-
GEBIET DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft die Identifikation und Isolierung
neuer DNA und die rekombinante Produktion neuer Polypeptide.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Extrazelluläre Proteine
spielen wichtige Rollen unter anderem bei der Bildung, Differenzierung
und Aufrechterhaltung mehrzelliger Organismen. Die Bestimmung zahlreicher
einzelner Zellen, z.B. zu Proliferation, Migration, Differenzierung
oder Wechselwirkung mit anderen Zellen, wird typischerweise durch
Informationen gesteuert, die von anderen Zellen und/oder der unmittelbaren
Umgebung erhalten werden. Diese Informationen werden oft mittels
sekretierter Polypeptide (beispielsweise mitogener Faktoren, Überlebensfaktoren, zytotoxischer
Faktoren, Differenzierungsfaktoren, Neuropeptide und Hormone) übertragen,
die ihrerseits von verschiedenen Zellrezeptoren oder membrangebundenen
Proteinen empfangen und interpretiert werden. Diese sekretierten
Polypeptide oder signalgebenden Moleküle durchwandern normalerweise
den zellulären
Sekretionsstoffwechselweg, um ihre Wirkungsstelle in der extrazellulären Umgebung
zu erreichen.
-
Für sekretierte
Proteine existieren verschiedene gewerbliche Anwendungen, einschließlich pharmazeutischer
und diagnostischer Biosensoren und Bioreaktoren. Die meisten zur
Zeit verfügbaren
Proteinwirkstoffe, wie beispielsweise thrombolytische Mittel, Interferone,
Interleukine, Erythropoietine, Koloniewachstum stimulierende Faktoren
und verschiedene Cytokine, sind Sekretionsproteine. Ihre Rezeptoren,
die Membranproteine sind, haben auch Potenzial als therapeutische
oder diagnostische Mittel. Es werden zur Zeit sowohl in der Industrie
als auch in der Forschung Anstrengungen unternommen, neue, native
sekretierte Proteine zu identifizieren. Zahlreiche Bemühungen konzentrieren
sich auf das Screenen von Bibliotheken rekombinanter Säugetier-DNA,
um die Kodiersequenzen für
neue sekretierte Proteine zu identifizieren. Beispiele für Screening-Verfahren
und -Techniken werden in der Literatur be schrieben (siehe beispielsweise
Klein et al., Proc. Natl. Acad. Sci. 93, 7108-7113 (1996); US-Patent
Nr. 5.536.637)).
-
Membrangebundene
Proteine und Rezeptoren können
wichtige Rollen bei unter anderem der Bildung, Differenzierung und
Aufrechterhaltung mehrzelliger Organismen spielen. Die Bestimmung
zahlreicher einzelner Zellen, z.B. zu Proliferation, Migration,
Differenzierung oder Wechselwirkung mit anderen Zellen, wird typischerweise
durch Informationen gesteuert, die von anderen Zellen und/oder der
unmittelbaren Umgebung erhalten werden. Diese Informationen werden
oft mittels sekretierter Polypeptide (beispielsweise mitogener Faktoren, Überlebensfaktoren,
zytotoxischer Faktoren, Differenzierungsfaktoren, Neuropeptide und
Hormone) übertragen,
die wiederum von verschiedenen Zellrezeptoren oder membrangebundenen
Proteinen empfangen und interpretiert werden. Solche membrangebundenen
Proteine und Zellrezeptoren umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
Cytokinrezeptoren, Rezeptorkinasen, Rezeptorphosphatasen, Rezeptoren,
die in Zell-Zell-Wechselwirkungen eingebunden sind, und zelluläre Adhäsinmoleküle wie Selektine
und Integrine. Die Übertragung
von Signalen, die Zellwachstum und -differenzierung regulieren,
wird teilweise durch Phosphorylierung verschiedener Zellproteine
reguliert. Proteintyrosinkinasen, Enzyme, die diesen Vorgang katalysieren, können auch
als Wachstumsfaktorrezeptoren wirken. Beispiele umfassen Fibroblastenwachstumsfaktor-Rezeptor
und Nervenwachstumsfaktor-Rezeptor.
-
Membrangebundene
Proteine und Rezeptormoleküle
haben verschiedene gewerbliche Anwendungen, einschließlich jener
als Pharmazeutika und Diagnostika. Rezeptor-Immunadhäsine beispielsweise
können
als Therapeutika zur Regulierung von Rezeptor-Liganden-Wechselwirkungen
verwendet werden. Die membrangebundenen Proteine können auch
zum Screenen möglicher
Peptid- oder niedermolekularer Inhibitoren der relevanten Rezeptor/Liganden-Wechselwirkung
verwendet werden.
-
Sowohl
in der Industrie als auch in der Forschung werden Anstrengungen
unternommen, um neue, native rezeptor- oder membrangebundene Proteine
zu identifizieren. Zahlreiche Bemühungen konzentrieren sich auf
das Screenen von Bibliotheken re kombinanter Säugetier-DNA, um die Kodiersequenzen
für neue
rezeptor- oder membrangebundenen Proteine zu identifizieren.
-
PRO1186
-
Protein
A aus dem Gift der Dendroaspis polylepis (schwarze Mamba) umfasst
81 Aminosäuren
einschließlich
zehn Halb-Cysteinresten. Gifte sind einerseits als Waffen im Krieg
von Interesse, andererseits zur Verwendung in Tests, um Mittel zu
bestimmen, die Wirkungen des tierischen Gifts oder eines ähnlichen
Gifts umkehren oder hemmen. Das Gift der schwarzen Mamba wird in
Int. J. Biochem. 17(6), 695-699 (1985), und von Joubert & Styrdom, Hoppe
Seylers Z. Physiol. Chem. 361(12), 1787-1794 (1980), näher beschrieben.
-
Die
Erfinder beschreiben hierin die Identifikation und Charakterisierung
neuer Polypeptide mit Homologie zu Schlangengift-Protein A, hierin
bezeichnet als PRO1186-Polypeptide.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
PRO1186
-
Ein
cDNA-Klon (DNA 60621-1516) wurde identifiziert, der für ein neues
Polypeptid mit Sequenzidentität
mit Gift-Protein A kodiert und in der vorliegenden Anmeldung als "PRO1186" bezeichnet wird.
-
In
einer Ausführungsform,
wie in den Ansprüchen
definiert, stellt die Erfindung ein isoliertes Nucleinsäuremolekül bereit,
das DNA umfasst, die für
ein PRO1186-Polypeptid kodiert.
-
In
einem Aspekt, wie in den Ansprüchen
definiert, umfasst die isolierte Nucleinsäure DNA mit zumindest 80 %
Sequenzidentität,
vorzugsweise zumindest 85 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
90 % Sequenzidentität,
am meisten bevorzugt zumindest 95 % Sequenzidentität mit (a)
der DNA-Sequenz aus 1 (Seq.-ID Nr. 3), die für ein PRO1186-Polypeptid
mit der Sequenz an Aminosäureresten
von 20 bis 105 (Grenzen eingeschlossen) aus 2 (Seq.-ID
Nr. 4) kodiert, oder (b) dem Komplement des DNA-Moleküls von (a).
-
In
einem weiteren Aspekt betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes
Nucleinsäuremolekül, das die menschliche
Protein-cDNA mit der ATCC-Hinterlegungs-Nr. 203091 (DNA60621-1516)
umfasst.
-
In
wiederum einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein isoliertes
Nucleinsäuremolekül, das (a) DNA,
die für
ein Polypeptid mit zumindest etwa 80 % Sequenzidentität, vorzugsweise
zumindest etwa 85 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
etwa 90 % Sequenzidentität,
am meisten bevorzugt zumindest etwa 95 % Sequenzidentität mit der
Sequenz der Aminosäurereste
von etwa 20 bis etwa 105 (Grenzen eingeschlossen) aus 2 (Seq.-ID
Nr. 4) kodiert, oder (b) das Komplement der DNA aus (a) umfasst.
-
In
einer anderen Ausführungsform,
wie in den Ansprüchen
definiert, stellt die Erfindung isoliertes PRO1186-Polypeptid bereit.
-
In
einem spezifischen Aspekt, wie in den Ansprüchen definiert, stellt die
Erfindung isoliertes Nativsequenz-PRO1186-Polypeptid bereit, das
in einer Ausführungsform
eine Aminosäuresequenz
einbindet, die die Reste 20 bis 105 aus 2 (Seq.-ID
Nr. 4) umfasst.
-
In
einem anderen Aspekt, wie in den Ansprüchen definiert, betrifft die
Erfindung ein isoliertes PRO1186-Polypeptid, das eine Aminosäuresequenz
mit zumindest etwa 80 % Sequenzidentität, vorzugsweise zumindest etwa
85 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest etwa 90 % Sequenzidentität, am meisten bevorzugt
zumindest etwa 95 % Sequenzidentität, mit der Sequenz der Aminosäurereste
20 bis etwa 105 (Grenzen eingeschlossen) aus 2 (Seq.-ID
Nr. 4) umfasst.
-
In
wiederum einem anderen Aspekt betrifft die Erfindung ein isoliertes
PRO1186-Polypeptid,
das die Sequenz der Aminosäurereste
20 bis etwa 105 (Grenzen eingeschlossen) aus 2 (Seq.-ID
Nr. 4) umfasst.
-
Zusätzliche
Ausführungsformen
-
In
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung stellt die Erfindung Vektoren bereit,
die DNA umfassen, die für
die vorangehend oder nachstehend beschriebenen Polypeptide kodiert.
Eine Wirtszelle, die einen dieser Vektoren umfasst, wird auch bereitgestellt.
Die Wirtszellen können
beispielsweise CHO-Zellen, E. coli oder Hefe sein. Ein Verfahren
zur Herstellung eines der vorangehend oder nachstehend beschriebenen Polypeptide
wird weiters bereitgestellt und umfasst das Kultivieren von Wirtszellen
unter Bedingungen, die zur Expression des gewünschten Polypeptids und zur
Gewinnung des gewünschten
Polypeptids aus der Zellkultur geeignet sind.
-
In
anderen Ausführungsformen
stellt die Erfindung Moleküle
bereit, die jedes beliebige der vorangehend oder nachstehend beschriebenen
Polypeptide, fusioniert an ein heterologes Polypeptid oder eine
Aminosäuresequenz,
umfassen. Ein Beispiel für
solch ein chimäres
Molekül
umfasst jedes beliebige der vorangehend oder nachstehend beschriebenen
Polypeptide, fusioniert an eine Epitop-Tag-Sequenz oder eine Fc-Region
eines Immunglobulins.
-
In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung einen Antikörper
bereit, der sich spezifisch an jedes beliebige der vorangehend oder
nachstehend beschriebenen Polypeptide bindet. Gegebenenfalls ist
der Antikörper
ein monoklonaler Antikörper.
-
In
anderen Ausführungsformen
stellt die Erfindung ein isoliertes Nucleinsäuremolekül bereit, das eine Nucleotidsequenz
umfasst, die für
ein PRO-Polypeptid kodiert.
-
In
anderen Aspekten umfasst das isolierte Nucleinsäuremolekül eine Nucleotidsequenz mit
zumindest 80 % Sequenzidentität,
vorzugsweise 81 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 82 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest 83
% Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 84 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
85 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 86 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
87 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 88 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
89 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 90 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
91 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 92 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
93 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 94 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
95 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 96 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
97 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 98 % Sequenzidentität und noch bevorzugter zumindest
99 % Sequenzidentität,
mit (a) einem DNA-Molekül,
das die Kodiersequenz einer PRO-Polypeptid-cDNA voller Länge wie
hierin geoffenbart oder die Kodiersequenz eines Pro-Polypeptids
voller Länge,
dem das Signalpeptid fehlt, wie hierin geoffenbart, aufweist, oder
(b) dem Komplement des DNA-Moleküls
(a).
-
In
einer anderen Ausführungsform
stellt die Erfindung isoliertes PRO-Polypeptid bereit, für das eine beliebige
der hierin zuvor definierten, isolierten Nucleinsäuresequenzen
kodiert.
-
In
einem bestimmten Aspekt betrifft die Erfindung ein isoliertes PRO-Polypeptid,
das eine Aminosäuresequenz
mit zumindest 80 % Sequenzidentität, vorzugsweise 81 % Sequenzidentität, noch
bevorzugter zumindest 82 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
83 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 84 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
85 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 86 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
87 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 88 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
89 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 90 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
91 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 92 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
93 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 94 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
95 Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 96 % Sequenzidentität, noch bevor zugter zumindest
97 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 98 % Sequenzidentität und noch bevorzugter zumindest
99 % Sequenzidentität,
mit einem PRO-Polypeptid, das eine Aminosäuresequenz voller Länge wie
hierin geoffenbart oder eine Aminosäuresequenz voller Länge, der
das Signalpeptid fehlt, wie hierin geoffenbart, aufweist, umfasst.
-
In
einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung ein isoliertes PRO-Polypeptid,
das eine Aminosäuresequenz
mit zumindest 80 % Sequenzidentität, vorzugsweise 81 Sequenzidentität, noch
bevorzugter zumindest 82 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
83 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 84 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
85 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 86 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
87 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 88 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
89 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 90 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
91 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 92 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
93 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 94 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
95 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 96 % Sequenzidentität, noch bevorzugter zumindest
97 % Sequenzidentität,
noch bevorzugter zumindest 98 % Sequenzidentität und noch bevorzugter zumindest
99 % Sequenzidentität,
mit einer Aminosäuresequenz,
für die die
bei ATCC hinterlegte menschliche Protein-cDNA kodiert, wie hierin
geoffenbart, umfasst.
-
In
einem spezifischen Aspekt stellt die Erfindung ein isoliertes PRO-Polypeptid
ohne die N-terminale Signalsequenz und/oder das Anfangs-Methionin
bereit, für
das eine Nucleotidsequenz kodiert, die für solch eine Aminosäuresequenz
wie hierin zuvor beschrieben kodiert. Verfahren zur Herstellung
desselben werden ebenfalls hierin beschrieben, worin diese Verfahren
das Kultivieren einer Wirtszelle, die einen Vektor umfasst, der
das geeignete kodierende Nucleinsäuremolekül umfasst, unter Bedingungen,
die zur Expression des PRO-Polypeptids geeignet sind, und die Gewinnung
des PRO-Polypeptids aus der Zellkultur umfasst.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 zeigt
eine Nucleotidsequenz (Seq.-ID Nr. 3) einer nativen Sequenz PRO1186
(UNQ60-cDNA), worin Seq.-ID Nr. 3 ein Klon ist, der hierin als "DNA 60621-1516" bezeichnet wird.
-
2 zeigt
die von der in 1 gezeigten Kodiersequenz der
Seq.-ID Nr. 3 abgeleitete Aminosäuresequenz
(Seq.-ID Nr. 4).
-
DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
-
I. Definitionen
-
Die
Bezeichnungen "PRO-Polypeptid" und "PRO", wie hierin verwendet
und wenn auf sie unmittelbar eine Zahlenbezeichnung folgt, beziehen
sich auf verschiedene Polypeptide, worin sich die vollständige Bezeichnung
(d.h. PRO/Zahl) auf spezifische Polypeptidsequenzen wie hierin beschrieben
bezieht. Die Bezeichnungen "PRO/Zahl-Polypeptid" und "PRO/Zahl", worin für die Bezeichnung "Zahl" eine tatsächliche
numerische Bezeichnung wie hierin verwendet eingesetzt wird, umfassen
Nativsequenz-Polypeptide und Polypeptidvarianten (die hierin noch
näher definiert
werden). Die hierin beschriebenen PRO-Polypeptide können aus zahlreichen
verschiedenen Quellen, wie beispielsweise aus menschlichen Gewebetypen
oder aus einer anderen Quelle, isoliert oder mittels Rekombinations-
oder Syntheseverfahren hergestellt werden.
-
Ein "Nativsequenz-PRO-Polypeptid" umfasst ein Polypeptid,
das dieselbe Aminosäuresequenz
wie das entsprechende PRO-Polypeptid, das aus einer natürlichen
Quelle stammt, aufweist. Solche Nativsequenz-PRO-Polypeptide können aus
der Natur isoliert oder können
durch Rekombinations- oder Synthesemittel hergestellt werden. Die
Bezeichnung "Nativsequenz-PRO-Polypeptid" umfasst insbesondere
natür lich
vorkommende, trunkierte oder sekretierte Formen des spezifischen
PRO-Polypeptids (z.B. eine Sequenz einer extrazellulären Domäne), natürlich vorkommende
Variantenformen (z.B. alternativ gespleißte Formen) und natürlich vorkommende
Allelvarianten des Polypeptids. In verschiedenen Ausführungsformen
der Erfindung ist die Nativsequenz PRO1186 eine Volllängen- oder
reife Nativsequenz PRO1186, die die Aminosäuren 1 oder 20 bis 105 aus 2 (Seq.-ID
Nr. 4) umfasst.
-
Start-
und Stopp-Codons sind in den Figuren fettgedruckt und unterstrichen
gezeigt.
-
"PRO-Polypeptidvariante" bezeichnet ein aktives
PRO-Polypeptid, wie vorangehend oder nachstehend definiert, mit
zumindest 80 % Sequenzidentität
mit der Volllängen-Nativsequenz-PRO-Polypeptidsequenz
wie hierin geoffenbart oder die Volllängen-Nativsequenz-PRO-Polypeptidsequenz,
der das Signalpeptid fehlt, wie hierin geoffenbart. Solche PRO-Polypeptidvarianten
umfassen beispielsweise PRO-Polypeptide, in denen ein oder mehrere
Aminosäurereste,
am N- oder C-Terminus der nativen Volllängen-Aminosäuresequenz, zugesetzt oder
deletiert sind. Üblicherweise
weist eine PRO-Polypeptidvariante zumindest 80 % Aminosäuresequenz-Identität, vorzugsweise
zumindest 81 % Aminosäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 82 % Aminosäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 83 % Aminosäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 84 % Aminosäuresequenz-Identität, noch bevorzugter zumindest
85 % Aminosäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 86 % Aminosäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 87 % Aminosäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 88 % Aminosäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 89 % Aminosäuresequenz-Identität, noch bevorzugter zumindest
90 % Aminosäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 91 % Aminosäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 92 % Aminosäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 93 % Aminosäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 94 % Aminosäuresequenz-Identität, noch bevorzugter zumindest
95 % Aminosäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 96 % Aminosäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 97 % Aminosäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 98 % Aminosäuresequenz-Identität und noch
bevorzugter zumindest 99 % Aminosäuresequenz- Identität mit der Aminosäuresequenz
der nativen Volllängen-Aminosäuresequenz
wie hierin geoffenbart auf. Üblicherweise
weisen variable PRO-Polypeptide zumindest eine Länge von 70 Aminosäuren, häufiger zumindest
von 80 Aminosäuren,
noch häufiger
zumindest von 90 Aminosäuren,
noch häufiger
zumindest von 100 Aminosäuren
auf.
-
"Prozentuelle (%)
Aminosäuresequenz-Identität" in Bezug auf die
hierin identifizierten PRO-Polypeptidsequenzen ist definiert als
der Prozentsatz an Aminosäureresten
in einer Kandidaten-Sequenz, die mit den Aminosäureresten in der spezifischen
PRO-Polypeptidsequenz,
nach Abgleichen der Sequenzen und Einführen von Gaps, sofern erforderlich,
um die maximale prozentuelle Sequenzidentität zu erlangen; und ohne Berücksichtigung
jeglicher konservativer Substitutionen als Teil der Sequenzidentität, identisch
sind. Abgleich zu Zwecken der Bestimmung der prozentuellen Aminosäuresequenz-Identität kann auf
verschiedene Weisen erreicht werden, die Fachleuten bekannt sind,
beispielsweise unter Verwendung von öffentlich zugänglicher Computer-Software
wie der BLAST-, BLAST-2-, ALIGN- oder Megalign- (DNA-STAR) Software. Fachleute können geeignete
Parameter zur Messung des Abgleichs bestimmen, einschließlich jeglicher
Algorithmen, die erforderlich sind, um maximalen Abgleich über die
volle Länge
der zu vergleichenden Sequenzen zu erzielen. Für die Zwecke hierin jedoch
werden %-Aminosäuresequenz-Identitätswerte
unter Verwendung des WU-BLAST-2-Computerprogramms (Altschul et al.,
Methods in Enzymology 266, 460-480 (1996)) berechnet. Die meisten
der WU-BLAST-2-Suchparameter sind auf Standardwerte eingestellt.
Jene, die nicht auf Standardwerte eingestellt sind, d.h. einstellbare
Parameter, werden mit den folgenden Werten eingestellt: "overlap span" = 1, "overlap fraction" = 0,125, "word threshold (T)" = 11 und "scoring matrix" = BLOSUM 62. Für die vorliegenden
Zwecke wird ein %-Aminosäuresequenz-Identitätswert mittels
Dividieren (a) der Anzahl an übereinstimmenden
identischen Aminosäureresten
zwischen der vom nativen PRO-Polypeptid abgeleiteten Aminosäuresequenz
des PRO-Polypeptids von Interesse, und der Vergleichs-Aminosäuresequenz
von Interesse (d.h. der Sequenz, mit der das PRO-Polypeptid von
Interesse verglichen wird, die eine PRO-Polypeptidvariante sein
kann), wie sie durch WU-BLAST-2 bestimmt wird, durch (b) die Gesamtzahl
an Aminosäureresten
des PRO-Polypeptids von Interesse bestimmt.
-
"PRO-Polynucleotid-Variante" oder "PRO-Nucleinsäuresequenz-Variante" bezeichnet ein Nucleinsäuremolekül, das für ein aktives
PRO-Polypeptid wie nachstehend definiert kodiert und das zumindest
80 % Nucleinsäuresequenz-Identität mit einer
Nucleinsäuresequenz
aufweist, die für
eine Volllängen-Nativsequenz-PRO-Polypeptidsequenz
wie hierin geoffenbart oder eine Volllängen-Nativsequenz-PRO-Polypeptidsequenz,
der das Signalpeptid wie hierin geoffenbart fehlt, kodiert. Üblicherweise
weist eine PRO-Polynucleotid-Variante zumindest 80 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 81 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 82 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 83 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 84 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 85 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 86 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 87 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 88 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 89 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 90 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch bevorzugter zumindest
91 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 92 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 93 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 94 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 95 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 96 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 97 % Nucleinsäuresequenz-Identität, noch
bevorzugter zumindest 98 % Nucleinsäuresequenz-Identität und noch
bevorzugter zumindest 99 % Nucleinsäuresequenz-Identität mit der
Nucleinsäuresequenz
auf, die für
die Volllängen-Nativsequenz-PRO-Polypeptidsequenz
wie hierin geoffenbart oder die Volllängen-Nativsequenz-PRO-Polypeptidsequenz,
der das Signalpeptid fehlt, wie hierin geoffenbart, kodiert. Varianten
umfassen nicht die native Nucleotidsequenz.
-
Üblicherweise
sind PRO-Polynucleotid-Varianten zumindest 210 Nucleotide, häufiger zumindest
240 Nucleotide, noch häufiger
zumindest 270 Nucleotide, noch häufiger
zumindest 300 Nucleotide, lang.
-
"Prozentuelle (%)
Nucleinsäuresequenz-Identität" in Bezug auf die
hierin identifizierten, kodierenden PRO-Nucleinsäuresequenzen ist definiert
als der Prozentsatz an Nucleotiden in einer Kandidaten-Sequenz, die
mit den Nucleotiden in der PRO-Nucleinsäuresequenz von Interesse, nach
Abgleichen der Sequenzen und Einführen von Gaps, sofern erforderlich,
um die maximale prozentuelle Sequenzidentität zu erzielen, identisch sind.
Abgleich zu Zwecken der Bestimmung der prozentuellen Nucleinsäuresequenz-Identität kann auf
verschiedene Weisen erreicht werden, die Fachleuten bekannt sind,
beispielsweise unter Verwendung von öffentlich zugänglicher
Computer-Software wie der BLAST-, BLAST-2-, ALIGN- oder Megalign-
(DNA-STAR) Software.
Für die
Zwecke hierin jedoch werden %-Nucleinsäuresequenz-Identitätswerte unter Verwendung des WU-BLAST-2-Computerprogramms
(Altschul et al., Methods in Enzymology 266, 460-480 (1996)) berechnet. Die
meisten der WU-BLAST-2-Suchparameter
sind auf Standardwerte eingestellt. Jene, die nicht auf Standardwerte
eingestellt sind, d.h. einstellbare Parameter, werden mit den folgenden
Werten eingestellt: "overlap span" = 1, "overlap fraction" = 0,125, "word threshold (T)" = 11 und "scoring matrix" = BLOSUM62. Für die vorliegenden
Zwecke wird ein %-Nucleinsäuresequenz-Identitätswert mittels
Dividieren (a) der Anzahl an übereinstimmenden
identischen Nucleotide zwischen der Nucleinsäuresequenz des für PRO-Polypeptid
kodierenden Nucleinsäuremoleküls von Interesse
mit einer Sequenz, die von der für
Nativsequenz-PRO-Polypeptid kodierenden Nucleinsäure abgeleitet ist, und dem
Vergleichs-Nucleinsäuremolekül von Interesse
(d.h. der Sequenz, mit der das für
PRO-Polypeptid kodierende Nucleinsäuremolekül von Interesse verglichen
wird, die eine PRO-Polypeptidvariante sein kann), wie sie durch
WU-BLAST-2 bestimmt
wird, durch (b) die Gesamtzahl an Nucleotiden des für PRO-Polypeptid
kodierenden Nucleinsäuremoleküls von Interesse
bestimmt.
-
In
anderen Ausführungsformen
sind PRO-Polynucleotid-Varianten Nucleinsäuremoleküle, die für ein aktives PRO-Polypeptid
kodieren und die in der Lage sind, vor zugsweise unter stringenten
Hybridisierungs- und Waschbedingungen an Nucleotidsequenzen zu hybridisieren,
die für
ein PRO-Polypeptid voller Länge
wie hierin geoffenbart kodieren. PRO-Polypeptid-Varianten können jene
sein, für
die eine PRO-Polynucleotid-Variante
kodiert.
-
"Isoliert", sofern verwendet,
um die verschiedenen, hierin geoffenbarten Polypeptide zu beschreiben, beschreibt
ein Polypeptid, das aus einer Komponente aus seiner natürlichen
Umgebung identifiziert und getrennt und/oder gewonnen wurde. Verunreinigende
Komponenten aus seiner natürlichen
Umgebung sind Materialien, die typischerweise diagnostische oder
therapeutische Verwendungen für
das Polypeptid stören,
und können
Enzyme, Hormone und andere proteinhältige und nichtproteinhältige gelöste Stoffe
umfassen. In bevorzugten Ausführungsformen
wird das Polypeptid (1) bis zu einem Grad gereinigt, der ausreichend
ist, um zumindest 15 Reste von N-terminaler oder innerer Aminosäuresequenz
unter Verwendung eines Drehbechersequenzierers zu erhalten, oder
(2) bis zur Homogenität
durch SDS-PAGE unter nichtreduzierenden oder reduzierenden Bedingungen
unter Verwendung von Coomassieblau- oder, vorzugsweise, Silberfärbung gereinigt.
Isoliertes Polypeptid umfasst auch Polypeptid in situ innerhalb
rekombinanter Zellen, da zumindest eine Komponente der natürlichen
Umgebung des PRO-Polypeptids nicht vorhanden ist. Üblicherweise
wird das Polypeptid jedoch mittels zumindest eines Reinigungsschrittes
erhalten.
-
Eine "isolierte", für PRO-Polypeptid
kodierende Nucleinsäure
ist ein Nucleinsäuremolekül, das identifiziert
und von zumindest einem verunreinigenden Nucleinsäuremolekül getrennt
wurde, mit dem es gewöhnlich
in der natürlichen
Quelle der PRO-Polypeptid-Nucleinsäure assoziiert
ist. Ein isoliertes PRO-Polypeptid-Nucleinsäuremolekül unterscheidet sich in Form
oder Ausstattung von jenem, wie es in der Natur zu finden ist. Isolierte
PRO-Polypeptid-Nucleinsäuremoleküle unterscheiden
sich daher von dem spezifischen PRO-Polypeptid-Nucleinsäuremolekül, wie es
in natürlichen
Zellen vorliegt. Dennoch umfasst ein isoliertes PRO-Polypeptid-Nucleinsäuremolekül auch PRO-Polypeptid-Nucleinsäuremoleküle, die
in Zellen enthalten sind, die üblicherweise
das PRO-Polypeptid exprimieren, wenn beispielsweise das Nu cleinsäuremolekül an einer
chromosomalen Position liegt, die sich von jener der natürlichen
Zellen unterscheidet.
-
Die
Bezeichnung "Kontrollsequenzen" bezieht sich auf
DNA-Sequenzen, die für
die Expression einer operabel gebundenen Sequenz in einem bestimmten
Wirtsorganismus erforderlich sind. Die Kontrollsequenzen, die für Prokaryoten
geeignet sind, umfassen beispielsweise einen Promotor, gegebenenfalls
eine Operatorsequenz und eine Ribosom-Bindungsstelle. Eukaryotische
Zellen sind dafür
bekannt, Promotoren, Polyadenylierungssignale und Enhancer zu verwenden.
-
Nucleinsäure ist "operabel gebunden", wenn sie in eine
funktionelle Beziehung mit einer anderen Nucleinsäuresequenz
gesetzt wird. DNA für
eine Präsequenz
oder einen Sekretionsleader ist beispielsweise operabel an DNA für ein Polypeptid
gebunden, wenn sie als Präprotein
exprimiert wird, das an der Sekretion des Polypeptids beteiligt
ist; ein Promotor oder Enhancer ist operabel an eine Kodiersequenz
gebunden, wenn er die Transkription der Sequenz beeinflusst; oder
eine Ribosom-Bindungsstelle ist operabel an eine Kodiersequenz gebunden,
wenn sie so angeordnet ist, dass sie Translation erleichtert. Im
Allgemeinen bedeutet "operabel
gebunden", dass
die zu verbindenden DNA-Sequenzen zusammenhängend und, im Fall eines Sekretionsleaders,
zusammenhängend
und in Lesephase sind. Enhancer müssen jedoch nicht zusammenhängend sein.
Bindung erfolgt durch Ligation an passenden Restriktionsschnittstellen.
Sind solche Stellen nicht vorhanden, so werden die synthetischen
Oligonucleotid-Adaptoren oder -Linker gemäß der herkömmlichen Praxis verwendet.
-
Die
Bezeichnung "Antikörper" wird im weitesten
Sinn verwendet und umfasst insbesondere beispielsweise einzelne
monoklonale Anti-PRO-Antikörper
(einschließlich
Agonisten-, Antagonisten- und neutralisierende Antikörper), Anti-PRO-Antikörper-Zusammensetzungen
mit Polyepitopspezifität,
einkettige Anti-PRO-Antikörper
und Fragmente von Anti-PRO-Antikörpern
(siehe unten). Die Bezeichnung "monoklonaler Antikörper" wie hierin verwendet
bezieht sich auf einen Antikörper,
der aus einer Population von im Wesentlichen homogenen Antikörpern gewonnen
ist, d.h., dass die einzelnen, die Population bildenden Antikörper bis auf
mögliche,
natürlich
vorkommende Mutationen, die in geringem Ausmaß vorhanden sein können, identisch sind.
-
Die "Stringenz" von Hybridisierungsreaktionen
kann von Fachleuten leicht bestimmt werden und beruht im Allgemeinen
auf einer empirischen Berechnung, die von der Sondenlänge, der
Waschtemperatur und der Salzkonzentration abhängt. Im Allgemeinen erfordern
längere
Sonden höhere
Temperaturen für
korrekte Anellierung, während
kürzere
Sonden niedrigere Temperaturen benötigen. Hybridisierung hängt im Allgemeinen
von der Fähigkeit
denaturierter DNA ab, neuerlich zu anellieren, wenn komplementäre Stränge in einer Umgebung
unter ihrer Schmelztemperatur vorhanden sind. Je höher der
Grad an gewünschter
Homologie zwischen der Sonde und der hybridisierbaren Sequenz ist,
desto höher
ist die relative Temperatur, die verwendet werden kann. Daraus folgt,
dass höhere
relative Temperaturen dazu neigen würden, die Reaktionsbedingungen
stringenter zu gestalten, während
niedrigere Temperaturen diese Neigung weniger zeigen. Weitere Details und
Erklärungen
zu Stringenz von Hybridisierungsreaktionen sind in Ausubel et al.,
Current Protocols in Molecular Biology, Wiley Interscience Publishers
(1995), zu finden.
-
"Stringente Bedingungen" oder "hochstringente Bedingungen" wie hierin definiert
können
als jene identifiziert werden, die: (1) geringe Ionenstärke und
hohe Waschtemperatur verwenden, beispielsweise 0,015 M Natriumchlorid/0,0015
M Natriumcitrat/0,1 % Natriumdodecylsulfat bei 50 °C; (2) während der
Hybridisierung ein Denaturierungsmittel wie Formamid, beispielsweise
50 Vol.-% Formamid mit 0,1 % Rinderserumalbumin/0,1 % Ficoll/0,1
% Polyvinylpyrrolidon/50 mM Natriumphosphatpuffer bei pH 6,5 mit
750 mM Natriumchlorid, 75 mM Natriumcitrat bei 42 °C, verwenden;
oder (3) 50 % Formamid, 5 × SSC
(0,75 M NaCl, 0,075 M Natriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
6,8), 0,1 % Natriumpyrophosphat, 5 × Denhardt-Lösung, beschallte Lachssperma-DNA
(50 μg/ml),
0,1 % SDS und 10 % Dextransulfat bei 42 °C verwenden, mit Waschschritten bei
42 °C in
0,2 × SSC
(Natriumchlorid/Natriumcitrat) und 50 % Formamid bei 55 °C, gefolgt
von einem hochstringenten Waschschritt, bestehend aus 0,1 × SSC, das
EDTA enthält,
bei 55 °C.
-
"Mäßig stringente Bedingungen" können wie
in Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, New
York: Cold Spring Harbor Press (1989), beschrieben identifiziert
werden und umfassen die Verwendung von Waschlösung und Hybridisierungsbedingungen
(z.B. Temperatur, Ionenstärke
und %SDS), die weniger stringent sind als jene, die zuvor beschrieben
wurden. Ein Beispiel für
mäßig stringente
Bedingungen ist Übernacht-Inkubation
bei 37 °C
in einer Lösung,
die 20 % Formamid, 5 × SSC
(150 mM NaCl, 15 mM Trinatriumcitrat), 50 mM Natriumphosphat (pH
7,6), 5 × Denhardt-Lösung, 10
% Dextransulfat und 20 mg/ml denaturiert gescherte Lachssperma-DNA umfasst, gefolgt
von Waschen der Filter in 1 × SSC
bei etwa 37-50 °C. Fachleute
werden erkennen, wie Temperatur, Ionenstärke usw. nach Bedarf einzustellen
sind, um Faktoren wie z.B. Sondenlänge und dergleichen anzupassen.
-
Die
Bezeichnung "Epitop-markiert" wie hierin verwendet
bezieht sich auf ein chimäres
Polypeptid, das ein PRO-Polypeptid, fusioniert an ein "Tag-Polypeptid", umfasst. Das Tag-Polypeptid
weist genug Reste auf, um ein Epitop, gegen das ein Antikörper gebildet
werden kann, bereitzustellen, ist jedoch auch kurz genug, sodass
es die Aktivität
des Polypeptids, an das es fusioniert ist, nicht stört. Das
Tag-Polypeptid ist vorzugsweise auch durchwegs einmalig, sodass
der Antikörper
nicht nennenswert mit anderen Epitopen kreuzreagiert. Geeignete
Tag-Polypeptide weisen im Allgemeinen zumindest sechs Aminosäurereste
und üblicherweise
zwischen etwa 8 und 50 Aminosäurereste
(vorzugsweise zwischen 10 und 20 Aminosäurereste) auf.
-
Wie
hierin verwendet bezeichnet die Bezeichnung "Immunoadhäsin" Antikörper-ähnliche Moleküle, die
die Bindungsspezifität
eines heterologen Proteins (eines "Adhäsins") mit den Effektorfunktionen
von konstanten Immunglobulindomänen
kombinieren. Strukturell gesehen umfassen die Immunoadhäsine eine
Fusion einer Aminosäuresequenz
mit der gewünschten
Bindungsspezifität,
die sich von jener der Antigen-Erkennungs- und -Bindungsstelle eines
Antikörpers
unterscheidet (d.h., "heterolog" ist), und einer
konstanten Immunglobulindomänensequenz.
Der Adhäsin-Teil
eines Immunoadhäsinmoleküls ist typischerweise
eine zusammenhängende
Aminosäuresequenz,
die zumindest die Bindungsstelle eines Rezeptors oder eines Liganden
umfasst. Die konstante Immunglobulindomänensequenz im Immunoadhäsin kann
aus jedem beliebigen Immunglobulin, wie z.B. IgG-1-, IgG-2-, IgG-3-
oder IgG-4-Subtypen,
IgA (einschließlich
IgA-1 und IgA-2), IgE, IgD oder IgM, gewonnen werden.
-
"Aktiv" oder "Aktivität" für die vorliegenden
Zwecke bezieht sich auf Form(en) eines PRO-Polypeptids, die eine
biologische und/oder immunologische Aktivität von nativem oder natürlich vorkommendem
PRO beibehalten, worin sich "biologische" Aktivität auf eine
biologische Funktion (entweder Inhibitions- oder Stimulationsfunktion),
hervorgerufen durch ein natives oder natürlich vorkommendes PRO, die
nicht die Fähigkeit
ist, die Produktion eines Antikörpers
gegen ein antigenes Epitop zu induzieren, über die ein natives oder natürlich vorkommendes
PRO verfügt,
und eine "immunologische" Aktivität bezieht
sich auf die Fähigkeit,
die Produktion eines Antikörpers
gegen ein antigenes Epitop zu induzieren, über die ein natives oder natürlich vorkommendes
PRO verfügt.
-
Die
Bezeichnung "Antagonist" wird im weitesten
Sinn verwendet und umfasst jedes beliebige Molekül, das eine biologische Aktivität eines
hierin geoffenbarten, nativen PRO-Polypeptids teilweise oder vollständig blockiert,
inhibiert oder neutralisiert. Auf eine ähnliche Weise wird die Bezeichnung "Agonist" im weitesten Sinn verwendet
und umfasst jedes beliebige Molekül, das eine biologische Aktivität eines
hierin geoffenbarten, nativen PRO-Polypeptids nachahmt. Geeignete
Agonisten- oder Antagonisten-Moleküle umfassen spezifisch Agonisten-
oder Antagonisten-Antikörper
oder Antikörperfragmente,
Fragmente oder Aminosäuresequenz-Varianten
von nativem PRO-Polypeptid, Peptide, kleine organische Moleküle usw.
Verfahren zur Identifikation von Agonisten oder Antagonisten von
einem PRO-Polypeptid können
das Kontaktieren eines PRO-Polypeptids mit einem Kandidaten-Agonisten-
oder -Antagonisten-Molekül
und das Messen einer nachweisbaren Veränderung einer oder mehrerer
biologischer Aktivitäten,
die normalerweise mit dem PRO-Polypeptid assoziiert werden, umfassen.
-
"Behandlung" bezieht sich sowohl
auf therapeutische Behandlung als auch prophylaktische oder präventive
Maßnahmen,
worin das Ziel ist, das pathologische Leiden oder die pathologische
Störung,
auf das bzw. die abgezielt wird, zu unterbinden oder zu verlangsamen
(abzuschwächen).
Jene, die einer Behandlung bedürfen,
umfassen jene, die bereits erkrankt sind, wie auch jene, die geneigt
sind, diese Störung
zu entwickeln, oder jene, bei denen es die Störung zu unterbinden gilt.
-
"Chronische" Verabreichung bezieht
sich auf die Verabreichung des Agens/der Agenzien auf kontinuierliche
Weise im Gegensatz zur akuten Verabreichung, um die anfängliche
therapeutische Wirkung (Aktivität) innerhalb
einer längeren
Zeitspanne aufrechtzuerhalten. "Aussetzende" Verabreichung ist
eine Behandlung, die nicht kontinuierlich ohne Unterbrechung erfolgt,
sondern eher zyklisch organisiert ist.
-
"Säugetier" für
die Zwecke der Behandlung bezieht sich auf jegliches Tier, das als
ein Säugetier
klassifiziert ist, einschließlich
Menschen, Haus- und Zuchttiere und Zoo-, Sport- oder Kleintiere,
wie z.B. Hunde, Katzen, Rinder, Pferde, Schafe, Schweine, Ziegen,
Kaninchen usw. Vorzugsweise ist das Säugetier ein Mensch.
-
Verabreichung "in Kombination mit" einem oder mehreren
therapeutischen Mitteln umfasst gleichzeitige (parallele) und aufeinanderfolgende
Verabreichung in jeder beliebigen Reihenfolge.
-
"Träger" wie hierin verwendet
umfassen pharmazeutisch annehmbare Träger, Arzneimittelträger oder Stabilisatoren,
die gegenüber
der Zelle oder dem Säugetier,
das dieser Substanz ausgesetzt wird, bei den verwendeten Dosierungen
und Konzentrationen nicht toxisch sind. Häufig ist der physiologisch
annehmbare Träger
eine wässrige,
pH-gepufferte Lösung.
Beispiele für
physiologisch annehmbare Träger
umfassen Puffer wie z.B. Phosphat, Citrat und andere organische
Säuren;
Antioxidanzien einschließlich
Ascorbinsäure;
niedermolekulare Polypeptide (mit weniger als 10 Resten); Proteine,
wie z.B. Serumalbumin, Gelatine oder Immunglobuline; hydrophile
Polymere wie z.B. Polyvinylpyrrolidon; Aminosäuren wie z.B. Glycin, Glutamin,
Asparagin, Arginin oder Lysin; Monosaccharide, Disaccharide und
andere Kohlenhydrate einschließlich
Glucose, Mannose oder Dextrine; Chelatbildner wie z.B. EDTA; Zuckeralkohole
wie z.B. Mannit oder Sorbit; salzbildende Gegenionen wie z.B. Na trium;
und/oder nichtionische Tenside wie z.B. TWEENTM,
Polyethylenglykol (PEG) und PLURONICSTM.
-
"Antikörperfragmente" umfassen einen Teil
eines intakten Antikörpers,
vorzugsweise der Antigen-Bindungs- oder variablen Region des intakten
Antikörpers.
Beispiele für
Antikörperfragmente
umfassen Fab, Fab', F(ab')2 und
Fv-Fragmente; Diabodies, unverzweigte Diabodies (Zapta et al., Protein
Eng. 8(10), 1057-1062 (1995)); einkettige Antikörpermoleküle; und multispezifische Antikörper, gebildet
aus Antikörperfragmenten.
-
Papain-Verdau
von Antikörpern
bringt zwei identische Antigen-Bindungsfragmente, die als "Fab"-Fragmente bezeichnet
werden, jedes mit einer einzelnen Antigen-Bindungsstelle, und ein
restliches "Fc"-Fragment hervor,
eine Bezeichnung, die die Fähigkeit,
leicht zu kristallisieren, anzeigt. Pepsinbehandlung ergibt ein
F(ab')2-Fragment,
das zwei Antigen-Kombinationsstellen aufweist und stets zur Vernetzung
von Antigen in der Lage ist.
-
"Fv" ist das minimale
Antikörperfragment,
das eine vollständige
Antigen-Erkennungs- und
-Bindungsstelle aufweist. Diese Region besteht aus einem Dimer aus
einer variablen Schwerketten- und einer variablen Leichtkettendomäne in enger,
nichtkovalenter Verbindung. In dieser Konfiguration wechselwirken
die drei CDRs jeder variablen Domäne, um eine Antigen-Bindungsstelle
an der Oberfläche
des VH-VL-Dimers zu definieren. Zusammen verleihen die sechs CDRs
dem Antikörper
Antigen-Bindungsspezifität.
Jede einzelne variable Domäne
(oder Hälfte
eines Fv, die nur drei für
ein Antigen spezifische CDRs aufweist) verfügt jedoch über die Fähigkeit, Antigen zu erkennen
und zu binden, wenn auch mit einer geringeren Affinität als die
vollständige
Bindungsstelle.
-
Das
Fab-Fragment enthält
auch die konstante Domäne
der Leichtkette und die erste konstante Domäne (CH1) der Schwerkette. Fab-Fragmente
unterscheiden sich von Fab'-Fragmenten
durch den Zusatz einiger weniger Reste am Carboxy-Terminus der Schwerketten-CH1-Domäne, einschließlich eines
oder mehrerer Cysteine aus der Antikörper-Gelenksregion. Fab'-SH ist hierin die
Bezeichnung für
Fab', in dem der/die
Cysteinrest(e) der konstanten Domänen eine freie Thiolgruppe
trägt/tragen.
F(ab')2-Antikörperfragmente
wurden ursprünglich
als Paare von Fab'-Fragmenten
gebildet, die Gelenkcysteine zwischen sich aufweisen. Andere chemische
Bindungen von Antikörperfragmenten
sind auch bekannt.
-
Die "Leichtketten" von Antikörpern (Immunglobuline)
aus jeder beliebigen Wirbeltierspezies können auf Grundlage der Aminosäuresequenzen
ihrer konstanten Domänen
einem von zwei eindeutig unterschiedlichen Typen zugeordnet werden,
die als kappa und lambda bezeichnet werden.
-
Je
nach der Aminosäuresequenz
der konstanten Domäne
ihrer Schwerketten können
Immunglobuline unterschiedlichen Klassen zugeordnet werden. Es gibt
fünf Hauptklassen
von Immunglobulinen: IgA, IgD, IgE, IgG und IgM, und mehrere davon
können
weiter in Unterklassen (Isotypen) aufgeteilt werden, z.B. IgG1,
IgG2, IgG3, IgG4, IgA und IgA2.
-
"Einkettige Fv"- oder "sFv"-Antikörperfragmente
umfassen die VH- und VL-Domänen
von Antikörper, worin
diese Domänen
in einer einzigen Polypeptidkette vorhanden sind. Vorzugsweise umfasst
das Fv-Polypeptid weiters einen Polypeptidlinker zwischen den VH-
und VL-Domänen,
der es ermöglicht,
dass sFv die gewünschte
Struktur für
Antigenbindung bildet. Ein Überblick
zu sFv ist in Pluckthun, The Pharmacology of Monoclonal Antibodies,
Bd. 113, Rosenburg & Moore
(Hrsg.), Springer-Verlag, New York, S. 269-315 (1994), zu finden.
-
Die
Bezeichnung "Diabodies" bezieht sich auf
kleine Antikörperfragmente
mit zwei Antigen-Bindungsstellen, worin diese Fragmente eine variable
Schwerketten-Domäne
(VH), verbunden mit einer variablen Leichtketten-Domäne (VL)
in derselben Polypeptidkette (VH-VL) umfassen. Durch die Verwendung
eines Linkers, der zu kurz ist, um Paarungsbildung zwischen den
zwei Domänen
an derselben Kette zu ermöglichen, werden
die Domänen
gezwungen, sich mit den komplementären Domänen einer anderen Kette zu
paaren und zwei Antigen-Bindungsstellen zu bilden. Diabo dies werden
noch ausführlicher
beispielsweise in der
EP 404.097 ;
der WO 93/11161; und in Hollinger et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 90, 6444-6448 (1993), beschrieben.
-
Ein "isolierter" Antikörper ist
einer, der aus einer Komponente aus seiner natürlichen Umgebung identifiziert
und getrennt und/oder gewonnen wurde. Verunreinigende Komponenten
aus seiner natürlichen
Umgebung sind Materialien, die diagnostische oder therapeutische
Verwendungen für
das Polypeptid stören
würden, und
können
Enzyme, Hormone und andere proteinhältige und nichtproteinhältige gelöste Stoffe
umfassen. In bevorzugten Ausführungsformen
wird das Polypeptid (1) zu mehr als 95 Gew.-% von Antikörper, bestimmt durch
das Lowry-Verfahren, und am meisten bevorzugt zu mehr als 99 Gew.-%,
gereinigt, (2) zu einem Grad gereinigt, der ausreichend ist, um
zumindest 15 Reste von N-terminaler oder innerer Aminosäuresequenz
unter Verwendung eines Drehbechersequenzierers zu erhalten, oder
(2) bis zur Homogenität
durch SDS-PAGE unter nicht-reduzierenden oder reduzierenden Bedingungen
unter Verwendung von Coomassieblau- oder, vorzugsweise, Silberfärbung gereinigt.
Isolierter Antikörper
umfasst den Antikörper
in situ innerhalb rekombinanter Zellen, da zumindest eine Komponente
der natürlichen
Umgebung des Antikörpers
nicht vorhanden ist. Üblicherweise
wird isolierter Antikörper
jedoch mittels zumindest eines Reinigungsschritts gebildet.
-
Die
Bezeichnung "Markierung" wie hierin verwendet
bezieht sich auf eine nachweisbare Verbindung oder Zusammensetzung,
die direkt oder indirekt an den Antikörper konjugiert ist, um einen "markierten" Antikörper zu
bilden. Die Markierung kann durch sich selbst nachweisbar sein (z.B.
Radioisotopen-Markierung oder Fluoreszenzmarkierung) oder kann,
im Fall einer enzymatischen Markierung, eine chemische Veränderung
einer Substratverbindung oder -zusammensetzung, die nachweisbar
ist, katalysieren.
-
Unter "Festphase" wird eine nicht-wässrige Matrix
verstanden, an die der Antikörper
der vorliegenden Erfindung anhaften kann. Beispiele für Festphasen,
die in dieser Definition enthalten sind, umfassen jene, die teilweise
oder vollständig
aus Glas (z.B.
-
Controlled
Pore Glass), Polysacchariden (z.B. Agarose), Polyacrylamiden, Polystyrol,
Polyvinylalkohol und Siliconen gebildet sind. In bestimmten Ausführungsformen,
je nach Zusammenhang, kann die Festphase den Well einer Testplatte
umfassen; in anderen Ausführungsformen
ist sie eine Reinigungssäule
(z.B. eine Affinitätschromatographiesäule). Diese
Bezeichnung umfasst auch eine diskontinuierliche Festphase einzelner Teilchen,
wie beispielsweise jene, die im US-Patent Nr. 4.275.149 beschrieben
wird.
-
Ein "Liposom" ist ein kleines
Vehikel, zusammengesetzt aus verschiedenen Typen von Lipiden, Phospholipiden
und/oder Tensid, die bzw. das zur Zufuhr eines Wirkstoffs (wie beispielsweise
eines PRO-Polypeptids oder eines Antikörpers hiergegen) zu einem Säugetier
nützlich
sind bzw. ist. Die Komponenten des Liposoms sind üblicherweise
in einer Doppelschichtkonformation angeordnet, ähnlich wie in der Lipidanordnung biologischer
Membranen.
-
Ein "kleines Molekül" ist hierin definiert
als eines, das ein Molekulargewicht von unter etwa 500 Da aufweist.
-
II. Zusammensetzungen
und Verfahren der Erfindung
-
Die
vorliegende Erfindung stellt neu identifizierte und isolierte Nucleotidsequenzen
bereit, die für
Polypeptide kodieren, die in der vorliegenden Anmeldung als PRO-Polypeptide bezeichnet
werden. Insbesondere wurden cDNAs, die für verschiedene PRO-Polypeptide
kodieren, identifiziert und isoliert, wie in den nachstehenden Beispielen
noch näher
beschrieben wird. Es gilt anzumerken, dass Proteinen, die in getrennten
Expressionsdurchgängen
gebildet wurden, unterschiedliche PRO-Zahlen zugeteilt wurden, doch
die UNQ-Zahl ist für
jede gegebene DNA und das kodierte Protein einmalig und wird nicht
verändert.
Zur einfachen Gestaltung werden in der vorliegenden Beschreibung
nun das Protein, für
das die hierin geoffenbarten Volllängen-Nativsequenz-Nucleinsäuremoleküle kodieren,
sowie alle weiteren nativen Homologe und Varianten, die unter die obige
Definition von PRO fallen, unabhängig
von ihrem Ursprung oder Herstellungsweise als "PRO/Zahl" bezeichnet.
-
Wie
in den nachstehenden Beispielen beschrieben, wurden verschiedene
cDNA-Klone bei der ATCC hinterlegt. Die tatsächlichen Nucleotidsequenzen
dieser Klone können
von Fachleuten leicht durch Sequenzieren des hinterlegten Klons
unter Verwendung von Routineverfahren nach dem Stand der Technik
bestimmt werden. Die vorhergesagte Aminosäuresequenz kann aus der Nucleotidsequenz
unter Einsatz von Fachwissen bestimmt werden. Für die hierin beschriebenen
PRO-Polypeptide und kodierenden Nucleinsäuren haben die Anmelder das
identifiziert, was unter Nutzung der zur Zeit verfügbaren Sequenzinformation
als der am besten identifizierbare Leseraster angesehen wird.
-
PRO1186-Polypeptide voller
Länge
-
Die
vorliegende Erfindung stellt neu identifizierte und isolierte Nucleotidsequenzen
bereit, die für
Polypeptide kodieren, die in der vorliegenden Erfindung als PRO1186
bezeichnet werden. Insbesondere wurde cDNA, die für ein PRO1186-Polypeptid
kodiert, identifiziert und isoliert, wie in den nachstehenden Beispielen noch
ausführlicher
geoffenbart wird.
-
Unter
Verwendung des Sequenzabgleich-Computerprogramms WU-BLAST2 wurde
erkannt, dass ein Volllängen-Nativsequenz-PRO1186
(gezeigt in 2 und Seq.-ID Nr. 4) Aminosäuresequenz-Identität mit Gift-Protein
A aus Dendroaspis-polylepispolylepis-Gift aufweist. Demgemäß wird nun
angenommen, dass das in der vorliegenden Anmeldung geoffenbarte
PRO1186 ein neu identifiziertes Element von Gift-Protein A ist und damit einen verwandten
Mechanismus aufweisen kann.
-
B. PRO-Varianten
-
Zusätzlich zu
den hierin beschriebenen Volllängen-Nativsequenz-PRO-Polypeptiden
wird erwogen, dass PRO-Varianten hergestellt werden können. PRO-Varianten
können
durch Einführen
geeigneter Nucleotidänderungen
in die PRO-DNA und/oder durch Synthese des gewünschten PRO-Polypeptids hergestellt
werden. Fachleuten wird bekannt sein, dass Aminosäureänderungen
posttranslationale Prozesse des PRO verändern können, wie beispielsweise die
Anzahl oder Position von Glykosylierungsstellen ändern oder die Membranverankerungs-Eigenschaften
verändern
können.
-
Variationen
im nativen Volllängensequenz-PRO
oder in verschiedenen Domänen
des hierin beschriebenen PRO können
unter Verwendung der Verfahren und Leitlinien für konservative und nicht-konservative Mutationen,
die beispielsweise im US-Patent Nr. 5.364.934 erläutert werden,
gebildet werden. Variationen können
eine Substitution, Deletion oder Insertion von einem oder mehreren
Codons, die für
das PRO kodieren, sein, was zu einer Änderung der Aminosäuresequenz
des PRO im Vergleich mit dem PRO nativer Sequenz führt. Gegebenenfalls
erfolgt die Variation durch Substitution von zumindest einer Aminosäure durch
eine andere Aminosäure
in einer oder mehreren der Domänen
des PRO. Anhaltspunkte zur Bestimmung, welcher Aminosäurerest
insertiert, substituiert oder deletiert werden kann, ohne die gewünschte Aktivität negativ
zu beeinflussen, können
durch Vergleichen der Sequenz des PRO mit jener bekannter, homologer
Proteinmoleküle und
durch Minimieren der Anzahl an Aminosäuresequenz-Änderungen, die in Regionen
hoher Homologie vorgenommen werden, gefunden werden. Aminosäuresubstitutionen
können
das Resultat der Ersetzung einer Aminosäure durch eine andere Aminosäure mit ähnlichen
strukturellen und/oder chemischen Eigenschaften, wie beispielsweise
der Ersetzung eines Leucins durch ein Serin, d.h. das Resultat konservativer
Aminosäureersetzungen,
sein. Insertionen oder Deletionen können gegebenenfalls im Bereich
von etwa 1 bis 5 Aminosäuren
liegen. Die ermöglichte
Variation kann durch systematisches Bilden von Insertionen, Deletionen
oder Substitutionen von Aminosäuren
in der Sequenz und Testen der resultierenden Varianten auf Aktivität, die die
Volllängen-
oder reife native Sequenz aufweist, bestimmt werden.
-
PRO-Polypeptidfragmente
werden hierin bereitgestellt. Solche Fragmente können am N-Terminus oder C-Terminus
trunkiert sein, oder es können
ihnen innere Reste, beispielsweise im Vergleich mit einem nativen
Protein voller Länge,
fehlen. Bestimmten Fragmenten fehlen Aminsäurereste, die für eine gewünschte biologische
Aktivität
des PRO-Polypeptids nicht wesentlich sind.
-
PRO-Fragmente
können
durch jedes beliebige von zahlreichen herkömmlichen Verfahren hergestellt werden.
gewünschte
Peptidfragmente können
chemisch synthetisiert werden. Ein alternativer Ansatz umfasst die
Bildung von PRO-Fragmenten durch Enzymverdau, z.B. durch Behandeln
des Proteins mit einem Enzym, das dafür bekannt ist, Proteine an
Stellen zu spalten, die durch bestimmte Aminosäurereste identifiziert werden,
oder durch Verdauen der DNA mit geeigneten Restriktionsenzymen und
Isolieren des gewünschten
Fragments. Wiederum ein anderes, geeignetes Verfahren umfasst das
Isolieren und Amplifizieren eines DNA-Fragments, das für ein gewünschtes
Polypeptidfragment kodiert, durch Polymerasekettenreaktion (PCR).
Oligonucleotide, die die gewünschten
Termini des DNA-Fragments definieren, werden an den 5'- und 3'-Primern in der PCR
verwendet. Vorzugsweise haben PRO-Polypeptidfragmente zumindest eine biologische
und/oder immunologische Aktivität
mit dem hierin geoffenbarten, nativen PRO-Polypeptid gemein.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
sind konservative Substitutionen von Interesse in Tabelle I unter der Überschrift "Bevorzugte Substitutionen" gezeigt. Resultieren
solche Substitutionen in einer Änderung
der biologischen Aktivität,
so werden wesentlichere Änderungen,
die in Tabelle I als "Beispielhafte
Substitutionen" bezeichnet
sind, oder wie nachstehend in Bezug auf Aminosäureklassen noch näher beschrieben
wird, eingeführt
und die Produkte werden gescreent. Tabelle
I
-
Wesentliche
Modifikationen bezüglich
Funktion oder immunologischer Identität des PRO-Polypeptids werden
durch Auswählen
von Substitutionen vorgenommen, die sich in ihrer Wirkung zur Aufrechterhaltung
(a) der Struktur der Polypeptid-Hauptkette im Bereich der Substitution,
beispielsweise als Faltblatt- oder Helixkonformation, (b) der Ladung
oder Hydrophobie des Moleküls
an der Targetstelle oder (c) des Hauptteils der Seitenkette signifikant
unterscheiden. Natürlich
vorkommende Reste werden in Gruppen unterteilt, die auf Grundlage
gemeinsamer Seitenketten-Eigenschaften definiert sind:
- (1) hydrophob: Norleucin, met, ala, val, leu, ile;
- (2) neutral hydrophil: cys, ser, thr;
- (3) sauer: asp, glu;
- (4) basisch: asn, gln, his, lys, arg;
- (5) Reste, die Kettenausrichtung beeinflussen: gly, pro; und
- (6) aromatisch: trp, tyr, phe.
-
Nichtkonservative
Substitutionen bedingen das Austauschen eines Elements einer dieser
Klassen gegen eine andere Klasse. Solche substituierten Reste können auch
in die konservativen Substitutionsstellen oder, noch bevorzugter,
in die verbleibenden (nicht konservierten) Stellen eingeführt werden.
-
Die
Variationen können
unter Verwendung von auf dem Gebiet der Erfindung bekannten Verfahren, wie
beispielsweise Oligonucleotid-vermittelte (ortsgerichtete) Mutagenese,
Alanin-Scanning und PCR-Mutagenese, vorgenommen werden. Ortsgerichtete
Mutagenese (Carter et al., Nucl. Acids. Res. 13, 4331 (1986); Zoller
et al., Nucl. Acids Res. 10, 6487 (1987)), Kassetten-Mutagenese
(Wells et al., Gene 34, 315 (1985)), Restriktionsselektions-Mutagenese
(Wells et al., Philos. Trans. R: Soc. London SerA 317, 415 (1986))
oder andere bekannte Verfahren können
an der klonierten DNA durchgeführt
werden, um die variable PRO-DNA zu bilden.
-
Scanning-Aminosäureanalyse
kann auch verwendet werden, um eine oder mehrere Aminosäuren entlang
einer zusammenhängenden
Sequenz zu identifizieren. Zu den bevorzugten Scanning-Aminosäuren zählen relativ
kleine, neutrale Aminosäuren.
Solche Aminosäuren
umfassen Alanin, Glycin, Serin und Cystein. Alanin ist typischerweise
eine bevorzugte Scanning-Aminosäure
aus dieser Gruppe, da es die Seitenkette über den β-Kohlenstoff hinaus eliminiert
und weniger stark zu Veränderungen
der Hauptkettenkonformation der Variante neigt (Cunningham & Wells, Science
244, 1081-1085 (1989)). Alanin wird auch typischerweise bevorzugt,
da es die üblichste
Aminosäure
ist. Weiters ist es häufig
sowohl in nicht zugänglichen
als auch in freiliegenden Positionen zu finden (Creighton, The Proteins
(W.H. Freeman & Co.,
N.Y.); Chothia, J. Mol. Biol. 150, 1 (1976)). Ergibt Alanin-Substitution
keine angemessenen Mengen an Varianten, so kann eine isosterische Aminosäure verwendet
werden.
-
C. Modifikationen von
PRO
-
Kovalente
Modifikationen von PRO liegen im Schutzumfang dieser Erfindung.
Ein Typ von kovalenter Modifikation umfasst die Umsetzung von Target-Aminosäureres ten
eines PRO-Polypeptids mit einem organischen derivatisierenden Mittel,
das in der Lage ist, sich mit ausgewählten Seitenketten der N- oder
C-terminalen Reste des PRO umzusetzen. Derivatisierung mit bifunktionellen
Mitteln ist beispielsweise zur Vernetzung von PRO mit einer wasserlöslichen
Trägermatrix
oder Oberfläche
zur Verwendung im Verfahren zur Reinigung von Anti-PRO-Antikörpern nützlich,
und umgekehrt. Üblicherweise
verwendete Vernetzer umfassen z.B. 1,1-Bis(diazoacetyl)-2-phenylethan, Glutaraldehyd,
N-Hydroxysuccinimidester, beispielsweise Ester mit 4-Azidosalicylsäure, homobifunktionelle
Imidoester, einschließlich
Disuccinimidylester wie z.B. 3,3'-Dithiobis(succinimidylpropionat),
bifunktionelle Maleimide wie Bis-N-maleimido-1,8-octan und Mittel
wie Methyl-3-[(p-azidophenyl)dithio)propioimidat.
-
Andere
Modifikationen umfassen Desamidierung von Glutaminyl- und Asparaginylresten
zu den entsprechenden Glutamyl- bzw. Aspartylresten, Hydroxylierung
von Prolin und Lysin, Phosphorylierung von Hydraxylgruppen von Seryl-
oder Threonylresten, Methylierung der α-Aminogruppen von Lysin-, Arginin-
und Histidin-Seitenketten (T.E. Creighton, Proteins: Siructure and
Molecular Properties, W.H. Freeman & Co., San Francisco, 79-86 (1983)),
Acetylierung des N-terminalen Amins und Amidierung jeglicher C-terminaler
Carboxylgruppen.
-
Ein
anderer Typ kovalenter Modifikation des PRO-Polypeptids, der im
Schutzumfang dieser Erfindung liegt, umfasst die Änderung
des nativen Glykosylierungsmusters des Polypeptids. "Änderung des nativen Glykosylierungsmusters" bedeutet im Sinne
der vorliegenden Erfindung die Deletion einer oder mehrerer Kohlenhydratgruppierungen,
die in Nativsequenz-PRO zu finden sind (entweder durch Entfernen
der zugehörigen Glykosylierungsstelle
oder durch Löschen
der Glykosylierung durch chemische und/oder enzymatische Mittel), und/oder
den Zusatz einer oder mehrere Glykoslierungsstellen, die im Nativsequenz-PRO
nicht vorhanden sind. Darüber
hinaus umfasst dieser Ausdruck qualitative Änderungen der Glykosylierung
der nativen Proteine, einschließlich
einer Änderung
der Beschaffenheit und Proportionen der verschiedenen vorhandenen
Kohlenhydratgruppierungen.
-
Hinzufügung von
Glykosylierungsstellen zum PRO-Polypeptid kann durch Ändern der
Aminosäuresequenz
erfolgen. Die Änderung
kann beispielsweise durch den Zusatz von oder die Substitution durch
einem/einen oder mehreren Serin- oder Threoninreste(n) zum bzw.
im Nativsequenz-PRO (für
O-gebundene Glykosylierungsstellen) erfolgen. Die PRO-Aminosäuresequenz
kann gegebenenfalls durch Änderungen
auf DNA-Ebene, insbesondere durch Mutation der für das PRO-Polypeptid kodierenden
DNA an vorbestimmten Basen, verändert
werden, sodass Codons gebildet werden, die in die gewünschten
Aminosäuren
translatiert werden.
-
Ein
anderes Mittel zur Steigerung der Anzahl der Kohlenhydratgruppierungen
am PRO-Polypeptid ist chemisches oder enzymatisches Binden von Glykosiden
an das Polypeptid. Solche Verfahren werden im Stand der Technik
z.B. in der WO 87/05330, veröffentlicht
am 11. September 1987, und in Aplin & Wriston, CRC Crit. Rev. Biochem.,
259-306 (1981), beschrieben.
-
Entfernung
von Kohlenhydratgruppierungen, die am PRO-Polypeptid vorhanden sind,
kann chemisch oder enzymatisch oder durch Mutationssubstitution
von Codons, die für
Aminosäurereste
kodieren, die als Targets für
Glykosylierung dienen, erfolgen. Chemische Deglykosylierungsverfahren
sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt und werden beispielsweise
von Hakimuddin et al., Arch. Biochem. Biophys. 259, 51 (1987), und
von Edge et al., Anal. Biochem. 118, 131 (1981), beschrieben. Enzymatische
Spaltung von Kohlenhydratgruppierungen an Polypeptiden kann durch
die Verwendung vieler verschiedener Endo- und Exoglykosidasen, wie
von Thotakura et al., Meth. Enzymol. 138, 350 (1987), beschrieben,
erreicht werden.
-
Ein
anderer Typ kovalenter Modifikation von PRO umfasst das Binden des
PRO-Polypeptids
an eines der zahlreichen verschiedenen, nicht-proteinhältigen Polymere,
z.B. Polyethylenglykol (PEG), Polypropylenglykol oder Polyoxyalkylene,
auf die Art und Weise, wie sie in den US-Patenten Nr. 4.640.835;
4.496.689; 4.301.144; 4.670.417; 4.791.192 oder 4.179.337 erläutert wird.
-
Das
PRO der vorliegenden Erfindung kann auch auf solch eine Weise modifiziert
werden, dass ein chimäres
Molekül
gebildet wird, das PRO, fusioniert an ein anderes heterologes Polypeptid
oder eine Aminosäuresequenz,
umfasst.
-
In
einer Ausführungsform
umfasst solch ein chimäres
Molekül
eine Fusion des PRO an ein Tag-Polypeptid, woraus ein Epitop entsteht,
an das sich ein Anti-Tag-Antikörper
selektiv binden kann. Die Epitop-Markierung wird im Allgemeinen
an dem Amino- oder
Carboxyl-Terminus des PRO angeordnet. Die Gegenwart solcher Epitop-markierten
Formen des PRO kann unter Verwendung eines Antikörpers gegen das Tag-Polypeptid nachgewiesen
werden. So ermöglicht
die Bereitstellung der Epitop-Markierung, dass das PRO leicht mittels
Affinitätsreinigung
unter Verwendung eines Anti-Tag-Antikörpers oder
eines anderen Typs von Affinitätsmatrix,
die sich an die Epitop-Markierung
bindet, gereinigt werden kann. Verschiedene Tag-Polypeptide und
ihre jeweiligen Antikörper
sind auf dem Gebiet der Erfindung durchwegs bekannt. Beispiele umfassen
Poly-Histidin- (poly-his-) oder Poly-Histidin-Glycin- (poly-his-gly-)
Markierungen; das flu-HA-Tag-Polypeptid und seinen Antikörper 12CA5
(Field et al., Mol. Cell. Biol. 8, 2159-2165 (1988)); die c-myc-Markierung
und die Antikörper
8F9, 3C7, 6E10, G4, B7 und 9E10 hiergegen (Evan et al., Molecular
and Cellular Biology 5, 3610-3616 (1985)); und die Herpes-Simplex-Virus-Glykoprotein-D-
(gD) Markierung und ihren Antikörper
(Paborsky et al., Protein Engineering 3(6), 547-553 (1990)). Andere
tag-Polypeptide umfassen das Flag-Peptid (Hopp et al., BioTechnology
6, 1204-1210 (1988)); das KT3-Epitoppeptid (Martin et al., Science
255, 192-194 (1992));
ein α-Tubulin-Epitoppeptid
(Skinner et al., J. Biol. Chem. 266, 15163-15166 (1991)); und die T7-Gen-10-Proteinpeptid-Markierung
(Lutz-Freyermuth et al., Proc. Natl. Acd. Sci. USA 87, 6393-6397
(1990)).
-
In
einer alternativen Ausführungsform
kann das chimäre
Molekül
eine Fusion des PRO mit einem Immunglobulin oder einer bestimmten
Region eines Immunglobulins umfassen. Für eine zweiwertige Form des chimären Moleküls (auch
als "Immunadhäsin" bezeichnet) könnte solch
eine Fusion an die Fc-Region eines IgG-Moleküls gebildet werden. Die Ig-Fusionen
umfassen vorzugsweise die Substitution einer löslichen (Transmembrandomäne deletiert
oder aktiviert) Form eines PRO-Polypeptids anstelle einer variablen
Region innerhalb eines Ig-Moleküls.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Immunglobulin-Fusion
die Gelenks-, CH2- und
CH3- oder die Gelenks-, CH1-, CH2- und CH3-Regionen eines IgG1-Moleküls. Informationen
zur Bildung von Immunglobulin-Fusionen sind auch im US-Patent Nr.
5.428.130, ausgegeben am 27. Juni 1995, zu finden.
-
D. Herstellung von PRO
-
Die
nachstehende Beschreibung bezieht sich primär auf die Herstellung von PRO
durch Kultivieren von Zellen, die mit einem Vektor, der PRO-Nucleinsäure enthält, transformiert
oder transfiziert sind. Es wird natürlich in Betracht gezogen,
dass alternative Verfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt
sind, verwendet werden können,
um PRO herzustellen. Die PRO-Sequenz beispielsweise, oder Teile
davon, kann durch direkte Peptidsynthese unter Verwendung von Festphasenverfahren
hergestellt werden (siehe z.B. Stewart et al., Solid-Phase Peptide
Synthesis, W.H. Freeman Co., San Francisco, CA (1969); Merrifield,
J. Am. Chem. Soc. 85, 2149-2154 (1963)). In-vitro-Proteinsynthese
kann unter Verwendung manueller oder automatisierter Verfahren erfolgen.
Automatisierte Synthese kann beispielsweise mittels eines Applied
Biosystems Peptide Synthesizer (Foster City, CA) unter Befolgung
der Anweisungen des Herstellers durchgeführt werden. Verschiedene Teile
des PRO können
getrennt chemisch synthetisiert und unter Verwendung chemischer
oder enzymatischer Verfahren kombiniert werden, um das PRO voller
Länge zu
bilden.
-
1. Isolierung
von für
PRO kodierender DNA
-
DNA,
die für
PRO kodiert, kann aus einer cDNA-Bibliothek gewonnen werden, die
aus Gewebe erstellt wird, von dem angenommen wird, dass es die PRO-mRNA
aufweist und sie auf einem nachweisbaren Niveau exprimiert. Demgemäß kann menschliche
PRO-DNA leicht aus einer cDNA-Bibliothek gewonnen werden, die aus
menschlichem Gewebe erstellt wurde, wie in den Beispielen beschrieben
wird. Das für
PRO kodierende Gen kann auch aus einer genomischen Bibliothek oder
mittels bekannter Syntheseverfahren (z.B. automatisierter Nucleinsäuresynthese)
gewonnen werden.
-
Bibliotheken
können
mit Sonden (wie beispielsweise Antikörper gegen das PRO oder Oligonucleotide mit
zumindest etwa 20-80 Basen) gescreent werden, die dazu konzipiert
sind, das Gen von Interesse oder das davon kodierte Protein zu identifizieren.
Screening der cDNA oder der genomischen Bibliothek mit der ausgewählten Sonde
kann unter Verwendung von Standardverfahren durchgeführt werden,
wie z.B. in Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual
(Cold Spring Harbor Laboratory Press, New York (1989)), beschrieben
wird. Ein alternatives Mittel zur Isolierung des für PRO kodierenden
Gens ist die Verwendung von PCR-Verfahren (Sambrook et al., s.o.;
Dieffenbach et al., PCR Primer: A Laboratory Manual (Cold Spring
Harbor Laboratory Press (1995)).
-
Die
nachstehenden Beispiele beschreiben Verfahren zum Screenen einer
cDNA-Bibliothek. Die als Sonden ausgewählten Oligonucleotidsequenzen
sollten ausreichend lang und ausreichend eindeutig sein, sodass
falsche Positive minimiert werden. Das Oligonucleotid ist vorzugsweise
so markiert, dass es bei Hybridisierung an DNA in der zu screenenden
Bibliothek nachgewiesen werden kann. Verfahren zur Markierung sind nach
dem Stand der Technik bekannt und umfassen die Verwendung von radioaktiven
Markierungen wie 32P-markiertem ATP, Biotinylierung
oder Enzymmarkierung. Hybridisierungsbedingungen, einschließlich mäßiger Stringenz
und hoher Stringenz, werden in Sambrook et al., s.o., bereitgestellt.
-
Sequenzen,
die in solchen Bibliotheks-Screeningverfahren identifiziert werden,
können
mit anderen bekannten Sequenzen, die hinterlegt und in öffentlichen
Datenbanken wie z.B. GenBank oder anderen privaten Sequenz-Datenbanken
verfügbar
sind, verglichen und abgeglichen. Sequenzidentität (entweder auf Aminosäure- oder
auf Nucleotid-Ebene) innerhalb definierter Regionen des Moleküls oder
entlang der Sequenz voller Länge
kann unter Verwendung von auf dem Gebiet der Erfindung bekannter
und hierin beschriebener Verfahren bestimmt werden.
-
Nucleinsäure mit
Protein-Kodiersequenz kann durch Screenen ausgewählter cDNA oder genomischer Bibliotheken
unter Verwendung der abgeleiteten, hierin zum ersten Mal geoffenbarten
Aminosäuresequenz und,
sofern erforderlich, unter Ver-wendung herkömmlicher Primer-Extensions-Verfahren,
wie sie in Sambrook et al., s.o., beschrieben werden, gewonnen werden,
um Vorläufer
und Verarbeitungs-Zwischenprodukte von mRNA nachzuweisen, die noch
nicht zu cDNA revers transkribiert wurden.
-
2. Selektion
und Transformation von Wirtszellen
-
Wirtszellen
werden mit Expressions- oder Kloniervektoren, die hierin für PRO-Herstellung
beschrieben sind, transfiziert oder transformiert und in herkömmlichem
Nährmedium,
passend zur Induktion von Promotoren, Selektion von Transformanten
oder Amplifikation der Gene, die für die gewünschten Sequenzen kodieren, modifiziert,
kultiviert. Die Kulturbedingungen, wie Temperatur des Mediums, pH
und dergleichen, können
von Fachleuten ohne übermäßiges Experimentieren
bestimmt werden. Im Allgemeinen sind Grundlagen, Arbeitsvorschriften
und praktische Verfahren zur Maximierung der Produktivität von Zellkulturen
in Mammalian Cell Biotechnology: A Practical Approach, M. Buller
(Hrsg.) (IRL Press, 1991) und Sambrook et al., s.o., zu finden.
-
Verfahren
zur Transfektion eukaryotischer Zellen und Transformation prokaryotischer
Zellen sind durchschnittlichen Fachleuten bekannt, beispielsweise
CaCl2, CaPO4, Liposomen-vermittelt
und Elektroporation. Je nach der verwendeten Wirtszelle erfolgt
Transformation unter Verwendung herkömmlicher Verfahren, die für solche
Zellen geeignet sind. Die Calciumbehandlung, die Calciumchlorid
verwendet, wie in Sambrook et al., s.o., beschrieben, oder Elektroporation
wird im Allgemeinen für
Prokaryoten verwendet. Infektion mit Agrobacterium tumefaciens wird
zur Transformation bestimmter Pflanzenzellen, wie von Shaw et al.,
Gene 23, 315 (1983), und in der WO 89/05859, veröffentlicht am 29. Juni 1989,
beschrieben, verwendet. Für
Säugetierzellen
ohne solche Zellwände
kann das Calciumphosphat-Ausfällungsverfahren
von Graham & van
der Eb, Virology 57, 456-457 (1978), verwendet werden. Allgemeine Aspekte
zu Säugetierzellwirtsystem-Transfektionen sind
im US-Patent Nr. 4.399.216 beschrieben. Transformationen in Hefe
werden typischerweise gemäß dem Verfahren
von Van Solingen et al., J. Bact. 130, 946 (1977), und Hsiao et
al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 76, 3829 (1979), beschrieben.
Andere Verfahren zur Einführung
von DNA in Zellen jedoch, wie z.B. durch Kernmikroinjektion, Elektroporation,
Bakterienprotoplasten-Fusion mit intakten Zellen oder Polykationen,
z.B. Polybren, Polyornithin, können
verwendet werden. Für
Informationen zu verschiedenen Verfahren zur Transformation von
Säugetierzellen,
siehe Keown et al., Methods in Enzymology 185, 527-537 (1990), und
Mansour et al., Nature 336, 348-352 (1988).
-
Geeignete
Wirtszellen zum Klonieren oder Exprimieren der DNA in den Vektoren
hierin umfassen Prokaryoten-, Hefe- oder höhere Eukaryotenzellen. Geeignete
Prokaryoten umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf Eubakterien, wie Gram-negative
oder Gram-positive Organismen, beispielsweise Enterobacteriaceae
wie E. coli. Verschiedene E.-coli-Stämme sind allgemein erhältlich,
wie E.-coli-K12-Stamm MM294 (ATCC 31.446); E. coli X1776 (ATCC 31.537);
E.-coli-Stamm W3110 (ATCC 27.325) und K5 772 (ATCC 53.635). Andere
geeignete prokaryotische Wirtszellen umfassen Enterobacteriaceae
wie Escherichia, z.B. E. coli, Enterobacter, Erwinia, Klebsiella,
Proteus, Salmonella, z.B. Salmonella typhimurium, Serratia, z.B.
Serratia marcescans, und Shigella siwoe Bacilli wie B. subtilis
und B. licheniformis (z.B. B. licheniformis 41P, geoffenbart in
der
DD 266.710 , veröffentlicht
am 12. April 1989), Pseudomonas wie P. aeruginosa und Streptomyces.
Diese Beispiele dienen der Veranschaulichung und nicht der Einschränkung. Stamm
W3110 ist ein besonders bevorzugter Wirt oder verwandter Wirt, da
er ein üblicher
Wirtsstamm für
rekombinante DNA-Produkt-Fermentationen ist. Vorzugsweise sekretiert
die Wirtszelle geringe Mengen an proteolytischen Enzymen. Stamm W3110
beispielsweise kann modifiziert werden, um eine genetische Mutation
in den Genen zu bewirken, die für
dem Wirt gegenüber
endogene Proteine kodieren, wobei Beispiele für solche Wirte E.-coli-W3110-Stamm 1A2,
der den kompletten Genotypus tonA aufweist; E.-coli-W3110-Stamm 9E4, der den
kompletten Genotypus tonA ptr3 aufweist; E.-coli-W3110-Stamm 27C7 (ATCC
55.244), der den kompletten Genotypus tonA ptr3 phoA E15 (argF-lac)169
degP ompT kan
r aufweist; E.-coli-W3110-Stamm
37D6, der den kom pletten Genotypus tonA ptr3 phoA E15 (argF-lac)169
degP ompT rbs7 ilvG kan
r aufweist; E.-coli-W3110-Stamm
40B4, der Stamm 37D6 mit einer nich-Kanamycin-resistenten degP-Deletionsmutation
ist; und einen E.-coli-Stamm, der mutierte periplasmatische Protease
aufweist, geoffenbart im US-Patent Nr. 4.946.783, ausgegeben am
7. August 1990, umfassen. Alternativ dazu sind In-vitro-Verfahren
zum Klonieren, z.B. PCR oder andere Nucleinsäure-Polymerasereaktionen, geeignet.
-
Zusätzlich zu
Prokaryoten sind eukaryotische Mikroben wie Fadenpilze oder Hefe
geeignete Klonierungs- oder Expressionswirte für PRO-kodierende Vektoren.
Saccharomyces cerevisiae ist ein üblicherweise verwendeter, niederer
eukaryotischer Wirtsorganismus. Andere umfassen Schizosaccharomyces
pombe (Beach & Nurse,
Nature 290, 140 (1981);
EP 139.383 ,
veröffentlicht
am 2. Mai 1985); KluyveromycesWirte (US-Patent Nr. 4.943.529; Fleer
et al., Bio/Technology 9,968-975 (1991)) wie z.B. K. lactis (MW98-8C, CBS683,
CBS4574; Louvencourt et al., J. Bacteriol. 737 (1983)), K. fragilis
(ATCC 12.424), K. bulgaricus (ATCC 16.045), K. wickeramii (ATCC
24.178), K. walrii (ATCC 56.500), K. drosophilarum (ATCC 36.906;
Van den Berg et al., Bio/Technology 8, 135 (1990)), K. thermotolerans
und K. marxianus; Yarrowia (
EP
402.226 ); Pichia pastoris (
EP
183.070 ; Sreekrishna et al., J. Basic Microbiol. 28, 265-278
(1988)); Candida; Trichoderma reesia (
EP
244.234 ); Neurospora crassa (Case et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 76, 5259-5263 (1979)); Schwanniomyces wie z.B. Schwanniomyces
occidentalis (
EP 394.538 ,
veröffentlicht
am 31. Oktober 1990); und filamentöse Pilze wie z.B. Neurospora,
Penicillium, Tolypocladium (WO 91100357, veröffentlicht am 10. Januar 1991)
und Aspergillus-Wirte wie A. nidulans (Ballance et al., Biochem.
Biophys. Res. Commun. 112, 284-289 (1983); Tilburn et al., Gene
26, 205-221 (1983); Yelton et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 81,
1470-1474 (1984)) und
A. niger (Kelly & Hynes,
EMBO J. 4, 475-479 (1985)). Methylotrophe Hefen sind hierin geeignet
und umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, Hefe, die zu Wachstum
auf Methanol geeignet ist, ausgewählt aus den Gattungen, die
sich aus Hansenula, Candida, Kloeckera, Pichia, Saccharomyces, Torulopsis
und Rhodotorula zusammensetzen. Eine Liste spezifischer Spezies,
die Beispiele für
diese Klasse von Hefen sind, ist in C. Anthony, The Biochemistry
of Methylotrophs, 269 (1982), zu finden.
-
Geeignete
Wirtszellen für
die Expression von glykosyliertem PRO stammen von mehrzelligen Organismen
ab. Beispiele für
Wirbellosenzellen umfassen Insektenzellen wie Drosophila 52 und
Spodoptera Sf9 sowie Pflanzenzellen. Beispiele für nützliche Säugetier-Wirtszelllinien umfassen
Chinahamster-Eierstock- (CHO-) und COS-Zellen. Spezifischer Beispiele umfassen
Affennieren-CV1-Linie, transformiert mit SV40 (COS-7, ATCC-CRL 1651);
menschliche embryonale Nierenlinie (293 oder 293-Zellen, zum Wachstum
in Suspensionskultur subkloniert, Graham et al., J. Gen Virol. 36,
59 (1977)); Chinahamster-Eierstockzellen/-DHFR (CHO, Urlaub & Chasin, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA 77, 4216 (1980)); Maus-Sertolizellen (TM4,
Mather, Biol. Reprod. 23, 243-251 (1980)); menschliche Lungenzellen
(W138, ATCC CCL 75); menschliche Leberzellen (Hep G2, HB 8065);
und Maus-Brusttumor (MMT 060562, ATCC CCL 51). Die Auswahl der geeigneten
Wirtszelle wird als Routineverfahren auf dem Gebiet der Erfindung
angesehen.
-
3. Auswahl
und Verwendung eines replizierbaren Vektors
-
Die
Nucleinsäure
(z.B. cDNA oder genomische DNA), die für PRO kodiert, kann in einen
replizierbaren Vektor zum Klonieren (Amplifikation der DNA) oder
zur Expression insertiert werden. Verschiedene Vektoren sind allgemein
verfügbar.
Der Vektor kann beispielsweise in Form eines Plasmids, von Viruspartikeln
oder eines Phagen vorliegen. Die geeignete Nucleinsäuresequenz
kann in den Vektor mittels zahlreicher verschiedener Verfahren insertiert
werden. Im Allgemeinen wird DNA unter Anwendung von auf dem Gebiet
der Erfindung bekannten Verfahren in (eine) geeignete Restriktionsendonuclease-Schnittstelle(n)
insertiert. Vektorkomponenten umfassen im Allgemeinen, sind jedoch
nicht beschränkt
auf eine oder mehrere Signalsequenzen, einen Replikationsursprung,
ein oder mehrere Markergene, ein Enhancer-Element, einen Promotor
und eine Transkriptionsterminationssequenz. Zur Konstruktion geeigneter
Vektoren, die eine oder mehrere dieser Komponenten enthalten, werden
herkömmliche
Ligationsverfahren, die Fachleuten bekannt sind, eingesetzt.
-
Das
PRO kann rekombinant nicht nur direkt sondern auch als ein Fusionsprotein
mit einem heterologen Polypeptid gebildet werden, das eine Signalsequenz
oder ein anderes Polypeptid mit einer spezifischen Spaltungsstelle
am N-Terminus des reifen Proteins oder Polypeptids sein kann. Im
Allgemeinen kann die Signalsequenz eine Komponente des Vektors sein
oder kann ein Teil der PRO-kodierenden DNA sein, die in den Vektor
insertiert wird. Die Signalsequenz kann eine prokaryotische Signalsequenz,
ausgewählt
aus beispielsweise der aus alkalischer Phosphatase, Penicillinase,
Ipp oder wärmestabilen
Enterotoxin-II-Leadern bestehenden Gruppe, sein. Zur Hefesekretion
kann die Signalsequenz z.B. der Hefe-Invertase-Leader, α-Faktor-Leader (einschließlich Saccharomyces-
und Kluyveromyces-α-Faktor-Leader,
wobei Letztere im US-Patent Nr. 5.010.182 beschrieben werden) oder
das in der WO 90/13646, veröffentlicht
am 15. November 1990, beschriebene Signal sein. Bei Säugetierzellexpression
können
Säugetier-Signalsequenzen
verwendet werden, um Sekretion des Proteins zu steuern, wie beispielsweise
Signalsequenzen aus sekretierten Polypeptiden derselben oder einer
verwandten Spezies, sowie virale Sekretionsleader.
-
Sowohl
Expressions- als auch Kloniervektoren enthalten eine Nucleinsäuresequenz,
die es dem Vektor ermöglicht,
eine oder mehrere der selektierten Wirtszellen zu replizieren. Solche
Sequenzen sind für
zahlreiche verschiedene Bakterien, Hefen und Viren bekannt. Der
Replikationsursprung aus dem Plasmid pBR322 ist für die meisten
Gram-negativen Bakterien nützlich,
das 2μ-Plasmidursprung
ist für
Hefe geeignet, und verschiedene virale Ursprünge (SV40, Polyoma, Adenovirus,
VSV oder BPV) sind zum Klonieren von Vektoren in Säugetierzellen
nützlich.
-
Expressions-
und Kloniervektoren enthalten typischerweise ein Selektionsgen,
das auch als selektierbarer Marker bezeichnet wird. Typische Selektionsgene
kodieren für
Proteine, die (a) Resistenz gegenüber Antibiotika oder anderen
Toxinen, z.B. Ampicillin, Neomycin, Methotrexat oder Tetracyclin,
verleihen, (b) auxotrophen Mängeln
Abhilfe schaffen oder (c) maßgebliche
Nährstoffe,
die aus komplexen Medien nicht erhältlich sind, z.B. das für D-Alanin-Racemase
für Bacilli
kodierende Gen, liefern.
-
Ein
Beispiel für
geeignete selektierbare Marker für
Säugetierzellen
sind jene, die die Identifikation von Zellen ermöglichen, die kompetent sind,
die PRO-kodierende Nucleinsäure
aufzunehmen, wie DHFR oder Thymidinkinase. Eine geeignete Wirtszelle,
wenn Wildtyp-DHFR verwendet wird, ist die CHO-Zelllinie, der DHFR-Aktivität fehlt,
hergestellt und vermehrt wie von Urlaub et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 77, 4216 (1980), beschrieben. Ein geeignetes Selektionsgen
zur Verwendung in Hefe ist das trp1-Gen, das im Hefeplasmid YRp7
vorhanden ist (Stinchcomb et al., Nature 282, 39 (1979); Kingsman
et al., Gene 7, 141 (1979); Tschemper et al., Gene 10, 157 (1980)).
Das trp1-Gen liefert einen Selektionsmarker für einen mutierten Hefestamm,
dem die Fähigkeit
fehlt, in Tryptophan zu wachsen, z.B. ATCC-Nr. 44076 oder PEP4-1 (Jones, Genetics
85, 12 (1977)).
-
Expressions-
und Kloniervektoren enthalten üblicherweise
einen operabel an die für
PRO kodierende Nucleinsäuresequenz
gebundenen Promotor, um mRNA-Synthese zu steuern. Promotoren, die
durch zahlreiche verschiedene, potenzielle Wirtszellen erkannt werden,
sind durchwegs bekannt. Promotoren, die zur Verwendung in Verbindung
mit prokaryotischen Wirten geeignet sind, umfassen die β-Lactamase-
und Lactose-Promotorsysteme (Chang et al., Nature 275, 615 (1978);
Goeddel et al., Nature 281, 544 (1979)), alkalische Phosphatase,
ein Tryptophan- (trp-) Promotorsystem (Goeddel, Nucleic Acids Res.
8, 4057 (1980);
EP 36.776 ) und
Hybridpromotoren wie den tac-Promotor (deBoer et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 80, 21-25 (1983)). Promotoren zur Verwendung in bakteriellen
Systemen enthalten auch eine Shine-Dalgarno- (S.D.-) Sequenz, die operabel
an die für
PRO kodierende DNA gebunden ist.
-
Beispiele
für geeignete
Promotorsequenzen zur Verwendung mit Hefewirten umfassen die Promotoren
für 3-Phosphoglyceratkinase
(Hitzeman et al., J. Biol. Chem. 255, 2073 (1980)) oder andere glykolytische Enzyme
(Hess et al., J. Adv. Enzyme Reg. 7, 149 (1968); Holland, Biochemistry
17, 4900 (1978)), wie Enolase, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase,
Hexokinase, Pyruvatdecarboxylase, Phosphofructokinase, Glucose-6-phosphatisomerase,
3-Phosphoglyceratmutase, Pyruvatkinase, Triosephosphatisomerase,
Phosphoglucoseisomerase und Glucokinase.
-
Andere
Hefepromotoren, die induzierbare Promotoren mit dem zusätzlichen
Vorteil von durch Wachstumsbedingungen gesteuerter Transkription
sind, sind die Promotorregionen für Alkoholdehydrogenase 2, Isocytochrom
C, saure Phosphatase, abbauende, mit Stickstoffmetabolismus assoziierte
Enzyme, Metallothionein, Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase und
Enzyme, die für
Maltose- und Galactoseverwertung verantwortlich sind. Geeignete
Vektoren und Promotoren zur Verwendung zur Hefeexpression werden
in der
EP 73.657 näher beschrieben.
-
PRO-Transkription
aus Vektoren in Säugetierwirtszellen
wird beispielsweise von Promotoren gesteuert, die aus den Genomen
von Viren wie z.B. Polyoma-Virus, Geflügelpocken-Virus (UK 2.211.504,
veröffentlicht
am 5. Juli 1989), Adenovirus (wie Adenovirus 2), Rinder-Papillomavirus,
Vogel-Sarkomavirus, Zytomegalie-Virus, ein Retrovirus, Hepatitis-B-Virus
und Simian-Virus 40 (SV 40), aus heterologen Säugetierpromotoren, z.B. dem
Actin-Promotor oder einem Immunglobulinpromotor, und aus Hitzeschock-Promotoren,
mit der Maßgabe,
dass solche Promotoren mit den Wirtszellsystemen kompatibel sind,
stammen.
-
Transkription
einer DNA, die für
das PRO kodiert, durch höhere
Eukaryoten kann durch Insertieren einer Enhancer-Sequenz in den
Vektor gesteigert werden. Enhancer sind cis-wirkende Elemente von
DNA, üblicherweise
etwa 10 bis 300 bp lang, die auf einen Promotor einwirken, um seine
Transkription zu steigern. Zahlreiche Enhancer-Sequenzen sind nun
bereits aus Säugetiergenen
bekannt (Globin, Elastase, Albumin, α-Fetoprotein und Insulin). Typischerweise
wird jedoch ein Enhancer aus einem eukaryotischen Zellvirus verwendet.
Beispiele umfassen den SV40-Enhancer, den Polyoma-Enhancer auf der
späten
Seite des Replikationsursprungs und Adenovirus-Enhancer. Der Enhancer
kann in den Vektor an einer Position 5' oder 3' zur PRO-Kodiersequenz gespleißt werden,
ist jedoch vorzugsweise an einer Stelle 5' vom Promotor angeordnet.
-
Expressionsvektoren,
die in eukaryotischen Wirtszellen (Hefe-, Pilz-, Insekten-, Pflanzen-,
Tier-, menschliche oder kernhältige
Zellen aus anderen mehrzelligen Organismen) verwendet werden, enthalten auch
Sequenzen, die zur Termination von Trans kription und zur Stabilisierung
der mRNA erforderlich sind. Solche Sequenzen sind üblicherweise
aus den untranslatierten 5'-
und gegebenenfalls 3'-Regionen
von eukaryotischen oder viralen DNAs oder cDNAs erhältlich.
Diese Regionen enthalten Nucleotidsegmente, die als polyadenylierte
Fragmente im untranslatierten Abschnitt der für PRO kodierenden mRNA transkribiert
werden.
-
Wiederum
andere Verfahren, Vektoren und Wirtszellen, die zur Anpassung an
die Synthese von PRO in rekombinanter Wirbeltier-Zellkultur geeignet
sind, werden in Gething et al., Nature 293, 620-625 (1981); Mantei
et al., Nature 281, 40-46 (1979); in der
EP 117.060 ; und der
EP 117.058 beschrieben.
-
4. Detektion von Gen-Amplifikation/Expression
-
Genamplifikation
und/oder -expression können
in einer Probe direkt, beispielsweise durch herkömmliches Southern-Blotting,
Northern-Blotting, um die Transkription von mRNA zu quantifizieren
(Thomas, Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 5201-5205 (1980)), Dot-Blotting
(DNA-Analyse) oder In-situ-Hybridisierung unter Verwendung einer
geeignet markierten Sonde, basierend auf den hierin bereitgestellten
Sequenzen, gemessen werden. Alternativ dazu können Antikörper verwendet werden, die
spezifische Duplexe, einschließlich DNA-Duplexe,
RNA-Duplexe und DNA-RNA-HybridDuplexe oder DNA-Protein-Duplexe,
erkennen können. Die
Antikörper
wiederum können
markiert werden, und der Test kann durchgeführt werden, wenn der Duplex an
eine Oberfläche
gebunden ist, sodass bei der Bildung von Duplex an der Oberfläche die
Gegenwart von Antikörper,
der an den Duplex gebunden ist, nachgewiesen werden kann.
-
Genexpression
kann alternativ dazu durch immunologische Verfahren, wie z.B. immunhistochemisches
Färben
von Zellen oder Gewebeschnitten und Testen von Zellkultur oder Körperflüssigkeiten,
gemessen werden, um die Expression des Genprodukts direkt zu quantifizieren.
Antikörper,
die für
immunhistochemisches Färben
und/oder Testen von Probenflüssigkeiten
nützlich
sind, können
entweder monoklonal oder polyklonal sein und können in jedem beliebigen Säugetier
hergestellt werden.
-
Praktisch
wäre es,
die Antikörper
gegen ein Nativsequenz-PRO-Polypeptid oder gegen ein synthetisches
Peptid, basierend auf den hierin bereitgestellten DNA-Sequenzen,
oder gegen exogene Sequenz, die an PRO-DNA fusioniert ist und für ein spezifisches
Antikörper-Epitop
kodiert, herzustellen.
-
5. Reiniqunq
von Polypeptiden
-
Formen
von PRO können
aus Kulturmedium oder aus Wirtszelllysaten gewonnen werden. Sofern
es membrangebunden ist, kann es aus der Membran unter Verwendung
einer geeigneten Waschlösung
(z.B. Triton-X 100) oder durch enzymatische Spaltung freigesetzt
werden. Zellen, die zur Expression von PRO verwendet werden, können mittels
verschiedener physikalischer oder chemischer Mittel aufgebrochen
werden, wie beispielsweise mittels Gefrier-Auftau-Zyklierens, Beschallung,
mechanischen Aufbruchs oder Zelllysemittel.
-
Es
kann wünschenswert
sein, PRO aus rekombinanten Zellproteinen oder Polypeptiden zu reinigen. Die
folgenden Verfahren sind Beispiele für Reinigungsverfahren: Fraktionierung
an einer Ionenaustauschsäule;
Ethanolfällung;
Umkehrphasen-HPLC; Chromatographie auf Siliciumdioxid oder an einem
Kationenaustauschharz wie z.B. DEAE; Chromatofokussierung; SDS-PAGE;
Ammoniumsulfatfällung,
Gelfiltration unter Verwendung von z.B. Sephadex G-75; Protein-A-Sepharose-Säulen zur
Entfernung von Verunreinigungen wie IgG; und Metallchelatbildner-Säulen zur
Bindung Epitop-markierter Formen des PRO. Verschiedene Verfahren zur
Proteinreinigung können
verwendet werden, und solche Verfahren sind auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt und werden beispielsweise in Deutscher, Methods in Enzymology
182 (1990); Scopes, Protein Purification: Principles and Practice,
Springer-Verlag, New York (1982), beschrieben. Der/Die selektierte(n)
Reinigungsschritt(e) hängen
beispielsweise von der Beschaffenheit des Herstellungsverfahrens
und dem jeweiligen produzierten PRO ab.
-
E. Verwendungen von PRO
-
Nucleotidsequenzen
(oder ihr Komplement), die für
PRO kodieren, haben verschiedene Anwendungsbereiche auf dem Gebiet
der Molekularbiologie, einschließlich Verwendungen als Hybridisierungssonden,
bei der Chromosom- und Genkartierung und bei der Bildung von Antisense-RNA
und -DNA. PRO-Nucleinsäure
ist auch zur Herstellung von PRO-Polypeptiden durch die hierin beschriebenen
rekombinanten Verfahren nützlich.
-
Das
Volllängen-Nativsequenz-PRO-Gen
oder Abschnitte davon können
als Hybridisierungssonden für eine
cDNA-Bibliothek verwendet werden, um die Volllängen-PRO-cDNA zu isolieren oder um wiederum
andere cDNAs (beispielsweise jene, die für natürlich vorkommende Varianten
von PRO oder PRO aus anderen Spezies kodieren) zu isolieren, die
eine gewünschte
Sequenzidentität
mit der hierin geoffenbarten, nativen PRO-Sequenz aufweisen. Gegebenenfalls
umfasst die Länge
der Sonden etwa 20 bis etwa 50 Basen. Die Hybridisierungssonden
können
aus zumindest teilweise neuen Regionen der nativen Nucleotidsequenz
voller Länge
gewonnen werden, worin diese Regionen ohne übermäßiges Experimentieren bestimmt
werden können,
oder aus genomischen Sequenzen einschließlich Promotoren, Enhancerelementen
und Introns von Nativsequenz-PRO. Ein Screening-Verfahren umfasst
beispielsweise das Isolieren der Kodierregion des PRO-Gens unter
Verwendung der bekannten DNA-Sequenz, um eine ausgewählte Sonde
mit etwa 40 Basen zu synthetisieren. Hybridisierungssonden können durch
zahlreiche verschiedene Markierungen, einschließlich Radionucleotide wie 32P oder 35S oder
enzymatischer Markierungen wie alkalische Phosphatase, gebunden
an die Sonde über
Avidin/Biotin-Bindungssysteme, markiert werden. Markierte Sonden
mit einer Sequenz, die zu jener des PRO-Gens der vorliegenden Erfindung
komplementär
ist, können
verwendet werden, um Bibliotheken menschlicher cDNA, genomischer
DNA oder mRNA zu screenen, um zu bestimmen, an welche Mitglieder solcher
Bibliotheken die Sonde hybridisiert. Hybridisierungsverfahren werden
näher in
den nachstehenden Beispielen beschrieben.
-
Jegliche
in der vorliegenden Anmeldung geoffenbarten EST-Sequenzen können gleichermaßen unter Anwendung
der hierin geoffenbarten Verfahren als Sonden verwendet werden.
-
Andere
nützliche
Fragmente der PRO-Nucleinsäuren
umfassen Antisense- oder Sense-Oligonucleotide, die eine einzelsträngige Nucleinsäuresequenz
(entweder RNA oder DNA) umfassen, die in der Lage ist, sich an PRO-mRNA-
(Sense) oder PRO-DNA-
(Antisense) Sequenzen zu binden. Antisense- oder Sense-Oligonucleotide
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen ein Fragment der Kodierregion von PRO-DNA. Solch ein Fragment
umfasst im Allgemeinen zumindest etwa 14 Nucleotide, vorzugsweise
etwa 14 bis 30 Nucleotide. Die Fähigkeit,
ein Antisense- oder Sense-Oligonucleotid
basierend auf einer cDNA-Sequenz, die für ein bestimmtes Protein kodiert,
abzuleiten, wird beispielsweise in Stein & Cohen (Cancer Res. 48, 2659 (1988))
und Krol et al. (BioTechniques 6, 958 (1988)) beschrieben.
-
Bindung
von Antisense- oder Sense-Oligonucleotiden, um auf Nucleinsäuresequenzen
abzuzielen, führt
zur Bildung von Duplexen, die die Transkription oder Translation
der Target-Sequenz auf eine von mehreren Arten blockieren, umfassend
gesteigerten Abbau der Duplexe, verfrühte Termination von Transkription oder
Translation, oder auf andere Weise. Die Antisense-Oligonucleotide
können
somit verwendet werden, um Expression von PRO-Proteinen zu blockieren.
Antisense- oder Sense-Oligonucleotide umfassen weiters Oligonucleotide
mit modifizierten Zucker-Phosphodiester-Hauptketten (oder anderen
Zuckerbindungen, wie beispielsweise jenen, die in der WO 91/06629
beschrieben werden), in denen darüber hinaus solche Zuckerbindungen
gegen endogene Nucleasen resistent sind. Solche Oligonucleotide
mit resistenten Zuckerbindungen sind in vivo stabil (z.B. in der
Lage, gegen enzymatischen Abbau resistent zu bleiben), behalten
jedoch Sequenzspezifität
bei, um in der Lage sein, sich an Target-Nucleotidsequenzen zu binden.
-
Andere
Beispiele von Sense- oder Antisense-Oligonucleotiden umfassen jene
Oligonucleotide, die kovalent an organische Gruppierungen gebunden
sind, wie beispielsweise jene, die in der WO 90/10048 beschreiben
werden, und andere Gruppierun gen, die Affinität des Oligonucleotids für eine Target-Nucleinsäuresequenz
steigern, wie beispielsweise Poly-(L-Lysin). Darüber hinaus können interkalierende
Agenzien, wie Ellipticin, und Alkylierungsmittel oder Metallkomplexe
an Sense- oder Antisense-Oligonucleotide
gebunden werden, um Bindungsspezifitäten des Antisense- oder Sense-Oligonucleotids
für die
Target-Nucleotidsequenz zu modifizieren.
-
Antisense-
oder Sense-Oligonucleotide können
durch jedes beliebige Transferverfahren, einschließlich z.B.
CaPO4-vermittelte DNA-Transfektion, Elektroporation
oder unter Verwendung von Gentransfervektoren wie Epstein-Barr-Virus,
in eine Zelle eingeführt
werden, die die Target-Nucleinsäuresequenz
enthält.
In einem bevorzugten Verfahren wird ein Antisense- oder Sense-Oligonucleotid
in einen geeigneten retroviralen Vektor insertiert. Eine Zelle,
die die Target-Nucleinsäuresequenz
enthält,
wird mit dem rekombinanten retroviralen Vektor kontaktiert, entweder
in vivo der ex vivo. Geeignete retrovirale Vektoren umfassen, sind
jedoch nicht beschränkt
auf, jene, die aus dem murinen Retrovirus M-MuLV, N2 (ein von M-MuLV
abstammendes Retrovirus) abgeleitet sind, oder die Doppelkopie-Vektoren,
die als DCT5A, DCT5B und DCT5C bezeichnet werden (siehe die WO 90/13641).
-
Sense-
oder Antisense-Oligonucleotide können
auch durch Bildung eines Konjugats mit einem Liganden-bindenden
Molekül,
wie in der WO 91/04753 beschrieben, in eine Zelle eingeführt werden,
die die Target-Nucleotidsequenz enthält. Geeignete Liganden-Bindungsmoleküle umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, Zelloberflächenrezeptoren,
Wachstumsfaktoren, andere Cytokine oder andere Liganden, die sich an
Zelloberflächenrezeptoren
binden. Vorzugsweise stört
Konjugation des Liganden-Bindungsmoleküls die Fähigkeit des Liganden-Bindungsmoleküls, sich
an sein(en) entsprechendes Molekül
oder entsprechenden Vektor zu binden oder den Eintritt des Sense-
oder Antisense-Oligonucleotids oder seiner konjugierten Version in
die Zelle zu blockieren, nicht wesentlich.
-
Alternativ
dazu kann ein Sense- oder Antisense-Oligonucleotid in eine Zelle
eingeführt
werden, die die Target-Nucleinsäuresequenz
durch Bildung eines Oligonucleotid-Lipid-Komplexes wie in der WO
90/10448 beschrieben enthält.
Der Sense- oder Antisense-Oligonucleotid-Lipid-Komplex ist vorzugsweise
innerhalb der Zelle durch eine endogene Lipase dissoziiert.
-
Die
Sonden können
auch in PCR-Verfahren verwendet werden, um einen Pool an Sequenzen
zur Identifikation eng verwandter PRO-Kodiersequenzen zu bilden.
-
Nucleotidsequenzen,
die für
ein PRO kodieren, können
auch verwendet werden, um Hybridisierungssonden zur Kartierung des
Gens, das für
jenes PRO kodiert, und zur genetischen Analyse von Individuen mit genetischen
Störungen
zu konstruieren. Die hierin bereitgestellten Nucleotidsequenzen
können
zu einem Chromosom und spezifischen Regionen eines Chromosoms unter
Verwendung bekannter Verfahren, wie z.B. In-situ-Hybridisierung,
Bindungsanalyse gegen bekannte chromosomale Marker und Hybridisierungs-Screenen
mit Bibliotheken, kartiert werden.
-
Kodieren
die Kodiersequenzen für
PRO für
ein Protein, das sich an ein anderes Protein bindet (beispielsweise
wenn PRO ein Rezeptor ist), so kann das PRO in Tests verwendet werden,
um die anderen Proteine oder Moleküle zu identifizieren, die in
die Bindungswechselwirkung eingebunden sind. Mittels solcher Verfahren
können
Inhibitoren der Rezeptor/Liganden-Wechselwirkung identifiziert werden.
Proteine, die in solche Bindungswechselwirkungen eingebunden sind,
können
auch verwendet werden, um auf Peptid oder niedermolekulare Inhibitoren
oder Agonisten der Bindungswechselwirkung zu screenen. Auch kann
das Rezeptor-PRO verwendet werden, um Korrelationsligand(en) zu
isolieren. Screeningtests können
so entworfen werden, dass sie Leitverbindungen finden, die die biologische
Aktivität
eines nativen PRO oder eines Rezeptors für PRO nachahmen. Solche Screeningtests
umfassen Tests, die zu Screening mit hohem Durchsatz von chemischen
Bibliotheken geeignet sind, was sie besonders nützlich für die Identifikation niedermolekularer
Wirkstoffkandidaten macht. Kleine Moleküle, die hierbei in Betracht
gezogen werden, umfassen synthetische organische oder anorganische
Verbindungen. Die Tests können
in zahlreichen verschiedenen Formaten durchgeführt werden, einschließlich Protein-Protein-Bindungstests, biochemische
Screening-Tests, Immuntests und zellbasierter Tests, die auf dem
Gebiet der Erfindung gut beschrieben sind.
-
Nucleinsäuren, die
für PRO
oder seine modifizierten Formen kodieren, können auch verwendet werden,
um entweder transgene Tiere oder "Knock-out"-Tiere zu bilden, die wiederum zur Entwicklung
und zum Screenen therapeutisch nützlicher
Reagenzien nützlich
sind. Ein transgenes Tier (z.B. eine Maus oder eine Ratte) ist ein
Tier, das Zellen aufweist, die ein Transgen enthalten, worin das
Transgen in das Tier oder einen Vorfahren das Tiers in einem pränatalen,
z.B. einem embryonalen, Stadium eingeführt wurde. Ein Transgen ist eine
DNA, die in das Genom einer Zelle integriert wurde, aus der sich
ein transgenes Tier entwickelt. In einer Ausführungsform kann cDNA, die für PRO kodiert,
verwendet werden, um genomische DNA, die für PRO kodiert, gemäß bekannter
Verfahren zu klonieren, und die genomischen Sequenzen können verwendet
werden, um transgene Tiere zu bilden, die Zellen enthalten, die
für PRO
kodierende DNA exprimieren. Verfahren zur Bildung transgener Tiere
wie z.B. von Mäusen
oder Ratten, sind mittlerweile auf dem Gebiet der Erfindung Routineverfahren
und werden beispielsweise in den US-Patenten Nr. 4.736.866 und 4.870.009
beschrieben. Typischerweise würden
bestimmte Zellen zur PRO-Transgen-Inkorporation mittels gewebespezifischen
Enhancern als Target dienen. Transgene Tiere, die eine Kopie eines
für Transgen
kodierenden PRO, eingeführt in
die Keimlinie des Tiers in einem embryonalen Stadium, umfassen,
können
verwendet werden, um die Wirkung von gesteigerter Expression von
für PRO
kodierender DNA zu untersuchen. Solche Tiere können als Testtiere für Reagenzien
verwendet werden, von denen angenommen wird, dass sie Schutz vor
beispielsweise pathologischen Leiden in Verbindung mit deren Überexpression
verleihen. Gemäß diesem
Aspekt der Erfindung wird ein Tier mit dem Reagens behandelt, und
eine reduzierte Inzidenz des pathologischen Leidens im Vergleich
zu nicht behandelten Tieren, die das Transgen tragen, würde auf
eine potenzielle therapeutische Beeinflussung des pathologischen
Leidens hinweisen.
-
Alternativ
dazu können
nicht-menschliche Homologe von PRO verwendet werden, um ein PRO-"Knock-out"-Tier zu konstruieren,
das ein defektes oder verändertes,
für PRO
kodierendes Gen als Resultat homologer Rekombination zwischen dem
endogenen Gen, das für
PRO kodiert, und einer veränderten genomischen
DNA, die für
PRO kodiert und in eine embryonale Stammzelle des Tiers eingeführt wurde,
auf weist. Ein Teil der genomischen DNA, die für PRO kodiert, kann deletiert
oder durch ein anderes Gen ersetzt werden, wie beispielsweise ein
Gen, das für
einen selektierbaren Marker kodiert, der verwendet werden kann, um
Integration zu überwachen.
Typischerweise werden mehrere kb unveränderter flankierender DNA (sowohl an
den 5'- als auch
den 3'-Enden) in
den Vektor eingebunden (siehe z.B. Thomas & Capecchi, Cell 51, 503 (1987) für eine Beschreibung
homologer Rekombinationsvektoren). Der Vektor wird in eine embryonale Stammzellenlinie
(z.B. durch Elektroporation) eingeführt, und Zellen, in denen sich
die eingeführte
DNA homolog mit der endogenen DNA rekombinierte, werden ausgewählt (siehe
z.B. Li et al., Cell 69, 915 (1992)). Die ausgewählten Zellen werden dann in
eine Blastocyste eines Tiers (z.B. einer Maus oder Ratte) injiziert,
um Aggregationschimären
zu bilden (siehe z.B. Bradley, in: Teratocarcinomas and Embryonic
Stem Cells: A Practical Approach, E.J. Robertson (Hrsg.), IRL, Oxford,
113-152 (1987)). Ein chimärer
Embryo kann dann in ein geeignetes, scheinschwangeres weibliches
Ammentier implantiert und ausgetragen werden, um ein "Knock-out"-Tier zu schaffen.
Nachkommenschaft, die die homolog rekombinierte DNA in ihren Keimzellen trägt, kann
mittels herkömmlicher
Verfahren identifiziert und verwendet werden, um Tiere zu züchten, in
denen alle Zellen des Tiers die homolog rekombinierte DNA enthalten.
Knockout-Tiere können
beispielsweise auf Grundlage ihrer Fähigkeit, gegen bestimmte pathologische
Leiden Abwehr zu entwickeln, und ihrer Entwicklung pathologischer
Leiden aufgrund nicht vorhandenen PRO-Polypeptids charakterisiert
werden.
-
Nucleinsäure, die
für die
PRO-Polypeptide kodieren, können
in Gentherapie verwendet werden. In Gentherapieanwendungen werden
Gene in Zellen eingeführt,
um Invivo-Synthese eines therapeutisch wirksamen, genetischen Produkts,
beispielsweise zur Ersetzung eines defekten Gens, zu erreichen. "Gentherapie" umfasst sowohl herkömmliche
Gentherapie, bei der eine langanhaltende Wirkung durch eine einzige
Behandlung errecht wird, und die Verabreichung von Gentherapeutika,
die eine einmalige oder wiederholte Verabreichung einer therapeutisch
wirksamen DNA oder mRNA umfasst. Antisense-RNAs und -DNAs können als
therapeutische Mittel zum Blockieren der Expression bestimmter Gene
in vivo verwendet werden. Es wurde bereits gezeigt, dass kurze Antisense-Oligonucleotide
in Zellen importiert werden können,
in denen sie trotz ihrer niederen intrazellulären Konzentrationen, die durch
ihre eingeschränkte
Aufnahme durch die Zellmembran entstehen, als Inhibitoren wirken.
(Zamecnik et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 83, 4143-4146 (1986)).
Die Oligonucleotide können
modifiziert werden, um ihre Aufnahme zu steigern, z.B. durch Substituieren
ihrer negativ geladenen Phosphodiestergruppen durch ungeladene Gruppen.
-
Es
gibt zahlreiche verschiedene Verfahren, die zur Einführung von
Nucleinsäuren
in lebensfähige
Zellen verfügbar
sind. Die Verfahren variieren je nachdem, ob die Nucleinsäure in vitro
in kultivierte Zellen oder in vivo in die Zellen des geplanten Wirts
transferiert wird. Verfahren, die für den Transfer von Nucleinsäure in Säugetierzellen
in vitro geeignet sind, umfassen die Verwendung von Liposomen, Elektroporation,
Mikroinjektion, Zellfusion, DEAE-Dextran, das Calciumphosphat-Ausfällungsverfahren
usw. Die zur Zeit bevorzugten In-vivo-Gentransferverfahren umfassen
Transfektion mit viralen (typischerweise retroviralen) Vektoren
und durch virales Hüllprotein-Liposom vermittelte
Transfektion (Dzau et al., Trends in Biotechnology 11, 205-210 (1993)). In
manchen Situationen ist es wünschenswert,
die Nucleinsäurenquelle
mit einem Mittel zu versehen, das sich auf die Targetzellen richtet,
wie beispielsweise mit einem Antikörper, der für ein Zelloberflächenmembranprotein
oder die Targetzelle spezifisch ist, einem Liganden für einen
Rezeptor an der Targetzelle usw. Werden Liposomen verwendet, so
können
Proteine, die sich an ein mit Endozytose assoziiertes Zelloberflächenmembranprotein
binden, zum Targeting und/oder zur Erleichterung der Aufnahme von
z.B. Capsidproteinen oder Fragmenten davon, die für einen
bestimmten Zelltyp spezifisch sind, Antikörpern gegen Proteine, die beim
Zyklieren Internalisierung erfahren, Proteinen, die sich auf intrazelluläre Lokalisierung
richten und intrazelluläre Halbwertszeit
verlängern,
verwendet werden. Das Verfahren von rezeptorvermittelter Endozytose
wird beispielsweise von Wu et al., J. Biol. Chem. 262, 4429-4432
(1987); und Wagner et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87, 3410-3414
(1990), beschrieben. Einen Überblick über Genmarkierung
und Arbeitsvorschriften für
Gentherapie geben Anderson et al., Science 256, 808-813 (1992).
-
Die
hierin beschriebenen PRO-Polypeptide können auch als Molekulargewichtsmarker
zu Zwecken der Protein-Elektrophorese verwendet werden.
-
Die
für die
PRO-Polypeptide kodierenden Nucleinsäuremoleküle oder Fragmente davon, die
hierin beschrieben werden, sind für Chromosom-Identifikation
nützlich.
In dieser Hinsicht besteht ein steter Bedarf daran, neue Chromosomenmarker
zu identifizieren, da relativ wenige Chromosom-Markierungsreagenzien,
basierend auf aktuellen Sequenzdaten, zur Zeit erhältlich sind.
Jedes PRO-Nucleinsäuremolekül der vorliegenden
Erfindung kann als Chromosomenmarker verwendet werden.
-
Die
PRO-Polypeptide und Nucleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung können
auch zur Gewebetypisierung verwendet werden, worin die PRO-Polypeptide
der vorliegenden Erfindung in einem Gewebe im Vergleich zu einem
anderen differenziell exprimiert werden können. PRO-Nucleinsäuremoleküle werden
zur Bildung von Sonden für
PCR, Northern-Analyse, Southern-Analyse und Western-Analyse Anwendung
finden.
-
Die
hierin beschriebenen PRO-Polypeptide können auch als Therapeutika
verwendet werden. Die PRO-Polypeptide der vorliegenden Erfindung
können
durch bekannte Verfahren formuliert werden, um pharmazeutisch nützliche
Zusammensetzungen herzustellen, wobei das PRO-Produkt hiervon zu
einem Gemisch mit einem pharmazeutisch annehmbaren Trägervehikel
kombiniert wird. Therapeutische Formulierungen werden zur Lagerung
durch Vermischen des aktiven Bestandteils mit dem gewünschten
Reinheitsgrad mit gegebenenfalls physiologisch annehmbaren Trägern, Arzneimittelträgern oder
Stabilisatoren (Remington's
Pharmaceutical Sciences, 16. Auflage, A. Osol (Hrsg.) (1980)) in
Form von lyophilisierten Formulierungen oder wässrigen Lösungen hergestellt. Annehmbare
Träger,
Arzneimittelträger
oder Stabilisatoren sind bei den verwendeten Dosierungen und Konzentrationen
für den
Empfänger
nicht-toxisch und umfassen Puffer wie Phosphat, Citrat und andere
organische Säuren;
Antioxidanzien, einschließlich
Ascorbinsäure;
niedermolekulare Peptide (mit weniger als 10 Resten); Proteine,
wie z.B. Serumalbumin, Gelatine oder Immunglobuline; hydrophile
Polymere wie Polyvinylpyrrolidon, Aminosäuren wie Glycin, Glutamin,
Asparagin, Arginin oder Lysin; Monosaccharide, Disaccharide und
andere Kohlenhydrate einschließlich
Glucose, Mannose oder Dextrine; Chelatbildner wie EDTA; Zuckeralkohole
wie Mannit oder Sorbit; salzbildende Gegenionen wie Natrium; und/oder nichtionische
Tenside wie TWEENTM, PLURONICSTM oder
PEG.
-
Die
für In-vivo-Verabreichung
zu verwendenden Formulierungen müssen
steril sein. Dies kann leicht durch Filtration durch sterile Filtrationsmembranen
vor oder nach Lyophilisierung und Rekonstitution erreicht werden.
-
Therapeutische
Zusammensetzungen hierin werden im Allgemeinen in ein Behältnis mit
einer sterilen Zugangsöffnung,
beispielsweise in einen intravenösen
Lösungsbeutel
oder eine Phiole mit einem mittels transdermaler Injektionsnadel
durchstechbaren Septum, gefüllt.
-
Die
Art der Verabreichung entspricht bekannten Verfahren, z.B. Injektion
oder Infusion durch intravenöse,
intraperitoneale, intrazerebrale, intramuskuläre, intraokulare, intraarterielle
oder intraläsionale
Verabreichung, durch topische Verabreichung oder mittels Retard-Systemen.
-
Dosierung
und gewünschte
Wirkstoffkonzentrationen pharmazeutischer Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung können
je nach der jeweils in Betracht gezogenen Verwendung variieren.
Die Bestimmung der geeigneten Dosierung oder Art der Verabreichung
liegt durchwegs im Kompetenzbereich des Allgemeinmediziners. Tierversuche
liefern zuverlässige
Richtlinien für
die Verabreichung wirksamer Dosen in der Therapie an Menschen. Proportionales
Berechnen wirksamer Dosierungen von einer Spezies auf eine andere kann
gemäß den Grundlagen
von J. Mordenti & W.
Chappell, "The use
of interspecies scaling in toxicokinetics", in: Toxicokinetics and New Drug Development,
Yacobi et al. (Hrsg.), Pergamon Press, New York, 42-96 (1989), erfolgen.
-
Erfolgt
In-vivo-Verabreichung eines PRO-Polypeptids oder Agonisten oder
Antagonisten davon, so können
normale Dosierungsmengen von etwa 10 ng/kg bis zu 100 mg/kg Säugetier-Körpergewicht
oder mehr pro Tag variieren, vorzugsweise von etwa 1 μg/kg/Tag
bis 10 mg/kg/Tag, je nach der Art der Verabreichung. Richtlinien bezüglich bestimmten
Dosierungen und Zufuhrverfahren finden sich in der Literatur; siehe
beispielsweise die US-Patente Nr. 4.657.760; 5.206.344; oder 5.225.212.
Es wird vorausgesetzt, dass verschiedene Formulierungen für verschiedene
Behandlungsverbindungen und verschiedene Erkrankungen wirksam sind
und dass die Verabreichung an ein Organ oder Gewebe beispielsweise
eine andere Art der Verabreichung erfordern kann als jene an ein
anderes Organ oder Gewebe.
-
Ist
Retard-Verabreichung eines PRO-Polypeptids in einer Formulierung
mit Freisetzungseigenschaften erwünscht, die für die Behandlung
jeglicher Erkrankungen oder Störungen
geeignet sind, die Verabreichung des PRO-Polypeptids erfordern,
so wird Mikroeinkapselung des PRO-Polypeptids in Erwägung gezogen.
Mikroeinkapselung rekombinanter Proteine für Retard-Freisetzung wurde
bereits mit dem menschlichen Wachstumshormon (rhGH), Interferon-
(rhIFN-), Interleukin-2 und MN rgp120 erfolgreich durchgeführt. Johnson
et al., Nat. Med. 2, 795-799 (1996); Yasuda, Biomed. Ther. 27, 1221-1223
(1993); Hora et al., Bio/Technology 8, 755-758 (1990); Cleland, "Design and Production
of Single Immunization Vaccines Using Polylactide Polyglycolide
Microsphere Systems",
in: Vaccine Design: The Subunit and Adjuvant Approach, Powell & Newman (Hrsg.),
Plenum Press: New York, 439-462 (1995); WO 97/03692, WO 96/07399;
und US-Patent Nr. 5.654.010.
-
Die
Retard-Formulierungen dieser Proteine wurden unter Verwendung von
Polymilch-co-glykolsäure- (PLGA)
Polymer aufgrund seiner Biokompatibilität und der vielfältigen biologischen
Abbaubarkeit entwickelt. Die Abbauprodukte von PLGA, Milch- und Glykolsäure, können im
menschlichen Körper
rasch geklärt
werden. Darüber
hinaus kann die Abbaubarkeit dieses Polymers je nach Gewicht und
Zusammensetzung auf Monate bis Jahre eingestellt werden. Lewis, "Controlled release
of bioactive agents from lactide/glycolide polymer", in: M. Chasin & R. Langer (Hrsg.),
Biodegradable Polymers as Drug Delivery Systems, Marcel Dekker:
New York, 1-41 (1990).
-
Diese
Erfindung umfasst Verfahren zum Screenen von Verbindungen, um jene
zu identifizieren, die das PRO-Polypeptid nachahmen (Agonisten)
oder die Wirkung des PRO-Polypeptids unterbinden (Antagonisten).
Screening-Tests für
Antagonisten- Wirkstoffkandidaten
sind so konzipiert, dass sie Verbindungen identifizieren, die sich
an die PRO-Polypeptide binden oder mit den PRO-Polypeptiden Komplexe
bilden, für
die die hierin identifizierten Gene kodieren, oder auf andere Weise
die Wechselwirkung der kodierten Polypeptide mit anderen zellulären Prateinen
stören.
Solche Screening-Tests umfassen Tests, die für Hochdurchsatz-Screening chemischer
Bibliotheken geeignet sind, was sie besonders geeignet für die Identifikation
niedermolekularer Wirkstoffkandidaten macht.
-
Die
Tests können
in zahlreichen verschiedenen Formaten durchgeführt werden, einschließlich Protein-Protein-Bindungstests,
biochemischer Screening-Tests, Immuntests und zellbasierter Tests,
die auf dem Gebiet der Erfindung gut beschrieben sind.
-
Alle
Tests für
Antagonisten haben die Eigenschaft gemeinsam, dass sie alle das
Kontaktieren des Wirkstoffkandidaten mit einem PRO-Polypeptid, für das eine
hierin identifizierte Nucleinsäure
kodiert, unter Bedingungen und für
eine ausreichende Zeitspanne, die eine Wechselwirkung zwischen diesen
zwei Komponenten ermöglichen,
erfordern.
-
In
Bindungstests ist die Wechselwirkung Bindung, und der gebildete
Komplex kann im Reaktionsgemisch isoliert oder nachgewiesen werden.
In einer bestimmten Ausführungsform
wird das PRO-Polypeptid, für das
das hierin identifizierte Gen kodiert, oder der Wirkstoffkandidat
an eine Festphase, z.B. eine Mikrotiterplatte, durch kovalente oder
nichtkovalente Bindungen immobilisiert. Nichtkovalente Bindung erfolgt
im Allgemeinen durch Beschichten der festen Oberfläche mit
einer Lösung
des PRO-Polypeptids
und Trocknen. Alternativ dazu kann ein immobilisierter Antikörper, z.B.
ein monoklonaler Antikörper,
der für
das zu immobilisierende PRO-Polypeptid spezifisch ist, verwendet
werden, um es an einer festen Oberfläche zu verankern. Der Test erfolgt
durch Zusatz der nichtimmobilisierten Komponente, die durch eine
nachweisbare Markierung markiert werden kann, zu der immobilisierten
Komponente, z.B. der beschichteten Oberfläche, die die verankerte Komponente
enthält.
Wenn die Reaktion abgeschlossen ist, werden die nicht-umgesetzten
Komponenten, z.B. durch Waschen, entfernt, und Komplexe, die an
der festen Oberfläche
verankert sind, wer den nachgewiesen. Trägt die ursprünglich nichtimmobilisierte
Komponente eine nachweisbare Markierung, so weist die Detektion von
an der Oberfläche
immobilisierter Markierung darauf hin, dass Komplexbildung eingetreten
war. Trägt
die ursprünglich
nichtimmobilisierte Komponente keine Markierung, so kann Komplexbildung
beispielsweise durch die Verwendung eines markierten Antikörpers, der
den immobilisierten Komplex spezifisch bindet, nachgewiesen werden.
-
Wechselwirkt
die Kandidatenverbindung mit einem bestimmten PRO-Polypeptid, für das ein
hierin identifiziertes Gen kodiert, bindet sich jedoch nicht an
dieses, so kann ihre Wechselwirkung mit diesem Polypeptid mittels
Verfahren, die zur Detektion von Protein-Protein-Wechselwirkungen
bekannt sind, getestet werden. Solche Tests umfassen herkömmliche
Ansätze,
wie z.B. Vernetzen, Co-Immunfällung
und Co-Reinigung durch Gradienten oder Chromatographiesäulen. Darüber hinaus
können
Protein-Protein-Wechselwirkungen unter Verwendung eines Hefe-basierten
genetischen Systems, das von Fields & Mitarbeitern beschrieben wird, beobachtet
werden (Fields & Song,
Nature (London) 340, 245-246 (1989); Chien et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 88, 9578-9582 (1991)), wie von Chevray & Nathans, Proc. Natl. Acad. Sci.
USA 89, 5789-5793 (1991), beschrieben wird. Zahlreiche Transkriptionsaktivatoren,
wie beispielsweise Hefe GAL4, bestehen aus zwei physikalisch unterschiedlichen
Moduldomänen,
wobei eine als die DNA-Bindungsdomäne wirkt und die andere als
die Transkriptions-Aktivierungsdomäne. Das in den oben genannten
Publikationen beschriebene Hefe-Expressionssystem (im Allgemein
als "Zwei-Hybrid-System" bezeichnet) profitiert
von dieser Eigenschaft und verwendet zwei Hybridproteine, eines,
in dem das Targetprotein an die DNA-Bindungsdomäne von GAL4 fusioniert ist,
und ein anderes, in dem mutmaßliche
aktivierende Proteine an die Aktivierungsdomäne fusioniert sind. Die Expression
eines GAL1-lacZ-Reportergens unter der Steuerung eines GAL4-aktivierten
Promotors hängt
von der Rekonstitution von GAL4-Aktivität über Protein-Protein-Wechselwirkung
ab. Kolonien, die wechselwirkende Polypeptide enthalten, werden
mit einem chromogenen Substrat für β-Galactosidase
nachgewiesen. Ein vollständiges
Set (MATCHMAKERTM) zur Identifikation von
Protein-Protein-Wechselwirkungen
zwischen zwei spezifischen Proteinen unter Verwendung des Zwei-Hybrid-Verfahrens
ist im Handel bei Clontech erhältlich.
Dieses System kann auch erweitert werden, um Proteindomänen zu kartieren,
die in spezifische Protein-Wechselwirkungen
eingebunden sind, sowie um Aminosäurereste zu lokalisieren, die
für diese
Wechselwirkungen maßgeblich
sind.
-
Verbindungen,
die die Wechselwirkung eines Gens stören, das für ein hierin identifiziertes
PRO-Polypeptid kodiert, und andere intra- oder extrazelluläre Komponenten
können
wie folgt getestet werden: üblicherweise
wird ein Reaktionsgemisch, das das Produkt des Gens und die intra-
oder extrazelluläre
Komponente enthält,
unter Bedingungen und über
eine Zeitspanne hinweg, die die Wechselwirkung und Bindung der zwei Produkte
ermöglichen,
hergestellt. Um die Fähigkeit
der Kandidatenverbindung zu testen, Bindung zu inhibieren, wird
die Reaktion in Abwesenheit und in Gegenwart der Testverbindung
laufen gelassen. Zusätzlich
kann ein Placebo zu einem dritten Reaktionsgemisch zugesetzt werden,
um als positive Kontrolle zu dienen. Die Bindung (Komplexbildung)
zwischen der Testverbindung und der intra- oder extrazellulären Komponente,
die im Gemisch vorhanden ist, wird wie hierin zuvor beschrieben
beobachtet. Die Bildung eines Komplexes in der/den Kontrollreaktion(en),
jedoch nicht im Reaktionsgemisch, das die Testverbindung enthält, weist
darauf hin, dass die Testverbindung die Wechselwirkung der Testverbindung
und seinem Reaktionspartner stört.
-
Um
auf Antagonisten zu testen, kann das PRO-Polypeptid gemeinsam mit
der auf eine bestimmte Aktivität
zu screenenden Verbindung zu einer Zelle zugesetzt werden, und die
Fähigkeit
der Testverbindung, Aktivität
von Interesse in Gegenwart des PRO-Polypeptids zu inhibieren, weist
darauf hin, dass die Verbindung ein Antagonist des PRO-Polypeptids
ist. Alternativ dazu können
Antagonisten durch Kombinieren des PRO-Polypeptids und eines potenziellen
Antagonisten mit membrangebundenen PRO-Polypeptid-Rezeptoren oder
rekombinanten Rezeptoren unter geeigneten Bedingungen für einen
kompetitiven Inhibitionstest nachgewiesen werden. Das PRO-Polypeptid kann beispielsweise
durch Radioaktivität
markiert werden, sodass die Anzahl an PRO-Polypeptidmolekülen, die
an den Rezeptor gebunden sind, verwendet werden kann, um die Wirksamkeit
des potenziellen Antagonisten zu bestimmen. Das für den Rezeptor
kodierende Gen kann mittels zahlreicher verschiedener Verfahren, die
Fachleuten bekannt sind, beispielsweise durch Liganden-Panning und
FACS-Sortieren,
identifiziert werden. Coligan et al., Current Protocols in Immunl.
1(2), Kapitel 5 (1991). Vorzugsweise wird Expressionsklonieren verwendet,
worin polyadenylierte RNA aus einer Zelle hergestellt wird, die
auf das PRO-Polypeptid reagiert, und eine cDNA-Bibliothek, die aus
dieser RNA geschaffen wird, wird in Pools aufgeteilt und verwendet,
um COS-Zellen oder andere Zellen zu transfizieren, die auf das PRO-Polypeptid
nicht reagieren. Transfizierte Zellen, die auf Glasobjektträgern gezüchtet werden,
werden markiertem PRO-Polypeptid ausgesetzt. Das PRO-Polypeptid
kann mittels zahlreicher verschiedener Mittel markiert werden, einschließlich lodierung
oder Einbindung einer Erkennungsstelle für eine ortsspezifische Proteinkinase. Nach
-Fixation und Inkubation werden die Objektträger autographischer Analyse
unterzogen. Positive Pools werden identifiziert, und Sub-Pools werden
hergestellt und unter Verwendung eines interaktiven Sub-Pooling- und
Re-Screening-Verfahrens neuerlich transfiziert, woraus schließlich ein
einzelner Klon resultiert, der für
den mutmaßlichen
Rezeptor kodiert.
-
Als
ein alternativer Ansatz für
Rezeptoridentifikation kann markiertes PRO-Polypeptid mit Zellmembran
oder mit Extraktpräparaten,
die das Rezeptormolekül
exprimieren, photoaffinitätsgebunden
sein. Vernetztes Material wird durch PAGE aufgelöst und ein Röntgenfilm
wird damit belichtet. Der markierte Komplex, der den Rezeptor enthält, kann
ausgeschnitten, in Peptidfragmente aufgelöst und Protein-Mikrosequenzierung
unterzogen werden. Die aus der Mikrosequenzierung erhaltene Aminosäuresequenz
würde verwendet
werden, um eine Reihe an degenerierten Oligonucleotidsonden zu entwerten,
um eine cDNA-Bibliothek zu screenen, um das für den mutmaßlichen Rezeptor kodierende
Gen zu identifizieren.
-
In
einem anderen Test für
Antagonisten würden
Säugetierzellen
oder ein Membranpräparat,
das den Rezeptor exprimiert, mit markiertem PRO-Polypeptid in Gegenwart
der Kandidatenverbindung inkubiert werden. Die Fähigkeit der Verbindung, diese
Wechselwirkung zu steigern oder zu blockieren, könnte dann gemessen werden.
-
Spezifischer
Beispiele für
potenzielle Antagonisten umfassen ein Oligonucleotid, das sich an
die Fusionen von Immunglobulin mit PRO-Polypeptid bindet, und insbesondere
Antikörper,
die, ohne dies als einschränkende
Definition zu betrachten, poly- und
monoklonale Antikörper
und Antikörperfragmente,
einkettige Antikörper,
antiidiotypische Antikörper
und chimäre
oder humanisierte Versionen solcher Antikörper oder Fragmente, sowie
menschliche Antikörper
und Antikörperfragmente
umfassen. Alternativ dazu kann ein potenzieller Antagonist ein eng
verwandtes Protein sein, beispielsweise eine mutierte Form des PRO-Polypeptids,
das den Rezeptor erkennt, jedoch keine Wirkung verleiht und somit
die Wirkung des PRO-Polypeptids kompetitiv inhibiert.
-
Ein
anderer potenzieller PRO-Polypeptid-Antagonist ist ein Antisense-RNA-
oder – DNA-Konstrukt, das
unter Verwendung von Antisense-Technologie hergestellt wurde, worin
z.B. ein Antisense-RNA- oder -DNA-Molekül so wirkt, dass es die Translation
von mRNA durch Hybridisierung an Target-mRNA und Prävention
von Proteintranslation direkt blockiert. Antisense-Technologie kann
verwendet werden, um Genexpression durch Tripelhelix-Bildung oder
Antisense-DNA oder -RNA zu steuern, wobei beide Verfahren auf der
Bindung eines Polynucleotids an DNA oder RNA basieren. Der 5'-Kodierabschnitt
der Polynucleotidsequenz, die für
die reifen PRO-Polypeptide hierin kodiert, wird beispielsweise verwendet,
um ein Antisense-RNA-Oligonucleotid mit einer Länge von etwa 10 bis 40 Basenpaaren
zu entwerfen. Ein DNA-Oligonucleotid
ist so entworfen, dass es zu einer Region des Gens, die in Transkription
eingebunden ist (Tripelhelix – siehe
Lee et al., Nucl. Acids Res. 6, 3073 (1979); Cooney et al., Science
241, 456 (1988); Dervan et al., Science 251, 1360 (1991)), komplementär ist, wodurch
Transkription und Produktion des PRO-Polypeptids unterbunden werden.
Das Antisense-RNA-Oligonucleotid hybridisiert an die mRNA in vivo
und blockiert die Translation des mRNA-Moleküls in das PRO-Polypeptid (Antisense – Okano,
Neurochem. 56, 560 (1991); Oligodeoxynucleotides as Antisense Inhibitors
of Gene Expression, CRC Press: Boca Raton, FL (1988)). Die zuvor
beschriebenen Oligonucleotide können
auch Zellen zugeführt
werden, sodass die Antisense-RNA oder -DNA in vivo exprimiert werden
kann, um Produktion des PRO-Polypeptids zu inhibieren. Wird Antisense-DNA
verwendet, so werden Oligodesoxyribonucleotide, abstammend aus der
Translationsinitiationsstelle, z.B, zwischen etwa -10- und +10-Positionen der Target-Gennucleotidsequenz,
bevorzugt.
-
Potenzielle
Antagonisten umfassen kleine Moleküle, die sich an die aktive
Stelle, die Rezeptorbindungsstelle oder den Wachstumsfaktor oder
andere relevante Bindungsstellen des PRO-Polypeptids binden und
dadurch die normale biologische Aktivität des PRO-Polypeptids blockieren.
Beispiele für
kleine Moleküle umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, kleine Peptide oder peptidähnliche
Moleküle,
vorzugsweise lösliche
Peptide, und synthetische, organische oder anorganische Nicht-Peptidyl-Verbindungen.
-
Ribozymen
sind enzymatische RNA-Moleküle,
die in der Lage sind, die spezifische Spaltung von RNA zu katalysieren.
Ribozymwirkung durch sequenzspezifische Hybridisierung an die komplementäre Target-RNA,
gefolgt von endonucleolytischer Spaltung. Spezifische Ribozym-Spaltungsstellen
innerhalb eines potenziellen RNA-Targets können durch bekannte Verfahren
identifiziert werden. Für
nähere
Details, siehe z.B. Rossi, Current Biology 4, 469-471 (1994), und
die PCT-Veröffentlichungs-Nr.
WO 97/33551 (veröffentlicht
am 18. September 1997).
-
Nucleinsäuremoleküle in Tripelhelix-Formation,
zur Inhibition von Transkription verwendet, sollten einzelsträngig und
aus Desoxynucleotiden zusammengesetzt sein. Die Basenzusammensetzung
dieser Oligonucleotide ist so entworfen, dass sie Tripelhelix-Bildung
gemäß den Hoogsteen-Basenpaarungsregeln
fördert, die
im Allgemeinen große
Abschnitte von Purinen oder Pyrimidinen an einem Strang eines Duplex
erfordern. Nähere
Details hierzu sind z.B. in der PCT-Veröffentlichung Nr. WO 97/33551,
s.o., zu finden.
-
Diese
kleinen Moleküle
können
durch jeden beliebigen oder mehrere beliebige Screeningtests, die hierin
zuvor erläutert
wurden, und/oder durch andere Screeningverfahren, die Fachleuten
bekannt sind, identifiziert werden.
-
PRO189
kann in Tests mit W01A6.1 von C. Elegans, Phosphodiesterasen, Transportern
und Proteinen, die sich an Fettsäuren
binden, verwendet werden, um die relativen Aktivitäten von
PRO189 gegen diese Proteine zu bestimmen. Die Resultate können demgemäß eingesetzt
werden.
-
F. Anti-PRO-Antikörper
-
Die
vorliegende Erfindung stellt weiters Anti-PRO-Antikörper bereit.
Beispiele für
Antikörper
umfassen polyklonale, monoklonale, humanisierte, bispezifische und
Heterokonjugat-Antikörper.
-
1. Polyklonale
Antikörper
-
Die
Anti-PRO-Antikörper
können
polyklonale Antikörper
umfassen. Verfahren zur Herstellung polyklonaler Antikörper sind
Fachleuten bekannt. Polyklonale Antikörper können in einem Säugetier,
beispielsweise durch eine oder mehrere Injektionen eines immunisierenden
Mittels und, sofern gewünscht,
eines Adjuvans, gezüchtet
werden. Typischerweise werden das immunisierende Mittel und/oder
das Adjuvans in das Säugetier mittels
subkutaner oder intraperitonealer Mehrfachinjektionen injiziert.
Das immunisierende Mittel umfasst das PRO-Polypeptid oder ein Fusionsprotein
davon. Es kann nützlich
sein, das immunisierende Mittel an ein Protein zu konjugieren, das
dafür bekannt
ist, im zu immunisierenden Säugetier
immunogen zu sein. Beispiele für solche
immunogenen Proteine umfassen, sind jedoch nicht eingeschränkt auf,
Schlüsselloch-Napfschnecken-Hämocyanin,
Serumalbumin, Rinderthyroglobulin und Sojabohnentrypsin-Inhibitor.
Beispiele für
Adjuvanzien, die verwendet werden können, umfassen komplettes Freundsches
Adjuvans und MPL-TDM-Adjuvans (Monophosphoryl-Lipid A, synthetisches
Trehalose-Dicorynomycolat). Die Arbeitsvorschrift zur Immunisierung
kann von Fachleuten ohne übermäßiges Experimentieren
ausgewählt
werden.
-
2. Monoklonale
Antikörper
-
Die
Anti-PRO-Antikörper
können,
alternativ dazu, monoklonale Antikörper sein. Monoklonale Antikörper können unter
Verwendung von Hybridomverfahren, wie beispielsweise jenen, die
von Kohler & Milstein, Nature
256, 495 (1975), beschrieben werden, hergestellt werden. In einem
Hybridomverfahren wird eine Maus, ein Hamster oder ein anderes,
geeignetes Wirtstier typischerweise mit einem Immunisierungsmittel
immunisiert, um Lymphozyten anzuregen, die Antikörper produzieren oder in der
Lage sind, Antikörper
zu produzieren, die sich spezifisch an das immunisierende Mittel
binden. Alternativ dazu können
die Lymphozyten in vitro immunisiert werden.
-
Das
immunisierende Mittel umfasst typischerweise das PRO-Polypeptid
oder ein Fusionsprotein davon. Im Allgemeinen werden entweder periphere
Blutlymphozyten ("PBLs") verwendet, sofern
Zellen menschlichen Ursprungs gewünscht sind, oder Milzzellen
oder Lymphknotenzellen, sofern nichtmenschliche Säugetierzellen
erwünscht
sind. Die Lymphozyten werden dann mit einer sich unbegrenzt vermehrenden
Zelllinie unter Verwendung eines geeigneten Fusionsmittels, wie
beispielsweise Polyethylenglykol, fusioniert, um eine Hybridomzelle
zu bilden (Goding, Monoclonal Antibodies: Principles and Practice,
Academic Press, 59.103 (1986)). Sich unbegrenzt vermehrende Zelllinien
sind üblicherweise
transformierte Säugetierzellen,
insbesondere Myelomzellen, die von Nagetieren, Rindern oder Menschen
abstammen. Üblicherweise
werden Ratten- oder Mausmyelomzelllinien verwendet. Die Hybridomzellen
können
in einem geeigneten Kulturmedium kultiviert werden, das vorzugsweise
eine oder mehr Substanzen enthält,
die das Wachstum oder Überleben
der nichtfusionierten, sich unbegrenzt vermehrenden Zellen inhibieren.
Fehlt beispielsweise den parentalen Zellen das Enzym Hypoxanthinguaninphosphoribosyltransferase
(HGPRT oder HPRT), so umfasst das Kulturmedium für die Hybridome typischerweise
Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin ("HAT-Medium"), Substanzen, die das Wachstum von
HGPRT-defizienten Zellen unterbindet.
-
Bevorzugte,
sich unbegrenzt vermehrende Zelllinien sind jene, die wirksam fusionieren,
stabile Expression auf hohem Niveau von Antikörper durch die ausgewählten Antikörper-produzierenden
Zellen unterstützt
und auf ein Medium wie z.B. das HAT-Medium empfindlich sind. Noch bevorzugtere,
sich unbegrenzt vermehrende Zelllinien sind murine Myelomlinien,
die beispielsweise vom Salk Institute Cell Distribution Center,
San Diego, Kalifornien, und bei der Type Culture Collection, Manassas,
Virginia, erhalten werden können. Menschliche
Myelom- und Maus-Mensch-Heteromyelom-Zellinien wurden ebenfalls
bereits für
die Herstellung von menschlichen monoklonalen Antikörpern beschrieben
(Kozbor, J. Immunol. 133, 3001 (1984); Brodeur et al., Monoclonal
Antibady Production Techniques and Applications, Marcel Dekker,
Inc., New York, 51-63 (1987)).
-
Das
Kulturmedium, in dem die Hybridomzellen kultiviert werden, kann
dann auf die Gegenwart von monoklonalen Antikörpern, die gegen PRO gerichtet
sind, getestet werden. Vorzugsweise wird die Bindungsspezifität monoklonaler
Antikörper,
die durch die Hybridomzellen gebildet werden, durch Immunfällung oder durch
einen Invitro-Bindungstests, wie z.B. Radioimmuntest (RIA) oder
enzymgekoppelte Immunadsorptionsbestimmung (ELISA) bestimmt. Solche
Verfahren und Tests sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt. Die Bindungsaffinität des monoklonalen
Antikörpers
kann beispielsweise durch die Scatchard-Analyse von Munson & Pollard, Anal.
Biochem. 107, 220 (1980), bestimmt.
-
Nachdem
die gewünschten
Hybridomzellen identifiziert wurden, können die Klone durch Grenzwert-Verdünnungsverfahren
subkloniert und mittels herkömmlicher
Verfahren gezüchtet
werden (Goding, s.o.). Geeignete Kulturmedien für diesen Zweck umfassen beispielsweise
Dulbecco's Modified
Eagle's Medium und RPMI-1640-Medium.
Alternativ dazu können
die Hybridomzellen in vivo als Ascites in einem Säugetier
gezüchtet
werden.
-
Die
von den Subklonen sekretierten monoklonalen Antikörper können aus
dem Kulturmedium oder der Ascitesflüssigkeit durch herkömmliche
Immunglobulin-Reinigungsverfahren wie z.B. Protein-A-Sepharose, Hydroxylapatitchromatographie,
Gelelektrophorese, Dialyse oder Affinitätschromatographie isoliert
oder gereinigt werden.
-
Die
monoklonalen Antikörper
können
auch durch rekombinante DNA-Verfahren wie beispielsweise jenen,
die im US-Patent Nr. 4.816.567 beschrieben werden, gebildet werden.
DNA, die für
die monoklonalen Antikörper
der Erfindung kodiert, kann leicht unter Verwendung herkömmlicher
Verfahren (z.B. unter Verwendung von Oligonucleotidsonden, die in
der Lage sind, sich spezifisch an Gene zu binden, die für die schweren
und leichten Ketten von murinen Antikörpern kodieren) isoliert und
sequenziert werden. Die Hybridomzellen der Erfindung dienen als
eine bevorzugte Quelle für
solche DNA. Nachdem sie isoliert wurde, kann die DNA in Expressionsvektoren
eingeführt
werden, die dann in Wirtszellen wie beispielsweise Affen-COS-Zellen,
Chinahamster-Eierstock- (CHO-) Zellen oder Myelomzellen transfiziert
werden, die sonst Immunglobulinprotein nicht bilden, um die Synthese
monoklonaler Antikörper
in den rekombinanten Wirtszellen zu erhalten. Die DNA kann auch
modifiziert werden, beispielsweise durch Substituieren der Kodiersequenz
für menschliche
konstante Schwer- und Leichtkettendomänen anstelle der homologen
murinen Sequenzen (US-Patent
Nr. 4.816.567; Morrison et al., s.o.), oder durch kovalentes Binden
der gesamten Kodiersequenz für
ein Nicht-Immunglobulin-Polypeptid oder eines Teils davon an die
Immunglobulin-Kodiersequenz. Solch ein Nicht-Immunglobulin-Polypeptid
kann anstelle der konstanten Domänen
eines Antikörpers
der Erfindung eingesetzt werden, oder es kann anstelle der variablen
Domänen
einer Antigen-Kombinationsstelle eines Antikörpers der Erfindung eingesetzt
werden, um einen chimären
zweiwertigen Antikörper
zu bilden.
-
Die
Antikörper
können
einwertige Antikörper
sein. Verfahren zur Herstellung einwertiger Antikörper sind
auf dem Gebiet der Erfindung durchwegs bekannt. Ein Verfahren umfasst
beispielsweise rekombinante Expression von Immunglobulinleichtkette
und modifizierter Schwerkette. Die Schwerkette ist im Allgemeinen an
jedem beliebigen Punkt der Fc-Region trunkiert, um Schwerkettenvernetzung
zu unterbinden. Alternativ dazu sind die relevanten Cysteinreste
durch einen anderen Aminosäurerest
substituiert oder deletiert, um Vernetzung zu vermeiden.
-
In-vitro-Verfahren
sind ebenfalls zur Herstellung einwertiger Antikörper geeignet. Verdau von Antikörpern zur
Bildung von Fragmenten, insbesondere Fab-Fragmenten, davon kann
unter Verwendung von Routineverfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung
bekannt sind, erfolgen.
-
3. Menschliche
und humanisierte Antikörper
-
Die
Anti-PRO-Antikörper
der Erfindung können
weiters humanisierte Antikörper
oder menschliche Antikörper
umfassen. Humanisierte Formen von nicht-menschlichen (z.B. murinen)
Antikörpern
sind chimäre
Immunglobuline, Immunglobulinketten oder Fragmente davon (wie Fv,
Fab, Fab', F(ab')2 oder
andere Antigenbindungs-Subsequenzen von Antikörpern), die Minimalsequenz,
abgeleitet von nichtmenschlichem Immunglobulin, enthalten. Humanisierte
Antikörper
umfassen- menschliche Immunglobuline (Rezipienten-Antikörper), in denen
Reste aus einer komplementaritätsbestimmenden
Region (CDR) des Rezipienten durch Reste aus einer CDR aus einer
nichtmenschlichen Spezies (Donor-Antikörper) wie z.B. Maus, Ratte
oder Kaninchen mit der gewünschten
Spezifität,
Affinität
und Kapazität
ersetzt werden. In manchen Fällen
werden Fv-Gerüstreste des
menschlichen Immunglobulins durch entsprechende nichtmenschliche
Reste ersetzt. Humanisierte Antikörper können auch Reste umfassen, die
weder im Rezipienten-Antikörper
noch in den importierten CDR- oder Gerüstsequenzen zu finden sind.
Im Allgemeinen umfasst der humanisierte Antikörper im Wesentlichen alle von
zumindest einer, und typischerweise zwei, variable(n) Domäne(n), in
denen alle oder im Wesentlichen alle der CDR-Regionen jenen eines
nichtmenschlichen Immunglobulins entsprechen und alle oder im Wesentlichen
alle der FR-Regionen jene aus einer menschlichen Immunglobulin-Consensussequenz
sind. Der humanisierte Antikörper
umfasst optimalerweise auch zumindest einen Abschnitt einer konstanten
Immunglobulinregion (Fc), typischerweise jenen eines menschlichen
Immunglobulins (Jones et al., Nature 321, 522-525 (1986); Riechmann
et al., Nature 332, 323-329 (1988); und Presta, Curr. Op. Struct.
Biol. 2, 593-596 (1992)).
-
Verfahren
zur Humanisierung nicht-menschlicher Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung durchwegs bekannt. Im Allgemeinen weist ein humanisierter
Antikörper
einen oder mehrere Aminosäurereste
auf, die in ihn aus einer Quelle eingeführt wur den, die nicht-menschlich
ist. Diese nicht-menschlichen Aminosäurereste werden häufig als "Import"-Reste bezeichnet,
die typischerweise aus einer variablen "Import"-Domäne genommen
werden. Humanisierung kann im Wesentlichen gemäß dem Verfahren von Winter
und Mitarbeitern (Jones et al., Nature 321, 522-525 (1986); Riechmann
et al., Nature 332, 323-327 (1988); Verhoeyen et al., Science 239,
1534-1536 (1988)), durch Substituieren von Nagetier-CDRs oder CDR-Sequenzen
anstelle der entsprechenden Sequenzen eines menschlichen Antikörpers erfolgen.
Demgemäß sind solche "humanisierte" Antikörper chimäre Antikörper (US-Patent
Nr. 4.816.567), worin wesentlich weniger als eine intakte menschliche
variable Domäne
durch die entsprechende Sequenz aus einer nicht-menschlichen Spezies
substituiert wurde. In der Praxis sind humanisierte Antikörper typischerweise
menschliche Antikörper;
in denen manche CDR-Reste und möglicherweise
manche FR-Reste durch Reste aus analogen Stellen in Nagetier-Antikörpern substituiert
sind.
-
Menschliche
Antikörper
können
auch unter Verwendung verschiedener Verfahren, die auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt sind, einschließlich Phagendisplay-Bibliotheken
(Hoogenboom & Winter,
J. Mol. Biol. 227, 381 (1991); Marks et al., J. Mol. Biol. 222,
581 (1991)), gebildet werden. Die Verfahren von Cole et al. und Boerner
et al. sind auch zur Herstellung menschlicher monoklonaler Antikörper einsetzbar
(Cole et al., Monoclonal Antibodies and Cancer Therapy, Alan R.
Liss, 77 (1985) und Boerner et al., J. Immunol. 147(1), 86-95 (1991)).
In ähnlicher
Weise können
menschliche Antikörper
durch Einführen
menschlicher Immunglobulin-Loci in transgene Tiere, z.B. Mäuse, in
denen die endogenen Immunglobulingene teilweise oder vollständig deaktiviert
wurden, gebildet werden. Bei Provokation wird die Produktion menschlicher
Antikörper
beobachtet, die jener, die bei Menschen gesehen wurde, in jeglicher
Hinsicht, umfassend Genneuordnung, Assemblierung und Antikörperrepertoire,
sehr ähnlich
ist. Dieser Ansatz wird beispielsweise in den US-Patenten Nr. 5.545.807; 5.545.806;
5.569.825; 5.625.126; 5.633.425; 5.661.016 und in den folgenden
wissenschaftlichen Publikationen beschrieben: Marks et al., Bio/Technology
10, 779-783 (1992); Lonberg et al., Nature 368-856-859 (1994); Morrison,
Nature 368, 812-813 (1994); Fishwild et al., Nature Biotechnology
14, 845-851 (1996); Neuberger, Nature Biotechnology 14, 826 (1996);
Lonberg & Huszar,
Intern. Rev. Immunol. 13, 65-93 (1995).
-
4. Bispezifische
Antikörper
-
Bispezifische
Antikörper
sind monoklonale, vorzugsweise menschliche oder humanisierte, Antikörper, die
Bindungsspezifitäten
für zumindest
zwei verschiedene Antigene aufweisen. Im vorliegenden Fall ist eine der
Bindungsspezifitäten
für das
PRO, und die andere ist für
jedes beliebige andere Antigen, und vorzugsweise für ein Zelloberflächenprotein
oder einen Rezeptor oder eine Rezeptoruntereinheit.
-
Verfahren
zur Bildung bispezifischer Antikörper
sind auf dem Gebiet der Erfindung bekannt. Üblicherweise basiert die rekombinante
Produktion bispezifischer Antikörper
auf der Co-Expression von zwei Immunglobulin-Schwerketten/Leichtketten-Paaren,
worin die zwei schweren Ketten unterschiedliche Spezifitäten aufweisen
(Milstein & Cuello,
Nature 305, 537-539 (1983)). Aufgrund der Auswahl an Immunglobulinschwer-
und -leichtketten nach dem Zufallsprinzip produzieren diese Hybridome
(Quadrorne) ein potenzielles Gemisch aus zehn verschiedenen Antikörpermolekülen, von
denen nur eines die korrekte bispezifische Struktur aufweist. Die
Reinigung des korrekten Moleküls
erfolgt üblicherweise
durch Affinitätschromatographieschritte. Ähnliche Verfahren
sind in der WO 93/08829, veröffentlicht
am 13. Mai 1993 und in Traunecker et al., EMBO J. 10, 3655-3649
(1991), geoffenbart.
-
Variable
Antikörperdomänen mit
den gewünschten
Bindungsspezifitäten
(Antikörper-Antigen-Kombinationsstellen)
können
an konstante Immunglobulindomänensequenzen
fusioniert werden Die Fusion erfolgt vorzugsweise mit einer konstanten
Immunglobulinschwerkettendomäne,
die zumindest einen Teil der Gelenks-, CH2- und CH3-Regionen umfasst.
Es wird bevorzugt, dass die erste konstante Schwerkettenregion (CH1)
die Stelle, die für
Leichtkettenbindung erforderlich ist, zumindest in einer der Fusionen
enthält.
DNAs, die für
die Immunglobulinschwerketten-Fusionen und, sofern gewünscht, für die Immunglobulinleichtkette
kodieren, werden in getrennte Expressionsvektoren insertiert und
in einen geeigneten Wirtsorganismus co-transfiziert.
-
Nähere Details
zur Bildung bispezifischer Antikörper
sind in Suresh et al., Methods in Enzymology 121, 210 (1986), zu
finden.
-
Gemäß einem
anderen Ansatz, der in der WO 96/27011 beschrieben wird, kann die
Schnittstelle zwischen einem Paar von Antikörpermolekülen gentechnisch verändert werden,
um den Prozentsatz an Heterodimeren, die aus rekombinanter Zellkultur
gewonnen werden, zu maximieren. Die bevorzugte Grenzfläche umfasst
zumindest einen Teil der CH3-Region einer konstanten Antikörperdomäne. In diesem
Verfahren werden eine oder mehrere kurze Aminosäureseitenketten von der Schnittstelle
des ersten Antikörpermoleküls durch längere Seitenketten
(z.B. Tyrosin oder Tryptophan) ersetzt. Kompensations-"Hohlräume" identischer oder ähnlicher
Größe wie die
lange(n) Seitenkette(n) werden an der Schnittstelle des zweiten
Antikörpermoleküls durch
Ersetzen langer Aminosäureseitenketten
durch kürzere
(z.B. Alanin oder Threonin) geschaffen. Dies liefert einen Mechanismus
zur Steigerung der Ausbeute an Heterodimer gegenüber nicht gewünschten
Endprodukten wie z.B. Homodimeren.
-
Bispezifische
Antikörper
können
als Volllängen-Antikörper oder
Antikörperfragmente
(z.B. F(ab')2-bispezifische Antikörper) hergestellt werden. Verfahren
zur Bildung bispezifischer Antikörper
aus Antikörperfragmenten
wurden in der Literatur bereits beschrieben. Bispezifische Antikörper können beispielsweise
unter Verwendung chemischer Bindung hergestellt werden. Brennan
et al., Science 229, 81 (1985), beschreiben ein Verfahren, worin
intakte Antikörper
proteolytisch gespalten werden, um F(ab')2-Fragmente
zu bilden. Diese Fragmente werden in Gegenwart des Dithiol-Komplexbildners Natriumarsenit
reduziert, um benachbarte Dithiole zu stabilisieren und intermolekulare
Disulfidbildung zu unterbinden. Die gebildeten Fab'-Fragmente werden dann
zu Thionitrobenzoat- (TNB-) Derivaten umgesetzt. Eines der Fab'-TNB-Derivate wird dann
zum Fab'-Thiol durch
Reduktion mit Mercaptoethylamin rückgewandelt und mit einer äquimolaren
Menge des anderen Fab'-TNB-Derivats
vermischt, um den bispezifischen Antikörper zu bilden. Die gebildeten
bispezifischen Antikörper
können
als Mittel für
selektive Immobilisierung von Enzymen verwendet werden.
-
Fab'-Fragmente können direkt
aus E. coli umgesetzt und chemisch aneinander gebunden werden, um bispezifische
Antikörper
zu bilden. Shalaby et al., J. Exp. Med. 175, 217-225 (1992), beschreiben
die Produktion eines vollständig
humanisierten bispezifischen Antikörper-F(ab')2-Moleküls. Jedes
Fab'-Fragment wurde getrennt
aus E. coli sekretiert und direkter chemischer Bindung in vitro
unterzogen, um den bispezifischen Antikörper zu bilden. Der so gebildete
bispezifische Antikörper
war in der Lage, sich an Zellen zu binden, die ErbB2-Rezeptor und
normale menschliche T-Zellen überexprimieren
sowie die lytische Aktivität
menschlicher zytotoxischer Lymphozyten gegen menschliche Brusttumor-Targets
auslösen.
-
Verschiedene
Verfahren zur Herstellung und Isolierung bispezifischer Antikörperfragmente
direkt aus rekombinanter Zellkultur wurden ebenfalls bereits beschrieben.
Bispezifische Antikörper
wurden beispielsweise unter Verwendung von Leucin-Zippern gebildet.
Kostelny et al., J. Immunol. 148(5), 1547-1553 (1992). Die Leucin-Zipper-Peptide aus den Fos-
und Jun-Proteinen wurden an die Fab'-Abschnitte von zwei verschiedenen Antikörpern durch
Genfusion gebunden. Die Antikörper-Homodimere
wurden an der Gelenksregion reduziert, um Monomere zu bilden, und
anschließend
reoxidiert, um die Antikörper-Heterodimere
zu bilden. Dieses Verfahren kann auch zur Bildung von Antikörper-Homodimeren
verwendet werden. Die "Diabody"-Technologie, die
von Hollinger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 90, 6444-6448 (1993),
beschrieben wird, liefert einen alternativen Mechanismus zur Herstellung
bispezifischer Antikörperfragmente.
Die Fragmente umfassen eine variable Schwerkettendomäne (VH), die über
einen Linker mit einer variablen Leichtkettendomäne (VL)
verbunden ist, der zu kurz ist, um Paarung zwischen den zwei Domänen an derselben
Kette zu ermöglichen.
Demgemäß sind die
VH- und VL-Domänen eines
Fragments gezwungen, mit den komplementären VL-
und VH-Domänen eines anderen Fragments
Paare zu bilden, wodurch zwei Antigen-Bindungsstellen gebildet werden. Eine
andere Vorgehensweise zur Bildung bispezifischer Antikörperfragmente
unter Verwendung einkettiger Fv- (sFv-) Dimere wurde ebenfalls bereits
erläutert.
Siehe Gruber et al., J. Immunol. 152, 5368 (1994).
-
Antikörper mit
mehr als zwei Valenzen werden auch in Betracht gezogen. Trispezifische
Antikörper können hergestellt
werden. Tuu et al., J. Immunol. 147, 60 (1991).
-
Beispielhafte
bispezifische Antikörper
können
sich an zwei verschiedene Epitope eines bestimmten PRO-Polypeptids
der vorliegenden Erfindung binden. Alternativ dazu kann ein Anti-PRO-Polypeptid-Arm
mit einem Arm kombiniert werden, der sich an ein Triggermolekül an einem
Leukozyten wie einem T-Zell-Rezeptormolekül (z.B. CD2, CD3, CD28 oder
B7) oder Fc-Rezeptoren für
IgG (FcγR),
wie FcγRI
(CD64), FcγRII CD32)
und FcγRIII
(CD16) bindet, um zelluläre
Abwehrmechanismen auf die Zelle zu fokussieren, die das bestimmte
PRO-Polypeptid exprimiert. Bispezifische Antikörper können auch verwendet werden,
um zytotoxische Mittel gegen Zellen, die ein bestimmtes PRO-Polypeptid
exprimieren, zu lokalisieren. Diese Antikörper besitzen einen PRO-Bindungsarm
und einen Arm, der sich an ein zytotoxisches Mittel oder einen Radionuklid-Komplexbildner,
wie EOTUBE, DPTA, DOTA oder TETA, bindet. Ein anderer bispezifischer
Antikörper
von Interesse bindet das PRO-Polypeptid und bindet weiters Gewebefaktor
(TF).
-
5. Heterokonjugat-Antikörper
-
Heterokonjugat-Antikörper liegen
auch im Schutzumfang der vorliegenden Erfindung. Heterokonjugat-Antikörper setzen
sich zusammen aus zwei kovalent verbundenen Antikörpern. Solche
Antikörper
wurden beispielsweise vorgeschlagen, um auf Immunsystemzellen gerichtet
zu werden (US-Patent Nr. 4.676.980), sowie zur Behandlung von HIV-Infektion
(WO 91/00360; WO 92/200373;
EP
03089 ). Es wird erwogen, dass die Antikörper in vitro unter Verwendung
von auf dem Gebiet der Proteinsynthesechemie bekannten Verfahren, einschließlich jener,
die Vernetzer einbinden, hergestellt werden können. Immunotoxine können beispielsweise
unter Verwendung einer Disulfidaustauschreaktion oder durch Bildung
einer Thioetherbindung konstruiert werden. Beispiele für geeignete
Reagenzien für
diesen Zweck umfassen Iminothiolat und Methyl-4-mercaptobutyrimidat
und jene, die beispielsweise im US-Patent Nr. 4.676.980 geoffenbart
sind.
-
6. Bearbeitung
der Effektorfunktion
-
Es
kann wünschenswert
sein, den Antikörper
der Erfindung bezüglich
seiner Effektorfunktion zu modifizieren, um z.B. die Wirksamkeit
des Antikörper
bei der Behandlung von Krebs zu steigern. Cysteinrest(e) kann/können beispielsweise
in die Fc-Region eingeführt
werden, wodurch Zwischenketten-Disulfidbindungsbildung in dieser
Region ermöglicht
wird. Der so gebildete, homodimere Antikörper kann verbesserte Internalisierungsfähigkeit
und/oder gesteigertes, komplementvermitteltes Zelltöten und
Antikörper-abhängige zelluläre Zytotoxizität (ADCC)
aufweisen. Siehe Caron et al., J. Exp. Med. 176, 1191-1195 (1992)
und Shopes, J. Immunol. 148, 2918-2922 (1992). Homodimere Antikörper mit
gesteigerter Anti-Tumor-Aktivität
können
auch unter Verwendung bifunktioneller Vernetzer hergestellt werden,
wie in Wolff et al., Cancer Research 53, 2560-2565 (1993), beschrieben
wird. Alternativ dazu kann ein Antikörper gentechnisch verändert werden,
der zwei Fc-Regionen aufweist, und kann dadurch gesteigerte Komplementlyse-
und ADCC-Fähigkeiten
aufweisen. Siehe Stevenson et al., Anti-Cancer Drug Design 3, 219-230
(1989).
-
7. Immunkonjugate
-
Die
Erfindung betrifft auch Immunkonjugate, die einen Antikörper umfassen,
der an ein zytotoxisches Mittel wie z.B. ein chemotherapeutisches
Mittel, Toxin (z.B. ein enzymatisch aktives Toxin bakteriellen,
pflanzlichen oder tierischen Ursprungs oder von Pilzen abstammend,
oder Fragmente davon), oder ein radioaktives Isotop (z.B. Radiokonjugat)
konjugiert ist.
-
Chemotherapeutische
Mittel, die zur Bildung solcher Immunkonjugate nützlich sind, wurden bereits oben
beschrieben. Enzymatisch aktive Toxine und Fragmente davon, die
verwendet werden können,
umfassen Diphtherie-A-Kette, nicht-bindende aktive Fragmente von
Diphtherie-Toxin, Exotoxin-A-Kette (aus Pseudomonas aeruginosa),
Ricin-A-Kette, Abrin-A-Kette, Modeccin-A-Kette, α-Sarcin, Aleurites-fordii-Proteine,
Dianthin-Proteine, Phytolaca-americana-Proteine (PAPI, PAPII und
PAP-S), Momordica-charantia-Inhibitor, Curcin, Crotin, Sapaonaria-officinafis-Inhibitor,
Gelonin, Mito gellin, Restrictocin, Phenomycin, Enomycin und Tricothecene.
Zahlreiche verschiedene Radionuclide sind zur Herstellung von radioaktiv
konjugierten Antikörpern
erhältlich.
Beispiele umfassen 312Bi,131I, 131In, 90Y und 186Re.
-
Konjugate
des Antikörpers
und zytotoxischen Mittels werden unter Verwendung zahlreicher verschiedener
bifunktioneller Protein-Bindungsmittel wie z.ß. von N-Succinimidyl-3-(2-pyridyldithiol)propionat
(SPDP), Iminothiolan (IT), bifunktionellen Derivaten von Imidoestern
(wie Dimethyladipimidat HCl), aktiven Estern (wie Disuccinimidylsubstrat),
Aldehyden (wie Glutaraldehyd), Bis-azido-Verbindungen (wie Bis(p-azidobenzoyl)hexandiamin),
Bis-diazonium-Derivaten (wie Bis-(p-diazoniumbenzoyl)ethylendiamin);
Diisocyanaten (wie Toluol-2,6-diisocyanat) und bis-aktiven Fluorverbindungen
(wie 1,5-Difluor-2,4-dinitrobenzol) gebildet werden. Ein Ricin-Immunotoxin
kann wie in Vitetta et al., Science 238, 1098 (1987), beschrieben
hergestellt werden. C14-markierte 1-Isothiocyanatobenzyl-3-methyldiethylentriaminpentaessigsäure (MX-DTPA) ist ein Beispiel für einen
Chelatbildner zur Konjugation von Radionuclid an den Antikörper. Siehe
die WO 94/11026.
-
In
einer anderen Aminosäuresequenz
kann der Antikörper
zur Verwendung bei Tumor-Pretargeting an einen "Rezeptor" (wie Streptavidin) konjugiert werden,
worin das Antikörper-Rezeptor-Konjugat
dem Patienten verabreicht wird, gefolgt von der Entfernung von nichtgebundenem
Konjugat aus dem Blutkreislauf unter Verwendung eines Klärungsmittels
und anschließender
Verabreichung eines "Liganden" (z.B. Avidin), der
an ein zytotoxisches Mittel (z.B. ein Radionucleotid) konjugiert
ist.
-
8. Immunliposomen
-
Die
hierin geoffenbarten Antikörper
können
auch als Immunliposomen formuliert werden. Liposomen, die den Antikörper enthalten,
werden mittels nach dem Stand der Technik bekannter Verfahren hergestellt,
wie beispielsweise in Epstein et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA
82, 3688 (1985); Hwang et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 77, 4030
(1980); und in den US-Patenten Nr. 4.485.045 und 4.544.545 beschrieben
wird.
-
Liposomen
mit erhöhten
Clearance-Zeiten sind im US-Patent Nr. 5.013.556 beschrieben.
-
Besonders
nützliche
Liposomen können
durch das Umkehrphasen-Verdampfungsverfahren mit einer Lipidzusammensetzung,
die Phosphatidylcholin, Cholesterin und PEG-derivatisiertes Phosphatidylethanolamin
(PEG-PE) umfasst, gebildet werden. Liposomen werden durch Filter
definierter Porengröße extrudiert,
um Liposomen mit dem gewünschten
Durchmesser zu ergeben. Fab'-Fragmente
des Antikörpers
der vorliegenden Erfindung können
an die Liposomen, wie in Martin et al., J. Biol. Chem. 257, 286-288
(1982), beschrieben, mittels einer Disulfid-Austauschreaktion konjugiert
werden. Ein chemotherapeutisches Mittel (wie z.B. Doxorubicin) ist
gegebenenfalls im Liposom enthalten. Siehe Gabizon et al., J. National
Cancer Inst. 81(19), 1484 (1989).
-
9. Pharmazeutische
Zusammensetzungen von Antikörpern
-
Antikörper, die
ein hierin definiertes PRO-Polypeptid spezifisch binden, sowie andere
Moleküle,
die durch die hierin zuvor geoffenbarten Screening-Tests identifiziert
werden, können
zur Behandlung verschiedener Erkrankungen in Form von pharmazeutischen
Zusammensetzungen verabreicht werden.
-
Ist
das PRO-Polypeptid intrazellulär
und werden ganze Antikörper
als Inhibitoren verwendet, so werden internalisierende Antikörper bevorzugt.
Lipofektionen oder Liposome können
jedoch auch verwendet werden, um den Antikörper oder ein Antikörperfragment
zu den Zellen zuzuführen.
Werden Antikörperfragmente verwendet,
so wird das kleinste Inhibitionsfragment, das sich spezifisch an
die Bindungsdomäne
des Target-Proteins bindet, bevorzugt. Basierend auf den Sequenzen
variabler Regionen eines Antikörpers
beispielsweise können
Peptidmoleküle
entworten werden, die die Fähigkeit
beibehalten, die Target-Proteinsequenz zu binden. Solche Peptide
können
chemisch synthetisiert und/oder durch DNA-Rekombinationsverfahren
hergestellt werden. Siehe z.B. Marasco et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 90, 7889-7893 (1993). Die Formulierung hierin kann auch
mehr als eine aktive Verbindung enthal ten, je nachdem, was für die bestimmte,
zu behandelnde Indikation erforderlich ist, vorzugsweise jene mit
komplementären
Aktivitäten,
die sich gegenseitig nicht negativ beeinflussen. Alternativ dazu
oder zusätzlich
dazu kann die Zusammensetzung ein Mittel umfassen, das ihre Funktion
fördert,
wie beispielsweise ein zytotoxisches Mittel, Cytokin, chemotherapeutisches
Mittel oder Wachstums-inhibierendes Mittel. Solche Moleküle sind
geeigneterweise in Kombination in Mengen vorhanden, die für die beabsichtigten
Zwecke wirksam sind.
-
Die
aktiven Bestandteile können
auch in Mikrokapseln eingefangen werden, die beispielsweise durch Koazervierungsverfahren
oder durch Grenzflächenpolymerisation
hergestellt werden, beispielsweise Hydroxymethylcellulose- oder
Gelatine-Mikrokapseln bzw. Poly-(methylmethacrylat)-Mikrokapseln
in kolloidalen Wirkstofffreisetzungssystemen (beispielsweise Liposomen,
Albuminmikroperlen, Mikroemulsionen, Nano-Teilchen und Nano-Kapslen) oder in Makroemulsionen.
Solche Verfahren sind in Remington's Pharmaceutical Sciences, s.o., geoffenbart.
-
Die
Formulierungen, die für
In-vivo-Verabreichung vorgesehen sind, müssen steril sein. Dies kann leicht
durch Filtration durch sterile Filtrationsmembranen erreicht werden.
-
Retard-Präparate können hergestellt
werden. Geeignete Beispiele für
Retard-Präparate
umfassen semipermeable Matrices von festen hydrophoben Polymeren,
die den Antikörper
enthalten, worin die Matrices als Formartikeln, z.B. Folien oder
Mikrokapseln, vorliegen. Beispiele für Retard-Matrices umfassen
Polyester, Hydrogele (beispielsweise Poly(2-hydroxyethylmethacrylat)
oder Poly(vinylalkohol)), Polylactide (US-Patent Nr. 3.773.919),
Copolymere von L-Glutaminsäure
und γ-Ethyl-L-glutamat,
nichtabbaubares Ethylenvinylacetat, abbaubares Milchsäure-Glykolsäure-Copolymer
wie LUPRON DEPOTTM (injizierbare Mikroperlen,
bestehend aus Milchsäure-Glykolsäure-Copolymer
und Leuprolidacetat) und Poly-D-(-)-3-hydroxybuttersäure. Während Polymere
wie Ethylenvinylacetat und Milchsäure-Glykolsäure die Freisetzung von Molekülen innerhalb
von 100 Tagen ermöglichen,
setzen bestimmte Hydrogele Proteine über kürzere Zeitspannen hinweg frei.
Bleiben eingekapselte Antikörper
für längere Zeit
im Körper,
so können
sie infolge der Aussetzung gegenüber
Feuchtigkeit bei 37 °C
denaturieren oder aggregieren, was zu einem Verlust an biologischer
Aktivität
und möglichen Veränderungen
der Immunogenität
führt.
Zweckmäßige Vorgehensweisen
können
je nach eingebundenem Mechanismus zur Stabilisierung entwickelt
werden. Wird der Aggregationsmechanismus als intermolekulare S-S-Bindungsbildung
durch Thio-Disulfid-Austausch erkannt, so kann Stabilisierung durch
Modifikation von Sulfhydrylresten, Lyophilisierung aus sauren Lösungen,
Steuerung des Feuchtigkeitsgehalts, unter Verwendung geeigneter
Additive, und Entwicklung spezifischer Polymermatrix-Zusammensetzungen
erreicht werden.
-
G. Anwendungen von Anti-PRO-Antikörpern
-
Die
Anti-PRO-Antikörper
der Erfindung haben verschiedene Einsatzbereiche. Anti-PRO-Antikörper können beispielsweise
in diagnostischen Tests für
PRO, z.B. zur Detektion seiner Expression in bispezifischen Zellen,
Geweben oder Serum, verwendet werden. Verschiedene diagnostische
Testverfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind, können verwendet
werden, wie beispielsweise kompetitive Bindungstests, direkte oder
indirekte Sandwichtests und Immunfällungstests, die entweder in
heterogenen oder homogenen Phasen durchgeführt werden (Zola, Monoclonal
Antibodies: A Manual of Techniques, CRC Press, Inc., 147-158 (1987)).
Die in den Diagnosetests verwendeten Antikörper können mit einer nachweisbaren
Gruppierung markiert werden. Die nachweisbare Gruppierung sollte
in der Lage sein, entweder direkt oder indirekt, ein nachweisbares
Signal zu erzeugen. Die nachweisbare Gruppierung kann beispielsweise
ein Radioisotop wie z.B. 3H, 14C, 32P, 35S oder 125I, eine fluoreszierende oder chemolumineszierende
Verbindung, wie z.B. Fluoresceinisothiocyanat, Rhodamin oder Luciferin,
oder ein Enzym wie alkalische Phosphatase, β-Gafactosidase oder Meerrettichperoxidase
sein. Jedes beliebige Verfahren, das auf dem Gebiet der Erfindung
zur Konjugation des Antikörpers
an die nachweisbare Gruppierung bekannt ist, kann verwendet werden,
einschließlich
jener Verfahren, die von Hunter et al., Nature 144, 945 (1962);
David et al., Biochemistry 13, 1014 (1974); Pain et al., J. Immunol.
Meth. 40, 219 (1981); und Nygren, J. Histochem. and Cytochem. 30,
407 (1982), beschrieben werden.
-
Anti-PRO-Antikörper sind
auch für
die Affinitätsreinigung
von PRO aus rekombinanter Zellkultur oder aus natürlichen
Quellen nützlich.
In diesem Verfahren werden die Antikörper gegen PRO an einem geeigneten Träger, wie
beispielsweise Sephadex-Harz
oder Filterpapier, unter Einsatz von auf dem Gebiet der Erfindung bekannten
Verfahren immobilisiert. Die immobilisierten Antikörper werden
dann mit einer Probe kontaktiert, die das zu reinigende PRO enthält, und
hiernach wird der Träger
mit einem geeigneten Lösungsmittel
gewaschen, das im Wesentlichen das gesamte Material in der Probe
unter Ausnahme von PRO entfernt, das an den immobilisierten Antikörper gebunden
ist. Schließlich
wird der Träger
mit einem anderen geeigneten Lösungsmittel
gewaschen, das das PRO aus dem Antikörper freisetzt.
-
Die
folgenden Beispiele werden ausschließlich zur Veranschaulichung
bereitgestellt und sind in keiner Weise als Einschränkung des
Schutzumfangs der vorliegenden Erfindung zu betrachten.
-
BEISPIELE
-
Im
Handel erhältliche
Reagenzien, auf die in den Beispielen Bezug genommen wird, wurden,
außer anders
angegeben, gemäß den Anweisungen
des Herstellers verwendet. Die in den folgenden Beispielen und in
der gesamten Beschreibung durch ATCC-Zugriffsnummern identifizierten
Zellen stammen aus der American Type Culture Collection, Manassas,
VA.
-
BEISPIEL 1: Screenen auf
Homologie extrazellulärer
Domänen,
um neue Polypeptide und cDNA, die dafür kodiert, zu identifizieren
-
Die
Sequenzen extrazellulärer
Domänen
(ECD) (einschließlich
der Sekretions-Signalsequenz, sofern eine vorhanden ist) aus etwa
950 bekannten sekretierten Proteinen aus der öffentlichen Swiss-Prot-Datenbank wurden
verwendet, um EST-Datenbanken zu testen. Die EST-Datenbanken umfassten öffentliche
Datenbanken (z.B. Dayhoff, GenBank) und private Datenbanken (z.B.
LIFESEQTM, Incyte Pharmaceuti cals, Palo
Alto, CA). Die Suche wurde unter Verwendung des Computerprogramms
WU-BLAST-2 (Altschul et al., Methods in Enzymology 266, 460-480
(1996)) als Vergleich der ECD-Proteinsequenzen mit einer 6-Raster-Translation
der EST-Sequenzen durchgeführt.
Jene Vergleiche mit einem Blast-Ergebnis von 70 (oder in manchen
Fällen
von 90) oder mehr, die nicht für
bekannte Proteine kodierten, wurden gruppiert und mit dem Programm "phrap" (Phil Green, University
of Washington, Seattle, WA) zu Conensus-DNA-Sequenzen assembliert.
-
Unter
Verwendung dieses Screens von extrazellulärer Domänenhomologie wurden Consensus-DNA-Sequenzen
in Bezug auf die anderen identifizierten EST-Sequenzen unter Verwendung
von phrap assembliert. Darüber
hinaus wurden die erhaltenen Consensus-DNA-Sequenzen häufig (jedoch
nicht immer) unter Verwendung wiederholter Zyklen von WU-BLAST-2
und phrap verlängert,
um die Consensus-Sequenz unter Verwendung der zuvor erläuterten
Quellen von EST-Sequenzen so weit wie möglich zu verlängern.
-
Basierend
auf den wie zuvor beschrieben erhaltenen Consensus-Sequenzen wurden
anschließend Oligonucleotide
synthetisiert und verwendet, um mittels PCR eine cDNA-Bibliothek
zu identifizieren, die die Sequenz von Interesse enthielt, sowie
zur Verwendung als Sonden eingesetzt, um einen Klon der Volllängen-Kodiersequenz
für ein
PRO-Polypeptid zu isolieren. Vorwärts- und Rückwärts-PCR-Primer liegen im Allgemeinen
im Bereich von 20 bis 30 Nucleotiden und sind häufig so entworfen, dass sie
ein PCR-Produkt mit einer Länge
von etwa 100-1.000 bp ergeben. Die Sondensequenzen weisen typischerweise
eine Länge
von 40-55 bp auf. In manchen Fällen
werden zusätzliche
Oligonucleotide synthetisiert, wenn die Consensus-Sequenz länger als
etwa 1-1,5 kbp ist. Um mehrere Bibliotheken für einen Volllängen-Klon
zu screenen, wurde DNA aus den Bibliotheken mittels PCR-Amplifikation,
wie von Ausubel et al., Current Protocols in Molecular Biology beschrieben
wurde, mit dem PCR-Primerpaar
gescreent. Eine positive Bibliothek wurde dann verwendet, um Klone,
die für
das Gen von Interesse kodieren, unter Verwendung des Sonden-Oligonucleotids
und eines der Primerpaare zu isolieren.
-
Die
zur Isolierung der cDNA verwendeten cDNA-Bibliotheken wurden mittels
herkömmlicher
Verfahren unter Verwendung von handelsüblichen Reagenzien wie beispielsweise
jenen von Invitrogen, San Diego, CA, konstruiert. Die cDNA wurde
mit Oligo dT, das eine NotI-Stelle enthielt, geprimt, mit dem stumpfen
Ende an Sall-hemikinasierte Adaptoren gebunden, mit NotI gespalten,
mittels Gelelektrophorese auf geeignete Weise klassiert und in einer
definierten Ausrichtung in einen geeigneten Klonierungsvektor (wie
pRKB oder pRKD; pRK5B ist ein Vorläufer von pRK5D, der ebenfalls
die Sfil-Stelle enthält;
siehe Holmes et al., Science 253, 1278-1280 (1991)) in die geeigneten
XhoI- und NotI-Stellen kloniert.
-
BEISPIEL 2: Isolierung
von cDNA-Klonen durch Amylase-Screenen
-
1. Herstellung von Oligo-dT-geprimter
cDNA-Bibliothek
-
mRNA
wurde aus einem menschlichen Gewebe unter Verwendung von Reagenzien
und Arbeitsvorschriften von Invitrogen, San Diego, CA (Fast Track
2) isoliert. Diese RNA wurde verwendet, um eine Ofigo-dT-geprimte
cDNA-Bibliothek im Vektor pRK5D unter Verwendung von Reagenzien
und Arbeitsvorschriften von Life Technologies, Gaithersburg, MD
(Super Script Plasmid System), zu bilden. In diesem Verfahren wurde die
doppelsträngige
cDNA bis zu mehr als 1.000 bp klassiert, und die SalI/NotI-gebundene
cDNA wurde in XhoI/NotI-gespaltenen Vektor kloniert. pRK5D ist ein
Klonierungsvektor, der eine sp6-Transkriptionsinitiationsstelle
aufweist, gefolgt von einer Sfi-Restriktionsenzym-Schnittstelle,
die den XhoI/NotI-cDNA-Klonierungsstellen vorangeht.
-
2. Herstellung
einer zufallsgeprimten cDNA-Bibliothek
-
Eine
sekundäre
cDNA-Bibliothek wurde gebildet, um die 5'-Enden der primären cDNA-Klone präferenziell
zu bilden. Sp6-RNA wurde aus der primären Bibliothek (oben beschrieben)
gebildet, und diese RNA wurden verwendet, um eine zufallsgeprimte
cDNA-Bibliothek im Vektor pSST-AMY.0 unter Verwendung von Reagenzien
und Arbeitsvorschriften von Life Technologies (Super Script Plasmid
System, s.o.) zu bilden. In diesem Verfahren wurde die doppelsträngige cDNA
bis zu 500- 1.000
bp klassiert, mit dem stumpfen Ende an NotI-Adaptoren gebunden,
mit Sfil gespalten und in SfiI/NotI-gespaltenen Vektor kloniert.
pSST-AMY.0 ist ein Klonierungsvektor, der einen Hefealkoholdehydrogenase-Promotor
aufweist, der den cDNA-Klonierungsstellen und der Maus-Amlyasesequenz
(der reifen Sequenz ohne Sekretionssignal) vorangeht, gefolgt von
dem Hefealkoholdehydrogenase-Terminator nach den Klonierungsstellen.
Somit führen
cDNAs, die in diesen Vektor kloniert wurden, der in Raster mit Amylasesequenz
fusioniert ist, zur Sekretion von Amylase aus auf geeignete Weise transfizierten
Hefekolonien.
-
3. Transformation
und Detektion
-
DNA
aus der in Absatz 2 oben beschriebenen Bibliothek wurde auf Eis
gekühlt,
dem elektrokompetente DH10B-Bakterien (Life Technologies, 20 ml)
zugesetzt wurden. Die Bakterien und das Vektorgemisch wurden dann
gemäß den Empfehlungen
des Herstellers Elektrophorese unterzogen. Daraufhin wurde SOC-Medium
(Life Technologies, 1 ml) zugesetzt, und das Gemisch wurde bei 37 °C 30 min
lang inkubiert. Die Transformanten wurden dann auf 20 Standard-150mm-LB-Platten,
die Ampicillin enthielten, ausplattiert und 16 h lang (37 °C) inkubiert.
Positive Kolonien wurden von den Platten abgeschabt, und die DNA
wurde aus dem Bakterienpellet unter Verwendung von Standard-Arbeitsvorschriften,
z.B. CsCl-Gradienten, isoliert. Die gereinigte DNA wurde dann gemäß den nachstehenden
Hefe-Arbeitsvorschriften verwendet.
-
Die
Hefeverfahren wurden in drei Kategorien eingeteilt: (1) Transformation
von Hefe mit dem Plasmid/cDNA-Kombinationsvektor; (2) Detektion
und Isolierung von Hefeklonen, die Amylase sekretieren; und (3) PCR-Amplifikation
des Inserts direkt aus der Hefekolonie und Reinigung der DNA zur
Sequenzierung und weiteren Analyse.
-
Der
verwendete Hefestamm war HD56-5A (ATCC-90785). Dieser Stamm weist
den folgenden Genotyp auf: MAT alpha, ura3-52, leu2-3, leu2-112,
his3-15, MAL+, SUC+,
GAL+. Vorzugsweise können Hefemutanten verwendet
werden, die defiziente posttranslationale Stoffwechselwege aufweisen.
Solche Mutanten können
Translokations-defiziente Allele in sec71, sec72, sec62, wobei sec71
am meisten bevorzugt ist, aufweisen. Alternativ dazu können auch
Antagonisten (einschließlich
Antisense-Nucleotide und/oder -Liganden), die die normale Funktion
dieser Gene stören,
andere Proteine, die in diesen posttranslationalen Stoffwechselweg
eingebunden sind (z.B. SEC61p, SEC72p, SEC62p, SEC63p, TDJ1p oder
SSA1p-4p) oder die Komplexbildung dieser Proteine in Kombination
mit der Amylase-exprimierenden Hefe vorzugsweise verwendet werden.
-
Transformation
wurde basierend auf der von Gietz et al., Nucl. Acid. Res. 20, 1425
(1992), vorgegebenen Arbeitsvorschrift durchgeführt. Transformierte Zellen
wurden dann aus Agar in YEPD-Komplexnährmedium (100 ml) inokuliert
und über
Nacht bei 30 °C
gezüchtet.
Das YEPD-Nährmedium
wurde wie in Kaiser et al., Methods in Yeast Genetics, Cold Spring
Harbor Press, Cold Spring Harbor, NY, 207 (1994), beschrieben hergestellt.
Die Übernacht-Kultur
wurde dann zu etwa 2 × 106 Zellen/ml (ungefähre OD60D =
0,1) in frischem Nährmedium
(500 ml) verdünnt
und zu 1 × 107 Zellen/ml (ungefähre OD600 =
0,4-0,5) neu gezüchtet.
-
Die
Zellen wurden dann geerntet und auf Transformation durch Transfer
in GS3-Rollflaschen
in einem Rotor Sorval GS3 bei 5.000 U/min 5 min lang vorbereitet,
der Überstand
wurde verworfen, und in sterilem Wasser resuspendiert und neuerlich
in 50-ml-Falcon-Röhrchen
bei 3.500 U/min in einer Beckman-GS-6KR-Zentrifuge zentrifugiert.
Der Überstand
wurde verworfen, und die Zellen wurden daraufhin mit LiAc/TE (10
ml, 10 mM Tris-HCl, 1 mM EDTA, pH 7,5, 100 mM Li2OOCCCH3) gewaschen und in LiAc/TE (2,5 ml) resuspendiert.
-
Transformation
erfolgte durch Vermischen der vorbereiteten Zellen (100 μl) mit frisch
denaturierter, einzelsträngiger
Lachshoden-DNA (Lofstrand Labs, Gaithersburg, MD) und Transformation
von DNA (1 μg, Vol. < 10 μl) in Mikrozentrifugenröhrchen.
Das Gemisch wurde kurz durch Zentrifugieren vermischt, dann wurden
40 % PEG/TE (600 μl,
40 % Polyethylenglykol-4000, 10 mM Tris-HCl, 1 mM EDTA, 100 mM Li2OOCCH3, pH 7,5)
zugesetzt. Dieses Gemisch wurde dann bei 42 °C 15 min lang hitzegeschockt
und das Reaktionsgefäß in einer
Mikrozentrifuge bei 12.000 U/min 5-10 s lang zentrifugiert, dekantiert
und in TE (500 μl,
10 mM Tris-HCl, 1 mM EDTA pH 7,5) resuspendiert, gefolgt von Rezentrifugation.
Die Zellen wurden dann in TE (1 ml) verdünnt, und Aliquoten (200 μl) wurden
auf dem davor hergestellten selektiven Medium in 150-mm-Wachstumsplatten
(VWR) ausgebreitet.
-
Alternativ
dazu wurde anstelle mehrerer kleiner Reaktionen die Transformation
unter Verwendung einer einzigen großtechnischen Reaktion durchgeführt, worin
Reagensmengen proportional erhöht
wurden.
-
Das
verwendete selektive Medium war ein synthetischer kompletter Dextrose-Agar,
dem Uracil fehlte (SCD-Ura) und der wie in Kaiser et al., Methods
in Yeast Genetics, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor,
NY, 208-210 (1994); hergestellt wurde. Die Transformanten wurden
bei 30 °C
2-3 Tage lang gezüchtet.
-
Die
Detektion von Amylase sekretierenden Kolonien erfolgte durch Einbindung
von roter Stärke
in das selektive Wachstumsmedium. Stärke wurde mittels des von Biely
et al., Anal. Biochem. 172, 176-179 (1988), beschriebenen Verfahrens
an den roten Farbstoff Reactive Red-120, Sigma, gebunden. Die gebundene
Stärke wurde
in die SCD-Ura-Agarplatten in einer Endkonzentration von 0,15 %
(Gew./Vol.) inkorporiert und wurde mit Kaliumphosphat auf einen
pH von 7,0 (50-100 mM Endkonzentration) gepuffert.
-
Die
positiven Kolonien wurden entnommen und über frisches selektives Medium
(auf 150-mm-Platten) ausgestrichen, um gut isolierte und identifizierbare
Einzelkolonien zu erhalten. Gut isolierte Einzelkolonien, die bezüglich Amyfasesekretion
positiv waren, wurden durch direkte Inkorporation von roter Stärke in gepufferten SCD-Ura-Agar nachgewiesen.
Positive Kolonien wurden durch ihre Fähigkeit bestimmt, Stärke abzubauen, was
in einem Halo rund um die positive Kolonie resultierte, der direkt
sichtbar war.
-
4. Isolierung von DNA
durch PCR-Amplifikation
-
Wurde
eine positive Kolonie isoliert, so wurde ein Teil davon mit einem
Zahnstocher entnommen und in sterilem Wasser (30 μl) in einer
96-Well-Platte verdünnt.
Zu diesem Zeitpunkt wurden die positiven Kolonien entweder eingefroren
und für
spätere
Analyse gelagert oder sofort amplifiziert. Eine Aliquote von Zellen
(5 μl) wurde
als eine Matrix für
die PCR-Reaktion in einem Volumen von 25 μl, das 0,5 μl Klentaq (Clontech, Palo Alto,
CA); 4,0 μl
10 mM dNTP's (Perkin
Elmer-Cetus); 2,5 μl
Kentaq-Puffer (Clontech);
0,25 μl
Vorwärts-Oligo 1;
0,25 μl
Rückwärts-Oligo
2; und 12,5 μl
destilliertes Wasser enthielt, verwendet.
-
Die
Sequenz des Vorwärts-Oligonucleotids
1 lautete:
-
Die
Sequenz des Rückwärts-Oligonucleotids
2 lautete:
-
PCR
wurde wie folgt durchgeführt:
-
Die
unterstrichenen Regionen der Oligonucleotide anellierten an die
ADH-Promotorregion bzw. die Amylaseregion und amplifizierten eine
307-bp-Region aus Vektor pSST-AMY.0, wenn kein Insert vorhanden war.
Typischerweise enthielten die ersten 18 Nucleotide des 5'-Endes dieser Oligonucleotide
Anellierungsstellen für
die Se quenzierungsprimer. Somit umfasste das Gesamtprodukt der PCR-Reaktion
aus einem leeren Vektor 343 bp. Mit Signalsequenz fusionierte cDNA
resultierte jedoch in beträchtlich
längeren
Nucleotidsequenzen.
-
Nach
der PCR wurde eine Aliquote der Reaktion (5 μl) durch Agarose-Gelelektrophorese
in einem 1%igen Agarosegel unter Verwendung eines Tris-Borat-EDTA-
(TBE-) Puffersystem, wie von Sambrook et al., s.o., beschrieben,
untersucht. Klone, die in einem einzelnen starken PCR-Produkt, das
größer als
400 bp war, resultierten, wurden mittels DNA-Sequenzierung nach
Reinigung mit einer 96-Qiaquick-PCR-Reinigungssäule (Qiagen Inc., Chatsworth,
CA) näher
analysiert.
-
BEISPIEL 3: Isolierung
von cDNA-Klonen unter Verwendung von Signalalgorithmus-Analyse
-
Verschiedene
für Polypeptid
kodierende Nucleinsäuresequenzen
wurden durch Einsatz eines rechtlich geschützten Signalsequenz-Findungsalgorithmus,
entwickelt von Genentech, Inc. (South San Francisco, CA) an ESTs
sowie gesammelten und assemblierten EST-Fragmenten aus öffentlichen
(z.B. GenBank) und/oder privaten (LIFESEQ®, Incyte
Pharmaceuticals, Inc., Palo Alto, CA) Datenbanken identifiziert.
Der Signalsequenz-Algorithmus berechnet ein Sekretionssignalergebnis
auf Grundlage der Beschaffenheit der DNA-Nucleotide, die das erste
und gegebenenfalls das zweite Methionincodon (ATG) am 5'-Ende der Sequenz oder
des Sequenzfragments, die bzw. das untersucht wird, umgeben. Die
Nucleotide nach dem ersten ATG müssen
für zumindest
35 eindeutige Aminosäuren
ohne jegliche Stoppcodons kodieren. Weist das erste ATG die erforderlichen
Aminosäuren
auf, so wird das zweite nicht untersucht. Wird keines den Anforderungen
gereicht, so wird keine Kandidatensequenz verzeichnet. Um zu bestimmen,
ob die EST-Sequenz eine authentische Signalsequenz enthält, werden
die DNA und die entsprechenden Aminosäuresequenzen, die das ATG-Codon
umgeben, unter Verwendung einer Reihe von sieben Sensoren (Bewertungsparametern),
die bekanntermaßen
mit Sekretionssignalen assoziiert sind, verzeichnet. Die Verwendung
dieses Algorithmus resultierte in der Identifikation zahlreicher
für Polypeptid
kodierender Nucleinsäuresequenzen.
-
BEISPIEL 4: Isolierung
von cDNA-Klonen die für
menschliches PRO1186 kodieren
-
Die
Verwendung des in Beispiel 3 beschriebenen Signalsequenzalgorithmus
ermöglichte
die Identifikation einer einfachen EST-Sammelsequenz aus der Incyte-Datenbank.
Diese EST-Sammelsequenz wurde dann mit zahlreichen verschiedenen
exprimierten Sequenzmarkierungs- (EST-) Datenbanken verglichen,
die öffentliche
EST-Datenbanken
(z.B. GenBank) und eine private EST-DNA-Datenbank (LIFESEQ®,
Incyte Pharmaceuticals, Palo Alto, CA) umfassten, um bestehende
Homologie zu identifizieren. Die Homologiesuche erfolgte unter Verwendung
des Computerprogramms BLAST oder BLAST2 (Altschul et al., Methods
in Enzymology 266, 460-480 (1996)). Diese Vergleiche führten zu
einem BLAST-Ergebnis von 70 (oder in manchen Fällen 90) oder mehr, die nicht
für bekannte
Proteine kodierten, wenn sie gesammelt und mit dem Programm "phrap" (Phil Green, University
of Washington, Seattle, Washington) zu einer Consensus-DNA-Sequenz
assembliert wurden. Die hieraus erhaltene Consensus-Sequenz wird
hierin als DNA56748 bezeichnet.
-
Angesichts
einer beobachteten Sequenzhomologie zwischen der DNA56748-Consensus-Sequenz und
einer EST-Sequenz, die im Incyte-EST-Klon Nr. 3476792 beinhaltet
ist, wurde der Incyte-EST-Klon Nr. 3476792 erworben, und das cDNA-Insert
wurde gewonnen und sequenziert. Es wurde erkannt, dass dieses Insert
für ein
Protein voller Länge
kodierte. Die Sequenz dieses cDNA-Inserts ist in 265 gezeigt
und wird hierin als DNA60621-1516 bezeichnet.
-
Der
in 265 gezeigte Klon voller Länge enthielt
einen einzelnen offenen Leseraster mit einer scheinbaren Translationsinitiationsstelle
an Nucleotidpositionen 91-93 und endete am Stoppcodon, das an Nucleotidpositionen
406-408 (1; Seq.-ID Nr. 3) zu finden
war. Der vorhergesagte Polypeptid-Vorläufer (2, Seq.-ID
Nr. 4) ist 105 Aminosäuren
lang. Das Signalpeptid ist an den Aminosäuren 1-19 von Seq.-ID Nr. 4
angeordnet. PRO1186 weist ein berechnetes Molekulargewicht von etwa
11.715 Da und einen geschätzten
pI von etwa 9,05 auf. Der Klon DNA60621-1516 wurde bei der ATCC
am 4. August 1998 hinterlegt, und ihm wurde die ATCC-Hinterlegungs-Nr.
203091 zugeteilt.
-
Eine
Analyse der Dayhoff-Datenbank (Version 35.45 SwissProt 35) unter
Verwendung einer WU-BLAST2-Sequenzabgleichanalyse der in 2 gezeigten
Volllängensequenz
(Seq.-ID Nr. 4) zeigte gewisse Sequenzidentität zwischen der PRO1186-Aminosäuresequenz
und den folgenden Dayhoff-Sequenzen: VPRA_DENPO, LFE4_CHICK, AF034208_1,
AF030433_1, A55035, COL_RABIT, CELB0507_9, S67826_1, S34665 und
CRU73817_1.
-
BEISPIEL 5: Verwendung
von PRO als Hybridisierungssonde
-
Das
folgende Verfahren beschreibt die Verwendung einer Nucleotidsequenz,
die für
PRO kodiert, als Hybridisierungssonde.
-
DNA,
die die Kodiersequenz von PRO voller Länge oder reifem PRO, das hierin
geoffenbart ist, umfasst, wird als eine Sonde zum Screenen auf homologe
DNAs (wie jene, die für
natürlich
vorkommende Varianten von PRO kodieren) in menschlichen Gewebe-cDNA-Bibliotheken
oder menschlichen genomischen Gewebebibliotheken verwendet.
-
Hybridisierung
und Waschen von Filtern, die beide Bibliotheks-DNAs enthalten, erfolgt
unter den folgenden, hochstringenten Bedingungen. Hybridisierung
von radioaktiv markierter, von PRO abstammender Sonde an die Filter
erfolgte in einer Lösung
von 50 % Formamid, 5 × SSC,
0,1 % SDS, 0,1 % Natriumpyrophosphat, 50 mM Natriumphosphat, pH
6,8, 2x Denhardt-Lösung
und 10 % Dextransulfat bei 42 °C
20 h lang. Waschen der Filter erfolgt in einer wässrigen Lösung von 0,1 × SSC und
0,1 SDS bei 42 °C.
-
DNAs,
die eine gewünschte
Sequenzidentität
mit der für
Volllängen-Nativsequenz-PRO kodierenden DNA
aufweist, kann dann unter Verwendung von Standard-Verfahren nach
dem Stand der Technik identifiziert werden.
-
BEISPIEL 6: Expression
von PRO in E. coli
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung einer unglykosylierten
Form von PRO durch rekombinante Expression in E. coli.
-
Die
für PRO
kodierende DNA-Sequenz wird anfänglich
unter Verwendung selektierter PCR-Primer amplifiziert. Die Primer
sollten Restriktionsenzyme enthalten, die den Restriktionsenzym-Schnittstellen
am ausgewählten
Expressionsvektor entsprechen. Zahlreiche verschiedene Expressionsvektoren
können
verwendet werden. Ein Beispiel für
einen geeigneten Vektor ist pBR322 (abgeleitet von E. coli; siehe
Bolivar et al., Gene 2, 95 (1977)), der Gene für Ampicillin- und Tetracyclin-Resistenz
enthält.
Der Vektor wird mit Restriktionsenzym verdaut und dephosphoryliert.
Die mittels PCR amplifizierten Sequenzen werden dann in den Vektor
ligiert. Der Vektor umfasst vorzugsweise Sequenzen, die für ein Antibiotikaresistenz-Gen
kodieren, einen trp-Promotor, einen polyhis-Leader (einschließlich der
ersten sechs STII-Codons, polyhis-Sequenz und Enterokinase-Spaltungsstelle),
die PRO-kodierende Region, lambda-Transkriptionsterminator und ein argU-Gen.
-
Das
Ligationsgemisch wird dann verwendet, um einen selektierten E.-coli-Stamm
unter Verwendung der in Sambrook et al., s.o., beschriebenen Verfahren
zu transformieren. Die Transformanten werden durch ihre Fähigkeit,
auf LB-Platten zu wachsen, identifiziert, und Antibiotika-resistente
Kolonien werden dann selektiert. Plasmid-DNA kann isoliert und durch Restriktionsanalyse
und DNA-Sequenzieren bestätigt
werden.
-
Selektierte
Klone können über Nacht
in flüssigem
Kulturmedium wie z.B. LB-Nährmedium,
ergänzt
mit Antibiotika, gezüchtet
werden. Die Übernacht-Kultur
kann daraufhin verwendet werden, um eine Kultur größeren Formats
zu inokulieren. Die Zellen werden dann bis zu einer gewünschten
optischen Dichte gezüchtet, währenddessen
der Expressionspromotor aktiviert ist.
-
Nach
dem Kultivieren der Zellen über
mehrere Stunden hinweg können
die Zellen mittels Zentrifugation geerntet werden. Das durch die
Zentrifugation erhaltene Zellpellet kann unter Verwendung verschiedener, auf
dem Gebiet der Erfindung bekannter Mittel löslich gemacht werden, und das
löslich
gemachte PRO-Protein kann dann unter Verwendung einer Metallchelatbildungssäule unter
Bedingungen, die enge Bindung des Proteins ermöglichen, gereinigt werden.
-
PRO
kann in E. coli in einer poly-His-markierten Form unter Verwendung
des folgenden Verfahrens exprimiert werden. Die für PRO kodierende
DNA wird anfänglich
unter Verwendung selektierter PCR-Primer amplifiziert. Die Primer
enthalten Restriktionsenzymstellen, die den Restriktionsenzymstellen
am ausgewählten
Expressionsvektor entsprechen, und andere nützliche Sequenzen, die für wirksame
und zuverlässige Translationsinitiation,
rasche Reinigung an einer Metallchelatbildungssäule und proteolytische Entfernung
mit Enterokinase sorgen. Die PCR-amplifizierten, poly-His-markierten Sequenzen
werden dann in einen Expressionsvektor ligiert, der verwendet wird,
um einen E.-coli-Wirt basierend auf Stamm 52 (W3110 fuhA (tonA)
Ion galE rpoHts(htpRts) clpP(laclq) zu transformieren. Transformanten
werden zuerst in LB mit 50 mg/ml Carbenicillin bei 30 °C unter Schütteln gezüchtet, bis
eine OD600 von 3-5 erreicht ist. Die Kulturen werden dann 50-100fach
in CRAP-Medium (hergestellt durch Vermischen von 3,57 g (NH4)2SO4,
0,71 g Natriumcitrat 2H2O, 1,07 g KCl, 5,36
g Difco-Hefeextrakt, 5,36 g Sheffield-Hycase SF in 500 ml Wasser
sowie 110 mM MPOS, pH 7,3, 0,55 % (Gew./Vol.) Glucose und 7 mM MgSO4) verdünnt
und etwa 20-30 Stunden bei 30 °C
unter Schütteln gezüchtet. Proben
werden entfernt, um Expression durch SDS-PAGE-Analyse zu überprüfen; und
der Hauptteil der Kultur wird zentrifugiert, um die Zellen zu pelletieren.
Zellpellets werden unter Reinigung und Neufaltung eingefroren.
-
E.-coli-Paste
aus 0,5 bis 1 l Fermentationen (6-10 g Pellets) wird in 10 Volumen
(Gew./Vol.) in Puffer (7 M Guanidin, 20 mM Tris, pH 8) resuspendiert.
Festes Natriumsulfit und Natriumtetrathionat werden zugesetzt, um
Endkonzentrationen von 0,1 M bzw. 0,02 M zu bilden, und die Lösung wird über Nacht
bei 4 °C
gerührt.
Dieser Schritt führt
zu einem denaturierten Protein, an dem alle Cysteinreste durch Sulfi tolierung
blockiert sind. Die Lösung
wird bei 40.000 U/min in einer Beckman Ultracentrifuge 30 min lang
zentrifugiert. Der Überstand
wird mit 3-5 Volumen Metallchelatsäulenpuffer (6 M Guanidin, 20
mM Tris, pH 7,4) verdünnt
und durch 0,22-μm-Filter filtriert,
um geklärt
zu werden. Der geklärte
Extrakt wird auf eine 5-ml-Qiagen-Ni-NTA-Chelatsäule, äquilibriert im Metallchelatsäulenpufter,
geladen. Die Säule
wird mit zusätzlichen Puffer,
der 50 mM Imidazol (Calbiochem, Utrol-Qualität), pH 7,4, enthält, gewaschen.
Das Protein wird mit Puffer, der 250 mM Imidazol enthält, eluiert.
Fraktionen, die das gewünschte
Protein enthalten, werden vereinigt und bei 4 °C gelagert. Proteinkonzentration
wird durch seine Absorption bei 280 nm unter Verwendung des berechneten
Extinktionskoeffizienten, basierend auf seiner Aminosäuresequenz,
berechnet.
-
Die
Proteine werden durch langsames Verdünnen der Probe in frisch hergestellten
Neufaltungspuffer, der aus 20 mM Tris, pH 8,6, 0,3 M NaCl, 2,5 M
Harnstoff, 5 mM Cystein, 20 mM Glycin und 1 mM EDTA besteht, neu
gefaltet. Die Neufaltungsvolumina werden so ausgewählt, dass
die Endproteinkonzentration zwischen 50 und 100 μg/ml liegt. Die Neufaltungslösung wird
sanft bei 4 °C
12-36 Stunden lang gerührt.
Die Neufaltungsreaktion wird durch den Zusatz von TFA in einer Endkonzentration
von 0,4 % (pH von etwa 3) gequencht. Vor weiterer Reinigung des
Proteins wird die Lösung
durch ein 0,22-μm-Filter
filtriert, und Acetonitril wird in 2-10 % Endkonzentration zugesetzt.
Das neu gefaltete Protein wird auf einer Umkehrphasensäule Poros
R1/H unter Verwendung eines mobilen Puffers von 0,1 % TFA bei Elution
mit einem Acetonitrilgradienten von 10 bis 80 % chromatographiert.
Aliquoten von Fraktionen mit A280-Absorption werden auf SDS-Polyacrylamidgelen
analysiert, und Fraktionen, die homogenes, neu gefaltetes Protein
enthalten, werden vereinigt. Im Allgemeinen werden neu gefaltete
Spezies der meisten Proteine bei den geringsten Acetonitril-Konzentrationen
eluiert, da jene Spezies mit ihrem hydrophoben Inneren, das vor
Wechselwirkung mit dem Umkehrphasenharz abgeschirmt ist, am kompaktesten
sind. Aggregierte Spezies werden üblicherweise bei höheren Acetonitril-Konzentrationen
eluiert. Zusätzlich
zur Auflösung
fehlgefalteter Formen von Proteinen aus der gewünschten Form entfernt der Umkehrphasenschritt
auch Endotoxin aus den Proben.
-
Fraktionen,
die das gewünschte
gefaltete PRO-Polypeptid enthalten, werden vereinigt, und das Acetonitril
wird unter Verwendung eines schwachen Stickstoffstroms, der auf
die Lösung
gerichtet wird, entfernt. Proteine werden in 20 mM Hepes, pH 6,8,
mit 0,14 M Natriumchlorid und 4 % Mannit durch Dialyse oder Gelfiltration
unter Verwendung von im Formulierungspuffer äquilibrierten G25 Superfine-
(Pharmacia) Harzen formuliert und steril filtriert.
-
Zahlreiche
der in der früheren
Anmeldung WO 99/63088 (von der diese eine Teilanmeldung darstellt) geoffenbarten
PRO-Polypeptide erfolgreich wie zuvor beschrieben exprimiert.
-
BEISPIEL 7: Expression
von PRO in Säugetierzellen
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung einer potenziell glykosylierten
Form von PRO durch Rekombinationsexpression in Säugetierzellen.
-
Der
Vektor pRK5 (siehe
EP 307.247 ,
veröffentlicht
am 15. März
1989) wird als Expressionsvektor verwendet. Gegebenenfalls wird
die PRO-DNA mit ausgewählten
Restriktionsenzymen in pRKS ligiert, um Einführung der PRO-DNA unter Verwendung
von Ligationsverfahren, wie sie in Sambrook et al., s.o., beschrieben werden,
zu ermöglichen.
Der resultierende Vektor wird als pRK5-PRO bezeichnet.
-
In
einer Ausführungsform
können
die ausgewählten
Wirtszellen 293-Zellen sind. Menschliche 293-Zellen (ATCC-CCL 1573)
werden bis zur Konfluenz in Gewebekulturplatten in Medium wie beispielsweise
DMEM, ergänzt
mit fötalem
Kälberserum
und gegebenenfalls Nährstoffkomponenten
und/oder Antibiotika, gezüchtet. Etwa
10 μg pRK5-PRO-DNA
werden mit etwa 1 μg
DNA, die für
das VA-RNA-Gen kodiert (Thimmappaya et al., Cell 31, 543 (1982)),
vermischt und in 500 μl
von 1 mM Tris-HCl,
0,1 mM EDTA, 0,227 M CaCl2, aufgelöst. Zu diesem
Gemisch werden 500 μl
von 50 mM HEPES (pH 7,35), 280 mM NaCl, 1,5 mM NaPO4 zugetropft, und
die Bildung eines Präzipitats
wird 10 min lang bei 25 °C
zugelassen. Das Präzipitat
wird suspendiert und zu den 293-Zellen zugesetzt, und etwa 4 h lang
kann es sich bei 37 °C
absetzen. Das Kulturmedium wird abgesaugt, und 2 ml von 20 % Glycerin
in PBS werden 30 s lang zugesetzt. Die 293-Zellen werden mit serumfreiem
Medium gewaschen, frisches Medium wird zugesetzt, und die Zellen
werden etwa 5 Tage lang inkubiert.
-
Etwa
24 h nach den Transfektionen wird das Kulturmedium entfernt und
durch Kulturmedium (alleine) oder Kulturmedium, das 200 μCi/ml 35S-Cystein und 200 μCi/ml 35S-Methionin
enthält,
ersetzt. Nach einer 12-stündigen
Inkubation wird das konditionierte Medium gesammelt, an einem Zentrifugenfilter
eingeengt und auf ein 15%iges SDS-Gel geladen. Das verarbeitete
Gel kann getrocknet werden, und ein Film kann damit innerhalb einer
ausgewählten
Zeitspanne belichtet werden, um die Gegenwart von PRO-Polypeptid
aufzuzeigen. Die Kulturen, die transfizierte Zellen enthalten, können weiterer
Inkubation (in serumfreiem Medium) unterzogen werden, und das Medium
wird in ausgewählten
Bioassays getestet.
-
In
einem alternativen Verfahren kann PRO in 293-Zellen vorübergehend
unter Verwendung des von Somparyrac et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
12, 7575 (1981), beschriebenen Verfahren eingeführt werden. 293-Zellen werden
bis zur maximalen Dichte in einem Zentrifugenkolben gezüchtet, und
700 μg pRK5-PRO-DNA
werden zugesetzt. Die Zellen werden zuerst im Zentrifugenkolben
durch Zentrifugation eingeengt und mit PBS gewaschen. Das DNA-Dextranpräzipitat
wird am Zellpellet 4 h lang inkubiert. Die Zellen werden mit 20
% Glycerin 90 s lang behandelt, mit Gewebekulturmedium gewaschen
und neuerlich den Zentrifugenkolben eingeführt, der Gewebekulturmedium,
5 μg/ml
Rinderinsulin und 0,1 μg/ml
Rindertransferrin enthält.
Nach etwa vier Tagen wird das konditionierte Medium zentrifugiert
und filtriert, um Zellen und Zelltrümmer zu entfernen. Die Probe,
die exprimiertes PRO enthält,
kann dann eingeengt und durch jedes beliebige, ausgewählte Verfahren,
wie Dialyse und/oder Säulenchromatographie,
gereinigt werden.
-
In
einer anderen Ausführungsform
kann PRO in CHO-Zellen exprimiert werden. Das pRK5-PRO kann unter
Verwendung bekannter Reagenzien wie CaPO4 oder
DEAE-Dextran in
CHO-Zellen transfiziert werden. Wie zuvor beschrieben können die
Zell kulturen inkubiert und das Medium durch Kulturmedium (alleine)
oder Medium, das eine radioaktive Markierung wie z.B. 35S-Methionin
trägt,
ersetzt werden. Nach Bestimmung der Gegenwart von PRO-Polypeptid
kann das Kulturmedium durch serumfreies Medium ersetzt werden. Vorzugsweise
werden die Kulturen etwa 6 Tage lang inkubiert, und dann wird das
konditionierte Medium geerntet. Das das exprimierte PRO enthaltende
Medium kann dann eingeengt und durch jedes beliebige ausgewählte Verfahren
gereinigt werden.
-
Epitop-markiertes
PRO kann auch in Wirt-CHO-Zellen exprimiert werden. Das PRO kann
aus dem pRK5-Vektor subkloniert werden. Das Subklon-Insert kann
PCR unterzogen werden, um in Raster mit einer ausgewählten Epitopmarkierung
wie poly-his-Markierung
in einen Baculovirus-Expressionsvektor zu fusionieren. Das poly-his-markierte
PRO-Insert kann dann zur Selektion stabiler Klone in einen SV40-gesteuerten
Vektor, der einen Selektionsmarker wie z.B. DHFR enthält, subkloniert
werden. Schließlich
können
die CHO-Zellen (wie zuvor beschrieben) mit dem SV40-gesteuerten
Vektor transfiziert werden. Markierung kann, wie zuvor beschrieben,
erfolgen, um Expression zu überprüfen. Das
das exprimierte, poly-His-markierte PRO enthaltende Kulturmedium
kann dann eingeengt und mittels jedes beliebigen ausgewählten Verfahrens,
wie z.B. durch Ni2+-Chelataffinitätschromatographie,
gereinigt werden.
-
PRO
kann auch in CHO- und/oder COS-Zellen durch ein Verfahren zu vorübergehender
Expression oder in CHO-Zellen durch ein anderes Expressionsverfahren
exprimiert werden.
-
Stabile
Expression in CHO-Zellen wird unter Einsatz des folgenden Verfahrens
durchgeführt.
Die Proteine werden als ein IgG-Konstrukt (Immunoadhäsin) exprimiert,
in dem die Kodiersequenzen für
die löslichen Formen
(z.B. extrazellulären
Domänen)
der jeweiligen Proteine an eine IgG1-Sequenz einer konstanten Region,
die die Gelenks-, CH2- und CH3-Domänen enthält und/oder eine poly-His-markierte
Form ist, fusioniert werden.
-
Nach
PCR-Amplifikation werden die jeweiligen DNAs unter Anwendung herkömmlicher
Verfahren, wie sie in Ausubel et al., Current Protocols of Molecular
Biology, Abschnitt 3.16, John Wiley & Sons (1997), beschrieben werden,
in einen CHO-Expressionsvektor subkloniert. CHO-Expressionsvektoren
werden so konstruiert, dass sie kompatible Restriktionsstellen 5' und 3' von der DNA von
Interesse aufweisen, um geeignetes Shuttling von cDNAs zu ermöglichen.
Der für
Expression in CHO-Zellen verwendete Vektor ist wie in Lucas et al.,
Nucl. Acids Res. 24(9), 1774-1779 (1996) beschrieben und verwendet
den SV40-frühen
Promotor/Enhancer, um Expression der cDNA von Interesse und von
Dihydrofolatreductase (DHFR) zu steuern. DHFR-Expression ermöglicht Selektion auf stabile
Aufrechterhaltung des Plasmids nach erfolgter Transfektion.
-
12 μg der gewünschten
Plasmid-DNA werden in etwa 10 Million CHO-Zellen unter Verwendung
von handelsüblichen
Transfektionsreagenzien Superfect® (Qiagen),
Dosper® und
Fugene® (Boehringer
Mannheim) eingeführt.
Die Zellen werden wie in Lucas et al., s.o., beschrieben gezüchtet. Etwa
3 × 10-7 Zellen werden in einer Ampulle für weiteres
Wachstum und Produktion, wie nachstehend beschrieben, eingefroren.
-
Die
die Plasmid-DNA enthaltenden Ampullen werden durch Platzieren in
ein Wasserbad aufgetaut und durch Zentrifugieren vermischt. Der
Inhalt wird in ein Zentrifugenröhrchen,
das 10 ml Medium enthält,
pipettiert und bei 1.000 U/min 5 min lang zentrifugiert. Der Überstand
wird abgesaugt, und die Zellen werden in 10 ml selektivem Medium
(0,2 μm
filtriertes PS20 mit 5 % 0,2 μm
diafiltriertem fötalem
Rinderserum) resuspendiert. Die Zellen werden dann in eine 100-ml-Zentrifuge,
die 90 ml selektives Medium enthält,
in Aliquoten aufgeteilt. Nach 1-2 Tagen werden die Zellen in eine
250-ml-Zentrifuge, gefüllt
mit 150 ml selektivem Wachstumsmedium, transferiert und bei 37 °C inkubiert.
Nach weiteren 2-3 Tagen werden 250-ml-, 500-ml- und 2.000-ml-Zentrifugen
mit 3 × 105 Zellen/ml überimpft. Das Zellmedium wird
mittels Zentrifugation und Resuspension in Produktionsmedium durch
frisches Medium ausgetauscht. Obwohl jedes beliebige, geeignete
CHO-Medium eingesetzt werden kann, kann in der Praxis ein Produktionsmedium,
das im US-Patent Nr. 5.122.469, ausgegeben am 16. Juni 1992, beschrieben
ist, verwendet werden. Eine 31-Produktionszentrifuge wird mit 1,2 × 106 Zellen/ml überimpft. An Tag 0 wird der
Zelldichte-pH bestimmt. An Tag 1 werden aus der Zentrifuge Proben
entnommen, und Durchperlenlassen von filtrierter Luft wird begonnen.
An Tag 2 werden aus der Zentrifuge Proben gezogen, die Temperatur
wird auf 33 °C
geändert,
und 30 ml von 500 g/l Glucose und 0,6 ml von 10 % Antischaummittel
(z.B. 35 % Polydimethylsiloxanemulsion, Dow Corning 365 Medical
Grade Emulsion) werden genommen. Im Laufe der Produktion wird der
pH je nach Bedarf eingestellt, um ihn bei etwa 7,2 zu halten. Nach 10
Tagen, oder bis die Lebensfähigkeit
unter 70 % gefallen ist, wird die Zellkultur durch Zentrifugation
und Filtrieren durch ein 0,22-μm-Filter
geerntet. Das Filtrat wird entweder bei 4 °C gelagert oder unmittelbar
auf Säulen
zur Reinigung geladen.
-
Für die poly-His-markierten
Konstrukte werden die Proteine unter Verwendung einer Ni-NTA-Säule (Qiagen)
gereinigt. Vor der Reinigung wird Imidazol zum konditionierten Medium
auf eine Konzentration von 5 mM zugesetzt. Das konditionierte Medium
wird auf eine 6-ml-Ni-NTA-Säule, äquilibriert
in 20 mM Hepes, pH 7,4, Puffer, der 0,3 M NaCl und 5 mM Imidazol
enthält,
bei einer Durchflussgeschwindigkeit von 4-5 ml/min bei 4 °C gepumpt. Nach dem laden wird
die Säule
mit zusätzlichem Äquilibrierungspuffer
gewaschen, und das Protein wird mit Äquilibrierungspuffer, der 0,25
M Imidazol enthält,
eluiert. Das hoch gereinigte Protein wird daraufhin in einen Lagerungspuffer,
der 10 mM Hepes, 0,14 M NaCl und 4 % Mannit, pH 6,8 enthält, mit
einer 25-ml-G25-Superfine-Säule
(Pharmacia) entsalzt und bei -80 °C
gelagert.
-
(Fc-hältige) Immunoadhäsin-Konstrukte
werden aus dem konditionierten Medium wie folgt gereinigt. Das konditionierte
Medium wird auf eine 5-ml-Protein-A-Säule (Pharmacia) gepumpt, die
in 20 mM Na-Phosphatpuffer, pH 6,8, äquilibriert wurde. Nach Laden
wird die Säule
ausführlich
mit Äquilibrierungspuffer
gewaschen, bevor Elution mit 100 mM Zitronensäure, pH 3,5, erfolgt. Das eluierte
Protein wird unmittelbar durch Abnahme von 1-ml-Fraktionen in Röhrchen,
die 275 μl
von 1 M Tris-Puffer, pH 9, enthalten, neutralisiert. Das hochgereinigte
Protein wird daraufhin wie zuvor für die poly-His-markierten Proteine
beschrieben in Lagerungspuffer entsalzt. Die Homoge nität wird durch
SDS-Polyacrylamidgele und mittels N-terminaler Aminosäure-Sequenzierung
durch Edman-Abbau bewertet.
-
Zahlreiche
der in der früheren
Anmeldung WO 99/63088 (von welcher diese eine Teilanmeldung darstellt)
geoffenbarten PRO-Polypeptide wurden erfolgreich wie zuvor beschrieben
exprimiert.
-
BEISPIEL 8: Expression
von PRO in Hefe
-
Das
folgende Verfahren beschreibt rekombinante Expression von PRO in
Hefe.
-
Zuerst
werden Hefeexpressionsvektoren für
intrazelluläre
Produktion oder Sekretion von PRO aus dem ADH2/GAPDH-Promotor konstruiert.
DNA, die für
PRO und den Promotor kodiert, wird in geeignete Restriktionsenzym-Schnittstellen
im ausgewählten
Plasmid insertiert, um intrazelluläre Expression von PRO zu steuern.
Zur Sekretion kann für
PRO kodierende DNA in das ausgewählte
Plasmid kloniert werden, zusammen mit DNA, die für den ADH2/GAPDH-Promotor,
ein natives PRO-Signalpeptid oder anderes Säugetiersignalpeptid kodiert,
z.B. eine Hefe-α-Faktor-
oder Invertase-Sekretionssignal/Leadersequenz und Linkersequenzen (sofern
erforderlich) für
Expression von PRO.
-
Hefezellen,
wie z.B. Hefestamm AB110, können
mit den zuvor beschriebenen Expressionsplasmiden transformiert und
in ausgewähltem
Fermentationsmedium kultiviert werden. Die transformierten Hefeüberstände können durch
Fällung
mit 10 % Trichloressigsäure
und Trennung durch SDS-PAGE analysiert werden, gefolgt von Färbung der
Gele mit Coomassieblau-Färbung.
-
Rekombinantes
PRO kann daraufhin isoliert und durch Entfernen der Hefezellen aus
dem Fermentationsmedium durch Zentrifugation gereinigt werden, woraufhin
das Medium unter Verwendung ausgewählter Kerzenfilter eingeengt
wird. Das PRO-hältige
Konzentrat kann unter Verwendung ausgewählter Säulenchromatographieharze gereinigt
werden.
-
Zahlreiche
der in der früheren
Anmeldung WO 99/63088 (von welcher diese eine Teilanmeldung darstellt)
geoffenbarten PRO-Polypeptide wurden erfolgreich wie zuvor beschrieben
exprimiert.
-
BEISPIEL 9: Expression
von PRO in Baculovirus-infizierten Insektenzellen
-
Das
folgende Verfahren beschreibt rekombinante Expression von PRO in
Baculovirus-infizierten Insektenzellen.
-
Die
für PRO
kodierende Sequenz wird stromauf von einer Epitopmarkierung, die
innerhalb eines Baculovirus-Expressionsvektors liegt, fusioniert.
Solche Epitopmarkierungen umfassen poly-His-Markierungen und Immunglobulin-Markierungen
(wie Fc-Regionen
von IgG). Zahlreiche verschiedene Plasmide können verwendet werden, einschließlich Plasmide,
die von im Handel erhältlichen
Plasmiden wie z.B. pVL1393 (Novagen) abstammen. Kurz zusammengefasst
wird die für
PRO kodierende Sequenz oder der gewünschte Abschnitt der Kodiersequenz
für PRO,
wie beispielsweise die für
die extrazelluläre
Domäne
eines Transmembranproteins kodierende Sequenz oder die für reifes
Protein kodierende Sequenz, sofern das Protein extrazellulär ist, durch
PCR mit Primern, die zu den 5'-
und 3'-Regionen
komplementär
sind, amplifiziert. Der 5'-Primer kann
flankierende (ausgewählte)
Restriktionsenzym-Schnittstellen
umfassen. Das Produkt wird dann mit jenen ausgewählten Restriktionsenzymen verdaut
und in den Expressionsvektor subkloniert.
-
Rekombinantes
Baculovirus wird durch Co-Transfizieren des oben genannten Plasmids
und BaculoGoldTM-Virus-DNA (Pharmingen)
in Spodoptera-frugiperda- ("Sf9") Zellen (ATCC-CRL
1711) unter Verwendung von Lipofectin (im Handel bei GIBCO-BRL erhältlich)
gebildet. Nach 4-5 Tagen Inkubation bei 28 °C wurden die freigesetzten Viren
geerntet und für
weitere Amplifikationen verwendet. Virale Infektion und Proteinexpression
werden wie von O'Reilley
et al., Baculovirus expression vectors: A Laboratory Manual, Oxford:
Oxford University Press (1994), beschrieben durchgeführt.
-
Exprimiertes,
poly-His-markiertes PRO kann dann, beispielsweise durch Ni2+-Chelataffinitätschromatographie, wie folgt
gereinigt werden. Extrakte werden aus rekombinanten, Virus-infizierten
Sf9-Zellen wie von Rupert et al., Nature 362, 175-179 (1993), beschrieben
hergestellt. Kurz zusammengefasst werden Sf9-Zellen gewaschen, in
Beschallungspuffer (25 ml Hepes, pH 7,9; 12,5 mM MgCl2;
0,1 mM EDTA; 10 % Glycerin; 0,1 % NP-40; 0,4 M KCl) resuspendiert
und zweimal 20 s lang auf Eis beschallt. Die Beschallungsprodukte
werden durch Zentrifugation geklärt,
und der Überstand
wird 50fach in Ladepuffer (50 mM Phosphat, 300 mM NaCl, 10 % Glycerin,
pH 7,8) verdünnt
und durch ein 0,45-μm-Filter
filtriert. Eine Ni2+-NTA-Agarosesäule (im
Handel bei Qiagen erhältlich)
mit einem Bettvolumen von 5 ml wird vorbereitet, mit 25 ml Wasser
gewaschen und mit 25 ml Ladepuffer äquilibriert. Das gefilterte
Zellextrakt wird mit 0,5 ml/min auf die Säule geladen. Die Säule wird
bis zur Grundlinie der A280 mit Ladepuffer
gewaschen, zu welchem Zeitpunkt dann mit der Abnahme von Fraktionen
begonnen wird. Daraufhin wird die Säule mit einem sekundären Waschpuffer
(50 mM Phosphat; 300 mM NaCl, 10 % Glycerin, pH 6,0) gewaschen,
der nicht spezifisch gebundenes Protein eluiert. Nach neuerlichem
Erreichen der A280-Grundlinie wird die Säule mit
einem Imidazolgradienten von 0 bis 500 mM im sekundären Waschpuffer
entwickelt. 1-ml-Fraktionen werden abgenommen und durch SDS-PAGE
und Silberfärbung
oder Western-Blot, mit Ni2+-NTA konjugiert
an alkalische Phosphatase (Qiagen), analysiert. Fraktionen, die
das eluierte, His10-markierte PRO enthalten,
werden vereinigt und gegen Ladepuffer dialysiert.
-
Alternativ
dazu kann Reinigung des IgG-markierten (oder Fc-markierten) PRO
unter Verwendung bekannter Chromatographieverfahren, einschließlich beispielsweise
Protein-A- oder Protein-G-Säulenchromatographie,
durchgeführt
werden.
-
Zahlreiche
der in der früheren
Anmeldung WO 99/63088 (von welcher diese eine Teilanmeldung darstellt)
geoffenbarten PRO-Polypeptide wurden erfolgreich wie zuvor beschrieben
exprimiert.
-
BEISPIEL 10: Herstellung
von Antikörpern
die PRO binden
-
Dieses
Beispiel veranschaulicht die Herstellung monoklonaler Antikörper, die
PRO spezifisch binden.
-
Verfahren
zur Herstellung monoklonaler Antikörper sind auf dem Gebiet der
Erfindung bekannt und werden beispielsweise in Goding, s.o., beschrieben.
Immunogene, die verwendet werden können, umfassen gereinigtes
PRO, Fusionsproteine, die PRO enthalten, und Zellen, die rekombinantes
PRO an ihrer Zelloberfläche
exprimieren. Selektion des Immunogens kann von Fachleuten ohne übermäßiges Experimentieren durchgeführt werden.
-
Mäuse, wie
z.B. Balb/c, werden mit dem PRO-Immunogen, das in komplettem Freundschem
Adjuvans emulgiert wird, immunisiert, und ihnen wird eine Menge
von 1-100 μg
subkutan oder intraperitoneal injiziert. Alternativ dazu wird das
Immunogen in MPL-TDM-Adjuvans (Ribi Immunochemical Research, Hamilton,
MT) emulgiert und in die Pfoten des Hinterlaufs des Tiers injiziert.
Die immunisierten Mäuse
werden dann 10 bis 12 Tage später
mit zusätzlichem
Immunogen, das im ausgewählten
Adjuvans emulgiert wurde, geboostet. Hiernach können die Mäuse mehrere Wochen lang auch
mittels zusätzlicher
Immunisierungsinjektionen geboostet werden. Serumproben können den
Mäusen
regelmäßig durch
retroorbitale Blutabnahme für
Tests mittels ELISA abgenommen werden, um Anti-PRO-Antikörper nachzuweisen.
-
Nachdem
ein geeigneter Antikörpertiter
erreicht wurde, kann den bezüglich
Antikörpern "positiven" Tieren eine abschließende intravenöse Injektion
von PRO verabreicht werden. Drei oder vier Tage später werden
die Mäuse
getötet,
und Milzzellen werden geerntet. Die Milzzellen werden dann (unter
Verwendung von 35 % Polyethylenglykol) an eine ausgewählte murine
Myelomzelllinie wie P3X63AgU.1 fusioniert, die bei der ATCC-Nr.
CRL 1597 erhältlich
ist. Die Fusionen bilden Hybridomzellen, die dann in 96-Well-Gewebekulturplatten,
die HAT- (Hypoxanthin, Aminopterin und Thymidin) Medium enthalten,
ausplattiert werden können,
um Proliferation von nichtfusionierten Zellen, Myelomhybriden und
Milzzellhybriden inhibieren.
-
Die
Hybridomzellen werden in einem ELISA auf Reaktivität gegen
PRO gescreent. Bestimmung von "positiven" Hybridomzellen,
die die gewünschten
monoklonalen Antikörper
gegen PRO sekretieren, liegt im Bereich der Erfindung.
-
Die
positiven Hybridomzellen können
syngenetischen Balb/c-Mäusen
intraperitoneal injiziert werden, um Ascites zu bilden, die die
monoklonalen Anti-PRO-Antikörper
enthalten. Alternativ dazu können
die Hybridomzellen in Gewebekulturkolben oder Rollflaschen gezüchtet werden.
Reinigung der in den Ascites gebildeten, monoklonalen Antikörper kann
unter Verwendung von Ammoniumsulfatfällung erfolgen, gefolgt von
Gelausschluss-Chromatographie. Alternativ dazu kann Affinitätschromatographie,
basierend auf Bindung von Antikörper
an Protein A oder Protein G, verwendet werden.
-
BEISPIEL 11: Reinigung
von PRO-Polypeptiden unter Verwendung spezifischer Antikörper
-
Native
oder rekombinante PRO-Polypeptide können mittels zahlreicher verschiedener
Verfahren zur Proteinreinigung, die auf dem Gebiet der Erfindung
Standard sind, gereinigt werden. Beispielsweise wird Pro-PRO-Polypeptid,
reifes PRO-Polypeptid, oder Prä-PRO-Polypeptid
durch Immunaffinitätschromatographie
unter Verwendung von Antikörpern,
die für
das PRO-Polypeptid von Interesse spezifisch sind, gereinigt. Im
Allgemeinen wird eine Immunaffinitätssäule durch kovalentes Binden
des Anti-PRO-Polypeptid-Antikörpers an
ein aktiviertes chromatographisches Harz konstruiert.
-
Polyklonale
Immunglobuline werden aus Immunseren entweder durch Fällung mit
Ammoniumsulfat oder durch Reinigung an immobilisiertem Protein A
(Pharmacia LKB Biotechnology, Piscataway, N.J.) hergestellt. In ähnlicher
Weise werden monoklonale Antikörper
aus Maus-Ascitesflüssigkeit
durch Ammoniumsulfatfällung
oder Chromatographie über
immobilisiertes Protein A gebildet. Teilweise gereinigtes Immunglobulin wird
kovalent an ein chromatographisches Harz wie z.B. CnBr-aktivierte
SEPHAROSETM (Pharmacia LKB Biotechnology)
gebunden. Der Antikörper
wird an das Harz gebunden, das Harz wird blockiert, und das abgeleitete
Harz wird gemäß den Anweisungen
des Herstellers gewaschen.
-
Solch
eine Immunaffinitätssäule wird
zur Reinigung von PRO-Polypeptid durch Herstellen einer Fraktion
aus Zellen, die PRO-Polypeptid enthalten, in einer löslichen
Form verwendet. Dieses Präparat
wird durch Löslichmachung
der ganzen Zelle oder einer subzellulären Fraktion, erhalten mittels
Differenzialzentrifugation durch den Zusatz von Detergens oder mittels
anderer Verfahren, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind,
abgeleitet. Alternativ dazu kann lösliches PRO-Polypeptid, das
eine Signalsequenz enthält,
in einer nützlichen
Menge in das Medium, in dem die Zellen gezüchtet werden, sekretiert werden.
-
Ein
lösliches
PRO-Polypeptid-hältiges
Präparat
wird über
die Immunaffinitätssäule geführt, und
anschließend
wird die Säule
unter Bedingungen gewaschen, die die präferenzielle Absorption von
PRO-Polypeptid (z.B. Puffer mit hoher Ionenstärke in Gegenwart von Detergens)
ermöglichen.
Dann wird die Säule
unter Bedingungen eluiert, die Antikörper/PRO-Polypeptid-Bindung
aufbrechen (z.B. ein Puffer mit niedrigem pH, wie etwa pH 2-3, oder
eine hohe Konzentrationen eines chaotropen Ions wie z.B. eines Harnstoff-
oder Thiocyanations), und PRO-Polypeptid wird gesammelt.
-
BEISPIEL 12: Wirkstoff-Screenen
-
Diese
Erfindung ist besonders nützlich
zu Screenen von Verbindungen unter Verwendung von PRO-Polypeptiden
oder Bindungsfragmenten davon in jedem beliebigen von zahlreichen
verschiedenen Wirsktoff-Screening-Verfahren. Das in solch einem
Test verwendete PRO-Polypeptid oder Fragment kann entweder frei
in Lösung,
fixiert an einem festen Träger,
getragen von einer Zelloberfläche
oder intrazellulär
vorliegen. Ein Verfahren zum Wirkstoff-Screenen verwendet eukaryotische
oder prokaryotische Wirtszellen, die stabil mit rekombinanten Nucleinsäuren transformiert
sind, die das PRO-Polypeptid oder Fragment exprimieren. Wirkstoffe
werden gegen solche transformierten Zellen in kompetitiven Bindungstests
gescreent. Solche Zellen können,
entweder in lebensfähiger
oder fixierter Form, für
herkömmliche
Bindungs tests verwendet werden. Es kann beispielsweise die Bildung
von Komplexen zwischen PRO-Polypeptid oder einem Fragment und dem
zu testenden Mittel gemessen werden. Alternativ dazu kann ein Rückgang der
Komplexbildung zwischen dem PRO-Polypeptid und seiner/n Target-Zelle
oder Target-Rezeptoren, verursacht durch das zu testende Mittel, untersucht
werden.
-
Somit
stellt die vorliegende Erfindung Verfahren zum Screenen auf Wirkstoffe
oder andere Mittel bereit, die eine PRO-Polypeptid-assoziierte Erkrankung
oder Störung
beeinflussen. Diese Verfahren umfassen das Kontaktieren solch eines
Mittels mit einem PRO-Polypeptid oder Fragment davon und das Testen
(I) auf die Gegenwart eines Komplexes zwischen dem Mittel und dem
PRO-Polypeptid oder Fragment oder (II) auf die Gegenwart eines Komplexes
zwischen dem PRO-Polypeptid oder Fragment und der Zelle mittels
Verfahren, die nach dem Stand der Technik bekannt sind. In solchen
kompetitiven Bindungstests wird das PRO-Polypeptid oder das Fragment
typischerweise markiert. Nach geeigneter Inkubation wird freies
PRO-Polypeptid oder -Fragment von jenem, das in gebundener Form
vorliegt, getrennt, und die Menge an freier oder nicht in einen
Komplex eingebundener Markierung ist ein Maß für die Fähigkeit des bestimmten Mittels,
sich an PRO-Polypeptid zu binden oder den PRO-Polypeptid/Zell-Komplex zu stören.
-
Ein
anderes Verfahren zum Wirkstoff-Screenen stellt Screenen mit hohem
Durchsatz auf Verbindungen mit geeigneter Bindungsaffinität zu einem
Polypeptid bereit und wird im Detail in der WO 84/03564, veröffentlicht
am 13. September 1984, beschrieben. Kurz zusammengefasst werden
große
Mengen an verschiedenen Testverbindungen kleiner Peptide an einem
festen Substrat, wie z.B. an Kunststoffstiften oder einer anderen
Oberfläche,
synthetisiert. Nachdem sie auf ein PRO-Polypeptid aufgetragen wurden,
werden die Peptid-Testverbindungen mit PRO-Polypeptid umgesetzt
und gewaschen. Gebundenes PRO-Polypeptid wird mittels Verfahren
nachgewiesen, die auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind. Gereinigtes
PRO-Polypeptid kann zur Verwendung in den oben genannten Wirkstoff-Screening-Verfahren
auch direkt auf Platten aufgeschichtet werden. Darüber hinaus
können
nicht-neutralisierende Antikörper
verwendet werden, um das Peptid einzufangen und es am festen Träger zu immobilisieren.
-
Diese
Erfindung zieht auch die Verwendung von kompetitiven Wirkstoff-Screening-Tests in Betracht, in
denen neutralisierende Antikörper,
die in der Lage sind, PRO-Polypeptid
spezifisch zu binden, mit einer Testverbindung um Bindung an PRO-Polypeptid
oder Fragmente davon konkurrieren. Auf diese Weise können die Antikörper verwendet
werden, um die Gegenwart jeden beliebigen Peptids nachzuweisen,
das eine oder mehrere antigene Determinanten mit PRO-Polypeptid
gemeinsam hat.
-
BEISPIEL 13: Rationaler
Wirkstoffentwurf
-
Das
Ziel von rationalem Wirkstoffentwurf ist die Bildung struktureller
Analoga von biologisch aktivem Polypeptid von Interesse (d.h. von
einem PRO-Polypeptid) oder von kleinen Molekülen, mit denen sie wechselwirken,
z.B. Agonisten, Antagonisten oder Inhibitoren. Jedes dieser Beispiele
kann verwendet werden, um Wirkstoffe zu entwerfen, die aktivere
oder stabilere Formen des PRO-Polypeptid sind oder die die Funktion
des PRO-Polypeptid in vivo fördern
oder stören
(siehe Hodgson, Bio/Technology 9, 19-21 (1991)).
-
In
einem Ansatz wird die dreidimensionale Struktur des PRO-Polypeptids
oder eines PRO-Polypeptid-Inhibitor-Komplexes durch Röntgenkristallographie,
durch Computermodellbildung oder, am typischsten, durch eine Kombination
dieser zwei Ansätze,
bestimmt. Sowohl die Form als auch die Ladungen des PRO-Polypeptids
müssen
ermittelt werden, um die Struktur zu erklären und um aktive Stelle(n)
des Moleküls
zu bestimmen. Weniger häufig
kann wertvolle Information bezüglich
der Struktur des PRO-Polypeptids durch Modellierung basierend auf
der Struktur homologer Proteine gewonnen werden. In beiden Fällen wird
relevante strukturelle Information verwendet, um analoge PRO-Polypeptid-ähnliche
Moleküle
zu entwerfen oder um wirksame Inhibitoren zu identifizieren. Nützliche
Beispiele für
rationalen Wirkstoffentwurf können
Moleküle
umfassen, die verbesserte Fähigkeit
oder Stabilität
aufweisen, wie von Braxton & Wells,
Biochemistry 31, 7796-7801 (1992) gezeigt wurde, oder die als Inhi bitoren,
Agonisten oder Antagonisten von nativen Peptiden wirken, wie von
Athauda et al., J. Biochem. 113, 742-746 (1993), gezeigt wurde.
-
Auch
ist es möglich,
einen Target-spezifischen Antikörper,
ausgewählt
mittels des funktionellen Tests, wie zuvor beschrieben zu isolieren
und anschließend
seine Kristallstruktur zu identifizieren. Dieser Ansatz ergibt,
im Prinzip, einen Pharmacore, auf den darauf folgende Wirkstoffentwurf
aufgebaut werden kann. Es ist möglich,
Proteinkristallographie durch Bilden von anti-idiotypischen Antikörpern (anti-ids)
gegen einen funktionellen, pharmakologisch aktiven Antikörper vollständig zu
umgehen. Es wird angenommen, dass als ein Spiegelbild eines Spiegelbildes
die Bindungsstelle der anti-ids zu jener des ursprünglichen
Rezeptors analog ist. Die anti-ids könnten dann verwendet werden,
um Peptide aus Banken chemisch oder biologisch gebildeter Peptide
zu identifizieren und zu isolieren. Die isolierten Peptide würden dann
als der Pharmacore wirken.
-
Dank
der vorliegenden Erfindung können
ausreichend große
Mengen an PRO-Polypeptid zur Verfügung gestellt werden, um solche
analytischen Studien wie Röntgenchromatographie
durchzuführen.
Darüber hinaus
liefert das Wissen über
die hierin bereitgestellte PRO-Polypeptid-Aminosäuresequenz einen Leitfaden für jene,
die anstelle von oder zusätzlich
zu Röntgenkristallographie
mit Computer-Modellierungsverfahren arbeiten.
-
Hinterlegung
von Material
-
Die
folgenden Materialien wurden bei der American Type Culture Collection,
10801 University Blvd., Manassas, VA 20110-2209, USA (ATCC) hinterlegt: Tabelle
2
-
Diese
Hinterlegung erfolgte gemäß den Bestimmungen
des Budapester Vertrags über
die internationale Anerkennung der Hinterlegung von Mikroorganismen
für die
Zwecke von Patentverfahren und die darin enthaltenen Regelungen
(Budapester Vertrag). Dies stellt die Erhaltung von lebensfähigen Kulturen
der Hinterlegung 30 Jahre lang nach der Hinterlegung sicher. Die
Hinterlegungen werden durch ATCC unter den Bestimmungen des Vertrags
von Budapest zugänglich
gemacht und unterliegen einem Abkommen zwischen Genentech, Inc.,
und ATCC, das permanente und uneingeschränkte öffentliche Verfügbarkeit
der Nachkommenschaft der Kultur der Hinterlegung für die Öffentlichkeit
bei Erteilung des gemäßen US-Patents
oder bei Offenlegung jeglicher US- oder ausländischen Patentanmeldung sicherstellt,
welche auch immer zuerst vorliegt, und das die Verfügbarkeit
der Nachkommenschaft für
jemanden sicherstellt, der vom US-Commissioner of Patents and Trademarks
bestimmt wird, gemäß 35 USC § 122 und
den demgemäßen Bestimmungen
des Commissioners (umfassend 37 CFR § 1.14, unter besonderem Verweis
auf 886 OG 638) dazu befugt zu sein.
-
Der
Zessionar der vorliegenden Anmeldung hat sich bereit erklärt, die
Materialien unverzüglich
nach Kenntnisnahme durch eine andere oder dieselbe Kultur zu ersetzen,
sofern eine Kultur der hinterlegten Materialien ansterben, verloren
gehen oder zerstört
werden sollte, obwohl sie unter geeigneten Bedingungen kultiviert
wurde. Die Verfügbarkeit
des hinterlegten Materials ist nicht als eine Lizenz zur praktischen
Durchführung der
Erfindung zu sehen, die einen Verstoß gegen die unter der Befugnis
jeder beliebigen Regierung gemäß ihren
Patentrechten zuerkannten Rechte darstellen würde.
-
Die
obige Beschreibung wird als ausreichend erachtet, um Fachleute in
die Lage zu versetzen, die Erfindung durchzuführen. Die vorliegende Erfindung
ist durch das hinterlegte Konstrukt nicht in ihrem Schutzumfang
eingeschränkt,
da die hinterlegte Ausführungsform
lediglich als eine Veranschaulichung bestimmter Aspekte der Erfindung
zu betrachten ist, und jegliche Konstrukte, die mit diesem hinterlegten
Konstrukt funktionell äquivalent
sind, sind ebenfalls durch den Schutzumfang dieser Erfindung, wie
in den Ansprüchen
definiert, abgedeckt. Die Hinterlegung von Material hierin ist nicht
mit einem Zugeständnis
gleichzusetzen, dass die hierin festgehaltene Beschreibung inadäquat sei,
die praktische Durchführung
jedes Aspekts der Erfindung, umfassend den besten Modus davon, zu
ermöglichen,
noch ist sie als eine Einschränkung
des Schutzumfangs der Ansprüche
in Bezug auf die spezifischen Darstellungen, die sie darstellt,
zu betrachten. Verschiedene Modifikationen der Erfindung zusätzlich zu
jenen, die hierin gezeigt und beschrieben wurden, werden für Fachleute aus
der obigen Beschreibung ersichtlich sein und fallen in den Schutzumfang
der beiliegenden Ansprüche.