gegeben, typischerweise ein Lösungsmittel.
Die Lösung
kann auf die strukturierte Oberfläche des erfindungsgemäßen Gegenstands
sprühbeschichtet
und dann zum Verdampfen des Lösungsmittels
erhitzt werden.
-
Das
Zwischenpolymer, das Roche verwendet, umfasst oder besteht aus im
Wesentlichen (1) etwa 50–70%
Monomere, ausgewählt
aus Methylmethacrylat und Ethylmethacrylat, und (2) dementsprechend
etwa 30–50%
Monomere, ausgewählt
aus Butylacrylat, Butylmethacrylat und 2-Ethylhexylacrylat, wobei
das Zwischenpolymer in einer 45%igen Toluollösung dispergiert wird.
-
Von
Silber ist bekannt, dass es im Bereich des ultravioletten (UV) Lichts
von etwa 300 bis 400 nm Wellenlänge
lichtdurchlässig
ist. Dieses Licht kann den Silberfilm durchdringen und das darunter liegende
formende Polymer beeinflussen. Folglich wurde eine lichtdurchlässige Schicht
verwendet, die Zusatzstoffe enthält,
um das UV-Licht im Bereich von 300 bis 400 nm zu absorbieren. UV-Absorptionsmittel,
wie Benzotriazol, können
mit etwa 5 Gew.-% des Acrylats zum vorstehend beschriebenen Zwischenpolymer
gegeben werden. Typischerweise wird die Acrylschicht, die die UV-Absorptionsnttel
enthält,
auf die Schicht aufgebracht, die das Mercaptan enthält. U.S.
Patent Nr. 4,645,714 offenbart mehrere Beispiele für Benzotriazol,
das im Handel von der Ciba-Geigy Corporation, Hawthorne, NY, USA,
unter den Handelsnamen TINUVINTM 234 und
TINUVINTM 328 erhältlich ist.
-
Wenn
die reflektierende Schicht Gold ist, ist eine geeignete Schutzschicht
ein lichtdurchlässiges Polyurethan.
Unabhängig
vom Typ der reflektierenden Schicht (d. h. egal ob dielektrisch
oder metallisch, und im letzteren Fall, ob Aluminium, Gold oder Silber)
kann ein lichtdurchlässiger
Polymerfilm verwendet werden, um die würfeleckenförmigen Vertiefungen zu bedecken.
Der Film kann Zusatzstoffe enthalten, wie Farbstoffe und Ultraviolettlichtschutzmittel,
solange es die Zusatzstoffe vorzugsweise einem Teil des einfallenden
Lichts ermöglichen,
in den erfindungsgemäßen Gegenstand
einzudringen und davon zurückgestrahlt
zu werden. Bei bestimmten Anwendungen sind die Polymerfilme vorzugsweise
flexibler Natur und können
Polyvinylchlorid und Polyurethan mit einem Elastizitätsmodul
von weniger als etwa 7 × 108 Pa einschließen. Falls verwendet ist der Polymerfilm
vorzugsweise etwa 0,0005 bis 0,015 Zoll (0,013 bis 0,38 mm) dick.
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Noch
ein weiteres Verfahren zum Schutz der reflektierenden Schicht ist,
die gesamte Würfeleckenvertiefung
mit einem füllenden
Polymer, das ein lichtdurchlässiges
Polymer ist, zu füllen.
Jedes lichtdurchlässige
Polymer, das in die Vertiefungen des erfindungsgemäßen Gegenstands
extrudiert oder aufgebracht werden kann, kann verwendet werden.
-
4 zeigt ein veranschaulichendes
Verfahren der Erfindung, wobei ein Werkzeug 30 eine erste strukturierte
Oberfläche 36 aufweist,
die aus einer Mehrzahl von Würfeleckenelementen 38 gebildet wird,
die nach außen
von einer Hauptoberfläche 34 einer
Trägerschicht 32 vorsteht.
Das Werkzeug 30 kann flexibel oder starr sein. Die Elemente 38 und
die Trägerschicht 32 können aus
denselben oder aus verschiedenen Materialien hergestellt werden.
Im Fall eines flexiblen Werkzeugs kann ein Überzugspapier (nicht gezeigt)
angrenzend an die Trägerschicht 32 verwendet
werden, um dem Werkzeug während der
Verarbeitung Stabilität
zu verleihen. Typischerweise weist das flexible Werkzeug unterschiedliche Materialien
für die
Elemente 38 und die Schicht 32 auf. Beispielsweise
können
die Elemente 38 ein Polymertyp sein, typischerweise ein
starres Polymer, während
die Schicht 32 ein anderer Polymertyp sein kann, typischerweise
ein flexibleres Polymer als die Elemente 38. Im Fall eines
starren Werkzeugs, beispielsweise eines Metallwerkzeugs, bestehen
die Schicht 32 und Elemente 38 typischerweise
aus einem ähnlichen
Material. 1 zeigt eine
Draufsicht auf eine Anordnung 50, die als Werkzeug bei
der Durchführung
dieser Erfindung verwendbar sein kann.
-
Eine
reflektierende Schicht 14 wird auf die strukturierte Oberfläche 36 aufgebracht.
Die reflektierende Schicht 14 hat eine exponierte Oberfläche 37. Die
reflektierende Schicht kann durch Dampfabscheidung von Aluminium,
Gold, Silber, Zinn et cetera mittels Vakuumabscheidung oder Vakuumverdampfen
hergestellt werden. Die Schicht 14 ist vorzugsweise an
verschiedenen Stellen auf der strukturierten Oberfläche 36 einheitlich
dick. Wenn Dampfabscheidung verwendet wird, bestehen die Elemente 38 vorzugsweise
aus einem Material, das den Bedingungen von hoher Temperatur und
hohem Vakuum standhalten kann, die in einem typischen Dampfabscheidungsverfahren
verwendet werden. Temperaturstabile Materialien können beispielsweise
Polycarbonat und Acrylat einschließen.
-
Eine
Verbundschicht 40 umfasst ein formendes Polymer 18,
das gegebenenfalls an einer Trägerbahn 20,
wie ein Gewebe, vorbefestigt ist. Das formende Polymer kann eine
Oberfläche 46 haben,
die anfangs im Wesentlichen eben ist. Die Befestigung am Träger kann
mit herkömmlichen
Laminiertechniken erreicht werden. Eine solche Technik verwendet zwei
Walzen, die genügend
nahe zueinander angeordnet sind, so dass dazwischen ein Spalt entsteht. Die
Trägerbahn 20 wird
mit einer Walze in Kontakt gebracht. Das formende Polymer, typischerweise
auf einem Überzugspapier,
wird mit der zweiten Walze in Kontakt gebracht, üblicherweise mit dem Überzugspapier
in direktem Kontakt mit der zweiten Walze. Unter Verwendung von
Druck und Wärme,
falls notwendig, werden das formende Polymer 18 und die
Trägerbahn 20 innig
gegenseitig nebeneinander positioniert. Das formende Polymer 18 kann
auch mittels bekannter Extrusions- oder Beschichtungstechniken direkt
auf die Trägerbahn 20 aufgebracht
werden. Der Verbund 40 wird dann so auf das Werkzeug 30 aufgebracht,
dass die exponierte Oberfläche 46 des formenden
Polymers mit der exponierten Oberfläche 37 der reflektierenden
Schicht in Kontakt kommt. Verschiedene Verfahren zum Vereinigen
von Verbund 40 und Werkzeug 30 werden nachstehend
ausführlich erläutert.
-
Das
formende Polymer 18 fungiert dabei so, dass es die reflektierende
Schicht repliziert, das heißt die
Gestalt der strukturierten Oberfläche 36 annimmt, und
vom Werkzeug auf das formende Polymer überträgt, das schließlich ein
Teil des retroreflektierenden Gegenstands wird. Vorzugsweise ist
die Replikation der strukturierten Oberfläche 36 so genau wie
möglich,
wobei im Wesentlichen alle Merkmale der strukturierten Oberfläche 36 eingefangen
werden. Der Replikationsschritt kann erreicht werden, indem der
Verbund 40 mittels mehrerer verschiedener Verfahren auf
dem Werkzeug 30 aufgebracht wird.
-
Bei
einem Verfahren wird der Verbund 40 auf das Werkzeug 30 laminiert.
Der Laminierschritt verwendet typischerweise Wärme und Druck. Wie in 4 gezeigt, wird die Verbundschicht 40 so
platziert, dass das formende Polymer 18 auf das Werkzeug 30 zu
zeigt. Bei chargenweiser Herstellung werden der Verbund und das
Werkzeug typischerweise sandwichartig zwischen mehrere Oberflächenschichten,
wie Polyester- und/oder dicke Aluminiumplatten (nicht gezeigt),
eingelegt und in eine erhitzte Presse gelegt. Mittels genügend Wärme und
Druck wird das formende Polymer 18 innig gegen das Werkzeug 30 positioniert,
wobei es die Gestalt der strukturierten Oberfläche 36 repliziert.
Typischerweise kann der Verbund 40 abkühlen, bevor er vom Werkzeug 30 entfernt
wird.
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5 zeigt, dass das Werkzeug 30 nach dem
Replikationsverfahren vom Gegenstand 60 getrennt wird.
Während
des Trennschritts wird die reflektierende Schicht 14 von
ihrer anfänglichen
Position (auf der ersten strukturierten Oberfläche 36) auf die zweite
strukturierte Oberfläche 46 des
formenden Polymers übertragen.
Vorzugsweise gibt es eine saubere Übertragung der reflektierenden
Schicht 14 vom Werkzeug zum erfindungsgemäßen Gegenstand. Eine „saubere Übertragung" der reflektierenden Schicht
bedeutet, dass sie sich im Wesentlichen vollständig von der anfänglichen
Position (auf dem Werkzeug) zur Endposition (auf dem retroreflektierenden
Gegenstand) bewegt hat. Eine saubere Übertragung der reflektierenden
Schicht ist wünschenswert,
da sie sicherstellt, dass die strukturierte Oberfläche des
erfindungsgemäßen Gegenstands
das einfallende Licht so effektiv wie möglich rückstrahlen kann. Bei einem
kontinuierlichen Verfahren fasst der Laminierschritt den Replikationsschritt
und den Schritt der Übertragung
der reflektierenden Schicht zusammen, indem eine Kombination von
Heizbüchsen
und Druckwalzen angewendet wird, um die Hitze und den Druck bereitzustellen,
ganz ähnlich
wie beim vorstehend beschriebenen Verfahren zum Laminieren des formenden
Polymers 18 auf den Träger 20.
-
Nachdem
der retroreflektierende Gegenstand 60 vom Werkzeug 30 entfernt
wurde, weist er eine exponierte reflektierende Oberfläche 14 auf. Eine
Schutzschicht (nicht gezeigt) kann auf diese Oberfläche aufgebracht
werden, um die Korrosion der Metallschicht zu minimieren. Die Schutzschicht ist
vorzugsweise etwa 0,1 bis 10 μm
dick. Bei einem alternativen Verfahren kann die Schutzschicht auf der
strukturierten Oberfläche 36 aufgebracht
werden, bevor die reflektierende Schicht 14 aufgebracht
wird. In diesem Fall folgt die Schutzschicht sehr wahrscheinlich
der Topographie der Oberfläche 36.
Die Schutzschicht wird absichtlich so gewählt, dass sie eine bessere
Adhäsion
an der reflektierenden Schicht als an der strukturierten Oberfläche 36 aufweist.
Währen
der Übertragung
der reflektierenden Schicht 14 wird die Schutzschicht mit
der reflektierenden Schicht auf den retroreflektierenden Gegenstand übertragen,
was bewirkt, dass die Schutzschicht den Umgebungsbedingungen ausgesetzt
wird. Eine veranschaulichende Schutzschicht ist eine dünne lichtdurchlässige Schicht
aus Titan auf einem Werkzeug mit einer ersten strukturierten Oberfläche aus
einem Acrylat. Ein verwendbares formendes Polymer ist EAA.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
zur Herstellung eines retroreflektierenden Gegenstands umfasst das
Verfahren:
- (a) Bereitstellen einer Vorrichtung,
umfassend eine erste strukturierte Oberfläche;
- (b) Aufbringen einer Schutzschicht auf der ersten strukturierten
Oberfläche,
so dass sich ein erster Adhäsionswert
zwischen der Schutzschicht und der ersten strukturierten Oberfläche ergibt,
wobei die Schutzschicht eine exponierte Oberfläche aufweist;
- (c) Aufbringen einer reflektierenden Schicht auf der exponierten
Oberfläche
der Schutzschicht, so dass sich ein zweiter Adhäsionswert zwischen der Schutzschicht
und der reflektierenden Schicht ergibt;
- (d) Aufbringen eines formenden Polymers auf der exponierten
Oberfläche
der reflektierenden Schicht, so dass sich ein dritter Adhäsionswert zwischen
der reflektierenden Schicht und dem formenden Polymer ergibt, wobei
der zweite und dritte Adhäsionswert
höher als
der erste Adhäsionswert
sind; und
- (e) Trennen der Vorrichtung von dem formenden Polymer, um den
retroreflektierenden Gegenstand mit einer zweiten strukturierten
Oberfläche zu
ergeben, wobei die Trennung eine Übertragung der Schutzschicht
und der reflektierenden Schicht von der ersten strukturierten Oberfläche auf
den retroreflektierenden Gegenstand verursacht.
-
Falls
gewünscht,
kann eine Bindungsschicht (nicht gezeigt) auf die exponierte Oberfläche des
reflektierenden Materials 14 aufgebracht werden. Die Bindungsschicht
kann so gewählt
werden, dass sie mit dem formenden Polymer 18 und der reflektierenden
Schicht 14 kompatibel ist. Beispielsweise kann eine Polyurethanbindungsschicht
mit guter Adhäsion an
einer reflektierenden Aluminiumschicht eine erhöhte Adhäsion am gesamten Gegenstand
bereitstellen, wenn ein formendes Polyurethanpolymer verwendet wird.
-
Auch
wenn die bislang beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren ein Werkzeug
mit einer Vielzahl von Würfeleckenelementen
einsetzen, kann das erfindungsgemäße Verfahren mit einer Form durchgeführt werden,
die eine Vielzahl von würfeleckenförmigen Vertiefungen
aufweist. Somit kann das formende Polymer in flüssiger Form vorliegen und auf
eine Form beschichtet werden. Unter Verwendung verschiedener Beschichtungstechniken
wird das Polymer zum Härten
mittels verschiedener bekannter Verfahren, wie Trocknen oder Strahlungshärtung, angeregt.
-
Bei
einem Beschichtungsverfahren wird das Polymer durch Siebdruck beschichtet,
was es dem Polymer ermöglicht,
mit ausgewählten
Bereichen der Form in Kontakt zu kommen, typischerweise durch Gießen oder
Kerbrakelbeschichten einer Menge des formenden Polymers durch ein
Siebgitter mit einem speziellen graphischen Design zur Erzeugung
eines Bildes oder Textes. Die Siebgittergröße steuert die Menge an Polymer,
die mit der Form in Kontakt kommt. Die verwendete Menge an formendem
Polymer sollte ausreichen, um die Form zu bedecken, um die gesamte
erste strukturierte Oberfläche
zu replizieren. Vorzugsweise wird ein Überschuss an formendem Polymer
verwendet, um so einen Bereich zu erzeugen, der das formende Polymer
verbindet. Typischerweise wird eine Trägerbahn, wie ein Gewebe, auf
die Seite des formenden Polymers laminiert, die nicht in Kontakt
mit der Form steht. Auf diese Weise können retroreflektierende graphische
Bilder hergestellt werden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das flüssige
formende Polymer auf eine Form aufgebracht, wie in U.S. Patent Nr.
5,691,846 von Benson Jr., et al. offenbart. Ein Verfahren zur Herstellung
eines retroreflektierenden Gegenstands umfasst die Schritte:
- (a) Bereitstellen einer Form mit einer Vielzahl
von Würfeleckenvertiefungen,
die eine erste strukturierte Oberfläche definieren;
- (b) Aufbringen einer reflektierenden Schicht auf der ersten
strukturierten Oberfläche,
so dass sich ein erster Adhäsionswert
zwischen der reflektierenden Schicht und der ersten strukturierten Oberfläche ergibt,
wobei die reflektierende Schicht eine exponierte Oberfläche aufweist;
- (c) Aufbringen eines Volumens an formendem Polymer auf die erste
strukturierte Oberfläche,
so dass sich ein zweiter Adhäsionswert
zwischen der reflektierenden Schicht und dem formenden Polymer ergibt,
wobei der zweite Adhäsionswert
höher als
der erste Adhäsionswert
ist;
- (d) In-Kontakt-bringen einer Trägerbahn mit dem formenden Polymer;
- (e) Minimieren von überschüssigem formenden Polymer,
das sich über
die erste strukturierte Oberfläche
hinaus erstreckt; dann
- (f) Härten
des formenden Polymers, während
es in Kontakt mit der Trägerbahn
ist, und
- (g) Trennen der Form vom gehärteten
formenden Polymer, um den retroreflektierenden Gegenstand mit einer
zweiten strukturierten Oberfläche zu
ergeben, wobei die Trennung eine Übertragung der reflektierenden
Schicht von der Form auf den retroreflektierenden Gegenstand verursacht.
-
Als
Ergebnis dieses Verfahrens enthält
der erfindungsgemäße Gegenstand
ein zweite strukturierte Oberfläche,
die eine Vielzahl von Würfeleckenelementen
trägt,
die mit einer reflektierenden Schicht beschichtet sind. Das Harz
kann mittels aktinscher Strahlung gehärtet werden, wie z. B. Elektronenstrahl,
ultraviolettes Licht (UV) oder sichtbares Licht. Wenn UV oder sichtbares
Licht verwendet werden, ist die Trägerbahn für die jeweilige Lichtquelle
transparent, so dass ein Teil des Lichts durch gelassen wird, um
das formende Polymer zu härten.
-
Weitere Überlegungen
zur Verarbeitung können
auch in Betracht gezogen werden. Beispielsweise lässt man,
bevor das Werkzeug oder die Form entfernt werden, das formende Polymer
ausreichend abkühlen,
um der zweiten strukturierten Oberfläche strukturelle Integrität zu geben.
Typischerweise lässt man
den gesamten Verbund (das heißt,
das Werkzeug oder die Form, reflektierende Schicht, formendes Polymer
und Träger)
abkühlen.
Entfernen von Werkzeug oder Form, bevor das formende Polymer ausreichend
abgekühlt
ist, kann Würfeleckenstrukturen
ergeben, die ungenau geformt sind. Diese fehlende Genauigkeit kann
die Rückstrahlleistung
des erfindungsgemäßen Gegenstands
verringern.
-
In
einer anderen Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens
kann das formende Polymer 18 eine Polymerschmelze sein,
die aus einer Extruderdüse
austritt. Herkömmliche
Extrusionsbeschichtungsverfahren können verwendet werden. Die
Polymerschmelze kommt mit dem reflektierend beschichteten Werkzeug 30 in
Kontakt, wodurch die erste strukturierte Oberfläche 36 repliziert
wird. Zusätzliche
Wärme und
Druck können
während
der Extrusion verwendet werden, falls erforderlich, um weiter die
genaue Replikation der strukturierten Oberfläche 36 zu unterstützen. Falls
gewünscht,
kann ein Träger 20 auf
die exponierte Oberfläche
des formenden Polymers, das heißt
auf die Oberfläche,
die nicht in Kontakt mit der Form steht, laminiert werden. Das formende
Polymer wird von Werkzeug oder Form entfernt, um so eine saubere Übertragung
der reflektierenden Schicht zu ermöglichen.
-
BEISPIELE
-
Die
folgenden Beispiele werden bereitgestellt, um verschiedene Ausführungsformen
und Einzelheiten der Erfindung zu veranschaulichen. Auch wenn die
Beispiele diesem Zweck dienen, sind die speziellen, verwendeten
Bestandteile und Mengen ebenso wie weitere Bedingungen und Einzelheiten nicht
so auszulegen, dass sie den Umfang der Erfindung ungebührlich begrenzen.
Sofern nicht anders angegeben, sind alle Prozentsätze Gewichtsprozentsätze.
-
Helligkeitsmessungen
-
Die
Messungen des Rückstrahlkoeffizienten (Helligkeitsmessungen)
RA wurden an den nachstehenden Proben unter
Verwendung photometrischer Standardausrüstung und -techniken, wie allgemein
in ASTM E 808-94 beschrieben, vorgenommen. Das tatsächliche
verwendete Testverfahren, um die in den Beispielen angegebenen RA-Werte zu erhalten, lässt sich auf ASTM E 808-94
zurückführen. Der
Betrachtungswinkel wurde auf 0,2° eingestellt,
der Eintrittswinkel wurde auf –4° eingestellt
und der Drehwinkel der Probe wurde auf 0° eingestellt, wobei alle Winkel wie
im Testverfahren definiert sind.
-
Beispiel 1
-
Reflektierendes
Folienmaterial, im Handel von Minnesota Mining and Manufacturing
(3M), St. Paul, MN, USA, als 3MTM ScotchliteTM High Gloss Reflective Film Unsealed 6160
(als „Hochglanzwerkzeug" bezeichnet) erhältlich,
wurde als flexibles Würfeleckenwerkzeug
verwendet. Das Werkzeug wies Würfeleckenelemente
(Prismen) mit einer Tiefe von etwa 0,0034 Zoll (0,086 mm) auf. Die
Würfeleckenelemente
sind als zueinander passende Paare geformt. Die optische Achse jedes
Elements war etwa 4,31° von
der Primärrille
weg gekippt oder geneigt, wie allgemein in U.S. Patent Nr. 5,138,488
von Szczech veranschaulicht.
-
Auf
der strukturierten Oberfläche,
wo die Flächen
der Würfeleckenelemente
vorhanden waren, wurde eine etwa 800 bis 850 nm dicke Aluminiumschicht
dampfabgeschieden. Die reflektierende Aluminiumschicht wird unter
Verwendung eines Elektronenstrahl-Vakuumbeschichters, der bei einem Unterdruck
von etwa 6 × 10–6 torr
arbeitet, und einer Verdampfungsrate von etwa 18 bis 24 Å/s abgeschieden.
Der verwendete Vakuumbeschichter war ein Modell CHA Industries Mark
50 (erhältlich
von CHA Industries, Freemont, CA, USA).
-
Ein
0,003 Zoll (0,076 mm) dicker Film des formenden Polymers Ethylen-Methacrylsäure (EMAA)
(erhältlich
von DuPont Co., Willimington, DE, USA, als Klebstoff NucrelTM 699) wurde auf ein Polyestermischgewebe
laminiert, das als ExcellerateTM (eine 65%–35% Polyester-Baumwoll-Mischung,
erhältlich
von Spring Industries, Rock Hill, SC, USA) erhältlich ist, wodurch sich ein
Verbund ergab. Der Verbund wurde so auf das Hochglanzwerkzeug gelegt, dass
der EMAA-Film in Kontakt mit der reflektierenden Aluminiumschicht
kam. Der gesamte Aufbau wurde sandwichartig zwischen mehrere Schichten aus
ebenen Aluminiumplatten und 0,0024 Zoll (0,061 mm) Polyesterfilm
gelegt. Unter Verwendung einer Presse Modell Hix N-800 (erhältlich von
Hix Corporation, Pittsburg, KS, USA), die auf eine Temperatur von
etwa 250°F
(121°C),
einen Druck von etwa 40 psi (275 kPa) und eine Verweildauer von
etwa 10 Minuten eingestellt war, wurde der Verbund auf das Hochglanzwerkzeug
laminiert. Nach dem Abkühlen
wurde das Hochglanzwerkzeug vom formenden Polymer getrennt, so dass
sich ein retroreflektierender Gegenstand ergab. Die Trennung bewirkte,
dass die reflektierende Schicht vom Hochglanzwerkzeug auf das formende
Polymer übertragen
wurde. Der Gegenstand wies würfeleckenförmige Vertiefungen
mit einer auf die optischen Flächen
aufgebrachten reflektierenden Aluminiumschicht auf. Der Gegenstand wies
eine Helligkeitsmessung von etwa 577 cd/1x/m2 auf.
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Beispiel 2
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Ein
retroreflektierender Gegenstand wurde gemäß Beispiel 1 hergestellt, ausgenommen
dass das formende Polymer ein 0,002 Zoll (0,051 mm) Film aus linearem
Copolyester war (erhältlich
als Produkt Nummer „5250" von Bemis Associates,
Shirley, MA, USA). Das formende Polymer wurde unter im Wesentlichen
denselben Verarbeitungsbedingungen wie in Beispiel 1 unter Verwendung
der Hix-Presse auf das Aluminium-beschichtete Hochglanzwerkzeug laminiert.
Nachdem der gesamte Aufbau abgekühlt war,
wurde ein 100% Polyestergewebe (erhältlich von Milliken Co., Spartanburg,
SC, USA) auf die ebene, d. h. nicht strukturierte Seite des formenden
Polymers laminiert. Der resultierende retroreflektierende Gegenstand
wies eine Vielzahl von würfeleckenförmigen Vertiefungen
auf, die aus dem Copolyesterfilm des formenden Polymers, einer auf
die optische Flächen
der Vertiefungen aufgebrachten reflektierenden Aluminiumschicht
und einem Polyestergewebeträger,
der das formende Polymer stützt,
erzeugt wurden. Der Gegenstand wies eine Helligkeitsmessung von
etwa 691 cd/1x/m2 auf.
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Beispiel 3
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Ein
retroreflektierender Gegenstand wurde gemäß Beispiel 1 hergestellt, ausgenommen
dass das formende Polymer ein halbkristalliner 0,010 Zoll (0,254
mm) dicker Polyamidfilm war. Der Film wurde unter Verwendung von
Standardextrusionsbeschichtungsverfahren durch Extrudieren von Vestamelt 450-P2
Harzpulver (erhältlich
von Creanova Inc., Sommerset, NJ, USA) auf ein 0,0024 Zoll (0,061
mm) Polyesterüberzugspapier
hergestellt. Das formende Polymer wurde unter im Wesentlichen denselben Verarbeitungsbedingungen
wie in Beispiel 1 unter Verwendung der Hix-Presse auf das zuvor
mit Aluminium beschichtete Hochglanzwerkzeug laminiert.
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Nachdem
der gesamte Aufbau abgekühlt war,
wurde das Polyesterüberzugspapier
abgezogen und ein 100% Polyestergewebe (erhältlich von Milliken Co., Spartanburg,
SC, USA) auf die ebene, d. h. nicht strukturierte Seite des formenden
Polymers laminiert. Der resultierende retroreflektierende Gegenstand
wies eine Vielzahl von würfeleckenförmigen Vertiefungen
auf, die aus dem Polyamidfilm des formenden Polymers, einer auf
die optische Flächen
der Vertiefungen aufgebrachten reflektierenden Aluminiumschicht
und einem Polyestergewebeträger,
der das formende Polymer stützt,
erzeugt wurden. Der Gegenstand wies eine Helligkeitsmessung von
etwa 622 cd/1x/m2 auf.
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Beispiel 4
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Ein
retroreflektierender Gegenstand wurde gemäß Beispiel 1 hergestellt, ausgenommen
dass das formende Polymer ein 0,002 Zoll (0,051 mm) dicker hochschmelzender
Polyesterfilm war. Der Film wurde unter Verwendung von Standardextrusionsbeschichtungsverfahren
durch Extrudieren von Dynapol 51359 Harz (erhältlich von Creanova Inc., Sommerset,
NJ, USA) auf ein 0,0024 Zoll (0,061 mm) Polyesterüberzugspapier
hergestellt. Das formende Polymer wurde unter im Wesentlichen denselben
Verarbeitungsbedingungen wie in Beispiel 1 unter Verwendung der
Hix-Presse auf das Aluminium-beschichtete Hochglanzwerkzeug laminiert.
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Nachdem
der gesamte Aufbau abgekühlt war,
wurde das Polyesterüberzugspapier
abgezogen und ein 100% Polyestergewebe (erhältlich von Milliken Co., Spartanburg,
SC, USA) auf die ebene, d. h. nicht strukturierte Seite des formenden
Polymers laminiert. Der resultierende retroreflektierende Gegenstand
wies eine Vielzahl von würfeleckenförmigen Vertiefungen
auf, die aus dem hochschmelzenden Polyesterfilm des formenden Polymers,
einer auf die optische Flächen
der Vertiefungen aufgebrachten reflektierenden Aluminiumschicht
und einem Polyestergewebeträger,
der das formende Polymer stützt,
erzeugt wurden. Der Gegenstand wies eine Helligkeitsmessung von
etwa 512 cd/1x/m2 auf.
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Beispiel 5
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Ein
retroreflektierender Gegenstand wurde gemäß Beispiel 1 hergestellt, ausgenommen
dass das formende Polymer ein 0,002 Zoll (0,051 mm) dicker Polyurethanfilm
war (erhältlich
als Produkt Nummer „3218" von Bemis Associates,
Shirley, MA, USA). Das formende Polymer wurde unter im Wesentlichen
denselben Verarbeitungsbedingungen wie in Beispiel 1 unter Verwendung
der Hix-Presse auf das Aluminium-beschichtete Hochglanzwerkzeug
laminiert.
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Nachdem
der gesamte Aufbau abgekühlt war,
wurde ein 100% Polyestergewebe (erhältlich von Milliken Co., Spartanburg,
SC, USA) auf die ebene, d. h. nicht strukturierte Seite des formenden
Polymers laminiert. Der resultierende retroreflektierende Gegenstand
wies eine Vielzahl von würfeleckenförmigen Vertiefungen
auf, die aus dem Polyurethanfilm des formenden Polymers, einer auf
die optische Flächen
der Vertiefungen aufgebrachten reflektierenden Aluminiumschicht
und einem Polyestergewebeträger,
der das formende Polymer stützt,
erzeugt wurden. Der Gegenstand wies eine Helligkeitsmessung von
etwa 48 cd/1x/m2 auf.
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Beispiel 6
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Eine
Probe wurde hergestellt, um die Adhäsion (mittels eines 90°-Schältests)
zwischen einem Film aus formendem Acrylatpolymer und einer reflektierenden
Aluminiumschicht zu bestimmen. Die Probe wurde wie folgt hergestellt.
Auf ein klares, farbloses Überzugspapier
auf PET-Basis mit einer Dicke von etwa 0,002 bis 0,004 Zoll (0,05
bis 0,10 mm) wurde eine Acrylatlösung
mittels herkömmlicher
Beschichtungstechniken, wie Kerbrakelbeschichten, zu einer trockenen
Dicke von etwa 0,0002 bis 0,0005 Zoll (0,005 bis 0,013 mm) aufgetragen.
Die Harzlösung
wurde aus der folgenden Formulierung hergestellt: 1,6-Hexandioldiacrylat,
Trimethylolpropantriacrylat und Bisphenol A-Epoxiddiacrylat in einem Verhältnis von
25 : 50 : 25 Gewichtsteilen mit 1% Harzgewicht DarocurrTM 4265
als Photoinitator (erhältlich
von Ciba Geigy Corporation). Die Harzlösung wurde mit einer Lampe
FUSION H (erhältich
von Fusion UV Curing Systems, Gaithersburg, MD, USA), die bei etwa
235 W/cm arbeitete, bei einer Anlagengeschwindigkeit von 25 ft/min
(7,6 m/min) durch das PET-Überzugspapier
gehärtet
und dann mit der Lampe FUSION H von der Acrylatseite her unter im
Wesentlichen ähnlichen
Verarbeitungsbedingungen, wie vorstehend angeführt, nachgehärtet. Die
resultierende Zwischenproduktprobe ist ein Überzugspapier auf PET-Basis
mit einem darauf abgeschiedenen formenden Acrylatpolymer, wobei
das formende Polymer der Acrylatschicht eine erste Seite in direktem Kontakt
mit dem Überzugspapier
auf PET-Basis und eine zweite Seite aufweist, die exponiert ist.
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Auf
der exponierten Seite des Acrylats wurde eine reflektierende Aluminiumschicht
unter Verwendung eines Elektronenstrahl-Vakuumbeschichters, der
bei einem Unterdruck von etwa 6 × 10–6 torr
arbeitet, und einer Verdampfungsrate von etwa 18 bis 24 Å/s abgeschieden.
Die reflektierende Aluminiumschicht war etwa 800 bis 1000 nm dick.
Die resultierende Probe ist ein mit Aluminium beschichteter Acrylatverbund,
der auf einem Überzugspapier
auf PET-Basis angeordnet ist.
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Die
Adhäsion
zwischen der reflektierenden Aluminiumschicht und dem formenden Acrylatpolymer
wurde getestet. Der vorstehend hergestellte Acrylatverbund wurde
zu einer 1 Zoll auf 6 Zoll (2,54 cm auf 15,2 cm) großen Probe
geschnitten und dann an einem T-6061 Aluminiumblech befestigt, das
zuvor mit einer Klebstoffschicht aus Ethylen-Acrylsäure (EAA)
heißlaminiert
worden war, die etwa 2 Zoll auf 6 Zoll (5,08 auf 15,2 cm) groß war. Die
EAA-Schicht war etwa 0,002 bis 0,003 Zoll dick (0,05 bis 0,08 mm).
Die Probe wurde nicht vollständig
am EAA befestigt, sondern stattdessen wurde ein etwa 1 Zoll langes
Ende der Probe, absichtlich unbefestigt gelassen. Die Probe wurde
so befestigt, dass die reflektierende Aluminiumschicht in direktem
Kontakt mit dem EAA war. Die befestigte Probe wurde vor dem Testen etwa
24 Stunden bei Umgebungsbedingungen (im Allgemeinen etwa 70°F) konditioniert.
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Nach
dem Konditionieren wurde die befestigte Probe in ein Zugprüfgerät verbracht,
das unter der Handelsbezeichnung SINTECH (erhältlich von SINTECH, ein Abteilung
der MTS Systems, Eden Prairie, MN, USA) bekannt ist, und damit wurde
wie folgt der 90°-Schältest durchgeführt. Der
gesamte Aufbau (Testblech und Probe) wurde so in einen Testhalter gesteckt,
dass das Blech an mehreren Kanten festgehalten wurde, aber die Probe
exponiert war und parallel zum Boden der SINTECH-1-Einheit lag.
Das unbefestigte Ende der Probe wurde um 90° gebogen und an die obere Testklammer
der SINTECH-1 geklemmt. Die Probe wurde so zurückgezogen, dass sie mit dem
Testblech einen Winkel von 90° ergab. Die
Probe wurde mit einer konstanten Kopfgeschwindigkeit von etwa 12
Zoll/min (30 cm/min) zurückgezogen.
Da die Adhäsion
zwischen der reflektierenden Aluminiumschicht und dem EAA viel größer ist
als die Adhäsion
zwischen der reflektierenden Aluminiumschicht und dem formenden
Acrylatpolymer, trat das Versagen zwischen dem Aluminium und dem
Acrylat auf. Das heißt,
als die Probe zurückgezogen
wird, blieb das Aluminium beim EAA. Die Schälfestigkeit wurde zu etwa 0,2
lb/Zoll Breite gemessen, was den Adhäsionswert zwischen dem Aluminium
und dem Acrylat wiedergibt.
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Die
vorliegende Erfindung kann geeigneterweise in Abwesenheit jeglichen
Elements oder Punktes durchgeführt
werden, das nicht spezifisch in diesem Dokument beschrieben wurde.