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Lotrechter Schwelofen für die Verschwelung bituminöser Stoffe
Die Erfindung betrifft einen st(--tin arbeiten- |
den lotrechten Schwelofen für :lie Verschwe- |
lung bituminöser Stoffe mit Heilflächen, denen |
gegenüber Leit- oder Rieselfliiclien für das |
Schwelgut angeordnet sind, wobei Riesel- und |
Heizfläche gegeneinander eine R@'lati\-be\@"e- |
gung ausführen. |
Bekannte, allerdings nur für den Durchsatz |
feinkörnigen Schwelguts 111 Clillr 1\OI-Iltlilg |
von etwa o bis 1 - 111111 geeignete Rundöfen |
dieser Bauart bestehen z. ß. aus cinciii sich |
drehenden, voll iiiiieil beheizten Rohr, <las von |
trichterförininen 1_citringen oder Kiesel- |
flächen für (las 5chwrlnut umeben ist. Das |
Schwelgut rieselt heim Schwelen durch c1('11 |
zwischen Heizrohr 1l1111 l,,icselil;iclien nebil- |
deten schmalen `pafft voll et\\a -'O 111111 llach |
unten, wohei (las sich (ll"ehende lll'iziolir |
dafür sorgt, (1a13 dem `cll\\-('I;;ut durch |
ständige f@e\1'Cnt111n@1111p@ll@.e ail (1e1' äntiel"etl |
Mantelfläche des Rohres eine über den ganzen |
Umfang des Schwelspalts nleichinäßige Ab- |
wä rtsbewegtinn ermöglicht wird. Hierzu ist |
allerdings erforderlich, daß der schmale |
Schwelspalt an jeder Stelle die gleichen Ab- |
niessunnen besitzt. Dies ist jedoch aus her- |
stellungstechnischen Gründen praktisch nicht |
erreichbar, da das lange sich drehende Heiz- |
rOlir weder durch nahtloses Walzen noch rillt |
ililte elller Zusammensetzung aus einzelnen |
Schüssen über seine ganze Länge gleichmäßig |
ne fertigt werden kann. Abweichtiii-en i in |
Durchmesser bis zu 5 111111 müssen i11 ).Laut |
genommen werden. Der hierdurch im Betrieb |
auftretende Nolirschlan erschwert bei (leg |
schmalen @1>altweiten die nleiclu11ül@inc l'iese- |
hiii- t111(1 die Aufrechterhaltum; cilles (211l- |
\`: andlrelcll ( )fenbetrlebes, (la er 1111 Ofeil elllt |
lZeilie von Erscheinungen plivsikalischer und , |
chemischer \< ttir hervorruft, die die Vor- |
aussetzungen für sein einwandfreies Arbeiten, z. B. Freihaltung
des Schwelspalts und der Spalten zwischen den einzelnen Rieselflächen. unter Umständen
beseitigen können. Auch sind diese Öfen empfindlich, wenn der Gehalt an Feinkorn
unter z min einen bestimmten Prozentsatz übersteigt. Es tritt dann leicht das gefürchtete
Schießen des Ofens auf, d. h. die Schwelgutsäule sackt zufolge des flüssigkeitsähnlichen
Verhaltens des Staubes nach unten ab unter Aasschleudern von Schwelgut und gleichzeitigem
Austrag von unausgegartem Koks über die Kieselflächen. Die hierdurch hervorgerufenen
physikalischen und chemischen Begleiterscheinungen können über kurz oder lang ebenfalls
zur Stillegung des Ofenbetriebes führen.
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Eine Schwelung mit grobstückigem Gut ist bei diesen Öfen. infolge
der dann auftretenden schlechten Wärmeübertragung weder beabsichtigt noch überhaupt
möglich. Dasselbe gilt von jenen Öfen, bei denen das Heizrohr feststeht, während
das Leitringsystein gedreht wird; sie besitzen außer den geschilderten Nachteilen
der zuerst erwähnten Öfen auch noch andere aus dein Aufbau selbst sich ergebende
'Nachteile, die ihre Einführung in die Praxis nicht zulassen. Die in diese Gruppe
noch gehörenden kammerartigen Ofen mit glatten, innen beheizten lotrechten Heizflächen
und diesen gegenüberliegenden Kieselflächen zeigen keine 12elativbewegung zwischen
den beiden. Systemen; sie seien jedoch der Vollständigkeit wegen hier erwähnt.
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Die vorliegende Erfindung geht nun von dem Gedanken aus, bei lotrechten
Schwelöfen mit, beheizten Heizflächen und diesen gegenüberliegenden Kieselflächen
für das Schwelgut, wobei die Heiz- und Kieselflächen gegeneinander eine Relativbewegung
ausführen, die vorerwähnten Nachteile dadurch zu vermeiden, daß nur im unteren Teil
des Schwelofens eine Relativbewegung zwischen Heiz- und Kieselflächen vorgesehen
ist. Eine zweckmäßige Ausführungsform des Erfindungsgedankens ergibt sich z. B.
dann, wenn der Schwelofen als Rundform ausgebildet und die lZelativbewegung zwischen
dem unteren Teil der Heizfläche und dein zugehörigen Teil der Rieeltlächen eine
1)relibewegting ist. Aber auch die kammerartige Ausführung des Ofens gemäß der 1?rfindting
ermöglicht die Ausnutzung allerVorteile der bekannten Ofenausführungen, ohne indessen
finit deren Nachteilen belastet zti sein. Dadurch niiinlich, daß <las bewegte
System nur iii den unteren Teil des Ofens gulegt ist und dcinzufolge auch nur eine
verlüiltiüsmül@ig geringe Höhe besitzt, fällt z. ß. hei einer Ausführung als Rundofen
ilie Bedeutung aller Herstellungsschwierigkeiten und -ftliler des Heizrohres fort,
cla dieses nunmehr zumindest über den größten Teil seiner Länge feststeht und mit
den Rieselflächen so in den Ofen eingebaut werden kann, da13 jede beliebige Schwelspaltabmessung
mit praktisch ausreichender Genauigkeit einzuhalten ist. Die gleichmäßige Abwärtsbewegung
des Schwelguts über den Umfang des Schwelspalts aber wird durch die im unteren Teil
des Ofens vorgesehene Relativbewegung zwischen Heiz- und Kieselflächen zufolge des
Umstandes, daß auch hier ein gleichmäßiger, vom Rohrschlag nicht beeinträchtigter
Schwelspalt eingehalten werden kann, einwandfrei gewährleistet. Die Folge dieser
Maßnahmen wird daher im wesentlichen ein gleichmäßiger Schwel- und Kieselvorgang
im Ofen und damit ein von Zufälligkeiten befreiter, weitgehendst unempfindlicher
Ofenbetrieb sein. Bei der kammerartigen Ausführung des Ofens fallen gleichfalls
alle Herstellungs- und Betriebsschwierigkeiten fort, die durch die Bewegung des
ganzen Heizflächen- oder Kieselsystems zwangsläufig entstehen müßten.
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Offenbar wird bei %dein Ofen nach der Erfindung auch die Staubeinpfindllichkeit
weitgeliendst herabgesetzt, indem die Abmessungen des Schwelspalts von oben nach
unten jetzt genau nach der bei der Schwelung des betreffenden Stoffes sich einstellenden
Volumenschrumpfung ausgeführt werden können. Eine weitere Herabsetzung der Staubempfindlichkeit
des Ofens, insbesondere aber seine Eignung für den Durchsatz grobstiickigen Schwelguts,
wird dadurch erreicht, daß die feststehenden Heiz- und ltieselflä cheii durch wärmeleitende,
evtl. beheizte, vorzugsweise senkrecht von oben nach unten verlaufende Rippen miteinander
verbunden sind. Dadurch wird niinilich die Heizfläche erheblich vergrößert, der
Schwelvorgang somit beschleunigt bzw. intensiviert. Darüber hinaus macht die wärmeleitende
Verbindung der Rieselflächeri mit den Heizflächen die Anordnung einer besonderen
Reinigungsvorrichtung zur Freihaltung der Kieselspalte überflüssig; tla Kondensationserscheinungen
an den heißen Flächen nicht mehr auftreten können.
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Die ertindungsgeniiil3e Bauart des Schwelofens ermöglicht auch noch
die Erzielung eines weiteren Vorteils. Es kann nämlich insbesondere bei der Verschwelung
von grobstückigeni Gut das Bedürfnis eintreten, das Schwelgut ini unteren Teil des
Ofens einer iiitensivcreii Spiilgasschwcltnig zu unterwerfen. Andererseits wird
cs ininier vorteilhaft sein, den heilten Koks schon ini Ofen soweit wie möglich
hertinterzukühlen. Beides wird auf einfache @`@ eise erreicht, wenn die Heizfläche
iiri unteren Teil des Schwelofens durch ein Leitflä chensysteni ersetzt wird, wodurch
das
Schwelgut bzw. der Schwelrückstand mittels geeigneter Spülase bzw. -dämpfe beheizt.
hehr oder weniger vergast oder auch gekühlt werden kann. Selbstverständlich kann,
soweit erforderlich, der nach (lern Heizflächenverfahren arbeitende Ofenteil gasseitig
von dem nach dem Spülgasverfahren arbeitenden Ofenteil ohne weiteres abgeschlossen
werden.
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Soll der Ofen für die Verschwelung von grobstückigem Gut gebaut werden,
so kann seine Heizfläche auch noch dadurch vorteilhaft vergrößert werden, daß die
feststehende Heizwand im Ouerschnitt wellenförmig ausgebildet ist. Eine solche Heizwand
dürfte auch in der Form eines Heizrohres allen auftretenden Wärmebeanspruchungen
besonders gut widerstehen. Eine besonders gute und schonende Beheizung der Heizwand
bei Ofen gemäß der Erfindung wird ferner erzielt, wenn der obere Teil des für eine
bessere Wärmeabgabe der Gase an die Heizwand vorgesehenenVerdrängerkörpers als Heizkammer
ausgebildet ist, aus der die Heizgase durch längs ihres Umfanges strahlenförmig
angeordnete Schlitze gegen die zu beheizende Wand strömen. Hierdurch wird trotz
feststehender Heizwand in jedem Falle, also auch im Falle des Heizrohres, dessen
gleichmäßige und schonende Beheizung gewährleistet. Aber auch eine Verbesserung
des Wärrneverbratichs kann bei den Ofen nach der Erfindung ohne weiteres erreicht
werden, wenn das nach Beheizung der Heizfläche zur Verfügung
stehende Abgas ganz oder zum Teil, ge- |
gebenenfalls nach vorausgegangener Ruf- |
heizung, zur unmittelbaren Vorwä rrnung des |
Schwelguts im obersten Teil des Ofens ver- |
wendet wird. Dieser wärmewirtschaftliche |
Vorteil kann noch dadurch eine Steigerung |
erfahren, daß das nach der Vorwärmung des |
Schwelguts anfallende Abgas z\%-ecks Regelung |
der Heizgasterriperatur ganz oder zum Teil |
in den Verbrennungsraum zur Beheizung des |
Ofens geleitet und/oder vor seiner Verwen- |
dung zur unmittelbaren Vorwärmung, des |
Schwelguts im Spülverfahren in bei l@und- |
öfen bekannter Weise zur Beheizung des |
Außenmantels der Ofen benutzt wird. |
Bei manchen |
flach der |
Erfindung kann die Aufraue des Schwelguts |
nur einseitig erfolgen. Da jedoch dann zu- |
folge der im oberen ()fciiteil festsiehen(Icn |
Heiz- und Rieselflächen eine glciclini;il.iige |
Füllung des Ofens nicht ;;c@@;ihrlei@tet wäre, |
wird die Behebung dieses \achtcils (ladurch |
erreicht, (laß eine besondere .1uflrabevorrich- |
tung (las Schw(Igut gleiclllll<il.lig iiber (lull |
ganzen Schwelspalt verteilt. |
Die hrfin(hinri crini>glicht @chliel.ilicll eilte |
weitgehende 1?inschränktinri (1u, I:iseilhe(larfs |
für die Ofen, wenn vorzugsweise die feststehenden Heiz- und Rieselflächen aus keramischen
Werkstoffen hergestellt sind.
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Die Erfindung wird an Hand von drei schematisch gezeichneten Ausführungsbeispielen
nachstehend erläutert.
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Abb. i zeigt einen einfachen Rundofen mit mittelbarer Beheizung, Abb.
2 eine besondere Ausführungsform des Heizrohres im Schnitt, Abb. 3 einen Rundofen
in Sonderausfiilirung, Abb. 4 einen Schwelofen gemäß der Erfindung in Kammerausführung
und Abb. 5 eine besondere Ausführungsform des Heizflächenteiies im Schnitt.
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In Abb. i ist das feststehende Heizrohr i auf dein Fundament 2 abgestützt,
während die das Heizrohr umgebenden, gleichfalls feststehenden kegelförmigen Rieselflächen
3 entweder, wie g; zeichnet, durch wärmeleitende, gegebenenfalls beheizbare Rippen
mit dem Heizrohr verbunden oder aber an dem Außenmantel s des Schwelofens abgestützt
sein können. Der Außenmantel 5 ruht mit seinen Tragfüßen 6 ebenfalls auf dem Fundament
2. Im unteren Teil des Ofens sind erfindungsgemäß z. B. die Rieselflächen 7 über
ein zylindrisches Endstück 8, (las an seinem unteren Ende mit einer mit Flüssigkeit
gefüllten Dichtungstasse 9 verbunden ist, drehbar angeordnet, indem die Dichtungstasse
auf Rollen oder Kugeln io läuft, die ihrerseits gegen eine ortsfeste Unterlage,
z. B. das Fundament 2, abgestützt sind. Die Drehbewegung des RieselflächensYstenis
7 wird durch einen in der Zeichnung nicht dargestellten Antrieb bewirkt, dessen
Kraftbedarf zufolge des Umstandes, daß nur ein kleiner Teil des Heizflächen- bzw.
Rieselsvstems an der Drehbewegung teilnimmt, überaus gering ist. Die Abdichtung
am unteren Ende des Ofens wird durch ein am feststehenden Ofenteil befestigtes Dichtungsmesser
ii erzielt, (las in die Flüssigkeit der Dichtungstasse 9 eintaucht.
Die Beheizung des Ofens erfolgt bei diesem |
Ausführungsbeispiel mittels eines ain oberen |
Teil des Ofens clligcor(lneten Brenners 12, in |
dein (las Heizgas finit Verbrennungsluft ge- |
inischt und verbrannt wird. Die %'erbren- |
mingsgase durchstreichen darin (las Innere des |
I-Ieizrolires 1 und geben (furch Strahlung und |
Leitung an dessen Wand den größten Teil |
ihrer W@irnie ab; sie entweichen schließlich |
(furch eihell :@l)lllihallal 13, der ini unterstell |
"feil (res lleizi-olll-c, vorgesehen ist. Uin die |
@@';irmcal>al>e der (i:ise an (las Heizrohr zu |
verbessern, 1:;l1111 i111 fleizrohr ein oben ge- |
@c@llosseller, unten oll enor \-ci-di-üngerlcürper |
1.1 vorgesellell sein; die (aase werd(@n so ge- |
zwungen, durch Erhöhung ihrer Geschwindigkeit in dem schmalen Ringspalt
1
5 zwischen Verdrängerkörper und Heizrohr ihre Wärme an das Rohr schneller
abzugeben. Die Wirkung des Verdrängerkörpers kann schließlich noch gesteigert werden,
wenn das Heizrohr oder der Verdrängerkörper z. B. schneckenförmig verlaufende Rippen
erhält. Die Heizgase gelangen auch hier aus dem Ringspalt 15 durch im Unterteil
des Verdrängerkörpers angeordnete Schlitze 16 in den untersten Teil des Heizrohres,
das sie, wie bereits erwähnt, durch den Kanal 13 verlassen.
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Lm aber auch in der oberen Zone des Heizrohres dessen gleichmäßige
Beheizung zu gewährleisten, empfiehlt es sich, den Verdrängerkörper so auszubilden,
daß er, auch oben offen, bis an das z. B. oben verjüngte Heizrohr herangeführt und
durch einen Zwischenboden in einen als Heizkammer dienenden oberen -Teil und einen
als eigentlicher Verdrängen dienenden unteren Teil geteilt wird. Der obere Teil
erhält dann, tangential verlaufende Schlitze, durch die die Verbrennungsgase in
den Ringspalt 15 treten und an der Wand des Heizrohres in kreisender Bewegung nach
unten ziehen (vgl. auch Abb. 2, untere Schnitthälfte); es ist also durch die erfindungsgemäßeAusbildung
des Verdrängerkörpers bei feststehendem Heizrohr dieselbe gleichmäßige Beheizung
ermöglicht, wie sie bei den bekannten Öfen durch die mit \ teilen erkaufte Drehung
des ganzen Heizrohres erzielt wird.
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Das Schwelgut gelangt über eine Aufgab°-vorrichtung 17 in den Schwelofen,
wo es zwischen den Kieselflächen 3 und dem Heizrohr i, angeregt durch die dein Schwelgut
im unteren Teil durch die Drehung des Rieselflächensy#stems 7 über den ganzen Schwelspalt
gleichmäßig erteilten Impulse, entsprechend dem eingestellten Austrag gleichmäßig
nach unten rutscht. Der Schwelrückstand füllt nämlich, nachdem er die I",ieselfliiclien7
durchlaufen hat, auf einen mit dem sich drehenden Rieselflächensysten1 7 verbundenen
Austragteller 1S, von dein er durch einstellbare Schaufeln in in die Sammelrinne
2o und von dort mittels der aua Austragteller befestigten Kokskämme 21 in den Abführkanal
22 befördert wird. Die ausgetriebenen Schwelgase sammeln sich in dein zwischen den
Kieselflächen 3 und 7 und dein Außenmantel 5 des Ofens gebildeten Schwelgasrauni
und werden bei 23 abgezogen.
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In Abb. 2 ist in der unteren Schnitthälfte der Querschnitt durch (las
Heiz- und Rieselflächensvstem nach Abb. i dargestellt. Hier ist die bei clean Ofen
g(!ni;iß der @rfin(fun:; erzielbare und insbesondere für den Durchsatz von grobstiicl;igem
Gut äußerst bedeutungsvolle Heiztlächenvergrößerung ersichtlich. Durch die das Heizrohr
1 mit den Rieselfiächen 3 verbindenden Rippen .l ist das Schwelgut in dem ringförmigen
Schwelspalt in eine t@nzahl schmaler Säulen aufgelöst, die allseitig von wärmeleitenden
und w,:irmeabgebenden Heizflächen umgeben sind. Eine hohe Durchsatzleistung auch
bei stückigem Gut ist die Folge dieser Maßnahme. Die Wirkung wird noch erhöht, wenn
diese Rippen, wie in der oberen Schnitthälfte von Abb. 2, ganz oder zum Teil beheizbar
sind. Dies führt schließlich zu einer im Querschnitt wellenartigen Ausbildung des
Heizrohres. Die Schlitze 24. des gleichzeitig als Verbrennungskaminen ausgebildeten
Verdrängerkörpers 14 sind hier zweckmäßig nicht wie im Falle des glatten Heizrohres
gemäß der unteren Schnitthälfte tangential, sondern radial angeordnet, weil der
Heizgasweg durch die beheizbaren Rippen nun in viele schmale Kanäle unterteilt ist.
Doch ist ohne weiteres ersichtlich, daß auch bei dieser Ausführung eine gleichmäßige
Beheizung des ganzen Heizrohres gewährleistet ist, abgesehen davon, daß das längsgewellte
Heizrohr gegen alle Wärmebeanspruchungen besonders widerstandsfähig ist. Selbstverständlich
kann das Heizrohr auch beliebig anders im Querschnitt geformt sein, ohne daß dadurch
der Rahmen der vorliegenden Erfindung überschritten werden könnte. Auch ist es nach
der vorliegenden Erfindung ohne weiteres möglich, die Drehbewegung im unteren Teil
des Ofens nach Abb. T statt vom I,,ieselflächensy-stein 7 vom unteren Teil des Heizrohres
ausführen zu lassen. Die Abdichtung des drehenden Heizrohrteiles gegen den feststehenden
kann dann z. B. mittels einer Sandtassendichtung erfolgen; im übrigen sind die durch
diese Anordnung etwa bedingten :Änderungen im Ofenaufbau lediglich konstruktive
Maßnahmen, die jeder Fachmann ini Bedarfsfalle ohne Schwierigkeiten treffen kann.
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Der in Abb. 3 dargestellte Rundofen gemäß der Erfindung stellt insofern
eine Sonderausführung dar, als er neben der mittelbar beheizten Hauptschwelzone
auch von Spülgasen oder Dlnipfen durchströmte, unmittelbar beheizte Zonen im obersten
und untersten Ofenteil besitzt, deren Einschaitung durch den Grundgedanken der Erfindung,
nämlich die in den unteren Teil des Ofens verlegt-- Relativbewegung zwischen I-Ieizfliiclien-und
Rieselflächensvstein, überhaupt erst ermöglicht wurde.
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l)as feststehende, unten abheschlossene Heizrohr 2j, ((essen unterster
Teil durch ein in Drehung versetztes Rieselflächensystein 26 ersetzt ist, ist über
(las gleichfalls feststehende, ganz oder zum Teil durch Rippen mit dein
Heizrohr
verbundene äußere 1Zieselfläcliensystem 27 auf (lern Außenmantel -,8 des Ofens abgestützt.
Tni oberen Ofenteil sind die beiden Rieselflächensysteme 29 und 3o angeordnet und
entweder am Heizrohr 25 oder gleichfalls a111 Außenmantel 2S abgestützt. Zwecks
Erzielung einer über den ganzen Schwelspalt des Ofens gleichmäßigen Beschickung
mit (lern Schwelgut ist in das obere Ofenende eine außen angetriebene, 111t Wassertassen
abgedichtete, sich drehende trichterförmige Beschickungsvorrichtung 31 angeordnet,
deren sonstige Ausgestaltung und Wirkungsweise aus der Zeichnung ohne weiteres erkennbar
ist. Ebenso verständlich ist die Lagerung und Abdichtung des sich drehenden unteren
Rieselflächensvstems 26 sowie die Ausbildung des unteren Ofenteiles, so daß es hier
keiner besonderen Erläuterung bedarf. Der Ofen ist oben wieder durch den Brenner
32 beheizt; die Beschickung erfolgt durch die Schurre 33.
Das im Brenner 32 erzeugte und an dessen |
Ende zur Entzündung gebrachte Heizgas- |
Luft-Gemisch brennt in der unterhalb des |
Brenners im Heizrohr 25 angeordneten Heiz- |
kammer 34, an die sich unten der Verdränger- |
körper 34Q anschließt, mit guter Flammenbil- |
dung aus. Die heißen Verbrennungsgase |
strömen dann aus der Heizkammer 34 durch |
zweckmäßig ausgebildete Schlitze 35 in den |
zwischen Heizrohr i und Verdrängerkörper |
3=1Q gebildeten Ringspalt 36, geben auf ihrem |
Weg nach unten ihre Wärme an das Heiz- |
rohr i und damit auch an die dieses mit den |
Rieselflächen 2; wärmeleitend verbindenden |
Rippen weitest gehend ab, uni, unten angelangt, |
den Ringspa-It 36 durch schlitzartige, nach |
dem beheizbaren Aulieninantel führende |
Kanäle 35Q zu verlassen und, im hohlen Außen- |
mantel aufwärts steigend, diesen ebenfalls zu |
beheizen. Die Abgase -,verderi schließlich von |
einem Gebläse durch den Stutzen 37 abge- |
saugt und teils in den Schornstein, teils durch |
den Stutzen 41 zwecks weiterer Ausnutzung |
ihrer Wärme in den vorn Schwelgasraum 38 |
durch eine Trennwand 39 abgeschlossenen |
Ringraum Ao gedrückt. Von liier aus dUrCh- |
dringen sie das zwischen den festen Riesel- |
systeinen 29 und 3o rutschende Schwelgut, er- |
wärmen dieses und strömen schließlich durch |
die Schlitze 42 in clic @'crl)relnnnrgskamnier |
34 zurück, von der sie, lnit (1e11 V erl)rennul@gs- |
(Fasen aufgeheizt und vermischt, ihren Kreis- |
lauf von neuem ;illtl-etcll. Sclbstver,t;inc.llicli |
ist es nicht nötig, 01a1.; alle die l@ohlr be- |
spülenden Abgase in 01i0 l@rclitll:alllmcr zu- |
rückgeführt werden; viclln@llr l;;11111 0.i11 "feil |
der Abgase z. B. über ,üllitz:liti", durch die |
IZleseIsy'stelile 29, 30 lliliclurcllgcfüllrtc I@an;ile |
ohne weiteres abgeführt u11(1 in; I@ rcic:tlhc- |
la,sen werden. |
Das im oberen Teil vorgewärmte, 1111 mittleren 1-Ieizflüclienteil weitgehend geschwelte
Gut kann im unteren Ofenteil in einem Spülgasstrom einer lachgarung oder aber einer
hiililung unterworfen werden, Wird der kalte oder heiße Spülgasstrom z. B. in das
Innere cles Rieselsystelns 26 von unten bei 43 eingeführt, so kann er nach Durchspülung
des Schwelguts entweder dem im Schwelgasraum
38 aus dein Heizflächenteil
anfallenden Schwelgas zugeführt oder aber bei entsprechender Abschließung des Scliwelgasraurnes
38 etwa in Höhe des unteren Heizrohrendes für sich getrennt abgezogen werden. Im
ersteren Fall wird der Taupunkt der Schweldämpfe wesentlich herabgesetzt, so daß
sich dieses Verfahren insbesondere mit einer Kühlung des Schwelrückstandes vorteilhaft
verbinden läßt. Das unten bei 43 eingeführte kalte Spülgas erwärmt sich unter gleichzeitiger
Kühlung des heißen Schwelrückstandes und kann so dem Schwelgas im Schwelgasraum
ohne weiteres unmittelbar beigemischt «=erden. Selbstverständlich ist auch eine
Umkehrung des Spülgasströines möglich; in diesem Fall muß jedoch der Schwelgasraum
stets, wie bereits geschildert, nach unten zu abgeschlossen werden. Das bei der
Schwelung anfallende Schwelgas wird durch den Stutzen 44 abgeführt; entteert kann
es zur Beheizung des Heizflächenteiles bzw. zur Aufheizung des Spülgasstromes verwendet
werden.
In Abb. 4. ist der Erfindungsgedanke auf |
eine kammerartige Ausführung des Ofens |
übertragen. Bei dieser Bauweise wird der Be- |
griff der innen beheizten Heizflächebelanglos. |
Es steht ganz im Belieben des Ofenbauers, die |
Ofenbatterie entweder mit einer Heizfläche |
oder mit einem iZieselflächensystein abschließen |
zu lassen; an der Wirkungsweise der Ofen- |
batterie kann dadurch nichts geändert werden. |
In der Abb. 4 ist beispielsweise die zuerst ge- |
nannte Ausführung mit zwei hintereinander- |
geschalteten Üfen dargestellt. Jeder Ofen be- |
steht aus zwei Heizflächen 45, 46 und zwei |
diesen gegenüberstehenden Rieselflächen- |
systeniel1 4;, 48, deren untere Teile 49, 5o |
gegenüber den Heizflächen eine hin und her |
gehende Bewrgung ausführen. Wie diese Be- |
wegung durchgeführt wird, ist für die Erfin- |
dung ()111e Belang, da diese Maßnahme von |
jedem Fachmann ohne Schwierigkeiten gelöst |
werden kann. laue Möglichkeit besteht |
1,3. darlll. die 1Zleselsy'stelne 4i), 50 rlilt- |
cinanclcr zu verl)inden 1111c1 ;111f 1,01101i r11 |
labern, die auf durch (101i Ofell dnrchgeführ- |
tcii, evtl. gegen c1011 licillrll Koks abgeschil,lll- |
t(,ii hl;igel-11 auflie-en. Die Rieselsystenle sind |
;111 (1c-11 Stirii>cit(,ll finit einer Platte kasten- |
artiri @ll)c,illl@)@@lll. 1)1e Platte Ist 1111t (,UM, |
den Ofen durchdringenden Stange verbunden, an deren Enden ein Teller
angeordnet ist. Zwischen Teller und Ofenstirnwand ist eine Pederptifferung geschaltet,
so daß die hin und her gehende Bewegung durch einen \ockenantrieb leicht bewerkstelligt
werden kann.
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Im oberen Ofenteit sind je zwei feststehend Rieselsvsteme 51, ;2 und
53, 54 angeordnet, während der Ofenabschluß als Bunker 55 ausgebildet ist. Der zwischen
den Riesels%'steinen 47 bis 3o liegende Schwelgasraum ist oben gegen die Rieselsvsteme
51 bis 54. abge= schlossen. Das Schwelgas entweicht bei 56 aus dem Schwelgasraum.
während der Koks unten in einen Trichter ;7 fällt, aus dem er mittels einer Austragwalze
58 z. B. in einen Trogkettenförderer ausgetragen wird. Die Beheizung erfolgt bei
diesen Ofen mit Hilfe einer unter den Ofen angeordneten Brennkammer 59, in der die
Heizgase unter Luftzufuhr verbrannt werden: sie steigen dann in den Verteilerkanal
6o und strömen von dort durch zweckmäßig angeordnete Schlitze 61 in die von den
beiden Heizflächen 45 und 46 gebildete Heizkammer. deren Wände sie beheizen. Im
oberen Teil der Heizkammer kann zwecks Verbesserung des Wärmeüberganges eine als
Verdrängerkörper oder auch als Wärmespeicher wirkende Wand 62 angeordnet sein. Die
aus der Heizkammer austretenden Abgase durchströmen das zwischen den Rieselsvstemen
51, ;2 und 53, 54. nach unten rutschende Schwelgut, das sie vor--wärmen, und werden
schließlich durch einen über dem Schwelgasraum angeordneten Kanal 63, der mit Schlitzen
64. versehen ist, abgesaugt. Ein Teil dieser abgesaugten Abgase kann zwecks Regelung
der Beheizungstemperaturen wieder der Verbrennungskammer zugeführt «-erden. Selbstverständlich
kann auch bei dieser Ausführung des Ofens der untere Heizflächenteil durch eire
Rieselflächensystein, ähnlich wie bei dem Ofen nach Abb.3, ersetzt werden. Die hierzu
erforderlichen baulichen 'Maßnahmen sind. jedem Konstrukteur geläufig, deren Erörterung
ist also hier nicht erforderlich. Die übrige Wirkungsweise des Ofens ist nach dein
bei Abb. I und 3 Gesagten ohne weiteres verständlich.
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In Abb. 5 ist noch (leg Schnitt durch ein besonders auzgeliil(letc#s
IIciztl:icliensN'steni der Schwelzone bei Kaniiiierüren gemiiß der Erfindung gezeigt.
65 ist die finit beliebig geformten Rinnen 66 versehene lleiztläche, 6; (las ihr
gegenüb^rlicg@n(IeRieseltlüchens@#@tem, (las durch Rippen 68 finit der IIeizfläche
verbunden sein kann. Die Minnen 66 der Heizflüche können natürlich auch als der
1)clici-r.-bare "feil (leg Rippen VS aufgefaßt wer(len. In jedem Falle wird. (las
Schwelgut auf (licse Weise in schmale, allseitig gut beheizte Säulen aufgelöst,
wodurch eine gute und schnelle Ausschwelung gewährleistet ist. Das Heizrolir 63
kann auch nach der 11eizgasseite zti mit entsprechenden Rippen versehen sein.
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Es liegt irrt Wesen der vorliegenden Erfindung begründet, (laß sie
eine kombinierte Sehwelung nach dem Heizflächen- und Spülgasverfahren ermöglicht,
wobei der Anwendung des letzteren, insbesondere die Vorwärinung, die restlose Ausgarung
sowie evtl. die Kühlung des Kokses vorbehalten bleibt. Grundsätzlich soll also mit
mittelbarer Beheizung geschwelt ,%erden. Dieses Verfahren wird vor allem den Erfordernissen
der Steinkohlenschwelung gerecht, indem es einerseits die restlose Ausschwelung
von stiickigem Gut und damit auch die Gewinnung eines harten Kokses ermöglicht,
andererseits aber: auch zufolge der Heizflächenschwelung einen unter Umständen ohne
besondere Aufarbeitung als Heizöl verwendbaren oder doch wenigstens mit Vorteil
auf 1-Ieizöl zu verarbeitenden Teer liefert. '