-
Querverweis auf verwandte
Anmeldungen
-
-
Erklärung bezüglich mit Bundesmitteln geförderter
Forschung & Entwicklung
-
-
Verweis auf
Mikrofilm-Anhang
-
-
Gebiet der
Erfindung
-
-
Hintergrund
der Erfindung
-
Das
Human-Immunschwäche-Virus-1
(HIV-1) ist das ätiologische
Agens des erworbenen Human-Immunschwäche-Syndroms (AIDS) und verwandter
Störungen.
HIV-1 ist ein RNA-Virus
der Retroviridae-Familie und zeigt die 5'-LTR-gag-pol-env-LTR-3'-Organisation aller
Retroviren. Darüber
hinaus umfasst HIV-1 eine Handvoll Gene mit regulatorischen oder
unbekannten Funktionen, einschließlich der tat- und rev-Gene.
Das env-Gen codiert für
das virale Hüll-Glycoprotein,
das als ein Vorläufer
von 160 Kilodalton (kD) (gp160) translatiert und dann von einer
zellulären
Protease gespalten wird, um das äußere 120-kD-Hüll-Glycoprotein (gp120)
und das 41-kD-Transmembran-Hüll-Glycoprotein
(gp41) zu ergeben. gp120 und gp41 bleiben assoziiert und werden
auf den viralen Partikeln und der Oberfläche von HIV-infizierten Zellen
präsentiert.
gp120 bindet an den CD4-Rezeptor, der auf der Oberfläche von
Helfer-T-Lymphozyten, Makrophagen und anderen Zielzellen vorliegt.
Nachdem gp120 an CD4 gebunden hat, vermittelt gp41 das Fusionsereignis,
das für
den Viruseintritt verantwortlich ist.
-
Die
Infektion beginnt, wenn gp120 auf dem viralen Partikel an den CD4-Rezeptor
auf der Oberfläche von
T4-Lymphozyten oder anderen Zielzellen bindet. Das gebundene Virus
verschmilzt mit der Zielzelle und transkribiert sein RNA-Genom revers
in die doppelsträngige
DNA der Zelle. Die virale DNA wird in das genetische Material im
Kern der Zelle inkorporiert, wo die virale DNA die Bildung neuer
viraler RNA, viraler Proteine und neuer Viruspartikel steuert. Die
neuen Partikel treten durch Knospung aus der Zielzellmembran aus
und infizieren andere Zellen.
-
Die
Zerstörung
von T4-Lymphozyten, welche für
die Immunverteidigung kritisch sind, ist eine Hauptursache der progressiven
Immunstörung,
welche die HIV-Infektion kennzeichnet. Der Verlust von Zielzellen
beeinträchtigt
die Fähigkeit
des Körpers
zur Bekämpfung
der meisten Invasoren erheblich, hat jedoch eine besonders schwerwiegende
Auswirkung auf die Verteidigung gegen Viren, Pilze, Parasiten und
bestimmte Bakterien, einschließlich
Mykobakterien.
-
HIV-1
tötet die
Zellen, die es infiziert, durch Replikation, Knospung aus den Zellen
und Zerstörung
der Zellmembran. HIV-1 kann Zielzellen indirekt mittels des viralen
gp120 abtöten,
welches auf der Oberfläche
einer infizierten Zelle präsentiert
wird. Nachdem der CD4-Rezeptor auf T-Zellen eine starke Affinität für gp120 besitzt,
können
gesunde Zellen, die CD4-Rezeptor exprimieren, an gp120 binden und
mit infizierten Zellen fusionieren, um ein Syncytium zu bilden.
-
HIV-1
kann auch normale zelluläre
Immunverteidigungen gegen infizierte Zellen hervorrufen. Zytotoxische
Verteidigungszellen können
mit oder ohne Hilfe von Antikörpern
eine infizierte Zelle zerstören,
welche virale Proteine auf ihrer Oberfläche präsentiert. Schließlich kann
freies gag- und gp120-Protein im Blut von Individuen zirkulieren,
die mit HIV-1 infiziert sind. Das freie gp120-Protein kann an den
CD4-Rezeptor von nicht-infizierten Zellen binden, was sie als infiziert
erscheinen lässt
und eine Immunreaktion hervorruft.
-
Die
Infektion mit HIV-1 ist fast immer tödlich und derzeit gibt es keine
Heilung für
eine HIV-1-Infektion. Effektive Vakzine zur Verhütung einer HIV-1-Infektion
sind noch nicht verfügbar.
Aufgrund der Gefahr einer Reversion oder Infektion kann lebendes
abgeschwächtes
Virus wahrscheinlich nicht als Vakzin verwendet werden. Die meisten
Untereinheits-Vakzin-Ansätze waren
hinsichtlich der Verhütung
einer HIV-Infektion nicht erfolgreich. Behandlungen für eine HIV-1-Infektion
haben schwerwiegende Nebenwirkungen, obwohl sie das Leben einiger
infizierter Personen verlängern.
Somit besteht ein großer
Bedarf für
effektive Behandlungen und Vakzine zur Bekämpfung dieser tödlichen
Infektion.
-
Impfung
ist eine wirksame Form von Krankheitsverhütung und hat sich gegen verschiedene
Typen einer viralen Infektion als wirksam erwiesen. Die Feststellung
von Wegen, um HIV-1-Antigene dem humanen Immunsystem zu präsentieren,
um eine schützende
humorale und zelluläre
Immunität
hervorzurufen, ist eine schwierige Aufgabe. Bisher waren Versuche
zur Herstellung eines effektiven HIV-Vakzins nicht erfolgreich.
Bei AIDS-Patienten ist freies Virus nur auf niedrigen Niveaus vorhanden.
Die Übertragung
von HIV-1 wird durch Zell-zu-Zell-Wechselwirkung mittels Fusion
und Syncytienbildung erhöht.
Somit sind Antikörper,
die gegen freies Virus oder virale Untereinheiten erzeugt wurden,
im Allgemeinen bei der Eliminierung von virus-infizierten Zellen
unwirksam.
-
Vakzine
nutzen die Fähigkeit
des Körpers,
sich an ein Antigen "zu
erinnern". Nach
ersten Begegnungen mit einem gegebenen Antigen erzeugt das Immunsystem
Zellen, welche eine immunologische Erinnerung an das Antigen für die Lebensspanne
eines Individuums behalten. Eine anschließende Exposition gegenüber dem
Antigen stimuliert die Immunreaktion und führt zu einer Eliminierung oder
Inaktivierung des Pathogens.
-
Das
Immunsystem behandelt Pathogene auf zwei Weisen: durch humorale
und durch zellvermittelte Reaktionen. Bei der humoralen Reaktion
erzeugen Lymphozyten spezifische Antikörper, welche an das Antigen
binden und somit das Pathogen inaktivieren. Die zellvermittelte
Reaktion beinhaltet zytotoxische und Helfer-T-Lymphozyten, welche
infizierte Zellen spezifisch angreifen und zerstören.
-
Eine
Vakzin-Entwicklung für
das HIV-1-Virus ist problematisch, da HIV-1 einige der gleichen
Zellen infiziert, die das Vakzin im Immunsystem aktivieren muss
(d.h. T4-Lymphozyten). Es wäre
von Vorteil, ein Vakzin zu entwickeln, das HIV inaktiviert, bevor
eine Beeinträchtigung
des Immunsystems eintritt. Ein besonders geeigneter Typ von HIV-Vakzin
würde eine
Anti-HIV-Immunreaktion hervorrufen, welche HIV-Varianten erkennt und
welche bei HIV-positiven Individuen wirkt, welche am Beginn ihrer
Infektion stehen.
-
Eine
große
Herausforderung für
die Entwicklung von Vakzinen gegen Viren, insbesondere solche mit einer
hohen Mutationsrate, wie z.B. das Human-Immunschwäche-Virus,
gegen welche eine Hervorrufung neutralisierender und schützender
Immunreaktionen wünschenswert
ist, ist die Vielfältigkeit
der viralen Hüllproteine
bei verschiedenen viralen Isolaten oder Stämmen. Nachdem zytotoxische
T-Lymphozyten (CTLs) bei sowohl Mäusen als auch Menschen in der
Lage sind, Epitope zu erkennen, die von konservierten internen Virusproteinen
stammen, und man annimmt, dass sie bei der Immunreaktion gegen Viren
von Bedeutung sind, wurden Anstrengungen auf die Entwicklung von
CTL-Vakzinen gerichtet, welche in der Lage sind, einen heterologen
Schutz gegen unterschiedliche Virusstämme zu bieten.
-
Es
ist bekannt, dass CD8+-CTLs virus-infizierte
Zellen abtöten,
wenn deren T-Zellrezeptoren virale Peptide erkennen, die mit MHC-Klasse
I-Molekülen
assoziiert sind. Die viralen Peptide stammen von endogen synthetisierten
viralen Proteinen, unabhängig
von dem Ort oder der Funktion des Proteins innerhalb des Virus. Somit
können
CTLs durch Erkennung von Epitopen von konservierten viralen Proteinen
einen stammübergreifenden
Schutz bieten. Peptide, die zur Assoziation mit MHC Klasse I für die CTL-Erkennung
in der Lage sind, stammen von Proteinen, welche im Zytoplasma oder
endoplasmatischen Retikulum vorhanden sind oder es passieren. Im
Allgemeinen sind exogene Proteine, welche den endosomalen Prozessierungsweg
einschlagen (wie im Falle von Antigenen, die von MHC- Klasse II-Molekülen präsentiert
werden), nicht wirksam zur Hervorrufung von CD8+-CTL-Reaktionen.
-
Die
meisten Versuche zur Hervorrufung von CTL-Reaktionen verwendeten
replizierende Vektoren, um das Protein-Antigen innerhalb der Zelle
zu bilden, oder konzentrierten sich auf die Einführung von Peptiden in das Zytosol.
Diese Ansätze
haben Beschränkungen,
welche deren Brauchbarkeit als Vakzine einschränken können. Retrovirale Vektoren
weisen Beschränkungen
hinsichtlich der Größe und Struktur
von Polypeptiden auf, welche unter Erhaltung des Vermögens des
rekombinanten Virus zur Replikation als Fusionsproteine exprimiert
werden können,
und die Wirksamkeit von Vektoren wie Vaccinia für nachfolgende Immunisierungen kann
durch Immunreaktionen gegen die Vektoren selbst beeinträchtigt werden.
Auch weisen virale Vektoren und modifizierte Pathogene inhärente Risiken
auf, welche deren Einsatz bei Menschen verhindern können. Ferner
ist die Selektion von zu präsentierenden
Peptid-Epitopen abhängig
von der Struktur der MHC-Antigene eines Individuums und deshalb
können
Peptid-Vakzine aufgrund der Unterschiedlichkeit von MHC-Haplotypen in Populationen
nicht verwandter Individuen eine begrenzte Wirksamkeit aufweisen.
-
Benvenisty,
N., und Reshef, L., (PNAS 83, 9551–9555, (1986)] zeigten, dass
CaCl2-präzipitierte
DNA, die intraperitoneal (i.p.), intravenös (i.v.) oder intramuskulär (i.m.)
in Mäuse
eingeführt
wurde, exprimiert werden konnte. Die intramuskuläre Injektion von DNA-Expressionsvektoren
ohne CaCl2-Behandlung in Mäusen führte zur
Aufnahme von DNA durch die Muskelzellen und Expression des von der
DNA codierten Proteins. Die Plasmide wurden episomal aufrecht erhalten
und replizierten nicht. Später
wurde eine dauerhafte Expression nach intramuskulärer Injektion
in Skelettmuskel von Ratten, Fischen und Primaten und Herzmuskel
von Ratten beobachtet. Die Technik der Verwendung von Nukleinsäuren als
Therapeutika wurde in WO90/11092 (4. Oktober 1990) berichtet, worin
nackte Polynukleotide zur Impfung von Vertebraten verwendet wurden.
-
Für den Erfolg
des Verfahrens ist es nicht erforderlich, dass die Immunisierung
intramuskulär
erfolgt. Die Einführung
von Gold-Mikroprojektilen, die mit DNA, codierend für Human-Wachstumshormon
(HGH) beschichtet waren, in die Haut von Mäusen führte zur Bildung von Anti-HGH-Antikörpern in
den Mäusen.
Ein Jet-Injektor wurde zur Transfektion von Haut-, Muskel-, Fett-
und Brustdrüsengeweben
von lebenden Tieren verwendet. Verschiedene Verfahren zur Einführung von
Nukleinsäure
wurden untersucht. Von Zhu et al. wurde gezeigt, dass die intravenöse Injektion
eines DNA:kationisches Liposom-Komplexes in Mäusen zur systemischen Expression
eines klonierten Transgens führte
[Science 261: 209–211
(9. Juli 1993). Ulmer et al., [Science 259: 1745–1749, (1993)] berichteten über den heterologen
Schutz gegen eine Influenzavirus-Infektion durch intramuskuläre Injektion
von DNA, die für
Influenzavirus-Proteine codierte.
-
Der
Bedarf für
spezifische therapeutische und prophylaktische Mittel, welche in
der Lage sind, gewünschte
Immunreaktionen gegen Pathogene und Tumorantigene hervorzurufen,
wird von der vorliegenden Erfindung gestillt. Von besonderer Bedeutung
bei diesem therapeutischen Ansatz ist das Vermögen zur Induktion von T-Zell-Immunreaktionen,
die Infektionen oder eine Krankheit verhindern können, welche sogar von Virusstämmen verursacht
werden, die zu dem Stamm, aus dem das Antigen-Gen erhalten wurde,
heterolog sind. Dies ist von besonderer Bedeutung in Hinblick auf
HIV, nachdem erkannt wurde, dass dieses Virus schnell mutiert, und
viele virulente Isolate identifiziert wurden [siehe beispielsweise
LaRosa et al., Science 249: 932–935 (1990),
welche 245 separate HIV-Isolate identifizierten]. Als Reaktion auf
diese erkannte Unterschiedlichkeit versuchten Forscher CTLs auf
Basis einer Peptid-Immunisierung zu erzeugen. So berichteten Takahashi
et al. [Science 255: 333–336
(1992)] über
die Einführung
von breit kreuzreaktiven zytotoxischen T-Zellen, die eine HIV-Hüll(gp160)-Determinante
erkannten. Diese Forscher erkannten jedoch die Schwierigkeit bei
der Erzielung einer wirklich kreuzreaktiven CTL-Reaktion und postulierten,
dass es eine Dichotomie zwischen dem Priming oder der erneuten Stimulation
von T-Zellen, welches) sehr stringent ist, und der Hervorrufung
einer Effektorfunktion, einschließlich Zytotoxizität, von bereits
stimulierten CTLs gibt.
-
Wang
et al. berichteten über
die Hervorrufung von Immunreaktionen bei Mäusen gegen HIV durch intramuskuläre Impfung
mit einem klonierten, genomischen (ungespleißten) HIV-Gen. Jedoch war das
Niveau der Immunreaktionen, das bei diesen Studien erzielt wurde,
sehr niedrig. Darüber
hinaus wurde bei dem DNA-Konstrukt von Wang et al. ein im Wesentlichen
genomisches Stück
von HIV verwendet, das für
zusammenhängende
Tat/rev-gp160-Tat/rev-Codierungssequenzen
codierte. Wie detailliert im folgenden beschrieben, ist dies ein
suboptimales System für
den Erhalt einer hohen Expression des gp160. Es ist auch potentiell gefährlich,
da die Expression von Tat zum Fortschritt des Kaposi-Sarkoms beiträgt.
-
WO
93/17706 beschreibt ein Verfahren zur Impfung eines Lebewesens gegen
ein Virus, wobei Trägerpartikel
mit einem Gen-Konstrukt beschichtet wurden und die beschichteten
Partikel unter Beschleunigung in Zellen eines Lebewesens eingebracht
wurden. Bezüglich
HIV wurde im Wesentlichen das gesamte Genom, abzüglich der langen terminalen
Repeats, für
die Verwendung vorgeschlagen. Das Verfahren repräsentiert erhebliche Risken
für die
Empfänger.
Es wird allgemein angenommen, dass Konstrukte von HIV weniger als etwa
50% des HIV-Genoms enthalten sollten, um die Sicherheit des Vakzins
zu gewährleisten;
dies stellt sicher, dass enzymatische Gruppierungen und virale regulatorische
Proteine, von denen viele unbekannte oder schlecht verstandene Funktionen
aufweisen, eliminiert wurden. Somit bleibt eine Anzahl von Problemen,
wenn ein brauchbares humanes HIV-Vakzin aus der Gen-Transporttechnologie
entwickelt werden soll.
-
Die
vorliegende Erfindung berücksichtigt
jedes der bekannten Verfahren zur Einführung von Polynukleotiden in
lebendes Gewebe, um die Expression von Proteinen zu induzieren.
Jedoch stellt diese Erfindung ein neues Immunogen zur Einführung von
HIV- und anderen Proteinen in den Antigen-Prozessierungsweg bereit,
um effizient HIV-spezifische CTLs und Antikörper zu erzeugen. Das Pharmazeutikum
ist wirksam als Vakzin zur Induktion sowohl zellulärer als
auch humoraler Anti-HIV- und HIV-neutralisierender Immunreaktionen. In
der vorliegenden Erfindung werden die oben angesprochenen Probleme
angegangen und gelöst
durch die Bereitstellung von Polynukleotid-Immunogenen, welche,
bei Einführung
in ein Lebewesen, die effiziente Expression von HIV-Proteinen und
-Epitopen steuern, ohne die begleitenden Risiken, die mit jenen
Verfahren verbunden sind. Die so hervorgerufenen Immunreaktionen
sind wirksam bei der Erkennung von HIV, der Inhibierung der HIV-Replikation,
der Identifizierung und Abtötung
von Zellen, die mit HIV infiziert sind, und weisen Kreuzreaktivität gegenüber vielen
HIV-Stämmen
auf.
-
Die
Codon-Paarungen von Organismen sind in hohem Maße nicht-statistisch und unterscheiden
sich von Organismus zu Organismus. Diese Information wird dazu verwendet,
um veränderte
oder synthetische Gene mit gewünschten
Niveaus an Translationseffizienz zu konstruieren und exprimieren,
um festzustellen, welche Regionen in einem Genom proteincodierende
Regionen sind, um translationale Unterbrechungsstellen in heterologe
Gene einzuführen
und um die Beziehung oder den verwandtschaftlichen Ursprung von
Nukleotidsequenzen zu ermitteln.
-
Die
Expression fremder heterologer Gene in transformierten Organismen
ist nun allgemein bekannt. Eine große Anzahl von Säugergenen,
einschließlich
beispielsweise Maus- und Humangene, wurde erfolgreich in einzellige
Organismen eingeführt.
Die Standardtechniken in dieser Hinsicht umfassen die Einführung des
zu exprimierenden fremden Gens in einen Vektor, wie z.B. ein Plasmid
oder einen Phagen, und die Verwendung des Vektors zur Einführung des
Gens in einen Organismus. Die nativen Promotoren für solche
Gene werden gewöhnlich
durch starke Promotoren ersetzt, welche mit dem Wirt, in den das
Gen eingeführt
wird, kompatibel sind. Eine Proteinsequenzierungsapparatur erlaubt
die Aufklärung
der Aminosäuresequenzen
von sogar winzigen Mengen an nativem Protein. Anhand dieser Aminosäuresequenzen
können
DNA-Sequenzen, welche für jene
Proteine codieren, abgeleitet werden. Die DNA-Synthese ist ebenfalls
ein sich schnell entwickelndes Gebiet und synthetische Gene, die
diesen abgeleiteten DNA-Sequenzen entsprechen, können unschwer konstruiert werden.
-
Trotz
der wachsenden Kenntnis von Expressionssystemen und rekombinanter
DNA verbleiben erhebliche Hindernisse, wenn man versucht, ein fremdes
oder synthetisches Gen in einem Organismus zu exprimieren. Viele
native aktive Proteine sind beispielsweise in einer Weise glycosyliert,
die sich von derjenigen unterscheidet, welche auftritt, wenn sie
in einem fremden Wirt exprimiert werden. Aus diesem Grund können eukaryotische
Wirte, wie z.B. Hefe, gegenüber
bakteriellen Wirten zur Expression vieler Säugergene bevorzugt sein. Das
Glycosylierungsproblem ist Gegenstand fortgesetzter Forschung.
-
Ein
weiteres Problem ist schlechter verstanden. Oft geschieht die Translation
eines synthetischen Gens, selbst in Kopplung mit einem starken Promotor,
viel weniger effizient als man erwarten würde. Das gleiche gilt häufig für exogene
Gene, die für
den Expressionsorganismus fremd sind. Selbst wenn das Gen in einer ausreichend
effizienten Weise transkribiert wird, dass gewinnbare Mengen des
Translationsprodukts gebildet werden, ist das Protein oft inaktiv
oder unterscheidet sich auf andere Weise in seinen Eigenschaften
von dem nativen Protein.
-
Es
ist bekannt, dass das letztere Problem gewöhnlich auf Unterschiede bei
der Proteinfaltung in verschiedenen Organismen zurückzuführen ist.
Die Lösung
für dieses
Problem war schwer zu finden und die Mechanismen, welche die Proteinfaltung
kontrollieren, sind schlecht verstanden.
-
Die
mit der Translationseffizienz verbundenen Probleme sind mutmaßlich auf
Codon-Kontext-Effekte zurückzuführen. Die
protein-codierenden Regionen von Genen in allen Organismen sind
einer großen
Vielfalt von funktionellen Beschränkungen unterworfen, von denen
einige von dem Erfordernis zur Codierung eines richtig funktionierenden
Proteins sowie geeigneten translationalen Start- und Stoppsignalen
abhängen.
Jedoch wurden mehrere Merkmale von protein-codierenden Regionen
beobachtet, welche in den Begriffen dieser Beschränkungen
nicht ohne weiteres verstanden werden. Zwei wichtige Klassen solcher
Merkmale sind diejenigen, welche die Codon-Verwendung und den Codon-Kontext
betreffen.
-
Es
ist bekannt, dass es bei der Codon-Verwendung starke Bevorzugungen
gibt und diese zwischen unterschiedlichen Organismen beträchtlich
variiert. Es wurde gezeigt, dass Codon-Verwendungsmuster in Bezug
zur relativen Häufigkeit
von tRNA-Isoakzeptoren stehen. Gene, die für Proteine mit hoher Häufigkeit
codieren, zeigen gegenüber
denen für
Proteine mit niedriger Häufigkeit
Unterschiede in ihrer Codon-Bevorzugung. Die Möglichkeit, dass Bevorzugungen
der Codon-Verwendung die Peptidverlängerungsraten ändern, wurde
ausgiebig erörtert.
Obwohl Unterschiede der Codon-Verwendung mit Unterschieden in den
Translationsraten assoziiert sind, war es schwierig, direkte Effekte
der Codon-Auswahl auf die Translation zu demonstrieren. Andere postulierte
Beschränkungen
hinsichtlich der Codon-Verwendungsmuster beinhalten die Maximierung
der Translationsgenauigkeit und Optimierung der kinetischen Effizienz
der Proteinsynthese.
-
Abgesehen
von der nicht-statistischen Verwendung von Codons haben sich beträchtliche
Indizien angesammelt, dass die Codon/Anticodon-Erkennung durch Sequenzen
außerhalb
des Codons selbst beeinflusst wird, ein Phänomen, das als "Codon-Kontext" bezeichnet wird.
Es gibt einen starken Einfluss benachbarter Nukleotide auf die Wirksamkeit
der Suppression von Nonsense-Codons sowie Missense-Codons. Offensichtlich erfordert
die Häufigkeit
der Suppressoraktivität
in natürlichen
Bakterienpopulationen sowie die Verwendung von "Terminations"-Codons zur Codierung von Selenocystein
und Phosphoserin, dass die Termination kontext-abhängig ist.
Von ähnlichen
Kontext-Effekten wurde gezeigt, dass sie die Translationsgenauigkeit
sowie die Effizienz der Translationsinitiation beeinflussen.
-
Statistische
Analysen von protein-codierenden Regionen von E. coli demonstrierten
eine weitere Manifestation des "Codon-Kontexts". Die Anwesenheit
eines speziellen Codons an einer Position beeinflusst stark die
Häufigkeit
des Auftretens bestimmter Nukleotide in benachbarten Codons und
diese Kontext-Beschränkungen
unterscheiden sich bei Genen mit einem hohen Expressionsniveau deutlich
von denen mit einem niedrigen Expressionsniveau. Obwohl der Kontext-Effekt
erkannt wurde, ist der Voraussagewert der statistischen Regeln bezüglich bevorzugter
Nukleotide neben Codons relativ gering. Dies beschränkte die
Brauchbarkeit solcher Nukleotid-Bevorzugungsdaten für die Auswahl
von Codons, um gewünschte
Niveaus an Translationseffizienz zu bewirken.
-
Das
Aufkommen von Geräten
zur automatischen Nukleotidsequenzierung machte große Mengen
an Sequenzdaten für
eine große
Vielfalt von Organismen verfügbar.
Das Verständnis
dieser Daten ist mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Beispielsweise
ist es wichtig, die codierenden Regionen des Genoms zu identifizieren,
um die genetischen Sequenzdaten in Beziehung zu Proteinsequenzen
zu setzen. Darüber
hinaus ist die Herkunft des Genoms bestimmter Organismen von erheblichem
Interesse. Es ist bekannt, dass die Genome einiger Organismen gemischter
Herkunft sind. Einige Sequenzen, die viralen Ursprungs sind, sind nun
stabil in das Genom eukaryotischer Organismen inkorporiert. Die
viralen Sequenzen selbst könnten
von irgendeiner anderen, im Wesentlichen nicht verwandten Spezies
stammen. Ein Verständnis
der Herkunft eines Gens kann beim Ziehen angemessener Analogien
zwischen verwandten Genen und ihren Translationsprodukten in anderen
Organismen von Bedeutung sein.
-
Es
gibt einen Bedarf für
ein besseres Verständnis
von Codon-Kontext-Effekten auf die Translation und für ein Verfahren
zur Feststellung der geeigneten Codons für irgendeinen gewünschten
Translationseffekt. Es besteht auch Bedarf für ein Verfahren zur Identifizierung codierender
Regionen des Genoms anhand von Nukleotidsequenz-Daten. Es gibt auch
einen Bedarf für
ein Verfahren zur Steuerung der Proteinfaltung und zur Gewährleistung,
dass ein fremdes Gen bei der Expression in einem Wirt angemessen
gefaltet wird. Gene, die entsprechend gewünschten Translationseffizienzen
verändert
oder konstruiert wurden, wären
von beträchtlichem
Wert.
-
Ein
weiterer Aspekt der Praxis rekombinanter DNA-Techniken zur Expression
von Proteinen von industriellem und pharmazeutischem Interesse durch
Mikroorganismen ist das Phänomen
der "Codon-Präferenz". Obwohl früher festgestellt
wurde, dass die existierende Maschinerie zur Genexpression in genetisch transformierten
Wirtszellen "arbeiten" wird, um ein gewünschtes
Produkt zu ergeben, können
die in einem Mikroorganismus erhaltenen Expressionsniveaus Gegenstand
einer großen
Variation sein, teilweise abhängig von
spezifischen alternativen Formen des aminosäure-spezifizierenden genetischen
Codes, der in einem inserierten exogenen Gen vorliegt. Ein "Triplett"-Codon von vier möglichen
Nukleotid-Basen kann in 64 varianten Formen auftreten. Dass diese
Formen die Message für
nur 20 unterschiedliche Aminosäuren
(sowie Transkriptionsinitiation und -termination) bereitstellen,
bedeutet, dass einige Aminosäuren
von mehr als einem Codon codiert werden können. In der Tat haben einige
Aminosäuren
bis zu sechs "redundante" alternative Codons, während einige
andere ein einziges erforderliches Codon aufweisen. Aus nicht vollständig verstandenen
Gründen
liegen alternative Codons keineswegs gleichmäßig in der endogenen DNA unterschiedlicher
Zelltypen vor und es erscheint eine variable natürliche Hierarchie oder "Präferenz" für bestimmte
Codons in bestimmten Zelltypen zu geben.
-
Als
ein Beispiel wird die Aminosäure
Leucin durch irgendeines von sechs DNA-Codons, einschließlich CTA, CTC, CTG, CTT, TTA
und TTG (welche jeweils den mRNA-Codons
CUA, CUC, CUG, CUU, UUA und UUG entsprechen), spezifiziert. Eine
erschöpfende
Analyse von Genom-Codon-Häufigkeiten
für Mikroorganismen
offenbarte, dass die endogene DNA von E. coli am häufigsten
das leucin-spezifizierende Codon CTG enthält, während die DNA von Hefen und
Schleimpilzen am häufigsten
ein leucin-spezifizierendes TTA-Codon einschließt. In Anbetracht dieser Hierarchie
wird allgemein angenommen, dass die Wahrscheinlichkeit des Erhalts hoher
Expressionsniveaus eines leucin-reichen Polypeptids durch einen
E. coli-Wirt bis zu einem gewissen Grad von der Häufigkeit
der Codon-Verwendung
abhängen
wird. Beispielsweise wird ein an TTA-Codons reiches Gen aller Wahrscheinlichkeit
nach in E. coli schlecht exprimiert werden, wohingegen ein an CTG
reiches Gen wahrscheinlich das Polypeptid stark exprimieren wird.
Gleichermaßen
würde,
wenn Hefezellen die vorgesehenen Transformationswirtszellen zur
Expression eines leucinreichen Polypeptids sind, ein bevorzugtes
Codon zur Verwendung in einer inserierten DNA TTA sein.
-
Seed
et al. (WO 96/09378 und Current Biology 1996, 6, 31) offenbaren
eine verbesserte Expression von HIV-env-Proteinen in vitro nach
Codon-Optimierung.
-
Die
Implikationen von Codon-Präferenzphänomenen
hinsichtlich rekombinanter DNA-Techniken
sind offensichtlich und das Phänomen
mag dazu dienen, viele frühere
Fehlschläge
bei der Erreichung hoher Expressionsniveaus von exogenen Genen in
erfolgreich transformierten Wirtsorganismen zu erklären – ein weniger "bevorzugtes" Codon kann wiederholt
im inserierten Gen vorliegen und die Wirtszellmaschinerie für die Expression
kann nicht so effizient arbeiten. Dieses Phänomen legt nahe, dass synthetische
Gene, welche konstruiert wurden, um die bevorzugten Codons einer
vorgesehenen Wirtszelle einzuschließen, eine bevorzugte Form von
fremdem genetischem Material zur Durchführung rekombinanter DNA-Techniken
bereitstellen.
-
Die
funktionelle Vielfalt, welche eukaryotische Zellen typischerweise
kennzeichnet, hängt
von der strukturellen Differenzierung ihrer Membrangrenzen ab. Zur
Bildung und Aufrechterhaltung dieser Strukturen müssen Proteine
von ihrem Syntheseort im endoplasmatischen Retikulum an vorbestimmte
Ziele in der ganzen Zelle transportiert werden. Dies erfordert,
dass die transportierten Proteine Sortierungssignale aufweisen, welche
von der für
die Routenselektion verantwortlichen molekularen Maschinerie, die
an den Zugangspunkten zu den Hauptverkehrswegen lokalisiert ist,
erkannt werden. Sortierungsentscheidungen für die meisten Proteine müssen nur
einmal getroffen werden, wenn sie ihre biosynthetischen Wege einschlagen,
da ihre Endbestimmung, der zelluläre Ort, an dem sie ihre Funktion
wahrnehmen, deren permanenter Aufenthaltsort wird.
-
Die
Aufrechterhaltung der intrazellulären Integrität hängt teilweise
von der selektiven Sortierung und dem akkuraten Transport von Proteinen
an ihre korrekten Bestimmungsorte ab. Im Laufe der letzten wenigen Jahre
wurde die Aufgliederung der molekularen Maschinerie für die Zielbestimmung
und Lokalisierung von Proteinen eingehend untersucht. Definierte
Sequenzmotive wurden bei Proteinen identifiziert, welche als "Adressetiketten" dienen können. Leader-
oder Signalpeptide, wie z.B. dasjenige des Proteins des gewebespezifischen
Plasminogenaktivators, tPA, dienen zum Transport eines Proteins
in den zellulären
sekretorischen Weg über
das endoplamatische Retikulum und den Golgi-Apparat. Von einer Reihe
von Sortierungssignalen wurde festgestellt, dass sie mit den zytoplasmatischen
Domänen
von Membranproteinen, wie z.B. Di-Leucin-Aminosäuremotive oder tyrosinbasierte
Sequenzen, welche Proteine zu lysosomalen Kompartimenten dirigieren
können,
assoziiert sind. Für
HIV hängt
der Transport und Austritt von viralen Partikeln von der Myristoylierung
des Glycinrests Nr. 2 am Aminoterminus von gag ab.
-
Zusammenfassung der Erfindung
-
Es
werden synthetische DNA-Moleküle
bereitgestellt, die für
HIV-gag und Modifizierungen von HIV-gag codieren. Speziell wird
ein DNA-Plasmid-Vakzinvektor gemäß dem hier
folgenden Anspruch 1 bereitgestellt. Die Codons der synthetischen
Moleküle
umfassen die bevorzugten Codons der vorgesehenen Wirtszelle. Die
synthetischen Moleküle
stellen bevorzugte Formen von fremdem genetischen Material bereit.
Die synthetischen Moleküle
können
als Polynukleotid-Vakzin verwendet werden, welches eine effektive
Immunprophylaxe gegen eine HIV-Infektion durch neutralisierende
Antikörper
und zellvermittelte Immunität
bereitstellt. Diese Erfindung stellt Polynukleotide bereit, welche
bei direkter Einführung
in einen Vertebraten in vivo, einschließlich Säuger wie Primaten und Menschen,
die Expression von codierten Proteinen innerhalb des Lebewesens
induzieren.
-
Kurzbeschreibung
der Zeichnungen
-
1 zeigt
die relative Expression von gag und tPA-gag in Transfektanten der
293-Zelllinie nach Transfektion mit HIV-gag-DNA.
-
2 zeigt
optimierte HIV-gag- und tPA-gag-DNA-Vakzin-vermittelte Serumreaktionen
gegen gag in Mäusen.
-
3 zeigt Anti-gag-CTL-Reaktionen von Splenozyten,
die aus Mäusen
nach Impfung mit optimierter HIV-gag- oder tPA-gag-DNA erhalten
wurden.
-
4 zeigt
gag-Antigen-spezifische Zytokin-Sekretion von Splenozyten, erhalten
aus Mäusen
nach Impfung mit optimierter HIV-gag- oder tPA-gag-DNA.
-
5 zeigt
Anti-HIV-gag-CTL aus Mäusen,
die mit HIV-p55-gag-DNAs geimpft wurden.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
Es
werden synthetische DNA-Moleküle,
die für
HIV-gag codieren, und synthetische DNA-Moleküle, die für modifizierte Formen von HIV-gag
codieren, bereitgestellt. Die Codons der synthetischen Moleküle sind
so gestaltet, dass die von der vorgesehenen Wirtszelle bevorzugten
Codons verwendet werden. Die synthetischen Moleküle können als Polynukleotid-Vakzin verwendet
werden, welches eine effektive Immunprophylaxe gegen eine HIV-Infektion durch neutralisierenden
Antikörper
und zellvermittelte Immunität
bereitstellt. Die synthetischen Moleküle können als immunogene Zusammensetzung
verwendet werden.
-
Diese
Erfindung stellt Polynukleotide bereit, welche bei direkter Einführung in
einen Vertebraten in vivo, einschließlich Säuger wie Primaten und Menschen,
die Expression codierter Proteine innerhalb des Lebewesens induzieren.
-
Wie
hier verwendet, ist ein Polynukleotid eine Nukleinsäure, welche
essentielle regulatorische Elemente enthält, so dass sie nach Einführung in
eine lebende Vertebratenzelle in der Lage ist, die zelluläre Maschinerie
zu steuern, um Translationsprodukte zu bilden, welche von den Genen,
die das Polynukleotid umfasst, codiert werden. In einer Ausführungsform
der Erfindung ist das Polynukleotid eine Polydesoxyribonukleinsäure, die
mindestens ein HIV-Gen in funktionsfähiger Verknüpfung mit einem transkriptionalen
Promotor umfasst. Wenn das von dem Polynukleotid codierte Protein
eines ist, welches normalerweise in dem Lebewesen nicht vorkommt,
außer
unter pathologischen Zuständen
(d.h. ein heterologes Protein), wie z.B. Proteine, die mit Human-Immunschwäche-Virus
(HIV), dem ätiologischen
Agens von erworbenem Immunschwäche-Syndrom
(AIDS), assoziiert sind, wird das Immunsystem des Lebewesens aktiviert,
um eine schützende Immunreaktion
zu starten. Nachdem diese exogenen Proteine von den Geweben des
Lebewesens gebildet werden, werden die exprimierten Proteine von
dem Haupthistokompatibilitätssystem,
MHC, analog zu der Weise beim Stattfinden einer tatsächlichen
Infektion mit dem verwandten Organismus (HIV) prozessiert. Das Ergebnis
ist, wie in dieser Offenbarung gezeigt, die Induktion von Immunreaktionen
gegen das zugehörige
Pathogen.
-
Dementsprechend
haben die Erfinder der vorliegenden Erfindung Nukleinsäuren hergestellt,
welche bei Einführung
in das biologische System die Expression von HIV-Proteinen und -Epitopen induzieren.
Die induzierte Antikörperreaktion
ist spezifisch für
das exprimierte HIV-Protein und neutralisiert auch HIV. Darüber hinaus
werden zytotoxische T-Lymphozyten,
welche HIV-infizierte Zellen spezifisch erkennen und zerstören, induziert.
-
Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
ein Verfahren zur Verwendung eines Polynukleotids, welches, nach
Einführung
in Säugergewebe,
die Expression diskreter Genprodukte in einer einzigen Zelle in
vivo induziert. Die vorliegende Erfindung stellt eine andere Lösung bereit,
welche nicht mehrere Manipulationen von rev-abhängigen HIV-Genen, um rev-unabhängige Gene
zu erhalten, erfordert. Das hier beschriebene rev-unabhängige Expressionssystem
ist als solches an sich von Nutzen und ein System zur Demonstration
der Expression eines einzelnen gewünschten Genprodukts in einer
einzelnen Zelle in vivo.
-
Nachdem
viele der Anwendungen der vorliegenden Erfindung eine antivirale
Impfung betreffen, werden die Polynukleotide häufig als Polynukleotid-Vakzin
oder PNV bezeichnet. Dies bedeutet nicht, dass zusätzliche
Anwendungen dieser Polynukleotide, bei der Immunstimulation oder
in Antitumor-Therapien, als außerhalb
des Rahmens der Erfindung betrachtet werden.
-
In
einer Ausführungsform
dieser Erfindung wird ein Gen, das für ein HIV-gag-Antigen codiert,
in einen Expressionsvektor inkorporiert. Der Vektor enthält einen
transkriptionalen Promotor, der von einer eukaryotischen RNA-Polymerase
erkannt wird, und einen transkriptionalen Terminator am Ende der
für das
HIV-Gen codierenden Sequenz. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Promotor der Cytomegalovirus-Promotor mit der Intron A-Sequenz
(CMV-intA), obwohl Fachleute auf dem Gebiet erkennen werden, dass
irgendwelche einer Reihe anderer bekannter Promotoren, wie z.B.
der starke Immunglobulinpromotor oder andere eukaryotische Genpromotoren,
verwendet werden können.
Ein bevorzugter transkriptionaler Terminator ist der Rinderwachstumshormon-Terminator.
Die Kombination von CMVintA-BGH-Terminator ist besonders bevorzugt.
-
Zur
Unterstützung
der Herstellung der Polynukleotide in prokaryotischen Zellen ist
auch vorzugsweise ein Antibiotikaresistenzmarker unter der transkriptionalen
Kontrolle eines prokaryotischen. Promotors in dem Expressionsvektor
eingeschlossen, so dass die Expression des Antibiotikums nicht in
eukaryotischen Zellen stattfindet. Ampicillinresistenzgene, Neomycinresistenzgene
und andere pharmazeutisch annehmbare Antibiotikaresistenzmarker
können
verwendet werden. Zur Unterstützung
der Produktion hoher Niveaus des Polynukleotids mittels Fermentation
im prokaryotischen Organismen ist es vorteilhaft, dass der Vektor
einen prokaryotischen Replikationsursprung enthält und eine hohe Kopienzahl
aufweist. Eine Reihe von im Handel erhältlichen prokaryotischen Klonierungsvektoren
bietet diese Vorteile. Es ist wünschenswert,
nicht-essentielle DNA-Sequenzen zu entfernen. Es ist ebenfalls wünschenswert,
dass die Vektoren nicht zur Replikation in eukaryotischen Zellen
in der Lage sind. Dies minimiert das Risiko der Integration von
Polynukleotid-Vakzin-Sequenzen in das Genom des Empfängers. Gewebespezifische
Promotoren oder Enhancer können
eingesetzt werden, wann immer es wünschenswert ist, die Expression
des Polynukleotids auf einen speziellen Gewebetyp zu beschränken.
-
In
einer Ausführungsform
wird der Expressionsvektor pnRSV verwendet, wobei das lange terminale Repeat
(LTR) des Rous-Sarkoma-Virus (RSV) als Promotor verwendet wird.
In einer anderen Ausführungsform
wird V1, ein mutierter pBR322-Vektor, in welchen der CMV-Promotor
und der BGH-Transkriptionsterminator kloniert wurden, verwendet.
In einer weiteren Ausführungsform
wurden die Elemente von V1 und pUC19 kombiniert, um einen Expressionsvektor
mit der Bezeichnung V1J zu erzeugen. In V1J oder einen anderen wünschenswerten
Expressionsvektor ist ein HIV-Gen, gag, kloniert, welches eine Anti-HIV-Immunreaktion induzieren
kann. In einer weiteren Ausführungsform
ist das Ampicillin-Resistenzgen
aus V1J entfernt und durch ein Neomycin-Resistenzgen ersetzt, um
V1J-neo zu erzeugen, worin das HIV-gag-Gen kloniert wurde zur Verwendung
gemäß dieser
Erfindung. In einer weiteren Ausführungsform ist der Vektor V1Jns,
welcher mit V1Jneo identisch ist, mit der Ausnahme, dass eine nur
einmal vorkommende Sfi1-Restriktionsstelle in die einzige Kpn1-Stelle
an Position 2114 von V1J-neo eingeführt wurde. Das Auftreten von
Sfi1-Stellen in humaner genomischer DNA ist sehr gering (etwa eine
Stelle pro 100.000 Basen). Somit erlaubt dieser Vektor eine sorgfältige Überwachung
der Expressionsvektor-Integration
in Wirt-DNA einfach durch Sfi1-Verdauung von extrahierter genomischer
DNA. In einer weiteren Verfeinerung ist der Vektor V1R. Bei diesem
Vektor wurde möglichst
viel nicht-essentielle DNA "weggeschnitten", um einen sehr kompakten
Vektor zu erzeugen. Dieser Vektor ist ein Derivat von V1Jns. Dieser
Vektor erlaubt die Verwendung größerer Inserts
mit weniger Bedenken, dass unerwünschte
Sequenzen codiert werden, und optimiert die Aufnahme durch Zellen.
-
Eine
Ausführungsform
dieser Erfindung inkorporiert Gene, die für HIV-gag aus im Labor adaptierten Stämmen von
HIV wie IIIB oder CAM-1 codieren. Fachleute auf dem Gebiet werden
erkennen, dass die Verwendung von Genen aus anderen Stämmen von
HIV-1- oder HIV-2-Stämmen mit
analoger Funktion zu den Genen von HIV-1 erwartungsgemäß Immunreaktionen
hervorrufen wird, die den hier für
HIV-1-Konstrukte beschriebenen analog sind. Die Klonierungs- und
Manipulierungsverfahren für
den Erhalt dieser Gene sind Fachleuten auf dem Gebiet bekannt.
-
Sequenzen
für viele
Gene vieler HIV-Stämme
sind nun öffentlich
bei GENBANK verfügbar
und solche primären
Feldisolate von HIV sind vom National Institute of Allergy and Infectious
Diseases (NIAID) verfügbar, welches
mit Quality Biological, Inc., [7581 Lindbergh Drive, Gaithersburg,
Maryland 20879] einen Vertrag geschlossen hat, um diese Stämme verfügbar zu
machen. Solche Stämme
sind auch von der World Health Organization (WHO) [Network for HIV
Isolation and Characterization, Vaccine Development Unit, Office
of Research, Global Programme on AIDS, CH-1211 Genf 27, Schweiz]
erhältlich.
Anhand dieser Arbeit werden Fachleute auf dem Gebiet erkennen, dass
eine der Anwendungsmöglichkeiten
der vorliegenden Erfindung die Bereitstellung eines Systems für sowohl
in vivo- als auch in vitro-Tests und -Analyse ist, so dass eine
Korrelation der HIV-Sequenzvielfalt mit der Serologie einer HIV-Neutralisation
sowie anderen Parametern durchgeführt werden kann. Die Inkorporation
von Genen aus primären
Isolaten von HIV-Stämmen
ergibt ein Immunogen, welches Immunreaktionen gegen klinische Isolate
des Virus induziert und somit einen bisher nicht gestillten Bedarf
auf dem Gebiet stillt. Ferner kann, wenn sich die virulenten Isolate
verändern,
das Immunogen modifiziert werden, um erforderlichenfalls neue Sequenzen
zu reflektieren.
-
Um
die Terminologie einheitlich zu halten, wird der folgenden Konvention
zur Beschreibung von Polynukleotid-Immunogen-Konstrukten gefolgt: "Vektorbezeichnung-HIV-Stamm-Gen-zusätzliche
Elemente". Die zusätzlichen
Elemente, die dem Konstrukt hinzugefügt werden, sind detaillierter
im folgenden beschrieben. Wenn sich der ätiologische Stamm des Virus
verändert,
kann das bestimmte Gen, welches für die Inkorporation in das
Pharmazeutikum optimal ist, verändert
werden. Jedoch ist, wie im folgenden demonstriert, die Stammvariabilität bei dem
Immunogen und den Vakzinen dieser Erfindung im Vergleich mit den
Gesamtvirus-Vakzinen oder Vakzinen auf Untereinheitspolypeptid-Basis
weniger kritisch, da CTL-Reaktionen induziert werden, welche zum
Schutz gegen heterologe Stämme
in der Lage sind. Da das Pharmazeutikum leicht für die Einführung eines neuen Gens manipuliert
wird, ist dies darüber
hinaus eine Einstellung, welche unschwer mit den Standardtechniken
der Molekularbiologie durchgeführt
wird kann.
-
Der
Begriff "Promotor", wie hier verwendet,
bezieht sich auf eine Erkennungsstelle auf einem DNA-Strang, an
welche die RNA-Polymerase bindet. Der Promotor bildet einen Initiationskomplex
mit RNA-Polymerase, um die transkriptionale Aktivität zu initiieren
und zu steuern. Der Komplex kann durch aktivierende Sequenzen, als "Enhancer" bezeichnet, oder
durch inhibierende Sequenzen, als "Silencer" bezeichnet, modifiziert werden.
-
Der
Begriff, "Leader", wie hier verwendet,
bezieht sich auf eine DNA-Sequenz am 5'-Ende
eines Strukturgens, welche zusammen mit dem Gen transkribiert wird.
Der Leader führt
gewöhnlich
dazu, dass das Protein eine N-terminale Peptidverlängerung
aufweist, manchmal als Prosequenz bezeichnet. Für Proteine, die entweder für die Sekretion
in das extrazelluläre
Medium oder für
eine Membran bestimmt sind, steuert diese Signalsequenz, welche
im Allgemeinen hydrophob ist, das Protein in das endoplasmatische
Retikulum, von dem aus es zum entsprechenden Bestimmungsort transportiert
wird.
-
Der
Begriff "Intron", wie hier verwendet,
bezieht sich auf einen Abschnitt von DNA, der in der Mitte eines
Gens vorkommt, welcher nicht für
eine Aminosäure
in dem Genprodukt codiert. Die Vorläufer-RNA des Introns wird ausgeschnitten
und wird deshalb nicht in mRNA transkribiert oder in Protein translatiert.
-
Der
Begriff "Kassette" bezieht sich auf
die Sequenz der vorliegenden Erfindung, welche die zu exprimierende
Nukleinsäuresequenz
enthält.
Die Kassette ist dem Konzept nach einem Kassettenband ähnlich. Jede
Kassette wird ihr eigene Sequenz aufweisen. So wird der Vektor durch
Austausch der Kassette eine unterschiedliche Sequenz exprimieren.
Aufgrund der Restriktionsstellen an den 5'- und 3'-Enden kann die Kassette leicht inseriert,
entfernt oder durch eine andere Kassette ersetzt werden.
-
Der
Begriff "3-untranslatierte
Region" oder "3'-UTR" bezieht
sich auf die Sequenz am 3'-Ende
eines Strukturgens, welche gewöhnlich
mit dem Gen transkribiert wird. Diese 3'-UTR-Region
enthält
gewöhnlich
die Poly-A-Sequenz. Obwohl die 3'-UTR
von der DNA transkribiert wird, wird sie vor der Translation in
das Protein ausgeschnitten.
-
Der
Begriff "nicht-codierende
Region" oder "NCR" bezieht sich auf
die Region, welche an die 3'-UTR-Region
des Strukturgens angrenzt. Die NCR-Region enthält ein transkriptionales Terminationssignal.
-
Der
Begriff "Restriktionsstelle" bezieht sich auf
eine sequenz-spezifische Spaltstelle von Restriktionsendonukleasen.
-
Der
Begriff "Vektor" bezieht sich auf
einige Mittel, mit denen DNA-Fragmente in einen Wirtsorganismus oder
ein Wirtsgewebe eingeführt
werden können.
Es gibt verschiedene Typen von Vektoren, einschließlich Plasmid,
Bakteriophagen und Cosmide.
-
Der
Begriff "wirksame
Menge" bedeutet,
dass ausreichend PNV zur Bildung der adäquaten Niveaus des Polypeptids
injiziert wird. Ein Fachmann auf dem Gebiet erkennt, dass dieses
Niveau variieren kann.
-
Zur
Bereitstellung einer Beschreibung der vorliegenden Erfindung wird
der folgende Hintergrund bezüglich
HIV bereitgestellt. Das Human-Immunschwäche-Virus hat ein Ribonukleinsäure (RNA)-Genom.
Dieses RNA-Genom muss nach im Stand der Technik bekannten Verfahren
revers transkribiert werden, um eine cDNA-Kopie zur Klonierung und
Manipulation nach den hier gelehrten Verfahren zu erzeugen. An jedem
Ende des Genoms befindet sich ein langes terminales Repeat, welches
als Promotor wirkt. Zwischen diesen Termini codiert das Genom, in
verschiedenen Leserahmen, gag-pol-env als hauptsächliche Genprodukte: gag ist
das gruppenspezifische Antigen; pol ist die reverse Transkriptase
oder Polymerase; ebenfalls von dieser Region codiert, in einem alternativen
Leserahmen, wird die virale Protease, welche für die posttranslationale Prozessierung
verantwortlich ist, beispielsweise von gp160 in gp120 und gp41;
env ist das Hüllprotein;
vif ist der Virion-Infektivitätsfaktor;
rev ist der Regulator der Virion-Protein-Expression; neg ist der
negative Regulationsfaktor; vpu ist der Virion-Produktivitätsfaktor "u"; tat ist der Transaktivator der Transkription;
vpr ist das virale Protein r. Die Funktion jedes dieser Elemente
wurde beschrieben.
-
In
einer Ausführungsform
dieser Erfindung ist ein Gen, welches für ein HIV-gag-Protein codiert,
direkt mit einem transkriptionalen Promotor verknüpft. Jedoch
ist die Expression von gag in Abwesenheit von rev aufgrund mangelnden
Exports aus dem Zellkern von nichtgespleißten Genen unterdrückt. Zur
Verständnis
dieses Systems muss der Lebenszyklus von HIV detaillierter beschrieben
werden.
-
Im
Lebenszyklus von HIV wird nach Infektion einer Wirtszelle das HIV-RNA-Genom
revers in eine provirale DNA transkribiert, welche in die genomische
Wirts-DNA als eine einzige transkriptionale Einheit integriert wird.
Das LTR liefert den Promotor, welcher HIV-Gene in 5'- zu 3'-Richtung transkribiert (gag, pol, env),
um ein ungespleißtes
Transkript des gesamten Genoms zu bilden. Das ungespleißte Transkript
fungiert als die mRNA, von der gag und pol translatiert werden,
während
ein begrenztes Spleißen
für die
Translation der env-codierten Gene stattfinden muss. Für das zu
exprimierende regulatorische Genprodukt rev muss mehr als ein Spleißereignis
stattfinden, da im genomischen Rahmen rev und env überlappen,
wie in 1 gezeigt. Damit die Transkription von env stattfinden
kann, muss die rev-Transkription aufhören und umgekehrt. Darüber hinaus
ist die Anwesenheit von rev für
den Export von ungespleißter
RNA aus dem Zellkern erforderlich. Damit rev in dieser Weise funktionieren
kann, muss jedoch ein rev-Response-Element (RRE) auf dem Transkript
vorhanden sein [Malim et al., Natur 338: 254–257 (1989)].
-
In
dem Polynukleotid-Vakzin dieser Erfindung ist das obligatorische
Spleißen
bestimmter HIV-Gene ausgeschaltet durch die Bereitstellung vollständig gespleißter Gene
(d.h. die Bereitstellung eines vollständigen offenen Leserahmen für das gewünschte Genprodukt
ohne das Erfordernis von Umschaltungen im Leserahmen oder Eliminierung
nichtcodierender Regionen; Durchschnittsfachleute auf dem Gebiet
würden
erkennen, dass sich beim Spleißen
eines bestimmten Gens eine gewisse Variationsbreite in der resultierenden
genauen Sequenz ergibt; solange jedoch eine funktionelle codierende
Sequenz erhalten wird, ist dies akzeptabel). Somit wird in einer
Ausführungsform
die gesamte codierende Sequenz für
gag so gespleißt,
dass keine unterbrochene Expression eines jeden Genprodukts erforderlich
ist.
-
Die
zweifachen humoralen und zellulären
Immunreaktionen, welche gemäß dieser
Erfindung hervorgerufen werden, sind besonders bedeutsam für die Inhibierung
der HIV-Infektion,
aufgrund der Neigung von HIV zur Mutation innerhalb der Population
sowie innerhalb infizierter Individuen. Zur Formulierung eines effektiven
schützenden
Vakzins gegen HIV ist es wünschenswert,
sowohl eine multivalente Antikörperreaktion
gegen beispielsweise gp160 (env ist zu etwa 80% bei verschiedenen
HIV-1-Klasse B-Stämmen
konserviert, welche die vorherrschenden Stämme in humanen US-Populationen
sind), das prinzipielle Neutralisationsziel auf HIV, als auch zytotoxische
T-Zellen, welche mit den konservierten Abschnitten von gp160 und
viralen inneren Proteinen, die von gag codiert werden, reagieren
können,
hervorzurufen. Wir haben ein HIV-Vakzin hergestellt, umfassend gp160-Gene,
die aus üblichen
Laborstämmen,
aus vorherrschenden primären
viralen Isolaten, die innerhalb der infizierten Population gefunden
wurden, aus mutierten gp160, die zur Demaskierung von stammüber-greifenden
neutralisierenden Antikörper-Epitopen
konstruiert worden sind, und anderen repräsentativen HIV-Genen, wie z.B.
den gag- und pol-Genen (~95% konserviert bei HIV-Isolaten), ausgewählt wurden.
-
Praktisch
alle HIV-seropositiven Patienten, welche noch nicht bis zu einem
Immunschwäche-Status fortgeschritten
sind, beherbergen Anti-gag-CTLs, während etwa 60% dieser Patienten
stammübergreifende gp160-spezifische
CTLs zeigen. Die Menge von HIV- spezifischen
CTLs, welche in infizierten Individuen, die zu dem als AIDS bekannten
Krankheitszustand fortgeschritten sind, gefunden wird, ist jedoch
viel niedriger, welches die Bedeutung unserer Befunde, dass wir
stammübergreifende
CTL-Reaktionen induzieren können, demonstriert.
-
Immunreaktionen,
welche von unseren env- und gag-Polynukleotid-Vakzin-Konstrukten
induziert werden, werden in Mäusen
und Primaten demonstriert. Die Überwachung
der Antikörperproduktion
gegen env in Mäusen
erlaubt die Bestätigung,
dass ein gegebenes Konstrukt in geeigneter Weise immunogen ist,
d.h. ein hoher Anteil geimpfter Tiere eine Antikörperreaktion zeigt. Mäuse bieten
auch das einfachste Tiermodell, welches zum Testen der CTL-Induktion
durch unsere Konstrukte geeignet ist, und werden deshalb zur Ermittlung, ob
ein spezielles Konstrukt zur Hervorrufung einer solchen Aktivität in der
Lage ist, verwendet. Affen (Afrikanische Grüne Meerkatze, Rhesus, Schimpansen)
bieten weitere Spezies, einschließlich Primaten, zur Antikörperbewertung
in größeren Nicht-Nagetieren.
Diese Spezies sind auch für
Antiseren-Neutralisierungsassays aufgrund der hohen Niveaus endogener
neutralisierender Aktivitäten
gegen Retroviren, die in Mausseren beobachtet werden, gegenüber Mäusen bevorzugt.
Diese Daten demonstrieren, dass unsere Vakzine eine ausreichende
Immunogenität
verleihen, um in Experimenten in einem Schimpansen/-HIVIIIB-Herausforderungsmodell,
basierend auf bekannten schützenden
Niveaus neutralisierender Antikörper
für dieses
System, einen Schutz zu erreichen. Jedoch bewegt sich die gegenwärtig entwickelnde
und zunehmend akzeptierte Definition von Schutz in der wissenschaftlichen
Gemeinschaft weg von der sog. "sterilisierenden
Immunität", welche einen vollständigen Schutz
vor einer HIV-Infektion zur Verhütung
der Krankheit anzeigt. Eine Anzahl Korrelate dieses Ziels beinhalten
verringerte Virustiter im Blut, wie gemessen durch PCR, reverse
HIV-Transkriptase-Aktivität,
durch Infektivität
von Serumproben, mittels eines ELISA-Assays von p24- oder einer anderen HIV-Antigen-Konzentration
im Blut, erhöhte
CD4+-T-Zell-Konzentration
und durch verlängerte Überlebensraten
[siehe beispielsweise Cohen, J., Science 262: 1820–1821, 1993,
hinsichtlich einer Erörterung
der sich entwickelnden Definition von Anti-HIV-Vakzin-Wirksamkeit].
Die Immunogene der vorliegenden Erfindung rufen auch neutralisierende
Immunreaktionen gegen infektiöse
Isolate (klinische Isolate, primäre
Feldisolate) von HIV hervor.
-
Ein
ELISA-Assay wird verwendet, um festzustellen, ob optimierte gag-Vakzinvektoren,
die entweder sekretiertes tPA-gag oder natives gag exprimieren,
zur Produktion von gag-spezifischen
Antikörpern
wirksam sind. Eine erste in vitro-Charakterisierung der gag-Expression durch
unsere Vakzinierungsvektoren wird bereitgestellt durch Immunoblot-Analyse von optimierten
gag-transfizierten Zelllysaten. Diese Daten bestätigen und quanti fizieren die
gag-Expression unter Verwendung von Anti-HIV-Antiseren, um die gag-Expression von Transfektantenzellen
sichtbar zu machen.
-
Hervorrufung
von CTL-Reaktionen. Virale Proteine, welche innerhalb von Zellen
synthetisiert werden, führen
zu MHC I-beschränkten
CTL-Reaktionen. Jedes dieser Proteine ruft CTL in seropositiven
Patienten hervor. Unsere Vakzine sind auch in der Lage, CTL in Mäusen und
Rhesusaffen hervorzurufen. Die Immungenetik von Mausstämmen eignet
sich für
solche Studien, wie mit Influenza-NP demonstriert (siehe Ulmer et
al., Science 259: 1745–1749,
1993). Mehrere Epitope wurden für
die HIV-Proteine env, rev, nef und gag in Balb/c-Mäusen definiert
(Frankel, F. R., et al., J. Immunol. 155, 4775–82 (1995)), wodurch in vitro-CTL-Kultur- und -Zytotoxizitäts-Assays
erleichtert werden. Alternativ könnte
das vollständige
Gen, welches für
gp160, gp120, pol oder gag codiert, verwendet werden. Hinsichtlich
eines zusätzlichen Überblicks über diesen
Gegenstand siehe z.B. HIV Molecular Immunology Database, 1995, Korber
et al., Hrsg., (Los Alamos National Laboratory, Los Alamos, NM,
USA). Wie hier verwendet, ist die T-Zell-Effektorfunktion assoziiert
mit dem reifen T-Zell-Phänotyp,
beispielsweise Zytotoxizität,
Zytokin-Sekretion für
die B-Zell-Aktivierung und/oder Induktion oder Stimulation von Makrophagen
und Neutrophilen.
-
Messung
von TH-Aktivitäten. Von geimpften Tieren erhaltene
Milzzellkulturen werden hinsichtlich der Erinnerung an spezifische
Antigene durch Zugabe von entweder rekombinantem Protein oder Peptid-Epitopen getestet.
Die Aktivierung von T-Zellen durch solche Antigene, präsentiert
von begleitenden antigen-präsentierenden
Milzzellen, APCs, wird durch Proliferation dieser Kulturen oder
mittels Zytokin-Produktion überprüft. Das
Muster der Zytokin-Produktion erlaubt auch eine Klassifizierung
der TH-Reaktion als Typ 1 oder Typ 2. Nachdem
dominante TH2-Reaktionen mit dem Ausschluss
zellulärer
Immunität
bei immungeschwächten
seropositiven Patienten korreliert zu sein scheinen, ist es möglich, den
Typ einer Reaktion, welcher durch ein gegebenes PNV in Patienten
hervorgerufen wird, festzustellen, was eine Manipulation der resultierenden
Immunreaktionen erlaubt.
-
Auf
Grundlage der obigen immunologischen Studien ist es vorhersagbar,
dass unsere Vakzine in Vertebraten gegenüber einer Herausforderung durch
virulentes HIV wirksam sind. Diese Studien werden in einem HIVIIIB/Schimpansen-Herausforderungsmodell nach
ausreichender Impfung dieser Tiere mit einem PNV-Konstrukt oder
einer Mischung von PNV-Konstrukten,
umfassend gp160IIIB, gagIIIB,
nefIIIB und REVIIIB,
durchgeführt. Der
IIIB-Stamm ist in dieser Hinsicht nützlich, da der Schimpansentiter
von tödlichen
Dosen dieses Stammes festgestellt wurde. Jedoch werden dieselben
Studien unter Verwendung eines beliebigen Stammes von HIV und der
für den
gegebenen Stamm spezifischen oder heterologen Epitope in Betracht
gezogen. Ein zweites Impf/Herausforderungsmodell neben Schimpansen
ist die scid-hu-PBL-Maus. Dieses Modell erlaubt das Testen des humanen
Lymphozyten-Immunsystems und unseres Vakzins mit einer nachfolgenden
HIV-Herausforderung in einem Maus-Wirt. Dieses System ist vorteilhaft,
da es leicht zur Verwendung mit irgendeinem HIV-Stamm adaptiert
wird und einen Nachweis des Schutzes gegen mehrere Stämme von
primären
Feldisolaten von HIV liefert. Ein drittes Herausforderungsmodell
verwendet hybride HIV/SIV-Viren
(SHIV), von denen bei einigen demonstriert wurde, dass sie Rhesusaffen
infizieren und zu einer Immunschwächeerkrankung führen, die
zum Tod führt
[siehe Li, J., et al., J. AIDS 5: 639–646, 1992]. Die Impfung von
Rhesusaffen mit unseren Polynukleotid-Vakzin-Konstrukten schützt gegen
eine nachfolgende Herausforderung mit tödlichen Dosen an SHIV.
-
Die
Schutzwirksamkeit von Polynukleotid-HIV-Immunogenen gegen eine nachfolgende
virale Herausforderung wird demonstriert durch Immunisierung mit
der nichtreplizierenden Plasmid-DNA dieser Erfindung. Dies ist von
Vorteil, da kein infektiöses
Agens involviert ist, die Assemblierung von Viruspartikeln nicht
erforderlich ist und eine Determinanten-Selektion ermöglicht wird. Ferner wird, da
die Sequenz von gag bei verschiedenen Stämmen von HIV konserviert ist,
ein Schutz gegen eine nachfolgende Herausforderung durch sowohl
einen virulenten Stamm von HIV, der homolog zu dem Stamm ist, aus
dem das klonierte Gen erhalten wurde, als auch durch heterologe
Stämme
ermöglicht.
-
Die
Erfindung bietet ein Mittel zur Induktion einer stammübergreifenden
schützenden
Immunität
ohne die Notwendigkeit selbstreplizierender Agenzien oder Adjuvanzien.
Darüber
hinaus bietet eine Immunisierung mit den vorliegenden Polynukleotiden
eine Reihe anderer Vorteile.
-
Die
Leichtigkeit der Herstellung und Reinigung von DNA-Konstrukten ist
günstig
im Vergleich zu herkömmlichen
Verfahren der Proteinreinigung und erleichtert somit die Herstellung
von Kombinations-Vakzinen. Demgemäß können Mehrfachkonstrukte, beispielsweise
codierend für
gp160, gp120, gp41, gag oder irgendein anderes HIV-Gen, hergestellt,
gemischt und gemeinsam verabreicht werden. Nachdem die Proteinexpression
nach DNA-Injektion
aufrecht erhalten wird, kann die Dauer der B- und T-Zell-Erinnerung
erhöht
werden, wodurch eine langfristige humorale und zellvermittelte Immunität verliehen
wird.
-
Standardtechniken
der Molekularbiologie zur Herstellung und Reinigung von DNA-Konstrukten ermöglichen
die Herstellung der DNA-Immunogene dieser Erfindung. Obwohl Standardtechniken
der Molekularbiologie deshalb zur Herstellung der Produkte dieser
Erfindung ausreichend sind, stellen die hier offenbarten speziellen
Konstrukte neue Polynukleotid-Immunogene bereit, welche überraschenderweise
eine stammübergreifende
und Primär-HIV-Isolat-Neutralisierung
ergeben, ein Ergebnis, das bisher mit Standard- Vakzinen auf der Basis von inaktiviertem
ganzen Virus oder Untereinheitsprotein nicht erreichbar war.
-
Die
Menge an exprimierbarer DNA oder transkribierter RNA, die in einen
Vakzin-Empfänger eingeführt werden
soll, wird von der Stärke
der verwendeten transkriptionalen und translationalen Promotoren
und der Immunogenität
des exprimierten Genprodukts abhängen.
Im Allgemeinen wird eine immunologisch oder prophylaktisch wirksame
Dosis von etwa 1 ng bis 100 mg und vorzugsweise etwa 10 μg bis 300 μg direkt
in Muskelgewebe verabreicht. Subkutane Injektion, intradermale Einführung, Impression
durch die Haut und andere Verabreichungsweisen, wie z.B. intraperitoneale,
intravenöse
Abgabe oder Abgabe mittels Inhalation, werden ebenfalls in Betracht
gezogen. Es wird auch in Betracht gezogen, dass Booster-Impfungen
vorzusehen sind. Nach der Impfung mit HIV-Polynukleotid-Immunogen
wird ein Boosting mit HIV-Protein-Immunogenen wie den Genprodukten
gp160, gp120 und gag ebenfalls in Betracht gezogen. Eine parenterale
Verabreichung, wie z.B. intravenöse,
intramuskuläre,
subkutane oder anderweitige Verabreichung von Interleukin-12-Protein, gleichzeitig
mit der oder anschließend
an die parenterale Einführung
des PNV dieser Erfindung ist ebenfalls von Vorteil.
-
Das
Polynukleotid kann nackt sein, d.h. nicht assoziiert mit irgendwelchen
Proteinen, Adjuvanzien oder anderen Mitteln, welche einen Einfluss
auf das Immunsystem des Empfängers
haben. In diesem Fall ist es wünschenswert,
dass das Polynukleotid in einer physiologisch annehmbaren Lösung vorliegt,
wie z.B., jedoch nicht beschränkt
auf, sterile Salzlösung
oder sterile gepufferte Salzlösung.
Alternativ kann die DNA mit Liposomen, wie z.B. Lecithin-Liposomen
oder anderen im Stand der Technik bekannten Liposomen, als DNA-Liposom-Mischung
assoziiert sein oder die DNA kann mit einem im Stand der Technik
bekannten Adjuvans assoziiert sein, um Immunreaktionen zu verstärken, wie
z.B. ein Protein oder ein anderer Träger. Agenzien, welche die zelluläre Aufnahme
von DNA fördern,
wie z.B., jedoch nicht beschränkt
auf, Calciumionen, können
ebenfalls vorteilhaft eingesetzt werden. Diese Agenzien werden hier
allgemein als transfektionserleichternde Reagenzien und pharmazeutisch
annehmbare Träger
bezeichnet. Techniken zur Beschichtung von Mikroprojektilen, die
mit Polynukleotid beschichtet sind, sind im Stand der Technik bekannt
und in Zusammenhang mit dieser Erfindung ebenfalls von Nutzen.
-
Die
folgenden Beispiele dienen nur zur Erläuterung und sollen die Erfindung
in keiner Weise beschränken.
-
BEISPIEL 1
-
Heterologe Expression
von späten
HIV-Genprodukten
-
HIV-Strukturgene,
wie z.B. env und gag, erfordern die Expression des regulatorischen
HIV-Gens rev, um
effizient Volllängenproteine
zu produzieren. Wir haben festgestellt, dass die rev-abhängige Expression
von gag niedrige Proteinniveaus ergab und dass rev selbst für Zellen
toxisch sein kann. Obwohl wir relativ hohe Niveaus an rev-abhängiger Expression
von gp160 in vitro erzielten, rief dieses Vakzin niedrige Niveaus
an Antikörpern
gegen gp160 nach einer in vivo-Immunisierung mit rev/gp160-DNA hervor.
Dies kann auf den bekannten zytotoxischen Wirkungen von rev sowie
einer erhöhten
Schwierigkeit bei der Erhaltung der rev-Funktion in Myotubuli, die
Hunderte von Kernen enthalten (das rev-Protein muss im selben Kern
wie ein rev-abhängiges
Transkript vorliegen, damit eine gag- oder env-Proteinexpression
stattfinden kann), beruhen. Es war jedoch unter Verwendung ausgewählter Modifikationen
des env-Gens möglich,
eine rev-unabhängige
Expression zu erhalten.
-
Im
Allgemeinen wurde bei unseren Vakzinen primär HIV (IIIB, NM oder CAM-1)-env- und -gag-Gene für die Optimierung
der Expression innerhalb unseres allgemeinen Vakzinierungsvektors
V1Jns, umfassend einen CMV-"immediate-early" (IE)-Promotor, eine
BGH-Polyadenylierungsstelle und ein pUC-Gerüst, eingesetzt. Variierende
Effizienzen der rev-unabhängigen
Expression, in Abhängigkeit
davon, wie groß ein
eingesetztes Gensegment ist (z.B. gp120 gegenüber gp160), können für env durch
Ersatz seines nativen sekretorischen Leaderpeptids durch dasjenige
aus dem Gen des gewebespezifischen Plasminogenaktivators (tPA) und Expression
des resultierenden chimären
Gens hinter dem CMVIE-Promotor
mit dem CMV-Intron A erzielt werden.
-
Wie
zuvor festgestellt, betrachten wir die Realisierung der folgenden
Ziele als essentiell zur Maximierung unserer Chancen für einen
Erfolg mit diesem Programm: (1) env-basierte Vektoren, die in der
Lage sind, stärkere
neutralisierende Antikörperreaktionen
in Primaten hervorzurufen; (2) gag- und env-Vektoren, welche starke
T-Lymphozyten-Reaktionen hervorrufen, wie charakterisiert durch
CTL- und Helfer-Effektor-Funktionen in Primaten; (3) Verwendung
von env- und gag-Genen aus klinisch relevanten HIV-1-Stämmen in
unseren Vakzinen und Charakterisierung der immunologischen Reaktionen,
insbesondere Neutralisierung primärer Isolate, die sie hervorrufen;
(4) Demonstration von Schutz in einem Tier-Herausforderungsmodell, wie z.B. Schimpanse/HIV
(IIIB) oder Rhesus/SHIV, bei Verwendung geeigneter optimierter Vakzine;
und (5) Feststellung der Dauer von Immunreaktionen, die für den klinischen
Einsatz geeignet sind. Ein signifikanter Fortschritt wurde bezüglich der
ersten drei dieser Ziele gemacht und Experimente sind im Gang, um
festzustellen, ob unsere jüngsten
Vakzin-Konstrukte für
gp160 und gag diese ersten Ergebnisse verbessern werden.
-
BEISPIEL 2
-
Vektoren für die Vakzin-Produktion
-
A. Expressionsvektor V1Jneo
-
Es
war erforderlich, das für
die Antibiotikaselektion von Bakterien, die V1J beherbergen, verwendete ampr-Gen zu entfernen, da Ampicillin in großmaßstäblichen
Fermentern nicht verwendet werden mag. Das ampr-Gen
aus dem pUC-Gerüst
von V1J wurde durch Verdauung mit den Restriktionsenzymen SspI und Eam1105I
entfernt. Das verbleibende Plasmid wurde mittels Agarosegelelektrophorese
gereinigt, mit T4-DNA-Polymerse glattendig gemacht und dann mit
alkalischer Kalbsdarmphosphatase behandelt. Das im Handel erhältliche
kanr-Gen, abgeleitet von dem Transposon
903 und in dem Plasmid pUC4K enthalten, wurde mit Hilfe des Restriktionsenzyms
PstI ausgeschnitten, mittels Agarosegelelektrophorese gereinigt
und mit T4-DNA-Polymerase glattendig gemacht. Dieses Fragment wurde
mit dem V1J-Gerüst
ligiert und Plasmide mit dem kanr-Gen in
jeder Orientierung wurden erhalten, welche als V1Jneo # 1 und 3
bezeichnet wurden. Jedes dieser Plasmide wurde durch Restriktionsenzymverdauungsanalyse,
DNA-Sequenzierung der Verbindungsbereiche verifiziert und von ihm
gezeigt, dass es ähnliche
Mengen an Plasmid wie V1J bildete. Die Expression heterologer Genprodukte
für diese
V1Jneo-Vektoren war ebenfalls vergleichbar mit V1J. V1Jneo # 3,
hier im folgenden als V1Jneo bezeichnet, welcher das kanr-Gen in der gleichen Orientierung wie das
ampr-Gen in V1J als Expressionskonstrukt
enthält,
wurde willkürlich
von uns ausgewählt.
-
B) Expressionsvektor V1Jns:
-
Eine
SfiI-Stelle wurde V1Jneo hinzugefügt, um Integrationsstudien
zu erleichtern. Ein im Handel erhältlicher 13-Basenpaar-SfiI-Linker
(New England BioLabs) wurde an der KpnI-Stelle innerhalb der BGH-Sequenz des
Vektors hinzugefügt.
V1Jneo wurde mit KpnI linearisiert, gelgereinigt, mit T4-DNA-Polymerase
glattendig gemacht und mit dem glattendigen SfiI-Linker ligiert.
Klonale Isolate wurden mittels Restriktionskartierung ausgewählt und
mittels Sequenzierung über
den Linker verifiziert. Der neue Vektor wurde als V1Jns bezeichnet.
Die Expression heterologer Gene in V1Jns (mit SfiI) war mit der
Expression der gleichen Gene in V1Jneo (mit KpnI) vergleichbar.
-
C) V1Jns-tPA:
-
Zur
Bereitstellung einer heterologen Leader-Peptidsequenz für sekretierte
Proteine und/oder Membranproteine wurde V1Jns modifiziert, um den
Leader des für
Humangewebe spezifischen Plasminogenaktivators (tPA) einzuschließen. Zwei
synthetische komplementäre Oligomere
wurden verschmolzen und dann in V1Jn ligierf, welcher mit BgIII
verdaut worden war. Diese Oligomere haben überhängende Basen, die für die Ligierung
mit BGIII-gespaltenen Sequenzen kompatibel sind. Nach der Ligierung
ist die stromaufwärts
gelegene BgIII-Stelle
zerstört,
während
die stromabwärts
gelegene BgIII-Stelle für
nachfolgende Ligierungen erhalten bleibt. Sowohl die Verbindungsstellen
als auch die gesamte tPA-Leader-Sequenz wurden durch DNA-Sequenzierung
verifiziert. Um mit unserem konsensus-optimierten Vektor V1Jns (=
V1Jneo mit einer SfiI-Stelle) konform zu gehen, wurde zusätzlich eine
SfiI-Restriktionsstelle
an der KpnI-Stelle innerhalb des BGH-Terminatorbereichs von V1Jn-tPA
planiert, indem die KpnI-Stelle mit T4-DNA-Polymerase glattendig
gemacht wurde, gefolgt von Ligierung mit einem SfiI-Linker (Katalog-Nr.
1138, New England BioLabs). Diese Modifizierung wurde durch Restriktionsverdauung
und Agarosegelelektrophorese verifiziert.
-
D) Herstellung des Vektors
V1R:
-
In
einem Versuch zur Fortsetzung der Optimierung unseres Basis-Vakzinierungsvektors
stellten wir ein Derivat von V1Jns, als V1R bezeichnet, her. Der
Zweck dieser Vektorkanstruktion war der Erhalt eines Vakzinvektors
minimaler Größe, d.h.
ohne überflüssige DNA-Sequenzen,
welcher immer noch die insgesamt optimierten Charakteristiken der
heterologen Genexpression und hohen Plasmidausbeuten behielt, welche
V1J und V1Jns liefern. Es wurde anhand der Literatur sowie durch
Versuche von uns festgestellt, dass (1) Regionen innerhalb des pUC-Gerüsts, welche
den E. coil-Replikationsursprung umfassen, entfernt werden konnten, ohne
die Plasmidausbeute aus Bakterien zu beeinflussen; (2) die 3'-Region des kanr-Gens nach dem offenen Leserahmen von Kanamycin
entfernt werden konnte, wenn statt dessen ein bakterieller Terminator
inseriert wurde; und (3) ~300 bp von der 3'-Hälfte
des BGH-Terminators ohne Beeinflussung seiner regulatorischen Funktion
entfernt werden konnten (nach der ursprünglichen KpnI-Restriktionsenzymstelle
innerhalb des BGH-Elements).
-
V1R
wurde mit Hilfe von PCR konstruiert, um drei DNA-Segmente von V1Jns,
repräsentierend
den CMVintA-Promotor/BGH-Terminator, Replikationsursprung bzw. Kanamycinresistenzelemente,
zu synthetisieren. Restriktionsenzyme, die für jedes Segment einmalig waren,
wurden jedem Segmentende hinzugefügt unter Verwendung der PCR-Oligomere:
SspI und XhoI für
CMVintA/BGH; EcoRV und BamHI für
das kanr-Gen und BclI und SalI für den orir. Diese Enzymstellen wurden gewählt, da
sie eine richtungsgesteuerte Ligierung jedes der PCR-abgeleiteten
DNA-Segmente mit einem anschließenden
Verlust jeder Stelle erlauben: EcoRV und SspI hinterlassen glattendige
DNAs, welche für
die Ligierung kompatibel sind, während
BamHI und BclI komplementäre Überhänge zurücklassen,
wie dies SalI und XhoI tun. Nach dem Erhalt dieser Segmente mittels
PCR wurde jedes Segment mit den geeigneten, oben angegebenen Restriktionsenzymen
verdaut und dann in einer einzigen Reaktionsmischung, die alle drei
DNA-Segmente enthielt, zusammenligiert. Das 5'-Ende des orir war
so gestaltet, dass die rho-unabhängige
T2-Terminatorsequenz, die normalerweise in dieser Region gefunden
wird, eingeschlossen war, so dass sie eine Terminationsinformation
für das
Kanamycinresistenzgen liefern konnte. Das ligierte Produkt wurde
durch Restriktionsenzymverdauung (> 8
Enzyme) sowie DNA-Sequenzierung der Ligierungsverbindungsbereiche
bestätigt.
DNA-Plasmid-Ausbeuten und heterologe Expression unter Verwendung
viraler Gene innerhalb von V1R scheinen ähnlich zu V1Jns zu sein. Die
erreichte Nettoreduktion der Vektorgröße war 1346 bp (V1Jns = 4,86
kb; V1R = 3,52 kb).
-
BEISPIEL 3
-
Konstruktion synthetischer
Gensegmente für
eine erhöhte
gag-Genexpression:
-
Gensequenzen
wurden in Sequenzen mit identischen translatierten Sequenzen, jedoch
mit einer alternativen Codon-Verwendung, wie definiert von R. Lathe
in einem Forschungsartikel aus J. Molec. Biol., Bd. 183, S. 1–12 (1985)
mit dem Titel "Synthetic
Oligonucleotide Probes Deduced from Amino Acid Sequence Data: Theoretical
and Practical Considerations", überführt. Die
im folgenden beschriebene Methodik zur Erhöhung der Expression der HIV-gag-Gensegmente basierte
auf unserer Hypothese, dass das bekannte Unvermögen zur effizienten Expression
dieses Gens in Säugerzellen
eine Folge der Gesamttranskriptzusammensetzung ist. Somit könnte die
Verwendung alternativer Codons, welche für dieselbe Proteinsequenz codieren, die
Beschränkung
der Expression von gag aufheben. Das angewandte Verfahren des spezifischen
Codon-Ersatzes kann wie folgt beschrieben werden:
- 1.
Identifizierung der Platzierung von Codons für den richtigen offenen Leserahmen.
- 2. Vergleich des Wildtyp-Codons hinsichtlich der beobachteten
Verwendungshäufigkeit
durch humane Gene.
- 3. Falls das Codon nicht das am häufigsten eingesetzte Codon
ist, Ersatz durch ein optimales Codon für hohe Expression in humanen
Zellen.
- 4. Wiederholung dieser Prozedur bis das gesamte Gensegment ersetzt
wurde.
- 5. Untersuchung der neuen Gensequenz auf unerwünschte Sequenzen,
welche durch diese Codon-Ersetzungen erzeugt wurden (z.B. "ATTTA"-Sequenzen, unabsichtliche
Schaffung von Intron-Spleiß-Erkennungsstellen,
unerwünschte
Restriktionsenzymstellen etc.) und Ersatz durch Codons, welche diese
Sequenzen eliminieren.
- 6. Zusammenbau synthetischer Gensegmente und Test auf verbesserte
Expression.
-
Diese
Verfahren wurden angewandt zur Erzeugung der folgenden synthetischen
Gensegmente für HIV-gag
unter Schaffung eines Gens, das vollständig die optimale Codon-Verwendung
für die
Expression umfasste. Während
die obige Prozedur eine Zusammenfassung unserer Methodik zur Konstruktion
von codon-optimierten Genen für
DNA-Vakzine liefert, versteht es sich für einen Fachmann, dass eine ähnliche
Vakzin-Wirksamkeit oder erhöhte
Expression von Genen durch kleinere Abweichung in dem Verfahren
oder kleinere Variationen in der Sequenz erzielt werden können.
-
BEISPIEL 4
-
1. HIV-gag-Vakzin-Konstrukte:
-
Dies
ist ein kompletter HIV-1 (CAM1)-gag-Orf, der optimale Codons umfasst.
-
-
-
BEISPIEL 5
-
In vitro-gag-Vakzin-Expression:
-
Die
in vitro-Expression wurde in transfizierten Human-Rhabdomyosarkom
(RD)- oder 293-Zellen
für diese
Konstrukte getestet. Die quantitative Bestimmung von gag aus transfizierten
293-Zellen zeigte, dass der Vektor V1Jns-opt-gag und V1Jns-tPA-opt-gag
sekretiertes gag produzierte.
-
BEISPIEL 6
-
Assay für HIV-gag-zytotoxische
T-Lymphozyten:
-
Die
in diesem Abschnitt beschriebenen Verfahren erläutern den für geimpfte Mäuse verwendeten
Assay. Ein im Wesentlichen ähnlicher
Assay kann für
Primaten verwendet werden, mit Ausnahme dessen, dass autologe B-Zelllinien
zur Verwendung als Zielzellen für
jedes Lebewesen etabliert werden müssen. Dies kann für Menschen
unter Verwendung des Epstein-Barr-Virus und für den Rhesusaffen unter Verwendung
des Herpes B-Virus erreicht werden.
-
Periphere
mononukleäre
Blutzellen (PBMC) werden aus entweder frisch entnommenem Blut oder
der Milz mittels FicoII-Hypaque-Zentrifugation zur Abtrennung von
Erythrozyten von Leukozyten erhalten. Für Mäuse können auch Lymphknoten verwendet
werden. Effektor-CTLs können
aus den PBMC hergestellt werden durch entweder in vitro-Kultur in IL-2 (20
E/ml) und Concanavalin A (2 μg/ml)
für 6–12 Tage
oder mittels eines spezifischen Antigens unter Verwendung einer
gleichen Anzahl bestrahlter antigen-präsentierender Zellen. Spezifisches
Antigen kann entweder aus synthetischen Peptiden (gewöhnlich 9–15 Aminosäuren), die
bekannte Epitope für
die CTL-Erkennung des MHC-Haplotyps
der verwendeten Tiere sind, oder Vacciniavirus-Konstrukten, die
zur Expression des geeigneten Antigens manipuliert wurden, bestehen.
Zielzellen können entweder
syngene oder im MHC-Haplotyp übereinstimmende
Zelllinien sein, welche behandelt wurden, um das geeignete Antigen
zu präsentieren,
wie für
die in vitro-Stimulation der CTLs beschrieben. Für Balb/c-Mäuse wurde das gag-Peptid von
Paterson (J. Immunol., 1995) in einer Konzentration von 10 μM eingesetzt,
um CTL in vitro unter Verwendung bestrahlter syngener Splenozyten
zu restimulieren, und kann zur Sensibilisierung von Zielzellen während des
Zytotoxizitäts-Assays durch Inkubation
mit 1–10 μM bei 37°C für etwa zwei Stunden
vor dem Assay eingesetzt werden. Für diese H-2d-MHC-Haplotyp-Mäuse ergibt
die Maus-Mastozytom-Zelllinie
P815 gute Zielzellen. Antigen-sensibilisierte Zielzellen werden
mit Na51CrO4, welches
aus dem Innern der Zielzellen nach Abtötung durch CTL freigesetzt
wird, durch Inkubation der Zielzellen für 1–2 Stunden bei 37°C (0,2 mCi
für ~5 × 106 Zellen), gefolgt von mehreren Waschungen
der Zielzellen, beladen. CTL-Populationen werden mit Zielzellen
in variierenden Verhältnissen
von Effektorzellen zu Zielzellen, wie z.B. 100:1, 50:1, 25:1 etc.,
gemischt, zusammen pelletiert und 4–6 Stunden bei 37°C inkubiert,
bevor die Überstände geerntet
werden, welche dann mit einem Gammazähler hinsichtlich Freisetzung
von Radioaktivität
untersucht werden. Die Zytotoxizität wird berechnet als Prozentsatz
der insgesamt freisetzbaren Zählimpulse
aus den Zielzellen (erhalten mittels Behandlung mit 0,2% Triton
X-100), wovon die spontane Freisetzung aus den Zielzellen subtrahiert
wurde.
-
BEISPIEL 7
-
Assay für HIV-gag-spezifische
Antikörper:
-
ELISA
wurden entwickelt, um unter Verwendung von spezifischem rekombinantem
p24-gag-Protein als
Substrat-Antigene gegen HIV gebildete Antikörper nachzuweisen. 96-Mulden-Mikrotiter-Platten
wurden bei 4°C über Nacht
mit rekombinantem Antigen mit 2 μg/ml
in PBS-Lösung
(phosphatgepufferte Salzlösung)
unter Verwendung von 50 μl/Mulde
auf einer Schüttelplattform
beschichtet. Die Antigene bestanden aus rekombinantem p24-gag (Intracell).
Die Platten wurden viermal mit Waschpuffer (PBS/0,05% Tween-20)
gespült,
gefolgt von Zugabe von 200 μl/Mulde
Blockierungspuffer (1% Carnation-Milchlösung in PBS/0,05% Tween-20) für eine Stunde
bei Raumtemperatur unter Schütteln.
Vorseren und Immunserum wurden im Blockierungspuffer auf den gewünschten
Verdünnungsbereich verdünnt und
100 μl pro
Mulde zugegeben. Die Platten wurden eine Stunde lang bei Raumtemperatur
unter Schütteln
inkubiert und dann viermal mit Waschpuffer gewaschen.
-
Mit
Meerrettichperoxidase konjugierte sekundäre Antikörper (Antirhesus-Ig, Southern
Biotechnoloy Associates; Anti-Maus- und Anti-Kaninchen-Igs, Jackson
Immuno Research), 1:2000 im Blockierungspuffer verdünnt, wurden
dann jeder Probe mit 100 μl/Mulde
zugegeben und eine Stunde lang bei Raumtemperatur unter Schütteln inkubiert.
Die Platten wurden viermal mit Waschpuffer gewaschen und dann durch
Zugabe von 100 μl/Mulde
einer Lösung
von o-Phenylendiamin (o-PD, Calbiochem) mit 1 mg/ml in 100 mM Citratpuffer
bei pH 4,5 entwickelt. Die Platten wurden hinsichtlich Extinktion
bei 450 nm sowohl kinetisch (die ersten 10 Reaktionsminuten) als
auch an Endpunkten nach 10 und 30 Minuten abgelesen (Thermo-max
Mikroplattenleser, Molecular Devices).
-
BEISPIEL 8
-
T-Zell-Proliferations-Assays:
-
PBMCs
werden erhalten und hisichtlich Erinnerungs-Reaktionen auf spezifisches
Antigen getestet, wie bestimmt durch Proliferation in der PBMC-Population.
Die Proliferation wird unter Verwendung von 3H-Thymidin überprüft, welches
den Zellkulturen für
die letzten 18–24
h Inkubation vor der Ernte zugegeben wird. Zellernter halten isotop-enthaltende
DNA auf Filtern zurück,
wenn die Proliferation stattgefunden hat, während ruhende Zellen das Isotop
nicht inkorporieren, welches in freier Form nicht auf dem Filter
zurückgehalten
wird. Für
entweder Nager- oder Primaten-Spezies werden 4 × 105 Zellen
in 96-Mulden-Mikrotiterplatten in insgesamt 200 μl vollständigem Medium (RPMI/10%iges
fötales
Kalbsserum) ausplattiert. Hintergrund-Proliferationsreaktionen werden
bestimmt unter Verwendung von PBMCs und Medium allein, während unspezifische
Reaktionen durch Verwendung von Lektinen wie Phytohämagglutin
(PHA) oder Concanavalin A (ConA) in Konzentrationen von 1–5 μg/ml hervorgerufen
werden, um als positive Kontrolle zu dienen. Spezifisches Antigen
besteht entweder aus bekannten Peptidepitopen, gereinigtem Protein
oder inaktiviertem Virus. Antigenkonzentrationen liegen im Bereich
von 1–10 μM für Peptide
und 1–10 μg/ml für Protein.
Die lektin-induzierte Proliferation erreicht ihr Maximum nach 3–5 Tagen
Zellkulturinkubation, während
antigen-spezifische Reaktionen ihr Maximum nach 5–7 Tagen
erreichen. Eine spezifische Proliferation findet statt, wenn Strahlungszählimpulse
erhalten werden, die mindestens dreifach über dem Mediumhintergrund liegen,
und wird oft als Verhältnis
zum Hintergrund oder Stimulationsindex (SI) angegeben.
-
BEISPIEL 9
-
Die
eingesetzten Strategien waren dazu bestimmt, sowohl zytotoxische
T-Lymphozyten (CTL)- als auch neutralisierende Antikörper-Reaktionen
gegen HIV zu induzieren, hauptsächlich
gerichtet gegen die HIV-Genprodukte gag (~95% konserviert) und env
(gp160 oder gp120; 70–80%
konserviert). gp160 enthält
die einzigen bekannten neutralisierenden Antikörper-Epitope auf dem HIV-Partikel,
während
die Bedeutung der Anti-env- und Anti-gag-CTL-Reaktionen unterstrichen wird durch
die bekannte Assoziation des Beginns dieser zellulären Immunitäten mit
der Clearance der primären
Virämie
nach einer Infektion, welche vor dem Auftreten neutralisierender
Antikörper
stattfindet (Koup et al., J. Virol. 68: 4650 (1994)) sowie eine
Rolle für
CTL bei der Erhaltung eines krankheitsfreien Status. Obwohl HIV
für seine
genetische Vielfalt bekannt ist, wurde gehofft, eine größere Breite
neutralisierender Antikörper
durch den Einschluss von sowohl mehreren repräsentativen env-Genen, abgeleitet
aus klinischen Isolaten, als auch gp41 (~90% konserviert; enthält das stärker konservierte
2F5-Neutralisierungsepitop) zu erhalten, während das hoch konservierte
gag-Gen breite stammübergreifende
CTL-Reaktionen erzeugen sollte. Nachdem diese Impfstrategie sowohl
starke humorale als auch zelluläre
Immunität
gegen HIV erzeugt (in nicht-humanen
Primaten), bietet dieser Ansatz einzigartige Vorteile im Vergleich
zu anderen verfügbaren
Vakzinierungsstrategien für
HIV.
-
A. HIV-1-gag-Polynukleotid-Vakzin-Entwicklung:
-
Auf
Grundlage unserer Experimente für
die HIV-env-Genexpression unter Verwendung von Genen, die aus optimalen
Codons für
die humane Expression bestanden, wurde ein synthetisches p55-gag-Gen (opt-gag)
konstruiert und synthetisiert, welches durchgehend eine optimale
Codon-Verwendung enthielt, was zu 350 stillen Mutationen (von insgesamt
1500 Nukleotiden) führte,
und in V1R kloniert. Eine zweite Form des opt-gag-Vektors wurde
ebenfalls konstruiert, welche die Sequenz enthielt, die für das tPA-Signalpeptid
am NH2-Terminus
codierte, ähnlich
dem oben für
HIV-env beschriebenen, und auch ein nukleares Lokalisierungssequenzmotiv
eliminierte, das sich an dieser Position im Wildtyp-Gen befand.
Diese Modifizierung war dazu bestimmt, um zu testen, ob die Veränderung
der normalen intrazellulären
Transportmuster für
gag in den sekretorischen ER/Golgi-Weg die Immunogenität des gag-DNA-Vakzins ändern konnte.
Die Hinzufügung
des tPA-Leaderpeptids zu gag verursachte die Sekretion viel höherer Niveaus
an gag und das sekretierte Protein wanderte als Form mit höherem Molekulargewicht
im Vergleich zu Wildtyp-gag. Dies zeigte an, dass eine posttranslationale
Modifizierung, wahrscheinlich Glycosylierung, als Ergebnis der Modifizierung
mit dem tPA-Leaderpeptid stattfand.
-
Mäuse, die
mit einem der beiden optimierten p55-gag-Konstrukte (V1R-opt-gag ± tPA-Leader) oder V1R-gag
(Wildtyp) immunisiert worden waren, wurden hinsichtlich Anti-gag-Peptid-CTL-Reaktionen
nach einer Injektion (Impfdosen = 10, 3,3 oder 1 μg/Maus) getestet.
Hohe Niveaus an Anti-gag-CTL wurden erzeugt durch beide V1R-opt-gag-DNAs
bei allen Dosen, wobei V1R-tPA-opt-gag die höchste spezifische Abtötung (~85%
bei E/T = 3 mit der Dosis von 1 μg)
ergab. Ein Vergleich der Zytotoxizitätskurven bei allen DNA-Dosen demonstrierte,
dass die V1R-tPA-opt-gag-Impfung ungefähr 100fach stärkere CTL-Reaktionen
ergab als V1R-gag (Wildtyp). Insgesamt zeigten die Immunreaktionen
für die
drei Vakzingruppen dieselben relativen Wirksamkeiten für CTL-,
T-Helfer- und Antikörper-Reaktionen
(in der Reihenfolge von der größten zur
niedrigsten Reaktion): V1R-tPA-opt-gag > V1R-opt-gag > V1R-gag (Wildtyp). Zusammenfassend waren
die CTL-, humoralen und Helfer-T-Zell-Reaktionen viel höher für die opt-gag-Konstrukte, insbesondere
mit einem tPA-Leader.
-
BEISPIEL 10
-
Behandlungsverfahren
-
Einer
Person, die einer therapeutischen oder prophylaktischen Immunisierung
gegen eine Infektion mit dem Human-Immunschwäche-Virus bedarf, wird HIV-DNA
injiziert, welche für
die Gesamtheit oder eines Teils des gag-Gens oder Kombinationen
davon mit der Gesamtheit oder einem Teil der env- oder pol-Gene
codiert. Die Injektion kann intraparenteral, subkutan, intramuskulär oder intradermal
erfolgen. Die HIV-DNA kann als Primer der Immunreaktion verwendet
werden oder als Booster der Immunreaktion. Die Injektion der DNA
kann der Injektion der Person mit einer pharmazeutischen Zusammensetzung,
die inaktiviertes HIV, abgeschwächtes
HIV, Zusammensetzungen, die HIV-abgeleitete Proteine umfassen, oder
Kombinationen davon umfasst, vorangehen, begleiten oder folgen.
-
BEISPIEL 11
-
Behandlungsverfahren
-
Eine
Person, die einer therapeutischen Behandlung für eine Infektion mit Human-Immunschwäche-Virus
bedarf, wird mit einem Anti-HIV-Antivirusmittel oder Kombinationen
davon behandelt. Dem behandelten Individuum werden die pharmazeutischen
HIV-DNA-Zusammensetzungen
der vorliegenden Offenbarung injiziert.