-
FACHGEBIET DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen die Identifikation,
Isolierung und rekombinante Produktion von neuer DNA und neuen Polypeptiden,
deren Gegenwart mit Entzündungserkrankungen
(mit Entzündung
assoziierten Antigenen) und/oder Krebs assoziiert ist, und Zusammensetzungen
und Verfahren zur Diagnose und Behandlung von Leiden, die durch
solche Antigene charakterisiert sind.
-
HINTERGRUND DER ERFINDUNG
-
Die
Entzündungsreaktion
ist komplex und wird durch eine Vielzahl von Signalmolekülen vermittelt,
die lokal durch Mastzellen, Nervenendungen, Plättchen, Leukozyten und Komplementaktivierung
produziert werden. Bestimmte dieser Signalgebungsmoleküle verursachen,
dass die Endothelzellanordnung poröser wird und/oder Selectine
exprimiert, die als Zelloberflächenmoleküle wirken,
die Leukozyten erkennen und durch spezifsche Kohlenhydraterkennung
anziehen. Stärkere
Leukozytenbindung wird durch Integrine vermittelt, welche die Leukoyztenbewegung
durch das Endothel vermitteln. Weitere Signalgebungsmoleküle wirken
als chemische Lockstoffe, was zur Folge hat, dass gebundene Leukozyten
sich in Richtung der Quelle des Lockstoffs bewegen. Andere Signalgebungsmoleküle, die
im Verlauf einer Entzündungsreaktion
gebildet werden, entweichen in das Blut und stimulieren das Knochenmark,
um mehr Leukozyten zu produzieren und sie in den Blutstrom freizusetzen.
-
Entzündung wird
typischerweise durch ein Antigen initiiert, das im Wesentlichen
jegliches Molekül
sein kann, das in der Lage ist, eine Immunantwort zu initiieren.
Unter normalen physiologischen Bedingungen sind diese fremde Moleküle, aber
Moleküle,
die vom Organismus selbst erzeugt werden, können als Katalysator dienen,
wie es, wie bekannt ist, bei verschiedenen Erkrankungszuständen auftritt.
-
T-Zellproliferation
in einer gemischten Lymphozytenkultur oder gemischten Lymphozytenreaktion (MLR)
ist ein etabliertes Anzeichen für
die Fähigkeit
einer Verbindung, das Immunsystem zu stimulieren. In einer Entzündungsreaktion
können
die entspre chenden Leukozyten neurophil, eosinophil, monozytisch
oder lymphozytisch sein. Histologische Untersuchung der betroffenen
Gewebe stellt Beweise für
eine immunstimulierende oder hemmende Antwort bereit. Siehe Current
Protocols in Immunology, Hrsg. John E. Coligan, John Wiley and Sons,
Inc. (1994).
-
Entzündliche
Darmerkrankung (IBD) ist ein Begriff, der verwendet wird, um kollektiv
Darmerkrankungen zu beschreiben, die sowohl Colitis ulcerosa (UC)
und Crohn-Erkrankung
umfassen, wovon beide als unterschiedliche Erkrankungen klassifiziert
sind, aber gemeinsame Eigenschaften und wahrscheinlich Pathologie
teilen. Die Gemeinsamkeit der diagnostischen Kriterien kann es schwierig
machen, genau zu bestimmen, welche der beiden Erkrankungen ein Patient
aufweist, jedoch unterscheiden sich Art und Ort der Läsion in
jedem Fall typischerweise voneinander. UC-Läsionen
sind charakteristischerweise ein oberflächliches Geschwür der Mucosa
und treten im Colon, nahe dem Rektum, auf. CD-Läsionen sind charakteristischerweise ausgedehnte
lineare Risse und können
irgendwo im Darm auftreten, gelegentlich sind Magen, Speiseröhre und
Duodenum involviert.
-
Herkömmliche
Behandlungen für
IBD umfassen für
gewöhnlich
die Verabreichung eines entzündungshemmenden
oder immunsupprimierenden Mittels, wie z.B. Sulfasalazin, Corticosteroide,
6-Mercaptopurin/Azathioprin oder Cyclosporin, wovon alle nur eine
partielle Entlastung für
den betroffenen Patienten erbringen. Wenn jedoch entzündungshemmende/Immunsupressiva-Therapien
versagen, sind Kolektomien die letzte Verteidigungsmaßnahme.
Chirurgie ist bei etwa 30 % der CD-Patienten innerhalb des ersten
Jahres nach Diagnose erforderlich, mit der Wahrscheinlichkeit eines
operativen Verfahrens, die danach jährlich um etwa 5 % steigt.
Leider weist CD auch eine hohe Wiederauftretensrate auf, da etwa
5 % der Patienten nach dem ersten Jahr nachfolgende Chirurgie benötigen. UC-Patienten
weisen weiters ein im Wesentlichen erhöhtes Risiko auf, kolorektalen
Krebs zu entwickeln. Vermutlich ist dies auf die wiederkehrenden
Zyklen von Schäden
am Epithel zurückzuführen, gefolgt
von erneutem Wachstum, das kontinuierlich das Risiko von neoplastischer Transformation
erhöht.
-
Ein
jüngst
entdeckter Angehöriger
der Immunglobulinüberfamilie,
der als Verbindungsadhäsionsmolekül (Junctional
Adhesion Molecule, JAM) bekannt ist, ist identifiziert worden, um
selektiv an interzellulären
Kontaktstellen von Endothel- und Epithelzellen von unterschiedlichen
Ursprüngen
konzentriert zu werden. I. Martin-Padura et al., J. Cell Biol. 142 (1),
117-27 (1998). JAM ist ein Typ-I Integralmembranprotein mit zwei
extrazellulären
Intrakettendisulfidschleifen vom V-Typ. JAM trägt wesentliche Homologie zu
A33-Antigen (1 oder 18).
Es wurde festgestellt, dass ein monoklonaler Antikörper, der
gegen JAM gerichtet ist, diese spontane und chemokininduzierte Monozytentransmigration
durch eine Endothelzellmonoschicht in vitro hemmt. Martin-Padura,
siehe oben.
-
Es
ist vor kurzem festgestellt worden, dass JAM-Expression im Colon
von CRF-2-4-(–/–)-Mäusen mit Colitis
erhöht
wird. CRF 2-4 –/– (IL-10R-Untereinheitknockoutmäuse) entwickeln
eine spontane Colitis, die durch Lymphozyten, Monozyten und Neutrophile
vermittelt wird. Mehrere der Tiere entwickelten auch Colonadenokarzinom.
Als Folge ist es vorhersehbar wahrscheinlich, dass die Verbindungen
der Erfindung in erhöhten Ausmaßen bei
menschlichen Erkrankungen exprimiert werden oder auf andere Weise
mit diesen assoziiert sind, wie z.B. entzündlicher Darmerkrankung, anderen
entzündlichen
Erkrankungen des Darms sowie kolorektalem Karzinom.
-
Die
Verbindungen der Erfindung tragen auch signifikante Homologie zu
A33-Antigen, einem bekannten kolorektalen krebsassoziierten Marker.
Das A33-Antigen wird in mehr als 90 % von primärem oder metastatischem Colonkrebs
sowie normalem Colonepithel exprimiert. Bei Karzinomen, die aus
der Colonmucosa entstanden sind, wird das A33-Antigen in mehr als
95 % der Fälle
homogen exprimiert. Das A33-Antigen
wurde jedoch nicht in einem großen
Bereich anderer normaler Gewebe nachgewiesen, d.h. seine Expression
scheint organspezifisch zu sein. Deshalb scheint das A33-Antigen
eine wichtige Rolle in der Induktion von kolorektalem Krebs zu spielen.
-
Da
Colonkrebs eine weitverbreitete Erkrankung ist, ist die frühe Diagnose
und Behandlung ein wichtiges medizinisches Ziel. Diagnose und Behandlung
von Co lonkrebs können
unter Einsatz monoklonaler Antikörper
(mAk), welche dafür
spezifisch sind und über
Fluoreszenz, kernmagnetische oder radioaktive Markierungen verfügen, implementiert
werden. Ein radioaktives Gen, Toxine und/oder arzneimittelmarkierte
MAK können
zur In-situ-Behandlung mit minimaler Patientenbeschreibung verwendet
werden. MAKs können
auch zur Diagnose während
der Diagnose und Behandlung von Colonkrebs verwendet werden. Zum
Beispiel wenn die Serumspiegel des A33-Antigens bei einem Patienten
erhöht
sind, zeigt ein Abfallen der Werte nach Chirurgie, dass die Tumorresektion
erfolgreich war. Andererseits zeigt ein nachfolgender Anstieg der
Serum-A33-Antigenwerte nach Chirurgie, dass sich Metastasen des
ursprünglichen
Tumors gebildet haben oder dass neue primäre Tumoren aufgetreten sind.
-
Solche
monoklonalen Antikörper
können
anstelle von oder in Verbindung mit Chirurgie und/oder anderen Chemotherapien
verwendet werden. Zum Beispiel sind präklinische Analyse- und Lokalisierungsstudien bei
Patienten, die mit kolorektalem Karzinom mit einem mAk gegen A33
infiziert sind, in Welt et al., J. Clon. Oncol. 8, 1894-1906 (1990), und
Welt et al., J Clin. Oncol. 12, 1561-1571 (1994), beschrieben, während US 4.579.827
und USSN 424.991 (
EP 199.141 )
auf die therapeutische Verabreichung von monoklonalen Antikörpern ausgerichtet
sind, wovon Letztere die Anwendung von Anti-A33-mAk betrifft.
-
WO98/40483 und
WO 98/42739 , welche am oder nach dem
dritten Prioritätsdatum
der vorliegenden Anmeldung veröffentlicht
wurden, offenbaren Sequenzen, die jenen von PRO245 ähnlich sind.
-
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft weiters Zusammensetzungen und Verfahren
zur Diagnose und Behandlung von Entzündungserkrankungen bei Säugetieren,
einschließlich
Menschen. Die vorliegende Erfindung basiert auf der Identifikation
von Proteinen (einschließlich
Agonisten- und Antagonistenantikörpern),
welche die Immunantwort bei Säugetieren
entweder stimulieren oder hemmen. Entzündungser krankungen können durch
die Unterdrückung
der Entzündungsreaktion
behandelt werden. Moleküle,
die eine Entzündungsreaktion
verstärken,
stimulieren oder potenzieren die Immunantwort auf ein Antigen. Moleküle, die
eine Immunantwort stimulieren, können
gehemmt werden, wo eine Unterdrückung
der Entzündungsreaktion
von Vorteil ist. Moleküle,
welche die Immunantwort stimulieren, können therapeutisch verwendet
werden, wo die Verstärkung
der Immunantwort vorteilhaft ist. Solche stimulierenden Moleküle können auch
gehemmt werden, wo die Suppression der Entzündungsreaktion von Vorteil
ist. Neutralisierende Antikörper
sind Beispiele für
Moleküle, die
Moleküle
hemmen, die über
eine immunstimulierende Aktivität
verfügen
und die in der Behandlung von Entzündungserkrankungen vorteilhaft
sind. Moleküle,
welche die Entzündungsreaktion
hemmen, können
ebenfalls verwendet werden (Proteine, direkt oder über die
Verwendung von Antikörperagonisten),
um die Entzündungsreaktion
zu hemmen und daher Entzündungserkrankungen
zu lindern.
-
Dementsprechend
dienen die Proteine der Erfindung der Diagnose und/oder Behandlung
(einschließlich
Prävention)
von immunassoziierten Erkrankungen. Antikörper, die sich an stimulierende
Proteine binden, dienen der Unterdrückung der Immunantwort. Antikörper, die
sich an Hemmproteine binden, sind zur Stimulation der Entzündungsreaktion
und des Immunsystems nützlich.
Die Proteine und Antikörper
der Erfindung dienen der Herstellung von Arzneimitteln und Medikamenten
zur Behandlung von entzündlichen
und immunassoziierten Erkrankungen.
-
Wie
in den Ansprüchen
definiert betrifft die Erfindung medizinische Anwendungen von PRO245-Polypeptid
und Antagonisten von PRO254-Polypeptid, der eine oder mehrere Funktionen
oder Aktivitäten
von PRO301-, PRO362- oder PRO245-Polypeptid hemmt, zur Verwendung
in einem Behandlungsverfahren.
-
Der
PRO245-Antagonist kann zur Verwendung bei der Behandlung einer entzündlichen
Erkrankung durch Verabreichung einer wirksamen therapeutischen Menge
an einen Patienten dienen, der eine solche benötigt, um eine aus dem Folgenden
ausgewählte
Erkrankung zu behandeln: entzündliche
Darmerkrankung, systemischer Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis,
juvenile chronische Arthritis, Spondylo arthropathien, systemische
Sklerose (Sclerodermia), idiopathische entzündliche Myopathien (Dermatomyositis,
Polymyositis), Sjögren-Syndrom,
systemische Vaskulitis, Sarkoidose, hämolytische Autoimmunanämie (Immunpanzytopenie,
paroxysmale nächtliche
Hämoglobinurie),
Autoimmunthrombozytopenie (idiopathische thrombozytopenische Purpurs,
immunvermittelte Thrombozytopenie), Thyreoiditis (Basedow-Krankheit, Hashimoto-Thyreoiditis,
juvenile lymphozytische Thyreoditis, atrophische Thyreoditis), Diabetes
mellitus, immunvermittelte Nierenerkrankung (Glomerulonephritis,
tubulointerstitielle Nephritis), Entmarkungskrankheiten des zentralen
und peripheren Nervensystems, wie z.B. multiple Sklerose, idiopathische
Polyneuropathie, Leber-Gallen-Erkrankungen, wie z.B. infektiöse Hepatitis
(Hepatitis A, B, C, D, E und andere nicht-hepatotrope Viren), chronische aktive
Autoimmunhepatitis, primäre
biliäre
Leberzirrhose, granulomatöse
Hepatitis und sklerosierende Cholangitis, entzündliche und fibrotische Lungenerkrankungen
(z.B. zystische Fibrose, Eosinophilenpneumonien, idopathische Lungenfibrose
und exogen-allergische Alveolitis), Zöliakie, Whipple-Krankeit, Autoimmun-
oder immunvermittelte Hauterkrankungen, einschließlich bullöse Hauterkrankungen,
Erythema multiforme und Kontaktdermatitis, Psoriasis, allergische
Erkrankungen der Lunge, wie z.B. Eosinophilenpneumonien, idiopathische
Lungenfibrose und exogen-allergische Alveolitis, mit Transplantation
assoziierte Erkrankungen, einschließlich Transplantatabstoßung und
Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung.
-
KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
-
1 zeigt einen Vergleich zwischen den Polypeptiden,
für welche
das A33-Antigen (Seq.-ID Nr. 6), DNA40628 (Seq.-ID Nr. 1), DNA45416
(Seq.-ID Nr. 2), DNA35638 (Seq.-ID Nr. 9) und JAM (Seq.-ID Nr. 10) kodieren.
DNA35638 ist hierin offenbart. DNA40628 und DNA 45416 sind in
WO99/27098 offenbart, von
welcher diese Anmeldung eine Teilanmeldung ist.
-
2 zeigt
die Nucleotidsequenz (Seq.-ID Nr. 8) einer Nativsequenz-PRO245-cDNA,
worin die Nucleotidsequenz „UNQ219" und/oder "DNA35638" genannt wird.
-
3 zeigt
die Aminosäurensequenz,
die von einem Nativsequenz-PRO245-Polypeptid einer abstammt (Seq.-ID Nr.
9), für
welche die Nucleotidsequenz aus 2 kodiert
(DNA35638, Seq.-ID Nr. 8).
-
4 zeigt
eine Identität
von 24,3 % zwischen der Aminosäuresequenz,
für welche
die DNA35638 (Seq.-ID Nr. 9) und A33-Antigen (Seq.-ID Nr. 6) kodiert.
-
5 zeigt
eine Identität
von 34,2 % zwischen der Aminosäuresequenz,
für welche
DNA35638 (Seq.-ID Nr. 29) und JAM (Seq.-ID Nr. 10) kodiert.
-
6 zeigt
eine Identität
von 26 % zwischen der Aminosäuresequenz,
für welche
A33-Antigen (Seq.-ID Nr. 6) und JAM (Seq.-ID Nr. 10) kodiert.
-
7 zeigt
die Ergebnisse des Taqman-mRNA-Expressionstests, der in Beispiel
5 beschrieben ist.
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
1. Definitionen
-
Die
Begriffe „PRO245" oder „PRO245-Polypeptid" und „krebsassoziiertes
Antigen" umfassen
bei der Verwendung hierin die Nativsequenz PRO245 und Varianten
davon (die hierin weiter definiert sind). Das PRO245 kann aus einer
Vielzahl von Quellen isoliert werden, zum Beispiel aus menschlichen
Gewebstypen oder aus einer anderen Quelle, oder durch Rekombinations-
oder synthetische Verfahren hergestellt werden.
-
Die
Begriffe „Entzündungserkrankung" stehen für eine Erkrankung,
bei welcher eine Komponente des Immunsystems eines Säugetiers
eine Entzündungsreaktion
verursacht, vermittelt oder aber dazu beitragt, die zur Morbidität des Säugetiers
führt.
Es sind auch Erkrankungen enthalten, bei welchen die Stimulation
oder Intervention der Entzündungsreaktion
eine lindernde Wirkung auf das Fortschreiten der Erkrankung zeigt.
Dieser Begriff umfasst immunvermittelte Entzündungserkrankungen.
-
Der
Begriff „T-zellenvermittelte
Erkrankung" steht
für eine
Erkrankung, bei welcher T-Zellen
direkt oder indirekt die Morbidität eines Säugetiers vermitteln oder aber
dazu beitragen. Die T-zellvermittelte Erkrankung kann mit zellvermittelten
Wirkungen, lymphokinvermittelten Wirkungen etc. und sogar Wirkungen
assoziiert sein, die mit B-Zellen
assoziiert sind, wenn die B-Zellen stimuliert werden, zum Beispiel
von dem Lymphokinen, die von T-Zellen sekretiert werden.
-
Beispiele
für solche
immunassoziierten und entzündlichen
Erkrankungen, wovon einige T-zellvermittelt sind, die gemäß der Erfindung
behandelt werden können,
umfassen Folgende: entzündliche
Darmerkrankung, systemischer Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis,
juvenile chronische Arthritis, Spondyloarthropathien, systemische
Sklerose (Sclerodermia), idiopathische entzündliche Myopathien (Dermatomyositis,
Polymyositis), Sjögren-Syndrom,
systemische Vaskulitis, Sarkoidose, hämolytische Autoimmunanämie (Immunpanzytopenie,
paroxysmale nächtliche
Hämoglobinurie,
Autoimmunthrombozytopenie (idiopathische thrombozytopenische Purpurs,
immunvermittelte Thrombozytopenie), Thyreoiditis (Basedow-Krankheit,
Hashimoto-Thyreoiditis, juvenile lymphozytische Thyreoiditis, atrophische
Thyreoiditis), Diabetes mellitus, immunvermittelte Nierenerkrankung
(Glomerulonephritis, tubulointerstitielle Nephritis), Entmarkungskrankheiten
des zentralen und peripheren Nervensystems, wie z.B. multiple Sklerose,
idiopathische Polyneuropathie, Leber-Gallen-Erkrankungen, wie z.B. infektiöse Hepatitis
(Hepatitis A, B, C, D, E und andere nicht-hepatotrope Viren), chronische
aktive Autoimmunhepatitis, primäre
biliäre
Leberzirrhose, granulomatöse
Hepatitis und sklerosierende Cholangitis, entzündliche und fibrotische Lungenerkrankungen
(z.B. zystische Fibrose), Zöliakie, Whipple-Krankeit, Autoimmun-
oder immunvermittelte Hauterkrankungen, einschließlich bullöse Hauterkrankungen,
Erythema multiforme und Kontaktdermatitis, Psoriasis, allergische
Erkrankungen der Lunge, wie z.B. Eosinophilenpneumonien, idiopathische
Lungenfibrose und exogen-allergische Alveolitis, mit Transplantation assoziierte
Er krankungen, einschließlich
Transplantatabstoßung
und Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung.
-
„Tumor" bezeichnet wie hierin
verwendet das gesamte neoplastische Zellwachstum und Proliferation, ob
gut- oder bösartig,
und alle präkanzerösen Zellen
und Gewebe.
-
Die
Begriffe „Krebs" und „kanzerös" bezeichnen oder
beschreiben das physiologische Leiden bei Säugetieren, das typischerweise
durch ein ungeregeltes Zellwachstum gekennzeichnet ist. Beispiele
für Krebs
umfassen unter anderem Karzinom, Lymphom, Blastom, Sarkom und Leukämie. Genauere
Beispiele für
solche Krebsarten sind Brustkrebs, Prostatakrebs, Colonkrebs, Plattenepithelkarzinom,
kleinzelliger Lungenkrebs, nicht-kleinzelliger Lungenkrebs, Magendarmkrebs,
Pankreaskrebs, Glioblastom, Zervixkrebs, Eierstockkrebs, Leberkrebs,
Blasenkrebs, Hepatom, kolorektaler Krebs, Endometriumkarzinom, Speicheldrüsenkarzinom, Nierenkrebs,
Leberkrebs, Vulvakarzinom, Schilddrüsenkrebs, Leberkarzinom und
verschiedene Formen von Krebs im Kopf- und Halsbereich.
-
„Behandlung" ist eine Intervention,
die mit der Erfindung durchgeführt
wird, um die Entwicklung einer Erkrankung zu vermeiden oder Pathologie
einer Erkrankung zu verändern.
Dementsprechend bezeichnet „Behandlung" sowohl die therapeutische
Behandlung als auch prophylaktische oder präventive Maßnahmen. Jene, die eine Behandlung
benötigen,
umfassen jene, die schon eine Erkrankung aufweisen, sowie jene,
bei welchen die Erkrankung vermieden werden soll. Bei der Behandlung
einer immunassoziierten Erkrankung kann ein therapeutisches Mittel
direkt das Ausmaß der
Antwort einer Komponente der Immunantwort erhöhen oder verringern oder die
Erkrankung empfindlicher auf Behandlung mit anderen therapeutischen
Mitteln machen, z.B. Antibiotika, Antipilzmittel, entzündungshemmende
Mittel, Chemotherapeutika etc.
-
Die „Pathologie" einer immunassoziierten
Erkrankung umfasst alle Phänomene,
die das Wohlbefinden des Patienten umfassen. Dies umfasst ohne Einschränkung abnormes
oder nicht kontrollierbares Zellwachstum (neurophile, eosinophile,
monozyti sche, lymphozytische Zellen), Antikörperproduktion, Autoantikörperproduktion,
Komplementproduktion, Interferenz mit dem normalen Funktionieren
der benachbarten Zellen, Freisetzung von Cytokinen oder anderen
sekretorischen Produkten bei abnormen Ausmaßen, Suppression oder Verschlechterung
einer beliebigen entzündlichen
oder immunologischen Antwort, Infiltration von entzündlichen Zellen
(neutrophilen, eosinophilen, monozytischen, lymphozytischen Zellen)
in Zellräume
etc.
-
Der
Begriff „Säugetier" wie hierin verwendet
bezeichnet ein beliebiges Säugetier,
einschließlich
Menschen, Haustiere und Nutztiere und Zoo-, Sport- oder Heimtiere
wie Pferde, Schweine, Rinder, Hunde, Katzen und Frettchen etc. In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Säugetier
ein Mensch.
-
Verabreichung „in Kombination
mit" einem oder
mehreren weiteren therapeutischen Mitteln umfasst die simultane
(gleichzeitige) und aufeinander folgende Verabreichung in einer
beliebigen Reihenfolge.
-
Der
Begriff „zytotoxische
Mittel" bezeichnet
wie hierin verwendet eine Substanz, welche die Funktion von Zellen
hemmt oder vermeidet und/oder die Zerstörung von Zellen verursacht.
Der Begriff soll radioaktive Isotope (z.B. I131,
I125, Y90 und Re186), Chemotherapeutika und Toxine, wie z.B.
enzymatisch aktive Toxine bakteriellen, Pilz-, Pflanzen- oder tierischen
Ursprungs, oder Fragmente davon umfassen.
-
Ein „chemotherapeutisches
Mittel" ist eine
Verbindung, die zur Behandlung von Krebs nützlich ist. Beispiele für chemotherapeutische
Mittel umfassen Adriamycin, Doxorubicin, Epirubicin, 5-Fluoruracil,
Cytosinarabinosid („Ara-C"), Cyclophosphamid,
Thiotepa, Busulfan, Cytoxin, Taxoide, z.B. Paclitaxel (Taxol
®,
Bristol-Myers Squibb Oncology, Princeton, New Jersey) und Doxetacel
(Taxotere
®,
Rhône-Poulenc Roher, Antony, Frankreich),
Toxoter, Methotrexat, Cisplatin, Melphalan, Vinblastin, Bleomycin,
Etoposid, Ifosfamid, Mitomycin-C, Mitoxantron, Vincristin (Loucristin),
Vinorelbin, Carboplatin, Teniposid, Daunomycin, Carminomycin, Aminopterin,
Dactinomycin, Mitomycine, Esperamicine (siehe
US-Patent Nr. 4.675.187 ), Melphalan
und andere verwandte Stickstoff-Senfgase. Diese Definition umfasst
auch Hormonmittel, die wirken, um Hormonwirkung auf Tumoren zu regulieren
oder zu hemmen, wie z.B. Tamoxifen und Onapriston.
-
Ein „wachstumshemmendes
Mittel" bezeichnet
wie hierin verwendet eine Verbindung oder Zusammensetzung, die das
Wachstum einer Zelle hemmt, insbesondere von Krebszellen, die beliebige
der hierin identifizierten Gene exprimieren oder überexprimieren,
entweder in vitro oder in vivo. Daher ist das wachstumshemmende
Mittel ein Mittel, das den Prozentsatz der Zellen, die solche Gene
in der S-Phase exprimieren oder überexprimieren,
signifikant reduziert. Beispiele für wachstumshemmende Mittel
umfassen Mittel, die das Fortschreiten des Zellzyklus (an einer
anderen Stelle als die S-Phase) blockieren, wie z.B. Mittel, die
G1-Stillstand und M-Phasenstillstand
induzieren. Klassische M-Phasenblocker umfassen die Vincaalkaloide
(Vincristin und Vinblastin), Taxol und Topo-II-Inhibitoren, wie
z.B. Doxorubicin, Epirubicin, Daunorubicin, Etoposid und Bleomycin.
Diese Mittel, die G1 anhalten, gehen auch in den S-Phasenstillstand über, z.B.
DNA-Alkylierungsmittel, wie z.B. Tamoxifen, Prednison, Dacarbazin,
Mechlorethamin, Cisplatin, Methotrexat, 5-Fluoruracil und Ara-C. Weitere Informationen
sind in The Molecular Basis of Cancer, Mendelsohn und Israel, Hrsg.,
Kapitel 1 mit dem Titel „Cell
cycle regulation, oncogens and antineoplastic drugs", von Murakami et
al. (WB Saunders, Philadelphia (1995)), insbesondere Seite 13, zu
finden.
-
Der
Begriff „Cytokin" ist ein generischer
Begriff für
Proteine, die aus einer Zellpopulation freigesetzt werden, die auf
eine andere Zelle als interzelluläre Vermittler einwirken. Beispiele
für solche
Cytokine sind Lymphokine, Monokine und herkömmliche Polypeptid-Hormone.
Zu den Cytokinen gehören
Wachstumshormon, wie z.B. menschliches Wachstumshormon, menschliches
N-Methionyl-Wachstumshormon und Rinderwachstumshormon, Parathormon,
Thyroxin, Insulin, Proinsulin, Relaxin, Prorelaxin, Glykoproteinhormone,
wie z.B. follikelstimulierendes Hormon (FSH), thyreoidstimulierendes
Hormon (TSH) und Luteinisierungshormon (LH), Leberwachstumsfaktor,
Fibroblastenwachstumsfaktor, Prolactin, Placenta-Lactogen, Tumornekrosefaktor-α und -β, Müllersche
hemmende Substanz, Maus-Gonadotropin assoziiertes Peptid, Inhibin,
Activin, Gefäßendothelwachstumsfaktor,
Integrin, Thrombopoietin (TPO), Nervenwachstumfaktoren, wie z.B.
NGF-β. Blutplättchenwachstumsfaktor,
transformierende Wachstumsfaktoren (TGFs), wie z.B. TGF-α und TGF-β, insulinähnlicher
Wachstumsfaktor-I und -II, Erythropoietin (EPO), osteoinduktive
Faktoren, Interferone wie z.B. Interferon-α, -β und -γ, koloniestimulierende Faktoren
(CSFs), wie z.B. Makrophagen-CSF (M-CSF), Granulozytenmakrophagen-CSF
(GM-CSF) und Granulozyten-CSF (G-CSF), Interleukine (ILs), wie z.B.
IL-1, IL-1α, IL-2,
IL-3, IL-4, IL-5, IL-6, IL-7, IL-8, IL-9, IL-11, IL-12, ein Tumornekrosefaktor,
wie z.B. TNF-α oder
TNF-β, und andere
Polypeptidfaktoren, einschließlich
LIF und kit-Ligand
(KL). Wie hierin verwendet umfasst der Begriff Cytokin Proteine
aus natürlichen
Quellen oder aus rekombinanter Zellkultur und biologisch aktive Äquivalente
der Cytokine mit nativer Sequenz.
-
Die „therapeutisch
wirksame Menge" ist
die Menge von aktivem PRO245 oder -Antagonisten, die erforderlich
ist, um eine messbare Inhibition oder Stimulation, je nach Fall,
der entzündlichen
Antwort zu erreichen.
-
Ein „Nativsequenz-PRO245" umfasst ein Polypeptid
mit derselben Aminosäuresequenz
wie PRO245, das aus der Natur stammt. Ein solches Nativsequenz-PRO245
kann aus der Natur isoliert werden oder durch Rekombinations- oder
synthetische Mittel produziert werden. Der Begriff „Nativsequenz-PRO245" umfasst insbesondere
natürlich
auftretende trunkierte oder sekretierte Formen von PRO245 (z.B.
eine extrazelluläre
Domänensequenz),
natürlich
auftretende Variantenformen (z.B. alternativ gespleißte Formen)
und natürlich
auftretende Allelvarianten von PRO245.
-
In
einer Ausführungsform
ist das Nativsequenz-PRO245-Polypeptid ein reifes oder Volllängen-Nativsequenz-PRO245-Polypeptid,
das die Aminosäuren
1 bis 312 von 3 (Seq.-ID Nr. 9) umfasst.
-
Die „PRO245"-Variante" steht für ein aktives
PRO245, wie nachstehend definiert, mit zumindest etwa 80 % Aminosäuresequenzidentität mit einem
PRO245 mit der abge leiteten Aminosäuresequenz, die in 3 dargestellt
ist (Seq.-ID Nr. 9), für
ein Nativsequenz-PRO245-Polypeptid voller Länge mit oder ohne seine(r)
native(n) Signalsequenz, mit oder ohne Startmethionin, mit oder
ohne der/die potenzielle(n) Transmembrandomäne und mit oder ohne der/die
intrazelluläre(n)
Domäne.
Solche PRO245-Varianten umfassen zum Beispiel PRO245-Polypeptide,
worin ein oder mehrere Aminosäurereste
am N- oder C-Terminus der Sequenz von 3 (Seq.-ID
Nr. 9) hinzugegeben oder deletiert sind. Vorzugsweise beträgt die Aminosäuresequenzidentität zumindest
etwa 85 %, noch bevorzugter zumindest etwa 90 % und noch bevorzugter
zumindest etwa 95 %.
-
„Prozentuelle
(%) Aminosäuresequenzidentität" unter Berücksichtigung
von PRO245-Sequenzen,
die hierin identifiziert sind, wird als Prozentsatz der Aminosäurereste
in einer Kandidatensequenz definiert, die mit den Aminosäureresten
in der PRO245-Sequenz
identisch sind, nach Anordnung der Sequenzen und Einführung von
Lücken,
wenn notwendig, um die maximale prozentuelle Sequenzidenitität zu erreichen,
und ohne Berücksichtigung
jeglicher konservativer Substitutionen als Teil der Sequenzidentität. Anordnung
zum Zwecke der Bestimmung der prozentuellen Aminosäuresequenzidentität kann auf
verschiedenste Arten erreicht werden, die im Fachgebiet bekannt
sind, zum Beispiel unter Verwendung von öffentlich zugänglicher
Computersoftware, wie z.B. BLAST, BLAST-2, ALIGN oder Megalign-Software
(DNASTAR). Fachleute können
geeignete Parameter zur Messung der Anordnung bestimmen, einschließlich beliebiger
Algorithmen, die erforderlich sind, um maximale Anordnung über die
volle Länge
der verglichenen Sequenzen zu erreichen.
-
„Prozentuelle
(%) Nucleinsäuresequenzidentität" unter Berücksichtigung
der für
PRO245 kodierenden Sequenzen, die hierin identifiziert sind (DNA35638),
wird als Prozentsatz der Nucleotide in einer Kandidatensequenz definiert,
die mit den Nucieotiden in der für
PRO245 kodierenden Sequenz identisch sind, nach Anordnung der Sequenzen
und Einführung
von Lücken,
wenn notwendig, um die maximale prozentuelle Sequenzidenitität zu erreichen.
Anordnung zum Zwecke der Bestimmung der prozentuellen Nucleinsäuresequenzidentität kann auf
verschiedenste Arten erreicht werden, die im Fachgebiet bekannt
sind, zum Beispiel unter Verwendung von öffent lich zugänglicher
Computersoftware, wie z.B. BLAST, BLAST-2, ALIGN oder Megalign-Software
(DNASTAR). Fachleute können
geeignete Parameter zur Messung der Anordnung bestimmen, einschließlich beliebiger
Algorithmen, die erforderlich sind, um maximale Anordnung über die
volle Länge
der verglichenen Sequenzen zu erreichen.
-
„Isoliert", wenn es zur Beschreibung
der verschiedenen hierin offenbarten Polypeptide verwendet wird, steht
für ein
Polypeptid, das identifiziert und getrennt worden ist und/oder aus
einer Komponente ihrer natürlichen
Umgebung gewonnen wurde. Kontaminierende Komponenten ihrer natürlichen
Umwelt sind Materialien, die typischerweise die diagnostischen oder
therapeutischen Verwendungen des Polypeptids stören, und können Enzyme, Hormone und andere
proteinhältige
oder nicht-proteinhältige gelöste Stoffe
umfassen. In bevorzugten Ausführungsformen
wird das Polypeptid (1) durch die Verwendung eines Zentrifugenröhrchensequenzierers
auf einen Grad gereinigt, der ausreichend ist, um zumindest 15 Reste
von N-terminaler oder interner Aminosäuresequenz zu erhalten, oder
(2) durch SDS-PAGE unter nicht-reduzierenden oder reduzierenden Bedingungen
unter Einsatz von Coomassie-Blau
oder vorzugsweise Silberfärbung
zu Homogenität
gereinigt. Isoliertes Polypeptid umfasst Polypeptide in situ in
rekombinanten Zellen, da zumindest eine Komponente der natürlichen
Umwelt von PRO245 nicht gegenwärtig
ist. Für
gewöhnlich
wird jedoch das isolierte Polypeptid durch zumindest einen Reinigungsschritt
hergestellt.
-
Ein „isoliertes", für PRO245-Polypeptid
kodierendes Nucleinsäuremolekül ist ein
Nucleinsäuremolekül, das aus
zumindest einem kontaminierenden Nucleinsäuremolekül identifiziert und getrennt
wird, mit welchem es üblicherweise
in der natürlichen
Quelle der Nucleinsäure
assoziiert ist, die für
das PRO245-Polypeptid kodiert. Ein isoliertes, für PRO245-Polypeptid kodierendes
Nucleinsäuremolekül ist anders
als in der Form oder Umgebung, in welcher es in Natur zu finden
ist. Isolierte, für
PRO245 kodierende Nucleinsäuremoleküle werden
daher von dem DNA40628-Nucleinsäuremolekül unterschieden,
wie es in natürlichen
T-Zellen besteht. Jedoch umfasst ein isoliertes, für PRO245-Polypeptid
kodierendes Nucleinsäuremolekül für PRO245-Polypeptide
kodierende Nucleinsäuremoleküle, die
in Zellen enthalten sind, die PRO245- Polypeptid, für das kodiert wird, ordnungsgemäß exprimieren,
wo zum Beispiel das Nucleinsäuremolekül an einem
Chromosomenort vorliegt, der sich von jenem der natürlichen
Zellen unterscheidet.
-
Der
Begriff „Kontrollsequenzen" bezieht sich auf
DNA-Sequenzen, die für
die Expression einer operabel gebundenen kodierenden Sequenz in
einem bestimmten Wirtsorganismus notwendig sind. Die Kontrollsequenzen,
die für
Prokaryoten geeignet sind, umfassen zum Beispiel einen Promotor,
gegebenenfallseine Operatorsequenz und eine Ribosomenbindungsstelle.
Es ist bekannt, dass eukaryotische Zellen Promotoren, Polyadenylierungssignale
und Enhancer verwenden.
-
Nucleinsäure ist „operabel
gebunden", wenn
sie in eine funktionale Beziehung mit einer anderen Nucleinsäuresequenz
gesetzt wird. Zum Beispiel ist DNA für eine Präsequenz oder einen sekretorischen
Leader operabel an DNA für
ein Polypeptid gebunden, wenn es als Präprotein exprimiert wird, das
an der Sekretion des Polypeptids teilnimmt; ein Promotor oder Enhancer
ist operabel an eine kodierende Sequenz gebunden, wenn er die Transkription
der Sequenz beeinflusst; eine Ribosomenbindungsstelle ist operabel
an eine kodierende Sequenz gebunden, wenn sie die Transkription
der Sequenz beeinflusst; oder eine Ribosomenbindungsstelle ist operabel
an eine kodierende Sequenz gebunden, wenn sie positioniert ist,
um Translation zu erleichtern. Im Allgemeinen steht „operabel
gebunden" dafür, dass
die gebundenen DNA-Sequenzen zusammenhängend sind und im Fall eines
sekretorischen Leaders zusammenhängend
und in Lesephase sind. Enhancer müssen jedoch nicht zusammenhängend sein.
Bindung wird durch Ligation an herkömmliche Restriktionsstellen
erreicht. Wenn es solche Stellen nicht gibt, werden die synthetischen
Oligonucleotidadaptoren oder -Linker gemäß herkömmlicher Praxis verwendet.
-
Der
Begriff „Antikörper" wird hierin im weitesten
Sinn verwendet und deckt insbesondere einzelne monoklonale Anti-PRO245-Antikörper ab
(einschließlich
Agonist, Antagonist und neutralisierende Antikörper) und Anti-PRO245-Antikörperzusammensetzungen
mit polyepitoper Spezifität.
Der Begriff „monoklonaler
Antikörper" bezieht sich wie
hierin verwendet auf einen Antikörper,
der aus einer Population von im We sentlichen homogenen Antikörpern gewonnen
wird, d.h. die einzelnen Antikörper,
aus denen die Population besteht, sind identisch mit der Ausnahme
von möglichen
natürlich
auftretenden Mutationen, die in geringeren Mengen gegenwärtig sein
können.
-
„Aktiv" oder „Aktivität" für die hierin
erwähnten
Zwecke betrifft Form(en) von PRO245, welche die biologischen und/oder
immunologischen Aktivitäten
von nativem oder natürlich
auftretendem PRO245 beibehalten. Eine bevorzugte Aktivität ist die
Fähigkeit,
sich an die Aktivität
der Antigenbindung zu binden und diese zu beeinflussen, z.B. zu
blockieren oder auf andere Weise zu modulieren. Die Aktivität umfasst
vorzugsweise die Regulation, Aktivität von Krebs und/oder assoziierten
Virusantigenen.
-
„Stringenz" von Hybridisierungsreaktionen
ist einfach von einem Fachmann zu bestimmen und ist im Allgemeinen
eine empirische Berechnung abhängig
von der Sondenlänge,
Waschtemperatur und Salzkonzentration. Im Allgemeinen erfordern
längere
Sonden höhere
Temperaturen für
geeignetes Annealing, während kürzere Sonden
niedrigere Temperaturen benötigen.
Hybridisierung hängt
im Allgemeinen von der Fähigkeit denaturierter
DNA ab, sich erneut zu annealen, wenn komplementäre Stränge in einem Umfeld unter ihrer Schmelztemperatur
gegenwärtig
sind. Je höher
der Grad der gewünschten
Homologie zwischen der Sonde und hybridisierbaren Sequenz, desto
höher die
relative Temperatur, die verwendet werden kann. Als Folge zeigt
sich, dass höhere
relative Temperaturen die Reaktionsbedingungen stringenter machen
würden,
während
geringere Temperaturen weniger. Für weitere Details und eine
Erklärung
der Stringenz von Hybridisierungsreaktionen siehe Ausubel et al.,
Current Protocol in Molecular Biology, Wiley Interscience Publishers (1995).
-
„Stringente
Bedingungen" oder „hohe Stringenzbedingungen" können wie
hierin definiert durch jene identifiziert werden, die (1) geringe
Ionenstärke
und hohe Temperatur für
Waschung verwenden, zum Beispiel 0,015 M Natriumchlorid/0,0015-M
Natriumcitrat/0,1 % Natriumdodecylsulfat bei 50 °C; (2) während der Hybridisierung ein
Denaturierungsmittel verwenden, wie z.B. Formamid, 50 Vol-% Formamid
mit 0,1 % Rinderserumalbumin/0,1 % Ficoll/0,1 % Polyvinylypyrrolidon/50
mM Natriumphosphatpuffer bei pH 6,5 mit 750 mM Natriumchlorid, 75
mM Natriumcitrat bei 42 °C,
oder (3) 50 % Formamid, 5 × SSC
(0,75 M NaCl, 0,075 M Natriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
6,8), 0,1 % Natriumpyrophosphat, 5 × Denhardt-Lösung, beschallte Lachsspermien-DNA
(50 μg/ml),
0,1 % SDS und 10 % Dextransulfat bei 42°C verwenden, mit Waschungen
bei 42 °C
in 0,2 × SSC
(Natriumchlorid/Natriumcitrat) und 50 % Formamid bei 55 °C, gefolgt
von einer Waschung bei hoher Stringenz bestehend aus 0,1 × SSC, die
EDTA bei 55 °C
enthielt.
-
„Moderat
stringente Bedingungen" können wie
von Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laborstory Manual, New
York, Cold Spring Harbor Press (1989), beschrieben identifiziert
werden und umfassen die Verwendung der Waschlösung und Hybridisierungsbedingungen
(z.B. Temperatur, Ionenstärke
und % SDS), die weniger stringent sind als die oben beschriebenen.
Ein Beispiel für
moderat stringente Bedingungen ist die Inkubation bei 37 °C über Nacht
in einer Lösung,
die Folgendes umfasst; 20 % Formamid, 5 × SSC (150 mM NaCl, 15 mM Trinatriumcitrat),
50 mM Natriumphosphat (pH 7,6), 5 × Denhardt-Lösung, 10
% Dextransulfat und 20 mg/ml denaturierter gescherter Lachsspermien-DNA,
gefolgt von Waschung der Filter in 1 × SSC bei etwa 37-50 °C. Der Fachmann
erkennt, wie die Temperatur, Ionenstärke etc. anzupassen sind, wie
es notwendig ist, um Faktoren wie z.B. Sondenlänge und dergleichen Rechnung
zu tragen.
-
Der
Begriff „epitopmarkiert" bezieht sich wie
hierin verwendet auf ein chimäres
Polypeptid, das ein Polypeptid der Erfindung umfasst, das an ein „Markierungspolypeptid" fusioniert ist.
Das Markierungspolypeptid hat genügend Reste, um ein Epitop bereitzustellen,
gegen welches ein Antikörper
hergestellt werden kann, es ist aber auch kurz genug, sodass es
nicht mit der Aktivität
des Polypeptids überlagert,
an welches es fusioniert ist. Das Markierungspolypeptid ist vorzugsweise
auch ziemlich einzigartig, sodass der Antikörper im Wesentlichen nicht
mit anderen Epitopen kreuzreagiert. Geeignete Markierungspolypeptide
verfügen
im Allgemeinen über
zumindest sechs Aminosäurereste
und für
gewöhnlich über zwischen
etwa 8 und 50 Aminosäureresten (vorzugsweise
zwischen etwa 10 und 20 Aminosäureresten).
-
„Aktiv” oder „Aktivität" im Kontext der Varianten
des Polypeptids der Erfindung bezieht sich auf Form(en) der Proteine
der Erfindung, welche die biologischen und/oder immunologischen
Aktivitäten
eines nativen oder natürlich
auftretenden Polypeptids der Erfindung beibehalten.
-
„Biologische
Aktivität" im Kontext eines
Antikörpers
oder eines anderen Moleküls,
das durch die hierin offenbarten Screeningtests identifiziert werden
kann (z.B. ein organisches oder anorganisches kleines Molekül, Peptid
etc.), wird dazu verwendet, die Fähigkeit solcher Moleküle zu beschreiben,
um Infiltration von entzündlichen
Zellen in ein Gewebe zu induzieren oder zu hemmen, T-Zellproliferation
zu stimulieren oder zu hemmen und Lymphokinfreisetzung durch Zellen
zu stimulieren oder zu hemmen. Eine andere bevorzugte Aktivität ist erhöhte vaskuläre Permeabilität oder Inhibition
davon.
-
Der
Begriff „Antagonist" wird im breitesten
Sinn verwendet und umfasst ein beliebiges Molekül, das eine biologische Aktivität eines
nativen Polypeptids der hierin offenbarten Erfindung teilweise oder
vollständig blockiert,
hemmt oder neutralisiert. Auf ähnliche
Weise wird der Begriff „Agonist" im weitesten Sinn
verwendet und umfasst ein beliebiges Molekül, das eine biologische Aktivität eines
nativen Polypeptids der hierin offenbarten Erfindung nachahmt. Geeignete
Agonisten- oder Antagonistenmoleküle umfassen spezifisch Agonisten-
oder Antagonisten-Antikörper
oder -Antikörperfragmente,
Fragmente oder Aminosäuresequenzvarianten von
nativen Polypeptiden der Erfindung, Peptide, kleine organische Moleküle etc.
-
Ein „kleines
Molekül" wird hierin so definiert,
dass es ein Molekulargewicht von unter etwa 600 Dalton umfasst.
-
„Antikörper" (Ak) und „Immunglobuline" (IgG) sind Glykoproteine
mit denselben strukturellen Eigenschaften. Während Antikörper Bindungsspezifität an ein
spezifisches Antigen erzeugen, umfassen Immunglobuline sowohl Antikörper als
auch antikörperähnliche
Moleküle,
denen die Antigen-Spezifität
fehlt. Polypeptide letzterer Art werden z.B. in geringeren Ausmaßen durch
das Lymphsystem und in erhöhten
Ausma ßen
durch Myelome produziert. Der Begriff „Antikörper" wird im weitesten Sinn verwendet und
deckt ohne Einschränkung spezifisch
intakte monoklonale Antikörper,
polyklonale Antikörper,
multispezifische Antikörper
(z.B. bispezifische Antikörper),
die aus zumindest zwei intakten Antikörpern gebildet werden, und
Antiköperfragmente
ab, solange sie die gewünschte
biologische Aktivität
zeigen.
-
„Native
Antikörper" und „native
Immunglobuline" sind
für gewöhnlich heterotetramere
Glykoproteine von etwa 150.000 Dalton, bestehend aus zwei identischen
Leicht- (L-) Ketten und zwei identischen Schwer- (H-) Ketten. Jede
Leichtkette ist an eine Schwerkette durch eine kovalente Disulfidbindung
gebunden, während die
Zahl der Disulfidbindungen unter den Schwerketten von verschiedenen
Immunglobulinisotypen variiert. Jede Schwer- und Leichtkette hat
auch regelmäßig beabstandete
Disulfidbrücken
zwischen den Ketten. Jede Schwerkette hat an einem Ende eine variable
Domäne
(VH) gefolgt von einer Reihe von konstanten
Domänen. Jede
Leichtkette hat eine variable Domäne an einem Ende (VL) und eine konstante Domäne an ihrem anderen Ende; die
konstante Domäne
der Leichtkette wird mit der ersten konstanten Domäne der Schwerkette
angeordnet, und die variable Domäne
der Leichtkette wird mit der variablen Domäne der Schwerkette angeordnet. Von
besonderen Aminosäureresten
wird angenommen, dass sie eine Schnittfläche zwischen den variablen Leicht-
und Schwerkettendomänen
bilden.
-
Der
Begriff „variabel" bezieht sich auf
die Tatsache, dass bestimmte Abschnitte der variablen Domäne bei Antikörpern sich
in der Sequenz umfassend unterscheiden, und werden in der Bindung
und Spezifität
jedes besonderen Antikörpers
für sein
besonderes Antigen verwendet. Jedoch ist die Variabilität nicht
gleichmäßig innerhalb
der variablen Domänen
von Antikörpern
verteilt. Sie ist in drei Segmenten konzentriert, die komplementaritätsbestimmende
Regionen (CDRs) oder hypervariable Regionen genannt werden, sowohl
in den variablen Leichtketten- als auch Schwerkettendomänen. Die
höher konservierten
Abschnitte der variablen Domänen
werden Gerüst
(FR) genannt. Die variablen Domänen
der nativen Schwer- und Leichtketten umfassen jeweils vier FR-Regionen,
die im Wesentlichen eine Beta-Faltblatt-Konfiguration annehmen, verbunden durch drei
CDRs, die Schleifen bilden, welche die Beta-Faltblattstruktur verbinden
und in einigen Fällen
Teil davon sind. Die CDRs in jeder Kette werden durch die FR-Regionen
in enger Nähe
zusammengehalten und tragen mit den CDRs aus der anderen Kette zur
Bildung der Antigenbindungsstelle von Antikörpern bei (siehe Kabat et al.,
NIH Publ. Nr. 91-3242, Band 1, 647-669 (1991)). Die konstanten Domänen sind
nicht direkt in die Bindung eines Antikörpers an ein Antigen involviert,
zeigen aber verschiedene Effektorfunktionen, wie z.B. Teilnahme
des Antikörpers
an einer antikörperabhängigen zellulären Toxizität.
-
„Antikörperfragmente" umfassen einen Abschnitt
eines intakten Antikörpers,
vorzugsweise die Antigenbindungs- oder variable Region des intakten
Antikörpers.
Beispiele für
Antikörperfragmente
umfassen Fab-, Fab'-,
F(ab')2-
und Fv-Fragmente, Diakörper,
linerare Antiköpere
(Zapata et al., Protein Eng. 8 (10), 1057-1062 (1995)), einkettige
Antikörpermoleküle und multispezifische
Antikörper,
die aus Antikörperfragmenten
gebildet werden.
-
Papainverdau
von Antikörpern
produziert zwei identische Antigenbindungsfragmente, die „Fab"-Fragmente genannt
werden, jeweils mit einer Antigenbindungsstelle und einem übrigbleibenden „Fc"-Fragment. Die Bezeichnung „Fc" reflektiert die
Fähigkeit,
leicht zu kristallisieren. Pepsinbehandlung ergibt ein F(ab')2-Fragment,
das zwei Antigenkombinationsstellen aufweist und immer noch in der
Lage ist, Antigen zu vernetzen.
-
„Fv" ist das minimale
Antikörperfragment,
das eine vollständige
Antigenerkennungs- und
-bindungsstelle enthält.
Diese Region besteht aus einem Dimer einer variablen Schwerketten-
und einer variablen Leichtkettendomäne in enger, nicht-kovalenter
Assoziation. Es geschieht in dieser Konfiguration, dass die drei
CDRs jeder variablen Domäne
Wechselwirken, um eine Antigenbindungsstelle auf der Oberfläche des
VH-VL-Dimers zu definieren. Gemeinsam verleihen
die sechs CDRs dem Antikörper
Antigenbindungsspezifität.
Jedoch hat sogar eine einzelne variable Domäne (oder die Hälfte eines
Fv, das nur drei CDRs umfasst, die für ein Antigen spezifisch sind)
die Fähigkeit,
Antigen zu erkennen und zu binden, obgleich in einer geringeren
Affinität
als die gesamte Bindungsstelle.
-
Das
Fab-Fragment enthält
auch die konstante Domäne
der Leichtkette und die erste konstante Domäne (CH1) der Schwerkette. Fab'-Fragmente unterscheiden
sich von Fab-Fragmenten durch die Hinzufügung einiger weniger Reste
am Carboxyterminus der Schwerketten-CH1-Domäne, einschließlich ein
oder mehrere Cysteine aus der Antiikörpergelenksregion. Fab'-SH ist die hierin
verwendete Bezeichnung für
Fab', in welcher der/die
Cysteinrest(e) der konstanten Domänen eine freie Thiolgruppe
trägt/tragen.
F(ab')2-Antikörperfragmente
wurden ursprünglich
als Paar von Fab'-Fragmenten produziert,
die Gelenkscysteine dazwischen aufweisen. Es sind ebenfalls andere
chemische Bindungen von Antikörperfragmenten
bekannt.
-
Die „Leichtketten" von Antikörpern (Immunglobuline)
aus einer beliebigen Wirbeltierspezies können einer oder zwei verschiedenen
Arten zugeordnet werden, die kappa (κ) und lambda (λ) genannt
werden, basierend auf den Aminosäuresequenzen
ihrer konstanten Domänen.
-
Abhängig von
der Aminosäuresequenz
der konstanten Domäne
ihrer Schwerketten können
Immunglobuline verschiedenen Klassen zugeordnet werden. Es gibt
fünf Hauptklassen
von Immunglobulinen: IgA, IgD, IgE, IgG und IgM, und mehrere dieser
können
weiters in Unterklassen (Isotypen) unterteilt werden, z.B. IgG1,
IgG2, IgG3, IgG4, IgA und IgA2. Die konstanten Schwerkettendomänen, die
den verschiedenen Klassen von Immunglobulinen entsprechen, werden α, β, ε, γ bzw. μ genannt.
Es sind die Untereinheitsstrukturen und dreidimensionalen Konfigurationen
von verschiedenen Klassen von Immunglobulinen bekannt.
-
Der
Begriff „monoklonaler
Antikörper" wie hierin verwendet
bezeichnet einen Antikörper,
der aus einer Population von im Wesentlichen homogenen Antikörpern gewonnen
wird, d.h. die individuellen Antikörper, welche die Population
umfassen, sind identisch, mit Ausnahme von möglichen natürlich auftretenden Mutationen, die
in geringeren Mengen gegenwärtig
sein können.
Monoklonale Antikörper
sind höchst
spezifisch und sind auf eine einzelne Antigenstelle ausgerichtet.
Weiters ist im Gegensatz zu herkömmlichen
(polyklonalen) Antikörperformulierungen,
die typischerweise verschiedene Antikörper umfassen, die gegen verschiedene
Determinanten (Epitope) gerichtet sind, jeder monoklonale Antikörper gegen
eine einzelne Determinante auf dem Antigen ausgerichtet. Zusätzlich zu
ihrer Spezifität
sind die monoklonalen Antikörper
insofern vorteilhaft, als dass sie durch die Hybridomkultur synthetisiert
werden, nicht verunreinigt durch andere Immunglobuline. Der Modifikator „monoklonal" zeigt den Charakter
des Antikörpers
an, das er aus einer im Wesentlichen homogenen Population von Antikörpern erhalten
wird, und soll nicht so ausgelegt werden, dass die Produktion des
Antikörpers
durch ein beliebiges spezielles Verfahren erforderlich ist. Zum
Beispiel können
die gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwendenden monoklonalen Antikörper durch das zuerst von Kohler
et al., Nature 256, 495 (1975), beschriebene Verfahren oder durch
DNA-Rekombinationsverfahren (siehe z.B.
US-Patent Nr. 4.816.567 ) hergestellt
werden. Die „monoklonalen
Antikörper" können auch
aus Phagenantikörperbibliotheken unter
Einsatz der z.B. von Clackson et al., Nature 352, 624-628 (1991),
und Marks et al., J. Mol. Biol. 222, 581-597 (1991), beschriebenen
Verfahren isoliert werden. Siehe auch
US-Patent
Nr. 5.750.373 ;
5.571.698 ;
5.403.484 und
5.223.409 , welche die Formulierung
von Antikörpern
unter Einsatz von Phagemid- und Phagenvektoren beschreiben.
-
Die
hierin angeführten
monoklonalen Antikörper
umfassen spezifisch „chimäre" Antikörper (Immunglobuline),
in welchen ein Abschnitt der Schwer- und/oder Leichtkette mit den
entsprechenden Sequenzen in Antikörpern identisch ist oder homolog
zu ihnen ist, die von einer besonderen Spezies abstammen oder einer
besonderen Antikörperklasse
oder -Unterklasse angehören,
während
der Rest der Kette(n) identisch mit oder homolog zu den entsprechenden
Sequenzen in Antikörpern
ist, die von einer anderen Spezies abstammen oder einer anderen
Antikörperklasse
oder -Unterklasse angehören,
sowie Fragmente solcher Antikörper,
solange sie die gewünschte
biologische Aktivität
zeigen (
US-Patent Nr. 4.816.567 ;
Morrison et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 81, 6851-6855 (1984)).
-
„Humanisierte" Formen von nicht-menschlichen
(z.B. murinen) Antikörpern
sind chimäre
Immunglobuline, Immunglobulinketten oder Fragmente davon (wie z.B.
Fv, Fab, Fab', F(ab')
2 oder
andere antigenbindende Untersequenzen von Antikörpern), welche eine minimale
Sequenz enthalten, die von einem nicht-menschlichen Immunglobulin
stammen. Meistens sind humanisierte Antikörper menschliche Immunglobuline
(Empfängerantikörper), in
welchen mehrere oder alle Reste einer komplementaritätsbestimmenden
Region (CDR) des Empfängers
durch Reste aus einer CDR einer nicht-menschlichen Spezies (Spenderantikörper), wie
z.B. einer Maus, Ratte oder eines Kaninchens, mit der gewünschten
Spezifität,
Affinität
und Kapazität
ersetzt sind. In einigen Fällen
können
auch bestimmte Fv-Gerüstregionenreste
(FR) des menschlichen Immunglobulins durch entsprechende nicht-menschliche
Reste ersetzt sein. Weiters können
humanisierte Antikörper
Reste umfassen, die weder in den Empfängerantikörpern noch in den importierten
CDR- oder Gerüstsequenzen
zu finden sind. Diese Modifikationen werden gemacht, um die Antikörperleistung
weiter zu verfeinern und zu maximieren. Im Allgemeinen umfasst der
humanisierte Antikörper
im Wesentlichen die gesamte von zumindest einer und typischerweise
zwei variablen Domänen,
in welchen alle oder im Wesentlichen alle der CDR-Regionen jenen
eines nicht-menschlichen Immunglobulins entsprechen und alle oder
im Wesentlichen alle FR-Regionen jene einer menschlichen immunglobulinsequenz
sind. Der humanisierte Antikörper
umfasst auch optimalerweise zumindest einen Abschnitt einer konstanten
Immunglobulinregion (Fc), typischerweise jene eines menschlichen
Immunglobulins. Für
weitere Details siehe Jones et al., Nature 321, 522-525 (1986);
Reichmann et al., Nature 332, 323-329 (1988), und Presta, Curr.
Op. Struct. Biol. 2, 593-596 (1992). Der humanisierte Antikörper umfasst
einen „primatisierten" Antikörper, wo
die Antigenbindungsregion des Antikörpers von einem Antikörper stammt,
der durch die Immunisierung von Makakenaffen mit dem Antigen von
Interesse produziert wird. Antikörper,
die Reste aus Alte-Welt-Affen enthalten, sind innerhalb dieser Erfindung
ebenfalls möglich.
Siehe zum Beispiel
US-Patent
Nr. 5.658.570 ;
5.693.780 ;
5.681.722 ;
5.750.105 und
5.756.096 .
-
„Einzelkettige
Fv-" oder „sFv"-Antikörperfragmente
umfassen die VH- und VL-Domänen des
Antikörpers,
worin diese Domänen
in einer einzigen Polypeptidkette gegenwärtig sind. Vorzugsweise umfasst
das Fv-Polypeptid weiters einen Polypeptidlinker zwischen den VH- und VL-Domänen, die
dem sFv ermöglichen, die
gewünschte
Struktur für
die Antigenbindung zu bilden. Für
einen Überblick über sFv siehe
Pluckthun in: The Pharmacology of Monoclonal Antibodies, Band 113,
Rosenburg und Moore (Hrsg.), Springer-Verlag, New York, 269-315
(1994).
-
Der
Begriff „Diakörper" bezeichnet kleine
Antikörperfragmente
mit zwei Antigenbindungsstellen, wobei die Fragmente eine variable
Schwerkettendomäne
(V
H), umfassen, die an eine variable Leichtkettendomäne (V
L) in derselben Polypeptidkette gebunden
ist (V
H-V
L). Durch
die Verwendung eines Linkers, der zu kurz ist, um Paarung zwischen
den zwei Domänen
auf derselben Kette zu ermöglichen,
werden die Domänen
dazu gezwungen, sich mit den komplementären Domänen einer anderen Kette zu
paaren und zwei Antigenbindungsstellen zu schaffen. Diakörper werden
detaillierter in z.B.
EP 404.097 ;
WO 93/11161 und Hollinger
et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA 90, 6444-6448 (1993), beschrieben.
-
Ein „isolierter
Antikörper" ist einer, der identifiziert
und aus einer Komponente seiner natürlichen Umwelt getrennt und/oder
gewonnen wurde. Kontaminierende Komponenten ihrer natürlichen
Umwelt sind Materialien, die in die diagnostischen oder therapeutischen
Verwendungen des Antikörpers
eingreifen, und können Enzyme,
Hormone und andere proteinhältige
oder nichtproteinhältige
gelöste
Stoffe umfassen. In bevorzugten Ausführungsformen wird die Verbindung
der Erfindung (1) auf mehr als 95 Gew.-% der Verbindung gereinigt, wie
durch das Lowry-Verfahren bestimmt wird, und am bevorzugtesten mehr
als 99 Gew.-%, (2) auf einen ausreichenden Grad unter Verwendung
eines Zentrifugenröhrchensequenzierers
gereinigt, um zumindest 15 Reste der N-terminalen oder internen
Aminosäuresequenz
zu erhalten; oder (3) auf Homogenität durch SDS-PAGE unter reduzierenden
oder nicht-reduzierenden Bedingungen unter Einsatz von Coomassie-Blau
oder vorzugsweise Silberfärbung
gereinigt. Eine isolierte Verbindung, z.B. Antikörper oder Polypeptid, umfasst
die Verbindung in situ innerhalb rekombinanter Zellen, da zumindest
eine Komponente der natürlichen
Umgebung der Verbindung nicht gegenwärtig ist. Üblicherweise wird jedoch eine
isolierte Verbindung durch zumindest einen Reinigungsschritt hergestellt.
-
Das
Wort „Markierung" bezieht sich wie
hierin verwendet auf eine detektierbare Verbindung oder Zusammensetzung,
die direkt oder indirekt an die Verbindung konju giert ist, z.B.
Antikörper
oder Polypeptid, um eine „markierte" Verbindung zu erzeugen.
Die Markierung kann selbst detektiert werden (z.B. Radioisotopmarkierungen
oder Fluoreszenzmarkierungen) oder im Fall einer enzymatischen Markierung
chemische Änderung einer
Substratverbindung oder -Zusammensetzung katalysieren, die detektierbar
ist.
-
Unter „Festphase" versteht man eine
nicht-wässrige
Matrix, an welcher die Verbindung der vorliegenden Erfindung anhaften
kann. Beispiele für
Festphasen, die hierin enthalten sind, umfassen jene, die teilweise oder
vollständig
aus Glas (z.B. Glas mit gesteuerter Porengröße), Polysacchariden (z.B.
Agarose), Polyacrylamid, Polystyrol, Polyvinylalkohol und Silikonen
gebildet sind. In bestimmten Ausführungsformen kann die Festphase
abhängig
vom Kontext das Well einer Testplatte umfassen, in anderen ist sie
eine Reinigungssäule (z.B.
eine Affinitätschromatographiesäule). Dieser
Begriff umfasst auch eine diskontinuierliche Festphase von diskreten
Teilchen, wie beispielsweise die in
US-Patent
Nr. 4.275.149 beschriebenen.
-
Ein „Liposom" ist ein kleines
Vesikel, bestehend aus verschiedenen Formen von Lipiden, Phospholipiden
und/oder Tensid, das zur Verabreichung eines Arzneimittels (wie
z.B. der hierin offenbarten Anti-ErbB2-Antikörper und optional eines chemotherapeutischen
Mittels) an ein Säugetier
nützlich
ist. Die Komponenten des Liposoms werden üblicherweise in einer Doppelschichtformation
angeordnet, ähnlich
der Lipidanordnung von biologischen Membranen.
-
Wie
hierin verwendet bezeichnet der Begriff „Immunadhäsin” antikörperähnliche Moleküle, welche
die Bindungsspezifität
eines heterologen Proteins (eines „Adhäsins") mit den Effektorfunktionen von konstanten Immunglobulindomänen kombinieren.
Strukturell umfassen die Immunadhäsine eine Fusion einer Aminosäuresequenz
mit der gewünschten
Bindungsspezifität,
die eine andere ist als die Antigenerkennungs- und -bindungsstelle eines Antikörpers (d.h.
ist „heterolog"), und einer konstanten
Domänensequenz
von Immunglobulin. Der Adhäsinteil
eines Immunadhäsinmoleküls ist typischerweise
eine zusammenhängende
Aminosäuresequenz,
die zumindest die Bindungsstelle eines Rezeptors oder eines Liganden
umfasst. Die konstante Domä nensequenz
von Immunglobulin im Immunadhäsin
kann aus einem Immunglobulin erhalten werden, wie z.B. IgG-1-, IgG-2-,
IgG-3-, oder IgG-4-Unterarten, IgA (einschließlich IgA-1 und IgA-2), IgE,
IgD oder IgM.
-
II. Zusammensetzungen und Verfahren der
Erfindung
-
A. Herstellung der PRO245-Polypeptide
-
1. PRO245-Polypeptide voller Länge
-
Gemeinsam
mit
WO99/27098 , von
welcher die vorliegende Anmeldung eine Teilanmeldung ist, identifiziert
und isoliert sie Nucleotidsequenzen, die für Polypeptide kodieren, die
in der vorliegenden Anmeldung als PRO301, PRO362 oder PRO245 bezeichnet
werden. Insbesondere haben Anmelder cDNA identifiziert und isoliert,
die für
ein PRO245-Polypeptid kodiert, wie in den nachstehenden Beispielen
detaillierter offenbart wird. Unter Einsatz von BLAST- und FastA-Sequenzanordnungscomputerprogrammen
stellten die Anmelder fest, dass ein Volllängen-Nativsequenz-PRO301 voller
Länge (Seq.-ID
Nr. 1), -PRO362 (Seq.-ID Nr. 3) und -PRO245 (
3, Seq.-ID
Nr. 9) signifikante Homologie sowohl mit A33-Antigen als auch JAM
zeigt (siehe
1,
4-
6).
Dementsprechend wird derzeit davon ausgegangen, dass PRO301, das
in der vorliegenden Anmeldung offenbart ist, ein neu identifiziertes
Mitglied der A33-Antigenproteinfamilie
ist und mit Entzündungserkrankungen,
wie z.B. entzündlicher
Darmerkrankung, sowie menschlichen neoplastischen Erkrankungen,
wie z.B. kolorektalem Krebs, assoziiert sein kann.
-
2. PRO245-Varianten
-
Zusätzlich zu
Nativsequenz-PRO245 voller Länge,
das hierin beschrieben ist, ist zu nennen, dass PRO245-Varianten
hergestellt werden können.
PRO245-Varianten können
durch die Einführung
von geeigneten Nucleotidänderungen
in die PRO245-DNA
oder durch Synthese der gewünschten
PRO245-Polypeptide erreicht werden. Für Fachleute versteht sich,
dass Aminosäureänderungen
Posttranslationsprozesse von PRO245, wie z.B. die Veränderung
der Zahl oder Position von Glykosylierungsstellen oder Änderungen
der Membranverankerungseigenschaften, verändern können.
-
Variationen
von Nativsequenz-PRO245 voller Länge
oder in verschiedenen Domänen
des hierin beschriebenen PRO245 können zum Beispiel unter Verwendung
beliebiger Verfahren und Richtlinien für konservative und nicht-konservative
Mutationen, die z.B. in
US-Patent
Nr. 5.364.934 dargelegt sind, hergestellt werden. Variationen
können
eine Substitution, Deletion oder Insertion eines oder mehrerer Codons
sein, die für das
PRO245 kodieren, was im Vergleich mit Nativsequenz-PRO245 zu einer
Veränderung
der Aminosäuresequenz
von PRO245 führt.
Gegebenenfalls erfolgt die Variation durch Substitution von zumindest
einer Aminosäure
durch eine andere Aminosäure
in einer oder mehreren Domänen
von PRO245. Hinweise zur Bestimmung, welcher Aminosäurerest
insertiert, substituiert oder deletiert werden kann, ohne die gewünschte Aktivität negativ
zu beeinflussen, sind durch den Vergleich der Sequenz von PRO245
mit jener der homologen bekannten Proteinmoleküle und das Minimieren der Zahl
der Aminosäuresequenzänderungen,
die in den Regionen hoher Homologie erfolgen, zu finden. Aminosäuresubstitutionen
können
das Ergebnis des Ersetzens einer Aminosäure durch eine andere Aminosäure mit ähnlichen
strukturellen und/oder chemischen Eigenschaften sein, wie z.B. das
Ersetzen eines Leucins durch ein Serin, d.h. konservatives Ersetzen
von Aminosäuren. Insertionen
oder Deletionen können
gegebenenfalls im Bereich von 1 bis 5 Aminosäuren liegen. Die erlaubte Variation
kann durch die systematische Herstellung von Insertionen, Deletionen
oder Substitutionen von Aminosäuren
in der Sequenz und das Testen der resultierenden Varianten auf Aktivität in den
nachstehenden Beispielen beschriebenen In-vitro-Tests bestimmt werden.
-
Die
Variationen können
unter Verwendung fachbekannter Verfahren, wie z.B. oligonucleotidvermittelter
(ortsgerichteter) Mutagenese, Alaninscanning und PCR-Mutagenese, hergestellt
werden. Ortsgerichtete Mutagenese [Carter et al.,-Nucl. Acids Res.,
13, 4331 (1986), Zoller et al., Nucl. Acids Res. 10, 6487 (1987)], Kassettenmutagenese
[Wells et al., Gene 34, 315 (1985)], Restriktions-Selektions- Mutagenese [Wells
et al., Philos. Trans. R. Soc. London SerA 317, 415 (1986)] oder
andere bekannte Verfahren können
auf der klonierten DNA durchgeführt
werden, um die PRO245-DNA-Variante zu produzieren.
-
Scanning-Aminosäureanalyse
kann ebenfalls verwendet werden, um eine oder mehrere Aminosäuren entlang
einer zusammenhängenden
Sequenz zu identifizieren. Unter den bevorzugten Scanningaminosäuren sind
relativ kleine neutrale Aminosäuren.
Solche Aminosäuren
umfassen Alanin, Glycin, Serin und Cystein. Alanin ist typischerweise
eine bevorzugte Scanning-Aminosäure
in dieser Gruppe, weil sie die Seitenketten über den Beta-Kohlenstoff hinaus
eliminiert und weniger wahrscheinlich die Hauptkettenkonformation
der Variante ändert.
Alanin wird typischerweise auch bevorzugt, weil es die häufigste
Aminosäure
ist. Weiters ist es häufig
sowohl an versteckten als auch exponierten Positionen zu finden
[Creighton, The Proteins (W.H. Freeman & Co., N Y.); Chothia, J. Mol. Biol.
150, 1 (1976)]. Wenn Alaninsubstitution keine adäquaten Mengen von Varianten
erbringt, kann eine isoterische Aminosäure verwendet werden.
-
3. Modifikationen von PRO245
-
Kovalente
Modifikationen von PRO245 sind im Schutzumfang dieser Erfindung
enthalten. Eine Form von kovalenter Modifikation umfasst das Umsetzen
von Aminosäureresten
von PRO245, auf die abgezielt wird, mit einem organischen derivatisierenden
Mittel, das in der Lage ist, mit ausgewählten Seitenketten oder N- oder
C-terminalen Resten
von PRO245 zu reagieren. Derivatisierung mit bifunktionalen Mitteln
ist nützlich, zum
Beispiel zur Vernetzung von PRO245 mit einer wasserunlöslichen
Trägermatrix
oder Oberfläche
zur Verwendung im Verfahren zur Reinigung von Anti-PRO245-Antikörpern und
vice-versa. Häufig
verwendete Vernetzungsmittel umfassen z.B. 1,1-Bis(diazoacetyl)-2-phenylethan,
Glutaraldehyd, N-Hydroxysuccinimidester, z.B.
Ester mit 4-Azidosalicylsäure,
homobifunktionale Imidoester, einschließlich Disuccinimidylester,
wie z.B. 3,3'-Dithiobis(suceinimidylpropionat),
bifunktionale Maleinimide, wie z.B. Bis-N-maleinimid-1,8-octan,
und Mittel, wie z.B. Methyl-3-[(p-azidophenyl)dithio]propioimidat.
-
Andere
Modifikationen umfassen Deamidierung von Glutaminyl- und Asparaginylresten
zu den entsprechenden Glutamyl- bzw. Aspartylresten, Hydroxylierung
von Prolin und Lysin, Phosphorylierung von Hydroxylgruppen von Seryl-
oder Threonylresten, Methylierung der α-Aminogruppen von Lysin-, Arginin-,
und Histidinseitenketten [T.E. Creighton, Proteins: Structure and
Molecular Properties, W.H: Freeman & Co., San Francisco, 79-86 (1983)],
Acetylierung des N-terminalen Amins und Amidierung einer beliebigen
C-terminalen Carboxylgruppe.
-
Eine
andere Form von kovalenter Modifikation des PRO245-Polypeptids,
das im Schutzumfang dieser Erfindung enthalten ist, umfasst die Änderung
des nativen Glykosylierungsmusters des Polypeptids. „Änderung
des nativen Glykosylierungsmusters" dient den hierin angeführten Zwecken
und soll für
die Deletion einer oder mehrerer Kohlenhydratgruppierungen, die
in dem Nativsequenz-PRO245 zu finden sind, und/oder Hinzufügung von
einer oder mehreren Glykosylierungsstellen, die im Nativsequenz-PRO245
nicht gegenwärtig sind,
und/oder Änderung
des Verhältnisses
und/oder der Zusammensetzung von Zuckerresten, die an die Glykosylierungssteile(n)
angeheftet sind, stehen.
-
Hinzufügung von
Glykosylierungsstellen an das PRO245-Polypeptid kann durch Änderung
der Aminosäuresequenz
erreicht werden. Die Änderung
kann zum Beispiel durch die Hinzufügung von oder Substitution durch
einen oder mehrere Serin- oder Threoninreste zu Nativsequenz-PRO245
(für O-gebundene
Glykosylierungsstellen) erreicht werden. Die PRO245-Aminosäuresequenz
kann gegebenenfalls durch Veränderungen auf
DNA-Ebene erreicht werden, insbesondere durch Mutation der DNA,
die für
das PRO245-Polypeptid kodiert, an vorausgewählten Basen, sodass Codons
erzeugt werden, die sich in die gewünschten Aminosäuren translatieren.
-
Ein
anderes Mittel zur Steigerung der Zahl von Kohlenhydratgruppierungen
auf dem PRO245-Polypeptid erfolgt durch chemische oder enzymatische
Bindung von Glykosiden an das Polypeptid. Solche Verfahren sind
fachbekannt, z.B. in
WO 87/05330 ,
veröffentlicht
am 11. September 1987, und in Aplin und Wriston, CRC Crit. Rev.
Biochem. 259-306 (1981).
-
Entfernung
von Kohlenhydratgruppierungen, die auf dem PRO245-Polypeptid gegenwärtig sind,
kann chemisch oder enzymatisch oder durch Mutationssubstitution
von Codons erreicht werden, die für Aminosäurereste kodierten, die als
Targets für
die Glykosylierung dienen. Chemische Deglykosylierungsverfahren
sind fachbekannt und werden zum Beispiel von Hakimuddin et al.,
Arch. Biochem. Biophys. 259, 52 (1987), und von Edge et al., Anal.
Biochem. 118, 131 (1981), beschrieben. Enzymatische Spaltung von
Kohlenhydratgruppierungen auf Polypeptiden kann durch die Verwendung
einer Vielzahl von Endo- und Exoglykosidasen wie von Thotakura et
al., Meth. Enzymol. 138, 350 (1987), beschrieben, erreicht werden.
-
Eine
andere Form von kovalenter Modifikation von PRO245 umfasst die Bindung
des PRO245-Polypeptids an eine Vielzahl von nicht-proteinhältigen Polymeren,
z.B. Polyethylenglykol, Polypropylenglykol oder Polyoxyalkylenen,
in der Art und Weise, wie es in
US-Patent
Nr. 4.640.835 ,
4.496.689 ;
4.301.144 ;
4.670.417 ,
4.791.192 oder
4.179.337 dargelegt ist.
-
PRO245
der vorliegenden Erfindung kann auch so modifiziert werden, dass
ein chimäres
Molekül
gebildet wird, das PRO245 an ein(e) andere(s) heterologe(s) Polypeptid
oder Aminosäuresequenz
fusioniert umfasst. In einer Ausführungsform umfasst ein solches
chimäres
Molekül
eine Fusion von PRO245 mit einem Markierungspolypeptid, das ein
Epitop bereitstellt, an welches sich ein Anti-Markierungs-Antikörper selektiv binden
kann. Die Epitopmarkierung wird im Allgemeinen an den Amino- oder
Carboxylterminus von PRO245 positioniert. Die Gegenwart solcher
epitopmarkierter Formen von PRO245 kann unter Einsatz eines Antikörpers gegen
das Markierungspolypeptid detektiert werden. Die Bereitstellung
der Epitopmarkierung ermöglicht PRO245
auch, einfach durch Affinitätsreinigung
unter Einsatz eines Anti-Markierungsantikörpers oder
einer anderen Form von Affinitätsmatrix,
die sich an die Epitopmarkierung bindet, gereinigt zu werden. In
einer alternativen Ausführungsform
kann das chimäre
Molekül
eine Fusion von PRO245 mit einem Immunglobulin oder einer bestimmten
Region eines Immunglobulins umfassen. Für eine bivalente Form des chimären Moleküls kann
eine solche Fusion an die Fc-Region eines IgG-Moleküls erfolgen.
-
Verschiedene
Markierungspolypeptide und ihre jeweiligen Antikörper sind fachbekannt. Beispiele
umfassen Polyhistidin- (poly-his-) oder Polyhistidinglycin- (poly-his-gly-) Markierungen,
das flu-HA-Markierungspolypeptid und seinen Antikörper 12CA5
[Field et al., Mol. Cell Biol. 8, 2159-2165 (1988)], die c-myc-Markierung
und die 8F9-, 3C7-, 6E10, G4-, B7- und 9E10-Antikörper dagegen
[Evan et al., Molecular and Cellular Biology 5, 3610-3616 (1985)]
und die Herpes-simplex-Virus-Glykoprotein-D- (gD) Markierung und ihre Antikörper [Paborsky
et al., Protein Engineering 3(6), 547-553 (1990)]. Andere Markierungspolypeptide
umfassen das Flag-Peptid [Hopp et al., Biotechnology 6, 1204-1210
(1988)], das KT3-Epitoppeptid [Martin et al., Science 255, 192-194
(1992)], ein α-Tubulinepitoppeptid
[Skinner et al., J. Biol. Chem. 266, 15163-15166 (1991)] und die
T7-Gen-10-Proteinpeptidmarkierung [Lutz-Freyermuth et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 87, 6393-6397 (1990)].
-
4. Produktion und Isolation von PRO245
-
Die
nachstehende Beschreibung betrifft primär die Produktion von PRO245
durch die Kultivierung von Zellen, die mit einem Vektor transformiert
oder transfiziert sind, der die PRO245-Nucleinsäure enthält. Es versteht sich daher,
dass alternative fachbekannte Verfahren dazu verwendet werden können, PRO245
herzustellen. Zum Beispiel kann die PRO245-Sequenz oder Abschnitte
davon durch direkte Peptidsynthese unter Einsatz von Festphasenverfahren
[siehe z.B. Stewart et al., Solid Phase Peptide Synthesis, W.H.
Freeman Co., San Francisco, Kalifornien (1969), Merrifield, J. Am.
Chem. Soc. 85, 2149-2154 (1963)] hergestellt werden. In-vitro-Proteinsynthese
kann unter Einsatz von manuellen Verfahren oder durch Automatisierung
durchgeführt
werden. Automatisierte Synthese kann zum Beispiel unter Einsatz
eines Peptidsynthesegeräts
von Applied Biosystems (Foster City, Kalifornien) unter Verwendung
der Gebrauchsanweisungen des Herstellers erreicht werden. Verschiedene
Abschnitte von PRO245 können
separat chemisch synthetisiert werden und unter Einsatz chemischer
oder enzymatischer Verfahren kombiniert werden, um PRO245 voller
Länge zu
produzieren.
-
a. Isolation von DNA, die für PRO245
kodiert
-
DNA,
die für
PRO245 kodiert, kann aus einer cDNA-Bibliothek gewonnen werden,
die aus Gewebe hergestellt wurde, von dem angenommen wird, dass
es PRO245-mRNA besitzt
und sie in einem detektierbaren Ausmaß exprimiert. Dementsprechend
kann menschliche PRO245-DNA einfach aus einer cDNA-Bibliothek gewonnen
werden, die aus menschlichem Gewebe hergestellt wurde, wie in den
Beispielen beschrieben. Das für
PRO245 kodierende Gen kann auch aus einer genomischen Bibliothek
oder durch Oligonucleotidsynthese erhalten werden.
-
Bibliotheken
können
mit Sonden gescreent werden (wie z.B. Antikörpern zu PRO245 oder Oligonucleotiden
von zumindest etwa 20-80 Basen), die zur Identifikation des Gens
von Interesse oder des davon kodierten Proteins entworfen wurden.
Screening der cDNA oder genomischen Bibliothek mit der ausgewählten Sonde
kann unter Einsatz von Standardverfahren durchgeführt werden,
wie z.B. den in Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laborstory
Manual (New York; Cold Spring Harbor Laborstory Press (1989)) beschriebenen. Ein
alternatives Mittel zur Isolierung des Gens, das für PRO245
kodiert, ist, PCR-Methodologie zu verwenden [Sambrook et al., siehe
oben, Dieffenbach et al., PCR Primer: A Laborstory Manual, Cold
Spring Harbor Laborstory Press (1995)].
-
Die
nachstehenden Beispiele beschreiben Verfahren zum Screening einer
cDNA-Bibliothek.
Die Oligonucleotidsequenzen, die als Sonden ausgewählt werden,
sollen ausreichend lang und ausreichend unzweideutig sein, sodass
falsche Positive minimiert werden. Das Oligonucleotid wird bevorzugt
so markiert, dass es nach Hybridisierung an DNA in der zu screenenden
Bibliothek detektiert werden kann. Verfahren zur Markierung sind
fachbekannt und umfassen die Verwendung von Radiomarkierungen wie 32P-markiertes ATP, Biotinylierung oder Enzymmarkierung.
Hybridisierungsbedingungen, einschließlich moderate Stringenz und
hohe Stringenz, sind in Sambrook et al., siehe oben, bereitgestellt.
-
Sequenzen,
die in solchen Bibliothekscreeningverfahren identifiziert werden,
können
verglichen und an andere bekannte Sequenzen, die in öffentlichen
Datenbanken, wie z.B. GenBank, oder anderen privaten Sequenzdatenbanken
hinterlegt und zugänglich
sind, angeordnet werden. Sequenzidentität (entweder auf Aminosäure- oder
Nucleotidebene) innerhalb definierter Regionen des Moleküls oder über die
Sequenz voller Länge
kann durch Sequenzanordnung unter Einsatz von Computersoftwareprogrammen
wie BLAST, BLAST-2, ALIGN, DNAstar und INHERIT bestimmt werden,
die verschiedene Algorithmen verwenden, um Homologie zu messen.
-
Nucleinsäure mit
einer für
Protein kodierenden Sequenz kann durch Screening von ausgewählten cDNA-
oder genomischen Bibliotheken unter Einsatz der abgeleiteten Aminosäuresequenz,
die hierin zum ersten Mal offenbart ist, und wenn notwendig unter
Einsatz herkömmlicher
Primerextensionsverfahren, wie sie in Sambrook et al., siehe oben,
beschrieben sind, um Vorläufer
zu detektieren, und Verarbeiten der Zwischenprodukte von mRNA, die
nicht in cDNA umkehrtranskribiert worden sind, erhalten werden.
-
b. Auswahl und Transformation von Wirtszellen
-
Wirtszellen
werden mit den hierin für
die PRO245-Produktion beschriebenen Expressions- oder Klonierungsvektoren
transfiziert oder transformiert und in herkömmlichen Nährstoffmedien, die in geeigneter
Weise zur Induktion von Promotoren, Auswahl von Transformanten oder
Amplifikation der Gene, die für
die gewünschten
Sequenzen kodieren, modifiziert sind, kultiviert. Die Kulturbedingungen,
wie z.B. Medium, Temperatur, pH und dergleichen, können vom
Fachmann ohne übermäßiges Experimentieren
ausgewählt
werden. Im Allgemeinen sind die Prinzipien, Protokolle und praktischen
Verfahren zur Maximierung der Produktivität von Zellkulturen in Mammalian
Cell Biotechnology: A Practical Approach, M. Butler, Hrsg. IRL Press
(1991), und Sambrook et al., siehe oben, zu finden.
-
Transfektionsverfahren
sind dem Fachmann bekannt, z.B. CaPO
4 und
Elektroporation. Abhängig
von der verwendeten Wirtszelle wird Transformation unter Verwendung von
Standardverfahren durchgeführt,
die für
solche Zellen geeignet sind. Die Kalziumbehandlung, die Kalziumchlorid
verwendet, wie in Sambrook et al., siehe oben, beschrieben ist,
oder Elektroporation wird im Allgemeinen für Prokaryoten oder andere Zellen
verwendet, die wesentliche Zellwandbarrieren enthalten. Infektion
mit Agrobacterium tumefaciens wird zur Transformation von bestimmten
Pflanzenzellen wie von Shaw et al., Gene 23, 315 (1983), und
WO89/05859 , veröffentlicht
am 29. Juni 1989, beschrieben verwendet. Für Säugetierzellen ohne solche Zellwände kann
das Kalziumphosphatpräzipitationsverfahren
von Graham und Van der Eb, Virology 52, 456-457 (1978), verwendet werden.
Allgemeine Aspekte der Säugetierwirtszelltransformationen
sind in
US-Patent Nr. 4.399.216 beschrieben
worden. Transformationen in Hefe werden typischerweise gemäß dem Verfahren
von Van Solingen et al., J. Bact. 130, 946 (1977), und Hsiao et
al., Proc. Natl. Acad, Sci. (USA) 76, 3829 (1979), durchgeführt. Jedoch können auch
andere Verfahren zur Einführung
von DNA in Zellen, wie z.B. nukleare Mikroinjektion, Elektroporation,
bakterielle Protoplastenfusion mit intakten Zellen oder Polykationen,
z.B. Polybren, Poylornithin, verwendet werden. Für verschiedene Verfahren zur
Transformation von Säugetierzellen
siehe Keown et al., Methods in Enzymology 185, 527-537 (1990), und
Mansour et al., Nature 336, 348-352 (1988).
-
Geeignete
Wirtszellen zum Klonieren oder Exprimieren von DNA in den hierin
beschriebenen Vektoren umfassen Prokaryoten, Hefe oder höhere Eukaryotenzellen.
Geeignete Prokaryoten umfassen unter anderem Eubakterium, wie z.B.
gramnegative oder grampositive Organismen, z.B. Enterobacteriaceae,
wie z.B. E. coli. Verschiedene E.-coli-Stämme sind öffentlich verfügbar, wie
z.B. E.-coli-K12-Stamm MM294 (ATCC 31.446), E. coli X1776 (ATCC
31.537), E.-coli-Stamm W3110 (ATCC 27.325) und K5 772 (ATCC 53.635).
-
Zusätzlich zu
Prokaryoten sind eukaryotische Mikroben, wie z.B. fädige Pilze
oder Hefe, geeignete Klonierungs- oder Expressionswirte für die für PRO245
kodierenden Vektoren. Saccharomyces cerevisiae ist ein häufig verwendeter
niedriger eukaryotischer Wirtsorganismus.
-
Geeignete
Wirtszellen für
die Expression von glykosyliertem PRO245 stammen von multizellulären Organismen.
Beispiele für
Invertebratenzellen umfassen Insektenzellen, wie z.B. Drosophila
S12 und Spodoptera Sf9, sowie Pflanzenzellen. Beispiele für geeignete
Säugetierwirtszelllinien
umfassen Chinahamster-Eierstockzellen (CHO) und COS-Zellen. Spezifischere
Beispiele umfassen Affennieren-CV1-Linie, transformiert durch SV40
(COS-7, ATCC CRL 1651), menschliche embryonale Nierenline (293-
oder 293-Zellen, die für Wachstum
in Suspensionskultur subkloniert wurden, Graham et al., J. Gen.
Virol. 36, 59 (1977)), Chinahamster-Eierstockzellen/-DHFR (CHO,
Urlaub und Chasin, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4216 (1980));
Maussertolizellen (TM4, Mather, Biol. Reprod. 23, 243-251 (1980)),
menschliche Lungenzellen (W138, ATCC CCL 75), menschliche Leberzellen
(Hep G2, HB 8065) und Mausmammatumoren (MMT 060562, ATCC CCL51).
Es wird davon ausgegangen, dass die Auswahl der geeigneten Wirtszelle
innerhalb des Fachgebiets liegt.
-
c. Auswahl und Verwendung eines replizierbaren
Vektors
-
Die
Nucleinsäure
(z.B. cDNA oder genomische DNA), die für PRO245 kodiert, kann in einen
replizierbaren Vektor zum Klonieren (Amplifikation der DNA) oder
zur Expression insertiert werden. Verschiedene Vektoren sind öffentlich
erhältlich.
Der Vektor kann z.B. in Form eines Plasmids, Cosmids, Virusteilchens
oder Phagen vorliegen. Die geeignete Nucleinsäuresequenz kann mithilfe einer
Reihe von Verfahren in den Vektor insertiert werden. Im Allgemeinen
wird DNA unter Verwendung von fachbekannten Verfahren in (eine)
geeignete Restriktionsendonucleasestelle(n) eingeführt. Vektorkomponenten
umfassen im Allgemeinen unter anderem eine oder mehrere von einer
Signalsequenz, einem Replikationsstartpunkt, einem oder mehreren
Markergenen, einem Enhancerelement, einem Promotor und einer Transkriptionsterminationssequenz.
Herstellung geeigneter Vektoren, die eine oder mehrere dieser Komponenten
enthalten, verwendet Standardligationsverfahren, die dem Fachmann
bekannt sind.
-
PRO245
kann rekombinant nicht nur direkt, sondern auch als Fusionspolypeptid
mit einem heterologen Polypeptid, das eine Signalsequenz oder ein
anderes Polypeptid mit einer spezifischen Spaltstelle am N-Terminus
des reifen Proteins oder Polypeptids sein kann, hergestellt werden.
Im Allgemeinen kann die Signalsequenz eine Komponente des Vektors
sein oder Teil der PRO245-DNA, die in den Vektor insertiert ist.
Die Signalsequenz kann eine prokaryotische Signalsequenz sein, die
z.B. aus der Gruppe von alkalischer Phosphatase, Penicilinase, Ipp
oder hitzestabilem Enterotoxin-II-Leader ausgewählt ist. Zur Hefesekretion
kann die Signalsequenz z.B. der Hefeinvertaseleader, Alphafaktorleader
(einschließlich
Saccharomyces und Kluyveromyces-α-Faktorleader,
Letzterer ist in
US-Patent Nr.
5.010.182 beschrieben) oder saure-Phosphataseleader, der
C.-Albicans-Glucoamylaseleader (
EP
362.179 , veröffentlicht
am 4. April 1990) oder das in
WO
90/13646 , veröffentlicht
am 15. November 1990, beschriebene Signal sein. Bei der Säugetierzellexpression
können
die Säugetiersignalsequenzen
dazu verwendet werden, die Sekretion des Proteins zu steuern, wie
z.B. Signalsequenzen aus sekretierten Polypeptiden derselben oder
verwandter Spezies, wie auch virale sekretorische Leader.
-
Sowohl
die Expressions- als auch Klonierungsvektoren enthalten eine Nucleinsäuresequenz,
die dem Vektor ermöglicht,
sich in einer oder mehreren ausgewählten Wirtszellen zu replizieren.
Solche Sequenzen sind für
eine Vielzahl von Bakterien, Hefe und Viren bekannt. Der Replikationsstartpunkt
aus dem Plasmid pBR322 ist für
die meisten gramnegativen Bakterien geeignet, der 2μ-Plasmidursprung
ist für
Hefe geeignet, und verschiedene Virusstartpunkte (SV40, Polyom,
Adenovirus, WS oder BPV) sind für
Klonierungsvektoren in Säugetierzellen
geeignet.
-
Expressions-
und Klonierungsvektoren umfassen typischerweise ein Selektionsgen,
auch selektierbarer Marker genannt. Typische Selektionsgene kodieren
für Proteine,
die (a) Resistenz gegen Antibiotika oder anderen Toxinen, z.B. Ampicillin,
Neomycin, Metotrexat oder Tetracyclin, verleihen, (b) auxotrophe
Defizienzen komplementieren oder (c) kritische Nährstoffe zur Verfügung stellen,
die aus komplexen Medien nicht verfügbar sind, z.B. das Gen, das
für D-Alaninracemase
für Bacilli
kodiert.
-
Ein
Beispiel für
geeignete selektierbare Marker für
Säugetierzellen
sind jene, welche die Identifikation von Zellen ermöglichen,
die in der Lage sind, die PRO245- Nucleinsäure aufzunehmen,
wie z.B. DHFR oder Thymidinkinase. Eine geeignete Wirtszelle, wenn
Wildtyp-DHFR verwendet wird, ist die CHO-Zelllinie, die defizient
an DHFR-Aktivität
ist und wie von Urlaub et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4216
(1980), beschrieben hergestellt und vermehrt wird. Ein geeignetes
Selektionsgen zur Verwendung in Hefe ist das trp1-Gen, das im Hefeplasmid
YRp7 gegenwärtig
ist [Stinchcomb et al., Nature 282, 39 (1979), Kingsman et al.,
Gene 7, 141 (1979); Tschemper et al., Gene 10, 157 (1980)]. Das
trp1-Gen stellt einen selektierbaren Marker für einen Mutantstamm von Hefe
bereit, dem die Fähigkeit
fehlt, in Tryptophan zu wachsen, z.B. ATCC Nr. 44076 oder PEP4-1
[Jones, Genetics 85, 12 (1977)].
-
Expressions-
und Klonierungsvektoren enthalten üblicherweise einen Promotor,
der operabel mit der PRO245-Nucleinsäuresequenz verbunden ist, um
mRNA-Synthese zu steuern. Promotoren, die von einer Vielzahl von
potenziellen Wirtszellen erkannt werden, sind bekannt. Promotoren,
die zur Verwendung mit prokaryotischen Wirten geeignet sind, umfassen
die β-Lactamase-
und Lactosepromotorsysteme [Chang et al., Nature 275, 615 (1987);
Goeddel et al., Nature 281, 544 (1979)], alkalische Phosphatase,
ein Tryptophan- (trp-) Promotorsystem [Goeddel, Nucleic Acids Res.
8, 4057 (1980),
EP 36.776 ]
und Hybridpromotoren, wie z.B. den tac-Promotor [deBoer et al.,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA 80, 21-25 (1983)]. Promotoren zur Verwendung
in bakteriellen Systemen enthalten auch eine Shine-Dalgarno- (SD-)
Sequenz, die operabel mit der DNA verbunden ist, die für PRO245
kodiert.
-
Beispiele
für geeignete
Promotingsequenzen zur Verwendung mit Hefewirten umfassen die Promotoren
für 3-Phosphoglyceratkinase
[Hitzeman et al., J. Biol. Chem. 255, 2073 (1980)] oder andere glykolytische Enzyme
[Ness et al., J. Adv. Enzyme Reg. 7, 149 (1968); Holland, Biochemistry
17, 4900 (1978)], wie z.B. Enolase, Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glucose-6-phosphatisomerase,
3-Phosphoglyceratmutase, Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase,
Phosphoglucoseisomerase und Glucokinase.
-
Andere
Hefepromotoren, die induzierbare Promotoren sind, die über den
zusätzlichen
Vorteil von durch Wachstumsbedingungen kontrollierter Transkription
verfügen,
sind die Promotorregionen für
Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom C, saure Phosphatase, Abbauenzyme,
die mit Stickstoffmetabolismus assoziiert sind, Metallothionein,
Glycerinaldehyd-3-phosphatdehydrogenase und Enzyme, die für Maltose- und Galactoseverwertung
nützlich
sind. Geeignete Vektoren und Promotoren zur Verwendung in Hefeexpression
sind weiters in EP 73.657 beschrieben.
-
PRO245-Transkription
aus Vektoren in Säugetierwirtszellen
wird zum Beispiel durch Promotoren kontrolliert, die aus den Genomen
von Viren, wie z.B. Polyomavirus, Geflügelpockenvirus (
UK 2.211.504 , veröffentlicht am 5. Juli 1989),
Adenovirus (wie z.B. Adenovirus 2), Rinderpapillomavirus, Geflügelsarkomvirus,
Cytomegalievirus, ein Retrovirus, Hepatitis-B-Virus, und Simian-Virus-40
(SV-40), aus heterologen Säugetierpromotoren,
z.B. dem Actinpromotor oder einem Immunglobulinpromotor, und aus
Hitzeschockpromotoren erhalten werden, vorausgesetzt solche Promotoren
sind mit den Wirtszellsystemen kompatibel.
-
Transkription
von DNA, die für
PRO245 kodiert, durch höhere
Eukaryoten, kann durch Insertion einer Enhancersequenz in den Vektor
erhöht
werden. Enhancer sind cis-wirkende Elemete von DNA, für gewöhnlich von
etwa 10 bis 300 bp, die auf einen Promotor einwirken, um ihre Transkription
zu erhöhen.
Viele Enhancersequenzen sind von Säugetiergenen bekannt (Globin,
Elastase, Albumin, α-Fötoprotein
und Insulin). Typischerweise wird jedoch ein Enhancer aus einem
eukaryotischen Zellvirus verwendet. Beispiele umfassen den SV40-Enhancer
auf der späten
Seite des Replikationsstartpunkts (bp 100-270), den frühen Promotorehancer von
Cytomegalievirus, den Polyomaenhancer auf der späten Seite des Replikationsstartpunkts
und Adenovirusenhancer. Die Enhancer können in den Vektor an einer
Position 5' oder
3' zur kodierenden
PRO245-Sequenz gespleißt
werden, befindet sich aber bevorzugt an einer Position 5' vom Promotor.
-
Expressionsvektoren,
die in eukaryotischen Wirtszellen (Hefe, Pilze, Insekten, Pflanzen,
Tiere, Menschen oder kernhaltige Zellen aus anderen multizellulären Organis men)
verwendet werden, enthalten auch Sequenzen, die zur Termination
von Transkription und zur Stabilisierung von mRNA notwendig sind.
Solche Sequenzen sind üblicherweise
aus den 5'- und
gelegentlich 3'-nicht-translatierten
Regionen von eukaryotischen oder viralen DNAs oder cDNAs erhältlich.
Diese Regionen enthalten Nucleotidsegmente, die als polyadenylierte
Fragmente transkribiert werden, im nicht-translatierten Abschnitt der mRNA, die
für PRO245
kodiert.
-
Andere
Verfahren, Vektoren und Wirtszellen, die zur Anpassung an die Synthese
von PRO245 in rekombinanter Vertebratenzellkultur geeignet sind,
sind in Gething et al., Nature 293, 620-625 (1981); Mantei et al.,
Nature 281, 40-46 (1979),
EP 117.060 und
EP 117.058 beschrieben.
-
d. Detektion von Genamplifikation/-expression
-
Genamplifikation
und/oder -expression kann in einer Probe direkt z.B. durch herkömmliches Southern-Blotting,
Northern-Blotting, um die Transkription von mRNA zu quantifizieren
[Thomas, Proc. Natl. Acad. Sci., USA 77, 5201-5205 (1980)], Dot-Blotting (DNA-Analyse)
oder In-situ-Hybridisierung unter Einsatz einer geeignet markierten
Sonde, basierend auf den hierin bereitgestellten Sequenzen, gemessen
werden. Alternativ dazu können
Antikörper
verwendet werden, die spezifische Duplexe erkennen können, einschließlich DNA-Duplexe,
RNA-Duplexe und DNA-RNA-Hybridduplexe
oder DNA-Proteinduplexe. Die Antikörper können wiederum markiert sein,
und der Test kann ausgeführt
werden, wo der Duplex an eine Oberfläche gebunden ist, sodass nach
Bildung des Duplexes auf der Oberfläche die Gegenwart von Antikörper, der
an den Duplex gebunden ist, detektiert werden kann.
-
Genexpression
kann alternativ dazu durch immunologische Verfahren gemessen werden,
wie z.B. immunhistochemische Färbung
von Zellen oder Gewebssektionen und Test von Zellkultur oder Körperflüssigkeiten,
um direkt die Expression des Genprodukts zu quantifizieren. Antikörper, die
zur immunhistochemischen Färbung
und/oder zum Test von Fluidproben geeignet sind, können entweder
monoklonal oder polyklonal sein und können in einem beliebigen Säugetier
hergestellt werden. In geeigneter Weise können Antikörper gegen das Nativsequenz-PRO245-Polypeptid
oder gegen ein synthetisches Peptid, basierend auf den hierin bereitgestellten
DNA-Sequenzen, oder
gegen eine exogene Sequenz, fusioniert an PRO245-DNA und für ein spezifisches
Antikörperepitop
kodierend, hergestellt werden.
-
e. Reinigung von Polypeptid
-
Formen
von PRO245 können
aus dem Kulturmedium oder aus Wirtszelllysaten gewonnen werden. Wenn
sie membrangebunden sind, können
sie aus der Membran unter Einsatz einer geeigneten Detergenslösung (z.B.
Triton-X-100) oder durch enzymatische Spaltung gewonnen werden.
Zellen, die in der Expression von PRO245 verwendet werden, können durch
verschiedene physikalische oder chemische Mittel wie z.B. Gefrier-Auftau-Zyklus,
Beschallung, mechanischer Unterbrechung oder Zelllysemittel, zerstört werden.
-
Es
kann wünschenswert
sein, PRO245 aus rekombinanten Zellproteinen oder Polypeptiden zu
reinigen. Die folgenden Verfahren sind exemplarisch für geeignete
Reinigungsverfahren: Fraktionierung auf einer Ionenaustauschsäule, Ethanolpräzipitation,
Umkehrphasen-HPLC, Chromatographie auf Kieselgel oder auf einem
Kationenaustauschharz, wie z.B. DEAE, Chromatofokussierung, SDS-PAGE,
Ammoniumsulfatpräzipitation,
Gelfiltration unter Verwendung von z.B. Sephadex-G-75, Protein-A-Sepharose-Säulen zur
Entfernung von Kontaminanten, wie z.B. IgG, und Metalchelatierungssäulen, um
epitopmarkierte Formen von PRO245 zu binden. Verschiedene Verfahren
zur Proteinreinigung können
verwendet werden, und solche Verfahren sind fachbekannt und zum
Beispiel in Deutscher, Methods in Enzymology 182 (1990), Scopes,
Protein Purification; Principles and Practice, Springer-Verlag,
New York (1982), beschrieben. Der/die ausgewählten Reinigungsschritt(e)
hängen
z.B. vom Wesen des verwendeten Produktionsverfahrens und dem besonderen
produzierten PRO245 ab.
-
2. Gewebsverteilung
-
Die
Stelle der Gewebe, welche die Polypeptide der Erfindung exprimieren,
kann durch Bestimmung der mRNA-Expression in verschiedenen menschlichen
Geweben bestimmt werden. Der Ort solcher Gene stellt Informationen
darüber
bereit, weiche Gewebe am wahrscheinlichsten von den stimulierenden
und hemmenden Aktivitäten
der Polypeptide der Erfindung beeinflusst sind. Der Ort eines Gens
in einem spezifischen Gewebe stellt auch Probengewebe für die aktivitätsblockierenden,
hierin diskutierten Tests bereit.
-
Genexpression
in verschiedenen Geweben kann durch herkömmliches Southern-Blotting, Northern-Blotting,
um die Transkription von mRNA zu quantifizieren (Thomas, Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 77, 5201-5205 (1980)), Dot-Blotting (DNA-Analyse)
oder In-situ-Hybridisierung unter Einsatz einer geeignet markierten
Sonde, basierend auf den hierin bereitgestellten Sequenzen, gemessen
werden. Alternativ dazu können
Antikörper
verwendet werden, die spezifische Duplexe erkennen, einschließlich DNA-Duplexe,
RNA-Duplexe und DNA-RNA-Hybridduplexe oder DNA-Protein-Duplexe.
-
Genexpression
in verschiedenen Geweben kann alternativ dazu durch immunologische
Verfahren, wie z.B. immunhistochemische Färbung von Gewebssektionen,
und Test von Zellkultur oder Körperfluiden
gemessen werden, um direkt die Expression von Genprodukt zu quantifizieren.
Antikörper,
die zur immunhistochemischen Färbung
und/oder zum Testen von Fluidproben geeignet sind, können entweder
monoklonal oder polyklonal sein und können in einem Säugetier
hergestellt werden. Geeigneterweise können die Antikörper gegen eine
native Sequenz eines Polypeptids der Erfindung oder gegen ein synthetisches
Peptid basierend auf den DNA-Sequenzen,
die für
das Polypeptid der Erfindung kodieren, oder gegen eine exogene Sequenz,
die an eine DNA fusioniert ist, die für ein Polypeptid der Erfindung
kodiert und für
ein spezifisches Antikörperepitop kodiert,
hergestellt werden. Allgemeine Verfahren zur Erzeugung von Antikörpern und
spezielle Protokolle für Northern-Blotting
und In-situ-Hybridisierung sind nachstehend bereitgestellt.
-
3. Antikörperbindungsstudien
-
Die
Aktivität
der Polypeptide der Erfindung kann weiters durch Antikörperbindungsstudien
verifiziert werden, in welchen die Fähigkeit von Anti-PRO245-Antikörpern, die
Wirkung von PRO245-Polypeptiden auf Gewebszellen zu hemmen, getestet
wird. Exemplarische Antikörper
umfassen polyklonale, monoklonale, humanisierte, bispezifische und
Heterokonjugatantikörper,
deren Herstellung hierin nachstehend beschrieben ist.
-
Antikörperbindungsstudien
können
in einem beliebigen Testverfahren durchgeführt werden, wie z.B. kompetitive
Bindungstests, direkte und indirekte Sandwichtests und Immunpräzipitationstests.
Zola, Monoclonal Antibodies: A Manual of Techniques, 147-158, CRC
Press, Inc. (1987).
-
Kompetitive
Bindungstests basieren auf der Fähigkeit
eines markierten Standards, mit dem Testprobenanalyt um die Bindung
mit einer begrenzten Menge von Antikörper zu konkurrieren. Die Menge
von Targetprotein in der Testprobe ist umgekehrt proportional zur
Menge des Standards, der an die Antikörper gebunden wird. Um die
Bestimmung der Menge des Standards zu erleichtern, der gebunden
wird, werden die Antikörper vor
oder nach der Konkurrenz vorzugsweise unlöslich gemacht, sodass der Standard
und Analyt, die an die Antikörper
gebunden sind, in geeigneter Weise von dem Standard und Analyt getrennt
werden können,
die ungebunden bleiben.
-
Sandwichtetst
umfassen die Verwendung von zwei Antikörpern, wobei jeder in der Lage
ist, sich an ein(en) anderen/s immunogenen/s Abschnitt oder Epitop
des zu detektierenden Proteins zu binden. In einem Sandwichtest
wird der Testprobenanalyt durch einen ersten Antikörper gebunden,
der auf einem festen Träger immobilisiert
ist, und danach bindet sich ein zweiter Antikörper an den Analyt, wodurch
ein unlöslicher
dreiteiliger Komplex gebildet wird. Siehe z.B.
US-Patent Nr. 4.376.110 . Der zweite
Antikörper
kann selbst mit einer detektierbaren Gruppierung markiert werden
(direkter Sandwichtest) oder kann unter Einsatz eines Anti-Immunglobulinantikörpers gebunden
werden, der mit einer detektierbaren Gruppierung markiert ist (indirekter Sandwichtest).
Zum Beispiel ist eine Form von Sandwichtests ein ELISA-Test, in
welchem die detektierbare Gruppierung ein Enzym ist.
-
Zur
Immunhistochemie kann die Gewebsprobe frisch oder gefroren oder
in Paraffin eingebettet sein und mit einem Konservierungsmittel
wie z.B. Formalin fixiert sein.
-
4. Auf Zellen basierende Tests
-
Auf
Zellen basierende Tests und Tiermodelle für immunassoziierte Erkrankungen
können
verwendet werden, um die Beziehung zwischen den Genen und Polypeptiden,
die hierin identifiziert werden, und die Entwicklung und Pathogenese
von immunassoziierten Erkrankungen besser zu verstehen.
-
In
einem anderen Ansatz werden Zellen eines Zelltyps, von dem bekannt
ist, dass er in eine bestimmte immunassoziierte Erkrankung involviert
ist, mit den hierin beschriebenen cDNAs transfiziert, und es wird
die Fähigkeit
dieser cDNAs analysiert, Immunfunktion zu stimulieren oder zu hemmen.
Geeignete Zellen können mit
dem gewünschten
Gen transfiziert werden und werden auf Immunfunktionsaktivität beobachtet.
Derartige transfizierte Zelllinien können dann verwendet werden,
um die Fähigkeit
von poly- oder monoklonalen Antikörpern oder Antikörperzusammensetzungen
zu testen, Immunfunktion zu hemmen oder zu stimulieren, z.B. um die
T-Zellproliferation
oder Infiltration in die entzündete
Zelle zu modulieren. Mit den kodierenden Sequenzen der hierin identifizierten
Gene transfizierte Zellen können
weiter verwendet werden, um Medikament-Kandidaten für die Behandlung
von immunassoziierten Erkrankungen zu identifizieren.
-
Außerdem können Primärkulturen,
die aus transgenen Tieren stammen (wie unten beschrieben), in den
auf Zellen basierenden Tests hierin verwendet werden, obgleich stabile
Zelllinien bevorzugt sind. Techniken zur Herleitung kontinuierlicher
Zelllinien aus transgenen Tieren sind auf dem Gebiet der Erfindung
wohlbekannt (siehe z.B. Small et al., Mol. Cell. Biol. 5, 642-648
(1985)).
-
Ein
geeigneter, auf Zellen basierender Test ist die gemischte Lymphozytenreaktion
(MLR). Current Protocols in Immunology, Kapitel 3.12, herausgegeben
von J.E. Coligan, A. M. Kruisbeek, D. H. Marglies, E. M. Shevach,
W. Strober, National Institutes of Health, veröffentlicht von John Wiley & Sons, Inc. In
diesem Test wird die Fähigkeit
einer Testverbindung, die Proliferation von aktivierten T-Zellen
zu stimulieren, getestet. Eine Suspension von Responder-T-Zellen
wird mit allogenen Stimulatorzellen getestet, und die Proliferation
von T-Zellen wird durch die Aufnahme von tritiiertem Thymidin gemessen.
Dieser Test ist eine allgemeine Messung der T-Zellreaktitivität. Da die Mehrheit von T-Zellen
auf IL-2 reagiert und nach Aktivierung IL-2 produziert, reflektieren
Unterschiede der Reaktion in diesem Test teilweise die Unterschiede
bei der IL-2-Produktion durch die entsprechenden Zellen. Die MLR-Ergebnisse können durch
Standard-Lymphokin (IL-2-) Detektionstest verifiziert werden. Current
Protocols in Immunology, siehe oben, 3.15, 6.3.
-
Eine
proliferative T-Zellantwort in einem MLR-Test kann auf eine mitogene
Antwort oder eine Stimulationsantwort der T-Zellen zurückzuführen sein.
Zusätzliche
Verifikation der T-Zellstimulationsaktivität der Polypeptide der Erfindung
kann durch einen Co-Stimulationstest erhalten werden. T-Zellaktivierung
erfordert ein antigenspezifisches Signal, das durch den Haupthistokompatabilitätskomplex
(MHC) und ein costimulierendes Signal vermittelt wird, das durch
eine zweite Ligandenbindungswechselwirkung vermittelt wird, wie
z.B. die B7(CD80, CD86)/CD28-Bindungswechselwirkung. CD28-Vernetzung
erhöht
die Lymphokinsekretion durch aktivierte T-Zellen. T-Zellaktivierung
weist durch die Bindung von Liganden, die eine negative oder positive
Wirkung haben, sowohl negative als auch positive Kontrollen auf.
CD28 und CTLA-4 sind verwandte Glykoproteine in der Ig-Überfamilie,
die sich an B7 binden. CD28-Bindung an B7 hat eine positive costimulierende
Wirkung von T-Zellaktivierung;
hingegen weist die CTLA-4-Bindung an B7 eine negative T-zelldeaktivierende
Wirkung auf. C.A. Chambers und J.P. Allison, Curr. Opin. Immunol.
9, 396 (1997), R.H. Schwartz, Cell 71, 1065 (1992), P.S. Linsey
und J.A. Ledbetter, Annu. Rev. Immunol 11, 191 (1993), C.H. June
et al., Immunol. Today 15, 321 (1994), M. K. Jenkins, Immunity 1,
405 (1994). In einem Costimulationstest werden die Polypeptide der
Erfindung auf T-Zellcostimulations- oder -Hemmaktivität getestet.
-
Polypeptide
der Erfindung sowie andere Verbindungen der Erfindung, die Stimulatoren
(Costimulatoren) von T-Zellproliferation sind, wie z.B. durch MLR
und Costimulationstest bestimmt, sind zur Behandlung von immunassoziierten
Erkrankungen nützlich,
die durch schlechte, suboptimale oder inadäquate Immunfunktion charakterisiert
sind. Diese Erkrankungen werden durch Stimulation der Proliferation
und Aktivierung von T-Zellen (und T-zellvermittelter Immunität) und durch
die Verstärkung
der Immunantwort in einem Säugetier durch
Verabreichung einer stimulierenden Verbindung, wie z.B. den stimulierenden
Polypeptiden der Erfindung, behandelt. Das stimulierende Polypeptid
kann ein PRO301-, PRO361- oder PRO245-Polypeptid oder ein Agonistenantikörper dafür sein.
Immunadjuvanstherapie zur Behandlung von Tumoren, die nachstehend detailliert
beschrieben sind, ist ein Beispiel für diese Verwendung der stimulierenden
Verbindungen der Erfindung. Antikörper, die sich an Hemmpolypeptide
binden, wirken, um die Immunantwort zu verstärken, indem die Hemmwirkung
der hemmenden Polypeptide entfernt wird. Diese Wirkung ist in Versuchen
zu sehen, die Anti-CTLA-4-Antikörper
verwenden, die T-Zellproliferation verstärken, vermutlich durch Entfernung
des Hemmsignals, das durch CTLA-4-Bindung verursacht ist. T.L. Walunas
et al., Immunity 1, 405 (1994). Diese Verwendung wird auch in Versuchen
mit 4-1 BB-Glykoprotein, einem Mitglied der Tumornekrosefaktorrezeptorfamilie, das
sich an einen Liganden (4-1 BBL) bindet, der auf geprimten T-Zellen
exprimiert wird, und T-Zellaktivierung und -Wachstum signalisiert,
bestätigt.
M.E. Alderson et al., J. Immunol. 24, 2219 (1994). Hemmung von 4-1BB-Bindung
durch Behandlung mit einem Anti-4-1BB-Antikörper erhöht die Schwere der Transplantatgegen-Wirt-Erkrankung
und kann verwendet werden, um Tumoren auszulöschen. I. Hellstrom und K.E.
Hellstrom, Crit. Rev. Immunol. 18, 1 (1998).
-
Andererseits
können
Polypeptide der Erfindung sowie andere Verbindungen der Erfindung,
die Inhibitoren von T-Zellproliferation/-aktivierung und/oder Lymphokinsekretion
sind, direkt dazu verwendet werden, die Immunantwort zu unterdrücken. Diese
Verbindungen sind dazu nützlich,
den Grad der Immunantwort zu reduzieren und immunassoziierte Erkrankungen
zu behandeln, die durch hyperaktive, superoptimale oder Autoimmunantwort
charakterisiert sind. Alternativ dazu können Antikörper, die sich an die stimulierenden
Polypeptide der Erfindung binden und die stimulierende Wirkung dieser
Moleküle
blockieren, dazu verwendet werden, die T-zellvermittelte Immunantwort
durch Hemmung der T-Zellproliferation/-aktivierung und/oder Lymphokinsekretion
zu unterdrücken.
-
5. Tiermodelle
-
Die
Ergebnisse der auf Zellen basierenden In-vitro-Tests können weiter
unter Einsatz von In-vivo-Tiermodellen und Tests auf T-Zellfunktion
untersucht werden. Es kann eine Vielzahl wohlbekannter Tiermodelle verwendet
werden, um die Rolle der hierin identifizierten Gene bei der Entwicklung
und Pathogenese von immunassoziierten Erkrankungen besser zu verstehen
und die Wirksamkeit von therapeutischen Kandidatenmitteln, einschließlich Antikörpern und
anderen Antagonisten der nativen Polypeptide, einschließlich kleiner
Antagonisten-Moleküle,
zu testen. Der In-vivo-Charakter
derartiger Modelle macht diese besonders prognostisch für Antworten
in menschlichen Patienten. Tiermodelle von immunassoziierten Erkrankungen
umfassen nicht-rekombinante sowie rekombinante (transgene) Tiere.
Nicht-rekombinante Tiermodelle umfassen beispielsweise Nager-, z.B.
Mausmodelle. Derartige Modelle können
durch Einführen
von Zellen in syngenetische Mäuse
unter Verwendung von Standardverfahren, z.B. subkutane Injektion,
Schwanzveneninjektion, Milzimplantation, intraperitoneale Implantation,
Implantation unter die Nierenkapsel etc., erzeugt werden.
-
Kontakthypersensibilität ist ein
einfacher In-vivo-Test von zellvermittelter Immunfunktion. In diesem Verfahren
werden epidermale Zellen gegenüber
exogenen Haptenen exponiert, die eine Überempfindlichkeitsreaktion
verspäteter
Art entstehen lassen, die gemessen und quantifiziert wird. Kontaktsensibilität umfasst
eine anfängliche
Sensibilisierungsphase gefolgt von einer Auslösungsphase. Die Auslösungsphase
tritt ein, wenn epidermale Zellen auf ein Antigen treffen, mit welchem
sie zuvor Kontakt hatten. Schwellung und Entzündung treten ein, wobei dies
ein exzellentes Modell für
menschliche allergische Kontaktdermatitis ist. Ein geeignetes Verfahren
ist in Current Protocols in Immunology, Hrgs. J.E. Cologan, A.M.
Kruisbeek, D.H. Margulies, E.M. Shevach und W. Strober, John Wiley & Sons Inc., Kapitel
4.2 (1994), beschrieben. Siehe auch S. Grabbe und T. Schwarz, Immun.
Today 19 (1), 37-44 (1998).
-
Eine
Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung tritt ein, wenn immunkompetente
Zellen in immunsupprimierte oder tolerante Patienten transplantiert
werden. Die Spenderzellen erkennen und reagieren auf Wirtsantigene.
Die Antwort kann von lebensbedrohlicher schwerer Entzündung bis
hin zu schwachen Fällen
von Durchfall und Gewichtsverlust führen. Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankungsmodelle
stellen ein Mittel zur Beurteilung der T-Zellreaktivität gegen
MHC-Antigen und Transplantat-Nebenantigene bereit. Ein geeignetes
Verfahren ist in Current Protocols in Immunology, siehe oben, Kapitel
4.3, beschrieben.
-
Ein
Tiermodell für
Hautallotransplantatabstoßung
ist ein Mittel zum Testen der Fähigkeit
von T-Zellen, In-vivo-Gewebszerstörung zu vermitteln, das deren
Rolle in antiviraler und Tumorimmunität anzeigt und ein Maß dieser
Rolle ist. Die häufigsten
und am meisten akzeptierten Modelle verwenden Mausschwanzhauttransplantate.
Wiederholte Versuche haben gezeigt, dass Hautallotransplantatabstoßung durch
T-Zellen, Helfer-T-Zellen,
und Killer-Effektor-T-Zellen vermittelt wird und nicht durch Antikörper. H.
Auchincloss jr. und D.H. Sachs, Fundamental Immunology, 2. Auflage,
W.E. Paul, Hrsg., Raven Press, New York, 889-992 (1989). Ein geeignetes
Verfahren ist in Current Protocols in Immunology, siehe oben, Kapitel
4.4., detailliert beschrieben. Andere Transplantatabstoßungsmodelle,
die verwendet werden können,
um die Verbindungen der Erfindung zu testen, sind die allogenen
Herztransplantatmodelle, die von M. Tanabe et al., Transplantation
58, 23 (1994), und S.A. Tinubu et al., J. Immunol., 4330-4338 (1994),
beschrieben sind.
-
Tiermodelle
für Hypersensibilität der verspäteten Art
stellen ebenfalls einen Test der zellvermittelten Immunfunktion
bereit. Hyperempfindlichkeitsreaktionen verspäteter Art sind eine T-zellvermittelte
In-vivo-Immunantwort, die durch Entzündung charakterisiert ist,
die keinen Höhepunkt
erreicht, bis ein gewisser Zeitraum nach Provokation mit einem Antigen
vergangen ist. Diese Reaktionen treten auch bei gewebsspezifischen
Autoimmunerkrankungen, wie z.B. Multipler Sklerose (MS) und experimentel ler
Autoimmunenzephalomyelitis (EEA, ein Modell für MS), auf. Ein geeignetes
Verfahren ist in Current Protocols in Immunology, oben, Kapitel 4.5,
detaillierter beschrieben.
-
EAE
ist eine T-zellvermittelte Autoimmunerkrankung, die durch T-Zell-
und mononukleare Zellentzündung
und nachfolgende Demyelinierung von Axonen im zentralen Nervensystem
charakterisiert ist. EAE soll im Allgemeinen ein relevantes Tiermodell
für MS
beim Menschen sein. C. Bolton, Multiple Sclerosis 1, 143 (1995).
Sowohl akute als auch rückfallverhindernde
Modelle sind entwickelt worden. Die Verbindungen der Erfindung können auf
T-zellstimulierende oder -Hemmaktivität gegen immunvermittelte Entmarkungserkrankung unter
Einsatz des in Current Protocols in Immunology, siehe oben, Kapitel
15.1 und 15.2, beschriebenen Arbeitsverfahrens getestet werden.
Siehe auch die Modelle für
Myelinerkrankung, bei welchen Oligodendrozyten der Schwann-Zellen
in das zentrale Nervensystem transplantiert werden, wie in I.D.
Duncan et al., Molec. Med. Today, 554-561 (1997), beschrieben.
-
Ein
Tiermodell für
Arthritis ist kollageninduzierte Arthritis. Dieses Modell stellt
klinische histologische oder immunologische Eigenschaften von menschlicher
autoimmuner rheumatoider Arthritis bereit und ist ein annehmbares
Modell für
menschliche Autoimmunarthritis. Maus- und Rattenmodelle sind durch
Synovitis, Knorpelerosion und subchondralem Knochen charakterisiert.
Die Verbindungen der Erfindung können
auf Aktivität
gegen Autoimmunarthritis unter Einsatz der in Current Protocols
in Immunology, oben, Kap. 15.5, beschriebenen Arbeitsvorschriften
getestet werden. Siehe auch das Modell, das einen monoklonalen Antikörper gegen
CD18- und VLA-4-Integrine
verwendet, wie in A.C. Issekutz et al., Immunology 88, 569 (1996),
beschrieben.
-
Ein
Asthmamodell ist beschrieben worden, in welchem antigeninduzierte
Atemweghyperreaktivität, Lungeneosinophilie
und Entzündung
durch Sensibilisierung eines Tiers mit Ovalbumin induziert wird
und dann das Tier mit demselben Protein provoziert wird, das durch
Aerosol geliefert wird. Verschiedene Tiermodelle (Meerschweinchen,
Ratte, nichtmenschlicher Primat) zeigten ähnliche Symptome zu atopischem Asthma
bei Menschen nach Provokation mit Aerosolantigenen. Murine Modelle
haben viele der Eigenschaften von menschlichem Asthma. Geeignete
Verfahren zum Testen der Verbindungen der Erfindung auf Aktivität und Wirksamkeit
in der Behandlung von Asthma sind von W.W. Wolyniec et al., Am J.
Respir. Cell. Mol. Biol. 18, 777 (1998), und den hierin zitierten
Referenzen beschrieben.
-
Zusätzlich dazu
können
die Verbindungen der Erfindung bei Tiermodellen für Psoriasis-ähnliche
Erkrankungen getestet werden. Beweise lassen eine T-Zellpathogenese
für Psoriasis
vermuten. Die Verbindungen der Erfindung können im scid/scid-Mausmodell, das von
M.P. Schon et al., Nat. Med. 3, 183 (1997), beschrieben wurde, in
welchem die Mäuse
histopathologische Hautläsionen
zeigen, die Psoriasis ähneln,
getestet werden. Ein anderes geeignetes Modell ist die menschliche
Haut-/scid-Mauschimäre, die
wie von B.J. Nickoloff et al., Am. J. Path. 146, 580 (1995), beschrieben
hergestellt worden ist.
-
Rekombinante
(transgene) Tiermodelle können
durch Einführung
des kodierenden Abschnitts der hierin identifizierten Gene in das
Genom des Tiers von Interesse unter Einsatz von Standardverfahren
zur Produktion von transgenen Tieren erzeugt werden. Tiere, die
als Target für
transgene Manipulation dienen, umfassen unter anderem Mäuse, Ratten,
Kaninchen, Meerschweinchen, Schafe, Ziegen, Schweine und nicht-menschliche
Primaten, z.B. Paviane, Schimpansen und Affen. Fachbekannte Verfahren
zur Einführung eines
Transgens in solche Tiere umfassen Mikroinjektion in den Pronukleus
(Hoppe und Wanger,
US-Patent Nr.
4.873.191 ), retrovirusvermittelten Gentransfer in Keimlinien
(z.B. Van der Putten et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 82, 6148-615
(1985)), Gentargeting in embryonalen Stammzellen (Thompson et al.,
Cell 56, 313-321 (1989)), Elektroporation von Embryos (Lo, Mol.
Cell Biol. 3, 1803-1814
(1983)), spermavermittelten Gentransfer (Lavitrano et al., Cell
57, 717-73 (1989)). Für
einen Überblicksartikel
siehe z.B.
US-Patent Nr. 4.736.866 .
-
Für den Zweck
der vorliegenden Erfindung umfassen transgene Tiere jene, die das
Transgen nur in einem Teil ihrer Zellen tragen („Mosaiktier"). Das Transgen kann
entweder als einzelnes Transgen oder in Concatemeren, z.B. Kopf-zu-Kopf-
oder Kopf-zu-Schwanz-Tandems, integriert werden. Selektive Einführung eins Transgens
in einen besonderen Zelltyp ist auch durch Folgendes möglich, zum
Beispiel das Verfahren von Lasko et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 89, 623-636 (1992).
-
Die
Expression des Transgens in transgenen Tieren kann durch Standardverfahren überwacht
werden. Zum Beispiel kann Southern-Blot-Analyse oder PCR-Amplifikation verwendet
werden, um die Integration des Transgens zu verifizieren. Der Grad
der mRNA-Expression kann dann unter Einsatz von Verfahren, wie z.B.
In-situ-Hybridisierung,
Northern-Blot-Analyse, PCR oder Immunzytochemie, analysiert werden.
-
Die
Tiere können
weiter auf Zeichen für
Immunerkrankungspathologie untersucht werden, zum Beispiel durch
histologische Untersuchung, um die Infiltration von Immunzellen
in spezifische Gewebe zu bestimmen. Blockierungsversuche können ebenfalls
durchgeführt
werden, in welchen die transgenen Tiere mit den Verbindungen der
Erfindung behandelt werden, um das Ausmaß der T-Zellproliferationsstimulation
oder -inhibition der Verbindungen zu bestimmen. In diesen Versuchen
werden blockierende Antikörper,
die sich an das Polypeptid der Erfindung binden, die wie nachstehend
beschrieben hergestellt wurden, an das Tier verabreicht, und die
Wirkung auf Immunfunktion wird bestimmt.
-
Alternativ
dazu können „Knock-out"-Tiere hergestellt
werden, die ein defektes oder geändertes
Gen besitzen, das für
ein hierin identifiziertes Polypeptid kodiert, als Folge einer homologen
Rekombination zwischen dem endogenen Gen, das für das Polypeptid kodiert, und
geänderter
genomischer DNA, die für
dasselbe Polypeptid kodiert, das in eine embryonale Zelle des Tiers
eingeführt
wird. Zum Beispiel kann cDNA, die für ein bestimmtes Polypeptid
kodiert, verwendet werden, um genomische DNA, die für dieses
Polypeptid kodiert, gemäß etablierter
Verfahren zu klonieren. Ein Abschnitt der genomischen DNA, die für ein besonderes
Polypeptid kodiert, kann deletiert oder durch ein anderes Gen ersetzt
werden, wie z.B. ein Gen, das für
einen selektierbaren Marker kodiert, der dazu verwendet werden kann,
Integration zu überwachen.
Typischerweise sind mehrere Kilobasen von nicht-geänderter
flankieren der DNA (sowohl an den 5'- als auch 3'-Enden) im Vektor enthalten (siehe z.B.
Thomas und Capecchi, Cell 51, 503 (1987), für eine Beschreibung von homologen Rekombinationsvektoren].
Der Vektor wird in eine embryonale Stammzellenlinie (z.B. durch
Elektroporation) eingeführt,
und Zellen, in welchen sich die eingeführte DNA homolog mit der endogenen
DNA rekombiniert hat, werden ausgewählt [siehe z.B. Li et al.,
Cell 69, 915 (1992)]. Die ausgewählten
Gene werden dann in eine Blastozyste eines Tiers (z.B. eine Maus
oder Ratte) eingeführt,
um Aggregationschimären
zu bilden [siehe z.B. Bradley, in Teratocarcinomas und Embryonic
Stem Cells: A Practical Approach, E.J. Robertson, Hrsg., IRL Oxford,
113-152 (1987)). Ein chimärer
Embryo kann dann in ein geeignetes scheinschwangeres weibliches
Pflegetier implantiert werden und der Embryo ausgetragen werden,
um ein „Knock-out"-Tier zu schaffen.
Nachkommen, welche die homolog rekombinierte DNA in ihren Keimzellen
beherbergen, können
durch Standardverfahren identifiziert werden und dazu verwendet
werden, Tiere zu züchten,
in welchen alle Zellen des Tiers die homolog rekombinierte DNA beinhalten.
Knockout-Tiere können
zum Beispiel aufgrund ihrer Fähigkeit
charakterisiert sein, sich gegen bestimmte pathologische Leiden
und ihre Entwicklung von pathologischen Leiden aufgrund des Fehlens
des Polypeptids zu verteidigen.
-
6. Immunadjuvanstherapie
-
In
einer Ausführungsform
können
Verbindungen der Erfindung, die eine immunstimulierende Wirkung zeigen,
in Immunadjuvanstherapie zur Behandlung von Tumoren (Krebs) verwendet
werden. Es versteht sich nun, dass T-Zellen menschliches tumor-spezifisches Antigen
erkennen. Eine Gruppe von Tumorantigenen, für welche MAGE, BAGE und GAGE-Genfamilien
kodieren, sind in allen normalen erwachsenen Geweben stumm, aber
werden in Tumoren in signifikanten Mengen exprimiert, wie z.B. in
Melanomen, Lungentumoren, Tumoren im Kopf- und Nackenbereich und
Blasenkarzinomen. C. Desmet et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 93, 7149
(1996). Es ist gezeigt worden, dass die Costimulierung von T-Zellen
Tumorregression und eine Antitumorantwort sowohl in vitro als auch
in vivo induziert. I. Melero et al., Nature Medicine 3, 682 (1997),
E.D. Kwon et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 94, 8099 (1997), D.H.
Lynch et al., Nature Medicine 3, 625 (1997), O.J. Finn und M.T.
Lotze, J. Immunol. 21, 114 (1998). Die stimulierenden Verbindungen
der Erfindung können
als Adjuvanzien alleine oder gemeinsam mit einem wachstumsregulierenden
Mittel, zytotoxischen Mittel oder chemotherapeutischen Mittel verabreicht
werden, um T-Zellproliferation/-aktivierung
und eine Antitumorantwort auf Tumorantigene zu stimulieren. Das
wachstumsregulierende zytotoxische oder chemotherapeutische Mittel wird
in herkömmlichen
Mengen unter Einsatz bekannter Verabreichungspläne verabreicht. Immunstimulierende
Aktivität
durch die Verbindungen der Erfindung ermöglicht reduzierte Mengen von
wachstumsregulierenden, zytotoxischen oder chemotherapeutischen
Mitteln, wodurch die Toxizität
für den
Patienten potenziell verringert wird.
-
Krebs
ist durch den Anstieg der Zahl von abnormen oder neoplastischen
Zellen, die von einem normalen Gewebe abstammen und proliferieren,
um eine Tumormasse zu bilden, die Invasion der angrenzenden Gewebe
durch diese neoplastischen Tumorzellen und die Erzeugung von malignen
Zellen charakterisiert, die sich letztendlich über das Blut- oder lymphatische
System bis hin zu den regionalen Lymphknoten und in entfernte Stellen
(Metastasen) erstrecken. In einem kanzerösen Zustand proliferiert eine
Zelle unter Bedingungen, unter welchen normale Zellen nicht wachsen
würden.
Krebs manifestiert sich in einer Vielzahl von Formen, die durch verschiedene
Grade von Invasivität
und Aggresivität
charakterisiert sind.
-
Änderung
der Genexpression ist eng mit dem unkontrollierten Zellwachstum
und der Dedifferenzierung verbunden, die eine häufige Eigenschaft aller Krebsformen
ist. Es hat sich gezeigt, dass die Genome bestimmter gut studierter
Tumoren verringerte Expression rezessiver Gene, die für gewöhnlich als
Tumorsuppressionsgene bezeichnet werden, die normalerweise wirken,
um malignes Zellwachstum zu vermeiden, und/oder Überexpression bestimmter dominanter
Gene, wie. z.B. Onkogene, die wirken, um malignes Wachstum zu fördern, zeigen.
Jede dieser Genänderungen
scheint für
den Import einiger Merkmale verantwortlich zu sein, die zusammen
einen vollständigen
neoplastischen Phänotyp
repräsentieren
(Hunter, Cell 64, 1129 (1991), Bishop, Cell 64, 235-248 (1991)).
-
Ein
bekannter Mechanismus von Gen- (z.B. Onkogen-) Überexpression in Krebszellen
ist die Genamplifikation. Dies ist ein Verfahren, wo im Chromosom
der Stammzelle multiple Kopien eines besonderen Gens produziert
werden. Der Prozess umfasst die außerplanmäßige Replikation der Region
des Chromosoms, welches das Gen umfasst, gefolgt von Rekombination
der replizierten Segmente zurück
in das Chromosom (Alitalo et al., Adv. Cancer Res. 47, 235-281 (1986)).
Es wird davon ausgegangen, dass die Überexpression des Gens Genamplifikation
parallelisiert, d.h. zur Zahl der hergestellten Kopien proportional
ist.
-
Es
ist festgestellt worden, dass Proto-Onkogene, die für Wachstumsfaktoren
und Wachstumsfaktorrezeptoren kodieren, wichtige Rollen in der Pathogenese
verschiedener menschlicher Malignitäten spielen, einschließlich Brustkrebs.
Zum Beispiel ist herausgefunden worden, dass das menschliche ErbB2-Gen
(erbB2, auch bekannt als her2 oder c-erbB-2), das für einen
185-kd-Transmembranglykoproteinrezeptor kodiert (p185Her2,
Her2), verwandt mit dem Epidermiswachstumsfaktorrezeptor (EGFR),
in etwa 25 % bis 30 % des menschlichen Brustkrebs überexprimiert
wird (Slamon et al., Science 235, 177-182 (1987), Slamon et al.,
Science 244, 707-712 (1989)).
-
Es
ist berichtet worden, dass Genamplifikation eines Protoonkogens
ein Ereignis ist, das typischerweise in die maligneren Formen von
Krebs involviert ist und als Anzeichen für das klinische Ergebnis wirken
kann (Schwab et al., Genes Chromosomes Cancer 1, 181-193 (1990),
Alitalo et al., siehe oben). Daher wird die erbB2-Überexpression für gewöhnlich als
Anzeichen für
eine schlechte Prognose angesehen, besonders bei Patienten mit einer
Primärerkrankung,
die axillare Lymphkoten umfasst (Slamon et al. (1987) und (1989),
siehe oben, Ravdin und Chamness, Gene 159, 19-27 (1995), und Hynes
und Stern, Biochim. Biophys. Acta 1198, 165-184 (1994)), und mit
Empfindlichkeit und/oder Resistenz gegenüber Hormontherapie und chemotherapeutischen
Behandlungsplänen
verbunden ist, einschließlich
CMF (Cyclophosphamid, Methotrexat und Fluoruracil) und Anthracycline
(Baselga et al., Oncology 11 (3 Beilage 1), 43-48 (1997)). Jedoch
waren trotz der Assoziation von erbB2-Überexpression
mit schlechter Prognose die Chancen von HER2-positiven Patien ten,
klinisch auf Behandlung mit Taxanen zu reagieren, dreimal so hoch
wie jene von HER2-negativen Patienten (ebenda). Ein rekombinanter
humanisierter monoklonaler Anti-ErbB2- (Anti-Her2-) Antikörper (eine
humanisierte Version des murinen AntiErbB2-Antikörpers 4D5, der als rhuMAK HER2
oder Herceptin7 bezeichnet wird) ist bei Patienten mit ErbB2-überexprimierendem
Metastasenbrustkrebs, der ausgedehnte vorherige Antikrebstherapie
erhielt, klinisch aktiv gewesen (Baselga et al., J. Clin. Oncol.
14, 737-744 (1996)).
-
7. Screeningtests für Arzneimittelkandidaten
-
Screeningtests
für Arzneimittelkandidaten
sind so entworfen, dass sie Verbindungen identifizieren, die Polypeptide
binden oder mit ihnen Komplexe bilden, für welche die hierin identifizierten
Gene oder ein biologisch aktives Fragment davon kodieren, oder aber
in die Wechselwirkung der kodierten Polypeptide mit anderen zellulären Proteinen
eingreifen. Solche Screeningtests umfassen Tests, die für Hochdurchsatzverfahren von
chemischen Bibliotheken zugänglich
sind, was sie besonders geeignet zur Identifizierung von kleinen Wirkstoffkandidaten
macht. Kleine in Betracht gezogene Moleküle umfassen synthetische organische
oder anorganische Verbindungen, einschließlich Peptide, vorzugsweise
lösliche
Peptide, (Poly)Peptid-Immunglobulinfusionen und insbesondere Antikörper, die
unter anderem poly- und monoklonale Antikörper und Antikörperfragmente,
einkettige Antikörper,
antiidiotypische Antikörper
und chimäre
oder humanisierte Versionen solcher Antikörper oder Fragmente umfassen,
sowie menschliche Antikörper
als auch Antikörperfragmente.
Die Tests können
in einer Vielzahl von Formaten durchgeführt werden, einschließlich Protein-Proteinbindungstests,
biochemischer Screeningtests, Immuntests und zellbasierter Tests,
die alle im Fachgebiet gut beschrieben sind.
-
Alle
Tests sind insofern gleich, als dass sie ein Kontaktieren des Arzneimittelkandidaten
mit einem Polypeptid verlangen, für welches eine hierin identifizierte
Nucleinsäure
kodiert, unter Bedingungen und für
einen ausreichenden Zeitraum, um diesen zwei Komponenten zu ermöglichen,
wechselzuwirken.
-
In
Bindungstests ist die Wechselwirkung Bindung, und der gebildete
Komplex kann isoliert oder im Reaktionsgemisch detektiert werden.
In einer besonderen Ausführungsform
wird das Polypeptid, das vom hierin identifizierten Gen kodiert
wird, oder der Arzneimittelkandidat auf einer Festphase, z.B. einer
Mikrotiterplate, durch kovalente oder nicht-kovalente Anheftungen,
immobilisiert. Nicht-kovalente Anheftung wird im Allgemeinen durch
Beschichtung der festen Oberfläche
mit einer Lösung
des Polypeptids und Trocknung erreicht. Alternativ dazu kann ein
immobilisierter Antikörper,
z.B. ein monoklonaler Antikörper,
der für
das zu immobilisierende Polypeptid spezifisch ist, dazu verwendet
werden, es an einer festen Oberfläche zu verankern. Der Test wird
durch Hinzufügung
der nicht-immobilisierten Komponente, die durch eine detektierbare
Markierung markiert werden kann, zur immobilisierten Komponente,
z.B. die beschichtete Oberfläche,
welche die verankerte Komponente enthält, durchgeführt. Wenn
die Reaktion vollständig
ist, werden nicht-umgesetzte Komponenten entfernt, z.B. durch Waschung,
und Komplexe, die auf der festen Oberfläche verankert sind, werden
detektiert. Wenn die ursprüngliche
nicht-immobilisierte Komponente eine detektierbare Markierung trägt, zeigt
die Detektion der Markierung, die auf der Oberfläche immobilisiert ist, dass
Komplexierung eintrat. Wo die ursprüngliche nicht-immobilisierte
Komponente keine Markierung trägt,
kann Komplexierung z.B. durch Verwendung eines markierten Antikörpers, der
spezifisch den immobilisierten Komplex bindet, detektiert werden.
-
Wenn
die Kandidatenverbindung mit einem bestimmten Protein, für welches
ein hierin identifiziertes Gen kodiert, wechselwirkt aber sich nicht
daran bindet, kann seine Wechselwirkung mit dem Protein durch wohlbekannte
Verfahren zur Detektion von Protein-Protein-Wechselwirkungen getestet
werden. Solche Tests umfassen traditionelle Ansätze, wie z.B. Vernetzung, Co-Immunpräzipitation
und Co-Reinigung durch Gradienten oder chromatographische Säulen. Zusätzlich dazu
können
Protein-Proteinwechselwirkungen
durch Verwendung eines hefebasierten, von Fields und Mitarbeitern
beschriebenen genetischen Systems überwacht werden [Fields und
Song, Nature (London) 340, 245-246 (1989); Chien et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 88, 9578-9582 (1991)], wie von Chevray und Nathans
offenbart [Proc. Natl. Acad. Sci., USA 89, 5789-5793 (1991)]. Viele
Transkriptionsaktivatoren, wie z.B. Hefe GAL4, bestehen aus zwei
physikalisch diskreten Modulardomänen, wovon eine als DNA-Bindungsdomäne wirkt,
während
die andere als Transkriptionsaktivierungsdomäne wirkt. Das Hefeexpressionssystem,
das in den vorangegangenen Veröffentlichungen
beschrieben worden ist (im Allgemeinen als „Zweihybridsystem" bezeichnet), zieht
aus dieser Eigenschaft Vorteil und verwendet zwei hybride Proteine,
eines, in welchem das Targetprotein an die DNA-Bindungsdomäne von GAL4 fusioniert
ist, und ein anderes, in welchem das Kandidaten-Aktivierungsprotein
an die Aktivierungsdomäne
fusioniert ist. Die Expression eines GAL4-lacZ-Reportergens unter
Kontrolle eines GAL4-aktivierten Promotors hängt von der Rekonstitution
von GAL4-Aktivität über Protein-Protein-Wechselwirkung
ab. Kolonien, die wechselwirkende Polypeptide enthalten, werden
mit einem chromogenen Substrat für β-Galactosidase
detektiert. Ein vollständiges
Set (MATCHMAKERTM) zur Identifikation von
Protein-Protein-Wechselwirkungen
zwischen zwei spezifischen Proteinen, welche die Zweihybridverfahren
benutzen, ist kommerziell von Clontech zu beziehen. Dieses System
kann auch ausgedehnt werden, um Proteindomänen anzugleichen, die in spezifische Proteinwechselwirkungen
involviert sind, sowie um Aminosäurereste
zu lokalisieren, die für
diese Wechselwirkungen entscheidend sind.
-
Um
Verbindungen zu finden, welche die Wechselwirkung eines hierin identifizierten
Gens und anderer intra- oder extrazellulärer Komponenten beeinflusst,
wird für
gewöhnlich
ein Reaktionsgemisch, welches das Produkt des Gens und die intra-
oder extrazelluläre
Komponenten enthält,
unter Bedingungen und für
einen Zeitraum, die Wechselwirkung und die Bindung von zwei Produkten
ermöglichen,
hergestellt. Um die Fähigkeit einer
Testverbindung zu testen, Bindung zu hemmen, wird die Reaktion in
Abwesenheit und in Gegenwart der Testverbindung laufen gelassen.
Zusätzlich
dazu kann ein Placebo zu einem dritten Reaktionsgemisch zugegeben
werden, um als positive Kontrolle zu dienen. Die Bindung (Komplexbildung)
zwischen der Testverbindung und der intra- oder extrazellulären Komponente,
die im Gemisch gegenwärtig
ist, wurde wie oben beschrieben überwacht.
Die Bildung eines Komplexes in der/den Kontrollreaktion(en), aber
nicht im Reaktionsgemisch, das die Testverbindung enthält, zeigt,
dass die Testverbindung die Wechselwirkung der Testverbindung und
ihrer Reaktionspartner beeinflusst.
-
B. Zusammensetzungen und Verfahren zur
Behandlung von immunassoziierten Erkrankungen
-
Die
Zusammensetzungen, die zur Behandlung von immunassozierten Erkrankungen
zweckdienlich sind, umfassen ohne Einschränkung Antikörper, kleine organische und
anorganische Moleküle,
Peptide, Phosphopeptide, Antisense- und Ribozym-Moleküle, Tripelhelixmoleküle usw.,
welche die Immunfunktion, z.B. die T-Zellproliferation/-aktivierung, Lymphokinfreisetzung
oder Immunzellfiltration, hemmen oder stimulieren.
-
Beispielsweise
wirken Antisense-RNA und RNA-Molekül, um die Translation von mRNA
durch Hybridisieren an abgezielte mRNA und Verhinderung der Proteintranslation
direkt zu blockieren. Wenn Antisense-DNA verwendet wird, sind Oligodesoxyribonucleotide
bevorzugt, die von der Translationsinitiationsstelle stammen, z.B.
von einer Position zwischen ungefähr –10 und +10 der Ziel-Gen-Nucleotidsequenz.
-
Ribozyme
sind enzymatische RNA-Moleküle,
die fähig
sind, die spezifische Spaltung von RNA zu katalysieren. Ribozyme
agieren durch sequenzspezifische Hybridisierung an die komplementäre Ziel-RNA,
gefolgt von endonucleolytischer Spaltung. Spezifische Ribozym-Spaltstellen
innerhalb eines potentiellen RNA-Ziels können mithilfe bekannter Techniken
identifiziert werden. Für
weitere Einzelheiten siehe z.B. Rossi, Current Biology 4, 469-471
(1994), und PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 97/33551 (veröffentlicht
am 18. September 1997).
-
Nucleinsäuremoleküle in Tripelhelix-Formation,
die zur Hemmung der Transkription verwendet werden, sollten einzelsträngig und
aus Desoxynucleotiden zusammengesetzt sein. Die Basenzusammensetzung dieser
Oligonucleotide ist so konstruiert, dass sie die Tripelhelix-Bildung über Hoogsteen-Basenpaarungsgesetze
fördert,
was im Allgemeinen beträchtliche
Abschnitte von Purinen oder Pyrimidinen an einem Strang eines Duplex
erfordert. Für
weitere Einzelheiten siehe z.B. PCT-Veröffentlichung
Nr.
WO 97/33551 , s.o.
-
Diese
Moleküle
können
durch ein beliebiges oder durch jegliche Kombination der hierin
oben erörterten
Screeningtests und/oder durch jegliche andere Screeningtests identifiziert
werden, die dem Fachkundigen auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt
sind.
-
9. Antikörper
-
Einige
der aussichtsreichsten Medikament-Kandidaten gemäß der vorliegenden Erfindung
sind Antikörper
und Antikörperfragmente,
welche die Proliferation von T-Zellen,
Leukozyteninfiltration etc. hemmen (Antagonisten) oder stimulieren
(Agonisten) können.
Exemplarische Antikörper
umfassen polyklonale, monoklonale, humanisierte, bispezifische und
Heterokonjugatantikörper.
-
a. Polyklonale Antikörper
-
Verfahren
zur Herstellung polyklonaler Antikörper sind dem Fachmann bekannt.
Polyklonale Antikörper
können
in einem Säugetier
hergestellt werden, beispielsweise durch eine oder mehrere Injektionen
eines immunisierenden Mittels und, falls erwünscht, eines Adjuvans. Typischerweise
wird das immunisierende Mittel und/oder Adjuvans durch mehrfache
subkutane oder intraperitoneale Injektionen in das Säugetier
injiziert. Das immunisierende Mittel kann das PRO301-, PRO362- oder
PRO245-Polypeptid der Erfindung oder ein Fusionsprotein davon umfassen.
Es kann zweckdienlich sein, das immunisierende Mittel an ein Protein
zu konjugieren, das im zu immunisierenden Säugetier bekanntermaßen immunogen
ist. Beispiele derartiger immunogener Proteine umfassen, sind jedoch
nicht beschränkt
auf, Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin,
Serumalbumin, Rinderthyreoglobulin und Sojabohnen-Trypsininhibitor.
Beispiele für
Adjuvanzien, die eingesetzt werden können, umfassen Freundsches
komplettes Adjuvans und MPL-TDM-Adjuvans (Monophosphoryl-Lipid A,
synthetisches Trehalose-Dicorynomycolat). Das Immunisierungsprotokoll
kann von einem Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung ohne übermäßiges Experimentieren
gewählt
werden.
-
b. Monoklonale Antikörper
-
Antikörper, die
Polypeptide der Erfindung erkennen oder als Antagonisten dazu wirken,
können
alternativ dazu monoklonale Antikörper sein. Monoklonale Antikörper können unter
Verwendung von Hybridomverfahren, wie z.B. jenen von Kohler und
Milstein, Nature 256, 495 (1975), beschriebenen, hergestellt werden.
Bei einem Hybridomverfahren wird eine Maus, ein Hamster oder ein
anderes geeignetes Wirtstier typischerweise mit einem immunisierenden
Mittel immunisiert, um Lymphozyten hervorzurufen, die Antikörper produzieren oder
dazu fähig
sind, Antikörper
zu produzieren, die spezifisch an das immunisierende Mittel binden.
Alternativ dazu können
die Lymphozyten in vitro immunisiert werden.
-
Das
immunisierende Mittel wird typischerweise das PRO301-, PRO362- oder
PRO245-Polypeptid der Erfindung, ein Antigenfragment oder ein Fusionsprotein
davon umfassen. Im Allgemeinen werden entweder Peripherblut-Lymphozyten
(„PBLs") verwendet, falls
Zellen menschlichen Ursprungs gewünscht sind, oder Milzzellen
oder Lymphknotenzellen, falls nicht-menschliche Säugetierquellen
gewünscht
sind. Die Lymphozyten werden dann mit einer immortalisierten Zelllinie
unter Verwendung eines geeigneten Fusionierungsmittels, wie z.B.
Polyethylenglykol, fusioniert, um eine Hybridomzelle zu bilden (Goding,
Monoclonal Antibodies: Principles and Practice, Academic Press,
S. 59-103 (1986)). Immortalisierte Zelllinien sind üblicherweise
transformierte Säugetierzellen,
insbesondere Myelomzellen von Nagetieren, Rindern oder menschlichen
Ursprungs. Üblicherweise
werden Ratten- oder Maus-Myelomzelllinien
eingesetzt. Die Hybridomzellen können
in einem geeigneten Kulturmedium kultiviert werden, das vorzugsweise
eine oder mehrere Substanzen enthält, die das Wachstum oder Überleben
nicht fusionierter, immortalisierter Zellen hemmt. Wenn beispielsweise
den elterlichen Zellen das Enzym Hypoxanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase
(HGPRT oder HPRT) fehlt, wird das Kulturmedium für die Hybridome typischerweise
Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin („HAT-Medium") umfassen, wobei
diese Substanzen das Wachstum HGPRT-defizienter Zellen verhindert.
-
Bevorzugte
immortalisierte Zelllinien sind jene, die effizient fusionieren,
eine stabile Expression des Antikörpers durch die selektierten
Antikörper-produzierenden
Zellen im hohen Ausmaß aufrechterhalten
und gegen ein Medium, wie z.B. HAT-Medium, empfindlich sind. Bevorzugtere
immortalisierte Zelllinien sind Maus-Myelomlinien, die beispielsweise
vom Salk Institute Cell Distribution Center, San Diego, Kalifornien,
und der American Type Culture Collection (ATCC), Rockville, Maryland,
erhalten werden können.
Menschliche Myelom- und Maus-Mensch-Heteromyelomzelllinien sind
zur Produktion menschlicher monoklonaler Antikörper ebenfalls beschrieben
worden (Kozbor, J. immunol. 133, 3001 (1984); Brodeur et al., Monoclonal
Antibody Production Techniques and Applications, Marcel Dekker Inc.,
New York, S. 51-63 (1987)).
-
Das
Kulturmedium, in dem die Hybridomzellen kultiviert werden, kann
dann auf die Gegenwart von monoklonalen Antikörpern getestet werden, die
gegen das Polypeptid der Erfindung gerichtet sind und ähnliche
Aktivität
wie das Polypeptid der Erfindung haben. Vorzugsweise wird die Bindungsspezifität der von
den Hybridomzellen produzierten monoklonalen Antikörper mittels
Immunopräzipitation
oder durch einen In-vitro-Bindungstest, wie z.B. Radioimmuntest
(RIA) oder enzymgekoppelte Immunadsorptionsbestimmung (ELISA), ermittelt.
Derartige Techniken und Tests sind auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt. Die Bindungsaffinität des
monoklonalen Antikörpers
kann beispielsweise mittels Scatchard-Analyse von Munson und Pollard,
Anal. Biochem. 107, 220 (1980), ermittelt werden.
-
Nachdem
die gewünschten
Hybridomzellen identifiziert worden sind, können die Klone durch Grenzverdünnungsverfahren
subkloniert und mittels Standardverfahren gezüchtet werden (Goding, s.o.).
Geeignete Kulturmedien zu diesem Zweck umfassen beispielsweise Dulbecco's Modified Eagle's Medium und RPMI-1640-Medium.
Alternativ dazu können
die Hybridomzellen in vivo als Aszites in einem Säugetier
gezüchtet werden.
-
Die
von den Subklonen sekretierten monoklonalen Antikörper können durch
herkömmliche
Immunglobulin-Reinigungsverfahren, wie z.B. Protein-A-Sepharose, Hydroxylapatitchromatographie,
Gelelektrophorese, Dialyse oder Affinitätschromatographie, aus dem
Kulturmedium oder Aszites isoliert oder gereinigt werden.
-
Die
monoklonalen Antikörper
können
außerdem
durch DNA-Rekombinationsverfahren hergestellt werden, wie z.B. jene,
die im
US-Patent Nr. 4.816.567 beschrieben
sind. Für
die monoklonalen Antikörper
der Erfindung kodierende DNA kann unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren (z.B. durch Verwendung von Oligonucleotidsonden, die fähig sind,
spezifisch an Gene zu binden, die für die Schwer- und Leichtketten
von Maus-Antikörpern
kodieren) leicht isoliert und sequenziert werden. Die Hybridomzellen
der Erfindung dienen als bevorzugte Quelle derartiger DNA. Wenn
sie einmal isoliert ist, kann die DNA in Expressionsvektoren gesetzt
werden, die dann in Wirtszellen, wie z.B. Simian-COS-Zellen, Chinahamster-Eierstock-
(CHO-) Zellen oder Myelomzellen transfiziert werden, die ansonsten
kein Immunglobulinprotein produzieren, um die Synthese monoklonaler
Antikörper
in den rekombinanten Wirtszellen zu erzielen. Die DNA kann auch
modifiziert werden, beispielsweise durch Substituieren der kodierenden
Sequenz für
menschliche konstante Schwer- und Leichtkettendomänen anstelle
der homologen Maus-Sequenzen (
US-Patent
Nr. 4. 816.567 ; Morrison et al., s.o.) oder durch kovalentes
Verbinden der gesamten oder eines Teils der kodierenden Sequenz
für ein Nicht-Immunglobulin-Polypeptid
mit der für
Immunglobulin kodierenden Sequenz. Die konstanten Domänen eines
Antikörpers
der Erfindung oder die variablen Domänen einer der Antigen-kombinierenden
Stellen eines Antikörpers
der Erfindung können
durch ein derartiges Nicht-Immunglobulin-Polypeptid
ersetzt werden, um einen chimären
bivalenten Antikörper
zu erzeugen.
-
Die
Antikörper
können
monovalente Antikörper
sein. Verfahren zur Herstellung monovalenter Antikörper sind
auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt. Beispielsweise umfasst
eines der Verfahren die rekombinante Expression der Immunglobulin-Leichtkette und der
modifizierten Schwerkette. Die Schwerkette ist im Allgemeinen an
einer beliebigen Stelle in der Fc-Region trunkiert, um die Schwerkettenvernetzung
zu verhindern. Alternativ dazu werden die maßgeblichen Cysteinreste mit
einem an deren Aminosäurerest
substituiert oder werden deletiert, um eine Vernetzung zu verhindern.
-
In-vitro-Verfahren
sind zur Herstellung monovalenter Antikörper ebenfalls geeignet. Der
Verdau von Antikörpern,
um Fragmente davon, insbesondere Fab-Fragmente, herzustellen, kann
unter Verwendung von Routineverfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt sind, erzielt werden.
-
C. Menschliche und humanisierte Antikörper
-
Die
Antikörper
der Erfindung können
außerdem
humanisierte oder menschliche Antikörper umfassen. Humanisierte
Formen nicht-menschlicher (z.B. Maus-) Antikörper sind chimäre Immunglobuline,
Immunglobulinketten oder Fragmente davon (wie z.B. Fv, Fab, Fab', F(ab')2 oder
andere antigenbindende Untersequenzen von Antikörpern), die eine vom nicht-menschlichen
Immunglobulin stammende Minimalsequenz enthalten. Humanisierte Antikörper umfassen
menschliche Immunglobuline (Empfänger-Antikörper), in
denen Reste einer komplementaritätsbestimmenden
Region (CDR) des Empfängers
durch Reste einer CDR einer nicht-menschlichen Spezies (Spender-Antikörper), wie
z.B. Maus, Ratte oder Kaninchen, mit der gewünschten Spezifität, Affinität und Kapazität ersetzt
sind. In manchen Fällen
werden Fv-Gerüstregionreste
des menschlichen Immunglobulins durch entsprechende nicht-menschliche Reste
ersetzt. Humanisierte Antikörper
können
außerdem
Reste umfassen, die sich weder im Empfänger-Antikörper noch in den importierten
CDR- oder Gerüstsequenzen
finden. Im Allgemeinen umfasst der humanisierte Antikörper im
Wesentlichen alle von zumindest einer und typischerweise zwei variablen
Domänen,
in denen alle oder im Wesentlichen alle der CDR-Regionen jenen des
nicht-menschlichen
Immunglobulins entsprechen und alle oder im Wesentlichen alle der
FR-Regionen jene einer menschlichen Immunglobulin-Konsensussequenz
sind. Der humanisierte Antikörper
umfasst im Optimalfall außerdem
zumindest einen Teil einer konstanten Immunglobulinregion (Fc),
typischerweise jenen eines menschlichen Immunglobulins (Jones et
al., Nature 321, 522-525 (1986); Riechmann et al., Nature 332, 323-329
(1988); und Presta, Curr. Op. Struct. Biol. 2, 593-596 (1992)).
-
Verfahren
zur Humanisierung nicht-menschlicher Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung wohlbekannt. Im Allgemeinen weist ein humanisierter Antikörper einen
oder mehrere Aminosäurereste
auf, die aus einer nicht-menschlichen Quelle in diesen eingeführt sind.
Diese nicht-menschlichen Aminosäurereste
werden häufig
als „Import"-Reste bezeichnet,
die typischerweise einer variablen „Import"-Domäne
entnommen sind. Die Humanisierung kann im Wesentlichen nach dem
Verfahren von Winter und Mitarbeitern (Jones et al., Nature 321,
522-525 (1986); Riechmann et al., Nature 332, 323-327 (1988); Verhoeyen
et al., Science 239, 1534-1536 (1988)) durchgeführt werden, indem die entsprechenden
Sequenzen eines menschlichen Antikörpers durch Nagetier-CDRs oder
-CDR-Sequenzen substituiert werden. Dementsprechend sind derartige „humanisierte" Antikörper chimäre Antikörper (
US-Patent Nr. 4.816.567 ),
worin im Wesentlichen weniger als eine intakte menschliche variable
Domäne
mit der entsprechenden Sequenz aus einer nicht-menschlichen Spezies substituiert
worden ist. In der Praxis sind humanisierte Antikörper typischerweise
menschliche Antikörper,
bei denen einige CDR-Reste und möglicherweise
einige FR-Reste
durch Reste aus analogen Stellen in Nager-Antikörpern substituiert sind.
-
Menschliche
Antikörper
können
ebenfalls hergestellt werden, und zwar unter Verwendung verschiedener,
auf dem Gebiet der Erfindung bekannter Techniken, einschließlich Phagen-Display-Bibliotheken
(Hoogenboom und Winter, J. Mol. Biol. 227, 381 (1991); Marks et
al., J. Mol. Biol. 222, 581 (1991)). Die Techniken von Cole et al.
und Boerner et al. sind zur Herstellung menschlicher monoklonaler
Antikörper
ebenfalls verfügbar (Cole
et al., Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan R. Liss,
S. 77 (1985), und Boerner et al., J. Immunol. 147(1), 86-95 (1991);
US 5.750.373 ). Gleichermaßen können menschliche
Antikörper
durch Einführen menschlicher
Immunglobulin-Loci in transgene Tiere hergestellt werden, z.B. in
Mäuse,
bei denen die endogenen Immunglobulingene teilweise oder vollständig inaktiviert
worden sind. Bei Exposition wird eine Produktion menschlicher Antikörper beobachtet,
die der im Menschen beobachteten in allen Aspekten, einschließlich Gen-Umordnung,
Assemblierung und Antikörper-Repertoire,
sehr nahe kommt. Dieser Ansatz wird beispielsweise in den
US-Patenten Nr. 5.545.807 ;
5.545.806 ;
5.569.852 ;
5.625.126 ;
5.633.425 ;
5.661.016 und in den folgenden wissenschaftlichen
Veröffentlichungen beschrieben:
Marks et al., Bio/Technology 10, 779-783 (1992); Lonberg et al.,
Nature 368, 856-859 (1994); Morrison, Nature 368, 812-13 (1994);
Fishwild et al., Nature Biotechnology 14, 845-51 (1996); Neuberger,
Nature Biotechnology 14, 826 (1996); Lonberg und Huszar, Intern.
Rev. Immunol. 13, 65-93 (1995).
-
d. Bispezifische Antikörper
-
Eispezifische
Antikörper
sind monoklonale, vorzugsweise menschliche oder humanisierte, Antikörper, die
Bindungsspezifitäten
für zumindest
zwei verschiedene Antigene aufweisen. Im vorliegenden Fall kann
eine der Bindungsspezifitäten
für das
Polypeptid der Erfindung sein, die andere ist für jedes beliebige andere Antigen,
und vorzugsweise für
ein(en) Zelloberflächen-Protein
oder -Rezeptor oder eine -Rezeptoruntereinheit.
-
Verfahren
zur Herstellung bispezifischer Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt. Herkömmlicherweise
basiert die rekombinante Produktion von bispezifischen Antikörpern auf
der Co-Expression von zwei Immunglobulin-Schwerketten/Leichtketten-Paaren, worin
die zwei schweren Ketten unterschiedliche Spezifitäten aufweisen
(Milstein & Cuello,
Nature 305, 537-539 (1983)). Aufgrund der zufälligen Auswahl an Immunglobulinschwer-
und -leichtketten produzieren diese Hybridome (Quadrome) ein potenzielles
Gemisch von zehn verschiedenen Antikörpermolekülen, von denen nur eines die
korrekte bispezifische Struktur aufweist. Die Reinigung des korrekten
Moleküls
erfolgt üblicherweise
durch Affinitätschromatographieschritte. Ähnliche
Verfahren sind in der
WO 93/08829 ,
veröffentlicht
am 13. Mai 1993, und in Traunecker et al., EMBO J. 10, 3655-3659
(1991), offenbart.
-
Variable
Antikörperdomänen mit
den erwünschten
Bindungsspezifitäten
(Antikörper-Antigen-Kombinationsstellen)
können
an Immunglobulinkonstantdomänen-Sequenzen
fusioniert werden. Die Fusion erfolgt vorzugsweise mit einer Immunglobulin-Schwerkettenkonstantdomäne, umfassend
zumindest einen Teil der Gelenks-, CH2- und CH3-Regionen. Es wird bevorzugt,
dass die erste Schwerketten-Konstantregion (CH1) die Stelle enthält, die
für Leichtkettenbindung,
vorhanden in zumindest einer der Fusionen, erforderlich ist. DNAs, die
für die
Immunglobulin-Schwerkettenfusionen und, sofern erwünscht, für die Immunglobulin-Leichtkette
kodieren, werden in getrennte Expressionsvektoren insertiert und
werden in einen geeigneten Wirtsorganismen co-transfiziert. Für nähere Details
zur Herstellung von bispezifischen Antikörpern siehe beispielsweise
Suresh et al., Methods in Enzymology 121, 210 (1986).
-
e. Heterokonjugierte Antikörper
-
Heterokonjugierte
Antikörper
setzen sich aus zwei kovalent gebundenen Antikörpern zusammen. Solche Antikörper wurden
beispielsweise vorgeschlagen, um Immunsystemzellen auf unerwünschte Zellen
zu richten [
US-Patent Nr. 4.676.980 ],
sowie zur Behandlung von HIV-Infektion [
WO 91/00360 ;
WO 92/200373 ;
EP 03089 ]. Es wird erwogen, dass die
Antikörper
in vitro unter Verwendung von Verfahren, die auf dem Gebiet der synthetischen
Proteinchemie bekannt sind, hergestellt werden können, einschließlich jener,
die Vernetzungsmittel einbinden. Beispielsweise können Immunotoxine
unter Verwendung einer Disulfid-Austauschreaktion oder durch Bildung
einer Thioetherbindung konstruiert werden. Beispiele für geeignete
Reagenzien für
diesen Zweck umfassen Iminothiolat und Methyl-4-mercaptobutyrimidat
sowie jene Reagenzien, die beispielsweise im
US-Patent Nr. 4.676.980 offenbart
sind.
-
f. Effektorfunktionsbearbeitung
-
Es
kann wünschenswert
sein, den Antikörper
der Erfindung hinsichtlich der Effektorfunktion zu modifizieren,
um z.B. die Wirksamkeit des Antikörpers bei der Behandlung von
immunassoziierter Erkrankung zu steigern. Beispielsweise können ein
oder mehrere Cysteinreste in die Fc-Region eingeführt werden,
wodurch die Bildung von Disulfidbindungen zwischen den Ketten in
dieser Region ermöglicht
wird. Der so gebildete homodimere Antikörper kann verbesserte Internalisierungsfähigkeit
und/oder gesteigerte komplementvermittelte Zellabtötung und
antikörpervermittelte
zelluläre
Zytotoxizität
(ADCC) aufweisen. Siehe Caron et al., J. Exp. Med. 176, 1191-1195
(1992), und B. Shopes, J. Immunol. 148, 2918-2922 (1992). Homodimere
Antikörper
mit gesteigerter Anti-Tumor-Aktivität können auch unter Verwendung
heterobifunkti oneller Vernetzer hergestellt werden, wie in Wolff
et al., Cancer Research 53, 2560-2565
(1993), beschrieben wird. Alternativ dazu kann ein Antikörper so
gentechnisch verändert
werden, dass er duale Fc-Regionen aufweist und dadurch über gesteigerte
Komplementlyse- und ADCC-Fähigkeiten
verfügen
kann. Siehe Stevenson et al., Anti-Cancer Drug Design 3, 219-230
(1989).
-
g. Immunkonjugate
-
Die
Erfindung betrifft auch Immunkonjugate, die einen Antikörper umfassen,
der an ein zytotoxisches Mittel wie beispielsweise ein chemotherapeutisches
Mittel, Toxin (z.B. ein enzymatisch aktives Toxin oder ein Toxin
bakteriellen, pflanzlichen oder tierischen Ursprungs oder auch von
Pilzen oder Fragmente davon) oder ein radioaktives Isotop (d.h.
ein Radiokonjugat) konjugiert ist.
-
Chemotherapeutische
Mittel, die zur Herstellung solcher Immunkonjugate nützlich sind,
wurden oben beschrieben. Enzymatisch aktive Toxine und Fragmente
davon, die verwendet werden können,
umfassen Diphtherie-A-Kette, nichtbindende aktive Fragmente von
Diphtherietoxin, Exotoxin-A-Kette (aus Pseudomonas aeruginosa),
Ricin-A-Kette, Abrin-A-Kette, Modeccin-A-Kette, α-Sarcin, Aleurites-fordii-Proteine,
Dianthin-Proteine, Phytolaca-americana-Proteine (PAPI, PAPII und
PAP-S), Momordica-charantia-Inhibitor, Curcin, Crotin, Sapaonaria-officinalis-Inhibitor,
Gelonin, Saporin, Mitogellin, Restrictocin, Phenomycin, Enomycin
und die Tricothecene. Zahlreiche verschiedene Radionuclide sind
zur Herstellung von radiokonjugierten Antikörpern erhältlich. Beispiele umfassen 212Bi, 131I, 131In, 90Y und 186Re.
-
Konjugate
des Antikörpers
und des zytotoxischen Mittels werden unter Verwendung zahlreicher
verschiedener bifunktioneller Proteinbindungsmittel wie z.B. N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithiol)propionat
(SPDP), Iminothiolan (IT), bifunktioneller Derivate von Imidoestern
(wie z.B. Dimethyladipimidat-HCl), aktiver Ester (wie z.B. Disuccinimidylsuberat),
Aldehyden (wie Glutaraldehyd), Bisazido-Verbindungen (wie z.B. Bis(p-azidobenzoyl)hexandiamin),
Bisdiazonium-Derivaten (wie z.B. Bis(p-diazoniumbenzoyl)ethylendiamin), Diisocyanaten (wie
Toluol-2,6-diisocyanat) und bis-aktiver Fluorverbindungen (wie z.B.
1,5-Difluor-2,4-dinitrobenzol) hergestellt. Beispielsweise kann
ein Ricinimmunotoxin wie in Vitetta et al., Science 238, 1098 (1987),
beschrieben hergestellt werden. C-14-markierte 1-Isothiocyanatobenzyl-3-methyldiethylentriaminpentaessigsäure (MX-DTPA)
ist ein beispielhafter Chelatbildner zur Konjugation von Radionucleotid
an den Antikörper.
Siehe die
WO 94/11026 .
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann der Antikörper
an einen „Rezeptor" (wie Streptavidin)
zur Verwendung bei Gewebs-Pretargeting konjugiert werden, worin
das Antikörper-Rezeptor-Konjugat
dem Patienten verabreicht wird, gefolgt von der Entfernung ungebundenen
Konjugats aus dem Blutkreislauf unter Verwendung eines Klärungsmittels
und der anschließenden
Verabreichung eines „Liganden" (z.B. Avidin), der
an ein zytotoxisches Mittel (z.B. ein Radionucleotid) konjugiert
ist.
-
h. Immunoliposomen
-
Die
hierin offenbarten Proteine, Antikörper usw. können auch als Immunoliposomen
formuliert werden. Liposomen, die den Antikörper enthalten, werden durch
auf dem Gebiet der Erfindung bekannte Verfahren hergestellt, wie
sie beispielsweise in Epstein et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
82, 3688 (1985); Hwang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4030
(1980); und den
US-Patenten Nr.
4.485.045 und
4.544.545 beschrieben
werden. Liposomen mit gesteigerter Zirkulationsdauer sind im
US-Patent Nr. 5.013.556 offenbart.
-
Besonders
nützliche
Liposomen können
durch das Umkehrphasen-Verdampfungsverfahren mit einer Lipidzusammensetzung,
die Phosphatidylcholin, Cholesterin und PEG-derivatisiertes Phosphatidylethanolamin
(PEG-PE) umfasst, hergestellt werden. Liposomen werden durch Filter
von definierter Porengröße filtriert, um
Liposomen mit dem erwünschten
Durchmesser zu ergeben. Fab'-Fragmente
des Antikörpers
der vorliegenden Erfindung können
an die Liposomen wie in Martin et al., J. Biol. Chem. 257, 286-288
(1982), beschrieben mittels einer Disulfid-Austauschreaktion konjugiert
werden. Ein Chemotherapeutikum (wie beispielsweise Doxorubicin)
ist gegebenen falls im Liposom enthalten. Siehe Gabizon et al., J.
National Cancer Inst. 81(19), 1484 (1989).
-
10. Pharmazeutische Zusammensetzungen
-
Die
aktiven Moleküle
der Erfindung, Polypeptide und Antikörper, sowie andere Moleküle, die
durch die oben offenbarten Screeningtests identifiziert werden,
können
zur Behandlung von Entzündungserkrankungen in
Form von pharmazeutischen Zusammensetzungen verabreicht werden.
-
Therapeutische
Formulierungen des aktiven Moleküls,
vorzugsweise eines PRO245-Antikörpers der Erfindung,
für die
Lagerung werden hergestellt, indem das aktive Molekül mit dem
gewünschten
Reinheitsgrad gegebenenfalls mit pharmazeutisch annehmbaren Trägern, Exzipienten
oder Stabilisatoren vermischt werden (Remington's Pharmaceutical Sciences, 16. Aufl.,
A. Osol (Hrsg.) (1980)), und zwar in Form von lyophilisierten Formulierungen
oder wässrigen
Lösungen.
Annehmbare Träger,
Exzipienten oder Stabilisatoren sind für Empfänger bei den eingesetzten Dosierungen
und Konzentrationen nicht toxisch und umfassen Puffer, wie z.B. Phosphat,
Citrat und andere organische Säuren;
Antioxidantien, einschließlich
Ascorbinsäure
und Methionin; Konservierungsmittel (wie z.B. Octadecyldimethylbenzylammoniumchlorid;
Hexamethoniumchlorid; Benzalkoniumchlorid, Benzethoniumchlorid;
Phenol; Butyl- oder Benzylalkohol; Alkylparabene, wie z.B. Methyl-
oder Propylparaben; Catechin; Resorcin; Cyclohexanol; 3-Pentanol;
und m-Cresol); niedermolekulare (weniger als etwa 10 Reste) Polypeptide;
Proteine, wie z.B. Serumalbumin, Gelatine oder Immunglobuline; hydrophile
Polymere, wie z.B. Polyvinylpyrrolidon; Aminosäuren, wie z.B. Glycin, Glutamin,
Asparagin, Histidin, Arginin oder Lysin; Monosaccharide, Disaccharide
und andere Kohlenhydrate, einschließlich Glucose, Mannose oder
Dextrine; Chelatierungsmittel, wie z.B. EDTA; Zucker, wie z.B. Saccharose,
Mannit, Trehalose oder Sorbit; salzbildende Gegenionen, wie z.B.
Natrium; Metallkomplexe (z.B. Zn-Protein-Komplexe); und/oder nichtionische Tenside,
wie z.B. TWEENTM, PLURONICSTM oder
Polyethylenglykol (PEG).
-
Verbindungen,
die von Screeningtests der vorliegenden Erfindung identifiziert
wurden, können
auf analoge Weise unter Anwendung von Standardtechniken formuliert
werden, die auf dem Gebiet der Erfindung wohlbekannt sind.
-
Jedoch
können
auch Lipofektionen oder Liposomen verwendet werden, um das Polypeptid,
den Antikörper
oder ein Antikörperfragment
an Zellen abzugeben. Wenn Antikörperfragmente
verwendet werden, ist das kleinste hemmende Fragment, das spezifisch
an die Bindungsdomäne
des Zielproteins bindet, bevorzugt. Beispielsweise können auf
Basis der Sequenzen der variablen Regionen eines Antikörpers Peptidmoleküle konstruiert
werden, welche die Fähigkeit
zur Bindung der Ziel-Proteinsequenz
beibehalten. Derartige Peptide können
chemisch synthetisiert und/oder mittels DNA-Rekombinationstechnologie
hergestellt werden (siehe z.B. Marasco et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 90, 7889-7893 (1993)).
-
Die
Formulierung hierin kann außerdem
mehr als eine aktive Verbindung enthalten, die für die jeweilige behandelte
Indikation notwendig sind, vorzugsweise jene mit komplementären Aktivitäten, welche
sich gegenseitig nicht nachteilig beeinflussen. Alternativ oder
zusätzlich
dazu kann die Zusammensetzung ein zytotoxisches Mittel, Cytokin
oder wachstumshemmendes Mittel umfassen. Derartige Moleküle sind
in geeigneter Weise in Kombination in Mengen vorhanden, die für den beabsichtigten
Zweck wirksam sind.
-
Die
aktiven Moleküle
können
auch in Mikrokapseln eingeschlossen sein, die beispielsweise durch
Koazervationstechniken oder durch Grenzflächenpolymerisation, beispielsweise
Hydroxymethylcellulose- oder Gelatine-Mikrokapseln bzw. Poly(methylmethacrylat)-Mikrokapseln,
in kolloidalen Arzneimittel-Abgabesystemen (beispielsweise Liposomen,
Albumin-Mikrokügelchen,
Mikroemulsionen, Nanopartikeln und Nanokapsein) oder in Makroemulsionen
hergestellt werden. Derartige Techniken werden in Remington's Pharmaceutical
Sciences, 16. Aufl., A. Osol (Hrsg.) (1980), offenbart.
-
Die
zur In-vivo-Verabreichung verwendeten Formulierungen müssen steril
sein. Dies kann leicht mittels Filtration durch Sterilfiltrationsmembranen
erzielt werden.
-
Es
können
Präparate
mit nachhaltiger Freisetzung hergestellt werden. Geeignete Beispiele
von Präparaten
mit nachhaltiger Freisetzung umfassen semipermeable Matrices fester
hydrophober Polymere, die den Antikörper enthalten, wobei die Matrices
in Form von Formteilen, z.B. Filmen oder Mikrokapseln, vorliegen. Beispiele
für Matrices
für nachhaltige
Freisetzung umfassen Polyester, Hydrogele (beispielsweise Poly(2-hydroxyethl-methacrylat)
oder Poly(vinylalkohol)), Polylactide (
US-Patent Nr. 3.773.919 ), Copolymere
von L-Glutaminsäure
und γ-Ethyl-L-glutamat,
nicht abbaubares Ethylenvinylacetat, abbaubare Milchsäure-Glykolsäure-Copolymere,
wie z.B. das LUPRON DEPOT
TM (injizierbare
Mikrokügelchen,
die aus Milchsäure-Glykolsäure-Copolymer und Leuprolid-Acetat
zusammengesetzt sind) und Poly-D-(–)-3-hydroxybuttersäure. Während Polymere, wie z.B. Ethylenvinylacetat
und Milchsäure-Glykolsäure, die
Freisetzung von Molekülen
für über 100
Tage ermöglichen,
setzen gewisse Hydrogele Protein über kürzere Zeiträume frei. Wenn verkapselte
Antikörper
für lange
Zeit im Körper
verbleiben, können
sie als Ergebnis des Aussetzens gegenüber Feuchtigkeit bei 37°C denaturieren
oder aggregieren, was in einem Verlust biologischer Aktivität und möglichen
Veränderungen
der Immunogenität
resultiert. Es können
rationale Strategien zur Stabilisierung in Abhängigkeit vom beteiligten Mechanismus
entwickelt werden. Wenn beispielsweise der Aggregationsmechanismus
als Bildung intermolekularer S-S-Bindungen über Thio-Disulfid-Austausch
erkannt wird, kann eine Stabilisierung durch Modifizieren von Sulfhydrylresten,
Lyophilisieren aus sauren Lösungen,
Kontrolle des Feuchtigkeitsgehalts, Verwendung geeigneter Zusätze und
Entwickeln spezieller Polymermatrix-Zusammensetzungen erzielt werden.
-
11. Behandlungsverfahren
-
Es
ist vorgesehen, dass die Polypeptide, Antikörper und andere aktive Verbindungen
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, um verschiedene Entzündungserkrankungen
und -leiden zu behandeln, einschließlich jener, die durch Infiltra tion
von Leukozytenzellen in ein Gewebe, Stimulation der Proliferation
von T-Zellen, Inhibition der Proliferation von T-Zellen, erhöhte oder
verringerte vaskuläre
Permeabilität
oder Inhibition davon gekennzeichnet sind.
-
Die
hierin und in
WO 99/27098 beschriebenen
Verbindungen (z.B. PRO301, PRO362, PRO245) kodieren für neue Mitgleider
einer Familie von Proteinen, die durch Homologie zu einem A33-Antigen
gekennzeichnet sind. Die proentzündliche
Natur der Verbindungen der Erfindung ist in den nachstehenden In-vitro-Tests
angezeigt.
-
Die
Proteine, für
welche die DNA40628-, DNA45416- und DNA35638-Moleküle, die
hierin und in
WO 99/27098 offenbart
sind, kodieren (Seq.-ID Nr. 1, Seq.-ID Nr. 2 bzw. Seq.-ID Nr. 9),
teilen Homologie mit der Identität
mit Bindungsadhäsionsmolekülen (JAM),
Martin-Padura et al., J. Cell Biol. 142 (1), 117-27 (1998). JAM
ist in die Gewinnung von Monozyten als Reaktion auf MCP-1, MCP-3
und LPS in vivo involviert. Antikörper zu JAM blockieren Monozytentransmigration
in vivo. JAM befindet sich am Mausepithel und -endothel als Bindungsadhäsionsmolekül für Monozytentransmigration.
Andere Leukozyten können
ebenfalls JAM verwenden, aber es gibt keine Informationen, die diese
Annahme unterstützen.
JAM ist im Colon von Mäusen
mit Colitis erhöht
und spielt wahrscheinlich eine Rolle in der Gewinnung von Monozyten
oder Leukozyten in die Colonläsion.
-
Exemplarische
Leiden oder Erkrankungen, die mit den Polypeptiden, Antikörpern und
anderen Verbindungen der Erfindung behandelt werden, umfassen unter
anderem entzündliche
Darmerkrankung (z.B. Colitis ulcerosa, Crohn-Krankheit), systemischen
Lupus erythematodes, rheumatoide Arthritis, juvenile chronische Arthritis,
Spondyloarthropathien, systemische Sklerose (Sclerodermia), idiopathische
entzündliche
Myopathien (Dermatomyositis, Polymyositis), Sjögren-Syndrom, systemische Vaskulitis,
Sarkoidose, hämolytische
Autoimmunanämie
(Immunpanzytopenie, paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie), Autoimmunthrombozytopenie
(idiopathische thrombozytopenische Purpurs, immunvermittelte Thrombozytopenie),
Thyreoiditis (Basedow-Krankheit,
Hashimoto-Thyreoiditis, juvenile lymphozytische Thyreoditis, atrophische Thyreoditis),
Diabetes mellitus, immunvermittelte Nierenerkrankung (Glomerulonephritis,
tubulointerstitielle Nephritis), Entmarkungskrankheiten des zentralen
und peripheren Nervensystems, wie z.B. multiple Sklerose, idiopathische
Entmarkungspolyneuropathie oder Guillain-Barre-Syndrom und chronische
entzündliche
Entmarkungspolyneuropathie, Leber-Gallen-Erkrankungen, wie z.B.
infektiöse
Hepatitis (Hepatitis A, B, C, D, E und andere nicht-hepatotrope
Viren), chronische aktive Autoimmunhepatitis, primäre biliäre Leberzirrhose,
granulomatöse
Hepatitis und sklerosierende Cholangitis, entzündliche und fibrotische Lungenerkrankungen
(z.B. zystische Fibrose, Zöliakie
und Whipple-Krankeit, Autoimmun- oder immunvermittelte Hauterkrankungen,
einschließlich
bullöse Hauterkrankungen,
Erythema multiforme und Kontaktdermatitis, Psoriasis, allergische
Erkrankungen der Lunge, wie z.B. Asthma, allergische Rhinitis, atopische
Dermatitis, Lebensmittelüberempfindlichkeit
und Urtikaria, immunologische Krankheiten der Lunge, wie z.B. Eosinophilenpneumonien,
idiopathische Lungenfibrose und exogen-allergische Alveolitis, mit
Transplantation assoziierte Erkrankungen, einschließlich Transplantatabstoßung und
Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung.
-
Bei
systemischem Lupus erythematodes ist der Hauptvermittler von Erkrankung
die Produktion von selbstreagierenden Antikörpern zu Selbstproteinen/Geweben
und die folgende Erzeugung von immunvermittelter Entzündung. Antikörper vermitteln
entweder direkt oder indirekt Gewebsschäden. Obwohl sich nicht gezeigt
hat, dass T-Lymphozyten
direkt in Gewebsschäden
involviert sind, sind T-Lymphozyten für die Entwicklung von selbstreagierenden
Antikörpern
erforderlich. Die Genese von Erkrankung ist daher T-lymphozytenabhängig. Mehrere
Organe und Systeme sind klinisch betroffen, einschließlich Nieren,
Lungen, das Muskelskelettsystem, das mukokutane, Aug-, zentrale
Nervensystem, kardiovaskuläre
System, der gastrointestinale Trakt, das Knochenmark und Blut.
-
Rheumatoide
Arthritis (RA) ist eine chronische systemische Autoimmunentzündungserkrankung,
die hauptsächlich
die Membrana synovialis mehrerer Gelenke mit resultierender Verletzung
am Gelenksknorpel umfasst. Die Pathogenese ist T-lymphozytenabhängig und mit der Produktion
von rheumatoiden Faktoren assoziert, Auto-Antikörpern, die gegen Selbst-IgG
gerichtet sind, mit der resultierenden Bildung von Immunkomplexen,
die ein hohes Ausmaß in
Gelenksflüssigkeit
und Blut erreichen. Diese Komplexe im Gelenk können das spezielle Infiltrat
von Lymphozyten und Monozyten im Synovium und nachfolgende deutliche
Synovialveränderungen
induzieren; der Gelenksraum/fluid, wenn es durch ähnliche
Zellen unter Zugabe von zahlreichen Neurophilen infiltriert wird.
Die betroffenen Gewebe sind primär
die Gelenke, oft in einem symmetrischen Muster. Jedoch treten extraartikuläre Erkrankungen
auch in zwei Hauptformen auf. Eine Form ist die Entwicklung von
extraartikulären
Läsionen
mit anhaltender progressiver Gelenkserkrankung und typischen Läsionen von Lungenfibrose,
Vaskulitis und kutanen Gechwüren.
Die zweite Form von extraartikulärer
Erkrankung ist das so genannte Felty-Syndrom, das spät im Krankheitsverlauf
von RA auftritt, manchmal nachdem Gelenkserkrankung ruhend geworden
ist, und umfasst die Gegenwart von Neutropenie, Thrombozytopenie
und Splenomegalie. Dies kann von Vaskulitis in mehreren Organen
mit Bildungen von Infarkten, Hautgeschwüren und Gangrän begleitet
sein. Patienten entwickeln oft auch Rheumaknoten im Subcutis-Gewebe,
das die betroffenen Gelenke überlagert,
die Knoten im späten
Stadium haben nekrotische Zentren, umgeben von einem gemischten
entzündlichen
Zellinfiltrat. Andere Manifestationen, die bei RA auftreten können, umfassen
Pericarditis, Pleuritis, Koronararteriitis, interstitielle Pneumonie
mit Lungenfibrose, Keratokonjunktivitis sicca und Rheumaknoten.
-
Juvenile
chronische Arthritis ist eine chronische idiopathische entzündliche
Erkrankung, die oft im Alter von unter 16 Jahren beginnt. Ihr Phänotyp hat
gewisse Ähnlichkeiten
mit RA, einige Patienten, die rheumatoidfaktorpositiv sind, werden
als Patienten klassifiziert, die juvenile rheumatoide Arthritis
aufweisen. Die Erkrankung wird in drei Hauptkategorien unterteilt:
pauciartikulär,
polyartikulär
und systemisch. Die Arthritis kann schwer sein und ist typischerweise
schädlich
und führt
zu Gelenksankylose und verspätetem
Wachstum. Andere Manifestationen können chronische Uveitis anterior
und systemische Amyloidose umfassen.
-
Spondyloarthropathien
sind eine Gruppe von Erkrankungen mit gewissen gemeinsamen klinischen
Eigenschaften und der gemeinsamen Assoziation mit der Expres sion
von HLA-627-Genprodukt. Die Erkrankungen umfassen: Bechterew-Krankheit,
Reiter-Syndrom (reaktive Arthritis), Arthritis, die mit entzündlicher Darmerkrankung
assoziiert ist; Spondylitis, die mit Psoriasis assoziiert ist, juvenile
Spondyloarthropathie und nicht-differenzierte Spondyloarthropathie.
Unterscheidungsmerkmale umfassen Sacroileitis mit oder ohne Spondylitis,
entzündliche
asymmetrische Arthritis; Assoziaton mit HLA-B27 (ein serologisch
definiertes Allel des HLA-B-Lokus von Klasse-I-MHC), Augenentzündung und
Fehlen von Autoantikörpern,
die mit einer anderen Rheumaerkrankung assoziiert sind. Die Zelle,
die als Schlüssel
zur Induktion der Erkrankung am meisten impliziert ist, ist der
CD8+-T-Lymphozyt, eine Zelle, die auf ein Antigen abzielt, das von
Klasse-I-MHC-Molekülen
präsentiert
wird. CD8+-T-Zellen
können
gegen das Klasse-I-MHC-Allel HLA-B27 reagieren, als ob es ein Fremdpeptid
ist, das von MHC-Klasse-I-Molekülen
exprimiert wird. Es ist die Hypothese aufgestellt worden, dass ein
Epitop von HLA-B27 ein bakterielles oder anderes Mikrobenantigenepitop
nachahmt und daher eine CD8+-T-Zellreaktion induziert.
-
Systemische
Sklerose (Sclerodermia) hat eine unbekannte Ätiologie. Ein Kennzeichen der
Erkrankung ist die Induration der Haut, wahrscheinlich wird diese
durch einen aktiven Entzündungsprozess
induziert. Sclerodermia kann lokal oder systemisch sein, vaskuläre Läsionen sind
häufig,
und endothelialer Zellschaden in der Mikrovaskulatur ist ein frühes und
wichtiges Ereignis in der Entwicklung von systemischer Sklerose,
der vaskuläre
Schaden kann immunvermittelt sein. Eine immunologische Basis ist
durch die Gegenwart von mononuklearen Zellinfiltraten in den kutanen
Läsionen
und die Gegenwart von antinuklearen Antikörpern bei vielen Patienten
impliziert. ICAM-1 wird oft auf der Zelloberfläche von Fibroblasten in Hautläsionen hinaufreguliert,
was vermuten lässt,
dass die T-Zellwechselwirkug mit diesen Zellen eine Rolle in der
Pathogenese der Erkrankung spielt. Andere involvierte Organe umfassen:
den Gastrointestinaltrakt: Atrophie glatter Muskulatur und Fibrose,
was zu abnormer Peristaltik/Motilität führt; Niere: konzentrische subendotheliale
Intimaproliferation, die kleine gebogene und interlobuläre Arterien
mit resultierendem reduziertem Nierenkortexblutfluß betreffen,
resultieren in Proteinurie, Azotämie
und Hypertonie; Skelettmuskel: Atrophie, interstitielle Fibrose;
Entzündung;
Lunge: interstitielle Pneumonitis und interstitielle Fibrose; und
Herz: Kontraktionsbandnekrose, Vernarbung/Fibrose.
-
Idiopathische
entzündliche
Myopathien, einschließlich
Dermatomyositis, Polymyositis und anderer, sind Erkrankungen der
chronischen Muskelentzündung
von unbekannter Ätiologie,
die zu Muskelschwäche führen. Muskelschaden/-entzündung ist
oft symmetrisch und progressiv. Autoantiköper sind mit den meisten Formen
assoziiert. Diese mysoitisspezifischen Autoantikörper sind gegen die Funktion
von Komponenten, Proteinen und RNAs gerichtet, die in die Proteinsynthese
involviert sind.
-
Das
Sjögren-Syndrom
ist auf immunvermittelte Entzündung
und nachfolgende funktionelle Zerstörung von Tränendrüsen und Speicheldrüsen zurückzuführen. Die
Erkrankung kann mit entzündlichen
Bindegewebserkrankungen asssoziiert sein oder davon begleitet sein.
Die Erkrankung ist mit Autoantikörperproduktion gegen
Ro- und La-Antigene assoziiert, wovon beide kleine RNA-Proteinkomplexe
sind. Läsionen
führen
zu Keratokonjunktivitis sicca, Xerostomie, mit anderen Manifestationen
oder Assoziationen, einschließlich
biliärer Leberzirrhose,
peripherer oder sensorischer Neuropathie und palpabler Purpurs.
-
Systemische
Vaskulitis sind Erkrankungen, bei welchen die primäre Läsion Entzündung und
nachfolgender Schaden an Blutgefäßen ist,
die zu Ischämie/Nekrose/Abbau
bei Geweben führt,
die mit den betroffenen Geweben und in manchen Fällen schlussendlicher Endorgandysfunktion
einhergehen. Vaskulitiden können
ebenso als sekundäre
Läsion
oder Folgewirkungen zu anderen immun-entzündungsvermittelten Erkrankungen
auftreten, wie z.B. rheumatoide Arthritis, systemische Sklerose
etc., insbesondere bei Erkrankungen, die auch mit der Bildung von
Immunkomplexen assoziert sind. Erkrankungen in der primären systemischen Vaskulitisgruppe
umfassen: systemische nekrotisierende Vaskulitis, Polyarteritis
nodosa, allergische Angiitis und Granulomatose, Polyangiitis, Wegener-Granulomatose,
lymphomatoide Granulomatose und Riesenzellarteritis. Verschiedenartige
Vaskulitides umfassen: mucokutanes Lymphknotensyndrom (MLNS oder
Kawasaki-Syndrom), isolierte ZNS-Vaskulitis, Gehet-Erkrankung, Thromboangitis
obliterans (Bürger-Erkrankung)
und kutane nekrotisierende Venulitis. Der pathogene Mechanismus
der meisten angeführten
Formen von Vaskulitis soll) primär
auf die Ablagerung von Imunglobulinkomplexen in der Gefäßwand und
nachfolgende Induktion einer Entzündungsreaktion entweder über ADCC,
Komplementaktivierung oder beide zurückzuführen sein.
-
Sarkoidose
ist ein Leiden von unbekannter Ätiologie,
das durch die Gegenwart von epitheloiden Granulomen in nahezu jedem
beliebigen Gewebe im Körper
charakterisiert ist; die Involvierung der Lunge ist am häufigsten.
Die Pathogenese umfasst die Persistenz von aktivierten Makrophagen
und Lymphoidzellen an Stellen der Erkrankung mit nachfolgenden chronischen
Anzeichen, die sich aus der Freisetzung von lokal und systemisch
aktiven Produkten ergeben, die von diesen Zelltypen freigesetzt
werden.
-
Hämolytische
Autoimmunanämie,
die hämolytische
Autoimmunanämie,
Immunpancytopenie und paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie umfasst, ist eine
Folge der Produktion von Antikörpern,
die mit Antigenen reagieren, die auf der Oberfläche der roten Blutzellen exprimiert
werden (und in manchen Fällen
anderen Blutzellen, die auch Plättchen
umfassen), und ist eine Reflektion der Entfernung dieser mit Antiköper umhüllten Zellen über komplementvermittelte
Lyse und/oder ADCC/Fc-Rezeptorvermittelte
Mechanismen.
-
Bei
Autoimmunthrombozytopenie, einschließlich thrombozytopenischer
Purpurs und immunvermittelter Thrombocytopenie in anderen klinischen
Bereichen, tritt Plättchenzerstörung/-entfernung
als Folge von entweder Antikörper-
oder Komplement-Bindung
an Plättchen
und nachfolgende Entfernung durch Komplementlyse, ADCC oder FC-rezeptorvermittelte
Mechanismen auf.
-
Thyreoiditis,
einschließlich
Basedow-Krankheit, Hashimoto-Thyreoiditis, juvenile lymphozytische
Thyreoditis und atrophische Thyreoditis, sind das Ergebnis einer
Autoimmunantwort gegen Thyreoidantigene mit Produktion von Antikörpern, die
mit Proteinen reagieren, die in der Schilddrüse gegenwärtig sind und oft für diese
spezifisch sind. Es bestehen Versuchsmodelle, die spontane Modelle
umfassen: Ratten (BUF- und BB-Ratten) und Hühner (Stamm fettleibiger Hühner); induzierbare
Modelle: Immunisierung von Tieren entweder mit Thyreoglobulin oder
Schilddrüsenmikrosomenantigen
(Thyreoidperoxidase).
-
Diabetes
mellitus Typ 1 oder insulinabhängiger
Diabetes ist die Autoimmunzerstörung
von β-Inselzellen
des Pankreas; diese Zerstörung
wird durch Autoantikörper
und autoreaktive T-Zellen vermittelt. Antikörper gegen Insulin oder den
Insulinrezeptor können
auch den Phänotyp
von Insulinresistenz produzieren.
-
Immunvermittelte
Nierenerkrankungen, einschließlich
Glomerulonephritis und tubulointerstitielle Nephritis, sind das
Ergebnis von Antikörper-
oder T-lymphozytenvermittelten Schäden an Nierengewebe entweder
direkt als Ergebnis der Produktion von autoreaktiven Antikörpern oder
T-Zellen gegen Nierenantigen oder indirekt als Ergebnis der Ablagerung
von Antikörpern
und/oder Immunkomplexen in der Niere, die gegen andere Nichtnierenantigene
reagieren. Daher können
andere immunvermittelte Erkrankungen, die zur Bildung von Immunkomplexen
führen,
auch eine immunvermittelte Nierenerkrankung als direktes Folge besitzen.
Sowohl direkte als auch indirekte Immunmechanismen führen zu
einer Entzündungsreaktion,
die Läsionsentwicklung
von Nierengeweben mit resultierendem Schaden an der Organfunktion
und in manchen Fällen
Fortschreiten bis zum Nierenversagen produziert/induziert. Sowohl
humorale als auch zelluläre
Immunmechanismen können
in die Pathogenese von Läsionen
involviert sein.
-
Von
Entmarkungskrankheiten der zentralen und peripheren Nervensysteme,
wie z.B. multiple Sklerose, idiopathische Entmarkungspolyneuropathie
oder Guillain-Barre-Syndrom
und chronische entzündliche Entmarkungspolyneuropathie,
wird angenommen, dass sie eine Autoimmunbasis haben und zu Nervenentmarkung
als Folge von Schäden
direkt an Oligodendrozyten oder Myelin haben. Bei MS gibt es Beweise,
die vermuten lassen, dass Krankheitsinduktion und -progression von
T-Lymphozyten abhängen. Multiple
Sklerose ist eine Entmarkungskrankheit, die T-lymphozytenabhängig ist und entweder einen
rückfallverhindernden
Verlauf oder einen chronisch progressiven Verlauf nimmt. Die Ätiologie
ist unbekannt, jedoch tragen Virusinfektionen, genetische Prädisposition,
Umwelt und Autoimmunität
alle dazu bei. Läsionen
enthalten Infiltrate von vorherrschend durch T-Lymphozyten vermittelten
Mikroglia und infiltrierenden Makrophagen; CD4+-T-Lymphozyten sind
der vorherrschende Zelltyp an Läsionen.
Der Mechanismus des Oligodendrozytenzelltods und nachfolgende Entmarkung
ist nicht bekannt, aber vermutlich T-lymphozytengesteuert.
-
Entzündliche
und fibrotische Lungenerkrankung, einschließlich Eosinophilenpneumonien,
idiopathischer Lungenfibrose und Hypersensibilitätspneumonitis, kann eine deregulierte
immunentzündliche
Erkrankung umfassen. Die Inhibition dieser Antwort kann von therapeutischem
Nutzen sein.
-
Autoimmun-
oder immunvermittelte Hauterkrankung, einschließlich bullöser Hauterkrankungen, Erythema
multiforme und Kontaktdermatitis, werden durch Autoantikörper vermittelt,
deren Genese T-lymphozytenabhängig
ist.
-
Psoriasis
ist eine T-lymphozytenvermittelte Entzündungsreaktion. Läsionen enthalten
Infiltrate von T-Lymphozyten, Makrophagen und antigenverarbeitenden
Zellen und einige Neutrophile.
-
Allergische
Erkrankungen, einschließlich
Asthma, Rhinitis allergica, atopischer Dermatitis, Nahrungsmittelhypersensibilität und Urtikaria,
sind T-lymphozytenabhängig.
Diese Erkrankungen werden vorrangig durch T-lymphozyteninduzierte
Entzündung,
IgE-vermittelte Entzündung
oder eine Kombination von beiden vermittelt.
-
Transplantationsassoziierte
Erkrankungen, einschließlich
Transplantatabstoßung
und Transplantat-gegen-Wirt-Erkrankung (GVHD), sind T-lymphozytenabhängig, die
Inhibition von T-Lymphozytenfunktion ist meliorativ.
-
Andere
Erkrankungen, bei welchen die Intervention der Immunität und/oder
Entzündungsreaktion
Vorteil haben, sind Infektionskrankheiten, einschließlich von
unter anderem Virusinfektion (einschließlich von u.a. Aids, Hepatitis
A, B, C, D, E), bakterielle Infektion, Pilzinfektion und Protozoen-
und Parasiteninfektionen (Moleküle
(oder Derivate/Agonisten), die MLR stimulieren, können therapeutisch
verwendet werden, um die Immunantwort auf Infektionsmittel zu verstärken), Immundefizienzkrankheiten
(Moleküle/Derivate/Agonisten,
die MLR stimulieren, können
therapeutisch verwendet werden, um die Immunantwort für erbliche,
erworbene, infektiöse
induzierte (wie bei HIV-Infektion) oder iatrogene Leiden (d.h. aus
Chemotherapie) Immundefizienz zu verstärken) und Neoplasie.
-
Es
ist gezeigt worden, dass manche menschliche Krebspatienten einen
Antikörper
und/oder T-Lymphozytenantwort auf Antigene auf neoplastischen Zellen
entwickeln. Es ist auch in Tiermodellen von Neoplasie gezeigt worden,
dass die Verstärkung
der Immunantwort zu einer Abstoßung
oder Regression dieses besonderen Neoplasmas führt. Moleküle, welche die T-Lymphozytenantwort
in MLR verstärken,
sind in-vivo in der Verstärkung
der Immunantwort gegen Neoplasie nützlich. Moleküle, welche
die T-lymphozytenproliferative Antwort in MLR (oder kleine Molekülagonisten
oder Antikörper,
die denselben Rezeptor auf agonistische Art beeinflussten) verstärken, können dazu
verwendet werden, Krebs therapeutisch zu behandeln. Moleküle, die die
Lymphozytenantwort in MLR hemmen, wirken während Neoplasie auch in vivo,
um die Immunantwort auf ein Neoplasma zu unterdrücken; solche Moleküle können entweder
von den neoplastischen Zellen selbst exprimiert werden, oder ihre
Expression kann von Neoplasma in anderen Zellen induziert werden.
Antagonismus solcher Hemmmoleküle
(entweder mit Antikörpern,
kleinen Molekülantagonisten
oder anderen Mitteln) verstärkt
immunvermittelte Tumorabstoßung.
-
Weiters
zeigt die Inhibition von Molekülen
mit proentzündlichen
Eigenschaften therapeutischen Nutzen bei Reperfusionsschädigung,
Schlaganfall, Myokardinfarkt, Atheroskierose, akuter Lungenschädigung, hämmorhagischem
Schock, Verbrennung, Sepsis/septischem Schock, akuter tubulärer Nekrose,
Endometriose, degenerativer Gelenkserkrankung und Pankreatitis.
-
Die
PRO245-Verbindungen der vorliegenden Erfindung, z.B. Antikörper, werden
einem Säugetier,
vorzugsweise einem Menschen, nach bekannten Verfahren, wie z.B. intravenöser Verabreichung
als Bolus- oder kontinuierliche Infusion über einen Zeitraum, durch intramuskuläre, intraperitoneale,
intrazerebrospinale, subkutane, intraartikuläre, intrasynoviale, intrathekale,
orale, topische oder inhalative Wege (intranasal, intrapulmonär) verabreicht.
Die intravenöse
oder inhalierte Verabreichung von Polypeptiden und Antikörpern ist
bevorzugt.
-
In
der Immunadjuvanstherapie können
andere therapeutische Regime, wie beispielsweise Verabreichung der
Anti-Krebs-Mittel, mit der Verarbeichung der Proteine, Antikörper oder
Verbindungen der vorliegenden Erfindung kombiniert werden. Beispielsweise
kann der mit Immunadjuvanzien der Erfindung zu behandelnde Patient
außerdem
ein Anti-Krebsmittel (chemotherapeutisches Mittel) oder Bestrahlungstherapie
erhalten. Herstellungs- und Dosierungspläne für derartige chemotherapeutische
Mittel können
nach Anleitungen des Herstellers verwendet oder vom geübten Praktiker
empirisch ermittelt werden. Herstellungs- und Dosierungspläne für eine derartige
Chemotherapie werden auch in Chemotherapy Service Ed., M.C. Perry,
Williams & Wilkins,
Baltimore, MD (1992), beschrieben. Das chemotherapeutische Mittel
kann der Verabreichung des Immunadjuvans vorangehen oder folgen
oder kann gleichzeitig damit verabreicht werden. Der Antikörper kann zusätzlich dazu
mit einer Anti-Ostrogen-Verbindung, wie z.B. Tamoxifen, oder einem
Anti-Progesteron, wie z.B. Onapriston (siehe
EP 616812 ), in Dosierungen kombiniert
werden, die für
derartige Moleküle
bekannt sind.
-
Es
kann wünschenswert
sein, außerdem
Antikörper
gegen andere Tumor-assoziierte Antigene zu verabreichen, wie z.B.
Antikörper,
die an CD20, CD11a, CD18, ErbB2, EGFR, ErbB3, ErbB4 oder Gefäßendothelfaktor
(VEGF) binden. Alternativ oder zusätzlich dazu können dem
Patienten gleichzeitig zwei oder mehr Antikörper verabreicht werden, die
dasselbe oder zwei oder mehrere verschiedene hierin offenbarte Antigene binden.
Manchmal kann es vorteilhaft sein, dem Patienten auch ein oder mehrere
Cytokine zu verabreichen. In einer Ausführungsform werden die Polypeptide
der Erfindung gemeinsam mit einem wachstumshemmenden Mittel verabreicht.
Beispielsweise kann das wachstumshemmende Mittel zuerst verabreicht
werden, gefolgt von einem Polypeptid der vorliegenden Erfindung.
Jedoch ist die gleichzeitige Verab reichung oder die Verabreichung
des Polypeptids der vorliegenden Erfindung als Erstes ebenfalls
vorgesehen. Geeignete Dosierungen für das wachstumshemmende Mittel
sind jene, die gegenwärtig
verwendet werden, und können
aufgrund der kombinierten Wirkung (Synergie) des wachstumshemmenden
Mittels und des Polypeptids der Erfindung erniedrigt werden.
-
Zur
Behandlung oder Reduktion der Schwere einer immunassoziierten Krankheit
wird die geeignete Dosierung einer Verbindung der Erfindung von
der Art der zu behandelnden Krankheit, wie oben definiert, der Schwere
und dem Verlauf der Krankheit abhängen, davon, ob das Mittel
zu präventiven
oder therapeutischen Zwecken verabreicht wird, von der vorhergehenden
Therapie, der Krankengeschichte des Patienten und Reaktion auf das
Mittel und dem Ermessen des behandelnden Arztes. Die Verbindung
wird dem Patienten in geeigneter Weise auf einmal oder über eine
Reihe von Behandlungen verabreicht. Vorzugsweise ist es wünschenswert,
die Dosis-Reaktionskurve und die pharmazeutische Zsuammensetzung
der Erfindung zuerst in vitro und dann in nützlichen Tiermodellen vor dem
Testen am Menschen zu bestimmen.
-
Beispielsweise
sind in Abhängigkeit
von der Art und Schwere der Krankheit ungefähr 1 μg/kg bis 15 mg/kg (z. B. 0,1-20
mg/kg) Polypeptid oder Antikörper
eine mögliche
anfängliche
Dosierung für
die Verabreichung an den Patienten, sei es beispielsweise durch
eine oder mehrere gesonderte Verabreichungen oder durch kontinuierliche
Infusion. Eine typische tägliche
Dosierung kann in Abhängigkeit
von den oben erwähnten Faktoren
von etwa 1 μg/kg
bis 100 mg/kg oder mehr reichen. Für wiederholte Verabreichungen über mehrere Tage
oder länger
wird die Behandlung in Abhängigkeit
vom Zustand aufrechterhalten, bis eine gewünschte Unterdrückung von
Krankheitssymptomen auftritt. Jedoch können andere Dosierungsregime
zweckdienlich sein. Der Fortschritt dieser Therapie kann durch herkömmliche
Techniken und Tests leicht überwacht
werden.
-
12. Fertigartikel
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein Fertigartikel bereitgestellt, der Materialien enthält, die
zur Diagnose oder Behandlung der oben beschriebenen Störungen zweckdienlich
sind. Der Fertigartikel umfasst einen Behälter und ein Etikett. Geeignete
Behälter
umfassen beispielsweise Flaschen, Fläschchen, Spritzen und Teströhrchen.
Die Behälter
können
aus einer Vielzahl von Materialien, wie z.B. Glas oder Kunststoff,
bestehen. Der Behälter
enthält
eine Zusammensetzung, die zur Diagnose oder Behandlung des Leidens
wirksam ist, und kann eine sterile Füllöffnung aufweisen (beispielsweise
kann der Behälter
ein Beutel für
intravenöse
Lösungen
oder ein Fläschchen
sein, das einen von einer subkutanen Injektionsnadel durchstechbaren
Stopfen aufweist). Das aktive Mittel in der Zusammensetzung ist üblicherweise
ein Polypeptid oder ein Antikörper
der Erfindung. Das Etikett, das am Behälter angebracht oder diesem
beigefügt
ist, weist darauf hin, dass die Zusammensetzung zur Diagnose oder
Behandlung des Leidens der Wahl verwendet wird. Der Fertigartikel
kann weiters einen zweiten Behälter
umfassen, der einen pharmazeutisch annehmbaren Puffer, wie z.B.
phosphatgepufferte Salzlösung,
Ringerlösung
und Dextrose-Lösung,
umfasst. Er kann weiters andere Materialien umfassen, die vom kommerziellen
Standpunkt oder Standpunkt des Anwenders wünschenswert sind, einschließlich anderer
Puffer, Verdünner,
Filter, Nadeln, Spritzen und Packungsbeilagen mit Gebrauchsanweisungen.
-
13. Diagnose und Prognose
von immunassoziierten Erkrankungen
-
Zelloberflächenproteine,
wie z.B. Proteine, die in bestimmten immunassoziierten Erkrankungen überexprimiert
werden, sind exzellente Ziele für
Arzneimittelkandidaten oder Krankheitsbehandlung. Gemeinsam mit
sekretierten, von den in immunassoziierten Krankheitszuständen amplifizierten
Genen kodierten Proteinen finden dieselben Proteine weitere Anwendungen
bei der Diagnose und Prognose dieser Erkrankungen. Beispielsweise
können
Antikörper,
die gegen Proteinprodukte von Genen, die in multipler Sklerose,
rheumatoider Arthritis oder einer anderen immunassoziier ten Erkrankung
amplifiziert werden, als Tumor-Diagnostika oder -Prognostika verwendet
werden.
-
Beispielsweise
können
Antikörper,
einschließlich
Antikörperfragmente,
verwendet werden, um die Expression der von den amplifizierten oder überexprimierten
Genen kodierten Proteine qualitativ oder quantitativ nachzuweisen
(„Markergenprodukte"). Der Antikörper ist
vorzugsweise mit einem detektierbaren, z.B. fluoreszierenden, Marker
ausgestattet, und die Bindung kann mittels Lichtmikroskopie, Durchflusszytometrie,
Fluorimetrie oder anderen auf dem Gebiet der Erfindung bekannten
Techniken beobachtet werden. Diese Techniken sind besonders geeignet,
wenn das überexprimierte
Gen für
ein Zelloberflächenprotein
kodiert. Derartige Bindungstests werden im Wesentlichen wie oben
beschrieben durchgeführt.
-
Der
In-situ-Nachweis der Antikörperbindung
an die Markergenprodukte kann beispielsweise mittels Immunfluoreszenz
oder Immunelektronenmikroskopie durchgeführt werden. Zu diesem Zweck
wird eine histologische Probe aus dem Patienten entfernt und ein
markierter Antikörper
auf diese vorzugsweise durch Überschichten
der biologischen Probe mit dem Antikörper aufgebracht. Dieses Verfahren
ermöglicht
die Bestimmung der Verteilung des Markergenprodukts im untersuchten
Gewebe. Für
den qualifizierten Fachmann ist offensichtlich, dass eine breite
Vielfalt an histologischen Verfahren für den In-situ-Nachweis leicht
verfügbar
ist.
-
Die
folgenden Beispiele werden ausschließlich zu illustrativen Zwecken
bereitgestellt und beabsichtigen in keiner Weise eine Einschränkung des
Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung.
-
BEISPIELE
-
Im
Handel erhältliche
Reagenzien, auf die in den Beispielen Bezug genommen wird, wurden,
sofern nicht anders angegeben, gemäß den Anleitungen des Herstellers
verwendet. Die Quelle jener Zellen, die in den folgenden Beispielen
und in der ge samten Patentbeschreibung durch ATCC-Zugangsnummern
gekennzeichnet sind, ist die American Type Culture Collection, Rockville,
Maryland.
-
BEISPIEL 1
-
Isolierung von cDNA-Klonen, die für menschliches
PRO245 kodieren
-
Die
extrazellulären
Domänen-
(ECD-) Sequenzen (einschließlich
des Sekretionssignals, sofern vorhanden) aus etwa 950 bekannten
sekretierten Proteinen aus der öffentlich
zugänglichen
Swiss-Prot-Proteindatenbank wurden verwendet, um EST-Datenbanken zu durchsuchen.
Die EST-Datenbanken umfassten öffentliche
EST-Datenbanken
(z.B. GenBank) und eine private EST-DNA-Datenbank (z.B. LIFESEQTM, Incyte Pharmaceuticals, Palo Alto, CA).
Die Suche wurde unter Verwendung des Computerprogramms BLAST oder BLAST-2
(z.B. Altschul et al., Methods in Enzymology 266, 460-480 (1996))
in Form eines Vergleichs der ECD-Proteinsequenzen
mit einer 6-Raster-Translation der EST-Sequenz durchgeführt. Diese
Vergleiche mit einem BLAST-Score von 70 (oder in manchen Fällen von
90) oder mehr, die nicht für
bekannte Proteine kodierten, wurden gruppiert und mit dem Programm „phrap" (Phil Green, University
of Washington, Seattle, WA) zu Consensus-DNA-Sequenzen zusammengebaut.
-
Eine
Consensus-DNA-Sequenz wurde in Bezug auf die anderen EST-Sequenzen
zusammengebaut, worin die Consensus-Sequenz hierin DNA30954 genannt
wird (Seq.-ID Nr. 27). Basierend auf der DNA30954-Consensussequenz
wurden Oligonucleotide synthetisiert, um durch PCR eine cDNA-Bibliothek
zu identifizieren, welche die Sequenz von Interesse enthielt und
zur Verwendung als Sonden zur Isolierung eines Klons der für PRO245
kodierenden Sequenz voller Länge
diente.
-
Ein
Paar von PCR-Primern (Vorwärts-
und Rückwärts-) wurde
synthetisch hergestellt:
Vorwärts-PCR-Primer: 5'-ATCGTTGTGAAGTTAGTGCCCC-3' (Seq.-ID Nr. 28)
Rückwärts-PCR-Primer:
5'-ACCTGCGATATCCAACAGAATTG-3' (Seq.-ID Nr. 29)
-
Vorwärts- und
Rückwärts-PCR-Primer
reichen im Allgemeinen von 20 bis 30 Nucleotiden und sind oft so
entworfen, dass sie ein PCR-Produkt von etwa 10-1000 bp Länge ergeben.
Die Sondensequenzen sind typischerweise 40-55 bp lang. In manchen
Fällen
werden zusätzliche
Oligonucleotide synthetisiert, wenn die Consensussequenz größer als
etwa 1-1,5 kbp ist. Um mehrere Bibiotheken für einen Klon voller Länge zu screenen,
wurde DNA aus den Bibliotheken durch PCR-Amplifikation mit dem PCR-Primerpaar
gescreent, wie von Ausubel et al., Current Protocols in Molecular
Biology, beschrieben.
-
Zusätzlich dazu
wurde eine synthetische Oligonucleotidhybridisierungssonde aus den DNA30954-Consensussequenzen
hergestellt, die folgende Nucleotidsequenz aufwiesen:
Hybridisierungssonde:
5'-GGAAGAGGATACAGTCACTCTGGAAGTATTAGTGGCTCCAGCAGTTCC-3' (Seq.-ID Nr. 30)
-
Um
mehrere Bibliotheken auf eine Quelle eines Klons voller Länge zu screenen,
wurde DNA aus den Bibliotheken durch PCR-Amplifikation mit dem oben
identifizierten PCR-Primerpaar gescrennt. Eine positive Bibliothek
wurde dann verwendet, um Klone, die für das PRO245-Gen kodierten,
unter Verwendung des Sondenoligonucleotide und eines der PCR-Primer
zu isolieren.
-
RNA
zur Herstellung der cDNA-Bibliotheken wurde aus Lebergewebe eines
menschlichen Fötus
isoliert. Die cDNA-Bibliotheken, die verwendet wurden, um die cDNA-Klone zu isolieren,
wurden durch Standardverfahren unter Einsatz von im Handel erhältlichen
Reagenzien, wie jenen von Invitrogen, San Diego, CA, hergestellt.
Die cDNA wurde mit Oligo-cT geprimt, das eine notI-Stelle enthielt,
mit dem stumpfen Ende an SalI-Hämokinaseadaptoren
gebunden, mit NotI gespalten, durch Ge lektrophorese geeignet klassiert
und in einer definierten Orientierung in den einzigartigen XhoI-
und NotI-Stellen in einen geeigneten Klonierungsvektor kloniert
(wie z.B. pRKB oder pRKD, pRK5B ist ein Vorläufer von pRK5D, der keine SfiI-Stelle
enthält;
siehe Holmes et al., Science 253, 1278-1280 (1991)).
-
DNA-Sequenzierung
der Klone, die wie oben beschrieben isoliert wurden, ergab die DNA-Sequenz voller
Länge für ein Nativsequenz-PRO245
[hierin UNQ219 (DNA35638) (Seq.-ID Nr. 8) genannt) und die abgeleitete
Proteinsequenz (Seq.-ID Nr. 9).
-
Die
gesamte Nucleotidsequenz von UNQ219 (DNA35638) ist in 2 dargestellt
(Seq.-ID Nr. 8). Klon UNQ219 (DNA35638) (Seq.-ID Nr. 8) enthält einen
einzigen offenen Leseraster mit einer offensichtlichen Translationsinitiationsstelle
an Nucleotidpositionen 89-91 [Kozak et al., siehe oben] und mit
Ende am Stop-Codon an den Nucleotidpositionen 1025-1027 (2,
Seq.-ID Nr. 8). Der vorhergesagte Polypeptidvorläufer ist 312 Aminosäuren lang
(3) (Seq.-ID Nr. 9). Klon UNQ219 (DNA35638) ist
bei der ATCC am 17. September 1997 hinterlegt worden, und es wurde
ihm die ATCC-Hinterlegungsnummer 209265 zugeteilt.
-
BEISPIEL 2 (HINTERGRUND)
-
Inhibition von VEGF-stimulierter Proliferation
des Wachstums von Endothelzellen
-
Adrenokortikale
Rinderkapillarendothelzellen (ACE) (aus primärer Kultur, maximal 12-14 Passagen) wurden
auf 96-Well-Mikrotiterplatten (Amersham Life Science) bei einer
Dichte von 500 Zellen/Well pro 100 μl in DMEM mit wenig Glukose,
10 % Kälberserum,
2 mM Glutamin, 1 × pen/strept
und Fungizon, ergänzt
mit 3 ng/ml VEGF, ausplattiert. Kontrollen wurden auf dieselbe Art
und Weise ausplattiert, manche umfassten aber kein VEGF. Eine Testprobe
des PRO301- und PRO245-Polypeptids wurde in einem Volumen von 100 μl für ein Endvolumen
von 200 μl
hinzugefügt.
Zellen wurden 6-7 Tage lang bei 37 °C inkubiert. Das Medium wurde
abgesaugt und die Zellen einmal mit PBS gewaschen. Ein Saure-Phosphatasereaktionsgemisch
(100 μl, 0,1
M Natriumacetat, pH 5,5, 0,1 % Triton-100, 10 mM p-Nitrophenylphosphat)
wurde hinzugegeben. Nach Inkubation 2 Stunden lang bei 37 °C wurde die
Reaktion durch Hinzufügung
von 10 μl
1 N NaOH gestoppt. OD wurde auf einem Mikrotiterplattenlesegerät bei 405
nm gemessen. Die Kontrollen waren keine Zellen, Zellen alleine, Zellen
+ FGF (5 ng/ml), Zellen + VEGF (3 ng/ml), Zellen + VEGF (3 ng/ml)
+ TGF-β (1
ng/ml) und Zellen + VEGF (3 ng/ml) + LIF (5 ng/ml). (Von TGF-β bei einer
Konzentration von 1 ng/ml ist bekannt, dass es 70-90 % von VEGF-stimulierter
Zellproliferation blockiert.)
-
Die
Ergebnisse wurden durch Berechnung der prozentuellen Hemmung von
mit VEGF (3 ng/ml) stimulierter Zellproliferation beurteilt, bestimmt
durch die Messung der Aktivität
von saurer Phosphatase bei OD
405 nm, (1)
in Bezug auf Zellen ohne Stimulation und (2) in Bezug auf die Referenz-TGF-β-Inhibition
von VEGF-stimulierter
Aktivität.
Die Ergebnisse, die in Tabelle 1 dargestellt sind, zeigen die Nützlichkeit
des PRO245-Polypeptids in der Inhibition von Zellwachstum, insbesondere
Krebstherapie und insbesondere Hemmung von Tumorangiogenese. Tabelle 1
Behandelte
Verbindung | Konzentration | %
Proliferation in Bezug auf die Kontrolle |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 0,01
% | 0,76 |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 0,1
% | 0,35 |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 1,0
% | 0,11 |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 0,48
nM | 1,03 |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 4,8
nM | 0,95 |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 48,0
nM | 0,49 |
-
BEISPIEL 3
-
Stimulationsaktivität in einem Test der Reaktion
gemischter Lymphozyten (MLR)
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass die Polypeptide der Erfindung als Stimulator
der Proliferation von stimulierten T-Lymphozyten aktiv sind. Verbindungen,
welche die Proliferation von Lymphozyten stimulieren, sind therapeutisch
nützlich,
wo die Verstärkung
einer Entzündungsreaktion
vorteilhaft ist. Verbindungen, welche die Proliferation von Lymphozyten
hemmen, sind therapeutisch nützlich,
wo eine Unterdrückung
der Entzündungsreaktion
besteht. Ein therapeutisches Mittel kann die Form von Antagonisten
des Polypeptids der Erfindung annehmen, z.B. murin-menschlicher
chimärer,
humanisierter oder menschlicher Antikörper gegen das Polypeptid.
-
Das
Basisprotokoll für
diesen Test ist in Current Protocol in Immunology, Kapitel 3.12,
J.E. Coligan, A.M. Kruisbeek, D.H. Marglies, E.M. Shevach und W.
Strober, Hrsg., National Institutes of Health, veröffentlicht von
John Wiley & Sons,
Inc., beschrieben.
-
Genauer
werden in einer Testvariante mononukleare periphere Blutzellen (PBMC)
aus Säugetieren, z.B.
einem freiwilligen Menschen, durch Leukophorese isoliert (ein Spender
stellt stimulierende PBMCs bereit, der andere Responder-PBMCs).
Wenn erwünscht
werden die Zellen in fötalem
Rinderserum und DMSO nach Isolierung gefroren. Gefrorene Zellen
können über Nacht
in Testmedium (37 °C,
5 % CO2) aufgetaut und dann gewaschen und
auf 3 × 106 Zellen/ml Testmedium (RPMI, 10 % fötales Rinderserum,
1 % Penicillin/Streptomycin, 1 % Glutamin, 1 % HEPES, 1 % nicht-essentielle Aminosäuren, 1
% Pyruvat) resuspendiert werden.
-
Die
Stimulatoren von PBMCs werden durch Bestrahlung der Zellen (etwa
3000 Rad) hergestellt. Der Test wird durch dreifaches Ausplattierung
von Wells eines Gemisches von: 100 μl Testprobe, verdünnt auf
1 % von 0,1 %, 50 μl
bestrahlter Stimulatorzellen und 50 μl von Responder-PBMC-Zellen
hergestellt. 100 μl
von Zellkulturmedium oder 100 ml von CD4-IgG wird als Kontrolle
verwendet. Die Wells werden dann bei 37 °C, 5 % CO2 4
Tage lang inkubiert. An Tag 5 wird jedes Well mit tritiiertem Thymidin
(1,0 mC/Well, Amersham) pulsiert. Nach Stunden werden die Zellen
dreimal gewaschen, und dann wird die Aufnahme der Markierung bewertet.
-
in
einer anderen Variante dieses Tests werden PBMCs aus den Milzen
von Balb/c-Mäusen und C57B6-Mäusen isoliert.
Die Zellen werden aus frisch geernteten Milzen in Testmedium (RPMI,
10 % fötales Rinderserum,
1 % Penicillin/Streptomycin, 1 % Glutamin, 1 % HEPES, 1 % nicht-essentielle
Aminosäuren,
1 % Pyruvat) gewonnen und die PBMCs durch Überlagerung dieser Zellen über Lympholyt-M
(Organon Teknika), Zentrifugieren bei 2000 U/min 20 min lang, Gewinnung
und Waschung der mononuklearen Zellschicht in Testmedium und Resuspension
der Zellen auf 1 × 10
7 Zellen/ml Testmedium isoliert. Der Test
wird dann wie oben beschrieben durchgeführt. Die Ergebnisse dieses
Tests für
Verbindungen der Erfindung sind in Tabelle 2 dargestellt. Positive
Zunahmen in Bezug auf die Kontrolle werden mit Zunahmen von mehr
als oder gleich viel wie 180 %, was bevorzugt ist, als positiv erachtet.
Jedoch zeigt jeder Wert über
jenem der Kontrolle eine stimulierende Wirkung für das Testprotein an. Tabelle
2
Verbindung | Konzentration | Prozentueller
Anstieg in Bezug auf die Kontrolle |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 0,1
% | 189,7 |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 0,1
% | 193,7 |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 1,0
% | 212,5 |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 1,0
% | 300,5 |
-
BEISPIEL 4
-
Entzündete
Zelle infiltriert in Meerschweinchenhaut
-
Das
folgende Beispiel zeigt, dass die Polypeptide der Erfindung proentzündlich sind,
insofern, als dass sie Infiltrate von entzündeten Zellen (d.h. neutrophile,
eosinophile, monozytische oder lymphozytische) in Meerschweinchenhaut
stimulieren. Der hierin beschriebene Test überwacht die Kapazität jedes
Proteins, ein Infiltrat einer entzündeten Zelle in die Haut eines
Meeschweinchens zu induzieren. Verbindungen, die Entzündungsinfiltration
stimulieren, sind therapeutisch nützlich, wo eine Verstärkung einer
Entzündungsreaktion
von Vorteil ist. Verbindungen, welche die Proliferation von Lymphozyten
hemmen, sind therapeutisch nützlich,
wo die Unterdrückung
einer Entzündungsreaktion
von Vorteil ist. Ein therapeutisches Mittel kann die Form von Antagonisten
der Polypeptide der Erfindung annehmen, zum Beispiel murin-menschliche
chimäre,
humanisierte oder menschliche Antikörper gegen das Polypeptid.
-
Haarlose
Meerschweinchen (Charles River Labs), die 350 Gramm oder mehr wiegen,
werden mit Ketamin (75-80 mg/kg Körpergewicht) und Xylazin (5
mg/kg Körpergewicht)
intramuskulär
anästhesiert.
Die Proteinproben werden intradermal auf die Rücken jedes Tiers in einem Volumen
von 100 μl
pro Injektionsstelle injiziert. Es gibt etwa 16-24 Injektionsstellen
pro Tier. Ein ml von Evans-Blau-Farbstoff (1 % in physiologischer gepufferter
Salzlösung)
wird intrakardial injiziert. Die Tiere werden nach 6 Stunden getötet. Jede
Hautinjektionsstelle wird biopsiert und in Formalin fixiert. Die
Häute werden
für histopathologische
Evaluierung vorbereitet. Jede Stelle wird auf Infiltration von entzündeten Zellen
in die Haut überprüft. Haut
mit sichtbaren entzündeten
Zellen wird als positiv bewertet. Proben, die ein Infiltrat von
entzündeten
Zellen induzieren, werden als proentzündliche Substanzen bewertet. Tabelle
3
Verbindung | Proentzündliche
Aktivität |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | + |
Negative
Kontrolle | – |
-
BEISPIEL 5
-
Genproduktüberexpression
-
Dieses
Beispiel zeigt, dass Gene, die für
verschiedene Proteine kodieren, die in 7 angezeigt
sind, in Kolitiscolon von CRF2-4-(–/–)-„Knockout"-Mäusen überexprimiert
werden. Therapeutische Mittel können
die Form von Antagonisten der angegebenen Genprodukte annehmen,
zum Beispiel murin-humane chimäre,
humanisierte oder menschliche Antikörper dagegen.
-
CRF2-4-(–/–)-Mäuse (Spencer
et al., J. Exp. Med. 187, 571-578 (1998)) sind Tiere, die eine Untereinheit
des Gens aufweisen, das für
den entfernten IL-10-Rezeptor kodiert. Die Mäuse reagieren nicht auf die
herabregulierende Funktion von IL-10 für Makrophagenaktivierung und
können
eine Antwort auf Lipopolysaccharidauslösung der Makrophagen-TNF-α-Sekretion
nicht herabregulieren. Sie entwickeln eine chronische Colitis, die
zu Colonadenokarzinom führen
kann.
-
Die
Sonden für
die in 7 angegebenen Proteine wurden
aus mRNA-Matrizen für
die angegebenen Genprodukte geschaffen und im 5'-Nucleasetest (z.B. TaqManTM)
und quantitativer Echtzeit-PCR (z.B. ABI Prizm 7700 Sequence Detection
SystemTM (Perkin-Elmer, Applied Biosystems
Division, Foster City, CA)) verwendet. Die Ergebnisse sind in Delta-CT-Einheiten
dargestellt. Eine Einheit entspricht 1 PCR-Zyklus oder etwa einer
doppelten Amplifikation in Bezug zum Normalen, zwei Einheiten entsprechen
4fach, 3 Einheiten 8fach etc. Quantifizierung wurde unter Einsatz
von Primern und einer fluoreszenzmarkierten TaqManTM-mRNA
erhalten, die von den getesteten, mit Entzündung in Verbindung stehenden
Genprodukten abstammen, die in 7 gezeigt
werden. Regionen der angezeigten Genprodukte, die am wahrscheinlichsten
einzigartige Nucleinsäuresequenzen
sind und am wenigsten wahrscheinlich Introns ausgespleißt haben,
sind für
die Primerderivatisierung bevorzugt, z.B. nichttranslatierte 3'-Region.
-
Die
5'-Nucleasetestreaktion
ist ein auf Fluoreszenz-PCR basierendes Verfahren, das die 5'-Exonucleaseaktivität von Taq-DNA-Polymeraseenzym
verwendet, um Amplifikation in Echtzeit zu überwachen. Zwei Oligonucleotidprimer
werden dazu verwendet, ein Amplicon zu erzeugen, das für eine PCR-Reaktion
typisch ist. Es wurde ein drittes Oligonucleotid oder Sonde hergestellt,
um die Nucleotidsequenz zu detektieren, die sich zwischen den zwei
PCR-Primern befindet. Die Sonde ist durch Taq-DNA-Polymeraseenzym nicht verlängerbar
und wird mit einem ausgewiesenen Fluoreszenzfarbstoff und einem
Quencherfluoreszenzfarbstoff markiert. Jegliche laserinduzierte
Emission aus dem Reporterfarbstoff wird durch Quenching-Farbstoff
gequencht, wenn sich die zwei Farbstoffe nahe beeinander befinden
wie auf der Sonde. Während
der Amplifikationsreaktion wird die Sonde durch Taq-DNA-Polymeraseenzym
in einer matrizenabhängigen
Art gespalten. Die resultierenden Sondenfragmente trennen sich in
Lösung,
und das Signal aus dem Freisetzungreporterfarbstoff ist frei von
der Quenchingwirkung des zweiten Fluoreszenzfarbstoffs. Ein Molekül des Reporterfarbstoffs
wird für jedes
synthetisierte neue Molekül
freigesetzt, und die Detektion des nicht gequenchten Reporterfarbstoffs
stellte die Grundlage für
die quantitative Dateninterpretation bereit.
-
Das
5'-Nucleaseverfahren
wird auf einem quantitativen PCR-Gerät in Echtzeit laufen gelassen,
wie z.B. ABI Prism 770TM Sequence Detection.
Das System besteht aus einem Thermocycler, Laser, einer Kamera mit
hochauflösendem
Bildpunktfeld (CDD) und Computer. Das System amplifiziert Proben
in einem 96-Well-Format auf einem Thermocycler. Während der
Amplifikation wird ein laserinduziertes Fluoreszenzsignal in Echtzeit
durch Faseroptikkabel für
alle 96 Wells gewonnen und am CCD detektiert. Das System umfasst Software
zum Betreiben des Geräts
und zur Analyse der Daten.
-
Die
5'-Nucleasetestdaten
werden anfänglich
als Ct oder Schwellenzyklus ausgedrückt. Dies wird als jener Zyklus
definiert, an welchem sich das Reportersignal über dem Hintergrundausmaß von Fluoreszenz
akkumuliert. Die Ct-Werte werden als quantitatives Maß der relativen
Zahl von Startkopien einer bestimmten Targetsequenz in einer Nucleinsäureprobe
verwendet.
-
Die
Ergebnisse der mRNA-Amplifikation sind in 7 dargestellt.
Expression in Wildtyptieren wurde mit CRF2.4-KO-Tieren mit Beta-Actin
als Referenzstandard verglichen. In jeder Gruppe wurden vier Tiere
gemessen. Bei allen vier KO-Tieren wurde Colitis festgestellt, und
zusätzlich
dazu wiesen drei davon ein Colonadenokarzinom auf.
-
7 zeigt,
dass JAM-mRNA 3,3fach im Colon von CRF2-4-(–/–)-Mäusen mit Colitis erhöht ist.
Diese Mäuse
sind IL-10-Rezeptorknockouts, die eine spontane Colitis entwickeln,
die durch Lymphozyten, Monozyten und Neutrophile vermittelt wird.
IL-10 unterdrückt
die Entzündungsreaktion
durch Modulation der Expression bestimmter entzündlicher Cytokine.
-
Als
Ergebnis ist es wahrscheinlich, dass PRO245 auch erhöhte Expression
bei menschlichen Entzündungskrankheiten
aufweist, wie z.B. entzündliche
Darmerkrankung und andere Entzündungserkrankungen des
Darms.
-
BEISPIEL 6 (HINTERGRUND)
-
Induktion von Endothelzellapoptose
-
Die
Fähigkeit
der Polypeptide der Erfindung, Apoptose in Endothelzellen zu induzieren,
wurde in Endothelzellen einer menschlichen Nabelschnurvene (HUVEC,
Cell Systems) getestet. Am ersten Tag wurden die Zellen auf 96-Well-Mikrotiterplatten
(Amersham Life Science, Cytostar-T-Szintillationsmikroplatte, RPNQ160,
steril, gewebskulturbehandelt, individuell verpackt) in 10 % Serum
(CSG-Medium, Cell Systems) bei einer Dichte von 2 × 104 Zellen pro Well in einem Gesamtvolumen
von 100 μl
ausplattiert. Am zweiten Tag wurde das PRO245-Polypeptid, für welches
die DNA35638 kodierte, in dreifacher Form in Verdünnungen
von 1 %, 0,33 % und 0,11 % hinzugefügt. Am dritten Tag wurde die
Fähigkeit
des PRO245-Polypeptids, Apoptose zu induzieren, unter Verwendung
eines im Handel erhältlichen
Sets bestimmt.
-
Ein
Apoptose-Detektionsset (R&D
Systems, Minnesota), in welchem Annexin-V, ein Mitglied der Kalzium-
und Phospholipidbindungsproteine, zur Detektion von Apoptose gemäß dem vom
Hersteller empfohlenen Protokoll eingesetzt wurde. Fluorescein-markiertes Annexin-V
und Propidiumiodid wurden zu den Zellen hinzugefügt. Analyse wurde mit Cytometern
durchgeführt,
die mit einem einzelnen Laser ausgestattet waren, der Anregungslicht
bei 488 nm emittiert. In diesem Test werden lebende Zellen mit keinem
Fluoreszenzfarbstoff gefärbt,
nekrotische Zellen werden mit beiden Fluoreszenzfarbstoffen gefärbt, und
Zellen, die Apoptose unterworfen werden, werden mit Annexin-V-FITC-Reagens
gefärbt.
Das durch Annexin-V-FITC erzeugte Signal wurde im FITC-Signaldetektor
detektiert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 nachstehend angeführt. Tabelle
4
Getestete
Verbindung | Konzentration | %
im Vergleich zur Hintergrundfluoreszenz |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 0,11
% | 77,6 |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 0,33
% | 143,7 |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 1,0
% | 146,0 |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 6,82
nM | 67,2 |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 20,46
nM | 102,6 |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 62,0
nM | 118,8 |
-
Die
Fähigkeit
der Proteinverbindungen der Erfindung, Endothelzellapoptose zu induzieren,
insbesondere in Kombination mit der Zerstörung der Zellbindungsformation,
wie in Beispiel 2 beschrieben, zeigt, dass die Verbindungen Rollen
in der Zelladhäsion
und -Transmigration spielen. Ähnlich
wie murines JAM sind die Verbindungen wahrscheinliche Zellbindungsmoleküle in Epothel
und Endothel, was ihre ausge dehnte Gewebsverteilung erklärt. Die
Zerstörung
der Induktion von Endothelzellapoptose unterstützt eine Rolle in Zellwachstum
und Apoptose.
-
BEISPIEL 7 (HINTERGRUND)
-
In-vitro-Antitumortest
-
Die
antiproliferative Aktivität
der PRO245-Polypeptide der Erfindung wurde im investigativen, krankheitsorientierten
In-vitro-Antikrebsarzneimittelentdeckungstest des National Cancer
Institutes (NCl) unter Verwendung von Sulforhodamin-B- (SRB-) Farbstoffbindungstest
bestimmt, im Wesentlichen wie von Skehan et al., J. Natl. Cancer
Inst. 82, 1107-1112 (1990), beschrieben. Die 60 Tumorzelllinien,
die in dieser Studie verwendet wurden („das NCl-Panel") sowie die Bedingungen
für deren
Aufrechterhaltung und In-vitro-Kultur sind von Monks et al., J.
Natl. Cancer Inst. 83, 757-766
(1991), beschrieben worden. Der Zweck dieses Screens ist es, anfänglich die
zytotoxische und/oder zytostatische Aktivität der Testverbindungen gegen
verschiedene Formen von Tumoren zu beurteilen (Monks et al., siehe
oben, Boyd, Cancer: Princ. Pract. Oncol. Update 3(10), 1-12 (1989)).
-
Zellen
aus etwa 60 menschlichen Tumorzelllinien wurden mit Trypsin/EDTA
(Gibco) geerntet, einmal gewaschen, in IMEM resuspendiert, und ihre
Lebensfähigkeit
wurde bestimmt. Die Zellsuspensionen wurden in separate 96-Well-Mikrotiterplatten
durch eine Pipette (100 μL
Volumen) hinzugefügt.
Die Zelldichte für
die 60-tägige
Inkubation war geringer als für
die 20-tägige
Inkubation, um übermäßiges Wachstum
zu vermeiden. Inokulaten wurde eine Präinkubationsperiode von 24 Stunden
bei 37 °C
zur Stabilisierung ermöglicht.
Verdünnungen
auf das Doppelte der beabsichtigten Testkonzentration wurden zum
Zeitpunkt null in 100-ml-Aliquoten zu den Mikrotiterplattenwells
hinzugefügt
(Verdünnung
1:2). Testverbindungen wurden bei halb-log-Verdünnungen
(1000 bis 100000fach) beurteit. Inkubationen fanden zwei Tage lang
und sechs Tage lang in einer 5-%-CO2-Atmosphäre und 100
% Feuchtigkeit statt.
-
Nach
Inkubation wurde das Medium entfernt, und die Zellen wurden in 0,1
ml von 10 % Trichloressigsäure
bei 40 °C
fixiert. Die Platten wurden fünfmal
mit entionisiertem Wasser gespült,
getrocknet, 30 Minuten lang mit 0,1 ml 0,4 % Sulforhodamin-B-farbstoff (Sigma)
gefärbt,
der in 1 % Essigsäure
gelöst
war, viermal mit 1 % Essigsäure
gespült,
um ungebundenen Farbstoff zu entfernen, getrocknet, und der Farbstoff
wurde 5 Miunten lang mit 0,1 ml von 10 mM Tris-Base [Tris(hydroxymethyl)aminomethan],
pH 10,5, extrahiert. Die Absorption (OD) von Sulforhodamin-B bei
492 nm wurde unter Verwendung eines 96-Well-Mikrotiterplattenlesegeräts mit Computer-Schnittstelle
gemessen.
-
Eine
Testprobe wird als positiv erachtet, wenn sie zumindest 50 % Wachstumshemmwirkung
in einer oder mehreren Konzentrationen zeigt. Die Ergebnisse sind
in den folgenden Tabellen dargestellt, wo die Abkürzungen
Folgende sind:
- NSCL
- = nicht-kleinzelliges
Lungenkarzinom
- ZNS
- = zentrales Nervensystem
- Leuk
- = Leukämie
Tabelle 5 Testverbindung | Konzentration | Testlänge | Tumorzelllinie |
Typ | Bezeichnung |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 0,35
nM | 2 | NSCL
Ovarial | HOP92
OVCAR-4 |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 0,35
nM | 2 | Leuk | SR |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 0,35
nM | 6 | Colon | HCC-2998 |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 3,5
nM | 6 | Leuk
Colon | SR
SW-620 |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 6,2
nM | 6 | Colon | HCT-116 |
DNA35638-Protein
(Seq.-ID Nr. 9) | 6,2
nM | 6 | Leuk | RPMI-8226 |
-
BEISPIEL 8
-
Verwendung von PRO245 als Hybridisierungssonde
-
Das
folgende Verfahren beschreibt die Verwendung einer Nucleotidsequenz,
die für
ein PRO245 kodiert, als Hybridisierungssonde.
-
DNA,
welche die kodierende Sequez des Nativsequenz-PRO245 (wie in 2 (Seq.-ID Nr. 8) dargestellt)
umfasst, wird als Sonde zum Screenen auf homologe DNAs (wie z.B.
jene, die für
natürlich
auftretende Varianten von PRO245 kodieren) in menschlichen Gewebs-cDNA-Bibliotheken
oder menschlichen genomischen Gewebsbibliotheken verwendet.
-
Hybridisierung
und Waschung von Filtern, die beide Bilbiotheks-DNAs enthalten,
werden unter den folgenden Bedingungen hoher Stringenz durchgeführt. Hybridisierung
von radiomarkierter, von PRO245 abstammender Sonde an die Filter
wird in einer Lösung
von 50 % Formamid, 5 × SSC,
0,1 % SDS, 0,1 % Natriumpyrophosphat, 50 mM Natriumphosphat, pH
6,8, 2 × Denhardt-Lösung und
10 % Dextransulfat bei 42 °C
20 Stunden lang durchgeführt.
Waschung der Filter wird in einer wässrigen Lösung von 0,1 × SSC und
0,1 % SDS bei 42 °C
durchgeführt.
-
DNA
mit einer gewünschten
Sequenzidentität
mit der DNA, die für
ein Nativsequenz-PRO245
voller Länge
kodierte, kann dann unter Einsatz von fachbekannten Standardverfahren
identifiziert werden.
-
BEISPIEL 9
-
Expression von PRO245 in E. coli
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung einer nicht-glykosylierten
Form von PRO245 durch rekombinante Expression in E. coli.
-
Die
DNA-Sequenz, die für
PRO245 kodiert, wird anfänglich
unter Verwendung ausgewählter
PCR-Primer amplifiziert. Die Primer sollen Restriktionsenzymstellen
um fassen, die den Restriktionsenzymstellen auf dem ausgewählten Expressionsvektor
entsprechen. Es kann eine Vielzahl von Expressionsvektoren verwendet
werden. Ein Beispiel für
einen geeigneten Vektor ist pBR322 (von E. coli abstammend, siehe
Bolivar et al., Gene 2, 95 (1977)), das Gene für Ampicillin- und Tetracyclinresistenz
enthält.
Der Vektor wird mit Restriktionsenzym verdaut und dephosphoryliert.
Die PCR-amplifizierten
Sequenzen werden dann in den Vektor ligiert. Der Vektor umfasst
vorzugsweise Sequenzen, die für
ein Antibiotikaresistenzgen kodieren, einen trp-Promotor, einen polyhis-Leader (einschließlich der
ersten sechs STII-Codone, poly-his-Sequenz,
und Enterokinasespaltstelle), die für PRO245 kodierende Region,
lambda-Transkriptionsterminator und ein argU-Gen.
-
Das
Ligationsgemisch wird dann dazu verwendet, einen ausgewählten E.-coli-Stamm
unter Verwendung der in Sambrook et al., siehe oben, beschriebenen
Verfahren zu transformieren. Transformanten werden durch ihre Fähigkeit
identifiziert, auf LB-Platten
zu wachsen, und es werden antibiotikaresistente Kolonien ausgewählt. Plasmid-DNA
kann isoliert werden und durch Restriktionsanalyse und DNA-Sequenzierung nachgewiesen
werden.
-
Ausgewählte Klone
können über Nacht
in flüssigem
Kulturmedium, wie z.B. LB-Kulturlösung, die
mit Antibiotikä ergänzt ist,
gezüchtet
werden. Die Übernachtkultur
kann in der Folge dazu verwendet werden, eine Kultur in großem Maßstab zu
inokulieren. Die Zellen werden dann auf eine gewünschte optische Dichte gezüchtet, während welcher
der Expressionspromotor eingeschaltet wird.
-
Nach
Kultivieren der Zellen für
mehrere Stunden können
die Zellen durch Zentrifugation geerntet werden. Das durch Zentrifguation
erhaltene Zellpellet kann unter Einsatz verschiedener fachbekannter
Mittel solubilisiert werden, und das solubilisierte PRO245-Protein
kann dann unter Einsatz einer metallchelatbildenden Säule unter
Bedingungen gereinigt werden, die eine enge Bindung des Proteins
ermöglichen.
-
PRO301
wurde in E. coli in einer poly-his-markierten Form, wie in
WO99/27098 offenbart, exprimiert.
-
BEISPIEL 10
-
Expression von PRO245 in Säugetierzellen
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung einer glykosylierten Form
eines PRO245 durch rekombinante Expression in Säugetierzellen.
-
Der
Vektor pRK5 (siehe EP 307.247, veröffentlicht am 15. März 1989)
wird als Expressionsvektor verwendet. Gegebenenfalls ist die PRO245-DNA
in pRK5 mit ausgewählten
Restriktionsenzymen ligiert, um Insertion von PRO245-DNA unter Verwendung
von Ligationsverfahren, wie z.B. in Sambrook et al., siehe oben, beschrieben,
zu ermöglichen.
Der resultierende Vektor wird pRK5-PRO245 genannt.
-
In
einer Ausführungsform
können
die gewählten
Wirtszellen 293-Zellen sein. Menschliche 293-Zellen (ATCC CCL 1573)
werden in Gewebskulturplatten in Medium, wie z.B. DMEM, das mit
fötalem
Kälberserum und
optional Nährstoffkomponenten
und/oder Antibiotika ergänzt
ist, bis zur Konfluezn gezüchtet.
Etwa 10 μg pRK5-PRO245-DNA werden
mit etwa 1 μg
DNA gemischt, die für
das VA-RNA-Gen kodiert (Thimmappaya et al., Cell 31, 543 (1982)],
und in 500 μl
von 1 mM Tris-HCl, 0,1 mM EDTA, 0,227 M CaCl2 gelöst. Zu diesem Gemisch
werden tröpfchenweise
500 μl von
50 mM HEPES (pH 7,35), 280 mM NaCl, 1,5 mM NaPO4 hinzugefügt, und
ein Präzipitat
wird 10 Minuten lang bei 25 °C
gebildet. Das Präzipitat
wird suspendiert und zu den 293-Zellen hinzugegeben und etwa vier
Stunden bei 37 °C
absetzen gelassen. Das Kulturmedium wird abgesaugt, und 2 ml von
20 % Glycerin in PBS wird 30 Sekunden lang hinzugegeben. Die 293-Zellen
werden dann mit serumfreiem Medium gewaschen, frisches Medium wird
hinzugegeben, und die Zellen werden etwa 5 Tage lang inkubiert.
-
Etwa
24 Stunden nach den Transfektionen wird das Kulturmedium entfernt
und durch ein Kulturmedium (alleine) oder ein Kulturmedium ersetzt,
das 200 μCi/ml 35S-Cystein
und 200 μCi/ml 35S-Methionin enthält. Nach einer 12-ständigen Inkubation
wird das konditionierte Medium gewonnen, auf einem Zentrifugenfilter konzentriert und
auf ein 15 % SDS-Gel geladen. Das verarbeitete Gel kann getrocknet
und für
einen ausgewählten
Zeitraum Film ausgesetzt werden, um die Gegenwart von PRO245-Polypeptid
zu zeigen. Die Kulturen, die transfizierte Zellen enthielten, können weiterer
Inkubation unterwofen werden (in serumfreiem Medium), und das Medium
wird in ausgewählten
Biotests getestet.
-
In
einem alternativen Verfahren kann PRO245-DNA in 293-Zellen vorübergehend
unter Verwendung des von Somparyrac et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
12, 7575 (1981), beschriebenen Dextransulfatverfahrens eingeführt werden.
293-Zellen werden in einer Spinnerflasche auf maximale Dichte gezüchtet, und
700 μg pRK5-PRO245-DNA
werden hinzugegeben. Die Zellen werden zuerst durch Zentrifugation
aus der Spinnerflasche konzentriert und mit PBS gewaschen. Das DNA-Dextran-Prazipitat
wird auf dem Zellpellet 4 Stunden lang inkubiert. Die Zellen werden
mit 20 % Glycerin 90 Sekunden lang behandelt, mit Gewebskulturmedium
gewaschen und wieder in die Spinnerflasche eingeführt, die
das Gewebskulturmedium, 5 μg/ml
Rinderinsulin und 0,1 μg/ml
Rindertransferrin enthält.
Nach etwa 4 Tagen wird das konditionierte Medium zentrifugiert und
filtriert, um Zellen und Trümmer
zu entfernen. Die Probe, die exprimiertes PRO245 enthielt, kann
dann konzentriert und durch ein beliebiges ausgewähltes Verfahren
gereinigt werden, wie z.B. Dialyse und/oder Säulenchromatographie.
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann PRO245 in CHO-Zellen exprimiert werden. Das PRK5-PRO245 kann
in CHO-Zellen unter Einsatz bekannter Reagenzien, wie z.B. CaPO4 oder DEAE-Dextran, transfiziert werden.
Wie oben beschrieben können
die Zellkulturen inkubiert werden und das Medium durch ein Kulturmedium
(alleine) oder ein Medium ersetzt werden, das eine Radiomarkierung,
wie z.B. 35S-Methionin, enthält. Nach
der Bestimmung der Gegenwart von PRO245-Polypeptid kann das Kulturmedium
durch serumfreies Medium ersetzt werden. Vorzugsweise werden die
Kulturen etwa 6 Tage lang inkubiert, und dann wird das konditionierte
Medium geerntet. Das Medium, welches das exprimierte PRO245 enthält, kann
dann konzentriert und durch ein beliebiges ausgewähltes Verfahren
gereinigt werden.
-
Epitopmarkiertes
PRO245 kann auch in Wirts-CHO-Zellen exprimiert werden. Das PRO245
kann aus dem pRK5-Vektor subkloniert werden. Das Subkloninsert kann
PCR unterzogen werden, um im Raster mit einer ausgewählten Epitopmarkierung,
wie z.B. Poly-his-Markierung, in einen Baculovirus-Expressionsvektor
zu fusionieren. Das poly-his-markierte PRO245-Insert kann dann in
einen SV40-gesteuerten Vektor subkloniert werden, der einen Selektionsmarker,
wie z.B. DHFR, zur Selektion von stabilen Klonen enthält. Letztendlich können die
CHO-Zellen (wie oben beschrieben) mit dem SV40-gesteuerten Vektor
transfiziert werden. Eine Markierung kann wie oben beschrieben durchgeführt werden,
um die Expression zu verifizieren. Das Kulturmedium, welches das
exprimierte poly-his-markierte PRO245 enthält, kann dann konzentriert
und durch ein beliebiges ausgewähltes
Verfahren gereinigt werden, wie z.B. durch Ni2+-Chelataffinitätschromatographie,
gereinigt werden.
-
PRO245
wurde in CHO-Zellen sowohl durch ein vorübergehendes als auch ein stabiles
Expressionsverfahren exprimiert.
-
Stabile
Expression in CHO-Zellen wurde unter Einsatz des folgenden Verfahrens
durchgeführt.
Die Proteine wurden als IgG-Konstrukt (Immunadhäsin) exprimiert, in welchem
die für
die löslichen
Formen kodierenden Sequenzen (z.B. extrazelluläre Domänen) der jeweiligen Proteine
an eine IgG1-Konstantregionsequenz fusioniert wurden, welche die
Gelenks-, CH2- und CH2-Domänen
enthielt, und/oder als poly-his-markierte
Form.
-
Nach
PCR-Amplifikation wurden die entsprechenden DNAs in einen CHO-Expressionsvektor
unter Verwendung von Standardverfahren wie von Ausubel et al., Current
Protocols of Molecular Biology, Kapitel 3.16, John Wiley und Sons
(1997), subkloniert. CHO-Expressionsvektoren werden hergestellt,
um kompatible Restriktionsstellen 5' und 3' der DNA von Interesse aufzuweisen,
um das geeignete Shuttling von cDNAs zu ermöglichen. Der zur Expression
in CHO-Zellen verwendete Vektor wird in Lucas et al., Nucl. Acids
Res. 24, 9, 1174-1779 (1996), beschrieben und verwendet den frühen SV40
Promotor/Enhancer, um die Expression der cDNA von Inte resse und
Dihydrofolatreductase (DHFR) zu steuern. DHFR-Expression ermöglicht eine
Auswahl zur stabilen Aufrechterhaltung des Plasmids nach Transfektion.
-
Zwölf Mikrogramm
der gewünschten
Plasmid-DNA wurden in etwa 10 Millionen CHO-Zellen unter Verwendung
von im Handel erhältlichen
Transfektionsreagenzien Superfect® (Qiagen),
Dosper® oder
Fugene® (Boehringer
Mannheim) eingeführt.
Die Zellen wurden gezüchtet
und in Lucas et al., siehe oben, beschrieben. Etwa 3 × 10–7 Zellen
werden in einer Ampulle für
weiteres Wachstum gefroren, und Produktion erfolgt wie nachstehend
beschrieben.
-
Die
Ampullen, welche die Plasmid-DNA enthalten, wurden aufgetaut, indem
sie in ein Wasserbad getaucht wurden, und durch Verwirbeln gemischt.
Die Inhalte wurden in ein Zentrifugenröhrchen pipettiert, das 10 ml
Medium enthielt, und bei 1000 U/min 5 Minuten lang zentrifugiert.
Der Überstand
wurde abgesaugt, und die Zellen wurden in 10 ml selektivem Medium
(0,2-μm-filtriertem
PS20 mit 5 % 0,2-μm-diafiltriertem
fötalem Rinderserum)
resuspendiert. Die Zellen wurden dann in einen 100-ml-Spinner aliquotiert,
der 90 ml von selektivem Medium enthielt. Nach 1-2 Tagen wurden
die Zellen in einen 250-ml-Spinner transferiert, der mit 150 ml selektivem
Wachstumsmedium gefüllt
war, und bei 37 °C
inkubiert. Nach weiteren 2-3 Tagen wurden ein 250-ml-, 500-ml- und
2000-ml-Spinner mit 3 × 10
5 Zellen/ml beimpft. Das Zellmedium wurde
durch frisches Medium durch Zentrifugation und Resuspension in Produktionsmedium
ausgetauscht. Obwohl ein beliebiges geeignetes CHO-Medium verwendet
werden kann, wird im Wesentlichen ein Produktionsmedium verwendet,
das in
US-Patent Nr. 5.122.469 , veröffentlicht
am 16. Juni 1992, beschrieben ist. 3-l-Produktionsspinner wird bei 1,2 × 10
6 Zellen/ml beimpft. An Tag 0 wurde die Zellanzahl
und der pH bestimmt. An Tag 1 wurde der Spinner einer Probe unterzogen
und das Hindurchleiten von filtrierter Luft begonnen. An Tag 2 wurde
der Spinner einer Probe unterworfen, die Temperatur änderte sich
auf 33 °C
und 30 ml von 500 g/l Glucose und 0,6 ml von 10 % Antischaummittel
(z.B. 35 % Polydimethylsiloxanemulsion, Dow Corning 365 Medical
Grade Emulsion). Während
der Produktion Wurde der pH wie notwendig angepasst, um bei etwa
7,2 zu bleiben. Nach 10 Tagen oder bis die Lebensfähigkeit
unter 70 % fiel wurde die Zellkultur durch Zentrifugation geerntet
und durch einen 0,22-μm-Filter
filtriert. Das Filtrat wurde entweder bei 4 °C aufbewahrt oder sofort auf
Säulen
zur Reinigung geladen.
-
Für die poly-His-markierten
Konstrukte wurden die Proteine unter Ensatz einer Ni-NTA-Säule (Qiagen) gereinigt.
Vor Reinigung wurde Imidazol zum konditionierten Medium bis zu einer
Konzentration von 5 mM hinzugefügt.
Das konditionierte Medium wurde auf eine 6-ml-Ni-NTA-Säule gepumpt,
die in 20 mM HEPES-Puffer, pH 7,4, der 0,3 M NaCl und 5 mM Imidazol
enthielt, bei einer Durchflussgeschwindigkeit von 4-5 ml/min bei
4 °C äquilibriert
worden war. Nach Ladung wurde die Säule mit zusätzlichem Äquilibrierungspuffer gewaschen und
das Protein mit Äquilibrierungspuffer
eluiert, der 0,25 M Imidazol enthielt. Das höchst gereinigte Protein wurde
in der Folge in einem Speicherpuffer, der 10 mM Hepes, 0,14 M NaCl
und 4 % Mannit enthielt, pH 6,8, mit einer 25-ml-G25-Superfine-Säule (Pharmacia)
entsalzt und bei –80 °C aufbewahrt.
-
Immunadhäsin- (Fc-enthaltende)
Konstrukte wurden aus dem konditionierten Medium wie folgt gereinigt.
Das konditionierte Medium wurde auf eine 5-ml-Protein-A-Säule (Pharmacia) gepumpt, die
in 20 mM Na-Phosphatpuffer, pH 6,8, äquilibriert worden war. Nach
dem Laden wurde die Säule
umfassend mit Äquilibrierungspuffer
gewaschen, bevor mit 100 mM Zitronensäure, pH 3,5, eluiert wurde.
Das eluierte Protein wurde sofort neutralisiert, durch Gewinnung
von 1-ml-Fraktionen in Röhrchen,
die 275 μl
von 1 M Tris-Puffer, pH 9, enthielten. Das höchst gereinigte Protein wurde
in der Folge in einen Speicherpuffer entsalzt, wie oben für die Poly-his-markierten Proteine
beschrieben ist. Die Homogenität
wurde unter Verwendung von SDS-Polyacrylamid-Gelen beurteilt und
durch N-terminale Aminosäuresequenzierung
durch Edman-Abbau beurteilt.
-
PRO245
wurde auch durch vorübergehende
Expression in COS-Zellen produziert.
-
BEISPIEL 11
-
Expression von PRO245 in Hefe
-
Das
folgende Verfahren beschreibt die rekombinante Expression von PRO245
in Hefe.
-
Zuerst
werden Hefeexpressionsvektoren für
intrazelluläre
Produktion oder Sekretion von PRO245 aus dem ADH2/GAPDH-Promotor
hergestellt. DNA, die für
PRO245, ein ausgewähltes
Signalpeptid und den Promotor kodiert, wird in geeignete Restriktionsenzymstellen
im ausgewählten
Plasmid insertiert, um intrazelluläre Expression von PRO245 zu
steuern. Zur Sekretion kann DNA, die für PRO245 kodiert, in das ausgewählte Plasmid
kloniert werden, gemeinsam mit DNA, die für den ADH2/GAPDH-Promotor,
die sekretorische Signal/Leadersequenz von Hefe-Alphafaktor und Linkersequenzen (wenn
nötig)
kodiert, zur Expression von PRO245.
-
Hefezellen,
wie z.B. Hefestamm AB110, können
dann mit den Expressionsplasmiden, die oben beschrieben sind, transformiert
werden und in ausgewähltem
Fermentationsmedium kultiviert werden. Die transformierten Hefeüberstände können durch
Präzipitation
mit 10 % Trichloressigsäure
und Trennung durch SDS-PAGE analysiert werden, gefolgt von Färbung der
Gele mit Coomassie-Blau-Farbstoff.
-
Rekombinantes
PRO245 kann in der Folge durch Entfernen der Hefezellen aus dem
Fermentationsmedium und Zentrifugation und Konzentration des Mediums
unter Einsatz ausgewählter
Kassettenfilter isoliert und gereinigt werden. Das Konzentrat, das
PRO245 enthält,
kann unter Verwendung ausgewählter
Säulenchromatographieharze
weiter gereinigt werden.
-
BEISPIEL 12
-
Expression von PRO245 in mit Baculovirus
infizierten Insektenzellen
-
Das
folgende Verfahren beschreibt die rekombinante Expression von PRO245
in mit Baculovirus infizierten Insektenzellen.
-
Das
PRO245 ist stromauf einer Epitopmarkierung fusioniert, die in einem
Baculovirus-Expressionsvektor enthalten ist. Solche Epitopmarkierungen
umfassen poly-his-Markierungen
und immunglobulinmarkierungen (wie Fc-Regionen von IgG). Eine Vielzahl
an Plasmiden kann verwendet werden, einschließlich Plasmide, die von im
Handel erhältlichen
Plasmided abstammen, wie z.B. pVL1393 (Novagen). Kurz gesagt wird das
PRO245 oder der gewünschte
Abschnitt von PRO245 (wie z.B. die Sequenz, die für die extrazelluläre Domäne eines
Transmembranproteins kodiert) durch PCR mit Primern amplifiziert,
die zu den 5'- und
3'-Regionen komplementär sind.
Der 5'-Primer kann
flankierende (ausgewählte)
Restriktionsenzymstellen aufnehmen. Das Produkt wird dann mit den
ausgewählten
Restriktionsenzymen verdaut und in den Expressionsvektor subkloniert.
-
Rekombinantes
Baculovirus wird durch Cotransfektion des obigen Plasmids und BaculoGoldTM-Virus-DNA (Pharmingen) in Spodoptera-frugiperda-
(„Sf9"-) Zellen (ATCC CRL
1711) unter Einsatz von Lipofectin (im Handel von GIBCO-BRL erhältlich)
erzeugt. Nach 4-5 Tagen Inkubation bei 28 °C werden die freigesetzten Viren
geerntet und für
weitere Amplifikationen verwendet. Virusinfektion und Proteinexpression
wird wie von O'Reilley
et al., Baculovirus expression vectors: A laboratory Manual, Oxford,
Oxford University Press (1994), durchgeführt.
-
Exprimiertes
poly-his-markiertes PRO245 kann dann z.B. durch Ni2+-Chelataffinitätschromatographie wie
folgt gereinigt werden. Extrakte werden aus rekombinanten virusinfizierten
Sf9-Zellen wie von Rupert et al., Nature 362, 175-179 (1993), hergestellt.
Kurz gesagt wurden Sf9-Zellen gewaschen, in Beschallungspuffer resuspendiert
(25 ml Hepes, pH 7,9, 12,5 mM MgCl2, 0,1
mM EDTA, 10 % Glycerin, 0,1 % NP-40, 0,4 M KCl) und zweimal 20 Sekunden
auf Eis beschallt. Die beschallten Präparate werden durch Zentrifugation
gereinigt, und der Überstand
wird 50fach in Ladungspuffer verdünnt (50 mM Phosphat, 300 mM
NaCl, 10 % Glycerin, pH 7,8) und durch einen 0,45-Fm-Filter filtriert.
Eine Ni2 +-NTA-Agarosesäule (im
Handel von Qiagen erhältlich) wird
mit einem Bettvolumen von 5 ml hergestellt, mit 25 ml Wasser gewaschen
und mit 25 ml Ladungspuffer äquilibriert.
Das filtrierte Zellextrakt wird bei 0,5 ml pro Minute auf die Säule geladen.
Diese Säule
wird mit Ladungspuffer auf Ba sislinie A280 gewaschen,
an welchem Punkt die Gewinnung von Fraktionen begonnen wird. Als
Nächstes
wird die Säule
mit einem sekundären
Waschpuffer gewaschen (50 mM Phosphat, 300 mM NaCl, 10 % Glycerin,
pH 6,0), der nicht-spezifisch gebundenes Protein eluiert. Nachdem
wieder die A280-Basislinie erreicht worden
ist, wird die Säule
mit einem 0 bis 500 mM Imidazolgradienten im sekundären Waschpuffer entwickelt.
1-ml-Fraktionen werden gewonnen und durch SDS-PAGE und Silber-Färbung oder Western-Blot mit
Ni2 +-NTA, das an
alkalische Phosphatase konjugiert ist (Qiagen), analysiert. Fraktionen,
die das eluierte His10-markierte PRO245
enthalten, werden vereinigt und gegen Ladungspuffer dialysiert.
-
Alternativ
dazu kann die Reinigung von IgG-markiertem (oder FC-markiertem)
PRO245 unter Verwendung bekannter Chromatographieverfahren durchgeführt werden,
einschließlich
z.B. Protein-A- oder Protein-G-Säulenchromatographie.
-
PRO245
wurde in mit Baculovirus infizierten Sf9-Insektenzellen exprimiert.
Während
die Expression im Wesentlichen in einem Maßstab von 0,5-2 l durchgeführt wurde,
kann sie einfach für
größere (z.B.
8 l) Formulierungen angepasst werden. Die Proteine wurden als IgG-Konstrukt
(Immunadhäsin)
exprimiert, in welchem die extrazelluläre Proteinregion an eine IgG1-Konstantregionsequenz
fusioniert war, welche die Gelenks-, CH2- und CH3-Domänen enthielt,
oder in poly-his-markierten Formen.
-
Nach
der PCR-Amplifikation wurden die jeweiligen kodierenden Sequenzen
in einen Baculovirus-Expressionsvektor subkloniert (pb.PH.IgG für IgG-Fusionen
und pb.PH.His.c für
poly-his-markierte Proteine), und der Vektor und Baculogold®-Baculovirus-DNA (Pharmingen)
wurden zu 105 Spodoptera-frugiperda- („Sf9"-) Zellen (ATCC CRL 1711) unter Verwendung
von Lipofectin (Gibco BRL) co-transfiziert. pb.PH.IgG und pb.PH.His
sind Modifikationen des im Handel erhältlichen Baculovirusexpressionsvektors
pVL1393 (Pharmingen) mit modifizierten Polylinkerregionen, welche
die His- oder Fc-Markierungssequenzen umfassen sollen. Die Zellen
wurden in Hinks TNM-FH-Medium gezüchtet, das mit 10 % FBS (Hyclone)
ergänzt
war. Die Zellen wurden 5 Tage lang bei 28 °C inkubiert. Der Überstand
wurde geerntet und in der Folge für die erste Virusamplifikation
verwendet, indem Sf9-Zellen in Hinks TNM- FH-Medium, das mit 10 % FBS ergänzt war,
bei einer ungefähren
Infektionsmultiplizität
(MOI) von 10 infiziert wurden. Die Zellen wurden drei Tage lang
bei 28 °C
inkubiert. Der Überstand
wurde geerntet, und die Expression der Konstrukte im Baculovirusexpressionsvektor
wurde durch Batch-Bindung von 1 ml von Überstand an 25 ml von Ni-NTA-Kugeln
(QIAGEN) für
histidinmarkierte Proteine oder Protein-A-Sepharose-CL-4B-Kügelchen (Pharmacia) für IgG-markierte
Proteine bestimmt, gefolgt von SDS-PAGE-Analyse, die mit einer bekannten
Konzentration von Proteinstandard durch Coomassieblaufärbung verglichen
werden kann.
-
Der
erste Virusamplifikationsüberstand
wurde dazu verwendet, eine Spinnerkultur von Sf9-Zellen bei einem
ungefähren
MOI von 0,1 zu infizieren (500 ml), die in ESF-921-Medium gezüchtet wurden (Expression Systems
LLC). Die Zellen wurden 3 Tage lang bei 28 °C inkubiert. Der Überstand
wurde geerntet und filtriert. Batchbindung und SDS-PAGE-Analyse
wurden wiederholt, wenn notwendig bis eine Expression der Spinnerkultur
nachgewiesen wurde.
-
Das
konditionierte Medium aus den transfizierten Zellen (0,5 bis 3 l)
wurde durch Zentrifugation geerntet, um die Zellen zu entfernen,
und durch 0,22-μm-Filter
filtriert. Für
die poly-His-markierten Konstrukte wurde das Proteinkonstrukt unter
Einsatz einer Ni-NTA-Säule
(Qiagen) gereinigt. Vor Reinigung wurde Imidazol zum konditionierten
Medium auf eine Konzentration von 5 mM hinzugegeben. Die konditionierten
Medien wurden auf eine 6-ml-Ni-NTA-Säule gepumpt, die in 20 mM HEPES-Puffer,
pH 7,4, der 0,3 M NaCl und 5 mM Imidazol bei einer Durchflussgeschwindkeit
von 4-5 ml/min bei
4 °C enthielt, äquilibriert
worden war. Nach der Ladung wurde die Säule mit einem zusätzlichen Äquilibrierungspuffer
gewaschen und das Protein mit Äquilibrierungspuffer
eluiert, der 0,25 M Imidazol enthielt. Das höchst gereinigte Protein wurde
in der Folge mit einer 25-ml-G25-Superfine-Säule (Pharmacia) in einen Speicherpuffer
entsalzt, der 10 mM Hepes, 0,14 M NaCl und 4% Mannit, pH 6,8 enthielt,
und bei –80 °C aufbewahrt.
-
Immunadhäsin- (Fc-enthaltende)
Konstrukte von Proteinen wurden wie folgt aus den konditionierten Medien
gereinigt. Die konditionierten Medien wurden auf eine 5-ml- Protein-A-Säule (Pharmacia)
gepumpt, die in 20 mM Na-Phosphatpuffer, pH 6,8, äquilibriert
worden war. Nach der Ladung wurde die Säule ausgiebig mit Aquilibrierungspuffer
gewaschen, bevor mit 100 mM Zitronensäure, pH 3,5, eluiert wurde.
Das eluierte Protein wurde sofort durch Gewinnung von 1-ml-Fraktionen
in Röhrchen
neutralisiert, die 275 ml von 1 M Tris-Puffer, pH 9, enthielten.
Das höchst
gereinigte Protein wurde in der Folge in Speicherpuffer entsalzt,
wie oben für
die Poly-his-markierten
Proteine beschrieben ist. Die Homogenität der Proteine wurde durch
SDS-Polyacrylamidgel- (PEG-) Elektrophorese und N-terminale Aminosäuresequenzierung
durch Edman-Abbau nachgewiesen.
-
PRO245
wurde auch in mit Baculovirus infizierten High-5-Zellen unter Verwendung
eines analogen Verfahrens exprimiert. High-5-Zellen wurden bei 27 °C, kein CO2,
kein Penicillin und kein Streptomycin auf eine Konfluenz von 50
% gezüchtet.
Für jede
150-mm-Platte wurden 30 μg
von pIE-basiertem Vektor, der PRO245 enthielt, mit 1 ml Ex-Cell-Medium
gemischt (Medium: Ex-Cell 401, 1/100 L-Glu JRH Biosciences, Nr. 14401-78P,
Anmerkung: das Medium ist lichtempfindlich), und in einem separaten
Röhrchen
wurden 100 μl von
CellFectin (GibcoBRL Nr. 10362-010) mit 1 ml von Ec-Cell-Medium
gemischt. Die pIEI-1- und pIEI-2-Vektoren sind zur konstitutiven
Expression von rekombinanten Proteinen aus dem Baculovirus-ie1-Promotor
in stabil transformierten Insektenzellen entworfen (J.L. Cartier
et al., J. Virol. 68, 7728-7737 (1994)). Die Plasmide unterscheiden
sich nur in der Orientierung der multiplen Klonierungsstellen und
enthalten alle Promotorsequenzen, von denen bekannt ist, dass sie
für die
ie1-vermittelte Genexpression in nicht-infizierten Insektenzellen
wichtig sind, sowie das hr5-Enhancerelement. pIEI-1 und pIEI-2 umfassen
die ie1-Translationsinitiationsstelle und können zur Produktion von Fusionsproteinen
verwendet werden.
-
Die
zwei Lösungen
wurden kombiniert und bei Raumtemperatur 15 Minuten lang inkubieren
gelassen. 8 ml von Ex-Cell-Medium wurden zu 2 ml von DNA/CellFectin-Gemisch zugegeben
und auf High-5-Zellen geschichtet, die zuvor mit Ex-Cell-Medium gewaschen
worden waren. Die Platte wurde in Dunkelheit 1 Stunde lang bei Raumtemperatur
inkubiert. Das DNA/CellFektion-Gemisch wurde abgesaugt, und die
Zellen wurden einmal mit Ex-Cell gewaschen, um überschüssiges Zellfectin zu entfernen.
Frisches Ex-Cell-Medium (30 ml) wurde hinzugegeben, und die Zellen
wurden 3 Tage lang bei 28 °C
inkubiert. Der Überstand
wurde geerntet, und die Expression von PRO245 wurde durch Batchbindung
auf ähnlichen
Art und Weise bestimmt wie für SF9-Zellen.
-
BEISPIEL 13
-
Herstellung von Antikörpern, die PRO245 binden
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung von monoklonalen Antikörpern, die
PRO245 spezifisch binden.
-
Verfahren
zur Herstellung der monoklonalen Antikörper sind fachbekannt und zum
Beispiel in Goding, s.o., beschrieben. Immunogene, die verwendet
werden können,
umfassen gereinigtes PRO245, Fusionsproteine, die PRO245 enthalten,
und Zellen, die rekombinantes PRO245 auf der Zelloberfläche exprimieren.
Die Auswahl des Immunogens kann vom Fachmann ohne übermäßiges Experimentieren
durchgeführt
werden.
-
Mäuse, wie
z.B. Balb/c-Mäuse,
werden mit dem PRO245-Immunogen immunisiert, das in komplettem Freund-Adjuvans
emulgiert worden ist, und dieses wird ihnen subkutan und intraperitoneal
in einer Menge von 1-100 Mikrogramm injiziert. Alternativ dazu wird
das Immunogen in MPL-TDM-Adjuvans emulgiert (Ribi Immunochemical
Research, Hamilton, MT) und in die Hinterpfoten des Tiers injiziert.
Die immunisierten Mäuse
werden dann 10 bis 12 Tage später
mit zusätzlichem
Immunogen, das im ausgewählten
Adjuvans emulgiert worden war, aufgefrischt. Danach werden die Mäuse für mehrere
Wochen mit weiteren Immunisierungsinjektionen aufgefrischt. Serumproben
können
von den Mäusen
periodisch durch retroorbitale Blutabnahme zum Testen in ELISA-Tests
erhalten werden, um PRO245-Antikörper
zu detektieren.
-
Nachdem
ein geeigneter Antikörpertiter
detektiert worden ist, kann den für Antikörper „positiven" Tieren eine finale intravenöse Injektion
von PRO245 gegeben werden. Drei bis vier Tage später werden die Mäuse getötet und
die Milzzellen gewonnen. Die Milzzellen werden dann (unter Verwendung
von 35 % Polyethylenglykol) an eine ausgewählte murine Myelomzelllinie,
wie z.B. P3X63AgU.1, fusioniert, erhältlich von ATCC Nr. CRL 1597.
Die Fusionen erzeugen Hybridomzellen, die dann in 96-Well-Gewebskulturplatten
plattiert werden können,
die HAT-Medium (Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin) enthalten,
um die Proliferation von nicht-fusionierten Zellen, Myelomhybriden
und Milzzellhybriden zu hemmen.
-
Die
Hybridomzellen werden in einem ELISA auf Reaktivität gegen
PRO245 getestet. Die Bestimmung von „positiven" Hybridomzellen, welche die gewünschten
monoklonalen Antikörper
gegen PRO245 sekretieren, ist im Fachgebiet bekannt.
-
Die
positiven Hybridomzellen können
intraperitoneal in syngenetische Balb/c-Mäuse injiziert werden, um Aszites
zu produzieren, die monoklonale Anti-PRO245-Antikörper enthalten.
Alternativ dazu können
die Hybridomzellen in Gewebskulturflaschen oder Rollerflaschen gezüchtet werden.
Die Reinigung der monoklonalen Antikörper, die in den Aszites produziert
werden, kann durch Ammoniumsulfatpräzipitation erreicht werden,
gefolgt von Gelausschlusschromatographie. Alternativ dazu kann Affinitätschromatographie
basierend auf der Bindung von Antikörper an Protein A oder Protein
G verwendet werden.
-
Hinterlegung von Material
-
Die
folgenden Materialien sind bei der American Type Culture Collection,
12301 Parklaven Drive, Rockville, MD, USA (ATCC), hinterlegt worden.
Bezeichnung | ATCC-Hinterlegungsnummer | Hinterlegungsdatum |
DNA35638-1141 | 209265 | 16.
September 1-997 |
-
Diese
Hinterlegungen wurden unter den Vorschriften des Budapester Vertrages über die
internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren und den darunter gültigen Bestimmungen (Budapester
Vertrag) durchgeführt.
Dieser stellt die Aufrechterhaltung einer lebensfähigen Kultur
der Hinterlegung für
30 Jahre vom Hinterlegungsdatum an sicher. Die Hinterlegung wird
von ATCC unter den Bestimmungen des Budapester Vertrages verfügbar gemacht
und unterliegt dem Abkommen zwischen Genentech, Inc., und ATCC,
das die permanente und uneingeschränkte Verfügbarkeit der Nachkommenschaft
der Kultur der Hinterlegung der Öffentlichkeit
nach Erteilung des geeigneten US-Patents oder nach Offenlegung einer
beliebigen US- oder fremden Patentanmeldung gegenüber der Öffentlichkeit
sicherstellt, abhängig
davon, was zuerst kommt, und die Verfügbarkeit der Nachkommenschaft
für einen
vom Präsidenten des
Patentamts der USA bestimmten Anspruchsberechtigten gemäß 35 USC '122 und den Regeln
des Präsidenten
diesbezüglich
(einschließlich
37 CFR § 1.14
mit besonderem Hinweis auf 886 OG 638) sicherstellt.
-
Der
Zessionar der vorliegenden Anmeldung hat zugestimmt, dass bei Tod
oder Verlust oder Zerstörung
einer Kultur der hinterlegten Materialien bei Kultivierung unter
geeigneten Bedingungen die Materialien unmittelbar nach Bekanntwerden
durch andere derselben Art ersetzt werden. Die Verfügbarkeit
der hinterlegten Materialien soll nicht als Lizenz zur Umsetzung
der Erfindung bei Übertretung
der Rechte verstanden werden, die von einer beliebigen Regierung
gemäß ihrer
Patentrechte gewährt
werden.
-
Die
vorangegangene schriftliche Beschreibung wird als ausreichend erachtet,
um einem Fachmann zu ermöglichen,
die Erfindung umzusetzen. Die vorliegende Erfindung soll im Schutzumfang
nicht vom hinterlegten Konstrukt eingeschränkt werden, da die hinterlegte
Ausführungsform
als einzelne Veranschaulichung von bestimmten Aspekten der Erfindung
gedacht ist, und Konstrukte, die funktional äquivalent sind, können im Schutzumfang
dieser Erfindung, wie in den Ansprüchen definiert, liegen. Die
Hinterlegung des hierin angeführten
Materials stellt kein Zugeständnis
dar, dass die hierin enthaltene schriftliche Beschreibung ungeeignet
ist, um die Umsetzung ei nes Aspektes der Erfindung zu ermöglichen,
einschließlich
des besten Modus davon, noch soll sie den Schutzumfang der Ansprüche auf
die spezifischen Veranschaulichungen, die sie repräsentiert,
einschränken.
Tatsächlich
werden verschiedene Modifikationen zusätzlich zu den hierin dargestellten
und beschriebenen Fachleuten aus der vorangegangenen Beschreibung
offensichtlich sein und fallen in den Schutzumfang der Ansprüche im Anhang.
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-