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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Überziehen
von Tabletten. Hier ist der Ausdruck „Tabletten" in einem sehr breiten Sinn gebraucht,
der innerhalb der Arnzeimittelindustrie nicht nur Tabletten an sich,
sondern auch Pillen und Kapseln, und in der Düngungs- und Agrochemie-Industrie
Pellets und Granule umfasst.
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Die Erfindung ist somit nicht auf
einen spezifischen industriellen Bereich begrenzt, sondern ist in Verbindung
mit dem Überziehen
jeglicher Art von Körpern
mit einer mittleren Partikelgrösse
im Bereich von ca. 2–50
mm, insbesondere von 3–25
mm, anwendbar.
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Überziehvorgänge sind
auch in verschiedenen anderen Industriebereichen als dem vorerwähnten wichtig,
wie etwa in der Reinigungsmittel-Industrie und in der Süsswaren-
und Nahrungsmittelindustrie sowie bei der Herstellung von Katalysatoren.
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Beschichtung kann für verschiedene
Zwecke vorgenommen werden, z. B. um eine gewünschte Farbe oder andere visuelle
Verbesserungen zu erzielen, zum Erhalt einer anhaltenden oder auf
andere Weise kontrollierten Freigabe von wirksamen Ingredienzen,
zum Schutze der Tabletten gegen Feuchtigkeit und Sauerstoff von
der Umgebung, zum Erhöhen der
Beständigkeit
gegen Abrasion und zur Verhinderung von Staubbildung bei der Abfertigung
der Tabletten.
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Meist erfolgt das Überziehen
von Tabletten unter Anwendung desselben Verfahrens wie in den letzten
50 Jahren, d. h. Überziehen
in dem Pfannenüberzieher,
obwohl der Apparat ernsthafte Nachteile aufweist.
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Diese Nachteile beruhen auf der Tatsache, dass
in der Pfanne nur eine Seite der Oberflächen der Tabletten einem Besprühen von Überzugflüssigkeit
auf einmal ausgesetzt ist. Der Apparat weist auch den Nachteil auf,
dass die Einlasstemperatur des Trocknungsgases niedriger sein muss
als die maximal erlaubte Produkttemperatur. Dies macht die Verdampfungskapazität des Verfahrensgases
gering und erfordert eine niedrige Sprühmenge, welches zu einem langandauernden
Verfahren führt.
Ausserdem muss eine sehr mässige
Sprühmenge
benutzt werden, um zu verhindern, dass die Tabletten beim Überziehen
zusammenkleben, welches auch die Abfertigungskapazität beeinträchtigt.
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Aufgrund dieser mit dem Pfannenüberzieher verbundenen
Nachteile sind zum Überziehen
von Partikelmaterial oder kleineren Körpern, wie etwa Granulen, Pellets
oder Kristallen, mehrere Verfahren vorgeschlagen worden.
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Die erste Verbesserung war die Benutzung eines
Fliessbettes zum Suspendieren des Produktes. Die Überzugslösung wurde
auf das Produkt als ein Sprühen
von oben entgegengesetzt zum Luftstrom aufgetragen. Im Vergleich
zu dem Pfannenüberzieher
war die Trocknungskapazität
aufgrund der Trocknungsfähigkeit
der fluidisierenden Luft erhöht.
Jedoch war die Einlasstemperatur der Trocknungs-/Fluidisierungsluft
durch die maximal akzeptierbare Produkttemperatur begrenzt.
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Zur Verbesserung der Effektivität beim Überziehen
wird im US Patent Nr. 2 648 609 (Wurster) vorgeschlagen die Trocknungs-
und Suspendierluft einem Wirbelstrom auszusetzen, indem man sie
durch Kanäle
in einer rotierenden Scheibe leitet, bevor sie unter einem Gitter, über welches
die zu überziehenden
Tabletten passieren, eingeführt
wird. Zweck der Anwendung eines wirbelnden Luftstroms war es den Tabletten eine
rüttelnde
Wirkung zu verleihen, um deren Überziehen
mehr gleichmässig
zu machen. Bei diesem Verfahren wurde die Überziehflüssigkeit in gleicher Richtung
mit dem Luftstrom aufgetragen, welches eine höhere Einlasstemperatur der
Trocknungsluft ermöglicht,
aber die Behandlung der Tabletten war aufgrund der Berührung zwischen
den Tabletten unter deren rüttelnder
Bewegung ziemlich hart. Ausserdem war das durch den Wirbelstrom
von Trocknungsluft erzeugte Rütteln
für eine
gleichmässige
Verteilung des Überziehsprühs auf allen
Oberflächen
jedes Partikels nicht ausreichend.
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Ausserdem sind Verfahren, die eine
echte Fluidisation der zu überziehenden
Partikeln mit sich führen;
für Tabletten
der unter anderem in der Arnzeimittelindustrie üblichen Grösse weniger geeignet, da die
Partikeln aufgrund ihrer Grösse
und Form nicht einfach fluidisiert werden können. Deshalb wurde das Fliessbett
in ein sogenanntes Sprudelbett geändert. In dieser Ausgestaltung
sind die Perforierungen am Boden des Bettes für die Behandlungsluft in einer oder
mehreren Stellen gesammelt, so dass die Behandlungsluft bei diesen
Punkten genügend
Geschwindigkeit aufweist, um die Tabletten pneumatisch zu transportieren.
Die Zerstäuberdüse ist am Boden
des Fliessbetts auf demselben Platz wie die Perforierungen angeordnet.
Die Überziehflüssigkeit wird
anschliessend in derselben Richtung wie die Bewegung der Tabletten,
d. h. in Gleichstromsrichtung, aufgetragen. Dadurch, dass die Behandlungsluft
eingeleitet wird, wo die Zerstäubungsdüse(n) plaziert
ist (sind) und das Produkt somit gegenwärtig ist, und Sprühtropfen
und Trocknungsluft sich alle in derselben Richtung bewe gen, ist
die Wärme-
und Massenüberführung rationell.
Diese Anderung in der Ausführung
erlaubt auch eine höhere
Einlasstemperatur als die maximal akzeptierbare Produkttemperatur,
weil die Verdampfungswärme
das Produkt abgekühlt
hat. Obwohl diese Ausgestaltung mehr rationell als frühere Ausführungen
war, wies es eine ziemlich begrenzte Kapazität der Anlage auf. Die Produktschicht-Dicke
war begrenzt, weil die Behandlungsluft die Tabletten sprudeln halten
musste. Auch hier musste zwischen den Düsen ein minimaler Abstand vorhanden sein,
um ein Überlagern
zu vermeiden. Eine Vorrichtung dieser Ausgestaltung ist in US Patent
Nr. 4 749 595 (Honda et al.) beschrieben.
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Auch das US Patent Nr. 5 145 650
(Hüttlin) beschreibt
eine Fliessbett-Vorrichtung mit einer Mehrzahl von Düsen. Obwohl
der Anvrendungsbereich als einschliesslich Überziehen von Tabletten angegeben
ist, scheint die Vorrichtung meist für Verarbeitung und Agglomeration
kleinerer Partikeln geeignet zu sein. Zarte und bröckelige
Tabletten würden durch
das langanhaltende Verbleiben im Fliessbett beschädigt werden.
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US Patent Nr. 3 253 944 (Wurster)
beschreibt ein Verfahren, bei welchem die zu überziehenden Partikeln einem
zyklischen Strom ausgesetzt werden. Anstelle der zufälligen Partikelbewegungscharakteristik
bei Fliessbetten strömt
ein Teil der Partikeln nach oben, wobei sie zerstreut werden, und
der Rest der Partikeln strömt
nach unten. Der Strom wird erzeugt, indem Trocknungsgas und strömende Luft bei
verschiedener Stärke
durch mehrere Stellen am Boden der Trockenkammer eingeleitet werden,
beispielsweise durch Löcher
oder andere Perforationen, die in einem be stimmten Muster in erwähntem Boden verteilt
sind. Mittlerweile hat es sich gezeigt, dass der aufwärts Partikelstrom,
der zerstreut wird, und der abwärts
Partikelstrom, der getrocknet wird, nicht einfach getrennt gehalten
werden können,
und dass der gegenseitige Kontakt zwischen erwähnten zwei Partikelströmen das
Verfahren erheblich stört.
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Deshalb erzielte man eine weitere
Verbesserung in der Beschichtungstechnologie durch Einführung eines
Rohres oder eines Trennmittels, welches rund um die Perforierungen
an der Stelle, wo die Behandlungsluft eintritt und die Zerstäubungsdüse angeordnet
ist, plaziert ist. Beispiele einer solchen Aussteuer sind im US
Patent Nr. 3 241 520 (Wurster et al.) beschrieben. Das als Trennmittel
dienende Rohr löste
zwei erhebliche Probleme des Sprudelbetts: Die Produktschicht konnte
vergrössert
werden, da das Rohr freie Passage des beschichteten Produktes ermöglichte,
und es löste
das Problem von Überlagerung
bei dem Vorhandensein von mehreren Zerstäubungsdüsen in demselben Gehäuse. Diese
Aussteuer erwies sich zum Überziehen
verhältnismässig kleiner
Gegenstände überaus geeignet,
aber war zum Überziehen
von Tabletten nicht geeignet. Dies ist darauf zurückzuführen, dass
die Freifall-Geschwindigkeit einer Tablette verhältnismässig gross ist, und die Behandlungsluft-Geschwindigkeit zum
pneumatischen Transport der Tabletten über dieser Freifall-Geschwindigkeit
liegen muss. Mittlerweile ist diese grosse Geschwindigkeit derart,
dass sie die Tabletten, abhängig
von deren Stärke,
oft beschädigt.
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Ein anderer Nachteil dieser Aussteuer
ist die Bildung von Agglomeraten, wenn klebrige Überziehlö sungen verwendet werden. Auch
die Bildung von Ablagerungen von Überziehmaterial auf den Oberflächen des
Rohres ist ein allgemeines Problem, und die Ausnutzung der Trocknungskapazität der Behandlungsluft
ist unzulänglich.
Auch ernstliche Marktführungsprobleme
sind mit diesem Dessin verbunden.
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Das Agglomerationsproblem war durch
ein neues, in WO 95/20432 (Aeromatic-Fielder AG) beschriebenes Gerät im wesentlichen
gelöst,
in welchem Gerät
der Behandlungsluft bereits vor dem Erreichen der Bodenplatte des
Gerätes
eine wirbelnde Bewegung verleiht wurde, und die Behandlungsluft wurde
genau rund um die nach oben gerichtete Düse eingeführt. Obwohl diese Vorrichtung
wesentliche Verbesserungen mit sich führte und imstande war ein gleichmässigeres Überziehen
von grosser Qualität als
andere Vorrichtungen herzustellen, war sie für grössere Tabletten weniger geeignet
als für
kleinere Gegenstände.
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Dies ist teils darauf zurückzuführen, dass sich
das zu überziehende
Objekt in einer wirbelnden Bewegung befinden muss, wenn es von dem
Sprüh zerstäubter Überzieh-Flüssigkeitstropfen
getroffen wird.
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In der in vorerwähnter WO 95/20432 beschriebenen.Vorrichtung
wird den zu überziehenden Partikeln
durch die Scherströmung
in der Behandlungsluft ein passendes Wirbeln verliehen. Jedoch ist diese
Methode nicht für
Objekte der Grösse
pharmazeutischer Tabletten geeignet.
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Deshalb bedarf es eines neuen Verfahrens und
einer neuen Vorrichtung, die das gewünschte schnelle Wirbeln des
zu überziehenden
Gegenstandes erzeugen können,
auch wenn dieser Gegenstand eine verhältnismässig grosse Tablette ist.
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Ferner hat die Entwicklung von Tabletten-Pressmaschinen und
anderer Produktionsaussteuer eine wesentlich erhöhte Produktionskapazität mit sich
geführt,
und demzufolge bedarf es auch einer Erhöhung der Kapazität an Überziehverfahren und
-vorrichtungen.
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Ausserdem ist insbesondere in, der
pharmazeutischen Industrie ein wachsender Bedarf an Verfahren, die
eine sehr präzises Überziehen
vornehmen. Das bedeutet, dass sämtliche
Tabletten, die in einer Ladung oder einem Los fortlaufend behandelt werden,
im wesentlichen dieselbe voraus bestimmte Menge von Überziehmaterial
erhalten müssen,
und dieses Material auf allen Oberflächen jeder Tablette einen Film
oder eine Schicht von gleichmässiger
Dicke bilden muss. Dies ist wichtig, wenn es Zweck des Überziehens
ist eine präzise
nicht nachlassende Freigabe des Inhaltstoffes der mit einer Beschichtung versehenen
Tablette zu erhalten oder wenn die Beschichtung selbst einen wirksamen
Bestandteil enthält.
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Auch in der Herstellung von Mehrschichten-Überziehung bedarf es einer
präzisen Überziehung,
wie vorstehend definiert.
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Es hat sich erwiesen, dass das Vorhandensein
von Trennmitteln, wie etwa die in den Ausführungsformen von vorerwähntem US
Patent 3 241 520 und WO 95/20432 benutzten Rohre Probleme mit sich
führt,
nicht nur aufgrund Abrasion der Tabletten und der Bildung von klebrigen
Ablagerungen auf diesen, sondern auch, weil die Konstruktion, in
der Trennmittel benutzt werden, ausserhalb welcher eine dicke Schicht
von zu überziehenden
Objekten gelagert ist, eine lange Verweilzeit benötigt, welches
in einer geringen Produktionskapazität und einer langanhaltenden
mechanischen Belastung der Tablette resultiert.
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Die vorliegende Erfindung beruht
auf der Erkenntnis, dass es möglich
ist vorstehend angeführte Nachteile
der bekannten Technologie zu verhindern und den spezifischen Forderungen
in bezug auf Überziehen
von Tabletten zu entsprechen, indem spezielle pneumatische Mittel
zum Leiten und Steuern der zu überziehenden
Tabletten benutzt werden und dadurch die im Stande der Technik angewandten Trennmittel
weggelassen werden, und das Steuern und Leiten des Sprays der Überziehflüssigkeit
durch bisher noch nicht verwendete Mittel vorgenommen wird.
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Erwähntes spezielle pneumatische
Mittel umfasst einen eingeführten
Gasstrom, der den Zweck hat die Strömungsbahn der Zerstäubungsluft nach
dem Ausüben
ihrer zerstäubenden
Tätigkeit
zu beeinflussen und die nach oben zerstreuende Wirkung des Gases
zur reduzieren. Diese Beeinflussung ist in der Beschreibung und
in den beigefügten
Ansprüchen
als „Dämpfung" bezeichnet.
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Die Erfindung betrifft somit eine
Vorrichtung in Form eines nicht fluidisierten Bettes zum Überziehen
von Tabletten, umfassend innerhalb eines Gehäuses zumindest eine Überziehstation
mit einer perforierten Basisplatte, eine in der Basisplatte zentral angeordnete
nach oben gerichtete Zwei-Fluidumdüse, Organe zum Versorgen der
Düse mit Überziehflüssigkeit,
Organe zum Leiten von Zerstäubungsgas zu
der Düse
und Mittel zum Erzeugen eines durch die Perforierungen der Basisplatte
nach oben gerichteten Gasstroms, wobei die Oberfläche der
Basisplatte gegen die Düse
geneigt ist.
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Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Perforierungen durch die Basisplatte um die Düse herum
angeordnete Kanäle
sind, und dass die aufwärts
gerichteten imaginären
Verlängerungen
erwähnter
Kanäle
eine imaginäre
Mittellinie der von der Düse
zu erzeugenden Sprühflüssigkeit
schneiden; welche Vor- richtung ferner Mittel zum pneumatischen
Dämpfen
des Zerstäubungsgases
kurz nach dessen Verlassen der Düse
in bezug auf Reduzieren der nach oben zerstreuenden Wirkung des
Gases auf die zu überziehenden
Tabletten aufweist, und dass der durch die Sprühflüssigkeit und durch den Gasstrom
von der Düse,
von den Dämpfungsmitteln
und von den Perforierungen beeinflusste Bereich über der Basisplatte ohne Trennungsmittel
für die
zu überziehenden
Tabletten ist.
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Das Mittel zum pneumatischen Dämpfen des Zerstäubungsgases,
das zur Zeit als das meist geeignete für diesen Zweck ist, und mit
welchem die meist praktische Erfahrung erzielt wurde, umfasst Auslässe für Gasversorgungsorgane,
welche die Zwei-Fluidumdüse
umschliessen und einen rotierenden Gasstrom nach oben erzeugen,
der dem nach oben zerstreuenden Gasstrom der Zwei-Fluidumdüse begegnet
und erwähnten
Strom umleitet und in einen breiteren wirbelnden Strom ändert, dessen
auf die Tabletten nach oben zerstreuende Wirkung reduziert ist.
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Sehr zufriedenstellende Ergebnisse
wurden er zielt, wenn erwähnte
Gasversorgungsauslässe
in einen ringförmigen
Hohlraum münden,
der die Düse umgibt.
Bei dieser Ausführungsform
wird der nach oben wirbelnde Strom von Dämpfungsgas gezwungen sich mit
dem Zerstäubungsgas
zu mischen.
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Mittlerweile kann ein Dämpfen des
Zerstäubungs gases
auch auf andere Weise erzielt werden. Wenngleich Drei-Fluidumdüsen bisher
mit Hinblick auf den Erhalt einer gewünschten Gasatmosphäre in der
Zerstäubungszone
hergestellt wurden, könnte
es möglich
sein eine Drei-Fluidumdüse
derart zu ändern,
dass der Gasstrom in der äusseren
Zone bei der Düsenspitze
eine zum Zerstäubungsgas
teilweise tangentiale Richtung erhält. Deshalb umfasst die Erfindung
auch Ausführungen,
worin das Mittel zum pneumatischen Dämpfen des Zerstäubungsgases eine
die Zwei-Fluidumdüse
umgebende Kappe umfassen. Das bedeutet, dass in Praxis eine Drei-Fluidumdüse verwendet
wird. Deshalb wird der in der Beschreibung und in den beiliegenden
Ansprüchen
benutzte Ausdruck „Zwei-Fluidumdüse", derart benutzt, dass
er nicht nur eine Zwei-Fluidumdüse
selbst, sondern auch die zentralen Teile einer Drei-Fluidumdüse, d. h.
jene Teile, welche die Sprühflüssigkeit
und das Zerstäubungsgas
liefern, deckt.
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Im Gegensatz dazu ist es ein Vorteil
der vorerwähnten
Ausführung,
dass durch die Kanäle
eingeleitete Dämpfungs-
und Behandlungsluft von demselben Plenum zugeführt werden und unter dem Betrieb keine
Justierung erfordern.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen
der erfindungsgemässen
Vorrichtung sind Gegenstand der Ansprüche 3–9 und werden in Verbindung
mit der Beschreibung der nachstehenden Zeichnungen erläutert.
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Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren
zum Überziehen
von Tabletten, wobei die Tabletten einem von einer Zwei-Fluidumdüse erzeugten
nach oben gerichteteri Strahl von Überziehflüssigkeit ausgesetzt werden,
unter Benutzung einer Vorrichtung wie vorstehend beschrieben, welches
Verfahren dadurch gekenn zeichnet ist, dass die Tabletten vor dem
Begegnen der Sprühflüssigkeit
durch nicht-zentrales Auftreffen von Gasstrahlen eine rotierende
Bewegung ausführen,
welche Gasstrahlen zum Schneiden einer imaginären Mittellinie der Sprühflüssigkeit
nach oben gerichtet werden, und die rotierenden Tabletten gleichzeitig
und anschliessend durch erwähnte
Gasstrahlen in eine zentrale Position über der Zwei-Fluidumdüse geleitet
werden, zwecks Erhöhung
der Anzahl von schwebenden mit der Sprühflüssigkeit in Berührung kommenden
Tabletten; die Zwei-Fluidumdüse
ist mit Zerstäubungsgas
in einer kleineren Menge versehen als jener, die nach Mässigung
mittels des dämpfenden
Gases die Tabletten in der Trocknungszone weg von dem Spray der Überziehflüssigkeitstropfen
verstreuen würde;
wobei die Tablettenauftrieb-zerstreuende Wirkung des Zerstäubungsgases durch
dessen pneumatisches Dämpfen
genau über der
Düse reduziert
ist.
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In den Zeichnungen ist
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1 ein
senkrechter Schnitt einer Ausführungsform
einer erfindungsgemässen Überziehvorrichtung;
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2 ein
vergrösserter
senkrechter Schnitt des mittleren Teiles einer Ausführungsform
der erfindungsgemässen
Vorrichtung gleich der in 1 gezeigten
Ausführung,
die auch den Strom der zu überziehenden
Tabletten zeigt;
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3 ein
senkrechter Teilschnitt einer in den 1 und 2 gezeigten Ausführungsformen
der Erfindung benutzten Basisplatte;
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4 schematisch
die Basisplatte von 3 von
unten gesehen zeigt, und
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5 ein
schematischer senkrechter Schnitt einer Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung
mit mehr als einer Behandlungsstation ist.
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In der in 1 dargestellten Überziehvorrichtung umgibt ein
trichterförmiges
Element 1 eine Beschichtungszone 2. Wie dargestellt,
sind in dieser bevorzugten Ausführungsform
die Innenwände
des Unterteils des Elements 1 nur leicht konisch oder sogar
senkrecht.
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Unter der Zone 2 ist eine
Basisplatte 3 gezeigt.
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Wie aus 3 und 4 am
deutlichsten hervorgeht, weist die Basisplatte ein Loch 4 zur
Aufnahme einer Zwei-Fluidumdüse
auf, wie mit 5 in 1 und 2 angezeigt ist.
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Es ist ein wichtiges Merkmal der
Erfindung, dass zumindest der wesentlichste Teil 6 der
vom Element 1 umschlossenen Oberfläche der Basisplatte 3 nach
unten gegen die Spitze der Düse 5 im
Loch 4 geneigt ist. Die Neigung der Oberfläche 6 zum
waagrechten Niveau beträgt
vorzugsweise 5–20°, mehr bevorzugt
10–15°. Jener Teil
der Platte, der unmittelbar an den Oberteil des Loches 4 angrenzt,
kann zusammen mit der Düsenspitze
etwas hervorstehen (nicht gezeigt), um eine Staubablagerung in diesem Bereich
zu verhindern.
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Ein anderes wichtiges Merkmal der
Erfindung ist das Vorhandensein von Kanälen 7 durch die Basisplatte 3.
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In den in den Figuren dargestellen
bevorzugten Ausführungsformen
sind diese Kanäle
rechtwinkelig zu den schrägen
Oberflächen 6 angeordnet. Mittlerweile
kann deren Richtung etwas von dem einen, rechtwinkelig zur Oberfläche 6 liegenden
Kanal abweichen; sie können
beispielsweise weniger senkrecht als in den Figuren gezeigt, angeordnet
sein, in welchem Fall die Neigung der Oberfläche 6 etwas schmaler
sein kann, als wenn sich die Kanäle
rechtwinkelig dazu befänden.
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Ausserdem sind die Kanäle 7 ferner
so angeordnet, dass die aufwärts
imaginären
Verlängerungen
eine imaginäre
Mittellinie über
dem Loch 4 senkrecht schneiden, welche senkrechte Linie
auch die imaginäre
Mittellinie der durch die Düse 5 produzierten
Sprühflüssigkeit
ist.
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Der Durchmesser der Kanäle wird
typisch 1–1½ mm betragen
und deren Länge
nicht weniger als dreimal der Durchmesser sein.
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Zur Erzeugung von Strahlen unterschiedlicher
Intensität
können
die Kanäle
verschiedene Durchmesser aufweisen. Somit werden die Kanäle nahe
der Düse 5 typisch
schmaler sein als jene, die von der Düse weiter entfernt liegen.
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Der Abstand zwischen den Kanälen 7 ist
abhängig
von der Grösse
der zu überziehenden
Tabletten gewählt
und beträgt
0,2–1,5
mal die grösste
Dimension der Tabletten.
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Die Gesamtfläche der Kanäle 7 plus die Fläche der
nachstehend beschriebenen Auslässe 14 macht
typisch 3–6%
der waagrechten Fläche
der schrägen
Oberfläche 6,
vorzugsweise etwa 4%, aus.
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Auf der Unterseite der Basisplatte 3 weisen die
Kanäle 7 trichterähnliche
Abschlüsse 8 zur
Erzielung eines erwünschten
Strömungsmusters
durch die Kanäle 7 auf.
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Unter der Basisplatte 3 ist
ein Plenum 9 zum Zuführen
von Trocknungsluft durch die Kanäle 7 und Dämpfungsluft
zum Steuern des Stroms von Zerstäu bungsluft
von der Zwei-Fluidumdüse
vorgesehen, wie nachstehend näher
erläutert.
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Durch eine Rohrleitung 10 wird
Luft zu dem Plenum geleitet.
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Das Plenum kann mehr als eine Kammer (nicht
gezeigt) umfassen, welches Luftzufuhr bei unterschiedlichen Drücken zu
verschiedenen Gruppen von Kanälen
ermöglicht,
und/oder Mittel zum Einleiten von Dämpfungsgas (wie etwa die nachstehend beschriebenen
Rillen 13).
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Die Zwei-Fluidumdüse 5 erhält Überziehflüssigkeit
durch Leitung 11 und Zerstäubungsluft durch die Rohrleitung 12 (1).
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Wie 2, 3 und 4 am deutlichsten zu sehen ist, sind
die nach oben zuspitzenden konischen Wände des Lochs 4 zur
Aufnahme der Spitze der Zwei-Fluidumdüse 5 mit
Rillen 13 versehen, die, wenn die Düse plaziert ist, vom Plenum 9 zu
Auslässen 14 führende Kanäle bilden
(2), welche die Spitze
der Düse
umschliessen. Die dargestellte Ausführungsform der Vorrichtung
hat sechs derartige Rillen (4).
Die Rillen treten gegenüber
der Düse tangential
hervor, weshalb vom Plenum durch diese Rillen zu den Auslässen 14 geleitete
Luft als ein nach oben wirbelnder Strom abgeht, der die Düse umschliesst.
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Der Betrieb der Vorrichtung ist unter
Hinweis auf 2, die auch
den Tablettenstrom unter dem Überziehverfahren
zeigt, näher
beschrieben.
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Bei dem erfindungsgemässen Verfahren
unter Anwendung der beschriebenen Vorrichtung erhalten die zu überziehenden
Tabletten, bevor sie den Strahl von Überziehflüssigkeit erreichen, eine wirbelnde
Bewegung von grosser Geschwindigkeit, und gleichzeitig wird verhindert,
dass die Zerstäubungsluft
von der Zwei-Fluidumdüse
den Tablettenstrom zerstreuen würde,
weshalb eine grössere
Konzentration von Tabletten in der Sprühzone aufrechterhalten werden
kann.
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Wie man dies erzielt, geht aus 2 hervor, die zeigt, wie
die Tabletten in der Peripherie gegen die Basisplatte 3 nach
unten fallen. Bevor sie erwähnte
Platte berühren,
werden sie aufgrund eines in den Strom über der Düse gesaugten Luftstroms und auch
durch den Einfluss der von dem Plenum 9 zu den Kanälen 7 geleiteten
Gasstrahlen einer radialen Bewegung nach innen ausgesetzt. Hauptwirkung dieser
Gasstrahlen ist es mittlerweile eine stetige wirbelnde Bewegung
der Tabletten zu erzeugen, bevor diese die Sprühflüssigkeit von der Düse 5 erreichen. Die
durch die Kanäle
eingeblasenen Gasstrahlen weisen eine Geschwindigkeit von 80–180 m/sek., vorzugsweise
100–150
m/sek. auf.
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Wenn man keine besonderen Massnahmen unternommen
hätte,
um die verstreuende Wirkung der Zerstäubungsluft von der Zwei-Fluidumdüse zu reduzieren,
würden
die Tabletten bei einer beträchtlichen
Höhe hochgeblasen
und somit verstreut werden, was bedeutet, dass sich nur eine geringe
Portion der Sprüh-Überziehflüssigkeit auf den Oberflächen der
Tabletten ablagern würde.
Ausserdem kann ein solcher kraftvoller Strom die Partikeln beschädigen und
deren Abrasion erhöhen.
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Um dies zu verhindern umfasst das
Verfahren zwei Massnahmen. Erstens ist die Menge von Zerstäubungsluft
auf eine Menge reduziert, die geringer ist als jene Menge Luft,
die nach der durch das Dämpfungsgas
hervorgerufenen Mässigung
die Tabletten verstreuen würde.
Die Luftmenge ist geringer als jene, die für Düsen des betreffenden Typs normalerweise
benutzt wird. Das bedeutet, dass die Tropfengrösse der Sprühflüssigkeit grösser wird als es für Zwei-Fluidumdüsen üblich ist,
aber aufgrund der Grösse
der Tabletten hat dies in bezug auf die Qualität des endgültigen Überziehens keine Bedeutung.
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Zweitens ist der Strom von Zerstäubungsgas durch
das durch die Rillen 13 zu den Auslässen 14 eingeführte Dämpfungsgas
unterdrückt.
In der dargestellten Ausführungsform
verlässt
das Dämpfungsgas
die Auslässe 14 im
wesentlichen mit derselben Geschwindigkeit wie die Geschwindigkeit
der Strahlen der von dem gleichen Plenum 9 versorgten Kanäle 7.
Wenn das Plenum mehrere Kammern aufweist, kann es mittlerweile möglich sein
die Menge von Dämpfungsgas
und die Menge von durch die Kanäle 7 eingeleitetem
Gas unabhängig
voneinander zu justieren. Das Dämpfungsgas
erzeugt einen Wirbelstrom, der den Strom von Zerstäubungsluft
von der Düse
schnell beeinflusst. Somit wird der letztgenannte Strom auch zu
einem Wirbelstrom, und der Anteil der Geschwindigkeit nach oben
und die Tabletten-Auftriebfähigkeit
wird folglich geringer, während das
Ausmass des Sprühnebels
etwas breiter wird.
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Dies bedeutet, dass die rotierenden
Partikeln, die entlang der schrägen
Oberfläche
der Basisplatte 3 passieren, bei Erreichen des Sprühs nur einen
gemässigten
Auftriebs erhalten und deren Verweilzeit in der Zone, wo sie von
den Sprühtropfen
getroffen werden, verhältnismässig lang
ist.
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Anstelle einer gedämpften Zwei-
oder Drei-Fluidumdüse können zur
Verwendung in der Vorrichtung und dem Verfahren eine andere Schwachimpuls-Sprühvorrichtung,
z. B. elektrostatische oder Ultraschall-Sprühorgane, die auch Schwachimpuls-Sprühvorrichtungen
sind, in Betracht kommen.
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Die erfindungsgemässe Vorrichtung und das Verfahren
können
für sowohl
ladungsweises als fortlaufendes Überziehen
von Tabletten benutzt werden.
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Vorrichtungen beider Arten können eine
oder mehrere Überziehstationen
umfassen. Wenn mehr als eine Überziehstation
verwendet wird, können
diese entweder unabhängig
als ein Parallelsystem betrieben werden oder reihenverbunden sein.
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Wie in 5 dargestellt,
können
die Überziehstationen
durch eine Wand 15 getrennt sein, über welche die Tabletten zufällig passieren,
wenn sie durch den Überziehflüssigkeitsstrom
aufwärts
getrieben werden.
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Die Passage der Tabletten von einer Überziehstation
zu der anderen kann auch durch ein gesteuertes permanentes oder
einstellbares Kippen der Vorrichtung erzielt werden.
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Für
fortlaufenden Betrieb kann die erfindungsgemässe Vorrichtung typisch fünf reihenverbundene Überziehstationen
umfassen. Passage von einer Station zu der nächsten wird durch Kippen der Gruppe
der Stationen gesteuert. Die Überziehkapazität einer
solchen Mehrstation-Vorrichtung wird annähernd 3.000 Tabletten/min.
betragen, wenn bei Verwendung einer wässrigen Überziehlösung eine Überziehschicht von 20–30 μm erzielt
werden soll. Die gesamte Behandlungszeit jeder Tablette bei Passieren sämtlicher
fünf Stationen
beträgt
etwa 10 sek.
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In einer solchen Gruppe von Überziehstationen
kann Überziehmaterial
unterschiedlicher Zusammensetzung zum Erhalt einer Mehrschichten-Überziehung
in nur einer Passage der Tabletten durch die Gruppe von Überziehstationen
verwendet werden.
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Für
kommerzielle Zwecke kann die erfindungsgemässe Vorrichtung selbstverständlich mit Aussteuer
für automatischen
Betrieb versehen sein, der auf durch fortlaufende oder periodische Überwachung
empfangenen Signalen verschiedener Paramater, wie etwa Strömungen oder
Temperaturen von Gasen oder in die Vorrichtung eingeführte und
von dieser entnommene Tabletten oder andere Parameter, die für einen
Fachmann offensichtlich sind, basiert.
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Die Erfindung wird ferner durch das
folgende Beispiel erklärt:
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Beispiel:
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Ein Überziehvorgang wurde in einer
Vorrichtung wie in der in 1 gezeigten
durchgeführt.
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Die Grösse der Vorrichtung war derart,
dass der waagrechte Durchmesser der schrägen Oberfläche 6 40 mm war.
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Die Tabletten waren kreisförmig und
wiesen folgende Dimensionen auf:
Durchmesser 7,0 mm
Höhe 4,5 mm
Oberflächenbereich
6, 6 × 10–5 m2
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Das Gewicht jeder Tablette war 0,164
g und die Anzahl von Tabletten in der Ladung war 200 entsprechend
einem Gesamtgewicht von 32 g.
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Die Überziehflüssigkeit war eine 20 Gew.-%-ige
wässrige
Lösung
von Opadry® YS-1-7003,
welches eine auf Hydroxypropyl-methyl-Zellulose basierte Beschichtung
ist.
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Umgebungsbedingungen:
Temperatur
19°C
relative
Feuchtigkeit 64%
Einlasstemperatur des zu dem Plenum
geleiteten
Gases 108°C
Durchflussrate
für das
zu Plenum 9
geleiteten Behandlungsgases 0,00684 m3/sek.
Geschwindigkeit von Behandlungsgas
durch
Kanäle 7 und
Auslässe 14 128
m/sek.
Zerstäubungsdruck
2,5 bar
Durchflussrate Zerstäubungsgas 0,0004 Nm3/sek.
Sprührate von Überziehlösung 8,25 g/min.
Behandlungszeit
40 sek.
Überziehdicke
42 μm
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Die resultierenden überzogenen
Tabletten wurden zahlreichen Prüfungen
und Tests unterworfen. Unter diesen Tests wurde keine Beschädigung der
Tabletten observiert und die Beschichtung wurde als sehr gleichmässige Dicke
und hohe Qualität
erachtet.
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Mehrere andere Abläufe mit
gleicher Aussteuer und unter Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens
wurden durchgeführt,
und die dabei erhaltenen Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Erfindung
nicht nur ein schnelleres Überziehen
jeder Tablette ermöglicht
als es bei Benutzung der kommerziellen Überziehvorrichtungen der Fall
war. Es hat sich ausserdem erwie sen, dass die Vorrichtung ein Überziehen
von Tabletten ermöglicht,
die für Überziehung
durch bekannte kommerzielle Verfahren oder Vorrichtungen zu zart
oder brüchig
sind.