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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ternäre
azeotrope, azeotrop-ähnliche
oder zeotrope Zusammensetzungen von Ammoniak (NH3),
Pentafluorethan (HFC-125) und Difluormethan (HFC-32). Die vorliegende
Erfindung betrifft ferner Prozesse der Kälteerzeugung unter Verwendung
dieser Zusammensetzungen.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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In den letzten Jahren ist argumentiert
worden, dass Chlor enthaltende Kältemittel,
die an die Atmosphäre
freigesetzt werden, einen für
die Ozonschicht der Stratosphäre
nachteiligen Einfluss haben können.
Als Folge gab es eine Entwicklung zur Eliminierung der Verwendung
und Erzeugung von Chlorfluorkohlenstoffen (CFC) und Chlorfluorkohlenwasserstoffen
(HCFC) unter einer internationalen Vereinbarung.
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Dementsprechend besteht eine Forderung
für die
Entwicklung von Kältemitteln,
die über
ein geringeres Ozonausdünnungspotential
verfügen
als die bestehenden Kältemittel,
die dennoch bei Einsetzen in der Kältetechnik akzeptable Leistungen
erreichen. Als Austauschstoffe für
CFC und HCFC sind Fluorkohlenwasserstoffe (HFC) vorgeschlagen worden,
da die HFC kein Chlor aufweisen und ihr Ozonausdünnungspotential dementsprechend
Null ist.
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In Anwendungen für die Kälteerzeugung geht ein Kältemittel
oftmals während
des Betriebs durch Leckagen in Wellendichtungen, Schlauchverbindungen,
Lötverbindungen
und gebrochenen Leitungen verloren. Darüber hinaus kann ein Kältemittel
während
der Wartungsarbeiten an der Kälteerzeugungsanlage
an die Atmosphäre
freigesetzt werden. Wenn das Kältemittel
keine reine Komponente oder eine azeotrope oder azeotrop-ähnliche
Zusammensetzung hat, kann sich die Kältemittelzusammensetzung verändern, wenn
sie ausläuft
oder aus der Kälteerzeugungsanlage
an die Atmosphäre
freigesetzt wird, was dazu führen
kann, dass das Kältemittel
entflammbar wird oder eine geringe Kälteleistung hat.
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Dementsprechend ist es wünschenswert,
als ein Kältemittel
eine einzige fluorierte Kohlenwasserstoff- oder azeotrope oder azeotrop-ähnliche
Zusammensetzung zu verwenden, die einen oder mehrere fluorierte Kohlenwasserstoffe
enthält.
Eine der Alternativen einer azeotropen Zusammensetzung, die bereits
als Chlordifluormethan (HCFC-22) bezeichnet wird, ist eine Mischung
von 50/50 Gew.-% von Difluormethan und Pentafluorethan.
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Kältemittelzusammensetzungen,
die nichtazeotrop sind, d. h. "zeotrop", können in
bestimmten Dampfverdichtersystemen nützlich sein. Zeotrope Mischungen
können über einen
breiten Temperaturbereich unter Bedingungen des konstanten Druckes
sieden und in dem Verdampfer und dem Kondensator einen Temperaturabfall
erzeugen. Dieser Temperaturabfall verringert die zum Betrieb des
Systems erforderliche Energie, indem der Vorteil des Lorenzschen
Kreisprozesses genutzt wird. Das bevorzugte Verfahren umfasst die
Verwendung eines Gegenstromverdampfer- und/oder von Kondensator-Wärmeaustauschern, in denen das
Kältemittel
und das Wärmeübertragungsmittel
im Gegenstrom strömen.
Dieses Verfahren verringert die Temperaturdifferenz zwischen dem
verdampfenden und kondensierenden Kältemittel, bewahrt jedoch eine
ausreichend hohe Temperaturdifferenz zwischen dem Kältemittel
und dem externen Wärmeübertragungsmittel,
um die Wärme
wirksam zu übertragen.
Ein anderer Vorteil dieser Art des Systems besteht darin, dass die
Druckdifferenzen ebenfalls auf ein Minimum herabgesetzt werden. Dieses
kann zu einer Verbesserung des Wirkungsgrades und/oder der Leistung
gegenüber
den konventionellen Systemen führen.
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Aus den vorgenannten Gründen besteht
ein Bedarf für
ternäre
Zusammensetzungen, die als Kältemittel
verwendbar sind und speziell als Alternativen mit hoher Leistung
und hohem Wirkungsgrad für
binäre
Zusammensetzungen von Difluormethan und Pentafluorethan.
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Die JP-A-07/188687 offenbart zahlreiche
Verbindungen und unspezifische Mischungen als Kältemittel.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung richtet
sich auf ternäre
Zusammensetzungen, die Ammoniak, Pentafluorethan und Difluormethan
aufweisen und die vorgenannten Anforderungen an ein Kältemittel
erfüllen,
und betrifft auch Alternativen hoher Leistung und hohen Wirkungsgrades
im Bezug auf binäre
Zusammensetzungen von Difluormethan und Pentafluorethan. Die Zusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung schließen azeotrope, azeotrop-ähnliche
und zeotrope Zusammensetzungen von Ammoniak, Pentafluorethan und
Difluormethan ein. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner Verfahren
zum Erzeugen von Wärme
oder Kälte
unter Verwendung von Ammoniak, Pentafluorethan und Difluormethan
aufweisenden ternären
Zusammensetzungen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Es zeigen:
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1 ein
ternäres
Zustandsdiagramm, das mit Dreieckkoordinaten dargestellt ist und
die erfindungsgemäßen ternären Kältemittelzusammensetzungen
beschreibt;
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2 eine
graphische Darstellung der Verhältnisse
der Leistungsziffer (COP) für
Ammoniak und die Fluormethan/Pentafluorethan in Abhängigkeit
von der Kondensatortemperatur;
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3 eine
graphische Darstellung der Verhältnisse
der Kühlleistung
für Ammoniak/Pentafluorethan/Difluormethan
und Difluormethan/Pentafluorethan in Abhängigkeit von der Kondensatortemperatur.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft
die Entdeckung von speziellen ternären Kältezusammensetzungen von Ammoniak
(NH3, normaler Siedepunkt –33,4°C), Pentafluorethan
(HFC-125, CF3CHF2, normaler Siedepunkt –48,5°C) und Difluormethan
(HFC-32, CH2F2,
normaler Siedepunkt – 51,7°C). Ternäre Zusammensetzungen,
die 1% bis 98 Gew.-% Ammoniak, Pentafluorethan und Difluormethan
aufweisen, sind als Kältemittel verwendbar
und speziell als Hochleistungsalternativen und Alternativen mit
hohem Wirkungsgrad im Bezug auf binären Mischungen von Difluormethan
und Pentafluorethan.
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Unter "azeotrop" wird eine konstant siedende Flüssigkeitsmischung
von zwei oder mehreren Substanzen verstanden, die sich wie eine
reine Verbindung verhält.
Eine Möglichkeit
zur Charakterisierung einer azeotropen Zusammensetzung ist die,
dass der durch partielle Verdampfung oder Destillation der Flüssigkeit
erzeugte Dampf die gleiche Zusammensetzung hat wie die Flüssigkeit,
aus der er verdampft oder destilliert worden ist, d. h. die Mischung
destilliert/refluxiert ohne Zusammensetzungsänderung. Konstant siedende
Zusammensetzungen zeichnen sich als azeotrop aus, da sie im Vergleich
zu den nichtazeotropen Mischungen derselben Komponenten ein Maximum
oder Minimum des Dampfdruckes oder Siedepunktes zeigen.
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Unter einer "azeotrop-ähnlichen" Zusammensetzung wird eine konstant
siedende oder im Wesentlichen konstant siedende flüssige Mischung
von zwei oder mehreren Substanzen verstanden, die sich wie eine reine
Verbindung verhalten. Eine der Möglichkeiten
zur Charakterisierung einer azeotropähnlichen Zusammensetzung ist
die, dass der durch partielle Verdampfung oder Destillation der
Flüssigkeit
erzeugte Dampf im Wesentlichen die gleiche Zusammensetzung hat wie
die Flüssigkeit,
aus der er verdampft ist oder destilliert wurde, d. h. die Mischung
destilliertlrefluxiert ohne wesentliche Änderung der Zusammensetzung.
Eine andere Möglichkeit
zur Charakterisierung einer azeotrop-ähnlichen Zusammensetzung ist
die, dass der Dampfdruck beim Blasenbildungspunkt und der Dampfdruck
bei Taupunkttemperatur der Zusammensetzung bei einer speziellen
Temperatur weitgehend gleich sind. Hiernach ist eine Zusammensetzung
dann azeotrop-ähnlich,
wenn nach Entfernung von 80 Gew.-% der Zusammensetzung beispielsweise
durch Verdampfung oder Abtreiben die Differenz des im Dampfdruck
zwischen der ursprünglichen
Zusammensetzung und der zurückbleibenden Zusammensetzung,
nachdem 80 Gew.-% der ursprünglichen
entfernt worden sind, kleiner ist als etwa 10%. Sofern ein Azeotrop
vorliegt, besteht keine Differenz im Dampfdruck zwischen der ursprünglichen
Zusammensetzung und der Zusammensetzung, die zurückbleibt, nachdem 80 Gew.-%
der ursprünglichen
Zusammensetzung entfernt worden sind.
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In die vorliegende Erfindung einbezogen
sind spezielle ternäre
Zusanmensetzungen, die wirksame Mengen von Ammoniak, Pentafluorethan
und Difluormethan aufweisen und die azeotrope oder azeotropähnliche
Zusammensetzungen bilden. Diese Zusammensetzungen werden festgelegt
durch die eingeschlossene Fläche
der folgenden Linien in 1,
bei dem es sich um ein ternäres
Zustandsdiagramm von NH3 (Ammoniak), HFC-125
(Pentafluorethan) und HFC-32 (Difluormethan) handelt: eine gerade
Linie, die den Punkt A (NH3/HFC-125/HFC-32
= 1/1/98 Gew.-%) verbindet mit dem Punkt B (NH3/HFC-125/HFC-32 = 23/1/76 Gew.-%);
eine gerade Linie, die den Punkt B verbindet mit dem Punkt C (NH3/HFC-125/HFC-32
= 40/59/1 Gew.-%); eine gerade Linie, die den Punkt C verbindet
mit dem Punkt D (NH3/HFC-125/HFC-32 = 1/98/1 Gew.-%); und eine
gerade Linie, die den Punkt D verbindet mit Punkt A, worin die Zusammensetzung
festgelegt ist, die durch das Vieleck ABCD eingeschlossen ist, und
einen Dampfdruck von 873 kPa bis 1.204,3 kPa bei einer Temperatur
von 12,7°C
hat und worin, nachdem 80 Gew.-% der Zusammensetzung verdampft oder durch
Sieden abgetrieben wurden, der Dampfdruck der verbleibenden Zusammensetzung
gegenüber
dem Dampfdruck der Zusammensetzung vor dem Verdampfen oder Abtreiben
durch Sieden um 10% oder weniger verändert worden ist. Eine zweite
azeotrop-ähnliche
Zusammensetzung wird festgelegt durch die Fläche, die eingeschlossen ist
durch die folgenden Linien: eine gerade Linie, die den Punkt E (NF33/HFC-125/HFC-32 = 88/1/11 Gew.-%) verbindet
mit dem Punkt G (NH3/HFC-125/HFC-32 = 98/1/1
Gew.-%); eine gerade Linie, die den Punkt G verbindet mit dem Punkt
F (NH3/HFC-125/HFC-32 = 88/11/1 Gew.-%);
und eine gerade Linie, die den Punkt F verbindet mit dem Punkt E,
wobei die Zusammensetzung, die festgelegt ist durch die Fläche, die durch
das Dreieck EFG eingeschlossen wird einen Dampfdruck von 1.022,2
kPa bis 1.109,4 kPa bei einer Temperatur von 25°C hat und worin, nachdem 80
Gew.-% der Zusammensetzung verdampft oder durch Sieden abgetrieben
wurden, der Dampfdruck der verbleibenden Zusammensetzung gegenüber dem
Dampfdruck der Zusammensetzung vor dem Verdampfen oder Abtreiben
durch Sieden um 10% oder weniger verändert worden ist.
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Ein bevorzugter Zusammensetzungsbereich
sind 5% bis 25 Gew.-% NH3, 1% bis 94 Gew.-%
HFC-125 und 1% bis
94 Gew.-% HFC-32, wobei ein besonders bevorzugter Bereich 5% bis
20 Gew.-% NH3 sind, 1% bis 89 Gew.-% HFC-125
und 1% bis 89 Gew.-% HFC-32, und wobei ein am meisten bevorzugter
Zusammensetzungsbereich 5% bis 15 Gew.-% NH3 sind,
20% bis 70 Gew.-% HFC-125 und 20% bis 70 Gew.-% HFC-32.
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Bei Zusammensetzungen, die azeotrop
sind, gibt es Zusammensetzungsbereiche um den Azeotrop-Punkt, die bei einem
beim Maximum siedenden Azeotrop Siedepunkte bei einem speziellen
Druck höher als
der der reinen Komponenten der Zusammensetzung bei diesem Druck
haben und Dampfdrücke
bei einer speziellen Temperatur unterhalb der der reinen Komponenten
der Zusammensetzung bei dieser Temperatur haben; und die bei einem
beim Minimum siedenden Azeotrop Siedepunkt bei einem speziellen
Druck unterhalb dem der reinen Komponenten der Zusammensetzung bei
diesem Druck haben und Dampfdrücke
bei einer speziellen Temperatur oberhalb der der reinen Komponenten
der Zusammensetzung bei dieser Temperatur haben. Siedetemperaturen
und Dampfdrücke
oberhalb oder unterhalb derjenigen der reinen Komponenten werden
durch unerwartete zwischenmolekulare Kräfte zwischen und unter den
Molekülen
der Zusammensetzungen hervorgerufen, bei denen es sich um eine Kombination
von abstoßenden
und anziehenden Kräften handeln
kann, wie beispielsweise Van der Waalssche Kräfte und Wasserstoffbindung.
Die Dampfdrücke
der reinen Komponenten der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen bei 12,7°C sind: Ammoniak
(674,2 kPa), Pentafluorethan (985,4 kPa) und Difluormethan (1.194,6
kPa).
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Der Bereich von Zusammensetzungen,
die bei einem speziellen Druck ein Maximum oder Minimum des Siedepunktes
haben oder bei einer speziellen Temperatur ein Maximum oder Minimum
des Dampfdruckes, müssen
aber nicht koextensiv mit dem Bereich der Zusammensetzungen sein,
die eine Dampfdruckänderung
kleiner als etwa 10% haben, wenn 80 Gew.-% der Zusammensetzung verdampft
sind. In solchen Fällen,
wo der Bereich der Zusammensetzungen, die ein Maximum oder Minimum
der Siedetemperaturen bei einem speziellen Druck haben oder ein
Maximum oder Minimum der Dampfdrücke
bei einer speziellen Temperatur haben, breiter ist als der Bereich
der Zusammensetzungen, die eine Dampfdruckänderung kleiner als etwa 10%
haben, wenn 80 Gew.-% der Zusammensetzung verdampft sind, hält man die
unerwartet auftretenden zwischenmolekularen Kräfte nichtsdestoweniger insofern
für bedeutend,
dass die Kältemittelzusammensetzungen,
die über
solche Kräfte
verfügen,
dass sie im Wesentlichen nicht konstant sieden, unerwartete Zunahmen
des Leistungsvermögens
oder des Wirkungsgrades gegenüber
den Komponenten der Kältemittelzusammensetzung
zeigen können.
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Unter "zeotrop" wird eine nicht konstant siedende Flüssigkeitsmischung
von zwei oder mehreren Substanzen verstanden. Zeotrope Mischungen
sieden über
einen breiten Temperaturbereich unter Bedingungen des konstanten
Druckes und erzeugen einen Temperaturabfall in dem Verdampfer und
Kondensator. Dieser Temperaturabfall kann die für den Betrieb des Systems erforderliche
Energie senken, indem der Vorteil des Lorenzschen Kreisprozesses
genutzt wird. Das bevorzugte Verfahren umfasst die Anwendung von
Gegenstromverdampfer- und/oder Kondensator-Wärmeaustauschern, in denen das
Kältemittel
und das Wärmeübertragungsmittel
im Gegenstrom strömen.
Dieses Verfahren verringert die Temperaturdifferenz zwischen dem verdampfenden
und kondensierenden Kältemittel,
bewahrt jedoch eine ausreichend hohe Temperaturdifferenz zwischen
dem Kältemittel
und dem externen Wärmeübertragungsmittel,
um für
die Wärmeübertragung
wirksam zu sein. Ein anderer Vorteil dieses Typs des Systems besteht
darin, dass die Druckdifferenzen ebenfalls auf ein Minimum herabgesetzt
werden. Dieses kann zu einer Verbesserung des Energiewirkungsgrades und/oder
des Leistungsvermögens
gegenüber
den konventionellen Systemen führen.
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Eine Zusammensetzung ist hierin dann
zeotrop, wenn, nachdem 80 Gew.-% der Zusammensetzung beispielsweise
durch Verdampfen oder Abtreiben entfernt worden sind, die Differenz
im Dampfdruck zwischen der ursprünglichen
Zusammensetzung und der Zusammensetzung, die zurückbleibt, nachdem 80 Gew.-%
der ursprünglichen
Zusammensetzung entfernt worden sind, größer als etwa 10% ist.
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Wirksame Mengen von Ammoniak, Pentafluorethan
und Difluormethan, die zeotrope Zusammensetzungen bilden und die
in den Heiz- und Kälteprozessen
der vorliegenden Erfindung zur Anwendung gelangen, lassen sich festlegen
durch die Fläche,
die eingeschlossen wird durch die folgenden Linien in 1, bei dem es sich um ein
ternäres
Zustandsdiagramm von NH3 (Ammoniak), HFC-125
(Pentafluorethan) und HFC-32 (Difluormethan) handelt: eine gerade
Linie, die den Punkt B mit dem Punkt E verbindet (die Punkte sind
hierin bereits definiert worden); eine gerade Linie, die den Punkt
E mit dem Punkt F verbindet; eine gerade Linie, die den Punkt F
mit dem Punkt C verbindet und eine gerade Linie, die den Punkt C
mit dem Punkt B verbindet, worin die Zusammensetzung festgelegt
ist durch die Fläche,
die eingeschlossen wird durch das Vieleck BCEF, einen Dampfdruck
von 1.109,4 kPa bis 1.602,9 kPa bei einer Temperatur von 25°C hat, und
worin, nachdem 80 Gew.-% der Zusammensetzung verdampft oder durch
Sieden abgetrieben worden sind, der Dampfdruck der zurückbleibenden
Zusammensetzung sich gegenüber
dem Dampfdruck der Zusammensetzung vor der Verdampfung oder dem
Abtreiben durch Sieden um mehr als 10% verändert hat. Eine bevorzugte
zeotrope Zusammensetzung weist 50% bis 70 Gew.-% NH3 auf,
1% bis 49 Gew.-% HFC-32 und 1% bis 49 Gew.-% HFC-125.
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Für
die Aufgaben der vorliegenden Erfindung wird "wirksame Menge" als diejenige Menge jeder Komponenten
der erfindungsgemäßen Zusammensetzungen
festgelegt, die beim Vereinigen zur Erzeugung einer azeotropen,
azeotrop-ähnlichen
oder zeotropen Zusammensetzung entsprechend der Festlegung hierin
führt. Im
Fall von azeotropen und azeotrop-ähnlichen Zusammensetzungen
schließt
diese Definition die Mengen jeder Komponente ein, wobei die Mengen
in Abhängigkeit
von dem auf die Zusammensetzung aufgebrachten Druck variieren können, so
lange die azeotropen oder azeotrop-ähnlichen Zusammensetzungen
bei den unterschiedlichen Drücken
weiter bestehen, jedoch mit möglichen
unterschiedlichen Siedepunkten. Eine "wirksame Menge" schließt daher die Mengen, die beispielsweise
in Gew.-% angegeben werden können,
jeder Komponente der Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung
ein, die azeotrope, azeotrop-ähnliche
oder zeotrope Zusammensetzungen bei anderen Temperaturen oder Drücken bilden
können,
wie sie hierin beschrieben wurden.
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So ist es tatsächlich möglich, eine konstant siedende
Mischung, die in Abhängigkeit
von den gewählten
Bedingungen unter verschiedenen Erscheinungsformen auftreten kann,
mit Hilfe irgendeines der verschiedenen Kriterien zu charakterisieren:
- – die
Zusammensetzung kann als ein Azeotrop von A, B, C (und D...) definiert
werden, da der bloße
Begriff "Azeotrop" sowohl zugleich
definitiv als auch einschränkend
ist und fordern, dass effektive Mengen von A, B, C (und D...) für diese
eindeutige Zusammensetzung der Substanz eine konstant siedende Zusammensetzung
sind.
- – dem
Fachmann auf dem Gebiet ist durchaus bekannt, dass bei unterschiedlichen
Drücken
die Zusammensetzung eines bestimmten Azeotrops mindestens bis zu
einem gewissen Grad variieren wird und Änderungen des Druckes ebenfalls
mindestens bis zu einem gewissen Grad die Siedepunkttemperatur ändern. Damit
stellt ein Azeotrop von A, B, C (und D...) eine eindeutige Beziehung
dar allerdings mit variabler Zusammensetzung, die von der Temperatur
und/oder dem Druck abhängt.
Daher werden oftmals zur Definition von Azeotropen Zusammensetzungsbereiche
anstatt konstante Zusammensetzungen verwendet.
- – die
Zusammensetzung kann als eine spezielle Beziehung in Gew.-% oder
Mol.-% von A, B, C (und D...) definiert werden, obgleich erkennbar
ist, dass derartige spezielle Werte lediglich eine der speziellen
Beziehungen zeigt und in Wirklichkeit eine Reihe derartiger Beziehungen,
die durch A, B, C (und D...) dargestellt werden, für ein durch
den Einfluss von Druck variiertes bestimmtes Azeotrop bestehen.
- – ein
Azeotrop von A, B, C (und D...) lässt sich charakterisieren,
indem die Zusammensetzungen als ein Azeotrop festgelegt werden,
das durch einen Siedepunkt bei einem vorgegebenen Druck charakterisiert
ist, wodurch kennzeichnende Merkmale gegeben sind, ohne den Geltungsbereich
der Erfindung durch eine speziellen numerische Zusammensetzung unzulässig zu
beschränken
die lediglich beschränkt
ist durch und so genau ist wie das verfügbare analytische Gerät.
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Die Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können
mit Hilfe jeder beliebigen geeigneten Methode hergestellt werden,
einschließlich
Mischen oder Vereinigen der gewünschten
Mengen. Eine bevorzugte Methode ist das Einwiegen der gewünschten
Mengen der Komponenten und ihr anschließendes Vereinigen in einem
geeigneten Behälter.
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BEISPIELE
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Nachfolgend werden spezielle Beispiele
gegeben, die die Erfindung veranschaulichen. Sofern nicht anders
festgelegt, sind darin alle Prozentangaben auf Gewicht bezogen.
Es gilt als selbstverständlich,
dass diese Beispiele lediglich veranschaulichend sind und in keiner
Weise als den Geltungsbereich der Erfindung einschränkend zu
interpretieren sind.
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BEISPIEL 1 – PHASENUNTERSUCHUNG
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Es wurde eine Phasenuntersuchung
an Zusammensetzungen auf Difluormethan, Pentafluorethan und Ammoniak
ausgeführt,
worin die Zusammensetzung variiert und die Dampfdrücke bei
konstanter Temperatur gemessen wurden. Es wurde eine azeotrope Zusammensetzung
erhalten, was sich durch das Maximum des beobachteten Dampfdruckes
zeigt und die wie folgt gekennzeichnet ist:
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BEISPIEL 2 – EINFLUSS
VON DAMPFLECKAGE AUF DEN DAMPFDRUCK BEI 12,7°C
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Es wurde ein Behälter bei 12,7°C mit einer
Ausgangszusammensetzung beschickt und der Anfangsdampfdruck der
Zusammensetzung gemessen. Die Zusammensetzung ließ man aus
dem Behälter
austreten, während
die Temperatur konstant bei 12,7°C
gehalten wurde, bis 80 Gew.-% der Anfangszusammensetzung entfernt
waren, zu welchem Zeitpunkt der Dampfdruck der im Behälter verbleibenden
Zusammensetzung gemessen wurde. Die Ergebnisse sind nachfolgend
zusammengestellt.
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Die Ergebnisse dieses Beispiels zeigen,
dass azeotrope oder azeotrop-ähnliche
Zusammensetzungen vorliegen, wenn, nachdem 80 Gew.-% einer ursprünglichen
Zusammensetzung entfernt sind, der Dampfdruck der verbleibenden
Zusammensetzung kleiner ist als etwa 10% des Dampfdruckes der ursprünglichen Zusammensetzung
bei einer Temperatur von 12,7°C.
Dieses Beispiel zeigt auch einen Maximaldruck des Azeotrops bei
einer Zusammensetzung von 3,5/3,1/93,4 Gew.-% NH3/HFC-125/HFC-32.
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BEISPIEL 3 – EINFLUSS
VON DAMPFLECKAGE AUF DEN DAMPFDRUCK BEI 25°C
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Es wurde ein Behälter bei 25°C mit einer Ausgangszusammensetzung
beschickt und der Anfangsdampfdruck der Zusammensetzung gemessen.
Die Zusammensetzung ließ man
aus dem Behälter
austreten, während
die Temperatur konstant bei 25°C
gehalten wurde, bis 80 Gew.-% der Anfangszusammensetzung entfernt
waren, zu welchem Zeitpunkt der Dampfdruck der im Behälter verbleibenden
Zusammensetzung gemessen wurde. Die Ergebnisse sind nachfolgend
und in 1 zusammengestellt.
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Die Ergebnisse dieses Beispiels zeigen,
dass azeotrope oder azeotrop-ähnliche
Zusammensetzungen vorliegen, wenn, nachdem 80 Gew.-% einer ursprünglichen
Zusammensetzung entfernt sind, der Dampfdruck der verbleibenden
Zusammensetzung kleiner ist als etwa 10% des Dampfdruckes der ursprünglichen Zusammensetzung
bei einer Temperatur von 25°C.
Dieses Beispiel zeigt außerdem,
dass zeotrope Zusammensetzungen vorliegen, wenn, nachdem 80 Gew.-%
einer ursprünglichen
Zusammensetzung entfernt sind, der Dampfdruck der verbleibenden
Zusammensetzung größer ist
als etwa 10% des Dampfdruckes der ursprünglichen Zusammensetzung. Für Vergleichszwecke
wurden die kommerziellen Kältemittel HFC-32/HFC-125/HFC-134a
(23/25/52 Gew.-%) als zeotrop angesetzt werden. Im Verlaufe einer ähnlichen Dampfleckage änderte sich
der Dampfdruck von HFC-32/HFC-125/HFC-134a (23/25/52 Gew.-%) von
1.185,2 kPa bis 896,5 kPa, was gleichwertig mit einer Dampfdruckänderung
von 24,4% ist.
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BEISPIEL 4 – KÄLTEMITTELLEISTUNG
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Die folgende Tabelle zeigt die Leistung
verschiedener Kältemittel.
Die Daten beruhen auf folgenden Bedingungen:
Verdampfertemperatur
5°C
Kondensatortemperatur
50°C
Rücklaufgastemperatur
25°C
keine
Unterkühlung
isentroper
Wirkungsgrad des Verdichters 100%
In die Kühlleistung ist die Überhitzungswärme einbezogen.
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Die Kälteleistung beruht auf einen
Verdichter mit konstanter Verdrängung
von 0,1 m3/min bei 100% isentroper Kompression.
Die Leistung soll die Enthalpieänderung
des Kältemittels
in dem Verdampfer pro "Pound" umlaufendes Kältemittel
angeben, d. h. die durch das Kältemittel
in den Verdampfer pro Zeiteinheit abgeführte Wärme. Der Kälteleistungskoeffizient (COP)
soll das Verhältnis
der Leistung zu der Verdichterarbeit bezeichnen und ist ein Maß für den Energiewirkungsgrad
des Kältenttels.
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Die Ergebnisse dieses Beispiels zeigen,
dass ein Zusatz von NH3 zu HFC-32/HFC-125,
wie aus einem Vergleich einer 50/50 Gew.-%-Mischung von HFC-32/HFC-125
zu 15/35/50 Gew.-% NH3/HFC-125/HFC-32 hervorgeht,
zu einer deutlichen Verbesserung der Leistung und des COP-Wertes
sowie zu einem geringeren Verdichter-Ausstoßdruck führt. Ein Zusatz von HFC-125
zu NH3/HFC-32 führt, wie aus einem Vergleich
von 50/50 Gew.-% NH3/HFC-32 mit 15/35/50
Gew.-% NH3/HFC-125/HFC-32 hervorgeht zu
einer deutlichen Verbesserung der Leistung, zu einer geringeren
Ausstoßtemperatur
und einer verringerten Fraktionierung in dem Kondensator und Verdampfer.
Ein Zusatz von HFC-32 zu NH3/HFC-125 verbessert deutlich
die Leistung, wie aus einem Vergleich von 20/80 Gew.-% NH3/HFC-125 mit 20/50/30 Gew.-% NH3/HFC-125/HFC-32
hervorgeht. Die Zusammensetzungen von NH3/HFC-125/HFC-32
zeigen außerdem
eine im Vergleich zu HCFC-22 verbesserte Leistung.
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BEISPIEL 5 – EINFLUSS
DER KONDENSATORTEMPERATUR AUF COP UND LEISTUNG
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Die folgende Tabelle zeigt den Einfluss
von COP und Leistung in Abhängigkeit
von der Kondensatortemperatur. Diese Daten sind außerdem in 2 und 3 dargestellt. Die Ergebnisse zeigen,
dass der COP-Wert und die Leistung von 50/50 Gew.-% HFC-32/HFC-125
stärker
abnehmen als bei NH3/HFC-125/HFC-32-Zusammensetzungen, wenn die
Temperatur des Kondensators zunimmt. Dieses zeigt eine verbesserte
Leistung von NH3/HFC-125/HFC-32-Zusammensetzungen
unter Bedingungen einer höheren
Umgebungstemperatur.
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WEITERE VERBINDUNGEN
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Andere Komponenten, wie beispielsweise
aliphatische Kohlenwasserstoffe, die über eine Siedetemperatur von
etwa –100° bis 100°C verfügen, Fluorkohlenwasserstoff-Alkane
mit einer Siedetemperatur von etwa –100° bis 100°C, Hydrofluorpropane mit einer
Siedetemperatur zwischen etwa 0° und
100°C, Kohlenwasserstoffester
mit einer Siedetemperatur zwischen etwa 0° und 100°C, Chlorfluorkohlenwasserstoffe
mit einer Siedetemperatur zwischen etwa –100° bis 100°C, Fluorkohlenwasserstoffe mit
einer Siedetemperatur von etwa –100° bis 100°C, Chlorkohlenwasserstoffe mit
einer Siedetemperatur zwischen etwa –100° bis 100°C, Chlorkohlenstoffe und perfluorierte
Verbindungen, können
in geringen Mengen den vorstehend beschriebenen azeotropen oder
azeotropähnlichen
Zusammensetzungen zugesetzt werden, ohne dass deren Eigenschaften wesentlich
verändert
werden, einschließlich
das Verhalten des konstanten Siedens der Zusammensetzungen.
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Den neuartigen Zusammensetzungen
der Erfindung können
für eine
Vielzahl von Aufgaben Additive, wie beispielsweise Schmiermittel,
Korrosionsinhibitoren, Tenside, Stabilisiermittel, Farbstoffe und
andere geeignete Materialien unter den Voraussetzungen zugesetzt
werden, dass sie die grundlegenden und neuartigen Merkmale der vorliegenden
Erfindung nicht wesentlich beeinträchtigen. Bevorzugte Schmiermittel
schließen Ester
ein, die ein Molekulargewicht größer als
25 haben.