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Hintergrund
der Erfindung
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Die
perkutane transluminale Koronarangioplastie (PTCA) wird bei vielen
Patienten mit koronarer Arterienerkrankung als die wichtigste Behandlungsmethode
weithin angewendet. PTCA kann die Herzmuskelischämie bei Patienten mit koronarer
Arterienerkrankung durch Verminderung des Lumenverschlusses abbauen
und den koronaren Blutdurchfluss verbessern. Die Verwendung dieser
chirurgischen Prozedur hat mit 39.000 Prozeduren, die im Jahr 1983
durchgeführt
wurden, mit nahezu 150.000 Prozeduren im Jahr 1987, mit 200.000
im Jahr 1988, mit 250.000 im Jahr 1989 und mit über 500.000 geschätzten PTCAs
für das
Jahr 1994 schnell zugenommen (Popma et al., Amer. J. Med., 88: 16N–24N (1990);
Fanelli et al, Amer. Heart Jour., 119: 357–368 (1990); Johnson et al.,
Circulation, 78: (Suppl. II): II-82 (1988)). Die auf die PTCA-Prozedur
folgende Stenose bleibt bei 25% bis 35% der Patienten, die innerhalb
von ein bis drei Monaten eine Restenose entwickeln, ein signifikantes
Problem. Restenose resultiert in einer signifikanten Krankheitsziffer
und Sterberate und macht häufig
weitere Eingriffe wie beispielsweise eine Wiederholung der Angioplastie
oder einen chirurgisch durchgeführten
koronaren Bypass notwendig. Von 1993 an hat sich kein chirurgischer
Eingriff oder eine nachchirurgische Behandlung als wirksam in der
Vermeidung von Restenose erwiesen.
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Die
Prozesse, die für
eine Stenose nach einer PTCA verantwortlich sind, werden nicht völlig verstanden,
können
aber aus einem komplexen Zwischenspiel zwischen unterschiedlichen
biologischen Wirkstoffen und Wegen resultieren. In histologischen
Schnitten betrachtet, können
Restenose-Läsionen
ein übermäßiges Wachstum
der Zellen der glatten Muskulatur in den intimalen Schichten der
Blutgefäße aufweisen
(Johnson et al., Circulation, 78 (Suppl II): II-82 (1988)). Einige
mögliche
Mechanismen für
die Zellproliferation der glatten Muskulatur nach einer PTCA wurden
bereits vorgeschlagen (Popma et al., Amer. J. Med., 88 16N–24N (1990); Fanelli
et al., Amer. Heart Jour., 119: 357–368 (1990); Liu et al., Circulation,
79: 1374–1387
(1989); Clowes et al., Circ. Res., 56: 139–145 (1985)).
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Verbindungen,
von denen berichtet wurde, dass sie die in vitro-Proliferation der
glatten Muskulatur unterdrücken
(Liu et al., Circulation, 79: 1374–1387 (1989); Goldman et al.,
Atherosclerosis, 65: 215–225
(1987); Wolinsky et al., JACC, 15 (2): 475–481 (1990)), können unerwünschte pharmakologische
Nebenwirkungen hervorrufen, wenn sie in vivo angewendet werden.
Heparin ist ein Beispiel einer solchen Verbindung, die, wie berichtet
wurde, die Zellproliferation der glatten Muskulatur in vitro inhibiert,
aber, wenn sie in vivo angewendet wird, den potenziell nachteiligen
Nebeneffekt der Inhibierung der Koagulation hat. Heparinpeptide,
die eine reduzierte Aktivität
bezüglich
der Anti-Koagulation aufweisen, haben die unerwünschte pharmakologische Eigenschaft,
eine kurze pharmakologische Halbwertszeit zu besitzen. Es sind Versuche
unternommen worden, solche Probleme durch Verwendung eines doppelten
Ballon-Katheters zu lösen,
beispielsweise für
die örtliche Zuführung des
therapeutischen Wirkstoffes an den Ort der Angioplastie (z.B. Nabel
et al., Sience, 244: 1342–1344
(1989); U.S. Patent Nr. 4,824,436) sowie durch Verwendung bioabbaubarer
Materialien, die mit einem Arzneimittel imprägniert sind, um die Probleme
der kurzen Halbwertszeit zu kompensieren (z.B. Middlebrook et al.,
Biochem. Pharm., 38: (18) 3101–3110
(1989); U.S. Patent Nr. 4,929,602).
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Wenigstens
fünf Gesichtspunkte
scheinen auf den ersten Blick die Verwendung von inhibierend wirkenden
Arzneimitteln zur Verhinderung der Stenose, die aus einem übermäßigen Wachstum
der Zellen der glatten Muskulatur resultiert, auszuschließen. Erstens
können
inhibierend wirkende Wirkstoffe eine systemische Toxizität aufweisen,
was zu einem nicht akzeptablen Risiko für den Patienten mit einer kardiovaskulären Erkrankung
führt.
Zweitens können
inhibierende wirkende Wirkstoffe störend in die vaskuläre Wundheilung eingreifen,
die auf eine Operation folgt, und können daher entweder den Heilungsprozess
verschieben oder die Struktur oder die Elastizität der frisch verheilten Gefäßwandungen
schwächen.
Drittens können
inhibierend wirkende Wirkstoffe, welche die Zellen der glatten Muskulatur
abtöten,
das umgebende Endothelium und/oder andere mediale Zellen der glatten
Muskulatur zerstören.
Tote und absterbende Zellen setzen auch mitogen wirkende Wirkstoffe
frei, die zusätzlich
die Zellproliferation der glatten Muskulatur anregen und eine Stenose
verschlimmern können.
Viertens kann die Zufuhr therapeutisch wirksamer Mengen eines inhibierend
wirkenden Wirkstoffes unter einigen Gesichtspunkten problematisch
sein. Nämlich
a) es kann die Zufuhr einer großen Zahl
von Molekülen
in die interzellulären
Räume zwischen
den Zellen der glatten Muskulatur nötig sein, beispielsweise um
günstige
Bedingungen zu erzeugen, die es einer therapeutisch wirksamen Dosierung
von Molekülen
erlauben, die Zellmembran zu durchqueren, b) es kann schwierig sein,
das Einbringen eines inhibierend wirkenden Arzneimittels in den
geeigneten intrazellulären
Abschnitt zu kontrollieren, beispielsweise dort wo er seine Wirkung
ausüben
soll, und c) kann es schwierig sein, die Assoziation des inhibierend
wirkenden Arzneimittels mit seinem intrazellulären Ziel, beispielsweise einem
Ribosom, unter Minimierung der interzellulären Umverteilung des Arzneimittels,
beispielsweise an Nachbarzellen, zu optimieren. Fünftens sollte,
da die Zellproliferation der glatten Muskulatur über einige Wochen stattfindet,
es auch a priori so sein, dass die inhibierend wirkenden Arzneimittel
gleichfalls über
einige Wochen verabreicht werden sollten, möglicherweise kontinuierlich,
um eine günstige
Wirkung zu erzeugen.
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Aus
dem Vorhergehenden wird offensichtlich, dass viele Probleme übrig bleiben,
die bei der Verwendung von inhibierend wirkenden Arzneimitteln zu
lösen sind,
um die Zellproliferation der glatten Muskulatur wirkungsvoll behandeln
zu können.
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Deshalb
besteht ein Bedarf nach einer Methode, mit der Stenose als Folge
der Proliferation der vaskulären
Zellen der glatten Muskulatur als Folge einer trauma tischen Verletzung
der Gefäße, wie
sie während der
vaskulären
Operation eintritt, zu inhibieren oder zu reduzieren. Es besteht
auch ein Bedarf danach, Verbindungen den Zellen der vaskulären glatten
Muskulatur zuzuführen,
die inhibierend wirkende Effekte über ausgedehnte Zeitspannen
ausüben.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ermöglicht
die Verwendung von Cytoskelettinhibitoren zur Herstellung von Medikamenten
zur Inhibierung oder Reduzierung der Verringerung der Gefäßlumenfläche eines
Säugerblutgefäßes, beispielsweise
zur Verabreichung in ein durch eine Prozedur traumatisiertes Säugerblutgefäß, beispielsweise
durch ein Angioplastieverfahren. In der Ausübung der vorliegenden Erfindung
beinhalten bevorzugte Cytoskelettinhibitoren beispielsweise Taxol
und Analoge oder Derivate davon, wie beispielsweise Taxotere oder
ein Cytochalasin, wie beispielsweise Cytochalasin B, Cytochalasin
C, Cytochalasin D oder Analoge oder Derivate davon. Die Verabreichung
eines solchen Cytoskelettinhibitors wirkt so, dass das Blutgefäß biologisch
mit einem Stent versehen, die vaskuläre Umgestaltung des Blutgefäßes inhibiert
oder reduziert, die Zellproliferation der vaskulären glatten Muskulatur inhibiert
oder reduziert werden, oder eine beliebige Kombination davon. Die
Verabreichung der Cytoskelettinhibitoren wird vorzugsweise während der
Prozedur durchgeführt,
die das Blutgefäß traumatisiert,
beispielsweise während
der Angioplastie oder während
einer anderen vaskulären
chirurgischen Prozedur. Die Erfindung stellt auch pharmazeutische
Zusammenstellungen und Dosierungsformen zur Verfügung, die Cytoskelettinhibitoren
zur Anwendung im vorliegenden Verfahren beinhalten, genauso wie
Kits, die diese enthalten.
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Deshalb
können
Arzneimittel, pharmazeutische Zusammenstellungen und Dosierungsformen,
wie sie hierin beschrieben sind, als ein biologischer Stent für ein traumatisieries
Säugerblutgefäß verwendet
werden. Wie hierin verwendet, be deutet der Begriff „biologischer
Stent" die Fixierung
des vaskulären
Lumens in einem erweiterten Zustand nahe seines maximalen systolischen
Durchmessers. Das Verfahren der Behandlung eines Blutgefäßes mit
einem biologischen Stent umfasst die Verabreichung einer wirksamen
Menge eines Cytoskelettinhibitors in das Blutgefäß. Vorzugsweise wird der Cytoskelettinhibitor
in einem pharmazeutisch akzeptablen flüssigen Träger dispergiert, beispielsweise
ungefähr
0.1 bis ungefähr
10 μg Cytochalasin
B pro ml Vehikel, und wird vorzugsweise örtlich über einen Katheter verabreicht.
Vorzugsweise dringt ein Teil der verabreichten Menge wenigstens
in ungefähr
sechs bis neun Zellschichten der inneren Tunica des Blutgefäßes ein und
wirkt auf diese Art und Weise im Blutgefäß als biologischer Stent. Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung enthalten ein Cytochalasin oder ein Analoges davon,
das in einem pharmazeutisch akzeptablen flüssigen Träger in einer Menge von ungefähr 0,001
bis ungefähr
25 μg/ml
des wässrigen
Vehikels dispergiert ist.
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Bevorzugte
Bedingungen für
die Verabreichung mittels eines Katheters beinhalten die Anwendung
eines Katheters, um ungefähr
4 bis ungefähr
25 ml einer Zusammenstellung zuzuführen, die den Cytoskelettinhibitor
umfasst, der in einem pharmazeutisch akzeptablen flüssigen Vehikel
dispergiert oder gelöst
ist. Der Cytoskelettinhibitor wird bei einem Anlagedruck von ungefähr 3 bis
ungefähr
8 atm zugeführt,
mehr bevorzugt von ungefähr
4 bis ungefähr
5 atm, während
ungefähr
0,5 bis ungefähr
5 Minuten, mehr bevorzugt während
etwa 0,7 bis ungefähr
3 Minuten. Bevorzugte hydrostatische Kopfdrucke für die Verabreichung
mit einem Katheter beinhalten ungefähr 0,3 bis ungefähr 1,0 atm,
mehr bevorzugt ungefähr
0,5 bis ungefähr
0,75 atm. Die Menge an Cytoskelettinhibitor wird so gesteuert, dass
es den vaskulären
Zellen der glatten Muskulatur möglich
ist, weiterhin Protein zu synthetisieren, das erforderlich ist,
um ein kleineres Zelltrauma zu reparieren und die interstizielle
Matrix zu sekretieren, wobei die Fixierung des vaskulären Lumens
in einem gedehnten Zustand nahe seines maximalen systolischen Durchmessers
ermöglicht
wird, d.h. um ein Blutgefäß mit einem
biologischen Stent zu versehen. Vorzugsweise wird der Cytoskelettinhibitor
direkt oder im Wesentlichen direkt in den traumatisierten Bereich
des Gewebes der vaskulären
glatten Muskulatur verabreicht.
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Die
Medikamente, pharmazeutische Zusammenstellungen und Dosierungsformen
können
dazu verwendet werden, das vaskuläre Umformen eines traumatisierten
Säugerblutgefäßes zu inhibieren
oder zu reduzieren, indem man eine wirksame Menge des Cytoskelettinhibitors
in das traumatisierte Blutgefäß verabreicht.
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Wie
hierin weiter unten beschrieben wird, zeigte eine Studie bezüglich des
Dosisansprechverhaltens, dass Cytochalasin B einen zweifach logarithmischen
therapeutischen Index (TI) hatte. Ein großer therapeutischer Index erlaubt
die Diffusion der therapeutischen Mengen des Wirkstoffes aus dem
Zuführungssystem, beispielsweise
einer implantierbaren Vorrichtung, ohne Toxizität bezüglich der Zellen, die sich
in unmittelbarer Nachbarschaft der Auslassöffnung des Systems befinden.
Darüber
hinaus konnte nur eine geringe oder keine Toxizität in Zellen
beobachtet werden, die sich in Nachbarschaft des Zuführungssystems
befinden, sogar bei maximaler Konzentration des Cytochalasin B in
einem flüssigen
Vehikel. Es wurde auch gefunden, dass Cytochalasin B und Taxol sowohl
die intimale Proliferation in Blutgefäßen inhibieren, die einem in
Folge einer Prozedur auftretenden vaskulären Trauma unterworfen wurden.
Diese Inhibierung resultiert in einer schnelleren und vollständigeren
Endothelisierung der Blutgefäßwand, die
auf das Trauma folgt.
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Insbesondere
können
die Arzneimittel, Zusammenstellungen und Dosierungsformen dazu verwendet werden,
die Abnahme im Blutgefäßlumenvolumen
zu reduzieren oder zu inhibieren, die als Folge einer durch eine
Prozedur bewirkten Traumatisierung im Säugerblutgefäß auftritt. Bei solchen Methoden
wird eine wirksame Menge des Cytoskelettinhibitors dem Blutgefäß eines
Säugetieres
verabreicht, wobei der Cytoskelettinhibitor im Wesentlichen in reiner
im Wesentlichen kristalliner Form vorliegt, und wobei die Kristalle
eine Größe besitzen,
die in einer anhaltenden Freisetzung des Cytoskelettinhibitors resultiert.
Vorzugsweise besitzen die Kristalle eine Größe von ungefähr 0,1 mikron
bis ungefähr
10 mm, vorzugsweise ungefähr
1 mikron bis ungefähr
25 mikron. Methoden zur Bestimmung der Größe der Kristalle, die für eine anhaltende
Freisetzung verwendet werden, sind aus dem Stand der Technik wohl
bekannt. Vorzugsweise wird der Cytoskelettinhibitor in situ mittels
einer implantierbaren Vorrichtung verabreicht, wobei der Cytoskelettinhibitor
freisetzbar eingebettet ist in, oder beschichtet ist auf, oder eingebettet
ist in und beschichtet ist auf, der implantierbaren Vorrichtung. Vorzugsweise
ist der kristalline Cytoskelettinhibitor freisetzbar eingebettet
in oder dispergiert in einer adventiziellen Umhüllung, beispielsweise einer
Silikonmembran. Beispielsweise umfasst eine bevorzugte therapeutische
implantierbare Vorrichtung der Erfindung ungefähr 5 bis ungefähr 70, vorzugsweise
ungefähr
7 bis ungefähr
50, und mehr bevorzugt ungefähr
10 bis ungefähr
30 Gewichtsprozent an Cytochalasin, beispielsweise Cytochalasin
B oder ein Analoges davon, pro Gewichtsprozent der adventiziellen
Umhüllung.
Eine weitere bevorzugte therapeutische implantierbare Vorrichtung
der Erfindung umfasst ungefähr
1 bis ungefähr
70, vorzugsweise ungefähr
2 bis ungefähr
50 und noch mehr bevorzugt ungefähr
3 bis ungefähr
10 Gewichtsprozent an Taxol oder ein Analoges davon pro Gewichtsprozent
der adventiziellen Umhüllung.
Alternativ dazu umfasst eine bevorzugte therapeutische implantierbare
Vorrichtung der Erfindung ungefähr
30 bis ungefähr
70, vorzugsweise ungefähr
30 bis ungefähr
60 und noch mehr bevorzugt ungefähr
30 bis ungefähr
50 Gewichtsprozent an Taxol oder einem Analogen davon pro Gewichtsprozent
der adventiziellen Umhüllung.
Alternativ dazu kann der kristalline Cytoskelettinhibitor in einem
Vehikel suspendiert werden, welches eine Lösung ergibt, die die Kristalle
umfasst, d.h. dass dies eine gesättigte
Lösung
ist.
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Deshalb
stellt unter einem ersten Gesichtspunkt die vorliegende Erfindung
die Verwendung einer Dosierungsform zur Verfügung, die einen Cytoskelettinhibitor
umfasst, wobei der Cytoskelettinhibitor im Wesentlichen in kristalliner
Form vorliegt und wobei die Kristalle eine Größe besitzen, die in einer anhaltenden Freisetzung
des Cytoskelettinhibitors resultiert, für die Herstellung eines Arzneimittels,
um die Abnahme der Gefäßlumenfläche eines
durch eine Prozedur traumatisierten Säugerblutgefäßes zu inhibieren oder zu reduzieren,
wobei besagte Dosierungsform dem Säugerblutgefäß verabreicht wird.
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Unter
einem zweiten Aspekt ermöglicht
die vorliegende Erfindung die Verwendung einer Dosierungsform, die
ein Cytochalasin oder ein Analoges davon in einer festen Form in
einer nicht-flüssigen
Matrix für
die Herstellung eines Medikaments zur Inhibierung oder Reduzierung
der Abnahme der Gefäßlumenfläche eines Säugerblutgefäßes umfasst,
wobei besagte Dosierungsform dem Säugerblutgefäß verabreicht wird, wobei die nicht-flüssige Matrix
ein Gel, eine Paste oder eine Membran ist.
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Die
Kristalle können
dem Blutgefäß als eine
Emulsion oder als eine Mikroemulsion verabreicht werden. Die Menge
des Cytoskelettinhibitors ist wirksam, um die Abnahme der Gefäßlumenfläche des
Säugerblutgefäßes zu inhibieren
oder zu reduzieren. Vorzugsweise liegt die Emulsion oder die Mikroemulsion
in einer Dosierungsform vor, die die anhaltende Freisetzung ermöglicht.
Vorzugsweise besitzen die Teilchen der Mikroemulsion einen Durchmesser
von ungefähr
5 nm bis 1.000 nm und mehr bevorzugt von ungefähr 30 nm bis ungefähr 300 nm.
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Die
Kristalle können
Mikropartikel oder Nanopartikel umfassen, die den Cytoskelettinhibitor
umfassen, beispielsweise Cytochalasin, Taxol oder Analoge davon.
Die Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung wird durch eine implantierbare
Vorrichtung verabreicht, die kein Katheter ist, und die vorzugsweise
kein Katheter ist mit dem eine blutfreie Angioplastie durchgeführt werden
kann. Die Menge, welche verabreicht wird, ist wirksam, um die Abnahme
der Gefäßlumenfläche eines
Säugerblutgefäßes zu inhibieren
oder zu reduzieren. Die Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung
umfasst vorzugsweise Mikropartikel mit einem Durchmesser von 4 bis
ungefähr
50 mikron. Die Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung kann auch
vorzugsweise ungefähr
2 bis ungefähr
50, und mehr bevorzugt mehr als 3 und weniger als 10 mikron im Durchmesser
umfassen. Für
Nanopartikel beinhalten bevorzugte Größen ungefähr 10 bis ungefähr 5.000,
mehr bevorzugt ungefähr
20 bis ungefähr
500 und noch mehr bevorzugt ungefähr 50 bis ungefähr 200 nm.
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Deshalb
stellt die Erfindung ein Medikament für die Verabreichung in ein
Säugerblutgefäß zur Verfügung, das
durch eine Prozedur traumatisiert wurde, das eine im Wesentlichen
reine im Wesentlichen feste Form eines Cytochalasins oder eines
Analogen davon enthält,
und wirksam ist, die Abnahme der Gefäßlumenfläche des Säugerblutgefäßes zu inhibieren oder zu reduzieren.
Bevorzugte feste Formen beinhalten, ohne aber darauf beschränkt zu sein,
Mikropartikel oder Nanopartikel, die das Cytochalasin oder das Analoge
davon umfassen, Kristalle oder Mikrokristalle des Cytochalasins
oder Analoge davon, Mikropartikel oder Nanopartikel, die Kristalle
oder Mikrokristalle des Cytochalasins oder von Analogen davon umfassen,
oder ein Gel oder eine Paste, die das Cytochalasin oder ein Analoges
davon umfassen.
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Es
wird gleichfalls ein Kit zur Verfügung gestellt, das separat
abgepackt, wenigstens eine implantierbare Vorrichtung umfasst, die
für die
in situ-Zuführung
angepasst ist, vorzugsweise für
die örtliche
Zuführung wenigstens
eines Cytoskelettinhibitors an einen Ort im Lumen des traumatisierten
Säugerblutgefäßes, und
wenigstens eine Einheitsdosierungsform des Cytoskelettinhibitors
wie vorstehend beschrieben, die der Zuführung mittels besagter Vorrichtung
angepasst ist. Die Zuführung
der Einheitsdosierungsform zum traumatisierten Gefäß mittels
der Vorrichtung ist wirksam als biologischer Stent, ist wirksam
bezüglich
der Inhibierung oder Reduzierung der vaskulären Umformung des Gefäßes, der
Inhibierung oder Reduzierung der Zellproliferation der vaskulären glatten
Muskulatur, oder einer beliebigen Kombination davon.
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Die
Einheitsdosierungsform kann den kristallinen Cytoskelettinhibitor
in einer Emulsion oder in einer Mikroemulsion umfassen, die wenigstens
einen Cytoskelettinhibitor umfasst. Die Zuführung der Einheitsdosierungsform über die
Vorrichtung zum traumatisierten Säugergefäß wirkt so, dass die Abnahme
im Gefäßlumendurchmesser
im Gefäß inhibiert
oder zu reduziert wird.
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Die
Einheitsdosierungsform kann alternativ den kristallinen Cytoskelettinhibitor
in Mikropartikeln oder Nanopartikeln umfassen, beispielsweise Taxol
oder ein Analoges davon. Vorzugsweise umfasst das Kit auch eine
zweite Einheitsdosierungsform, die ein pharmazeutisch akzeptables
flüssiges
Trägervehikel
zum Dispergieren besagter Mikropartikel oder besagter Nanopartikel
vor der Zuführung
umfasst. Die Zuführung
der dispergierten Mikropartikel oder Nanopartikel zum traumatisierten
Säugergefäß bewirkt,
dass die Abnahme des Gefäßlumendurchmessers
im Gefäß inhibiert
oder reduziert wird.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist eine pharmazeutische Zusammenstellung, die geeignet
ist, mittels einer implantierbaren Vorrichtung verabreicht zu werden.
Die Zusammenstellung umfasst eine Menge eines Cytochalasins oder
eines Analogen davon (vorzugsweise im Wesentlichen in reiner Form)
in fester Form, vorzugsweise kristallin, die so wirkt, dass die
Stenose oder Restenose eines Säugergefäßes, das durch
eine chirurgische Prozedur traumatisiert wurde, inhibiert oder reduziert
wird; und eine pharmazeutisch akzeptable nicht-flüssige Freisetzungsmatrix
für besagtes
Cytochalasin oder einem Analogen davon, wobei die nicht-flüssige Freisetzungsmatrix
ein Gel, eine Paste oder eine Membran ist, beispielsweise eine Silikonmembran,
und die Vorrichtung ein Shunt oder eine adventizielle Umhüllung ist.
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Die
Erfindung stellt auch eine pharmazeutische Zusammenstellung zur
Verfügung,
die eine Menge eines im Wesentlichen reinen festen Cytochalasins
oder eines Analogen davon umfasst, die so effektiv ist, dass Stenose
oder Restenose eines Säugergefäßes, das
durch eine chirurgische Prozedur traumatisiert wurde, inhibiert
oder zu reduziert werden, wobei besagtes Cytochalasin oder das Analoge
davon in kristalliner Form vorliegt.
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Das
kristalline Cytochalasin in besagter Zusammenstellung kann eine
Emulsion oder eine Mikroemulsion sein.
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Die
Erfindung stellt auch therapeutische Vorrichtungen zur Verfügung. Eine
Ausführungsform
der Erfindung umfasst einen therapeutischen Shunt, der eine Menge
eines Cytoskelettinhibitors in fester Form umfasst, die wirksam
ist, Stenose zu inhibieren oder Restenose zu reduzieren, die auf
die Anbringung des therapeutischen Shunts erfolgt. Zusammenstellungen
oder Arzneimittel der Erfindung können unter Verwendung eines
therapeutischen künstlichen
Transplantats verabreicht werden. Eine weitere Ausführung der
Erfindung umfasst eine therapeutische adventizielle Umhüllung, die
eine Menge eines Cytoskelettinhibitors in fester Form umfasst, die
wirksam ist, Stenose zu inhibieren oder Restenose zu reduzieren,
die auf die Anbringung der Umhüllung
folgt.
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Auch
wird durch die Erfindung eine therapeutische Vorrichtung zur Verfügung gestellt,
umfassend einen Stent, der mit einem künstlichen Transplantat beschichtet
ist, worin das künstliche
Transplantat 5 bis 70 Gewichtsprozent eines Cytoskelettinhibitors
in fester Form umfasst.
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Die
Arzneimittel, Zusammenstellungen, Kits und Vorrichtungen, die oben
beschrieben sind, können dazu
verwendet werden, die Abnahme des Durchmessers des Gefäßlumens
zu inhibieren. Der Cytoskelettinhibitor wird vorzugsweise über eine
implantierbare Vorrichtung verabreicht, wobei die implantierbare
Vorrichtung kein Katheter ist, der ein erstes und ein zweites dehnbares
Bauteil besitzt, d.h. Ballons, die auf den gegenüberliegenden Seiten der Gefäßfläche, die
behandelt werden soll, angeordnet sind, um den Teil des Gefäßes, der
behandelt werden soll, vor der Verabreichung des Cytoskelettinhibitors
zu isolieren. Vorzugsweise wird der isolierte Anteil des Gefäßes nicht
gewaschen, um Blut zu vor der Verabreichung des Cytoskelettinhibitors
entfernen („blutfreie
Angioplastie"). „Isoliert" wie oben verwendet
bedeutet nicht, dass ein Verschlusskontakt der tatsächlichen
Behandlungsfläche
durch den Ballon des Katheters vorliegt, der bevorzugt in der Ausübung der
vorliegenden Erfindung eingesetzt wird. Darüber hinaus kann die blutfreie
Angioplastie, beispielsweise wie sie beschrieben ist in Slepian,
U.S. Patent 5,328,471, d.h. in welcher die Gegend, die behandelt
werden soll, gewaschen wird, Traumata oder ein weiteres Trauma dem
Gefäß zuführen, wobei
das Potential für
Komplikationen erhöht
werden kann, und wobei diese blutfreie Angioplastie nicht notwendig
ist, um einen günstigen
Effekt zu erreichen.
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Wie
oben erwähnt,
inhibieren oder reduzieren Arzneimittel, Zusammenstellungen, Kits
und Vorrichtungen der Erfindung, die eine Dosierungsform eines Cytochalasins
oder eines Analogen davon in einem nicht-flüssigen Vehikel oder einer Matrix
enthalten, wirksam die Abnahme in der Gefäßlumenfläche eines Säugerblutgefäßes, wenn sie dem Gefäß verabreicht
werden. Die Dosierungsform ist eine im Wesentlichen feste Dosierungsform.
Das nicht-flüssige
Vehikel oder die Matrix, welche das Cytochalasin oder das Analoge
davon umfasst, ist ein Gel, eine Paste oder eine Membran, beinhaltet
aber keine Mikropartikel, Nanopartikel und Ähnliches.
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Wie
oben erwähnt
stellt die Erfindung auch ein Kit zur Verfügung umfassend, vorzugsweise
getrennt abgepackt, eine implantierbare Vorrichtung, die der Zuführung wenigstens
eines Cytoskelettinhibitors an eine Stelle im Lumen eines traumatisierten
Säugergefäßes angepasst
ist, und eine Einheitsdosierungsform, die wenigstens einen Cytoskelettinhibitor
umfasst, wobei die Verabreichung wenigstens eines Teiles der Einheitsdosierungsform
wirksam ist, die Abnahme im Gefäßlumendurchmesser
des Gefäßes zu inhibieren
oder zu reduzieren. Die Vorrichtung ist kein Katheter, der ein erstes
und ein zweites dehnbares Bauteil besitzt, die auf gegenüberliegenden
Seiten der Gegend, die behandelt werden soll, angeordnet sind, so
dass der Anteil des Gefäßes, der
vor der Verabreichung behandelt werden soll, isoliert wird, oder
wobei der isolierte Anteil des Gefäßes nicht gewaschen wird, um
Blut vor der Verabreichung zu entfernen.
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Wie
hierin bezeichnet, kann die Einheitsdosierungsform eine Phiole umfassen,
die ungefähr
10 bis ungefähr
30 ml von ungefähr
0,001 pg bis ungefähr
25 μg eines
Cytoskelettinhibitors pro Milliliter des flüssigen Vehikels umfasst, vorzugsweise
ein Cytochalasin, wobei die Einheitsdosierungsform so angepasst
ist, dass sie über
eine implantierbare Vorrichtung zugeführt werden kann, und wobei
die Phiole für
die Verwendung zur Behandlung oder Inhibierung der Stenose oder
Restenose markiert ist. Vorzugsweise umfasst die Einheitsdosierungsform
eine Phiole, die ungefähr
10 bis ungefähr
30 ml von ungefähr
0,01 μg
bis ungefähr
10 μg des
Cytochalasin B pro ml des flüssigen
Vehikels umfasst. Deshalb kann das vorliegende Volumen in einer
Phiole größer sein
als oder ungefähr
genauso groß sein
wie das Volumen, das in der implantierbaren Vorrichtung vorliegt. Desgleichen
kann das Volumen, das in der implantierbaren Vorrichtung vorliegt,
größer sein
als oder ungefähr genauso
groß sein
wie das Volumen, welches verabreicht wird. In ähnlicher Weise kann das Volumen,
das verabreicht wird, größer sein
als oder kann ungefähr
so groß sein
wie das Volumen, das eine günstige
Wirkung besitzt.
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Die
Einheitsdosierungsform kann eine Phiole umfassen, die eine cytostatische
Menge eines Cytoskelettinhibitors in einem pharmazeutisch akzeptablen
flüssigen
Vehikel umfasst. Vorzugsweise umfasst der Cytoskelettinhibitor ein
Cytochalasin, Taxol oder ein Analoges davon.
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Besonders
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1A ist eine Mikroaufnahme von vaskulären Zellen
der glatten Muskulatur eines 24 Jahre alten männlichen Patienten.
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1B ist eine Mikroaufnahme von vaskulären Zellen
der glatten Muskulatur in einer Arterie eines 24 Jahre alten männlichen
Patienten mit einem bindenden Protein der vaskulären glatten Muskulatur, das
an die Zelloberfläche
und -membran gebunden ist. Der Patient erhielt das bindende Proton
der vaskulären
glatten Muskulatur 4 Tage bevor das Arteriengewebe für die Histologie
präpariert
wurde.
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2 zeigt
ein erstes Schema für
die chemische Verknüpfung
eines therapeutischen Wirkstoffes an ein bindendes Protein der vaskulären glatten
Muskulatur.
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3 zeigt ein zweites Schema für das chemische
Verknüpfen
eines therapeutischen Wirkstoffes an ein bindendes Protein der vaskulären glatten
Muskulatur.
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4A zeigt grafisch experimentelle Daten, die die
rasche in vitro-Bindung
des bindenden Proteins der vaskulären glatten Muskulatur an Marker-positive
Testzellen zeigen.
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4B zeigt grafisch experimentelle Daten, die die
rasche in vitro-Bindung
des bindenden Proteins der vaskulären glatten Muskulatur an vaskuläre Zellen
der glatten Muskulatur zeigen.
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5A zeigt grafisch experimentelle Daten, die die
unerwünschte
Cytotoxizität
von sogar niedrigen Mengen eines therapeutischen Konjugats (beispielsweise
RA-NR-AN-01) zeigen, und den freien RA-therapeutischen Wirkstoff,
wenn Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur 24 Stunden lang in vitro behandelt wurden.
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5B zeigt graphisch experimentelle Daten, die die
Wirkungen des RA-NR-AN-01-therapeutischen Konjugats
auf die Metabolitaktivität
von Marker-positiven und Marker-negativen Zellen zeigen. Die Daten
zeigen unerwünschte,
nicht-typische Cytotoxizität
der Konjugate für
all diese Zellen in einer 24-stündigen
in vitro-Behandlung.
Die Unspezifität
resultiert aus der extrazellulären
Hydrolyse des verknüpfenden
Liganden, der die getesteten Zellen dem freien Arzneimittel aussetzt.
-
6A zeigt grafisch experimentelle Daten, die die
unerwünschte
nicht-spezifische
Cytotoxizität
eines PE-NR-AN-01-therapeutischem Konjugats für Marker-positive und Marker-negative
Testzellen nach 24-stündiger
in vitro-Behandlung, obwohl der 24-stündigen Behandlung sogar eine
Erholungsperiode über
Nacht vor der Testung der Metabolitaktivität folgte.
-
6B zeigt experimentelle Daten, die die nicht-spezifische
Cytotoxizität
des freien PE-therapeutischen Wirkstoffes auf Marker-positive und
-negative Testzellen nach 24-stündiger
in vitro-Behandlung zeigen.
-
7A zeigt grafisch experimentelle Daten, welche
zeigen, dass eine kurze 5-minütige „getaktete" Behandlung, d.h.
anstatt von 24 Stunden, gefolgt von der Exposition bezüglich [3H]-Leucin,
mit freiem RA-therapeutischem
Wirkstoff, wobei dieser nicht-spezifisch cytotoxisch ist, d.h. zur
Kontrolle von Marker-negativen HT29-Zellen, jedoch ist im Gegensatz dazu
das RA-NR-AN-01-therapeutische
Konjugat in dieser „getakteten" Behandlung nicht
cytotoxisch.
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7B zeigt grafisch experimentelle Daten, welche
zeigen, dass der freie RA-therapeutische Wirkstoff nicht spezifisch
cytotoxisch bezüglich
der Marker-negativen Kontroll-HT29-Zellen ist, sogar in einer fünfminütigen „getakteten" Behandlung, die
einer 24-stündigen
Erholungsperiode vor der [3H]-Leucinexposition folgt, aber im Gegensatz
dazu das RA-NR-AN-01-therapeutische Konjugat nicht cytotoxisch für Zellen
ist.
-
7C zeigt grafisch Ergebnisse von Experimenten,
welche zeigen, dass die „getaktete" in vitro-Behandlung
von Zellen mit dem RA-NR-AN-01-therapeutischen
Konjugat die zelluläre
Aktivität
in Marker-positiven
A375-Zellen inhibiert, wie es durch Proteinsynthese gemessen wurde.
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7D zeigt grafisch experimentelle Daten, welche
zeigen, dass die „getaktete" in vitro-Behandlung von
Zellen mit dem RA-NR-AN-01-therapeutischen
Konjugat keine lang anhaltenden Inhibitoreffekte auf die zelluläre Aktivität in Marker-positiven
Zellen ausübte,
da die Proteinsynthese in A375-Zellen nicht inhibiert wurde, wenn
den Zellen eine Erholungsperiode über Nacht vor dem in vitro-Test
erlaubt wurde.
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8A zeigt grafisch experimentelle Daten, welche
zeigen, dass, da eine „getaktete" in vitro-Behandlung
von Zellen mit freiem RA-Wirkstoff nicht spezifisch cytotoxisch
war, das RA-NR-AN-01-therapeutische Konjugat keine lang anhaltenden
Inhibitoreffekte auf die zelluläre
Aktivität
in Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur ausübte,
wie es durch Metabolitaktivität
in BO54-Zellen bewiesen wurde, denen eine 48-stündige Erholungsperiode vor
dem Test erlaubt wurde.
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8B zeigt grafisch experimentelle Daten ähnlich jenen,
die oben in 8A dargestellt sind, aber unter
Verwendung eines zweiten Marker-positiven Zelltyps, nämlich A375,
wobei die Daten zeigen, dass eine „getaktete" Behandlung mit dem RA-NR-AN-Q1-therapeutischen Konjugat
keine lang anhaltenden Inhibitoreffekte auf die zelluläre Aktivität ausübt, wie
es durch Metabolitaktivität
in A375-Zellen gemessen wurde, denen eine 48-stündige Erholungsperiode vor
dem Test erlaubt wurde.
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8C zeigt grafisch Ergebnisse ähnlich jenen, die oben in 8A und 8B dargestellt
sind, jedoch unter Verwendung eines Marker-negativen Kontrollzelltyps,
nämlich
HT29. Die Ergebnisse zeigen, dass die „getaktete" Behandlung mit dem RA-NR-AN-01-therapeutischen Konjugat
keine lang anhaltenden Inhibitoreffekte auf die zelluläre Aktivität von Marker-negativen
Kontrollzellen ausübte,
so wie es durch Metabolitaktivität
in HT29-Zellen gemessen wurde, denen eine 48-stündige Erholungsperiode vor
dem Test erlaubt wurde.
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9A zeigt in einem Tiermodell in einem histologischen
Schnitt einer unbehandelten Arterie Stenose als Folge der Zellproliferation
der glatten Muskulatur fünf
Wochen nach der Angioplastie.
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9B zeigt in einem Tiermodell die Inhibierung der
Stenose in einem histologischen Schnitt einer Arterie, die mit einem
therapeutischen Konjugat fünf
Wochen nach der Angioplastie behandelt wurde.
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10A zeigt grafisch experimentelle Daten unter
Vergleich der Proteinsynthese und der Fähigkeit von Suramin, DNA-Synthese
bezüglich
der vaskulären
Zellen der glatten Muskulatur zu inhibieren.
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10B zeigt grafisch experimentelle Daten unter
Vergleich der Proteinsynthese und der Fähigkeit von Staurosporin, DNA-Synthese
zu inhibieren, bezüglich
der vaskulären
Zellen der glatten Muskulatur.
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10C zeigt grafisch experimentelle Daten, durch
Vergleich der Proteinsynthese und der Fähigkeit von Nitroglyzerin,
DNA-Synthese bezüglich
der vaskulären
Zellen der glatten Muskulatur zu inhibieren.
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10D zeigt grafisch experimentelle Daten unter
Vergleich der Proteinsynthese und der Fähigkeit von Cytochalasin B,
DNA-Synthese bezüglich
der vaskulären
Zellen der glatten Muskulatur zu inhibieren.
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11 zeigt einen tangentialen Schnitt parallel zu
der inneren Oberfläche
einer Zelle der glatten Muskulatur in einer Vergrößerung von
62.500, der durch zahlreiche endocytische Vesikel charakterisiert,
von denen einige mit Antikörper-beschichtete
Goldkügelchen
enthalten, indem sie durch die Zelle in vitro internalisiert werden.
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12 zeigt eine Zelle der glatten Muskulatur in
einer Vergrößerung von
62.500, die durch eine merkliche Akkumulation von Goldkügelchen
in Lyosomen charakterisiert sind nach 24 Stunden, die der in vitro-Exposition
der Zellen bezüglich
der Kügelchen
folgt.
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13 zeigt eine Zelle der glatten Muskulatur in
einer 62.500-fachen Vergrößerung,
die durch eine Akkumulation von Goldkügelchen in Lyosomen in vivo
gekennzeichnet ist.
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14 zeigt eine Studie der in-vivo-Dosierungsantwort
auf Effekte von Cytochalasin B auf die luminale Fläche der
Arterien von Oberschenkeln von Schweinen
-
15 ist eine grafische Darstellung, die die Inhibierung
der Zellproliferation der glatten Muskulatur in traumatisierten
Gefäßen mit
der Zeit zeigt, in der Cytochalasin B (CB) oder Taxol (TAX) in Silikonumhüllungen (SW)
verabreicht wird.
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16 ist eine grafische Darstellung, die die Inhibierung
der Zellproliferation der glatten Muskulatur in traumatisierten
Gefäßen in Abhängigkeit
von der Zeit zeigt, unter Zusatz von 10 oder 30 Gewichtsprozent/Gewichtsprozent
CB in SW oder 5 Gewichtsprozent/Gewichtsprozent TAX in SW.
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17 ist eine grafische Darstellung, die die Inhibierung
der Zellproliferation der glatten Muskulatur in traumatisierten
Gefäßen in Abhängigkeit
von der Zeit durch CB oder TAX in Silikon, CB in einem Kollagengel, das
durch ein Rinderollagennetz (CG-CN) gehalten wurde, oder CB in einem
Plurongel, das durch ein Rinderkollagennetz (PGCW) gehalten wurde.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
Definitionen
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Der
Begriff „therapeutisches
Konjugat" bedeutet
eine vaskuläre
glatte Muskulatur oder ein bindendes Protein einer interstiziellen
Matrix, das an einen Cytoskelettinhibitor gekoppelt ist (beispielsweise
gegebenenfalls durch eine verknüpfende Einheit).
Therapeutische Konjugate, wie sie gemäß der Erfindung verwendet werden
und wie sie hierin beschrieben sind, werden erhalten durch Verknüpfung eines
bindenden Proteins einer vaskulären
glatten Muskulatur an einen Cytoskelettinhibitor. Im therapeutischen
Konjugat hat das bindende Protein der vaskulären glatten Muskulatur die
Funktion, das therapeutischen Konjugats zu den Zellen der vaskulären glatten
Muskulatur oder Pericyten zu steuern, und der Cytoskelettinhibitor
hat die Funktion der Inhibierung der zellulären Aktivität oder der Proliferation der
Zelle der glatten Muskulatur oder der Pericyten.
-
Der
Begriff „therapeutischer
Wirkstoff oder Agenz",
wie hierin verwendet, bedeutet einen Cytoskelettinhibitor.
-
Die
Begriffe „Target" und „Marker" werden gegeneinander
austauschbar verwendet und beschreiben die vorliegenden Konjugate
mit der Bedeutung eines Moleküls,
das in einer spezifischen Art und Weise durch die Matrix oder durch
das bindende Protein der vaskulären
glatten Muskulatur erkannt wird, beispielsweise ein Antigen, ein
Polypeptidantigen oder ein Kohlenhydrat der Zelloberfläche (beispielsweise
ein Glycolipid, Glycoprotein oder ein Proteoglycan), welches auf
der Oberfläche
der Zellmembranen einer Zelle der glatten Muskulatur oder einer
Matrixstruktur exprimiert ist.
-
Der
Begriff „Epitop" wird verwendet,
um auf einen typischen Bindungsort innerhalb des „Target"-Moleküls Bezug
zu nehmen, das durch die Matrix oder das bindende Protein der glatten
Muskulatur gebunden wird, beispielsweise eine Sequenz von drei oder
mehr Aminosäuren
oder Zuckern.
-
Der
Begriff „verknüpft" wird unter der Bedeutung
verwendet, dass eine kovalente oder nicht-kovalente chemische Verknüpfung (d.h.
ein hydrophobe Verknüpfung
wie durch van der Waals-Kräfte
oder Ladungs-Ladungs-Wechselwirkungen) der Matrix oder des bindenden
Proteins der vaskulären
glatten Muskulatur mit dem therapeutischen Agenz vorliegt, einschließlich durch
Chelierung. Vorzugsweise werden die bindenden Proteine mit den Cytoskelettinhibitoren
durch kovalente Bindung verknüpft.
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Der
Begriff „Linker" bedeutet eine Einheit,
die die Matrix oder das bindende Protein der glatten Muskulatur
an einen Cytoskelettinhibitor verknüpft, beispielsweise abgeleitet
von einem organischen chemischen Agenz, das zur Verknüpfung geeignet
ist.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff „im Wesentlichen" rein, dass wenigstens
ungefähr
90%, vorzugsweise wenigstens ungefähr 98% und mehr bevorzugt wenigstens
ungefähr
99% frei von Verunreinigungen sind, wenn Untersuchungen nach konventionellen
Methoden durchgeführt
werden, wie sie im Stand der Technik verwendet werden.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet der Begriff „im Wesentlichen" fest oder kristiallin,
dass wenigstens ungefähr
90%, vorzugsweise wenigstens ungefähr 98% und noch mehr bevorzugt
wenigstens ungefähr
99% frei von nicht-festen oder nichtkristallinen Formen oder Phasen
sind, wenn Untersuchungen nach konventionellen Methoden durchgeführt werden,
wie sie im Stand der Technik verwendet werden.
-
Der
Begriff „Migration" der Zellen der glatten
Muskulatur bedeutet eine Bewegung dieser Zellen in vivo von den
medialen Schichten eines Gefäßes zu den
intimalen Schichten, die gleichfalls in vitro durch Folgen der Bewegung
einer Zelle von einem Ort zu einem anderen studiert werden kann
(beispielsweise unter Verwendung von Zeitrafferaufnahmen oder durch
Verwendung eines Videorekorders und manuelles Auszählen der
Migration der Zellen der glatten Muskulatur aus einer definierten
Fläche
in die Gewebekultur in Abhängigkeit
von der Zeit).
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Der
Begriff „Proliferation" bedeutet eine Zunahme
in der Zellanzahl, d.h. durch Mitose der Zellen. Wie hierin verwendet,
bezieht sich der Begriff „Zellen
der glatten Muskulatur" nicht
auf neoplastische Zellen der vaskulären glatten Muskulatur, d.h.
auf Krebszellen.
-
Der
Begriff „implantierbare
Vorrichtung" bedeutet
ein beliebiges Material, das in der Lage ist, einen Cytoskelettinhibitor
zurückzuhalten
und freizusetzen, so dass er in situ in einer kontrollierten Art
und Weise einem Säugergefäß zugeführt wird.
Eine implantierbare Vorrichtung beinhaltet Vorrichtungen, die im
Lumen des Gefäßes angeordnet
sind, beispielsweise einem Dauerkatheter oder Stent, oder auf der
Außenseite
des Gefäßes, beispielsweise
eine adventizielle Umhüllung,
ein Sieb oder eine Abdeckung, oder welche ein Teil des Gefäßes selbst
werden, beispielsweise um einen Teil eines erkrankten oder traumatisierten
Gefäßes auszutauschen, beispielsweise
ein synthetisches Transplantat. Die implantierbare Vorrichtung kann
den Cytoskelettinhibitor in einer Form umfassen, die freisetzbar
eingebettet ist in und/oder als Schicht auf der Vorrichtung aufgetragen ist.
Der Cytoskelettinhibitor kann gleichfalls freisetzbar eingebettet
sein in und/oder als Schicht auf einer pharmazeutisch akzeptablen
Trägermatrix
aufgetragen sein, die zur Freisetzung geeignet ist, und welche angewendet
werden und/oder eingebettet sein kann in der Vorrichtung, oder die
direkt dem Gefäß verabreicht
werden kann. Beispielsweise enthält
eine Matrix, die in bestimmten Ausführungen der Erfindung verwendet
wird, ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, Mikropartikel, Nanopartikel, ein Gel, eine Paste oder eine
durchlässige Membran.
Eine implantierbare Vorrichtung kann für eine begrenzte Zeitdauer
implantiert werden, beispielsweise als Katheter oder als Infusionsnadel
zur Zuführung
eines Cytoskelettinhibitors, oder für eine verlängerte Zeitdauer, beispielsweise
als Stent oder als Transplantat. Gefäße, in welche die implantierbare
Vorrichtung der Erfindung eingeführt
werden kann, beinhalten, ohne jedoch darauf begrenzt zu sein, koronare
Blutgefäße, Gefäße des Oberschenkels,
Gefäße der Halsschlagader
und periphere Gefäße.
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Der
Begriff „krankhaft
oder pathologisch oder ungeeignet" bezüglich
einer Aktivität
oder Proliferation bedeutet Trennung, Wachstum oder Migration von
Zellen, jedoch nicht von Krebszellen, was schneller oder in einem
signifikant größeren Ausmaß eintritt
als es typischerweise in einer normal funktionierenden Zelle des gleichen
Typs eintritt oder in Läsionen,
die in gesundem Gewebe nicht auftreten.
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Der
Begriff „exprimiert" bedeutet mRNA-Transkription
und -Translation mit einer resultierenden Synthese, Glycosylierung
und/oder Sekretion eines Polypeptids durch eine Zelle, beispielsweise
von CSPG, welches durch eine Zelle der vaskulären glatten Muskulatur oder
durch einen Pericyten hergestellt wurde.
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Der
Begriff „vaskuläres Umformen" bedeutet eine Abnahme
oder Verminderung im Volumen des Gefäßlumens, des Durchmessers oder
der Fläche,
welche nicht das Ergebnis einer neointimalen Verdickung oder Proliferation
der Zellen der glatten Muskulatur ist, und welche im Allgemeinen
nach einem durch eine Prozedur verursachten vaskulären Trauma
eintritt. Deshalb wird eine Reduzierung der Fläche („Konstriktion"), welche durch die
innere elastische Lamina oder Membran (IEL) umschrieben wird, ohne
Bildung signifikanter neointimaler Verdickung, als „vaskuläres Umformen" bezeichnet (vgl.
Isner, Circ., 89, 2937 (1994)). Die luminale Querschnittsfläche eines
Gefäßes kann
durch direktes Planimetrieren gemessen werden, beispielsweise durch
intravaskulären
Ultraschall (IVUS) oder bei der Nekropsie. Wie hierin verwendet,
beinhaltet der Begriff „vaskuläres Umformen" nicht die kompensatorische
Vergrößerung eines
Gefäßes, welche
die neointimale Proliferation begleitet, so dass der intimalen Zunahme
begegnet werden kann. Diese kompensatorische Vergrößerung wurde
auch als „positives" vaskuläres Umformen
bezeichnet.
-
Der
Begriff „anhaltende
Freisetzung" bedeutet
eine Dosierungsform, die so ausgebildet ist, dass sie den Cytoskelettinhibitor
daraus während
einer Periode von ungefähr
0,0005 bis ungefähr
180, vorzugsweise von ungefähr
1–3 bis
ungefähr
150, und noch mehr bevorzugt von ungefähr 30 bis ungefähr 120 Tagen
freisetzt. Die Freisetzung über
eine längere
Zeitdauer wird gleichfalls als „anhaltende Freisetzung" im Zusammenhang
mit der vorliegenden Erfindung bezeichnet. Darüber hinaus wird in Erwägung gezogen,
dass die Methoden, wie sie hierin beschrieben sind, mit einer örtlichen
oder einer systemisch verabreichten Dosierungsform mit anhaltender
Freisetzung ausgeführt
werden können.
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Der
Begriff „Dosierungsform" beinhaltet eine
Formulierung, welche einen freien (nicht mit einem Ziel oder mit
einem bindenden Partner verknüpften)
Cytoskelettinhibitor genauso wie eine Formulierung mit anhaltender
Freisetzung, die einen Cytoskelettinhibitor umfasst, beinhaltet.
Beispielsweise können
Formulierungen der anhaltenden Freisetzung Mikropartikel oder Nanopartikel,
Mikroemulsionen, bioabbaubare oder nicht-bioabbaubare Polymermaterialien
enthalten, oder beliebige Kombinationen davon, umfassend einen Cytoskelettinhibitor,
der darin dispergiert ist, genauso wie kristalline Formen des Cytoskelettinhibitors
wie vorstehend beschrieben. Eine Dosierungsform, die zielgerichtet
oder mit einem bindenden Partner verknüpft ist, beinhaltet eine therapeutische
Formulierung mit anhaltender Freisetzung, welche Mikropartikel oder
Nanopartikel, Mikroemulsionen und/oder bioabbaubare oder nicht-bioabbaubare Polymermaterialien
umfasst. Die Dosierungsform mit anhaltenden Freisetzung ist an ein
oder mehrere bindende Proteine oder Peptide gebunden, um einen Cytoskelettinhibitor,
der darin dispergiert ist, einer Population von Zielzellen zuzuführen, die
sich an das bindende Protein oder Peptid bindet.
-
Der
Begriff „Cytochalasin" beinhaltet einen
Pilzmetabolit, der einen Inhibitoreffekt auf den zellulären Zielmetabolismus
ausübt,
beinhaltend die Verhütung
der Kontraktion oder Migration der Zellen der vaskulären glatten
Muskulatur. Vorzugsweise inhibieren Cytochalasine die Polymerisation
von monomerem Actin (G-Actin) zu polymeren Formen (F-Actin), wodurch
die Zellfunktionen inhibiert werden, welche cytoplasmische Mikrofäden benötigen. Cytochalasine
leiten sich typischerweise vom Phenylalanin ab (Cytochalasine),
Tryptophan (Chaetoglobosine) oder Leucin (Aspochalasine), wobei
jeweils an der Position C-3 einer substituierten Perhydroisoindol-Einheit
eine Benzyl-Gruppe oder eine Methyl- oder Isobutyl-indol-3-yl-Gruppe resultiert
(Formel I oder II).
-
-
Die
Perhydroisoindol-Einheit enthält
wiederum am Atom Nr. 11, 13 oder 14 carbozyklische oder Sauerstoff
enthaltende Ringe, die an die Positionen C-8 und C-9 geknüpft sind.
Alle natürlich
vorkommenden Cytochalasine enthalten an C-5 eine Methyl-Gruppe;
eine Methyl- oder Methylen-Gruppe an C-12; und eine Methyl-Gruppe
an C-14 oder C-16. Beispielhafte Cytochalasine beinhalten Cytochalasin
A, Cytochalasin B, Cytochalasin C, Cytochalasin D, Cytochalasin
E, Cytochalasin F, Cytochalasin G, Cytochalasin H, Cytochalasin
J, Cytochalasin K, Cytochalasin L, Cytochalasin M, Cytochalasin
N, Cytochalasin O, Cytochalasin P, Cytochalasin Q, Cytochalasin
R, Cytochalasin S, Chaetoglobosin A, Chaetoglobosin B, Chaetoglobosin
C, Chaetoglobosin D, Chaetoglobosin E, Chaetoglobosin F, Chaetoglobosin
G, Chaetoglobosin J, Chaetoglobosin K, Deoxaphomin, Proxiphomin,
Protophomin, Zygosporin D, Zygosporin E, Zygosporin F, Zygosporin
G, Aspochalasin B, Aspochalasin C, Aspochalasin D und ähnliches,
genauso wie funktionelle Äquivalente
und Derivate davon. Bestimmte Cytochalasinderivate werden in den
japanischen Patenten Nr. 72 01,925; 72 14,219; 72 08,533; 72 23,394;
72 01,924 und 72 04,164 aufgeführt.
Cytochalasin B, welches in dieser Beschreibung verwendet wird, ist
ein typisches Cytochalasin.
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Wie
hierin beschrieben, beinhaltet der Begriff „Taxol" sowohl Taxol wie funktionelle Analoga, Äquivalente
oder Derivate davon. Beispielsweise beinhalten Derivate und Analoga
des Taxols, ohne jedoch darauf beschränkt zu sein, Taxoter, Baccatin,
10-Deacetyltaxol, 7-Xylosyl-10-deacetyltaxol, Cephalomannin, 10-Deacetyl-7-epitaxol,
7-Epitaxol, 10-Deacetylbaccatin III, 10-Deacetylcephalomannin und
Analoge oder Derivate davon, wie sie offenbart wurden von Kingston
et al. (New Trends in Nat. Prod. Chem., 26, 219 (1986)), Bringli et
al., (WO 93/17121), Golik et al. (EPA 639577), Kelly et al. (WO
95/20582) und Cassady and Dourous (Hrsg., in: Anticancer Agents
Based on Natural Product Models, Academic Press, NY (1980)). Methoden
zur Herstellung von Taxol und zahlreicher Analoga und Derivate davon
sind aus dem Stand der Technik wohl bekannt.
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Der
Begriff „makrozyklisches
Trichothecen" soll
eine beliebige Gruppe eines makrozyklischen Mykotoxins mit einer
Struktur eines Sesquiterpens bedeuten, welches durch eine Pilzart
erzeugt wird, und welches durch die grundlegende Struktur des 12,13-Epoxytrichothecen-9
charakterisiert ist, beispielsweise Verrucarine und Roridine, die
die Produkte des Sekundärmetabolismus
in den Erdpilzen Myrothecium verrucaria und Myrothecium roridium
sind.
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Es
gibt zwei breite Klassen von Trichothecenen: Jene, welche nur eine
zentrale Struktur eines Sesquiterpens besitzen und jene, die zusätzlich einen
makrozyklischen Ring besitzen (jeweils einfache und makrozyklische
Trichothecene). Die einfachen Trichothecene können in drei Gruppen unterteilt
werden (d.h. Gruppe A, B und C), wie in den US-Patenten 4,744,981
und 4,906,452 offenbart (durch Referenz mit einbezogen). Repräsentative
Beispiele der einfachen Trichothecene der Gruppe A beinhalten: Scirpen,
Roridin C, Dihydrotrichothecen, Scirpen-4,8-diol, Verrucarol, Scirpentriol, T-2-Tetraol,
Pentahydroxyscirpen, 4-Deacetylneosolaniol, Trichodermin, Deacetylcalonectrin,
Calonectrin, Diacetylverrucarol, 4-Monoacetoxyscirpenol, 4,15-Diacetoxyscirpenol,
7-Hydroxydiacetoxyscirpenol, 8-Hydroxydiacetoxy-scirpenol (Neosolaniol),
7,8-Dihydroxydiacetoxyscirpenol, 7-Hydroxy-8-acetyldiacetoxyscirpenol,
8-Acetylneosolaniol, NT-1, NT-2, HT-2, T-2 und Acetyl-T-2-toxin.
Repräsentative
Beispiele der einfachen Trichothecene aus Gruppe B beinhalten: Trichothecolon, Trichothecin, Deoxynivalenol,
3-Acetyldeoxynivalenol, 5-Acetyldeoxynivalenol, 3,15-Diacetyldioxynivalenol, Nivanenol,
4-Acetylnivanenol (Fusarenon-X), 4,15-Diacetylnivalenol, 4,7,15-Triacetylnivalenol
und Tetraacetylnvanelol. Repräsentative
Beispiele der einfachen Trichothecene aus Gruppe C beinhalten: Crotocol
und Crotocin. Representative makrozyklische Trichothecene beinhalten:
Verrucarin A, Verrucarin B, Verrucarin J (Satratoxin C), Roridin
A, Roridin D, Roridin E (Satratoxin D), Roridin H, Satratoxin F,
Satratoxin G, Satratoxin H, Vertisporin, Mytoxin A, Mytoxin C, Mytoxin
B, Myrotoxin A, Myrotoxin B, Myrotoxin C, Myrotoxin D, Roritoxin A,
Roritoxin B und Roritoxin D. Zusätzlich
liegt die allgemeine Sesquiterpen-Ringstruktur des „Trichothecens" in Verbindungen
vor, die als „Baccharine" bezeichnet und aus
der höheren
Pflanze Baccharis megapotamica isoliert werden, und diese werden
in der Literatur beispielsweise von Jarvis et al. (Chemistry of
Alleopathy, ACS Symposium Series No. 268: Hrsg. A. C. Thompson,
1984, Seiten 149–159)
und Jarvis & Mazzola
(Acc. Chem. Res., 15: 338–395,
1982) offenbart. Trichothecene werden gleichfalls durch Erdpilze
der Klasse Fungi imperfecti erzeugt (Bamburg, J. R. Proc. Molec.
Subcell. Biol., 8: 41–110,
1983)).
-
Der
Begriff „Staurosporin" beinhaltet Staurosporin,
ein Proteinkinase-C-Inhibitor der folgenden Formel (III),
ebenso wie Diindoloalkaloide,
die eine der folgenden allgemeinen Strukturen besitzen:
-
-
Noch
typischer beinhaltet der Begriff „Staurosporin" K-252 (vgl. zum
Beispiel die japanische Patentanmeldung Nr. 62,164,626), BMY-41950
(US-Patent Nr. 5,015,578), UCN-01 (US-Patent 4,935,415), TAN-999 (japanische
Patentanmeldung No.01,149,791), TAN-1030A (japanische Patentanmeldung
Nr. 01,246,288), RK-286C (japanische Patentanmeldung Nr. 02,258,724)
und funktionelle Äquivalente
und Derivate davon. Derivate von Staurosporin beinhalten jene, wie
sie in der japanischen Patentanmeldungen Nr. 03,72,485; 01,143,877;
02,09,819 und 03,220,194 sowie in den internationalen PCT-Anmeldungen
WO 89/07105 und WO 91/09034 und den Europäischen Patentanmeldungen
EP 410 389 und
EP 296 110 diskutiert werden. Derivate des
K-252, einem natürlichen
Produkt, sind bekannt (vgl. beispielsweise die japanischen Patentanmeldungen Nr.
63,295,988; 62,240,689; 61,268,687; 62,155,284; 62,155,285; 62,120,288
und 63,295,589 sowie die internationalen PCT-Anmeldungen WO 88/07045 und die Europäische Patentanmeldung
EP 323 171 .
-
Wie
hierin bezeichnet, beinhalten die Zellen der glatten Muskulatur
und Perizyten jene Zellen, die sich von den medialen Schichten der
Gefäße und der
adventiziellen Gefäße ableiten,
die sich an den intimalen hyperplastischen vaskulären Stellen
vermehren, die auf eine Verletzung folgt, wie sie beispielsweise
während
einer PCTA verursacht wird. Eigenschaften der Zellen der glatten
Muskulatur beinhalten eine histologische Morphologie (unter Prüfung durch
Lichtmikroskopie) mit einer spindelförmigen Gestalt mit einem länglichen
Zellkern, der zentral in der Zelle lokalisiert ist, mit vorliegenden
Zellenkernen und Myofibrillen im Sarkoplasma. Bei Prüfung unter
dem Elektronenmikroskop haben Zellen der glatten Muskulatur lange
schlanke Mitochondrien im juxtanuklearen Sarkoplasma, einige wenige
tubulare Elemente eines granularen endoplasmischen Retikulums und
zahlreiche Cluster freier Ribosome. Ein kleiner Golgy-Komplex kann
auch in der Nähe
eines der Pole des Zellkerns lokalisiert sein. Der Hauptanteil des
Sarkoplasmas wird durch dünne,
parallele Myofasern besetzt, die zum größten Teil entlang der langen
Achse der Muskelzelle ausgerichtet sein können. Diese Aktin enthaltenden
Myofibrillen können
in Bündeln
angeordnet sein, die mit Mitochondrien durchsetzt sind. Verstreut über die
kontraktile Substanz der Zelle können
sich auch ovale dichte Flächen
befinden, mit ähnlichen
dichten Flächen,
die intervallmäßig entlang
der inneren Anordnungen der Plasmalemma verteilt sind.
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Die
Eigenschaften der Perizyten beinhalten eine histologische Morphologie
(bei Prüfung
durch Lichtmikroskopie), die durch eine unregelmäßige Zellform charakterisiert
ist. Perizyten werden in der Basismembran gefunden, die die vaskulären Endothelzellen
umgibt, und ihre Identität
kann durch positives Immuno-Anfärben
mit Antikörpern
bestätigt
werden, die typisch sind für
das Alpha-Aktin der glatten Muskulatur sind (beispielsweise Anti-alpha-sml,
Biomakor, Rehovot, Israel), HMW-MAA und Antigene der Perizytganglioside,
vgl. MAb 3G5 (Schlingemann et al., Am. J. Pathol., 136: 1393–1405 (1990));
und durch negatives Immuno-Anfärben
mit Antikörpern,
die typisch sind für
Cytokeratine (d.h. epithelische und fibroplastische Marker) und
für den von
Will debrand-Faktor (d.h. ein endothelischer Marker). Beide Zellen
der vaskulären
glatten Muskulatur und Perizyten sind positiv beim Immuno-Anfärben mit
dem NR-AN-01 monoklonalen Antikörper.
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Wie
hierin verwendet, beinhaltet der Begriff „durch eine Prozedur verursachtes
vaskuläres
Trauma" die Wirkungen
von chirurgischen/mechanischen Eingriffen in die Säugervaskulatur,
beinhaltet aber kein vaskuläres
Trauma als Folge organischer vaskulärer Pathologien, d.h. Erkrankungen
und Infektionen.
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Deshalb
beinhalten die durch eine Prozedur verursachten vaskulären Traumata
innerhalb des Rahmens der Behandlungen, für welche Arzneimittel, Zusammenstellungen,
Kits und Vorrichtungen gemäß der Erfindung
angewendet werden können,
(1) Organtransplantation, beispielsweise Herz-, Nieren-, Leber-Transplantation und Ähnliches,
beispielsweise beinhaltend Gefäßanastomie;
(2) vaskuläre
Chirurgie, beispielsweise koronare Bypass-Chirurgie, Biopsie, Herzklappenersatz,
Atheroektomie, Thrombektomie und Ähnliches; (3) vaskuläre Therapien
mittels eines Transkatheters (TVT) beinhaltend Angioplastie, beispielsweise
Laserangioplastie und PTCA-Prozeduren unter Verwendung von Ballon-Kathetern
und Dauerkathetern; (4) vaskuläre Transplantation
unter Verwendung natürlicher
oder synthetischer Materialien, beispielsweise koronare Bypass-Transplantate
der Vena saphena, Arterien- und Venentransplantate, die für die Rekonstruktion
der peripheren Arterien verwendet werden etc.; (5) Anbringung eines
mechanischen Shunts, beispielsweise ein PTFE-Shunt für die Hämodialyse,
wie sie für
die Kommunikation zwischen Arterien und Venen verwendet werden;
und (6) Einsatz eines intravaskulären Stents, der aus Metall,
Kunststoff oder aus einem bioabbaubaren Polymer hergestellt sein
kann (vgl. US-Patentanmeldung
Serien-Nr. 08/389,712, eingereicht am 15. Februar 1995). Für eine allgemeine
Diskussion implantierbarer Vorrichtungen und Biomaterialien, aus
denen diese gebildet sein können,
vgl. H. Kambic et al., „Biomaterials
in Artificial Organs",
Chem. Eng. News, 30 (14. April 1986).
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Cytoskelettinhibitoren
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung
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Cytoskelettinhibitoren,
die in den Dosierungsformen, den Medikamenten, den Kits und den
pharmazeutischen Zusammenstellungen der Erfindung verwendbar sind,
beinhalten Cytoskelettinhibitoren, die als biologischer Stent in
einem Gefäß wirken
und/oder das vaskuläre
Umformen reduzieren oder inhibieren und/oder die Proliferation der
Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur inhibieren oder reduzieren, die auf die Prozedur
eines vaskulären
Traumas folgt. Die Cytoskelettinhibitoren, die in den Dosierungsformen,
den Medikamenten, dem Kit und den pharmazeutischen Zusammenstellungen
der Erfindung verwendet werden, werden ausgewählt, um eine Zellaktivität einer
Zelle der vaskulären
glatten Muskulatur zu inhibieren, beispielsweise eine Proliferation,
Migration, Zunahme im Zellvolumen, Zunahme in der Synthese der extrazellulären Matrix (beispielsweise
des KollAgenz, Proteoglykans und Ähnlichem) oder die Sekretion
der Materialien der extrazellulären
Matrix durch die Zelle.
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Das
therapeutische Agenz ist ein Cytoskelettinhibitor und ist vorzugsweise:
a) ein „cytostatisches Agenz", welches wirkt,
um die Zellteilung in sich vermehrenden Zellen durch Inhibierung
der Replikation von DNA oder durch Inhibierung der Bildung der spindelförmigen Fasern
und Ähnlichem
zu verhüten
oder aufzuschieben; b) ein Inhibitor, der die Migration der Zellen
der vaskulären
glatten Muskulatur aus den medialen Zellwänden in die intimalen Zellwände inhibiert,
beispielsweise ein „Anti-Migrations-Agenz", beispielsweise
ein Cytochalasin; c) als ein Inhibitor der intrazellulären Zunahme
im Zellvolumen (d.h. im Gewebevolumen, das durch eine Zelle besetzt
ist; ein „Cytoskelettinhibitor"); d) ein Inhibitor,
der die zelluläre
Proteinsynthese blockiert und/oder die Sekretion oder Organisation
der extrazellulären
Matrix (d.h. ein „Anti-Matrix-Agenz"); oder eine beliebige
Kombination davon.
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Repräsentative
Beispiele von „cytostatischen
Agentien" beinhalten
beispielsweise modifizierte Toxine, Methotrexate, Adriamyzin, Radionuklide
(beispielsweise vgl. Fritzberg et al., US-Patent 4,897,255), Inhibitoren der
Proteinkinase (beispielsweise Staurosporin), Taxol oder Analoge
davon (beispielsweise Taxoter), Inhibitoren spezifischer Enzyme
(beispielsweise wie das im Kern enthaltene Enzym DNA-Topoisomerase
II und DNA-Polymerase, RNA-Polymerase, Adenyl-Guanyl-Cyklase), Superoxid-Dismutase-Inhibitoren,
endständige Deoxinukleotidyl-Transferase,
umgekehrte Transkriptase, Anitsens-Oligonukleotide, die die Proliferation
der Zellen der glatten Muskulatur unterdrücken, und Ähnliches, die, wenn sie in
einer entsprechenden Dosierung einem zellulären Raum zugeführt werden,
so wirken, dass sie die Proliferation der Zellen der glatten Muskulatur
oder der Perizyten beeinträchtigen
ohne die Zelle abzutöten.
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Repräsentative
Beispiele von „Anti-Migrations-Agenzien" beinhalten Inhibitoren
(d.h. Agonisten und Antagonisten, und kompetitive und nicht-kompetitive
Inhibitoren) der chemotaktischen Faktoren und ihrer Rezeptoren (beispielsweise
komplementäre
Chemotaxine wie beispielsweise C5a, C5a-Desarg oder C4a; extrazelluläre Matrixfaktoren,
beispielsweise Fragmente aus dem Kollagenabbau), oder der intrazellulären Cytoskelettproteine,
die in der Fortbewegungsfähigkeit
involviert sind (beispielsweise Aktin, Cytoskelettelemente und Phosphatasen
und Kinasen, die in der Fortbewegungsfähigkeit involviert sind). Repräsentative
Beispiele beinhalten Derivate der Kaffeesäure und Nilvadipin (ein Calciumantagonist)
und Steroidhormone. Bevorzugte therapeutische Anti-Migrations-Agentien sind die
Cytochalasine.
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Repräsentative
Beispiele der „Cytoskelettinhibitoren" einer Untermenge
der cytostatischen Agenzien beinhalten Colchizin, Vinblastin, Cytochalasin,
Taxol oder Analoge oder Derivate davon, die auf Mikrotubuli und Netzwerke
der Mikrofilamente innerhalb einer Zelle wirken. Bevorzugte Cytoskelettinhibitoren
beinhalten Cytochalasin B und Taxol.
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Repräsentative
Beispiele der „Anti-Matrix-Agentien" beinhalten Inhibitoren
(d.h. Agonisten und Antagonisten und kompetitive und nicht-kompetitive
Inhibitoren) der Matrix-Synthese, der Sekretion und des Matrix-Zusammenbaus,
organisatorische Vernetzung (beispielsweise durch Transglutaminase
erzeugte Vernetzung von Kollagen), und Matrix-Umformen (beipielsweise
auf eine Wundheilung folgend). Ein repräsentatives Beispiel in dieser
Kategorie von Anti-Matrix-Agentien
ist Colchizin, ein Sekretionsinhibitor der extrazellulären Matrix.
Ein weiteres Beispiel ist Tamoxifen, für welches Beweise bezüglich seiner
Fähigkeit
vorliegen, die Proliferation der Zellen der glatten Muskulatur zu
organisieren und/oder zu stabilisieren sowie zu verringern, die einer
Angioplastie folgt. Die Organisation oder Stabilisation kann aus
der Blockade des Reifeprozesses der Zellen der vaskulären glatten
Muskulatur in eine pathologische Proliferationsform hinein stammen.
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Identifizierung der Cytoskelettinhibitoren,
die in der Anwendung der Erfindung verwendbar sind
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Die
Identifizierung der Cytoskelttinhibitoren, die in der Anwendung
der Erfindung verwendbar sind, kann durch Methoden bestimmt werden,
die im Stand der Technik bekannt sind. Beispielsweise zeigt ein
Cytoskelettinhibitor, der in den Rahmen der Erfindung fällt, wie
sie hierin beschrieben ist, eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften.
Der Cytoskelettinhibitor
- (i) resultiert aus
der Retention einer expandierten luminalen Querschnittsfläche, des
Durchmessers oder des Volumens eines Gefäßes, die auf eine Angioplastie
folgt (beispielsweise PTCA, perkutane transluminale Angioplastie
(PTA) oder Ähnliches)
oder andere Traumata einschließlich
Atheroektomie (beipielsweise durch Rotoblater, Laser und Ähnliches),
koronare Arterien-Bypass-Prozeduren und Ähnliches;
- (ii) ermöglicht
eine anfängliche
Zunahme in der luminalen Querschnittsfläche, dem Durchmesser oder Volumen,
die nicht in einer chronischen Stenose des Lumens resultiert oder
diese hervorhebt;
- (iii) inhibiert die Konzentration der Zielzellen oder deren
Migration; und
- (iv) ist cytostatisch.
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Methoden
zur Bestimmung der luminalen Querschnittsfläche, des Volumens oder des
Durchmessers beinhalten ohne aber darauf begrenzt zu sein, Angiografie,
Ultraschalluntersuchung, fluoroskopische Bildgebung, endoskopische
Prüfung über optische
Fasern oder Biopsie und Histologie.
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Vorzugsweise
besitzt ein Cytoskelettinhibitor, der hierin verwendet wird, alle
vier Eigenschaften; jedoch sind in der Ausübung der vorliegenden Erfindung
mit den Methoden, wie sie vorstehend beschrieben sind, die erste
und die dritte im Allgemeinen wichtiger als die zweite und vierte.
Es wurde gefunden, dass die Verabreichung von Cytochalasin B die
Wirkung eines biologischen Stents besitzt. Die Wirkung des biologischen
Stents kann durch Verwendung einer einzigen Infusion des therapeutischen
Wirkstoffes in die traumatisierte Gegend der Gefäßwand bei einer Konzentration
der Dosis im Bereich von ungefähr
0,1 μg/ml
bis ungefähr
10,0 μg/ml
(Beispiel 16) erreicht werden.
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Im
Falle der Cytoskelettinhibitoren, welche Anti-Migrations- oder Anti-Matrix-Eigenschaften aufweisen, können die
Zellmigration und die Zellanhaftung in in vitro-Assays jeweils zur
Bestimmung der Konzentration verwendet werden, bei welcher eine
therapeutisch effektive Dosiermenge im flüssigen Raum in der Gefäßwand erreicht
wird, die durch einen InfusionsKatheter erzeugt wird.
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Ein
Cytoskelettinhibitor, der in den Ausführungsformen der anhaltenden
Freisetzung der vorliegenden Verbindung verwendbar ist, zeigt eine
oder mehrere der folgenden Eigenschaften. Der Cytoskelettinhibitor
- (i) verursacht die Retention eines ausgedehnten
luminalen Durchmessers oder der Querschnittsfläche, die auf eine Angioplastie
folgt (beispielsweise PTCA, perkutane transluminale Angioplastie
(PTA) oder Ähnliches)
oder anderer Traumata einschließlich
Atheroektomie (beispiels weise Rotoblater, Laser und Ähnliches),
koronare Arterien-Bypass-Prozeduren oder Ähnliches;
- (ii) inhibiert die Proliferation der Zielzellen (beispielsweise
nach einer 5-minütigen und
24-stündigen
Exposition eines Wirkstoffes, in vitro-Gewebekulturen der vaskulären glatten
Muskulatur zeigen einen Inhibitionsgrad der 3H-Thymidinaufnahme
und zeigen vorzugsweise eine relativ geringe Inhibierung der 3H-Leucin-Aufnahme);
- (iii) erzeugt bei einer Dosis, die ausreicht, die DNA-Synthese
zu inhibieren, nur in einem schwachen bis mäßigen Umfang morphologische
cytotoxische Effekte (beispielsweise in den Assays, wie sie unten
beschrieben sind, im zweiten oder dritten Grad);
- (iv) inhibiert die Konzentration der Zielzellen und
- (v) ist cytotstatisch.
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Nach
Identifikation eines verwendbaren Cytoskelettinhibitors, der eine
oder mehrere der vorausgehenden Eigenschaften zeigt, wird der Cytoskelettinhibitor
einem zweiten Testprotokoll unterworfen, das eine längere Exposition
der Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur (VSMC) durch den Cytoskelettinhibitor beinhaltet.
Beispielsweise zeigt ein Inhibitor, der für die Ausführungsformen der anhaltenden
Freisetzung der vorliegenden Verbindung verwendbar ist auch die
folgenden Eigenschaften:
- (i) nach langfristiger
(beispielsweise fünftägiger) Exposition
erzeugt der Inhibitor den gleichen oder ähnlichen in vitro-Effekt auf
die DNA-Synthese und Proteinsynthese der Gewebekultur der glatten
Muskulatur, wie er oben für
die 5-minütige
und 24-stündige
Exposition beschrieben ist;
- (ii) bei einer wirksamen Dosis im Langzeit-in vitro-Assay für die Inhibierung
der DNA-Synthese, zeigt der Inhibitor über einen längeren Zeitabschnitt (beispielsweise
10 Tage) schwache bis mäßige morphologische cytotoxische
Effekte.
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Die
weitere Bewertung von potenziell nützlichen Wirkstoffen, die die
Proliferation unterbinden, wird in einem in vivo-Modell einer Arterie
aus einem Oberschenkel eines Schweines durchgeführt, die durch einen Ballon
traumatisiert wurde. Vorzugsweise weisen diese Wirkstoffe eine 50%ige
oder größere Inhibierung
der Zellproliferation in der Tunica media der Zellen der vaskulären glatten
Muskulatur auf, wie es durch ein einstündiges „BRDU-Flash-Labeling" angezeigt wird,
das vor der Abnahme des Gewebes und der histologischen Auswertung
durchgeführt
wird (Beispiel 13). Falls ein Inhibitor in diesem Assay wirksam
ist, um die Proliferation der intimalen glatten Muskulatur mit einem
Faktor von 50% oder mehr in einer einzigen Exposition zu inhibieren,
erfordert dies keine Verabreichung in einer Dosierungsform der anhaltenden
Freisetzung.
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Inhibitoren
für die
anhaltende Freisetzung werden dann ausgewertet, wenn die systemische
Toxizität und
der potenzielle therapeutische Index eine intravenöse Verabreichung
zu erlauben scheinen, um den Grenzwert der 50%igen Inhibierung zu
erreichen, oder, wenn der Inhibitor der örtlichen Zuführung zu
den Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur durch anhaltende Freisetzung bei einer wirksamen
Dosis, die die Proliferation verhindert, zugänglich ist. Inhibitoren werden
in einer Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung zur Dosisoptimierung
und für
Wirksamkeitsstudien ausgewertet. Vorzugsweise verringern Inhibitoren,
die die Proliferation unterbinden und die in der Ausübung der
vorliegenden Erfindung nützlich
sind, die vaskuläre
Stenose durch einen Faktor von 50% in Oberschenkelarterien von Schweinen,
die durch einen Ballon traumatisiert wurden, und, was mehr bevorzugt
ist, sie verringern die vaskuläre
Stenose in koronaren Schweinearterien in einem ähnlichen Ausmaß.
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Die
Inhibierung der zellulären
Proliferation (d.h. die DNA-Synthese) ist die Haupteigenschaft von
Inhibitoren, die für
die Dosierungsformen der anhaltenden Freisetzung nützlich sind.
Beispielsweise zeigt ein bevorzugter Cytoskelettinhibitor eine Differenzierung
zwischen der 3H-Leucin- und 3H-Thymidin-Aufnahme,
so dass er bei cytostatischen Dosiermengen verabreicht werden kann.
Darüber
hinaus sollten Cytotoxizitätsstudien
anzeigen, dass die verlängerte
Exposition bezüglich
des Cytoskelettinhibitors sich nicht nachteilig auf die Zielzellen
auswirkt. Zusätzlich
sollte die BRDU-Taktung anzeigen, dass der Cytoskelettinhibitor
wirksam die Proliferation der Zielzellen unterbindet. Eine beliebige
konventionelle Methode zur Abschätzung
der Eignung eines Cytoskelettinhibitors zur Inhibierung der Proliferation
der Zellen kann jedoch alternativ dazu angewendet werden.
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Dosierungsformen
der anhaltenden Freisetzung
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Ausführungsformen
der Dosierungsformen der anhaltenden Freisetzung der Erfindung können Mikropartikel,
Nanopartikel oder Mikroemulsion umfassen, die einen Cytoskelettinhibitor
aufweisen, der darin dispergiert ist, oder können den Cytoskelettinhibitor
in reiner, vorzugsweise in kristalliner, fester Form umfassen. Für den Verabreichungzweck
der Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung, umfassen die Mikropartikel-Dosierungsformen
reine, vorzugsweise kristalline, Cytoskelettinhibitoren, die bevorzugt
sind, wie vorstehend beschrieben. Die therapeutischen Dosierungsformen
können
in beliebiger geeigneter Konfiguration für die anhaltende Freisetzung
vorliegen. Bevorzugte therapeutische Dosierungsformen für die anhaltende
Freisetzung zeigen eine oder mehrere der folgenden Eigenschaften:
- – Mikropartikel
(beispielsweise von ungefähr
0,01 Mikrometer bis ungefähr
200 Mikrometer im Durchmesser, vorzugsweise von ungefähr 0,5 bis
ungefähr
50 Mikrometer und noch mehr bevorzugt, von ungefähr 2 bis ungefähr 15 Mikrometer)
oder Nanopartikel (beispielsweise von ungefähr 0,01 Nanometer bis ungefähr 1000
Nanometer im Durchmesser, vorzugsweise von ungefähr 50 bis ungefähr 200 Nanometer),
Pulver mit frei fließender
Struktur, welche Kristalle oder Mikrokristalle umfassen;
- – Bioabbaubare
Strukturen, die so geformt sind, dass sie den Bioabbau über eine
Zeitspanne von vorzugsweise ungefähr 0,5 bis ungefähr 180 Tagen
gestatten, vorzugsweise von ungefähr 1–3 bis ungefähr 150 Tagen,
oder nicht-bioabbbaubare Strukturen, die es erlauben, dass die Diffusion
des therapeutischen Wirkstoffes über
eine Zeitspanne von ungefähr
0,5 bis ungefähr
180 Tagen eintritt, mehr bevorzugt von ungefähr 30 bis ungefähr 120 Tagen;
- – Biokompatibilität mit dem
Zielgewebe und der örtlichen
physiologischen Umgebung, in welche die Dosierungsform verabreicht
werden soll, einschließlich
des Lieferns von biokompatiblen bioabbaubaren Produkten;
- – die
Ermöglichung
einer stabilen und reproduzierbaren Dispersion des Cytoskelettinhibitors
darin, vorzugsweise unter Bildung einer polymeren Matrix des Cytoskelettinhibitors,
mit einer wirksamen Freisetzung des Cytoskelettinhibitors, die auf
eine oder beide der folgenden Wege eintritt: (1) Diffusion des Cytoskelettinhibitors
durch die Dosierungsform (falls der Cytoskelettinhibitor in der
geformten Polymermischung löslich ist,
die die Maße
der Dosierungsform definiert); oder (2) Freisetzung des Cytoskelettinhibitors
in dem Maße, wie
die Dosierungsform biologisch abgebaut wird; und/oder
- – für gezielte
Dosierungsformen, die vorzugsweise ungefähr 1 bis ungefähr 10.000
bindende Proteine/Peptide bezogen auf die Bindungen der Dosierungsformen
und noch mehr bevorzugt ein Maximum von ungefähr einem bindenden Peptid pro
Bindung der Dosierungsform pro 150 Quadratångstrøm der Partikeloberfläche aufweisen.
Die gesamte Anzahl der bindenden Proteine/Peptide an Bindungen der
Dosierungsformen hängt
von der Partikelgröße ab, die
eingesetzt wird. Die bindenden Proteine oder Peptide sind in der Lage,
an die Partikel der therapeutischen Dosierungsform durch ein kovalentes
Liganden-Sandwich
oder durch nicht-kovalente Modalitäten zu koppeln, wie hierin
ausgeführt.
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Die
nanopartikulären
therapeutischen Dosierungsformen der anhaltenden Freisetzung sind
vorzugsweise bioabbaubar und binden gegebenenfalls an die Zellen
der vaskulären
glatten Muskulatur und dringen in diese Zellen ein, hauptsächlich durch
Endocytose. Der Bioabbau der Nanopartikel tritt mit der Zeit ein
(beispielsweise 30 bis 120 Tage) in prälysosomischen Vesikeln und
Lysosomen. Bevorzugte Ausführungen
der therapeutischen Dosierungsformen in Form größerer Mikropartikel der vorliegenden
Erfindung setzen die Cytoskelettinhibitoren für eine nachfolgende Aufnahme
durch eine Zielzelle mit nur einigen wenigen der kleineren Mikropartikel
frei, die in die Zelle durch Phagocytose eindringen. Jemand, der
diese Methode ausübt,
wird zu würdigen
wissen, dass der genaue Mechanismus, durch welchen eine Zielzelle
eine Dosierungsform der vorliegenden Erfindung assimiliert und metabolisiert,
von der Morphologie, der Physiologie und metabolischen Prozessen
jener Zellen abhängig
ist. Die Größe der Partikel
der therapeutischen Dosierungsformen für die anhaltende Freisetzung
ist gleichfalls bezüglich
der Art der Zellassimilation wichtig. Beispielsweise können die kleineren
Nanopartikel mit der interstiziellen Flüssigkeit zwischen Zellen fließen und
in das erfüllte
Gewebe hineindringen. Die größeren Mikropartikel
tendieren dazu, leichter interstiziell vom erfüllten Primärgewebe eingefangen zu werden,
und sind deshalb nützlich,
Cytoskelettinhibitoren zu liefern, die die Proliferation unterbinden.
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Alternativ
dazu können
die Ausführungsformen
der Dosierungsform für
die anhaltende Freisetzung eine Emulsion oder eine Mikroemulsion
umfassen, die einen darin dispergierten Cytoskelettinhibitor besitzen. Mikroemulsionen
werden im Allgemeinen als thermodynamisch stabile, isotropische
klare Dispersionen von zwei nicht miteinander mischbaren Flüssigkeiten
definiert, die durch Filme der oberflächenaktive Moleküle, die eine
Schnittstelle besitzen, stabilisiert werden. Mikroemulsionen können spontan
gebildet werden. Die Bildung von Mikroemulsionen beinhaltet gewöhnlich eine
Kombination von drei bis fünf
Komponenten, nämlich
eine Öl-,
eine Wasser-, eine Oberflächen-,
eine Co-Oberflächen- und
eine Elektrolytkomponente. Im Allgemeinen sind alle pharmazeutischen
Emulsionen, die für
die parenterale Verabreichung gebildet werden, vom Öl-in-Wasser-Typ(o/w-Typ).
Ein Arzneimittel für
die parenterale Verabreichung in Form einer Mikroemulsion kann für die Zuführung von
Arzneimitteln nützlich
sein, die nur gering in Wasser löslich
sind, für
die Stabilisierung Hydrolyse-empfindlicher Verbindungen, zur Reduzierung
der Reizung durch oder der Toxizität von intravenös verabreichten
Arzneimitteln, der Herstellung der Dosierungsformen für die anhaltende
Freisetzung, und kann auf die Zuführung von Arzneimitteln zu
verschiedenen Organen gerichtet sein.
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Die
Tendenz, entweder eine Wasser-in-Öl(w/o)- oder eine Öl-in-Wasser(o/w)-Mikroemulsion zu
bilden, wird durch die Eigenschaften des Öles und der oberflächenaktiven
Stoffe beeinflusst. Oberflächenaktive
Stoffe werden gewöhnlich
durch eine empirische Skala klassifiziert, die von 1 bis 20 reicht,
und die als das Hydrophilie-Lipophilie-Gleichgewicht (HLB) bekannt
ist. Das Konzept des HLB-Wertes von oberflächenaktiven Stoffen und deren
Bestimmung ist von Milton J. Rosen in „Surfactants & Interfacial Phenomena", J. Wiley & Sons, New York,
NY, 1978, Seiten 242–245,
oder von Kirk-Othmer, Encyclopedia of Chemical Technology, 3. Auflage,
Bd. 8, 1979, Seiten 910–915,
offenbart.
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Im
Allgemeinen werden (w/o)-Mikroemulsionen durch Verwendung von oberflächenaktiven
Stoffen (oder Emulgatoren) gebildet, die einen HLB-Wert im Bereich
von ungefähr
3 bis 6 besitzen, während
(o/w)-Mikroemulsionen durch Verwendung von oberflächenaktiven
Stoffen gebildet werden, die einen HLB-Wert im Bereich von ungefähr 8 bis
18 besitzen. Es ist schon lange erkannt worden, dass eine niedrige
Grenzflächenspannung
zur thermodynamischen Stabilität
von Mikroemulsionen beiträgt.
Um dies zu erreichen, zeigen die oberflächenaktiven Stoffe vorzugsweise
eine niedrige Löslichkeit
sowohl in den Öl-
wie auch in den Wasserphasen, und sie werden vornehmlich an der
Wasser-Öl-Schnittstelle
absorbiert, mit einer einhergehenden Erniedrigung der Grenzflächenspannung.
Wenn die Grenzflächenspannung
niedriger ist als 2 × 10–2 dyn/cm
kann eine stabile Mikroemulsion gebildet werden. Allgemeine Überblicke über Mikroemulsionen
werden von Bhargava et al., Pharm. Tech., 46–53, März 1987, und Kahlweit, Science,
240, 617–621,
1988, zur Verfügung
gestellt.
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Mikroemulsionen
sind typischerweise im Wesentlichen nicht-opak, d.h. dass sie transparent
oder opaleszent sind, wenn sie durch Mittel der optischen Mikroskopie
betrachtet werden. Im unberührten
Zustand sind sie optisch isotrop (nicht-brechend), wenn sie unter
polarisiertem Licht geprüft
werden. Die dispergierte Phase umfasst typischerweise Partikel oder
Tröpfchen,
die normalerweise in der Größe zwischen
5 und 200 nm liegen, und dies ist die Ursache für ihre optische Transparenz.
Diese Partikel können
kugelförmig
sein, obwohl andere Strukturen durchaus möglich sind.
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Die
Rolle des Co-Tensids, gewöhnlich
ein kurzkettiger Alkohol, ist es, die Grenzflächen-Instabilität dadurch
zu erhöhen,
dass es in den Film des oberflächenaktiven
Stoffes eindringt, und folglich infolge des Hohlraumes zwischen
den Molekülen
des oberflächenaktiven
Stoffes einen ungeordneten Film erzeugt. Die Verwendung eines Co-Tensids
in Mikroemulsionen ist jedoch optional, und alkoholfreie, selbstemulgierende
Emulsionen und Mikroemulsionen sind bereits beschrieben worden (vgl.
zum Beispiel Pouton et al, Int. Journal of Pharmaceutics, 27, 335–348, 1985
und Osborne et al., J. Disp. Sci. Tech., 9, 415–423, 1988).
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Es
bestehen viele Vorteile durch die Verwendung einer Mikroemulsion
bezüglich
einer konventionellen Emulsion (oder Makroemulsion) für den Transport
des Arzneimittels (Zuführung).
Mikroemulsionen können spontan
ohne die Notwendigkeit einer hohen Zufuhr von Energie gebildet werden,
und sind deshalb leicht herzustellen und für kommerzielle Anwendungen
zu vergrößern; sie
haben eine thermodynamische Stabilität als Folge ihrer kleinen Partikelgröße und haben
daher eine lange Haltbarkeit. Sie haben eine isotropisch klare Erscheinung,
so dass sie durch spektroskopische Mittel überwacht werden können. Sie
haben eine relativ niedrige Viskosität und sind deshalb leicht zu
transportieren und zu mischen. Sie haben auch eine große interfaciale
Fläche,
welche die Oberflächenreaktionen
beschleunigt. Sie haben eine niedrige interfaciale Spannung, welche
eine flexible und starke Eindringkraft erlaubt. Sie bieten auch
die Möglichkeit
einer verbesserten Löslichkeit
des Arzneimittels und eines verbesserten Schutzes gegen enzymatische
Hydrolyse. Zusätzlich
können Mikroemulsionen
Phaseninversion durch Zusatz eines Überschusses der dispergierten
Phase oder als Antwort auf eine Temperaturänderung eingehen, und dies
ist eine Eigenschaft dieser Systeme, die die Arzneimittelfreisetzung
aus Mikroemulsionen sowohl in vitro als auch in vivo beeinflussen
kann.
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Der
Begriff „Öl" wird hierin in einer
allgemeinen Bedeutung verwendet, um eine große Klasse von Substanzen zu
identifizieren, sei es mineralischen, vegetabilischen, tierischen, ätherischen,
synthetischen oder essbaren Ursprungs, sofern jene Substanzen pharmazeutisch
verträglich
sind. Beispielsweise sind Ester des Glycerins mit drei Fettsäuren, die
9–83,
mehr bevorzugt ungefähr
21–60
und noch mehr bevorzugt ungefähr 21–45 Kohlenstoffatome
besitzen, verwendbare Öle,
um Mikroemulsionen herzustellen. Bevorzugte Triglyceride sind kurzkettige
(9–15
Kohlenstoffatome) und mittelkettige (21–45 Kohlenstoffatome), Triglyceride.
Daher beinhalten Triester des Glycerins natürliche, essbare Öle beispielsweise
wie Canola-, Mais-, Oliven-, Sonnenblumen- und Kokosnussöl, die Ester
der Decansäure,
und chemisch hergestellte Öle,
beispielsweise Triazetin, 1-Oleyl-2,3-diacetylglycerin
und Ähnliches.
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Die
Alkohole, die in Mikroemulsionen verwendet werden können, beinhalten,
ohne jedoch darauf begrenzt zu sein, Ethanol, Propylenglykol (als
CH2OH-CH2-CH2OH
und/oder CH3CHOH-CH2OH),
Glycerin, C5-C12-Mono-
und Disaccharide, beispielsweise Dextrose, Rohrzucker, Fruchtzucker,
in reiner Form oder in anderen Formen, beispielsweise als Melasse,
brauner Zucker, Invertzucker, Raffinationssirup, Maissirup; und
Zuckeralkohole, wie beispielsweise Sorbit, Xylit und Mannit. Die
Alkohole können
einzeln oder in Mischungen von zwei oder mehr davon verwendet werden.
Darüber
hinaus sind diese Alkohole vorzugsweise in Wasser besser löslich als
in den Ölen,
mit denen sie verwendet werden.
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Die
oberflächenaktiven
Stoffe, die zur Herstellung der Mikroemulsionen verwendet werden
können, beinhalten
all jene ionischen und nichtionischen oberflächenaktiven Stoffe, die für oral einzunehmende
Produkte verwendbar sind, die auf die Anwendung auf Säugetiere
abgezielt sind, beispielsweise Nahrung, Getränke, Konfekt, Pharmazeutika
und Mittel der Zahnbehandlung. Die Auswahl der oberflächenaktiven
Stoffe zur Verwendung mit einem bestimmten Öl hängt vom HLB-Wert (Hydrophilie-Lipophilie-Gleichgewicht)
der oberflächeaktiven
Stoffe ab.
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Verschiedene
ionische (anionische) oberflächenaktive
Stoffe beinhalten Myristinsäure,
Palmitinsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Monoglycerinester
der Diacetylweinsäure,
Diglyceridester der Diacetylweinsäure, Monoglyceridester der
Zitronensäure
und Salze davon, Diglyceridester der Zitronensäure, Monoglyceridester der Milchsäure, Diglyceridester
der Milchsäure,
das Natriumsalz der Monoglyceridester der Dioctylsulfobernsteinsäure der
Phosphorsäure,
Diglyceridester der Phosphorsäure,
Lecithin, hydroxyliertes Lecithin. Verschiedene nichtionische oberflächenaktive
Stoffe beinhalten Polysorbate, Sorbitester der Myristinsäure, Sorbitester
der Palmitinsäure,
Sorbitester der Stearinsäure,
Sorbitester der Ölsäure, Polyglycerinester
der Myristinsäure,
Polyglycerinester der Palmitinsäure,
Polyglycerinester der Stearinsäure,
Polyglycerinester der Ölsäure, Monoglycerin ester
der Myristinsäure,
Monoglycerinester der Palmitinsäure,
Monoglycerinester der Stearinsäure,
Monoglycerinester der Ölsäure, Diglycerinester
der Myristinsäure,
Diglycerinester der Palmitinsäure,
Diglycerinester der Stearinsäure,
Diglycerinester der Ölsäure, (Ethoxy)n-Monoglyceride der Myristinsäure, (Ethoxy)n-Monoglyceride der Palmitinsäure, (Ethoxy)n-Monoglyceride der Stearinsäure, (Ethoxy)n-Monoglyceride der Ölsäure, wobei n eine ganze Zahl
von 10 bis 30 ist, (Ethoxy)n-Diglyceride
der Myristinsäure,
(Ethoxy)n-Diglyceride der Palmitinsäure, (Ethoxy)n-Diglyceride der Stearinsäure, (Ethoxy)n-Diglyceride der Ölsäure, wobei n eine ganze Zahl
von 10 bis 30 ist, einen Rohrzuckerester der Myristinsäure, Ester
der Palmitinsäure,
Ester der Stearinsäure,
Ester der Ölsäure, Propylenglykolester
der Myristinsäure,
Ester der Palmitinsäure,
Ester der Stearinsäure
und Ester der Ölsäure.
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Darüber hinaus
können
beliebige konventionelle Salze oder oberflächenaktive Derivate verwendet werden,
vorausgesetzt natürlich,
dass sie pharmazeutisch verträglich
sind. Der Fachmann kann ein bestimmtes Salz oder Derivat durch Durchführung von
Routineversuchen auswählen,
falls notwendig. Insbesondere sind Alkalimetallsalze und die Taurocholat-Derivate
typische solcher Verbindungen.
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Ein
nichtionisches oberflächenaktives
Mittel beinhaltet vorzugsweise ein alkalisches oxidisches Kondensat
einer organischen Verbindung, welches eine oder mehrere Hydroxylgruppen
enthält.
Beispielsweise sind ethoxylierte und/oder propoxylierte Alkohole
oder Ester oder Mischungen davon allgemein verfügbar und dem Fachmann wohl
bekannt. Geeignete oberflächenaktive
Stoffe beinhalten, ohne jedoch darauf begrenzt zu sein, TYLOXAPOL,
POLOXAMER 4070, POLOXAMER 188, POLYOXYL-40-Stearat, POLYSORBAT 80
und POLYSORBAT 20, ebenso wie verschiedene Verbindungen, die unter
dem Handelsnamen TWEEN (ICI America, Inc., Wilmington, Del., USA),
und PLURONIC F-68 (Handelsname der BASF, Ludwigshafen, Deutschland, für ein Copolymer
des Polyoxiethylens und Polyoxipropylens).
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Einige
typische Beispiele von oberflächenaktiven
Stoffen, die für
die Erfindung verwendbar sind, können
beinhalten: Salze der Gallensäure,
Natriumcholat, eine Mischung von 80 Gewichtsprozent Ethylenglykol 1000-Monocethylether
und 20 Gewichtsprozent Ethylenglykol 400, und Polyoxiethylenether.
Die Menge des oberflächenaktiven
Stoffes in der Erfindung beträgt
5 – 10
Gewichtsprozent der totalen Menge der Sache und des Kapselmaterials.
Falls die Menge der oberflächenaktiven
Stoffe weniger als 0,5 Gewichtsprozent beträgt, kann die Emulsion nicht
gebildet werden.
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Pharmazeutische
Zusammenstellungen, die eine Mikroemulsion umfassen, umfassen auch
vorzugsweise ein Konservierungsmittel, beispielsweise Methyl-, Ethyl-,
Propyl- und Butylparaben, die medizinisch für die parenterale Verabreichung
verträglich
sind. Jedoch sind Konservierungsstoffe nicht erforderlich, falls
die Zusammenstellungen im Autoklaven sterilisiert werden ohne im
Wesentlichen ihre Stabilität
zu reduzieren. Falls gewünscht,
können
die pharmazeutischen Zusammenstellungen oder Arzneimittel der vorliegenden
Erfindung auch einen Regulator für
den osmotischen Druck umfassen, beispielsweise Mannit oder Glycerin,
wobei Glycerin für
die parenterale Verabreichung bevorzugt und Mannit für die orale
Verabreichung ist. Die Zusammenstellungen der vorliegenden Erfindung
können
gleichfalls ein Antioxidans umfassen, beispielsweise α-Tocopherol.
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Die
Herstellung der Mikroemulsionen ist aus dem Stand der Technik wohl
bekannt (vgl. beispielsweise Wolf et al. (US-Patent 4,835,002);
Lee et al. (US-Patent
5,362,424); Benita et al. (US-Patent 5,364,632); Owen et al. (WO
94/08604); Constantinides (WO 94/08605); Constantinides et al. (WO
94/19000); Constantinides et al. (WO 94/19001); und Constantinides
et al. (WO 94/19003).
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Bevorzugte
Mikroemulsionen für
die Verwendung in der Erfindung werden in den US-Patenten 5,478,860,
US-Patent 4,389,330 und US-Patent 5,407,609 offenbart.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
für Dosierungsformen
für die
anhaltende Freisetzung der vorliegenden Erfindung umfassen bioabbaubare
Mikropartikel oder Nanopartikel. Mehr bevorzugt werden bioabbaubare Mikropartikel
oder Nanopartikel einer Matrix gebildet, welche ein Polymer enthält, welches
den Bioabbau durch zufällige,
nicht-enzymatische, hydrolytische Spaltung unter Freisetzung des
Cytoskelettinhibitors hervorruft, wobei Poren innerhalb der bestimmten
Struktur gebildet werden.
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Polymere,
welche aus der Kondensation von Alpha-Hydroxicarbonsäuren und
verwandten Laktonen abgeleitet werden, sind bevorzugt. Eine besonders
bevorzugte Einheit ist aus einer Mischung eines thermoplastischen
Polyesters (beispielsweise Polylaktid oder Polyglykolid) oder eines
Copolymers eines Laktids und der Glykolid-Komponenten gebildet,
beispielsweise wie Poly(Laktid-co-Glykolid).
Eine beispielhafte Struktur eines willkürlichen Poly(DL-Laktid-co-Glykolids) ist unten
gezeigt, wobei die Werte von x und y durch denjenigen, der die Versuche
ausübt,
manipuliert werden können,
um wünschenswerte
Eigenschaften der Mikropartikel oder Nanopertikel erreichen zu können.
-
-
Andere
Agenzien, die geeignet sind, um besondere Dosierungsformen zu bilden,
beinhalten Polyorthoester und Polyacetale (Polymer Letters, 18:
293 (1980)) und Polyorthocarbonate (US-Patent 4,093,709) und Ähnliches.
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Bevorzugte
Partikel, die eine Matrix aus Milchsäure-/Glykolsäure-Polymeren
enthalten, werden durch Emulsions-basierende Prozesse hergestellt,
welche modifizierte Lösemittel-Extraktions-Verfahren
darstellen, vgl. beispielsweise Verfahren, wie sie von Cowsar et
al., „Poly(Lactid-Co-Glykolide)Microcapsules for
Controlled Release of Steroids," Methods
Enzymology, 112: 101–116,
1985 (Steroidischer Einschluss in Mikropartikel) beschrieben werden;
Eldridge et al., „Biodegradable
and Biocompatibel Poly(DL-Lactide-Co-Glycolide)Microspheres as an
Adjuvant for Staphylococcal Enterotoxin B Toxoid Which Enhances
the Level of Toxin Neutralizing Antibodies," Infection and Immunity, 59: 2978–2986, 1991
(Toxoidischer Einschluss); Cohen et al., „Controlled Delivery Systems
for Proteins Based on Poly(Lactic/Glycolic Acid)Microspheres," Pharmaceutical Research,
8 (6): 713–720,
1991 (Einschluss von Enzymen); und Sanders et al. „Controlled
Release of Luteinizing Hormone-Releasing Honnone Analogue from Poly(DL-Lactide-Co-Glycolide)Microspheres," J. Pharmaceutical
Science, 73 (2) 1294–1297,
1984 (Einschluss von Peptiden).
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Im
Allgemeinen beinhaltet das Verfahren zur Herstellung der Partikel
der Dosierungsformen das Auflösen
der Polymere in einem halogenierten Kohlenwasserstoff-Lösungsmittel,
das Dispergieren einer Lösung des
Cytoskelettinhibitors (vorzugsweise wässrig) darin, und den Zusatz
eines zusätzlichen
Agenzes, das als Lösungsmittel
für das
Lösungsmittel
des halogenierten Kohlenwasserstoffes wirkt, aber nicht für das Polymer. Das
Polymer fällt
aus der Lösung
des polymer-halogenierten Kohlenwasserstoffes auf die Tröpfchen der
Lösung
aus, die den Cytoskelettinhibitor enthält, und fängt den Cytoskelettinhibitor
ein. Vorzugsweise ist der Cytoskelettinhibitor im Wesentlichen gleichmäßig innerhalb
der Ausführung
der Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung der vorliegenden
Verbindung dispergiert. Nach der Partikelbildung werden sie gewaschen
und mit einem organischen Lösungsmittel
verfestigt. Es folgen Schritte des Waschens mit Wasser und mit wässrigen nichtionischen
oberflächenaktiven
Stoffen, bevor das Trocknen bei Raumtemperatur unter Vakuum erfolgt.
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Für die Zwecke
der Biokompatibilität
werden bestimmte Dosierungsformen, die durch einen Cytoskelettinhibitor,
der in der Matrix der Partikel dispergiert ist, vor dem Verpacken,
der Lagerung oder der Verabreichung sterilisiert. Die Sterilisation
kann in einer beliebigen konventionellen Art und Weise durchgeführt werden. Beispielsweise
können
die Partikel durch Gamma-Strahlung bestrahlt werden, vorausgesetzt
dass die Exposition einer solchen Strahlung die Struktur oder Funktion
des Cytoskelettinhibitors, der in der Cytoskelettinhibitor-Polymer-Matrix oder dem bindenden
Protein/Peptid, das daran befestigt ist, nicht nachteilig beeinflusst. Falls
der Cytoskelettinhibitor oder das bindende Protein/Peptid so nachteilig
beeinflusst werden, können
die Dosierungsformen der Partikel unter sterilen Bedingungen hergestellt
werden.
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Die
Freisetzung des Cytoskelettinhibitors aus den Ausführungsformen
der Partikel der Dosierungsformen der vorliegenden Erfindung kann
sowohl als ein Ergebnis der Diffusion wie auch der Auflösung der
Partikelmatrix eintreten. Die Geschwindigkeit des Bioabbaus beeinflusst
direkt die Kinetik der Freisetzung des Cytoskelettinhibitors. Die
Geschwindigkeit des Bioabbaus ist durch Änderung der Zusammenstellung
oder der Struktur der Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung
regulierbar. Beispielsweise kann die Änderung des Laktid/Glykolid-Verhältnisses
so durchgeführt
werden, wie es beschrieben ist von Tice et al., „Biodegradable Controlled-Release
Parenteral Systems," Pharmaceutical
Technology, Seiten 26–35,
1984; durch Einschluss von Agenzien, die die Geschwindigkeit der
Polymerhydrolyse ändern,
beispielsweise wie Zitronensäure
und Natriumkarbonat, wie es von Kent et al., „Microencapsulation of Water
Soluble Active Polypeptides," US-Patent 4,675,189
beschrieben ist; durch Änderung
der Beladung des Cytoskelettinhibitors im Laktid/Glykolid-Polymer, wobei
die Geschwindigkeit des Abbaus umgekehrt proportional zur Menge
des darin enthaltenen Cytoskelettinhibitors ist, durch wohl überlegte
Auswahl eines geeigneten Analogons einer allgemeinen Familie von
Cytoskelettinhibitoren, die unterschiedliche Wirksamkeiten zur Schau
stellen, um so die besagten Beladungen des Kernes zu verändern; und
durch Variation der Partikelgröße, so wie
es von Beck et al., „Poly(DL-Lactid-Co-Glycolide)/Norethisterone
Microcapsules: An Injectable Biodegradable Contraceptive," Biol. Reprod., 28: 186–195, 1983,
beschrieben ist oder Ähnliches.
Alle vorstehend erwähnten Methoden
der Regulierung der Geschwindigkeit des Bioabbaus beeinflussen die
intrinsische Viskosität
der Matrix, die das Polymer enthält,
wobei deren Hydrationsgeschwindigkeit verändert wird.
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Die
bevorzugte Laktid/Glykolid-Struktur ist mit der physiologischen
Umgebung des Säugers
biokompatibel. Ebenso haben bevorzugte Dosierungsformen der anhaltenden
Freisetzung den Vorteil, dass deren Bioabbau Milchsäure und
Glykolsäure
bildet, wobei beide normale metabolische Produkte von Säugern sind.
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Funktionelle
Gruppen, die für
die Bindung des Proteins/Peptids an die Partikel der Dosierungsform
erforderlich sind, sind gegebenenfalls in oder auf der Matrix des
Partikels beinhaltet, und werden an die nicht-abbaubaren oder durch
Bioabbau abbaubaren Polymereinheiten angeheftet. Funktionelle Gruppen,
die für
diesen Zweck verwendbar sind, beinhalten all jene, die mit Peptiden
reaktiv sind, beispielsweise Carboxyl-, Amin-, Sulfhydryl-Gruppen
und ähnliche
Gruppen. Bevorzugte Einheiten für
die Verstärkung
der Bindung beinhalten die endständigen
Carboxyl-Gruppen der bevorzugten (Laktid-Glykolid)-Polymer-enthaltenden Matrix
oder Ähnliches.
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Cytoskelettinhibitoren,
die in den Ausführungsformen
der Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung der vorliegenden
Erfindung verwendbar sind, sind vorzugsweise jene, die die Aktivität der Zellen
der vaskulären
glatten Muskulatur inhibieren ohne jedoch die Zellen abzutöten (d.h.
cytostatische Cytoskelettinhibitoren). Ein cytostatischer Cytoskelettinhibitor
kann auch als eine Einheit definiert werden, die in der Lage ist,
eine oder mehrere pathologische Aktivitäten der Zielzellen für eine Zeitdauer
zu inhibieren, die ausreichend ist, einen therapeutischen Vorteil
zu erzielen. Bevorzugte Cytoskelettinhibitoren zeigen deshalb eine
oder mehrere der folgenden Eignungen: Inhibierung der DNA-Synthese vor der
Inhibierung der Proteinsynthese, oder Inhibierung der Migration
der Zellen der glatten Muskulatur in die inneren Zellwände. Diese Cytoskelettinhibitoren inhibieren
nicht in signifikanter Weise die Proteinsynthese (d.h. sie töten die
Zielzellen nicht ab) und ermöglichen
daher die zelluläre
Reparatur und die Matrixproduktion, die ihrerseits dazu dienen,
die Läsion
der vaskulären
Wandung, die durch Angioplastie verursacht wurde, unter Reduzierung
der Proliferation der Zellen der glatten Muskulatur zu stabilisieren.
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Bevorzugte
Cytoskelettinhibitoren sind die Cytochalasine, beispielsweise Cytochalasin
B (Sigma Chemical Co.) und Taxol, oder analoge oder funktionelle Äquivalente
davon. Diese Verbindungen sind cytostatisch und es ist gezeigt worden,
dass sie eine geringe Inhibierung der Proteinsynthese und eine Cytotoxizität bei Konzentrationen
bewirken, bei welchen eine signifikante Inhibierung der DNA-Synthese
eintritt (vgl. Beispiel 8 und 10A–10D). Ein verwendbares Protokoll für die Identifizierung
der Cytoskelettinhibitoren, die in den Ausführungsformen der Dosierungsform
der anhaltenden Freisetzung der vorliegenden Erfindung verwendbar
sind, wird beispielsweise im Beispiel 8 ausgeführt.
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Zur
Illustration wird ein Cytoskelettinhibitor, beispielsweise Cytochalasin
B, in Mikropartikel oder Nanopartikel des bioabbaubaren Poly(DL-Laktid-Co-Glykolids) inkorporiert.
Die Mikropartikel betragen ungefähr 1
bis ungefähr
50 μm, vorzugsweise
4 μm bis
ungefähr
15 μm und
noch mehr bevorzugt ungefähr
2 bis ungefähr
15 μm im
Durchmesser. Die Nanopartikel sind ungefähr 5 bis ungefähr 500 Nanometer,
vorzugsweise ungefähr
10 bis ungefähr
250 Nanometer, und noch mehr bevorzugt ungefähr 50 bis ungefähr 200 Nanometer im
Durchmesser. Die Mikropartikel oder Nanopartikel, die den Cytoskelettinhibitor
umfassen, können
weiter in oder auf einer implantierbaren Vorrichtung eingerichtet
sein, beispielsweise in einer Stent-Beschichtung, oder können in
einem geeigneten flüssigen
Vehikel durch eine implantierbare Vorrichtung zugeführt werden,
beispielsweise durch einen Infusionskatheter. Vorzugsweise ist die
Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung bioabbaubar, und der
Bioabbau tritt vorzugsweise über
eine Zeitspanne von ungefähr
30 bis 120 Tagen ein. Die Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung
wird vorzugsweise während
der Prozedur des vaskulären Traumas
verabreicht.
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Eine
bevorzugte Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung der Erfindung
umfasst bioabbaubare Mikropartikel, vorzugsweise ungefähr 2 bis
ungefähr
15 μm im
Durchmesser, die Gewebe-verträglich
und physisch verträglich
mit einer implantierbaren Vorrichtung sind, beispielsweise einem
nadelförmigen
Infusionskatheter oder einem Mikroinfusionskatheter. Eine weitere
bevorzugte Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung der Erfindung
umfasst bioabbaubare Nanopartikel, vorzugsweise ungefähr 50 bis
200 Nanometer im Durchmesser, die Gewebe-verträglich und physisch verträglich mit
einer implantierbaren Vorrichtung sind, beispielsweise einem nadelförmigen Infusionskatheter
oder einem Mikroinfusionskatheter. Um die Dosierungsformen der anhaltenden
Freisetzung durch einen Katheter zuzuführen, sind die Katheterporen
oder die Porengrößen vorzugsweise
ungefähr
0,1 bis ungefähr
8 Mikron und mehr bevorzugt ungefähr 0,2 bis ungefähr 0,8 Mikron
im Durchmesser.
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Die
zelluläre
Konzentration des Cytoskelettinhibitors, die in der Tunica media
und/oder Intima des behandelten Gefäßes erreicht wird, und die
wirksam ist, um die Proliferation und Migration der Zellen der vaskulären glatten
Muskulatur zu inhibieren, ist beispielsweise eine zelluläre Konzentration
von wenigstens ungefähr 0,1 μg/ml Cytochalasin
B. Die Inhibierung der Zellen der glatten Muskulatur resultiert
in einer schnelleren und vollständigeren
Re-Endothelisierung nach einem durch eine Prozedur verursachten
vaskulären
Trauma, beispielsweise durch die durch einen Eingriff erfolgte Einführung des
Stents. Die erhöhte
Geschwindigkeit der Re-Endothelisierung reduziert den Verlust der
luminalen Querschnittsfläche
oder des Durchmessers und reduziert Abnahmen im Blutfluss.
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Eine
bevorzugte Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung der Erfindung
umfasst eine reine, feste kristalline Form eines Cytoskelettinhibitors.
Diese Ausführungsform
der Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung der vorliegenden
Erfindung umfasst vorzugsweise weiter einen Gewebe-verträglichen
und pharmazeutisch akzeptablen Matrixträger, der eine unterstützende Struktur
für die
Kristalle zur Verfügung
stellt, beispielsweise einen geformten Körper aus Silikon, Kollagengel,
das in einem Kollagennetz gespeichert ist, pluronisches Gel, das
in einem Kollagennetz gespeichert ist, oder Mannit, das in einem
geformten Körper
des Silikons gespeichert ist. Deshalb umfassen beispielsweise Dosierungsformen
der anhaltenden Freisetzung, die Cytochalasin B und einen pharmazeutischen
Matrixträger
umfassen, vorzugsweise ungefähr
5 bis ungefähr 70%,
mehr bevorzugt ungefähr
7 bis ungefähr
40% und sogar noch mehr bevorzugt ungefähr 5 bis ungefähr 30 Gewichtsprozent
von Cytochalasin B/Gewichtsprozent der gesamten Dosierungsform der
anhaltenden Freisetzung des therapeutischen Wirkstoffes des Matrixträgers. Dosierungsformen
der anhaltenden Freisetzung, welche Taxol und einen pharmazeutischen
Matrixträger
umfassen, umfassen vorzugsweise ungefähr 1 bis ungefähr 70%,
mehr bevorzugt ungefähr
2 bis ungefähr
50% und sogar noch mehr bevorzugt ungefähr 3 bis ungefähr 8 Gewichtsprozent
des Taxols/Gewichtsprozent der Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung des
therapeutischen Wirkstoffes des Matrixträgers. Im Allgemeinen umfassen
Dosierungsformen der anhaltenden Freisetzung, die einen Cytoskelettinhibitor
in im Wesentlichen kristalliner Form umfassen, 3 bis 50 und, noch
mehr bevorzugt, 5 bis 40 Gewichtsprozent der Dosierungsform.
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Identifizierung und Herstellung
der Ziel-Dosierungsformen, die verwendet werden können, um
Arzneimittel der Erfindung etc. herzustellen
-
Zell-bindende
Proteine der vaskulären
glatten Muskulatur, die in der Erfindung verwendet werden können, binden
sich an Ziele auf der Oberfläche
der Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur. Ein verwendbares bindendes Protein der vaskulären glatten
Muskulatur ist ein Polypeptid, eine peptidische oder mimetische
Verbindung (wie unten beschrieben), die in der Lage ist, sich an
ein Target oder einen Marker auf einer Oberflächenkomponente einer intakten
oder gespaltenen Zelle der vaskulären glatten Muskulatur zu binden.
Solch eine Bindung erlaubt entweder die extrazelluläre Freisetzung
der Cytoskelettinhibitoren in der unmittelbaren interstiziellen
Matrix mit nachfolgender Diffusion des Cytoskelettinhibitors in
die verbleibenden intakten Zellen der glatten Muskulatur und/oder
Internalisiserung durch die Zelle in einen intrazellulären Raum
der gesamten bioabbaubaren Einheit des Targets, wobei die diesbezügliche Zuführung des
Cytoskelettinhibitors ermöglicht wird.
Es soll beachtet werden, dass spezifische Targets, beispielsweise
Polypeptide oder Carbohydrate, Proteoglykane und Ähnliches,
die mit den Zellmembranen der Zellen der vaskulären glatten Muskulatur verknüpft sind,
für die
Auswahl (beispielsweise durch Klonen) oder für den Aufbau (beispielsweise
durch Gentechnik oder chemische Synthese) geeigneter spezifischer
bindender Proteine der vaskulären
glatten Muskulatur verwendbar sind. Insbesonders verwendbare „Targets" werden durch die
Zellen der glatten Muskulatur internalisiert, beispielsweise, wenn
die Umkehr der Antigen-Bestandteile einer Membran in Erneuerungsprozessen eintritt.
Internalisierung durch Zellen kann gleichfalls durch Mechanismen
eintreten, welche Phagolysosome, Clathrin-beschichtete Kerne, Rezeptor-vermittelnde
Neuverteilung oder Endocytose und Ähnliches beinhalten.
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Repräsentative
Beispiele verwendbarer bindender Proteine der vaskulären glatten
Muskulatur beinhalten Antikörper
(beispielsweise monoklonale und polyklonale Antikörper), F(ab')2Fab'-, Fab- und Fv-Fragmente
und/oder die Komplementarität
bestimmende Bereiche (complementarity determining regions, CDR)
jener Antikörper
oder funktioneller Äquivalente
davon (beispielsweise bindende Peptide und Ähnliches); Wachstumsfaktoren,
Cytokine und Polypeptidhormone und Ähnliches; und Rezeptoren der
extrazellulären
Matrix, welche Makromoleküle
erkennen (beispielsweise Integrin- und Fibronektin-Rezeptoren und Ähnliches).
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird beispielsweise ein „Target" durch Chondroitinsulfat-Proteoglykane
(CSPG) beispielhaft dargestellt, welches durch die Zellen und Perizyten
der vaskulären
glatten Muskulatur hergestellt wird, und ein diskreter Anteil (hierin
als Epitop bezeichnet) des CSPG-Moleküls, das ein scheinbares Molekulargewicht
von ungefähr
250 kD besitzt, wird als „Target" besonders bevorzugt.
Das 250 kD-Target ist ein N-verknüpftes Glykoprotein, welches
eine Komponente eines größeren 400
kD-Proteoglykan-Komplexes ist (Bumol et al., PNAS USA, 79: 1245–1249 (1982)).
In einer gegenwärtig
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung wird ein bindendes Protein der vaskulären glatten
Muskulatur durch den NR-AN-01-monoklonalen Antikörper zur Verfügung gestellt
(eine Unterkultur von NR-ML-05), das an ein Epitop eines CSPG-Zielmoleküls in einer
vaskulären
glatten Muskulatur bindet. Der monoklonale Antikörper, der als NR-ML-05 bezeichnet
wurde, bindet, wie berichtet, ein 250 kD-CSPG, das durch melanome
Zellen hergestellt wurde (Morgan et al., US-Patent 4,897,225).
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Zellen
und Perizyten der glatten Muskulatur synthetisieren gleichfalls,
wie berichtet, sowohl ein 250 kD-CSPG wie auch andere CSPGs (Schlingemann
et al., siehe oben). NR-ML-05-Bindung an Zellen der glatten Muskulatur
wurden offenbart (Fritzberg et al., US-Patent 4,8798,225). Das Hybridom
NR-ML-05, welches einen monoklonalen Antikörper absondert, der sich an
das 400-kD-CSPG bindet, wurde bei der American Type Culture Collection,
Rockville, MD hinterlegt, und darauf die Zugangsnummer 9350 erteilt.
NR-ML-05 ist der Stamm und das strukturelle und funktionelle Äquivalent
des Subklons NR-AN-01, das hierin offenbart ist.
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Es
soll beachtet werden, dass NR-AN-01 nur ein Beispiel eines bindenden
Proteins der vaskulären glatten
Muskulatur ist, das sich in spezifischer Weise mit dem 400 kD-CSPG-Target
verknüpft,
und dass andere bindende Proteine, die sich mit diesem Target und
anderen Epitopen auf diesem Target verknüpfen (Bumol et al., PNAS USA,
79: 1245–1249
(1982)) ebenfalls in den Arzneimitteln, Zusammenstellungen, Vorrichtungen oder
Kits der Erfindung verwendet werden können, wenn die Arzneimittel,
Zusammenstellungen, Vorrichtungen oder Kits zur Behandlung der Stenose
verwendet werden, die auf vaskuläre
chirurgische Prozeduren folgt, beispielsweise PTCA; bevorzugte bindende
Proteine, beispielsweise Antikörper
oder Fragmente, zur Verwendung in der Ausübung der Erfindung, besitzen
eine Bindungsaffinität
von > 104 Liter/Mol
für die
250 kD-CSPG der
vaskulären
glatten Muskulatur und gleichfalls die Fähigkeit, an Zellen oder Perizyten
der glatten Muskulatur gebunden oder durch Zellen oder Perizyten
der glatten Muskulatur internalisiert zu werden.
-
Weiterhin
soll beachtet werden, dass die Reste der Aminosäuren, die in die kinetische
Mehrpunkt-Verknüpfung
des NR-AN-01-monoklonalen Antikörpers
mit einem Antigen-Epitop eines CSPG-Markers involviert sind (beispielsweise
die Aminosäuren,
welche die die Komplementarität
bestimmenden Bereiche ausmachen) durch ein Computer-gestütztes molekulares
Modelling und durch die Verwendung von Mutanten bestimmt werden
können,
die eine veränderte
Bindungsaffinfität
zum Antikörper
besitzen. Die bindenden Aminosäuren
und dreidimensionale Modelle des Bindungsortes des NR-AN-01-Antigens
kann als ein molekulares Modell zur Konstruktion funktioneller Äquivalente
dienen, beispielsweise kurze Polypeptide („minimale Polypeptide"), welche eine Bindungsaffinität für ein CSPG
besitzen, das durch Zellen und Perizyten der vaskulären glatten
Muskulatur hergestellt wurde.
-
Dreidimensionales
Modelling ist gleichfalls verwendbar, um andere funktionelle Äquivalente
zu konstruieren, um die Bindung des NR-AN-01 an sein Antigen-Epitop nachzuahmen,
beispielsweise chemische „Nachahmer"-Verbindungen, welche
die dreidimensionalen Aspekte der NR-AN-01-Bindung an sein Epitop
in einem CSPG-Target-Antigen nachahmen. Wie hierin verwendet bezieht
sich der Begriff „minimales
Polypeptid" auf
eine Aminosäuresequenz
von wenigstens sechs Aminosäuren
in der Länge.
Wie hierin verwendet bezieht sich der Begriff „mimetisch" auf ein organisches chemisches Oligomer
oder Polymer, das so ausgebildet ist, dass es die richtige räumliche
Anordnung für
die Bindung an die Aminosäuren
erlangt, beispielsweise des NR-AN-01-CSPG-Targets, das durch Zellen
oder Perizyten der vaskulären
glatten Muskulatur hergestellt wurde.
-
Man
kann sich auch vorstellen, dass menschliche monoklonale Antikörper oder „vermenschlichte" mausartige Antikörper, die
sich an ein bindendes Protein der vaskulären glatten Muskulatur binden,
in den therapeutischen Konjugaten verwendbar sind. Beispielsweise
kann der mausartige monoklonale Antikörper in „chimärer Form" durch genetische Rekombination der
Nukleotidsequenz, die einen mausartigen Fv-Bereich (d.h. der die
Bindungsplätze
des Antigens enthält)
kodiert, mit der Nukleotidsequenz, die einen menschlichen festen
Domänenbereich
und einen Fc-Bereich kodiert, hergestellt werden, beispielsweise
in einer Art und Weise, wie sie in der europäischen Patentanmeldung 411,893
offenbart ist. Einige mausartige Reste können auch innerhalb der Gerüstdomänen des
menschlichen variablen Bereichsrahmens behalten werden, um einwandfreie
Eigenschaften des Ziel-Bindungsplatzes zu gewährleisten. Es soll beachtet
werden, dass vermenschlichte Bindungspartner der vaskulären glatten
Muskulatur den Vorteil aufweisen, dass sie die Immunoreaktivität des Antikörpers oder
Polypeptids im Gastrezipienten vermindern, und dass dies verwendbar
sein könnte,
um die Zunahme der in vivo-Halbwertszeit zu erhöhen und die Wahrscheinlichkeit
nachteiliger Immunreaktionen bezüglich
des Konjugates zu erniedrigen.
-
Als
verwendbare bindende Peptide für
Dosierungsformen der anhaltenden Freisetzung, die für die Behandlung
der Restenose abgestimmt sind, sind jene gleichfalls mit einbezogen,
die sich dort befinden, die sich an das intrazelluläre Stroma
und an die Matrix lokalisieren, die sich zwischen und unter den
Zellen der glatten Muskulatur befindet. Solche bindenden Peptide
können
den Cytoskelettinhibitor dem interstiziellen Raum zwischen den Zielzellen
zuführen.
Der Cytoskelettinhibitor wird für
die anschließende
Aufnahme durch die Zellen der vaskulären glatten Muskulatur in den
interstiziellen Räumen
freigesetzt. Bevorzugte bindende Peptide dieses Typs sind mit den
Epitopen auf Kollagen, extrazellulären Glykoproteinen, beispielsweise
Tenascin, Reticulum und elastischen Fasern, Cytokeratin und anderen
interzellulären
Matrixkomponenten verknüpft.
Minimale Peptide, mimetische organische chemische Verbindungen,
menschliche oder vermenschlichte monoklonale Antikörper und Ähnliches,
die das intrazelluläre
Stroma und die Matrix definieren, sind gleichfalls als bindende Peptide
in dieser Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendbar. Diese bindenden Peptide können in Übereinstimmung
mit bekannten Techniken identifiziert und gebildet oder isoliert
werden. In bevorzugten Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung bindet sich das bindende Protein der
interstiziellen Matrix an ein Ziel-Epitop mit einer Bindungskonstante
von wenigstens ungefähr
10–4 M.
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Repräsentative „Koppelungs"-Methoden für die Verknüpfung des
Cytoskelettinhibitors durch kovalente oder nicht-kovalente Bindungen
an das bindende Protein der vaskulären glatten Muskulatur beinhalten
chemische Vernetzer und heterobifunktionelle vernetzende Verbindungen
(d.h. „Linker"), welche so reagieren,
dass eine Bindung zwischen reaktiven Gruppen (beispielsweise Hydroxyl-,
Amino-, Amido- oder Sulfhydryl-Gruppen) in einem Cytoskelettinhibitor
und anderen reaktiven Gruppen (mit einer ähnlichen Natur) im bindenden Protein
der vaskulären
glatten Muskulatur gebildet wird. Diese Bindung kann beispielsweise
eine Peptidbindung, eine Disulfidbindung, eine Thioesterbindung,
eine Amidbindung, eine Thioätherbindung
und Ähnliches sein.
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In
einem illustrativen Beispiel sind Konjugate monoklonaler Antikörper mit
Arzneimitteln durch Morgan und Foon (Monoclonal Antibody Therapy
to Cancer: Preclinical Models and Investigations, Basic and Clinical Tumor
Immunology, Band 2, Kluwer Academic Publishers, Hingham, MA) und
durch Uhr (J. of Immunol. I2: i–vii,
1984) zusammengestellt worden. Ein weiteres illustratives Beispiel,
in welchem das Konjugat ein cytostatisches Radionuklid-Agenz enthält, US-Patent
4,897,255, Fritzberg et al., instruiert über Koppelungsmethoden, die
dazu verwendet werden können,
die vorliegenden Konjugate herzustellen.
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Die
Auswahl der Kopplungsmethode wird durch die Wahl des bindenden Proteins
oder Peptids der vaskulären
glatten Muskulatur beeinflusst, des bindenden Protein oder Peptids
der interstiziellen Matrix und des Cytoskelettinhibitors, und gleichfalls
durch solche physikalischen Eigenschaften wie z.B. die Stabilität der Haltbarkeit
und/oder durch biologische Eigenschaften, beispielsweise Halbwertszeit
in Zellen und Blut, oder durch die Route der intrazellulären Räumlichkeitsausbildung
und durch Ähnliches.
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Der
physikalische und chemische Charakter der Ausführungsformen der Dosierungsform
der anhaltenden Freisetzung der vorliegenden Erfindung gestattet
einige alternative Arten der Anheftung der Dosierungsformen an bindende
Proteine oder Peptide. Dosierungsformen (vom Typ der anhaltenden
Freisetzung) wie hierin beschrieben, sind zur Bindung an bindende
Proteine/Peptide fähig
durch beispielsweise kovalente Verknüpfung mittels Liganden-Sandwich-Verknüpfung oder
nicht-kovalente Adsorption oder partielles Einfangen. Wenn die bevorzugten
Poly-Milch-/Glykolsäure-Partikel
mit dem darin dispergierten Cytoskelettinhibitor gebildet werden,
wird der ungeladene Polymer-Backbone sowohl nach innen (mit dem
quasi-lipophilen therapeutischen Wirkstoff, der darin enthalten
ist), wie auch nach außen
entlang einer Mehrzahl der endständigen Carboxylgruppen
ausgerichtet. Diese Carboxylgruppen auf der Oberfläche können als
kovalente Plätze
der Anheftung für
nukleophile Gruppen des bindenden Proteins/Peptids dienen wenn sie
aktiviert werden, beispielsweise durch ein Carbodiimid. Solche nukleophilen
Gruppen beinhalten Lysin-Epsilon-Aminogruppen (Amid-Verknüpfung),
Serin-Hydroxylgruppen (Ester-Verknüpfung) oder
Cystein-Mercaptangruppen (Thioester-Verknüpfung). Reaktionen mit bestimmten
Gruppen hängen
vom pH-Wert und dem Reduktionszustand der Reaktionsbedingungen ab.
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Beispielsweise
können
Poly-Milchsäure-/Glykolsäure-Partikel,
welche endständige
Carboxylsäuregruppen
besitzen, mit N-Hydroxybenztriazol in Gegenwart eines wasserlöslichen
Carbodiimids der Formel R-N=C=N-R' (wobei R eine 3-Dimethylaminopropyl-Gruppe
oder Ähnliches
und R' eine Ethyl-Gruppe
oder Ähnliches
ist) umgesetzt werden. Die Benztriazol-derivatisierten Partikel
(d.h. die aktivierten Imidat-tragenden Einheiten) werden dann mit
einer nukleophilen Einheit eines Proteins/Peptids umgesetzt, beispielsweise
einer verfügbaren
Epsilon-Amino-Einheit. Alternativ dazu sind para-Nitrophenol, Tetrafluorophenol,
N-Hydroxysuccinimid oder ähnliche
Moleküle
verwendbar, um einen aktiven Ester mit den endständigen Carboxyl-Gruppen der
Poly-Milchsäure-/Glykolsäure-Partikel
in der Gegenwart des Carbodiimids zu bilden. Andere nukleophile Einheiten
des bindenden Proteins/Peptids beinhalten Hydroxyl-Gruppen des Serins,
endogene freie Thiole des Cysteins, Thiolgruppen, die aus der Reduktion
von Disulfidbrücken
des bindenen Proteins/Peptids resultieren, unter Verwendung von
reduzierenden Agenzien, die gewöhnlich
für diesen
Zweck verwendet werden (beispielsweise Cystein, Dithiotreitol, Mercaptoethanol
und ähnliche
Verbindungen) und Ähnliches.
Zusätzlich
sind endständige
Carboxylgruppen der Poly-Milchsäure-/Glykolsäure-Partikel
durch Thionylchlorid aktivierbar, wobei eine derivatisierte Einheit
eines Säurechlorids
gebildet wird. Die derivatisierten Partikel werden dann mit den
nukleophilen Gruppen des bindenden Peptids/Proteins reagiert, wobei
die gezielten Dosierungsformen gebildet werden.
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Direkte
Konjugation der Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung an ein
bindendes Protein oder Peptid kann die Erkennung der Zielzelle des
bindenden Proteins/Peptids stören.
Techniken über
Liganden-Sandwich-Anheftung sind verwendbare Alternativen, um die
Anheftung der Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung an das
bindende Protein/Peptid zu erreichen. Diese Techniken beinhalten
die Bildung einer primären
Peptid- oder Proteinschale unter Verwendung eines Proteins, das
sich nicht an die Population der Zielzellen bindet. Das bindende
Protein/Peptid wird dann an die Schale des primären Peptids oder Proteins gebunden,
um das resultierende Partikel mit einem funktionellen bindenden
Protein/Peptid auszurüsten.
Ein beispielhafter Liganden-Sandwich-Ansatz beinhaltet die kovalente Anheftung
von Avidin oder Streptavidin an Partikel über funktionelle Gruppen, wie
oben bezüglich
des „direkten" Bindungsansatzes
beschrieben. Das bindende Protein oder Peptid wird derivatisiert,
vorzugsweise nur gering, durch funktionalisiertes Biotin (beispielsweise
durch aktive Ester, Hydrazide, Iodacetal, Maleinimidyl oder durch ähnliche
funktionelle Gruppen). Die Liganden-Anheftung (beispielsweise bindendes
Peptid oder Protein/funktionalisiertes Biotin) an die verfügbaren Bindungsplätze des
Biotins der primären
Proteinschale des Avidins/Streptavidins geschieht durch die Verwendung
einer sättigenden
Menge eines mit Biotin reagierten Proteins/Peptids.
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Beispielsweise
werden Poly-Milchsäure-/Glykolsäure-Partikel,
welche endständige
Carboxylsäuregruppen
tragen, mit Carbodiimid aktiviert und anschließend mit Avidin oder Streptavidin
umgesetzt. Das bindende Protein oder Peptid wird mit Biotinamidocaproat-N-Hydroxysuccinimid-Ester
in einer Menge von 1–3 Mol
an Verbindung, welche das Biotin enthält, das mit dem bindenden Protein/Peptid
reagieren soll, umgesetzt, wobei ein bindendes Protein/Peptid, das
mit Biotin umgesetzt ist, resultiert. Ein molarer Überschuss
des mit Biotin umgesetzten bindenden Proteins/Peptids wird mit den
Avedin-derivatisierten Partikeln inkubiert, wobei eine gezielte
Dosierungsform gebildet wird.
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Alternativ
dazu werden die Partikel, die die Carboxylgruppen tragen, mit Biotin
umgesetzt (beispielsweise durch Aktivierung mit Carbodiimid der
Carboxylgruppe und nachfolgende Reaktion mit Aminoalkylbiotinamid).
Die mit Biotin umgesetzten Partikel werden dann mit einer gesättigten
Konzentration (beispielsweise ein molarer Überschuss) von Avidin oder
Streptavidin inkubiert, wobei mit Protein beschichtete Partikel
gebildet werden, die freie Biotin-Bindungsplätze besitzen. Diese beschichteten
Partikel sind dann in der Lage, mit einem molaren Überschuss
eines mit Biotin umgesetzten bindenden Proteins wie oben beschrieben
zu reagieren. Eine weitere Option beinhaltet Avidin- oder Streptavidin-gebundenes
bindendes Peptid oder Protein-Anheftung an Partikel, die mit Biotin
umgesetzt sind.
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Zusätzlich kann
die Anheftung des bindenden Protein-/Peptid-Partikels durch Adsorption
des bindenden Peptids an das Partikel erreicht werden, was aus dem
nichtionischen Charakter des teilweise exponierten Polymer-Backbones
des Partikels resultiert. Unter Bedingungen einer hohen Ionenstärke (beispielsweise
1,0 molare NaCl) wird die Wasserstoff- und hydrophobe Partikel-bindende
Protein-/Peptid-Bindung bevorzugt.
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Darüber hinaus
kann das bindende Protein/Peptid teilweise in die Polymermatrix
des Partikels während
dessen Bildung eingeschlossen werden. Unter diesen Umständen ermöglichen
solche einschließende bindende
Proteine/Peptide eine selektive Bindung des Restes an das Partikel.
Milde Bedingungen der Partikelbildung, beispielsweise wie jene,
die durch Cohen et al., Pharmaceutical Research, 8: 713–720 (1991)
angewandt wurden, werden bevorzugt, um das Protein oder Peptid in
die Matrix einzuschließen.
Eingeschlossene bindende Proteine sind gleichfalls in der Wiederanknüpfung an
eine Zielzelle eines partiell abgebauten Partikels verwendbar, das
eine Exocytose erlitten hat. Bindende Proteine oder Peptide können an
andere Dosierungsformen der Polymerpartikel gebunden werden (beispielsweise
Dosierungsformen, die nicht biologisch abbaubar sind), die unterschiedlich
exponierte funktionelle Gruppen in Übereinstimmung mit den oben
diskutierten Prinzipien aufweisen.
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Beispielhafte
Polymere, die nicht biologisch abbaubar sind, und die in der Anwendung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind Polystyrole, Polypropylene,
Styrol-Acrylsäure
und Acrylat-Copolymere und Ähnliches.
Solche Polymere, die nicht biologisch abbaubar sind, beinhalten
oder können
derivatisiert werden, um funktionelle Gruppen für die Befestigung des bindenden
Proteins/Peptids zu beinhalten, und schließen carboxylische Säure guppen,
aliphatische primäre
Aminogruppen, aromatische Aminogruppen und Hydroxylgruppen ein.
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Carboxylische
funktionelle Säuregruppen
werden an das bindende Protein oder Peptid geknüpft, unter Verwendung von beispielsweise
der Reaktionsmechanismen, die oben für bioabbaubare polymere Partikel-Dosierungsformen
auf Basis von Poly-Milch-/Glykolsäure ausgeführt wurden. Funktionelle primäre Aminogruppen
werden beispielsweise durch Reaktion mit Bernsteinsäureanhydrid
unter Bildung einer Einheit mit einer endständigen Carboxylgruppe geknüpft, die
an das bindende Peptid/Protein wie oben beschrieben gebunden werden
kann. Zusätzlich
können
primäre
Aminogruppen mit Cyanbromid aktiviert werden und bilden mit den
primären
Aminogruppen des bindenden Proteins/Peptids Guanidin-Bindungen. Aromatische
funktionelle Aminogruppen werden beispielsweise mit salpetriger
Säure diazotiert,
um Einheiten mit Diazonium-Gruppen zu bilden, die mit den Tyrosinen
der bindenden Proteine/Peptide reagieren, wobei eine Diazo-Bindung zwischen
dem nicht-biologisch-abbaubaren Partikel und dem bindenden Protein/Peptid
gebildet wird. Funktionelle Hydroxylgruppen werden an die primären Aminogruppen
des bindenden Proteins/Peptids gekoppelt durch beispielsweise Konvertierung
der Hydroxyl-Einheit in eine Einheit, die eine endständige funktionelle
carboxylische Säuregruppe
besitzt. Diese Konversion kann durch Reaktion mit Chloressigsäure durchgeführt werden,
gefolgt von einer Reaktion mit Carbodiimid. Sandwich-, Adsorptions-
und Einschlusstechniken, wie sie oben bezüglich der bioabbauren Partikel
diskutiert wurden, sind analog zur nicht-biologisch-abbaubaren Partikel-bindenden Protein-/Peptid-Befestigung
anwendbar.
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Dosierungen, Formulierung
und Wege der Verabreichung der Cytoskelett-Inhibitoren
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Die
Menge des verabreichten Cytoskelettinhibitors wird so angepasst,
dass vaskuläre
Traumata verschiedener Schwere behandelt werden können. Beispielsweise
sind kleinere Dosierungen ausreichend, um geringere vaskuläre Traumata
zu behandeln, beispielsweise, um eine vaskuläre Abstoßung zu vermeiden, die einem
Transplantat oder einer Transplantation folgt, wohingegen größere Dosierungen
ausreichend sind, um ausgeprägtere
vaskuläre
Traumata zu behandeln, beispielsweise um eine Restenose zu behandeln,
die einer Angioplastie folgt. Deshalb wird um ein traumatisiertes
Gefäß mit einem
biologischen Stent zu behandeln ein Cytoskelettinhibitor, wie beispielsweise
Cytochalasin B, in einer systemischen Gesamtdosis von ungefähr 1 bis ungefähr 24 ml,
vorzugsweise ungefähr
1 bis ungefähr
4 ml, bei ungefähr
0,01 bis ungefähr
10 μg Cytochalasin B/ml
des Vehikels verabreicht, vorzugsweise ungefähr 0,1 bis ungefähr 10 μg Cytochalasin
B/ml des Vehikels, und noch mehr bevorzugt, ungefähr 0,1 bis
ungefähr
8,0 μg Cytochalasin
B/ml des Vehikels, obwohl sich andere Dosierungen als günstig erweisen
können.
Insbesondere können
niedrigere Konzentrationen eines Cytochalasins einen therapeutischen
Effekt ausüben,
wenn ein nicht-wässriges
Lösungsmittel
als das Vehikel verwendet wird. Die Verabreichung einer systemischen
Dosis des Cytochalasin B resultiert in ungefähr 5 bis ungefähr 40, vorzugsweise
ungefähr
8 bis ungefähr
30 Lambda der Cytochalasin B-enthaltenden Lösung, die in den interstiziellen
Raum eintritt, der die Zellen der Tunica media umgibt, und ungefähr 0,01
bis ungefähr
4, vorzugsweise ungefähr
0,05 bis ungefähr
3 ml der Lösung,
die der Gefäßwand durch
den Transport der Lösung zu
der Adventitia ausgesetzt wird. Darüber hinaus können diese
Dosierungen auch Anti-Proliferations-Effekte aufweisen.
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Die
Verabreichung von Arzneimitteln, Zusammenstellungen oder Dosierungsformen
der vorliegenden Erfindung kann kontinuierlich oder intermittierend
erfolgen, abhängig
beispielsweise vom physiologischen Befinden des Empfängers, davon,
ob der Zweck der Verabreichung ein therapeutischer oder prophylaktischer
ist und anderen Faktoren, die dem erfahrenen Arzt bekannt sind.
Die Verabreichung der Arzneimittel, Zusammenstellungen oder Dosierungsformen
der Erfindung kann im Wesentlichen kontinuierlich über eine
vorgewählte Zeitdauer
erfolgen oder in einer Serie von regelmäßigen Dosierungen, beispielsweise
vor, während
oder nach dem durch eine Prozedur verursachten vaskulären Trauma,
vor und während,
vor und danach, während
und danach, oder bevor, während
und nach dem durch eine Prozedur verursachten vaskulären Trauma.
Darüber hinaus
wird die Verabreichung der Medikamente, Zusammenstellungen oder
Dosierungsformen so ausgewählt,
dass das traumatisiserte Gefäß nicht
weiter beschädigt
wird.
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Eine
oder mehrere geeignete Einheiten der Dosierungsform, die den Cytoskelettinhibitor
umfassen, der für
die anhaltende Freisetzung formuliert werden kann, kann auf verschiedenen
Wegen verabreicht werden, beinhaltend den oralen oder parenteralen
Weg, einschließlich
rektale, transdermale, subkutane, intravenöse, intramuskuläre, intrapulmonale
und intranasale Wege. Wenn die Arzneimittel, Zusammenstellungen oder
Dosierungsformen der Erfindung für
die orale Verabreichung hergestellt werden, werden sie vorzugsweise
mit einem pharmazeutisch verträglichen
Träger
oder einem Verdünnungsmittel
oder einem Bindemittel kombiniert, um eine pharmazeutische Formulierung
zu bilden, vorzugsweise in der Einheitsdosisform. Die gesamten wirksamen
Bestandteile in diesen Formulierungen können 0,1 bis 99 Gewichtsprozent
der Formulierung umfassen. Unter dem Begriff „pharmazeutisch verträglich" wird verstanden,
dass der Träger,
das Verdünnungsmittel,
das Bindemittel und/oder das Salz mit den anderen Bestandteilen
verträglich
sein müssen,
und für
den Empfänger
nicht schädlich
sein dürfen.
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Pharmazeutische
Formulierungen, die den Cytoskelettinhibitor enthalten, können durch
Verfahren, wie sie im Stand der Technik wohl bekannt sind und aus
leicht erhältlichen
erhältlichen
Bestandteilen hergestellt werden. Beispielsweise kann ein Cytochalasin
mit den gewöhnlichen
Bindemitteln, Verdünnungsmitteln oder
Trägern
formuliert und in Tabletten, Kapseln, Suspensionen, Pulver und Ähnlichem
formuliert werden. Beispiele von Bindemitteln, Verdünnungsmitteln
und Trägern,
die für
solche Formulierungen geeignet sind, beinhalten die folgenden Füllstoffe
und Verschnittmittel, beispielsweise Stärke, Zucker, Mannit und Kieselsäurederivate;
Bindemittel, beispielsweise Carboxymethylzellulose, HPMC und andere
Zellulosederivate, Alginate, Gelatine und Polyvinylpyrrolidon, Befeuchtungsmittel,
beispielsweise Glycerin, auflösend
wirkende Mittel, beispielsweise Kalziumkarbonat und Natriumbikarbonat,
Mittel, die die Auflösung
hemmen, beispielsweise Paraffin, Beschleuniger für die Resorption, beispielsweise
quaternäre
Ammoniumverbindungen, oberflächenaktive Stoffe,
beispielsweise Cetylalkohol, Glycerinmonostearat, Adsorptionsträger, beispielsweise
Kaolin und Bentonit, und Gleitmittel, beispielsweise Talg, Kalzium-
und Magnesiumstearat, und feste Polyethylglykole (vgl. Fondy et
al., WO 88/10259).
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Beispielsweise
können
Tabletten oder Kapletten, die einen Cytoskelettinhibitor beinhalten,
Puffer-Agenzien beinhalten, beispielsweise Kalziumkarbonat, Magnesiumoxid
und Magnesiumkarbonat. Kapletten und Tabletten können gleichfalls inaktive Bestandteile
enthalten, beispielsweise Zellulose, vorgelatinisierte Stärke, Siliziumdioxid,
Hydroxypropylmethylzellulose, Magnesiumstearat, mikrokristalline
Zellulose, Stärke, Talg,
Titandioxid, Benzoesäure,
Zitronensäure,
Maisstärke,
Mineralöl,
Polypropylenglykol, Natriumphosphat und Zinkstearat und ähnliche
Substanzen. Harte oder weiche Gelatinekapseln, die einen Cytoskelettinhibitor beinhalten,
können
inaktive Bestandteile beinhalten, beispielsweise Gelatine, mikrokristalline
Zellulose, Natriumlaurylsulfat, Stärke, Talg und Titandioxid und ähnliche
Substanzen, genauso wie flüssige
Vehikel, wie Polyethylenglykole (PEGs) und vegetabile Öle.
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Cytoskelettinhibitoren
können
auch als Elixiere oder Lösungen
für die
gewöhnliche
orale Verabreichung formuliert werden oder als Lösungen, die für die parenterale
Verabreichung geeignet sind, beispielsweise auf dem intramuskulären, subkutanen
oder intravenösen
Weg. In der Ausübung
bestimmter Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung ist der Cytoskelettinhibitor in einem
pharmazeutisch akzeptablen Träger dispergiert,
der eine flüssige
Phase ist, und wird über
eine implantierbare Vorrichtung zugeführt, beispielsweise durch einen
Katheter. Verwendbare pharmazeutisch akzeptable Träger für diese
Zwecke beinhalten die im Allgemeinen verwendeten Träger, beispielsweise
mit Phosphat gepufferte Salzlösung,
Wasser, Emulsionen (beispielsweise Öl/Wasser- und Wasser/Öl-Emulsionen)
und befeuchtend wirkende Substanzen verschiedener Typen.
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Die
pharmazeutischen Formulierungen der Cytoskelettinhibitoren können die
Form einer wässrigen oder
nicht-wässrigen
Lösung
oder Dispersion annehmen, oder alternativ dazu die Form einer Emulsion
oder Suspension (vgl. Fondy et al., WO 90/13293).
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Diese
Formulierungen können
pharmazeutisch verträgliche
Vehikel und Hilfsstoffe enthalten, die aus dem Stand der Technik
wohl bekannt sind. Beispielsweise ist es möglich Lösungen durch Verwendung eines oder
mehrerer organischer Lösungsmittel
herzustellen, welche vom physiologischen Gesichtspunkt her akzeptabel
sind, zusätzlich
zu Wasser ausgewählt
aus Lösungsmitteln,
beispielsweise Aceton, Ethanol, Isopropylalkohol, Glykoläther, beispielsweise
wie die Produkte, die unter der Bezeichnung „Dowanol" verkauft werden, Polyglykole und Polyethylenglykole,
C1-C4-Alkylester
von kurzkettigen Säuren,
vorzugsweise Ethyl- oder Isopropyllaktat, Fettsäuretriglyceride, beispielsweise
Produkte, die unter der Bezeichnung „Miglyol" vermarktet werden, Isopropylmyristat,
tierische, mineralische und pflanzliche Öle und Polysiloxane.
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Die
erfindungsgemäßen Zusammenstellungen
und Arzneimittel können
auch Verdicker enthalten wie beispielsweise Zellulose und/oder Zellulosederivate.
Sie können
gleichfalls Gummi enthalten wie beispielsweise Xanthan-, Guar- oder Carbogummi
oder Gummi arabicum, oder alternativ dazu Polyethylenglykole, Bentonite,
und Montmorillonite und ähnliche
Substanzen.
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Falls
notwendig ist es möglich,
ein Hilfsmittel ausgewählt
aus Antioxidanzien, oberflächenaktiven
Mitteln oder Konservierungsmitteln, Film-bildenden, keratolytisch
oder komdolytisch wirkenden Stoffen, Duftstoffen und färbenden
Mitteln hinzuzufügen.
Es können
auch gleichfalls weitere aktive Bestandteile zugeführt werden,
sei es für
die beschriebenen Bedingungen oder für andere.
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Beispielsweise
können
unter Antioxidanzien t-Butylhydroquinon, butyliertes Hydroxyanisol,
butyliertes Hydroxytoluol und α-Tocopherol
und seine Derivate erwähnt
werden. Die galenische Form, die auf die topische Anwendung zugeschnitten
ist, besitzt die Form von Cremes, Milch, Gelen, Dispersionen oder
Mikroemulsionen, Lotionen, die zu einem größeren oder geringeren Maß verdickt
sind, imprägnierte
Druckpolster, Salben oder Sticks oder alternativ dazu die Form von
Aerosolformulierungen in der Form eines Sprays oder Schaums oder
alternativ dazu in der Form eines Seifenstücks.
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Zusätzlich sind
Cytoskelettinhibitoren für
eine Formulierung als Dosierungsformen der anhaltenden Freisetzung
und Ähnlichem
gut geeignet. Die Formulierungen können so ausgebildet sein, dass
sie den wirksamen Bestandteil nur oder vorzugsweise in einem bestimmten
Teil des intestinalen Traktes freisetzen, beispielsweise über eine
bestimmte Zeitdauer. Die Beschichtungen, Umhüllungen und schützenden
Matrices können
beispielsweise aus polymeren Substanzen oder Wachsen hergestellt
sein.
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Die
lokale Zuführung
der Cytoskelettinhibitoren kann durch eine Vielzahl von Techniken
erfolgen, die den Wirkstoff an oder nahe dem traumatisierten vaskulären Ort
verabreichen. Beispiele von ortsspezifischen oder Zuführung an
gezielte örtliche
Techniken sind nicht so gewollt, dass sie limitierend sind, sondern
sollen nur die verfügbaren
Techniken illustrieren. Beispiele beinhalten die Verwendung lokaler
Zuführungskatheter, beispielsweise
einen Infusionskatheter, einen Dauerkatheter oder einen Nadelkatheter,
Stents, synthetische Transplantate, adventizielle Umhüllungen,
Shunts und Stents oder andere implantierbare Vorrichtungen, ortsspezifische
Träger,
direkte Injektion oder direkte Verabreichungen.
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Die örtliche
Zuführung
durch ein Implantat beschreibt die chirurgische Einbringung einer
Matrix, die den Cytoskelettinhibitor enthält, in die Läsion oder
die traumatisierte Fläche.
Die implantierte Matrix setzt den Cytoskelettinhibitor durch Diffusion,
chemische Reaktion oder Lösemittelaktivatoren
frei (vgl. beispielsweise Lange, Science, 249, 1527 (1990)).
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Ein
Beispiel einer gezielten lokalen Zuführung durch ein Implantat ist
die Verwendung eines Stents. Stents sind so ausgebildet, dass sie
mechanisch den Kollaps und die Reokklusion der koronaren Arterien
oder anderer Gefäße verhüten. Die
Einbringung eines Cytoskelettinhibitors in den Stent kann den Cytoskelettinhibitor
direkt der Läsion
zuführen.
Die örtliche
Zuführung
von Wirkstoffen durch diese Technik wird beschrieben in Koh, Pharmaceutical
Technology (Oktober, 1990).
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Beispielsweise
wird ein intravaskulärer
Stent aus Metall, Kunststoff oder bioabbaubarem Material verwendet,
der den Cytoskelettinhibitor umfasst. Der Stent umfasst vorzugsweise
eine bioabbaubare Beschichtung, eine poröse oder permeable nicht-bioabbaubare
Beschichtung oder eine bioabbaubare oder nicht-bioabbaubare Membran oder ein synthetisches
Transplantat, das aus einer hüllen-ähnlichen Beschichtung besteht, beispielsweise
aus PTFE, welches den Cytoskelettinhibitor umfasst. Eine bevorzugtere
Ausführungsform
der Erfindung ist ein beschichteter Stent, worin die Beschichtung
eine Dosierungsform für
die anhaltende Freisetzung des Cytoskelettinhibitors umfasst. In
einer alternativen Ausführungsform
kann ein bioabbaubarer Stent auch das therapeutisch wirkende Agenz
in einer darauf imprägnierten
Form besitzen, d.h. in der Stentmatrix.
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Ein
bioabbaubarer Stent, der den Cytoskelettinhibitor in imprägnierter
Form darin enthält,
kann weiter mit einer bioabbaubaren Schicht oder mit einer porösen nicht-bioabbaubaren Schicht
beschichtet sein, die die Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung
des Cytoskelettinhibitors in darin dispergierter Form enthält. Dieser
Stent kann eine differenzierte Freisetzungsrate des Cytoskelettinhibitors
ermöglichen,
d.h. es kann eine anfänglich
schnellere Freisetzungsgeschwindigkeit des Cytoskelettinhibitors
aus der Beschichtung heraus erfolgen, gefolgt von einer verzögerten Freisetzung
des Cytoskelettinhibitors, der in der Stentmatrix imprägniert ist,
nach Abbau der Stentmatrix. Der intravaskuläre Stent ermöglicht auch
mechanische Mittel des zur Verfügungstellens
einer Zunahme in der luminalen Fläche eines Gefäßes. Weiterhin
kann die Einbringung des intravaskulären Stents, der einen Cytoskelettinhibitor
umfasst, der ein Inhibitor der Zellproliferation der glatten Muskulatur
ist, gleichfalls die intimale Proliferation reduzieren oder verhüten. Diese
Inhibierung der intimalen Zellen der glatten Muskulatur und des
Stroma, welche durch die Perizyten und durch die glatte Muskulatur
erzeugt werden, kann zu einer schnelleren und vollständigeren
Re-Endothelisierung führen,
die auf die intravenöse
Einführung
des vaskulären
Stents folgt. Die Zunahme der Geschwindigkeit der Re-Endothelisierung
und Stabilisierung der Gefäßwand, die
auf die Einbringung des Stents folgt, kann den Verlust der luminalen
Fläche und
des verminderten Blultflusses als Folge der vaskulären Proliferation
der Zellen der glatten Muskulatur reduzieren, welche eine der Hauptursachen
der Fehlschläge
mit vaskulären
Stents darstellt.
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Ein
weiteres Beispiel der gezielten lokalen Zuführung durch ein Implantat ist
die Verwendung einer adventiziellen Umhüllung. Die Umhüllung umfasst
eine pharmazeutisch akzeptable Trägermatrix, beispielsweise ein
Gel vom Pluron-Typ, welches frei oder in einem Kollagennetz enthalten
ist, wobei dieses Gel einen darin dispergierten Cytoskelettinhibitor
enthält.
Eine Ausführungsform
der Erfindung ist ein Gel vom Pluron-Typ (F-127, BASF), das bei
4°C löslich ist,
aber bei 37°C
fest wird, beispielsweise im Menschen bei Kontakt mit einem Fluid
oder einem Gewebe. Um ein Gel vom Pluron-Typ herzustellen, das eine Umhüllung beinhaltet, wurden
4 ml Phosphat-Puffer vom pH 7,0 (CircRes, Band 76, April 1995) zu
1 g des Gels vom Pluron-Typ F-127 hinzugefügt, wobei die Mischung über Nacht
bei 4°C
gemischt wurde. Der Cytoskelettinhibitor wurde der Mischung vor
der lokalen Verabreichung hinugefügt. Die Mischung kann direkt
einer chirurgisch exponierten Arterienwand zugeführt oder auf die Oberfläche einer
Rinderkollagenunterlage appliziert werden (BioCore, Inc., Topeka,
KS), die dann um die Arterie gehüllt
wird, wobei dann die Kanten vernäht
werden.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist die Einbringung des Cytoskelettinhibitors in die
ausgedehnten Knotenräume
einer vaskulären
Transplantat-ähnlichen
Membran aus PTFE (Impra, Inc., Tempe, AZ), die einen interluminalen
vaskulären
Stent umgeben oder die auf die innere oder auf die äußere Oberfläche besagten
Stents angebracht werden kann, der ein Metall oder ein bioabbaubares
oder nicht-bioabbaubares Polymer umfasst. Der Cytoskelettinhibitor
oder die Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung des Cytoskelettinhibitors
erfüllen
die Knotenräume
der PTFE-Membranwand und/oder beschichten die inneren und/oder äußeren Oberflächen der
Membran.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist eine Mischung einer kristallinen Form eines Cytoskelettinhibitors
in einem Rinderkollagengel (BioCore, Inc., Topeka, KS) mit Kristallen,
die in der Größe von ungefähr 0,1 Mikron
bis ungefähr
1 mm variieren. Im Allgemeinen werden die Kristalle pulverisiert
um kleinere Kristalle zu erzeugen. Die Mischung wird dann direkt
auf die Oberfläche
der Arterien appliziert, das umgebende subkutane Gewebe um das Gefäß herum
festgenäht
und die Haut geschlossen. Rinderkollagen (BioCore, Inc., Topeka,
KS) wird in steriler Salzlösung
aufgelöst
(1:1) und der kristalline Cytoskelettinhibitor zugefügt. Alternativ
dazu wird das Kollagengel auf ein Rinderkollagennetz appliziert,
welches dann um das Gefäß herumgewickelt
wird, und die Kanten werden vernäht,
um das Sieb am Platz zu halten. Das Rinderkollagennetz (BioCore, Inc.)
wird zurechtgeschnitten, beispielsweise auf 1 cm × 1 cm,
und die Mischung des Cytoskelettinibitiors mit dem Kollagengel wird
auf die Oberfläche
des Netzes aufgebracht.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung umfasst das Einschließen des kristallinen Cytoskelettinhibitors
in einer ungefähr
0,1 bis ungefähr
3, vorzugsweise ungefähr
0,5 bis ungefähr
0,7 mm dicken Silikonmembran, beispielsweise aus Silikonpolymer
Q-7 4840 (Dow Corning, Midland, MI). Das Polymer (Teil A und B,
1:1) wird mit einem Spatel gemischt. Ein inerter Füllstoff,
beispielsweise Mannit, wird pulverisiert und in Fraktionen einer
Siebgröße 53–75 gesiebt.
Mannit und Cytoskelettinhibitor werden in vorbestimmten Anteilen gemischt
und dann mit dem Polymer verrieben, wobei ein Gemisch gebildet wird.
Das Gemisch wird dann in eine Gußform gefüllt und bei einem Druck von
5000 psi komprimiert. Die Mischung wird dann bei 80°C zwei Stunden
lang gehärtet.
Die Verbundmembran wird dann auf eine Größe von beispielsweise 1 cm × 1 cm zurechtgeschnitten,
um die Arterie gewickelt und dadurch am Ort gehalten, dass man die
Membrankanten zusammennäht.
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Ein
Cytoskelettinhibitor kann auch auf das Äußere der Umhüllung beschichtet
werden. Die Umhüllung und/oder
die Beschichtung ist vorzugsweise bioabbaubar. Es ist bevorzugt,
dass der Cytoskelettinhibitor in einer Dosierungsform der anhaltenden
Freisetzung vorliegt.
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Ein
weiteres Beispiel ist ein Zuführungssystem,
in welchem ein Polymer, das den Cytoskelettinhibitor enthält, in den
Bereich der Läsion
in einer flüssigen
Form injiziert wird. Das Polymer verfestigt sich dann oder härtet aus,
wobei das Implantat gebildet wird, das in situ erhalten wird. Diese
Technik wird in PCT WO 90/03768 (Donn, 19. April 1990) beschrieben.
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Ein
weiteres Beispiel ist die Zuführung
eines Cytoskelettinhibitors durch polymeres endoluminales Versiegeln.
Diese Technik verwendet einen Katheter, um ein Implantat aus einem
Polymer auf die innere Oberfläche
des Lumens zu applizieren. Der Cytoskelettinhibitor ist im bioabbaubaren
polymeren Implantat eingebracht und wird dadurch am Ort des chirurgischen
Eingriffs freigesetzt. Die Technik wird in PCT WO 90/01969 (Schindler,
23. August 1989) beschrieben.
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Ein
weiteres Beispiel für
die lokale Zuführung
ist das durch direkte Injektion von Vesikeln oder Mikropartikeln
in die Läsion
oder die Arterienwand, die der Läsion
benachbart ist. Diese Mikropartikel können aus Substanzen wie Proteinen,
Lipiden, Carbohydraten oder synthetischen Polymeren zusammengesetzt
sein. Diese Mikropartikel tragen den Cytoskelettinhibitor, der durch
die Mikropartikel inkorporiert ist oder sich auf den Mikropartikeln
als eine Beschichtung befindet. Zuführungssysteme, welche Mikropartikel
enthalten, werden in Lange, Science, 249, 1527 (1990) und Mathiowitz
et al., J. App. Poly. Sci., 26, 809 (1981) beschrieben.
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Für die topische
Verabreichung können
die therapeutischen Wirkstoffe so formuliert werden, wie es vom
Stand der Technik für
die direkte Applizierung in ein Zielgebiet bekannt ist. Konventionelle
Formen für
diesen Zweck beinhalten Wundverbände,
beschichtete Bandagen oder andere Beschichtungen mit Polymeren, Salben,
Lotionen, Pasten, Gelees, Sprays und Aerosolen. Der prozentuale
Gewichtsanteil eines Cytoskelettinhibitors, der in einer topischen
Formulierung vorhanden ist, hängt
von verschiedenen Faktoren ab, beträgt aber im Allgemeinen 0,005
bis 95% des Gesamtgewichts der Formulierung, und liegt typischerweise
zwischen 1–25
Gewichtsprozent.
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Zugangsbedingungen für die Behandlung
durch das Arzneimittel, die Zusammenstellungen, das Kit oder die Dosierungsformen
der Erfindung
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Die
Arzneimittel, Kits, Zusammenstellungen und Dosierungsformen, wie
sie vorstehend hierin beschrieben werden, sind verwendbar, um die
Verminderung des Gefäßlumenvolumens,
der Fläche
und/oder des Durchmessers, die mit einem vaskulären Trauma, das durch eine
Prozedur verursacht wurde, verbunden ist, zu behandeln oder zu inhibieren.
Wie hierin verwendet, beinhaltet der Begriff „Gefäße" Säugergefäße, beispielsweise
koronare Gefäße, wie
auch periphere Gefäße, Gefäße des Oberschenkels
und der Halsschlagadern. Es soll anerkannt werden, dass die Arzneimittel,
Zusammenstellungen, Kits und Dosierungsformen (sowohl freie wie
auch anhaltende Freisetzung) der Erfindung nicht auf eine Therapie
beschränkt
sind, die der Angioplastie folgt; auch wird die Verwendbarkeit der
Arzneimittel, Zusammenstellungen, Kits und Dosierungsformen nicht
durch ihre Fähigkeit
verboten, zelluläre
Aktivitäten
der Zellen und Perizyten der glatten Muskulatur in der vaskulären Gefäßwand zu
inhibieren. Daher beinhaltet ein vaskuläres Trauma Traumata, die durch
die Prozedur eines Eingriffs entstehen, beispielsweise durch Angioplastie,
Einbringung eines Stents, Shunts, eines synthetischen oder natürlichen
Transplantats, einer adventiziellen Umhüllung, eines Dauerkatheters
oder anderer implantierbarer Vorrichtungen, ist jedoch nicht darauf
begrenzt. Transplantate beinhalten Transplantate, die mit einem
synthetischen therapeutischen Wirkstoff behandelt wurden, beispielsweise
imprägnierte oder
beschichtete Transplantate.
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Die
Arzneimittel, Zusammenstellungen, Kits und Dosierungsformen der
Erfindung sind gleichfalls in therapeutischen Modalitäten zur
Verstärkung
des Wiederwachstums endotheler Zellen in verletzten vaskulären Geweben
und in anderen Wundstellen einschließlich epithelischer Wunden
verwendbar. Bei diesen therapeutischen Modalitäten finden die Arzneimittel,
Zusammenstellungen, Kits und Dosierungsformen der Erfindung und
der Konjugate, wie hierin beschrieben, Verwendung zur Inhibierung
der Migration und/oder Proliferation von Zellen oder Perizyten der
glatten Muskulatur. Perizyten und Zellen der glatten Muskulatur
wurden zur Herstellung von in vitro-Faktoren mit einbezogen, welche
die Proliferation der endothelischen Zellen inhibieren, und ihre
Proliferation kann gleichfalls in einer physikalischen Barriere
resultieren, um ein kontinuierliches Endothelium hervorzurufen.
Daher finden die Arzneimittel, Zusammenstellungen, Kits und Dosierungsformen
der Erfindung und Konjugate, wie sie hierin beschrieben sind, Anwendung
in der Verstärkung
der Neoangiogenese und der verstärkten
Re-Endothelisierung, beispielsweise während der Wundheilung, bei
Gefäßtransplantaten
und als Folgebehandlung eines vaskulären chirurgischen Eingriffs.
Die Dosierungsformen können
gleichfalls therapeutische Modalitäten freisetzen, die die Re-Endothelisierung
der beschädigten
Gefäßwand stimulieren
oder beschleunigen.
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In
einigen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann ein Cytoskelettinhibitor verwendet werden,
der in der Lage ist, die Fähigkeit
der Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur zur Kontraktion zu inhibieren, beispielsweise
ein Cytochalasin. Beispielhafte Cytoskelettinhibitoren, die für die Durchführung dieses Aspektes
der vorliegenden Erfindung geeignet sind, sind jene, die in der
Lage sind, zu verursachen, dass eine traumatisierte Arterie den
vaskulären
Zustand verliert, so dass der normale vaskuläre hydrostatische Druck (der
Blutdruck) das schlaffe Gefäß bis oder
bis nahe seines maximalen physiologischen Durchmessers expandiert.
Der Verlust des vaskulären
Zustands kann verursacht werden durch Cytoskelettinhibitoren, die
mit der Bildung oder Funktion kontraktiler Proteine störend überlagern
(beispielsweise Actin, Myosin, Tropomyosin, Caldesmon, Calponin
oder ähnliche
Substanzen). Diese störende Überlagerung
kann direkt oder indirekt eintreten, beispielsweise durch Inhibierung
der Kalziummodulation, Phosphorylierung oder durch andere metabolische
Wege, die in Verbindung mit der Kontraktion der Zellen der vaskulären glatten
Muskulatur auftreten.
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Die
Inhibierung der zellulären
Kontraktion (d.h. des Verlustes des vaskulären Zustands) kann über zwei
Mechanismen wirken, um das Ausmaß der vaskulären Stenose
zu reduzieren. Erstens begrenzt die Inhibierung der zellulären Kontraktion über eine
ausgedehnte Zeitperiode die Zahl der Zellen der glatten Muskulatur,
die von der Tunica media in die Tunica intima wandern, deren Verdickung
in einer vaskulären
luminalen Stenose resultiert. Zweitens verursacht die Inhibierung
der zellulären
Kontraktion unter dem normalen vaskulären hydrostatischen Druck (d.h.
durch den Blutdruck) die Entspannung und Erweiterung der glatten
Muskelgefäßwand.
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Die
Cytochalasine inhibieren die Kontraktion der Zellen der glatten
Muskulatur ohne die Proteinsynthese aufzugeben, die notwendig ist,
dass sich traumatisierte, durch Angioplastie oder andere chirurgische Eingriffe
oder durch Krankheiten beschädigte
Zellen der glatten Muskulatur selbst reparieren. Die Proteinsynthese
ist gleichfalls für
die Zellen der glatten Muskulatur notwendig, damit sie eine Matrix
ausscheiden, die das Lumen in einem Zustand nahe seines maximalen
systolischen Durchmessers fixiert oder erhält, in dem Maß, wie sich
die vaskuläre
Läsion
stabilisiert (d.h. ein biologisch induzierter Effekt eines Stents).
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Dieser
biologische Effekt eines Stents resultiert nicht nur in einer erweiterten
Querschnittsfläche
des Gefäßes oder
eines erweiterten Durchmessers und einer verstärkten Geschwindigkeit des Blutflusses
durch das Gefäß, sondern
reduziert auch in signifikanter Weise den elastischen Rückstoß, der auf
eine Angioplastie folgt. Der elastische Rückstoß ist ein akuter Verschluss
des Gefäßes, der
mit einem Vasospasmus oder einer frühen Relaxation der Muskulaturwand
verknüpft
ist, in Folge eines traumatischen Schocks, der aus der Überdehnung
des Gefäßes durch
einen Ballonkatheter während
der Angioplastie resultiert. Dieser Spasmus der Tunica media, der
zu der Abnahme der luminalen Querschnittsfläche führt, kann innerhalb Stunden,
Tagen oder Wochen nach der Erweiterung mit dem Ballon in dem Maß eintreten,
in dem die Wiederherstellung der Art der Muskelwand eintritt.
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Kürzliche
Beobachtung während
der mikroskopischen Überprüfung atheroektomischer
Proben lassen vermuten, dass der elastische Rückstoss in bis zu 25% der angioplastischen
Prozeduren eintritt, die als erfolgreich eingestuft wurden, wobei
diese auf dem ursprünglichen
Angiogramm basieren, das nach der Prozedur aufgenommen wurde. Da
das Verfahren mit dem biologischen Stent, das auf eine Ballonangioplastie
folgt, die Arterienwand entspannt, kann der Klinikarzt die Über-Aufblähung und
den daraus resultierenden traumatischen Schock als ein Mittel ausschließen, um
den Gefäßspasmus
oder den elastischen Rückstoss
zu verkleinern oder aufzuschieben. Die Reduzierung oder Eliminierung
der Über-Aufblähung vermindert
das Trauma der Muskelwand des Gefäßes, wodurch die Bestimmungsgrößen der
Zellproliferation der glatten Muskulatur in der Intima reduziert
werden, und wodurch das Auftreten oder die Schwere der Restenose
reduziert wird.
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Das
Verfahren des biologischen Stents erniedrigt gleichfalls das Auftreten
der Thrombusbildung. In Oberschenkelarterien von Schweinen, die
mit Cytochalasin B behandelt wurden, wurde beispielsweise das Auftreten
muraler Mikrothrombi erniedrigt im Vergleich zu Arterien, die mit
einem Ballon traumatisiert und die nicht mit dem Cytoskelettinhibitor
behandelt wurden. Dieses Phänomen
scheint ein zweiter Vorteil zu sein, der aus dem erhöhten Blutdurchfluss
durch das traumatisierte Gefäß resultiert,
wobei besagter Nutzen durch die Arzneimittel, Zusammenstellungen,
Kits, Dosierungsformen und Vorrichtungen der vorliegenden Erfindung
erreicht wird. In Arterien, die mit Dosierungsformen der anhaltenden
Freisetzung des Cytochalasin B behandelt wurden, kann Cytochalasin
B gleichfalls die Kontraktion und Organisation von Blutplättchen,
die für
die Thrombusbildung benötigt
werden, verhüten.
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Cytochalasine
können
die Wirkung eines biologischen Stents auf die Zellen der vaskulären glatten Muskulatur
erzeugen. Von Cytochalasinen wird angenommen, dass sie sowohl die
Migration und Kontraktion von Zellen der vaskulären glatten Muskulatur durch
Wechselwirkung mit Actin inhibieren können. Die Cytochalasine wechselwirken
mit den Enden der faserartigen Abläufe, um die Dehnung der Actinfasern
zu inhibieren. Niedrige Dosierungen an Cytochalasinen (beispielsweise
Cytochalasin B) spalten auch die Netzwerke aus Mikrofasern des Actins.
In-vitro-Daten zeigen an, dass, nachdem Zellen der vaskulären glatten
Muskulatur mit dem Cytochalasin B aufräumen, die Zellen genügend polymerisiertes
Actin regenerieren, so dass die Migration innerhalb von ungefähr 24 Stunden
wieder aufgenommen wird. In vitro-Untersuchungen zeigen an, dass
die Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur den vaskulären
Zustand innerhalb von 2 bis vier Tagen wieder erlangen. Während dieser
stärkenden
Zeitdauer tritt die Fixierung des Lumendurchmessers und die Wirkung
des biologischen Stents ein.
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Der
Cytoskelettinhibitor kann auf das traumatisierte Gefäß abgezielt
sein, wird jedoch vorzugsweise direkt in das traumatisierte Gefäß verabreicht,
vor, während
oder in Folge der Angioplastie oder anderer traumatischer Ereignisse.
Die Wirkung des biologischen Stents des Cytochalasin B ist beispielsweise
dadurch erreichbar, dass man eine einzige Infusion von ungefähr 1 bis
ungefähr
24 ml, vorzugsweise ungefähr
5 bis ungefähr
15 ml eines Vehikels plus des Cytoskelettinhibitors in der traumatisierten
Gegend der Gefäßwand bei einer
Dosiskonzentration im Bereich von ungefähr 0,1 Mikrogramm des therapeutischen
Agenz/ml des Vehikels bis ungefähr
10,0 Mikrogramm des Cytoskelettinhibitors/ml des Vehikels anwendet.
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Die
Inhibierung der Migration der Zellen der vaskulären glatten Muskulatur (aus
der Tunica media zu der Tunica intima) wurde im gleichen Dosierungsbereich
gezeigt (Beispiel 11), wobei jedoch eine anhaltende Exposition des
Gefäßes bezüglich des
Cytoskelettinhibitors bevorzugt ist, um diese Anti-Migrationseffekte
zu maximieren. Falls die Zellen der vaskulären glatten Muskulatur nicht
in die Intima wandern können,
können
sie sich auch dort nicht vermehren. Sollen Zellen der vaskulären glatten
Muskulatur zur Intima wandern, kann eine nachfolgend verabreichte
Dosierungsform mit einer anti-proliferativ wirkenden anhaltenden
Freisetzung die intimale Proliferation inhibieren. Als Ergebnis
kann die Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung der gegenwärtigen Erfindung,
die ein Cytochalasin oder andere anti-proliferative wirkende Cytoskelettinhibitoren
beinhaltet, in Kombination mit einem freien Cytoskelettinhibitor
verabreicht werden. In dieser Weise können ein Effekt eines biologischen
Stents wie auch ein Effekt erreicht werden, die die Proliferation
oder die Migration mit einem einzigen Dosisprotokoll inhibieren.
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Verfahren
unter Verwendung der Produkte der Erfindung
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Die
Erfindung stellt Arzneimittel, Zusammenstellungen, Kits und Vorrichtungen
zur Verfügung.
Diese Produkte können
zur Behandlung eines Säugers,
der eine Verkleinerung des Volumens des Gefäßlumens oder das Risiko einer
solchen Verkleinerung hat, einer Lumenfläche oder des Durchmessers,
beispielsweise bei Stenose oder Restenose eines Blutgefäßes, verwendet
werden. Die Methode umfasst die Verabreichung wenigstens eines Cytoskelettinhibitors
in einer Menge, die ausreicht, in einem Gefäß die Wirkung eines biologischen
Stents hervorzurufen, das vaskuläre
Remodelling eines Gefäßes zu inhibieren
oder zu reduzieren, die Zellproliferation der vaskulären glatten
Muskulatur zu inhibieren oder zu reduzieren oder einer beliebigen
Kombinaton davon.
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Für die Verhütung der
Verringerung des Gefäßlumens,
die mit vaskulären
Traumata verknüpft
sind, die einer Prozedur folgen, kann der Cytoskelettinhibitor vor,
während
und/oder nach der Prozedur verabreicht werden oder in einer beliebigen
Kombinaton davon. Beispielsweise wird für die Verhütung der Restenose eine Serie
getrennter Dosen des Cytoskelettinhibitors, gegebenenfalls in einer
Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung, vorzugsweise vor, während und/oder
nach der Prozedur, die das Trauma auslöst (beispielsweise Angioplastie),
verabreicht. Die Dosis kann auch lokal über eine implantierbare Vorrichtung
zugeführt
werden, beispielsweise über
einen Katheter, der in das betroffene Gefäß während der Prozedur eingeführt wird.
Vorzugsweise wird eine Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung über die
implantierbare Vorrichtung während
der Prozedur verabreicht, die das Trauma hervorruft. Nachdem die
Prozedur, die das Trauma hervorruft, durchgeführt wurde, kann eine Serie
von Nachfolgedosen mit der Zeit verabreicht werden, vorzugsweise
in einer Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung während einer
Zeit, die ausreicht, im Wesentlichen das Risiko der Restenose zu
reduzieren oder zu verhüten.
Eine bevorzugte therapeutische Dauer des Protokolls für diesen Zweck
beinhaltet die Verabreichung ungefähr 3 bis ungefähr 26 Wochen
nach der Angioplastie.
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Es
wird vom Fachmann beachtet werden, dass therapeutisch/prophylaktisch
wirksame Dosierungen der Cytoskelettinhibitoren und Dosierungsformen
von einigen Faktoren abhängen,
beinhaltend beispielsweise: a) Die Bindungsaktivität des bindenden
Proteins der vaskulären
glatten Muskulatur, sofern vorhanden, in der Dosierungsform; b)
den Atmosphärendruck
und die Druckdauer, die während
der Infusion angewendet werden; c) die Zeitdauer, über die
der Cytoskelettinhibitor oder die Dosierungsform, die verabreicht
werden, am vaskulären
Ort bleibt; d) die Art des verwendeten Cytoskelettinhibitors; e)
die Art des vaskulären
Traumas und der erwünschten
Therapie; f) für
Dosierungsformen der anhaltenden Freisetzung die Freisetzungsgeschwindigkeit
des Cytoskelettinhibitors aus der Dosierungsform, und/oder g) für Dosierungsformen
mit anhaltender Freisetzung die interzelluläre und/oder intrazelluläre Lokalisierung
der Dosierungsform. Der erfahrene Anwender, der darauf trainiert
ist, Arzneimittel in therapeutisch wirksamen Dosierungen zuzuführen (beispielsweise durch Überprüfung der
Arzneimittelpegel und durch Beobachtung klinischer Auswirkungen
in Patienten) wird die optimale Dosierung für einen individuellen Patienten
auf Grund seiner Erfahrung und der professionellen Beurteilung bestimmen.
Diese Fachleute werden erkennen, dass das Eindringen des Cytoskelettinhibitors
in die intimalen Schichten der Gefäßwand eines traumatisierten
Gefäßes in einer
freien Dosierungsform oder in einer Dosierungsform mit anhaltender
Freisetzung der Schwankung unterworfen ist, und es notwendig ist,
diese auf einer individuellen Basis zu bestimmen.
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Eine
therapeutisch wirksame Dosierung des Cytoskelettinhibitors wird
typischerweise dann erreicht, wenn die Konzentration des Cytoskelettinhibitors
im Fluidraum zwischen den Ballons des Katheters im Bereich von ungefähr 10–3 bis
10–12 M
ist. Es soll aus den Beispielen, die hiermit zur Verfügung gestellt
werden, erkannt werden, dass Cytoskelettinhibitoren und Dosierungsformen
nur in einer therapeutischen Dosis für die Anti-Proliferation zugeführt werden
brauchen, die ausreicht, dem Cytoskelettinhibitor 10%, vorzugsweise
20% und noch mehr bevorzugt 99% der inneren Zellen der Tunica media,
die das Lumen auskleiden, auszusetzen. Diese Dosierung kann empirisch
bestimmt werden, beispielsweise durch a) Infusion der Gefäße aus einem
geeigneten Tiermodell und Verwendung von Methoden der Immunohisto-Chemie,
der Fluoreszenz oder Elektronenmikroskopie, um den Wirkstoff und
seine Effekte zu detektieren (beispielsweise jene, wie sie weiter
unten in den Beispielen beispielhaft beschrieben sind); und b) Durchführung geeigneter
in vitro-Studien (vgl. z.B. unten Beispiele 3, 4 und 5).
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Beispielsweise
soll bezüglich
der Zuführung
mit einem Katheter der Fachmann beachten, dass therapeutisch/prophylaktisch
wirksame Dosierungen der Cytoskelettinhibitoren und Dosierungsformen
von Faktoren abhängen,
die a) den atmosphärischen
Druck, der während
der Infusion angewendet wird; b) die Zeitdauer über die der verabreichte Wirkstoff
am vaskulären
Ort bleibt; c) die Form des verwendeten Cytoskelettinhibitors; und/oder
d) die Natur des vaskulären
Traumas und der erwünschten
Therapie beinhalten. Katheter, die in der Ausübung der Erfindung verwendbar
sind, beinhalten Katheter, wie jene, die offenbart werden in Just
et al. (US-Patent 5,232,44), Abusio et al. (US-Patent 5,213,576),
Shapland et al. (US-Patent 5,282,785), Racchini et al. (US-Patent
5,458,568), Wolinsky (US-Patent 4,824,436), Spears (US-Patent 4,512,762)
and Shaffer et al. (US-Patent 5,049,132).
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Eine
therapeutisch wirksame Dosierung ist im Allgemeinen die Dosierung
des perizellulären
Wirkstoffes in der Zellgewebekultur der glatten Muskulatur, d.h.
eine Dosierung, bei welcher eine kontinuierliche Exposition in einem
therapeutischen Effekt zwischen der toxischen und der minimalen
wirksamen Dosierung resultiert. Dieses therapeutische Niveau wird
in vivo durch Bestimmung der Größe, der
Zahl und der Konzetration des Cytoskelettinhibitors und der Frei setzungsgeschwindigkeit
erhalten, die für
die Partikel erforderlich sind, die durch Infusion zwischen die
Zellen der glatten Muskulatur der Arterienwand eingebracht werden,
um diese perizelluläre
therapeutische Dosierung aufrechtzuerhalten. Die Dosierungsform
sollte den Cytoskelettinhibitor mit einer Geschwindigkeit freisetzen,
die ungefähr
gleich der perizellulären
Dosierung der folgenden beispielhaften therapeutischen Wirkstoffe
ist: Ungefähr
0,01 bis ungefähr
100 Mikrogramm/ml Nitroglycerin, ungefähr 1,0 bis ungefähr 1000
Mikrogramm/ml Suramin, ungefähr
0,001 bis ungefähr
100 Mikrogramm/ml Cytochalasin und ungefähr 0,01 bis ungefähr 105 Nanogramm/ml
Staurosporin, sowohl ungefähr
0,001 bis ungefähr
100 Mikrogramm/ml Taxol. Deshalb resultiert für Cytochalasin B die systemische
Dosis in ungefähr
5 bis ungefähr
40, vorzugsweise ungefähr
8 bis ungefähr
30 Lambda der Lösung,
die in den interstiziellen Raum eintritt, der die Zellen der Tunica
media umgibt, und ungefähr
0,001 bis ungefähr
4, vorzugsweise ungefähr
0,05 bis ungefähr 3
ml der Lösung,
die der Gefäßwand über die
Adventitia zugeführt
wird.
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Die
Verabreichung einer zellulären
therapeutischen Dosis von beispielsweise Cytochalasin B in die Zellen
der vaskulären
glatten Muskulatur nach einem Trauma, das durch Erweiterung mit
einem Ballon verursacht wurde, kann durch Ersatz des gesamten Volumens
der Tunica media mit dem Cytoskelettinhibitor erfolgen, so dass
die Wirkung eines Biostents erreicht wird, d.h. alle Zellen werden
einer Konzentration des Cytoskelettinhibitors ausgesetzt, die wirksam
ist, dass das Gefäß einem
biologischen Stent ausgesetzt ist. Beispielsweise zeigte eine Studie
bezüglich
des Dosisansprechverhaltens, welche Schweinearterien aus Oberschenkeln
verwendete, dass die gesamte Tunica media durch Verwendung eines
Infusionskatheters mit Cytochalasin B in einem Bereich von ungefähr 0,1 μg/ml an Vehikel
bis 10,0 μg/ml
an Vehikel infundiert war, wobei der Effekt eines Biostents resultierte.
Das bedeutet, dass eine extensivere Retention der Größe des Arterienlumens
(Durchmesser oder Querschnittsfläche)
relativ zur Größe des Arterienlumens
beobachtet wurde, welche durch Erweiterung mit einem Ballon resultierte.
Der therapeutische Effekt hatte ein Grenzwertniveau von 0,1 μg/ml Cytochalasin
B mit keiner Wirkung unterhalb dieser Dosis und keiner Zunahme in
der therapeutischer Wirksamkeit bis zu 10 μg/ml Cytochalasin B. Deshalb
weist Cytochalasin B einen breiten therapeutischen Index auf, der
von ungefähr
0,1 bis ungefähr
10 μg/ml
reicht, mit keinem Anzeichen von Toxizität bei 10 μg/ml. Zehn μg/ml ist die maximale Sättigungskonzentration
des Cytocjhalasin B in Salzlösung.
Die therapeutische Wirksamkeit, die durch Verabreichung von Cytochalasin
B hervorgerufen wird, wurde über
eine Zeitdauer von 3 bis 8 Wochen offensichtlicher, die dem durch
den Ballon verursachten Trauma folgte.
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Um
eine zelluläre
therapeutische Dosis zu erreichen, die den Effekt eines Biostents
erzeugt, d.h. bei welcher jede Zelle der Tunica media dem Bereich
der therapeutischen Konzentration ausgesetzt ist, beispielsweise
ungefähr
0,1 μg/ml
bis ungefähr
8,0 μg/ml
des Cytochalasin B, wird ein Katheter, beispielsweise ein MIC2-
oder MIC3-Katheter mit einem Volumen des gelösten Cytoskelettinhibitors
gefüllt
und bei einem Hubdruck zugeführt,
der das Gefäß nicht
beschädigt.
Beispielsweise werden 9 bis 24 ml (MIC2) oder 5 bis 10 ml (MIC3)
einer Lösung
von 8,0 μg/ml
Cytochalasin B bei einem Hubdruck von 4 bis 5 Atmosphären während einer
gesamten Infusionszeit von 90 Sekunden zugeführt. Die Zuführung des
NR-ML-05-monoklonalen Antikörpers
zur Tunica media wurde unter diesen Bedingungen sowohl in Modellen
an Oberschenkeln des Schweines und koronaren Modellen erreicht.
Mit konstant gehaltenem Hubdruck und Expositionsdauer kann die Menge der
infundierten Lösung
variieren, da die Flussgeschwindigkeit durch die Dichtigkeit des
Sitzes bestimmt wird. Falls die Flussgeschwindigkeit unterhalb des
empfohlenen Bereich ist, ist der Sitz zu fest um eine gleichmäßige hydrostatische
Fallhöhe
zu erreichen, und deshalb existiert dann keine gleichmäßige Dosierung
um die Gefäßwand herum.
Falls die Flussgeschwindigkeit über
dem empfohlenen Bereich ist, dann ist der Sitz zu lose, um die hydrostatische
Fallhöhe
zu ermöglichen,
die erforderlich ist, um die Lösung
in den interstiziellen Bereich der Tunica media zu zwingen, und die
Dosis ist für
die individuellen Zellen unterhalb des erforderlichen therapeutischen
Niveaus.
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Es
ist gleichfalls bevorzugt, dass die Verabreichung des Cytoskelettinhibitors
mit einem Katheter zur Tunica media und Adventitia nur eine minimale
oder keine Beschädigung
der Gefäßwand durch
das Ausströmen
oder das Zerlegen betont, welche durch die Prozedur der PTCA hervorgerufen
wird. Darüber
hinaus ist es bevorzugt, dass der hydrostatische Druck der Fallhöhe an der
Schnittstelle der Infusion mit dem Ballon und der Gefäßwand ungefähr zwischen
0,3 bis ungefähr
1,5, vorzugsweise ungefähr
zwischen 0,4 bis ungefähr
0,8 und noch mehr bevorzugt ungefähr zwischen 0,5 bis ungefähr 0,75
Atmosphären
beträgt,
so dass die Lösung, die
den Cytoskelettinhibitor enthält,
schnell in den interstiziellen Raum der Tunica media gezwungen wird, ohne
die kleinen Gefäße in der
Adventita zu beschädigen,
wobei deren Ausgangspunkt der hydrostatischen Fallhöhe ausgesetzt
ist.
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Vorzugsweise
resultiert die Verabreichung des Cytoskelettinhibitors in einer
gleichförmigen
Zuführung des
Cytoskelettinhibitors in die Tunica media. Darüber hinaus resultiert die Verabreichung
des Cytoskelettinhibitors über
den Katheter in der Zuführung
einer wirksamen Menge des Wirkstoffes in die Adventitia über die Vasa
vasorum sowie über
die Tunica media. Vorzugsweise wird der Cytoskelettinhibitor gleichmäßig in der
Adventitia verteilt. Die Verabreichung eines Cytoskelettinhibitors
mittels eines Katheters, beispielsweise ungefähr 4 bis ungefähr 24 ml
des Cytochalasin B bei ungefähr
8,0 μg/ml,
resultiert vorzugsweise in einem gleichfömigen Muster der Zuführung des
Cytoskelettinhibitors bei einer Eindringtiefe von wenigstens ungefähr 10%, mehr
bevorzugt wenigstens ungefähr
20%, sogar noch mehr bevorzugt 100% des Inneren der Tunica media. Es
wurde an Hand einer Koronarstudie an Schweinen gefunden, dass bis
zu dem Zeitpunkt an dem ein Cytoskelettinhibitor aus den inneren
10% der Tunica media zum äußeren Bereich
diffundiert, die Zellen in den äußeren Bereichen
der therapeutischen Dosis ausgesetzt waren.
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Eine
bevorzugte Form des Cytoskelettinhibitors beinhaltet Cytochalasin
B in steriler Salzlösung
in einer Konzentration von ungefähr
8,0 μg/ml
in 30 ml-Fläschchen,
welche die bevorzugte zelluläre
therapeutische Dosis, wie sie hierin beschrieben wurde, zur Behandlung
einer einzigen Läsion
zuzuführen.
Vorzugsweise wird die Menge gleichförmig über die inneren 20% der Tunica
media und gleichförmig über die
Adventitia verteilt.
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Bei
einer weiteren therapeutischen Methode wird eine Lösung eines
Cytoskelettinhibitors in vivo oder ex vivo in die Wandungen isolierter
Gefäße (Arterien
oder Venen) infundiert, die für
vaskuläre
Transplantate verwendet werden sollen. In diesem Beispiel wird das
Gefäß, das als
das Transplantat dienen soll, operativ entfernt oder isoliert und
anschließend
durch eine Infusion einer Lösung
eines Cytoskelettinhibitors ausgedehnt. Vorzugsweise wird die Infusion
durch einen Hubdruck von ungefähr
4 bis ungefähr
5 Atmosphären über eine
Zeitdauer von ungefähr
1 bis ungefähr
4 Minuten durchgeführt,
vorzugsweise ungefähr
ungefähr
1 bis ungefähr
2 Minuten. Diese Infusionsform resultiert in der Penetration einer
wirkungsvollen Dosis des Cytoskelettinhibitors zu den Zellen der
glatten Muskulatur der Gefäßwand. Vorzugsweise
wird der Cytoskelettinhibitor bei einer Konzentration von ungefähr 0,1 μg/ml bis
ungefähr
8,0 μg/ml
der Infusionslösung
vorliegen. Vorzugsweise ist der Cytoskelettinhibitor ein Cytochalasin
und am bevorzugtesten ist der verwendete Cytoskelettinhibitor Cytochalasin
B oder ein funktionelles äquivalentes
Analoges davon.
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Es
ist dem Durchschnittsfachmann bekannt, dass periphere Gefäße, die
für vaskuläre Transplantate an
anderen Orten oder in koronaren Arterien-Bypass-Transplantaten verwendet werden, häufig nach
einer chirurgischen Stenose nicht geeignet sind. Da eine Infusion
mit Cytochalasin B die vaskuläre
luminale Fläche
in Gefäßen, die
durch einen chirurgischen Eingriff traumatisiert wurden, auf Grund
der Aktivität
des biologischen Stents aufrechterhält, kann die Verabreichung
in diesem Prozess die Fähigkeit
des Gefäßes zur
Kontraktion erhalten, was in einem größeren luminalen Durchmesser
oder einer größeren luminalen
Querschnittsfläche
resultiert. Weiterhin ist es ein Vorteil dieser Ausführungsform,
dass die Verabreichung des Cytochalasin B in dieser Art und Weise
die Abschnürung
oder Krämpfe
verhütet,
die häufig
eintreten, nachdem vaskulären
Transplantate sowohl ihre proximalen wie auch distalen Örtlichkeiten
anastomosieren, die zur beeinträchtigten
Funktion führen
können,
wenn nicht sogar zum totalen Fehlschlag der vaskulären Transplantate.
Deshalb sollte die Gefäßbehandlung
mit einem Cytochalasin-Stent das Auftreten von Krämpfen, die
zwischen wenigen Tagen bis einigen Monaten nach der Transplantat-Prozedur
auftreten können,
vermindern.
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In
einer anderen Verwendung der erfindungsgemäßen Produkte können diese
in Situationen verwendet werden, in denen Angioplastie nicht ausreichend
ist, um eine blockierte Arterie zu öffnen, beispielsweise wie in
jenen Situationen, die die Einführung
eines intravaskulären
Stents oder Shunts oder anderer implantierbarer Vorrichtungen erfordern.
Deshalb stellt die Erfindung auch Stents, adventizielle Umhüllungen,
synthetische Transplantate oder Shunts zur Verfügung, die den Cytoskelettinhibitor
in fester Form umfassen. Ein bevorzugter Cytoskelettinhibitor ist
ein Cytochalasin, beispielsweise Cytochalasin B oder ein Analoges
davon, welches ein funktionelles Äquivalent des Cytochalasin
B ist. Ein weiterer bevorzugter Cytoskelettinhibitor der Erfindung
ist Taxol oder ein Analoges des Taxols, welches ein funktionelles Äquivalent
des Taxols ist. Vorzugsweise liegt der Cytoskelettinhibitor in einer
Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung vor.
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Deshalb
stellt eine implantierbare Vorrichtung wie beispielsweise ein intravaskulärer Stent
oder Shunt ein mechanisches Mittel zur Ermöglichung der Zunahme im luminalen
Durchmesser eines Gefäßes dar,
zusätzlich
zu dem, das durch die Wirkung des biologischen Stents und/oder der
anti-proliferativen Wirkung des Cytoskelettinhibitors ermöglicht wird,
beispielsweise durch Cytochalasin B oder Taxol, die darin freisetzbar
eingebettet sind oder in Lösung oder
Suspension während
der Eingriffsprozedur verabreicht werden. Weiterhin ermöglicht die
Einbringung einer implantierbaren Vorrichtung, die einen Cytoskelettinhibitor
umfasst, der ein Inhibitor der Zellproliferation der glatten Muskulatur
ist, eine gesteigerte Wirksamkeit durch Reduktion oder Verhütung der
intimalen Proliferation. Diese Inhibierung der Zellen der intimalen
glatten Muskulatur und des Stroma, welches durch die glatte Muskulatur
erzeugt wird, erlaubt eine schnellere und vollständigere Re-Endothelisierung,
die dem Einsetzen der Vorrichtung durch den Eingriff folgt.
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Kits, welche eine implantierbare
Zuführvorrichtung
und wenigstens einen erfindungsgemäßen Cytoskelettinhibitor umfassen
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Die
Erfindung stellt ein Kit zur Verfügung, welches ein Verpackungsmaterial
umfasst, dem, separat abgepackt, wenigstens eine implantierbare
Vorrichtung beiliegt, die für
die Zuführung
eines Cytoskelettinhibitors angepasst ist, beispielsweise ein Katheter,
eine adventizielle Umhüllung,
ein Ventil, ein Stent, ein Shunt oder ein synthetisches Transplantat,
und wenigstens eine Einheitsdosisform, die einen Cytoskelettinhibitor
umfasst, wie auch Instruktionsmittel in Übereinstimmung mit den vorliegenden
Verfahren zu dessen Anwendung. Die Einheitsdosisform kann eine Menge
wenigstens eines der vorliegenden Cytoskelettinhibitoren umfassen,
welche wirksam ist, um die therapeutischen Ergebnisse bei lokaler
und/oder systemischer Zuführung,
wie sie hierin beschrieben sind, zu erreichen. Eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung ist ein Kit, das einen Katheter umfasst, der für die lokale
Zuführung
wenigstens eines Cytoskelettinhibitors an einen Ort im Lumen eines
Säugergefäßes ausgerichtet
ist, zusammen mit Instruktionsmitteln, die seine Verwendung in Übereinstimmung
mit der vorliegenden Erfindung anweisen. In einem bevorzugten Aspekt
kann der Infusionskatheter konventionell ein Doppelballon- oder
Vierfachballon-Katheter mit einer durchlässigen Membran sein.
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Es
ist gleichfalls vorgesehen, dass das erfindungsgemäße Kit eine
Zuführungsvorrichtung
für die
systemische oder lokale Zuführung
umfasst, die kein Katheter ist, beispielsweise eine adventizielle
Umhüllung,
ein Ventil, ein Stent oder ein Shunt. Ein Ventil, Stent, Umhüllung oder
Shunt, die für
die Verfahren der Erfindung verwendbar sind, können eine bioabbaubare Beschichtung
oder eine poröse
nicht-bioabbaubare Beschichtung umfassen, beispielsweise eine PTFE-Membran,
die darin dispergiert einen oder mehrere Cytoskelettinhibitoren
besitzt, wie sie hierin beschrieben sind, vorzugsweise eine Dosierungsform
des Cytoskelettinhibitors für
die anhaltende Freisetzung.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist ein Kit, das eine Vorrichtung umfasst, die für die lokale Zuführung von
wenigstens zwei Cytoskelettinhibitoren eingerichtet ist, eine Einheitsdosis
eines ersten Cytoskelettinhibitors und eine Einheitsdosis eines
zweiten Cytoskelettinhibitors, zusammen mit Instruktionsmitteln, die
ihre Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung anweisen. Die Einheitsdosisformen der ersten und zweiten
Cytoskelettinhibitoren können
mittels diskreter Lumina eines Katheters eingeführt oder vor der Einführung in
ein einziges Lumen eines Katheters zusammengemischt werden. Falls
die Einheitsdosisformen in die diskreten Lumina eines Katheters
eingeführt
werden, kann die Zufuhr der Cytoskelettinhibitoren zum Gefäß gleichzeitig
oder aufeinander folgend eintreten. Darüber hinaus kann ein einziges
Katheterlumen verwendet werden, um die Einheitsdosisformen eines
Cytoskelettinhibitors zuzuführen,
worauf das Wiederbeladen des Lumens mit einem weiteren Cytoskelettinhibitor
und die Zufuhr des weiteren Cytoskelettinhibitors zum Lumen des
Gefäßes folgen.
Sowohl eine oder beide Einheitsdosen können am Zielort die Verringerung
des Durchmessers im Gefäßlumen bewirken.
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Alternativ
dazu kann eine Einheitsdosis eines der Cytoskelettinhibitoren lokal
verabreicht werden, beispielsweise durch Katheter, während eine
Einheitsdosis eines weiteren Cytoskelettinhibitors systemisch verabreicht
wird, beispielsweise durch orale Verabreichung.
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Die
Erfindung wird an Hand der folgenden typischen Beispiele besser
verstanden.
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BEISPIEL 1
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In vivo-Bindung
an Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur in der Blutgefäßwandung
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1B zeigt die Bindung von NR-AN-01 (ein mausartiges
IgG2b MAb) an die Zellen der glatten Muskulatur in der vaskulären Wand
einer Arterie eines 24-jährigen männlichen
Patienten, vier Tage nach der intravenösen (i. v.) Verabreichung von
NR-AN-01. 1B ist eine Mikroaufnahme eines
histologischen Schnitts, der durch die mediale Region einer Arterienwand
des Patienten nach der NR-AN-01-Verabreichung durchgeführt wurde,
wobei der Schnitt ex vivo mit HRP-konjugierter Ziegen-anti-Maus-IgG
reagiert wurde. Die Reaktion des HRP-Konjugats mit NR-AN-01 MAb
wurde durch Zusatz von 4-Chlor-1-naphthol
oder 3,3'-Diaminobenzidin-Tetrahydrochlorid
als Peroxidasesubstrat (Chromogen) sichtbar gemacht. Das Reaktionsprodukt
des Substrats bildet am Reaktionsort einen unlöslichen purpurnen oder dunkelbraunen
Niederschlag (gezeigt bei Nr. 2, 1B).
Ein Gegenfärbemittel
wurde verwendet, um das kollagene extrazelluläre Matrixmaterial sichtbar
zu machen (gezeigt in Nr. 2, 1B).
Zellen der glatten Muskulatur wurden durch Untersuchung unter dem Mikroskop
als purpur angefärbte
Zellen sichtbar gemacht (1A und 1B). Diese Mikroaufnahme (1B)
zeigt die Fähigkeit
der MAb, sich spezifisch an menschliche vaskuläre glatte Muskulatur in vivo
zu binden, durch die Zellen internalisiert zu werden und über längere Zeit
in den Zellen zu bleiben.
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BEISPIEL 2
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Therapeutische
Konjugate enthaltend Trichothecen
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Konjugate
von NR-AN-01 und Roridin A wurden durch chemisches Koppeln eines
Derivates der Hemibernsteinsäure
des Trichotecen-Cytotoxins (wie unten beschrieben) an einen monoklonalen
Antikörper,
der als NR-AN-01 gekennzeichnet war, hergestellt. Zwei Konjugate
wurden hergestellt, wobei eines an das Roridin in A 2'-Position und eines
an die 13'-Position
gekoppelt wurde. Zwei Schemata wurden für diese Synthese verwendet,
wie in den 2 und 3 gezeigt.
Das Konjugat wurde dann von nicht-reagiertem Roridin A durch Säulenchromatografie
an PD-10 Sepharose® gereinigt (Pharmacia;
Piscataway, NJ), durch Ausschluss-Hochdruck-Flüssigkeitschromatografie analysiert,
und die Säulenfraktionen
durch SDS-PAGE und isoelektrisches Fokussieren (IEF) charakterisiert,
wie unten beschrieben.
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2 zeigt
diagrammartig das erste Reaktionsschema für die Synthese von Roridin
A-Hemibernsteinsäure-Bernsteinsäureimidat
(RA-HS-NHS) durch einen Zweistufenprozess mit den Reagenzien: Bernsteinsäureanhydrid,
Triethylamin (NEt3) und Dimethylaminopyridin
(DMAP), welche in Dichlormethan (CH2Cl2) bei Raumtemperatur (RT) vorlagen, und
N-Hydroxybernsteinsäureimid
(NHS) und Dicyclohexylcarbodiimid-Reagenzien (DCC), welche ebenfalls
in CH2Cl2 bei Raumtemperatur
vorlagen.
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3 zeigt diagrammartig das zweite Reaktionsschema
für die
Synthese von Roridin A-Hemibernsteinsäure-Bernsteinsäureimidat
(RA-HS-NHS) durch einen Fünfstufenprozess
mit den Reagenzien: t-Butyl-dimethyl-silylchlorid (TBMS-Cl) und
Imidazol in Dimethylformamid (DMF) bei Raumtemperatur (RT), Essigsäureanhydrid,
Triethylamin (TEA) und Diethylaminopyridin in Dichlormethan (CH2Cl2) bei Raumtemperatur, Bernsteinsäureanhydrid,
Triethylamin (TEA) und Dimethylaminopyridin (DMAP) in Methylenchlorid (CH2Cl2) bei Raumtemperatur,
und N-Hydroxybernsteinsäureimid
(NHS) und Dicyclohexylcarbodiimid-Reagenzien (DCC).
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Synthese von 2'-Roridin A-Hemibernsteinsäure (2):
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Zu
0,5 g (0,94 mmol) Roridin A wurden 15 ml Dichlormethan hinzugegeben.
Zu dieser Lösung
wurden unter Rühren
0,104 g (1,04 mmol) Bernsteinsäureanhydrid
zugefügt.
Zu dieser Reaktionsmischung wurden 0,2 ml Triethylamin in 5 ml Dichlormethan
zugefügt.
Zu der homogenen Reaktionsmischung wurde eine katalytische Menge
von Dimethylaminopyridin zugefügt
und die Mischung bei Raumtemperatur 15 Stunden lang gerührt. Die
Vervollständigung
der Reaktion wurde durch Dünnschichtchromatografie
verfolgt (CH2Cl2:CH3OH = 9,7:0,3 mit einigen Tropfen Essigsäure). Am
Ende der Reaktion wurden 0,3 ml Eisessig hinzugegeben und das Lösungsmittel
unter reduziertem Druck entfernt. Der getrocknete rohe Rückstand
wurde zwischen Wasser und Methylenchlorid verteilt. Die vereingten
Methylenchlorid-Extrakte (3 × 50
ml) wurden über
wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet, das Lösungsmittel im Vakuum entfernt
und der Rückstand
getrocknet, wobei 0,575 g (96%) einer rohen Mischung von drei Verbindungen
erhalten wurde. Die präparative
C18-HPLC-Trennung der rohen Mischung in 50% Acetonitril-Wasser mit
2% Essigsäure
ergab 0,36 g (60%) der Verbindung 2 als einen weißen Feststoff.
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Synthese von Bernsteinsäureimidyl-2'-Roridin A-Hemibernsteinsäure (3):
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Zu
0,3 g (0,476 mmol) von 2'-Roridin
A-Hemibernsteinsäure
in 30 ml Dichlormethan wurden 0,055 g (0,478 mmol) N-Hydroxybernsteinsäure zugefügt. Zu dieser
klaren Reaktionsmischung wurden 0,108 g (0,524 mmol) Dicyclohexylcarbodiimid
zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur 6 Stunden lang
gerührt.
Die Vervollständigung
der Reaktion wurde durch TLC (CH2Cl2:CH3OH = 9,7:0,3
mit einigen Tropfen Essigsäure)
als entwickelndem Lösungsmittel
verfolgt. Einige Tropfen Eisessig wurden der Reaktionsmischung zugegeben
und das Lösungsmittel
unter reduziertem Druck entfernt. Zum getrockneten Rückstand wurde
Dichlormethan zugegeben und das ausgefallene DCU abfiltriert. Das
Lösungsmittel
wurde aus dem Filtrat unter reduziertem Druck entfernt, wobei ein
weißer
Feststoff erhalten wurde. Aus dem Rohprodukt wurden 0,208 g (60%)
der Verbindung 3 durch präparative
HPLC in 50% Acetonitril mit 2% Essigsäure als der mobilen Phase gereinigt.
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Synthese von 13'-t-Butyldimethylsilyl-Roridin
A (4):
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Zu
72,3 mg (0,136 mmol) Roridin A in 0,5 ml Dimethylformamid wurden
0,055 g (0,367 mmol) t-Butyldimethylsilylchlorid und 0,025 g (0,368
mmol) Imidazol dazugegeben. Die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur
15 Stunden lang gerührt.
Die Vervollständigung
der Reaktion wurde durch Dünnschicht-Chromatografie
an Kieselgel unter Verwendung von 1% MeOH-CHCl3 als der
mobilen Phase verfolgt. Das Lösungsmittel
wurde aus der Reaktionsmischung im Vakuum entfernt und der Rückstand
getrocknet. Das Rohprodukt wurde zwischen Wasser und Methylenchlorid
verteilt. Das Lösungsmittel
aus den vereinigten Methylenchloridextrakten wurde unter reduziertem
Druck entfernt und der Rückstand
getrocknet. Das Rohprodukt wurde durch Flash-Chromatografie unter
Verwendung von EtOAc:Hexan (1:3) als eluierendem Lösungsmittel gereinigt.
Das Lösungsmittel
aus den Eluaten wurde unter reduziertem Druck entfernt, wobei 0,66
g (75%) der Verbindung 4 als Feststoff erhalten wurden.
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Synthese von 13'-t-Butyldimethylsilyl-2'-Acetyl-Roridin A
(5):
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Zu
0,1 g (0,155 mmol) von 13'-t-Butyldimethylsilyl-Roridin
A in 10 ml Dichlormethan wurden 0,3 ml Essigsäureanhydrid, 0,2 ml Triethylamin
und einige Kristalle von Dimethylaminopyridin zugegeben und die
Mischung bei Raumtemperatur 2 Stunden lang aufbewahrt. Die Vervollständigung
der Reaktion wurde durch TLC in 1% Methanol-Methylenchlorid als
Laufmittel verfolgt. Das Lösungsmittel
wurde unter reduziertem Druck entfernt und der Rückstand an einer Kieselgelsäule unter
Verwendung von 1% Methanol-Chloroform als Elutionsmittel gereinigt.
Das Lösungsmittel
wurde aus den Eluaten unter Vakuum entfernt, wobei 0,085 g (80%)
der Verbindung 5 als ein weißer
Feststoff erhalten wurden.
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Synthese von 2'-Acetyl-Roridin A
(6):
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Zu
0,05 g (0,073 mmol) 2'-Acetyl-13'-t-Butyldimethylsilyl-Roridin
A in 5 ml Tetrahydrofuran wurden 0,3 ml einer einmolaren Lösung von
t-Butylammoniumfluorid in THF zugefügt. Die Reaktionsmischung wurde
bei Raumtemperatur 2 Stunden lang gerührt. Die Vervollständigung
der Reaktion wurde durch Dünnschichtchromatografie
an Kieselgel unter Verwendung von 1% MeOH-CHCl3 als
Laufmittel verfolgt. Das Lösungsmittel wurde
aus der Reaktionsmischung unter reduziertem Druck entfernt und der
Rückstand
getrocknet. Das Rohprodukt wurde an einer Kieselgelsäule unter
Verwendung von 1% CH3OH-CHCl3 als
eluierendem Solvens gereinigt. Das Lösungsmittel wurde aus den vereinigten
Eluaten im Vakuum entfernt, wobei 0,020 g (48%) der Verbindung 6
als ein Feststoff erhalten wurden.
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Synthese von 2'-Acetyl-13'-Hemisuccinyl-Roridin
A (7):
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Zu
0,05 g (0,087 mmol) von 2'-Acetyl-Roridin
A in 1 ml Dichlormethan wurden 0,025 g (0,25 mmol) Bernsteinsäureanhydrid
und 35 ml Triethylamin zugegeben. Einige Kristalle Dimethylaminopyridin
wurden als Katalysator hinzugefügt.
Die Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur 24 Stunden lang gerührt. Die Vervollständigung
der Reaktion wurde durch Dünnschichtchromatografie
unter Verwendung von 5% MeOH-CH2Cl2 als Laufmittel verfolgt. Gegen Ende der
Reaktion wurden 30 ml Eisessig hinzugegeben. Das Lösungsmittel
wurde aus der Reaktionsmischung unter reduziertem Druck entfernt
und der Rückstand
getrocknet. Das Rohprodukt wurde zwischen Wasser und Ethylacetat
verteilt. Das Lösungsmittel
aus den vereinigten Ethylacetatfraktionen wurde unter reduziertem
Druck entfernt. Das Rohprodukt wurde unter Verwendung einer Kieselgelsäule gereinigt,
wobei 0,039 g (66%) der Verbindung 7 als ein weißer Feststoff erhalten wurden.
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Synthese von Bernsteinsäureimidyl-2'-Acetyl-13'-Roridin A-Hemisuccinat
(8):
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Zu
0,036 g (0,0050 mmol) 2'-Acetyl-13'-Roridin A-Hemibernsteinsäure in 2
ml Dichlormethan wurden 0,009 g (0,09 mmol) N-Hydroxysuccinimid
hinzugegeben. Zu der gerührten
Lösung
wurden 0,012 g (0,059 mmol) Dicyclohexylcarbodiimid zugefügt. Die
Reaktionsmischung wurde bei Raumtemperatur 8 Stunden lang gerührt. Die
Vervollständigung
der Reaktion wurde durch Dünnschichtchromatorafie
an Kieselgel unter Verwendung 5% MeOH-CH2Cl2 als Laufmittel verfolgt. Dann wurden einige
Tropfen Eisessig der Reaktionsmischung zugegeben. Das Lösungsmittel
wurde unter reduziertem Druck aus der Reaktionsmischung entfernt und
getrocknet. Das Rohprodukt wurde auf einer Kieselgelsäule unter
Verwendung von 5% MeOH-CH2Cl2 als eluierendem
Lösungsmittel
gereinigt. Das Lösungsmittel
wurde aus den vereingten Eluaten entfernt, wobei 0,025 g (61%) der
Verbindung 8 als ein weißer
Feststoff erhalten wurden.
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Konjugation von Succinimidyl-2'-Roridin A-Hemisuccinat
(3) und Succinimidyl-2'-Acetyl-13'-Roridin A-Hemisuccinat
(8) an NR-AN-01-Vollantikörper
(MAb):
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Konjugationsreaktionen
wurden bei einem pH-Wert von 8,0 in Boratpuffer in Gegenwart von
25% Dimethylsulfoxid (DMSO) als Lösungsmittel bei Raumtemperatur
unter leichtem Mischen während
einer Zeitdauer von 45 Minuten vor der Reinigung durch Gelpermeationschromatografie
durchgeführt.
Die molare Konzentration der Trichothecen-Arzneimittelvorstufe bezüglich des
Angebots an Antikörpern
betrug jeweils 25:1 und 40:1 für
die 2'- und 13'-Roridin A-Analoga (Verbindungen
3 und 8). Die Antikörperkonzentration
betrug 0,9 bis 1,0 mg/ml während
der Konjugationsreaktion.
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Eine
typische Reaktion des 2'-Analogen
(3) mit 25 mg des Antikörpers
war folgende:
Zu 4,7 ml von 5,3 mg Ab/ml in Phosphat-gepufferter
Salzlösung
(d.h. PBS; 150 mM NaCl, 6,7 mM Phosphat, pH 7,3) wurden 10 ml PBS
und 5 ml des Boratpuffers (0,5 m, pH 8,0) zugefügt. Unter leichtem Rühren wurden 6,3
ml DMSO, das 1,37 mg Succinimidyl-2'-Roridin A-Hemisuccinat (3) enthielt,
während
einer Zeit von 15 Sekunden tropfenweise zugegeben.
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Reinigung:
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Zur
Reinigung wurden 1 ml Reaktionsaliquote auf Pharmacia PD-10 Sepharose®-Säulen, die in PBS equilibriert
worden waren, aufgebracht. Das eluierte Konjugat wurde in 2,4 bis
4,8 ml Fraktionen gesammelt. Die an den Säulen gereinigten Konjugataliquote
wurden dann vereinigt und mittels eines Amicon PM-10 DiAflo®-Konzentrators
auf 1,5 bis 2,0 mg des Ab/ml aufkonzentriert, durch eine 0,2 Gelman
Acrodisc® steril
gefiltert und in sterile Glasfläschchen
in Volumina von 5 ml gefüllt.
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Das
2'-Konjugat wurde
schnell in flüssigen
Stickstoff eingefroren und dann bei –70°C bis zur Anwendung gelagert.
Das 13'-Roridin
A-NR-AN-01-Konjugat wurde in gefrorenem oder gekühltem Zustand aufbewahrt (d.h.
bei 5–10°C).
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Charakterisierung der
Konjugate:
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Die
Proteinkonzentration wurde mittels BCA-Assay unter Verwendung der
Kupfer-Reagenz-Methode (Pierce Chemical Corp.) bestimmt.
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Die
Bewertung des Derivatisierungsgrades des Antikörpers wurde dadurch durchgeführt, dass
zuerst ein Aliquot des Konjugats in 0,2-molarer Karbonatlösung, pH
10,3, während
einer Zeit von 4 Stunden hydrolisiert wurde (bei Raumtemperatur
für das
2'-Konjugat oder
bei 37°C
für das
13'-Konjugat), gefolgt
durch Filtration durch eine PM-30-Membran. Das Filtrat wurde dann
auf Roridin A durch inverse HPLC auf einer C-I 8-Säule unter
Verwendung einer mobilen Phase von CH3CN:H2O:HOAC jeweils im Verhältnis 50:48:2 geprüft. Ein Korrekturfaktor
von 1,32 wurde wegen der parallel ablaufenden Zersetzung des makrozyklischen
Ringes verwendet, welche polare Produkte während der Hydrolyse des 13'-Konjugats ergibt.
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Ausschlusschromatografie
auf einer DuPont Zorbax®-HPLC-Säule und
isoelektrische Fokussierung unter Verwendung von Serva®-Gelplatten
(pH 3 bis 10) wurde gleichfalls durchgeführt. Durch HPLC wurde kein Anzeichen
einer Aggregation beobachtet.
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Ein
Immunoassay des Roridin A-Antikörper-Konjugats
wurde entweder durch kompetitive ELISA unter Verwendung eines mit
Biotin umgesetzten Ab mit Streptavidin/Peroxidase-Detektion durchgeführt oder
durch ein kompetitives Zell-bindendes
Assay unter Verwendung eines 125I-markierten
Antikörpers.
Alternativ dazu wurde die Immunoreaktivität unter Bedingungen der Antigen-Sättigung
in einem Zell-bindenden Assay gemessen, wobei der Antikörper zuerst
mit I-125 mittels Chloramin T-Methode markiert und anschließend mit
2'- und 13'-Roridin A-Vorläuferstufen derivatisiert wurde.
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BEISPIEL 3
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Kinetik der
Bindung an Zellen der glatten Muskulatur
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Zur
in vivo-Verabreichung mittels eines Katheters ist es wünschenswert,
dass die therapeutischen Konjugate in weniger als 3 bis 5 Minuten
verabreicht werden, so dass sich der Blutfluss im Patienten wieder neu
einstellen kann. Deshalb wurden Studien durchgeführt um die Bindungskinetik
eines bindenden Proteins der glatten Muskulatur mit einem Ka-Wert von > 109 Liter/Mol zu bestimmen. Da menschliche
Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur langsam in Kultur wachsen und gefunden wurde,
dass Pavianzellen der glatten Muskulatur den menschlichen CSPG-Zell-Oberflächen-Marker
exprimieren, wurden BO54-Pavian-Arterienzellen der glatten Muskulatur
und menschliche A375 M/M-Zellen (Melanom; ATCC #CRL1619), die den CSPG-Oberflächen-Marker
tragen, in vielen der Studien verwendet, die in den unten angegebenen
Beispielen beschrieben sind.
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Für die kinetischen
Bindungsstudien wurden A375 M/M- und BO54-Zellen in sterile Mikrotiterplatten mit
96 Aufzuchtnäpfen
mit 2500 Zellen/Napf gesät.
Die Platten wurden mit Aluminiumfolie umhüllt und über Nacht bei 37°C in einer
feuchten Atmosphäre
von 5% CO2/95% Luft inkubiert. Nach ungefähr 18 h
wurden die inkubierten Platten entfernt und die Zellen mit 0,05%
Glutaraldehyd 5 Minuten lang fixiert, um den Membrandurchsatz zu
verhüten.
Nach der Fixierung wurden die Platten eingehend mit PBS gewaschen,
das 0,5% Tween-20® enthielt.
Serielle Zweifachverdünnungen
eines NR-AN-01-therapeutischen Konjugats, das Roridin A enthielt,
wurde bei Proteinkonzentrationen von 10 mg/ml bis 20 ng/ml hergestellt,
und jede Verdünnung
wurde aliquot in zwei Aufzuchtnäpfe
eingebracht. Die Platten wurden bei 4°C mit dem NR-AN-01 während einer Zeitdauer
von 5, 15, 30 und 60 Minuten inkubiert, nach welcher das nicht-gebundene
Protein durch Aspiration entfernt wurde, und 100 ml des CS-Puffers wurde jedem
Napf zugefügt
(5% Hühnerserum/0,5%
Tween-20® in PBS).
Der CS-Puffer wurde entfernt und das therapeutische NR-AN-01-Konjugat,
das an die Zellen gebunden war, wurde durch Addition von 100 ml
eines HRP-konjugierten
Ziegen-anti-Maus-IgG (Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) zu jedem
Napf zugefügt,
bei 4°C
1 h inkubiert, gewaschen mit PBS/0,05% Tween-20® um ungebundenes Ziegen-IgG
zu entfernen, und 2,2'-Azino-bis-(3-Ethylbenzthiazolin-6-Sulfonsäure(ABTS)-Chromogen-Substrat
hinzugefügt
(d.h. für
das HRP). Nach einer Inkubationszeit von 30 Minuten wurde die Menge des
NR-AN-01, das an die Zellen gebunden war, durch Messung der Absorption
bei 415 nm und 490 nm unter Verwendung eines ELISA-Plattendetektors
gemessen, der für
die Datenerfassung mit einem Compaq-Computer ausgerüstete war.
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4A zeigt grafisch die Ergebnisse der in vitro-Studien,
in welchen A375 m/m-Marker-positive Zellen bei 4°C gehalten wurden (d.h. um den
Durchsatz durch die Membran zu verhüten) für 5 Minuten (leere Quadrate, 4A), für
15 Minuten (gefüllte
Rauten, 4A), für 30 Minuten (gefüllte Quadrate, 4A) oder für 60
Minuten (leere Rauten, 4A)
bei verschiedenen Konzentrationen an NR-AN-01 (NRAN01 μg/ml). Die Bindung
des NR-AN-01-MAb an die A375-Zellen wurde unter Waschen quantifiziert,
um den ungebundenen Antikörper
zu entfernen, durch Zufügen
von HRP-konjugiertem Ziegen-anti-Maus-IgG unter Reaktion mit dem Zell-gebundenen MAb, Waschen,
um ungebundenen sekundären
Ziegen-Antikörper
zu entfernen und Hinzufügen
von 2,2'-Azino-bis-(3-ethylbenzthiazolin-6-sulfonsäure)-(ABTS)-Substrat
als Peroxidase. Die Farbentwicklung wurde nach 30 Minuten sowohl
bei 415 nm wie auch 490 nm beobachtet (ABS415, 490).
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4B zeigt grafisch die Ergebnisse der in vitro-Studien,
die auf ähnliche
Art und Weise wie die oben beschriebenen bezüglich der 4A durchgeführt
wurden, wobei aber BO54-Marker-positive Zellen der glatten Muskulatur
verwendet wurden, d.h. anstatt der A375 m/m-Zellen.
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Die
Ergebnisse, die in den 4A und 4B dargestellt sind zeigen eine signifikante Bindung
des NR-AN-01 an die A375- und BO54-Zellen innerhalb von 5 Minuten
bei 4°C,
sogar bei der niedrigsten Dosis von 20 ng/ml.
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BEISPIEL 4
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Wirkungen von Roridin
A und RA-NR-AN-01-Konjugaten
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Die
Wirkungen von Roridin A (RA) und RA-NR-AN-01-Konjugaten auf die
zelluläre
Proteinsynthese (d.h. durch 3H-Leucin-Inkorporation)
und auf die Metabolitaktivität
(d.h. durch mitochondriale MTT-Assay) wurden in den Experimenten
durchgeführt,
die unten im Detail in Beispiel 5 und Beispiel 6 beschrieben sind.
Die Studien in Beispiel 4 beinhalten Experimente, um die Wirkungen
der langfristigen Behandlung (d.h. über 24 Stunden) mit den Wirkstoffen
zu bestimmen. Die Studien in Beispiel 5 beinhalten Experimente zur
Bestimmung der Wirkungen einer „getakteten" Behandlung (d.h.
während
5 Minuten) auf die Zellen. In beiden Studien wurden die zelluläre Spezifität der Wirkungen
ausgewertet durch Einschluss von „Ziel"-Zellen (d.h. Zellen, die den CSPG-„Marker" tragen) und Zellen,
die keine Ziel-Zellen sind. Für
Vergleichszwecke wurde auch freies RA (d.h. nicht verknüpftes RA)
in die Studien aufgenommen. Die Wirkungen auf die zelluläre Proteinsynthese
oder auf die Metabolitaktivität
wurden entweder unmittelbar nach der Behandlung abgeschätzt oder
nach einer „Erholungsperiode" (d.h. unter Einschluss
der Inkubation der Zellen über
Nacht bei 37°C),
um die langfristigen Wirkungen der Agenzien auf die Zellpopulationen
zu bestimmen.
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Metabolit-Effekte nach
einer Exposition von 24 Stunden:
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Während es
bekannt ist, dass monoklonale Antikörper-Arzneimittel-Konjugate
einen Spezifizierungsgrad für
Zellen, die Marker-Antigene tragen, wenn sie in vivo angewendet
werden, hat es sich in vielen Systemen als schwierig erwiesen, die
in vitro-Spezifität
der Wirkung zu zeigen, besonders mit Verbindungen, welche lipophil
sind. Daher wurden die vorliegenden Experimente durchgeführt, in
welchen die Inhibitoreffekte des NR-AN-01-Roridin A-Konjugats während einer
Zeitdauer von 24 Stunden auf Zielzellen und auf Zellen, die keine
Zielzellen sind, getestet wurden. Die Ergebnisse mit RA-NR-AN-01
wurden mit der Wirkung des freien Roridin A über die gleiche Zeitdauer von
24 Stunden verglichen. Ein modifiziertes Methyltetrazoliumblau(MTT)-Assay
wurde mit 3-(4,5-Dimethylthiazol-2-yl)-2,5-diphenyl-tetrazoliumbromid
(Sigma) verwendet, um die zelluläre
Metabolitaktivität
zu bestimmen. Dieses Assay ist dazu gedacht, die zelluläre mitochondriale Aktivität der Dehydrogenase
zu messen. Für
einige dieser Studien wurden M14(Melanom)- und BO54(glatte Muskulatur)-Zelllinien
als marker-positive Zielzellen und HT29-Zellen (Dickdarmkarzinom;
ATCC Nr. HTB38) zur Kontrolle der Spezifität der Zellen, die keine Zielzellen
darstellen, verwendet. In anderen Studien wurde A375 als eine marker-positive
Zelle verwendet. Die HT29- und M14-Zellen wurden in Mikrotiterplatten
mit 96 Näpfen
bei einer Konzentration von 5,0 × 103 Zellen/Napf
gesät,
und die B054-Zellen wurden bei einer Konzentration von 2,5 × 103 Zellen/Napf ausgesät. Serielle Zweifachverdünnungen
des freien Roridin A und des 2'RA-HS-NR-AN- 01 (d.h. Roridin
A mittels eines Hemisuccinats(HS)-Kopplungsagenzes an der 2'-Position an das NR-AN-01 gekoppelt)
wurden in DMEM über
einen Bereich von Proteinkonzentrationen von 20 mg/ml bis 40 pg/ml
hergestellt. Testagenzien (in Duplikat) wurden den Mikrotiter-Näpfen (100
ml/Napf) zugefügt,
die Platten mit Aluminiumfolie umhüllt und bei 37°C in einer
befeuchteten Atmosphäre
bestehend aus 5% CO2/95% Luft 24 Stunden
lang inkubiert. Nach 24 Stunden wurde das Medium entfernt (durch
Aspiration), frisches DMEM hinzugegeben (100 ml/Napf) und die Zellen
zurückgegeben,
um während
einer zusätzlichen
Nacht (d.h. für
16–18
Stunden) inkubiert zu werden („Erholungsperiode"). Am Ende der Erholungsperiode
wurde die zelluläre
Metabolitaktivität
durch Zugabe von 20 ml einer Lösung
von 5 mg/ml MTT zu jedem Napf bestimmt. Die Platten wurden bedeckt
und bei 37°C
während
einer Zeitdauer von 4 Stunden inkubiert und dann wurde die Reaktion
durch Zugabe von 100 ml/Napf von 10% SDS/0.1 N HCl entwickelt. Das
dunkelblaue lösliche
Formazanreaktionsprodukt wurde bei Raumtemperatur nach 16–18 Stunden
entwickelt und unter Verwendung eines ELISA-Mikrotiterplatten-Detektors
bei einer Absorption von 570 nm quantifiziert.
-
5A zeigt graphisch die Ergebnisse der in vitro-Studien,
in welchen BO54-Marker-positive
Zellen der glatten Muskulatur mit verschiedenen Konzentrationen
von RA-NR-AN-01 (NRAN01-RA; leere Quadrate, 5A)
oder freiem Roridin A (freies RA; gefüllte Rauten, 5A) während
einer Zeitdauer von 24 Stunden inkubiert, dann gewaschen und dann
der Kultur für
eine zusätzliche
16–18stündige Erholungsperiode über Nacht
(o/n) zurückgegeben
wurden, um die Metabolitaktivität
in einem MTT-Assay zu testen. Die Konzentrationen des freien RA
und RA-NR-AN-01 werden als die berechnete Konzentration des Roridin
A (in mg/ml auf einer logarithmischen Skala aufgetragen) im Assay
(d.h. mehr als die gesamte Menge in mg/ml des NR-AN-01-Proteins im Assay)
ausgedrückt,
so dass direkte Vergleiche gemacht werden können. Die Metabolitaktivität der Zellen
im MTT-Assay wird als der Prozentsatz der Metabolitaktivität, die in
einer Kontrolle unbehandelter Zellkulturen gemessen wurde (d.h.
Prozent-Kontrolle) dargestellt.
-
5B zeigt graphisch die Ergebnisse der in vitro-Studien,
die in einer ähnlichen
Weise wie oben bezüglich
der 5A durchgeführt wurden, aber unter Vergleich
der Wirkungen von RA-NR-AN-01 (NRAN01-RA) auf drei verschiedene
Zelltypen: nämlich
BO54-Marker-positive Zellen der glatten Muskulatur (BO54-NRAN01-RA;
leere Quadrate, 5B); HT29-marker-negative Kontrollzellen
(HT29-NRAN01-RA; gefüllte
Rauten, 5B); und M14-Marker-positive
Zellen (M14-NRAN01-RA; gefüllte
Quadrate, 5B). Wie oben bezüglich der 5A beschrieben, werden die Konzentrationen im
vorliegenden Experiment in Einheiten von μg/ml des Roridin A ausgedrückt. Die
Metabolitaktivität
der Zellen ist in einer ähnlichen
Weise zu der in 5A beschriebenen ausgedrückt, d.h.
als der Prozentteil der Aktivität,
die in unbehandelten Kontrollen von Zellkulturen gemessen wurde
(Prozent-Kontrolle).
-
Die
Ergebnisse, die in 5A und in 5B dargestellt sind zeigen, dass die Metabolitaktivität, die im
MTT-Assay gemessen wurde, signifikant in allen Populationen der
Testzellen abnahm, sogar 16–18
Stunden nach einer 24-Stunden-Inkubation
sowohl mit dem freien Roridin A oder in den 2'- oder 13'-RA-NR-AN-01-Konjugaten. Die Wirkungen der RA-NR-AN-01-Konjugate
schienen nicht spezifisch hemmend für beide Zielzellen (BO54 und
M14) und für
die Zellen zu sein, die keine Zielzellen waren (HT29) (5A und 5B).
Die Inhibitoreffekte wurden bei den Roridin-A-freien oder RA-Konjugaten
bei einer Konzentration von > 10
ng/ml beobachtet.
-
Für Vergleichszwecke
wurde eine zweite Studie durchgeführt, in welcher die Wirkungen
von Pseudomonas-Exotoxin(PE)-Konjugaten auf Zellen in einem ähnlichen
Protokoll bewertet wurde. Für
diese Studien wurden Zielzellen und Zellen, die keine Zielzellen
waren, mit PE oder PE-NR-AN-01 für
eine Zeitdauer von 24 Stunden behandelt, und dann wurde ihnen eine „Erholungsperiode" (wie oben) erlaubt,
bevor die Metabolitaktivität
in einem MTT-Assay getestet wurde.
-
6A zeigt graphisch die Ergebnisse der in vitro-Studien,
die in ähnlicher
Weise wie jene bezüglich der 5A durchgeführt
wurden, die oben beschrieben sind, wurden aber so angelegt, dass
die Metaboliteffekte des PE-NR-AN-01
(NRAN01-PE) auf Zellen studiert werden konnte, d.h. eher als RA-NR-AN-01. Es wurden
drei verschiedene Zelltypen verwendet: nämlich BO54-Marker-positive Zellen der glatten Muskulatur (BO54;
leere Quadrate, 6A); HT29-Marker-negative Kontrollzellen
(HT29; gefüllte
Rauten, 6A); und M14-marker-positive
Zellen (MT14; gefüllte
Quadrate, 6A). In dieser Studie wird
die Konzentration des Konjugats in μg/ml NR-AN-01-Protein (dargestellt auf einer
logarithmischen Skala) ausgedrückt,
und die Metabolitaktivität
ist als der Prozentteil der MTT-Aktivität dargestellt, die in einer
unbehandelten Kontrollkultur gemessen wurde (Prozent-Kontrolle).
-
6B zeigt graphisch die Ergebnisse der in vitro-Studien,
die in ähnlicher
Art und Weise wie die oben diskutierten bezüglich der 6A durchgeführt
wurden, wurden aber so angelegt, dass die Wirkungen, die mit freiem
PE (PE) mit jenen, die oben erhalten wurden, verglichen werden konnten,
d.h. in 6A mit PE-NR-AN-01. Die Zellen,
Kulturbedingungen, Berechnungen und Darstellung der Ergebnisse sind
dieselben wie oben in 6A.
-
Die
Ergebnisse, die in 6A und in 6B dargestellt sind, zeigen, dass eine 24stündige Exposition bezüglich PE-NR-AN-01
oder freiem PE nicht spezifisch inhibierend auf Zellen bei Konzentrationen
von > 100 ng/ml war.
-
Während dieser
Typ der nicht spezifischen Inhibierung so beurteilt wurde, dass
er von potenziellem Wert für
die biologische Atheroectomie sein kann, wurde er als nicht wünschenswert
für die
Behandlung der Restenose erachtet, die auf eine Angioplastie folgt,
wo tote und sterbende Zellen Faktoren freisetzen können, welche
die Proliferation der glatten Muskulatur stimulieren.
-
BEISPIEL 5
-
Wirkungen der getakteten
Behandlung auf die zelluläre
Aktivität
-
Zusätzliche
Studien wurden durchgeführt,
um die Effekte der kurzfristigen, d.h. 5-minütigen Exposition auf ein therapeutisches
Roridin A-enthaltendes Konjugat auf Zellen abzuschätzen. In
diesen Studien wurden sowohl die Metabolitaktivität (gemessen
in MTT-Assays) und zelluläre
Proteinsynthese (gemessen durch 3H-Leucin-Inkorporation)
abgeschätzt.
-
Wirkungen nach einer 5-minütigen Exposition:
Proteinsynthese
-
Die
Wirkungen einer 5-minütigen
Exposition auf das freie Roridin A (RA) oder eines therapeutischen Konjugats
wurden bestimmt. Roridin A-NR-AN-01, das durch einen Hemisuccinyl-Rest
(HS) entweder an der 2'-Position
(2'RA-HS-NR-AN-01) oder der 13'-Position (13'RA-HS-NR-AN-01) wurden
angewendet. (Im Falle der 13'RA-HS-NR-AN-01
war die 2'-Position
des Roridin A gleichfalls acetyliert.) Das RA, die 2'- oder 13'RA-NR-AN-01-Konjugate
wurden zweifach in sterilem DMEM über einen Konzentrationsbereich
von 400 ng/ml bis 780 pg/ml Roridin A verdünnt. (Die Testproben wurden
alle bezüglich
des Roridin A normiert, so dass direkte Vergleiche der Wirkungen
bei vergleichbaren Dosierungen gemacht werden konnten). Proben wurden in
aliquoten Mengen (in Duplikat) in doppelte Mikrotiterplatten bei
100 ml/Napf verteilt und bei Raumtemperatur während einer Zeit von fünf Minuten
inkubiert.
-
Sowohl
langfristige wie auch kurzfristige Wirkungen der Testproben auf
Marker-positive
A375- und Marker-negative HT29-Zellen wurden bestimmt. Zum Studium
der kurzfristigen Effekte wurden 100 ml/Napf des [3H]-Leucins (0,5
mCi/ml) unmittelbar nach der 5-minütigen Behandlung mit dem Konjugat
(oder dem RA) hinzugefügt
und die Proteinsynthese über
eine fünfstündige Zeitdauer
bestimmt. Zur Bestimmung der langfristigen Wirkungen wurden die
Zellen während
5 Minuten behandelt, gewaschen und dann der Kultur für eine 24-stündige „Erholungsperiode" im DMEM-Medium zurückgegeben,
das entweder 5% NBS/5% Serum Plus® (d.h.
für die
A375- oder HT29-Zellen) oder 10% FBS (d.h. für die B054-Zellen) enthielt.
Nach Beendigung der „Erholungsperiode" wurde das Inkubationsmedium
entfernt (beispielsweise durch Aspiration) und 3H-Leucin hinzugefügt (wie
oben). In beiden Fällen
(d.h. kurz- und
langfristig) wurde die Proteinsynthese der Zellen durch Inkubation
der Zellen mit dem 3H-Leucin für eine Zeitdauer
von 4 Stunden bei 37°C
in einer befeuchteten Kammer bestimmt (wie oben) und alle Ergebnisse
durch Vergleich mit nicht-behandelten Zellen (d.h. 100%-Kontrolle)
berechnet. Nach 4 Stunden wurde das 3H-Leucin
entfernt, die Zellen aus dem Substrat durch Trypsin-Behandlung entfernt,
aspiriert (Verwendung eines PHDTM-Zellernters
(Cambridge Technology, Inc., Cambridge, MA)) und durch Filtration über Glasfaserfilter
filtriert. Die Glasfaserfilter wurden getrocknet und die Radioaktivität durch
Flüssigkeits-Scintillations-Spektroskopie
in einem Beckman-Flüssigkeits-Scintillations-Zähler bestimmt.
-
7A zeigt grafisch die Ergebnisse der durchgeführten in
vitro-Studien, um die Wirkungen auf Kontroll-HT29-Marker-negative
Zellen während
einer 5-minütigen Exposition
auf verschiedene Konzentrationen von Roridin A-(freies RA; leere
Quadrate, 7A) oder 2'-RA-NR-AN-01-(2'-RA-NRAN01; gefüllte Quadrate, 7A) oder 13'-RA-NR-AN-01-(13'-RA-NRAN01; gefüllte Dreiecke, 7A)-Konjugaten zu untersuchen. Die Konzentrationen
des freien RA, des 2'-RA-NR-AN-01
oder 13'-NR-AN-01
werden als die berechnete Konzentration des Roridin A im Assay ausgedrückt (in μg/ml, dargestellt
auf einer logarithmischen Skala), d.h. eher als die gesamte μg/ml des
NR-AN-01-Proteins, so dass direkte Vergleiche der Ergebnisse durchgeführt werden
können.
Für diese
Studien wurden die Zellen 5 Minuten lang behandelt, gewaschen und
dann der Kultur für
eine Zeitdauer von 4 Stunden zurückgegeben,
wobei während
dieser Zeit die zelluläre
Proteinsynthese durch Zugabe von 0,5 mCi/ml des 3H-Leucins
zum Kulturmedium bestimmt wurde. Am Ende der 4-stündigen Periode
wurden die zellulären
Proteine isoliert und die Radioaktivität bestimmt. Die Resultate werden
als Prozentsatz der gemessenen Radioaktivität in einer Kontroll(nicht behandelten)-HT29-Zellkultur
bestimmt (d.h. %-Kontrolle).
-
7B zeigt grafisch die Ergebnisse von in vitro-Studien,
die die Wirkungen auf Kontroll-HT29-Marker-negative Zellen bezüglich einer
5-minütigen
Exposition auf verschiedene Konzentrationen des freien RA (leere
Quadrate, 7B), des 2'-RA-NRAN01 (gefüllte Quadrate, 7B) oder des 13'-RA-NRAN01
(gefüllte Dreiecke, 7B) untersuchen, wie oben bezüglich der 7A beschrieben; jedoch wurden in den vorliegenden
Experimenten die Zellen für
eine 16–18-stündige Erholungsperiode
inkubiert (d.h. über
Nacht; o/n) bevor der Test der Proteinsynthese in einem 4-stündigen 3H-Leucin-Proteinsynthese-Assay
durchgeführt
wurde. Die Ergebnisse werden in einer ähnlichen Weise dargestellt,
wie jene oben in 7A.
-
Die
Ergebnisse, die in den 7A und 7B dargestellt
sind, zeigen jeweils von RA, 2'-RA-HS-NR-AN-01
und 13'-RA-HS-NR-AN-01
die kurzfristigen und langfristigen Wirkungen auf die Proteinsynthese
durch die HT29-Kontrollzellen. Die Ergebnisse zeigen eine Inhibierung
des Dosisansprechverhaltens der zellulären Proteinsynthese durch das
freie Roridin A, aber nicht durch RA-NR-AN-01 in HT29-Zellen. Die Inhibierung,
die durch RA während
der 5-minütigen
Inkubation ausgelöst
wurde, äußerte sich
noch nach der 16–18-stündigen Erholungsperiode
(7B). Im Gegensatz dazu resultierte die Behandlung
von HT29-Zelln mit 2'-RA-HS-NR-AN-01
oder 13'-RA-HS-NR-AN-01,
die keine Zielzellen waren, in keiner detektierbaren Inhibierung
der Proteinsynthese. Daher scheinen diese Ergebnisse (im Gegensatz
zu denen, die nach 24 Stunden erhalten wurden) einen überraschenden
Spezifitätsgrad
der in vitro-Wirkung der NR-AN-01-Konjugate nahezulegen, wenn die
Behandlung mit einem 5-minütigen „Takt" durchgeführt wurde.
Es war jedoch auch möglich, dass
das NR-AN-01-Konjugat
inaktiv war, und deshalb wurden zusätzliche Experimente durchgeführt, um
die Wirkung der Konjugate auf die Zielzellen zu bestimmen.
-
7C zeigt grafisch die Ergebnisse der in vitro-Studien,
welche die Effekte auf A375 m/m-Marker-positive Zellen der 5-minütigen Exposition
auf zwei verschiedene Konzentrationen des freien RA untersuchen (leere
Quadrate, 7C), des 2'-RA-NR-AN-01 (gefüllte Quadrate, 7C), oder des 13'RA-NR-AN-01 (gefüllte Dreiecke, 7C) wie oben bezüglich der 7A beschrieben. In den vorliegenden Studien wurden
die A375-Zellen für
5 Minuten im Testagenz inkubiert, gewaschen und für die Proteinsynthese über die
nächsten 4
Stunden durch Zusatz von 0,5 mCi/ml 3H-Leucin
zum Kulturmedium getestet. Die Ergebnisse der Experimente werden
in einer ähnlichen
Weise wie die oben beschriebenen bezüglich der 7A dargestellt.
-
7D zeigt grafisch die Ergebnisse der in vitro-Studien,
die die Wirkungen auf A375 m/ml-Marker-positive Zellen der 5-minütigen Exposition
auch verschiedener Konzentrationen des freien RA untersuchen (leere
Quadrate, 7D), des 2'-RA-NRAN01 (gefüllte Quadrate, 7D), des 13'-RA-NRAN01 (gefüllte Dreiecke, 7D) wie oben bezüglich der 7B beschrieben. In den vorliegenden Studien wurden
die A375-Zellen für
5 Minuten im Testagenz inkubiert, gewaschen und dann der Kultur
für eine
16–18-stündige Erholungsperiode
zurückgegeben
(d.h. über
Nacht; o/n-Erholung), nach welcher Zeit die Proteinsynthese während eines 4-stündigen 3H-Leucin-Proteinsynthese-Assays ausgewertet wurde. Die Ergebnisse
dieser Experimente sind in einer ähnlichen Weise beschrieben
wie jene oben bezüglich
der 7A.
-
Die
Ergebnisse, die in den 7C und 7D dargestellt sind, zeigen jeweils die kurzfristigen
und langfristigen Wirkungen von RA, 2'-RA-HS-NR-AN-01 und 13'-RA-HS-NR-AN-01 auf die Proteinsynthese durch
A375-Zielzellen.
Die Behandlung der Zielzellen sowohl mit dem therapeutischen 2'- oder 13'-RA-NR-AN-01-Konjugat resultierte in
einer kurzfristigen Inhibierung der Proteinsynthese, d.h. unmittelbar nach
der 5-minütigen
getakteten Behandlung beobachtet (7C).
Wird dieser Befund mit den Befunden in 7A und 7B kombiniert, kann vermutet werden, dass die
RA-NR-AN-Konjugate aktiv und dass sie spezifische Inhibitoren für Zielzellen
waren, aber nicht für
die Zellen, die keine Zielzellen waren. Interessanterweise wurden
keine langfristigen Inhibitoreffekte beobachtet, wenn die „Takt"-behandelten Zielzellen
in die Kultur zurückgegeben
wurden (7D). Die Ergebnisse, die in
den 7C und 7D dargestellt
sind, zeigen wieder, dass Roridin A ein nichtspezifischer Inhibitor
für Testzellen
ist (d.h. in einer Art ähnlich
zu 7A und 7B)
und dass seine Wirkung auf Zellen sich sogar noch nach einer 16–18-stündigen Erholungsperiode äußert. Deshalb
scheinen diese spezifischen Wirkungen der RA-NR-AN-01-Konjugate
auf Zielzellen während
der "Takt"-Behandlung eine Eigenschaft des NR-AN-01-Bindungsproteins
zu sein.
-
Die
Ergebnisse, die mit arteriellen BO54-Zellen der glatten Muskulatur
erhalten wurden, waren ähnlich zu
jenen, die mit den A375-Zellen erhalten wurden, wie oben dargestellt,
d.h. freies Roridin A zeigte im kurzfristigen Bereich eine Inhibierung
des Dosisansprechverhaltens der Proteinsynthese, gleichgesetzt mit
60%, 66% und 90% der Kontrolle bei 200 ng/ml, 100 ng/ml und 50 ng/ml;
und im langfristigen Bereich waren die Effekte auf die Proteinsynthese
gleichgesetzt mit 27%, 46% und 98% der Kontrolle bei den gleichen
Dosismengen. Im Gegensatz dazu zeigten 2'- oder 13'-RA-NR-AN-01 nur eine 10–20%ige
Inhibierung für
kurz- bzw. langfristige Wirkungen auf die Proteinsynthese (d.h. > 80% der Kontrolle).
-
Deshalb
zeigen die Ergebnisse einen kurzfristigen spezifischen reversiblen
Effekt der Roridin-A-konjugierten NR-AN-01 auf Zielzellen, wenn
sie in einer „Takt"-Behandlung zugeführt werden. Jedoch war es möglich, da
nur die Proteinsynthese in diesen Experimenten bewertet wurde, dass
die zelluläre
metabolische Aktivität
in den Zellen als ein Ergebnis der „Takt"-Behandlung beeinträchtigt wurde. Daher wurden
zusatzliche Studuen durchgeführt,
in denen die zelluläre
Metabolitaktivität
einer „Takt"-Behandlung folgend
bewertet wurde.
-
Wirkungen nach 5-minütiger Exposition:
Metabolit-Aktivität
-
MTT-Assays
wurden nach 48 Stunden durchgeführt,
wobei die Zielzellen und die Zellen, die keine Zielzellen waren,
den RA- oder RA-NR-AN-01-Konjugaten 5 Minuten lang exponiert waren.
Zielzellen in diesen Studien beinhalteten BO54- und A375-Zellen, und Zellen, die keine
Zielzellen waren, beinhalteten HT29-Zellen. Sterile Mikrotiterplatten mit
96 Aufzuchtnäpfen
wurden mit 2500 Zellen/Napf besät,
in Aluminiumfolie gehüllt
und in einer Feuchtigkeitskammer, die 5% CO2/95%
Luft enthielt, 16–18
Stunden lang inkubiert. Aufeinanderfolgende zweifache Verdünnungen
von Roridin A (RA), 2'-RA-HS-NR-AN-01
und 13'-RA-HS-NR-AN-01 wurden
aus 400 ng/ml bis 780 pg/ml hergestellt und 100 ml Aliquote der
Verdünnungen
in doppelte Näpfe
gegeben. Nach einer 5-minütigen
Exposition zu den Testproben wurden die Zellen gewaschen, um die
Testproben zu entfernen, und frisches Medium wurde zugefügt. Den
Zellen wurde vor dem Test eine 48-stündige Erholung erlaubt: D.h.
die Platten wurden 48 Stunden lang inkubiert und dann die zelluläre Metabolit-Aktivität durch
Zusatz von 20 ml/Napf einer Lösung
von 5 mg/ml MTT bestimmt. Die Platten wurden bedeckt, bei 37°C 4 Stunden
lang inkubiert und dann die Reaktion entwickelt, wie oben beschrieben
(vgl. BEISPIEL 4, oben). Das dunkelblaue gelöste Formazan-Reaktionsprodukt
wurde bei Raumtemperatur nach einer Inkubationszeit von 16–18 Stunden
entwickelt. Die Proben wurden unter Verwendung eines ELISA-Mikrotiterplatten-Detektors
bei einer Absorption von 570 nm quantifiziert.
-
8A zeigt grafisch die Ergebnisse der in vitro-Studien,
welche die Wirkungen auf BO54-Marker-positive Zellen der glatten
Muskulatur einer 5-minütigen Exposition
der verschiedenen Konzentrationen des Roridin A (leere Quadrate, 8A), 2'-RA-NR-AN-01
(NRAN01-2'RA; gefüllte Rauten,
-
8A) oder 13'-RA-NR-AN-01
(NRAN01-13'RA; gefüllte Quadrate, 8A). Die Experimente wurden in einer ähnlichen
Weise wie jene durchgeführt,
die oben bezüglich
der 7A beschrieben sind, aber die Metabolitaktivität wurde
unter Verwendung eines MTT-Assay durchgeführt, d.h. eher als die Proteinsynthese wie
in 7B und den Zellen wurde eine 48-stündige Erholungsperiode
erlaubt (im Gegensatz zu den 24 Stunden wie in 7B). Die Ergebnisse der Experimente sind in einer ähnlichen
Weise wie jene beschrieben bezüglich
der 7A (oben).
-
8B zeigt grafisch die Ergebnisse der in vitro-Studien,
die die Wirkungen auf A375 m/m-Marker-positive Zellen einer 5-minütigen Exposition
auf verschiedene Konzentrationen des Roridin A untersuchen (leere Quadrate, 8B), des 2'-RA-NR-AN-01
(NRAN01-2'RA; gefüllte Rauten, 8B), 13'-RA-NR-AN-01 (NRAN01-13'RA; gefüllte Quadrate, 8B). Die Experimente wurden in einer ähnlichen
Weise wie sie oben in Bezug auf 8A beschrieben
ist durchgeführt
(und die Ergebnisse auch so dargestellt).
-
8C zeigt grafisch die Ergebnisse der in vitro-Studien,
die die Wirkungen auf HT29-Marker-negative Zellen der 5-minütigen Exposition
auf verschiedene Konzentrationen des Roridin A untersuchen (leere
Quadrate, 8C), 2'-RA-NR-AN-01
(NRAN01-2'RA); gefüllte Rauten, 8C), 13'-RA-NR-AN-01 (NRAN01-13'RA; gefüllte Quadrate, 8C). Die Experimente wurden in einer ähnlichen
Weise wie sie oben bezüglich
der 8A beschrieben ist durchgeführt (und
die Ergebnisse auch so dargestellt).
-
Die
Ergebnisse, die in den 8A–8C dargestellt
sind, zeigen leichte Unterschiede zwischen den verschiedenen RA-NR-AN-01-Konjugaten
bei den höchsten
Dosierungen, aber bei den niedrigeren Dosierungen inhibierten die
zwei 2'- und 13'-RA-NR-AN-01-Konjugate
die Metabolitaktivität
der Zielzellen (d.h. BO54- und A375-Zellen) oder der Zellen, die
keine Zielzellen waren (d.h. HT29- Zellen) über den langfristigen Bereich (d.h.
48 Stunden) nicht in signifikanter Weise. Deshalb lassen die Ergebnisse
vermuten, dass die kurzfristige Inhibierung der Proteinsynthese
der Zielzellen (7C–7D,
oben) nicht in einem langfristigen Metaboliteffekt auf die Zellen
resultiert, wie in den MMT-Assays messbar. Dass diese Assays in
der Lage waren, Metabolitänderungen
zu detektieren, die aus der 5-minütigen Exposition resultierten,
wird durch die Ergebnisse bewiesen, die mit freiem Roridin A erhalten
wurden. In diesem Fall war das freie Roridin A ein nicht-spezifischer Inhibitor
auf die Zielzellen und auf die Zellen, die keine Zielzellen waren,
sogar wenn die Zellen dem Agenz nur für 5 Minuten exponiert und dann
in die Kultur für
eine 48-stündige
Erholungsperiode zurückgegeben
wurden (8A–8C).
-
Deshalb
lassen die Befunde mit freiem Roridin A vermuten, dass das MTT-Assay
in der Lage war, Metabolitveränderungen
zu detektieren, die während
einer 5-minütigen Exposition
induziert wurden. Wenn man diese Befunde zusammenfasst, lässt dies
vermuten, dass RA-NR-AN-01-Konjugate spezifisch die Aktivität der Zielzellen
inhibieren können
(d.h. die Proteinsynthese), wenn sie in einer „Takt"-Behandlung verabreicht werden, und
dass diese Wirkungen reversibel waren ohne signifikante langfristige
Wirkungen weder auf die Proteinsynthese noch auf die zelluläre Metabolitaktivität (wie sie
in einem MMT-Assay
gemessen wurde). Diese in vitro-Eigenschaften der RA-NR-AN-01-Konjugate wurden
als hochverwendbar für
die Inhibierung der Zellaktivität
der glatten Muskulatur in vivo bewertet. Deshalb wurden als Nächstes Studien
an Tiermodellen durchgeführt,
um die Wirkungen dieser therapeutischen Konjugate in vivo zu bewerten.
-
BEISPIEL 6
-
Bestimmung
der Infusionsbedingungen in einem Tiermodell
-
Die
therapeutischen Konjugate, wie sie hierin beschrieben werden, sind
verwendbar zur Inhibierung der Stenose, die einem vaskulären Trauma
oder einer Erkrankung folgt. In einem illustrativen Beispiel wird
dieses vaskuläre
Trauma, das während
einer Angioplastie induziert wird, während der chirurgischen Prozedur durch
Entfernung des Katheters, der verwendet wird, um die Angioplastie
durchzuführen,
behandelt, und ein Ballon-Infusionskatheter wird in das Gefäß eingeführt. Der
Infusionskatheter wird zwischen der Einträufelungsöffnung (oder alternativ dazu
ein durchlässiger
Membranbereich) in der traumatisierten Fläche des Gefäßes angebracht, und dann wird
Druck angewendet, um das therapeutische Konjugat einzuführen. Beispielsweise kann
ein Infusionskatheter mit zwei Ballons verwendet werden, und wenn
ein Ballon auf beiden Seiten des traumatisierten Ortes aufgebläht wird,
wird ein fluider Raum erzeugt, der mit einer geeigneten Infusionsflüssigkeit
gefüllt
werden kann, die das therapeutische Konjugat enthält. Es ist
kürzlich
berichtet worden, dass die Infusion eines Meerrettich-Peroxidase(HRP)-Marker-Enzyms
bei einem Druck von 300 mm Hg für
eine Zeitspanne von 45 Sekunden in koronaren Arterien von Hunden
oder Menschen in einer Penetration des HRP in die Gefäßwand resultierte
(Goldman et al., oben). Jedoch ist das HRP ein kleineres Molekül als NR-AN-01
und koronare Arterien von Menschen und Hunden sind auch beträchtlich
kleiner als die Halsschlagadern oder die Oberschenkelarterien im
vorliegenden Hausschwein-Modellsystem.
Experimente wurden deshalb durchgeführt um in einem Hausschwein-Modellsystem
die Infusionsbedingungen zu bestimmen, die für die Zuführung eines therapeutischen
Konjugats zu den Zellen der vaskulären glatten Muskulatur in Halsschlagadern
oder Arterien in Oberschenkeln geeignet sind. Die Zuführungsbedingungen
wurden durch Bestimmung der Penetration des therapeutischen Konjugats
in die vaskuläre
Wand und durch die spezifische Bindung des therapeutischen Konjugats
an die Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur in der Gefäßwand überwacht.
-
Unter
Verwendung eines Infusionskatheters wurden Herz- und Oberschenkelarterien
von Hausschweinen oder nicht-menschlichen Primaten mit NR-AN-01
während
einer Zeitspanne von 45 Sekunden bis 3 Minuten bei verschiedenen
Drücken
im Bereich von ungefähr
0,4 Atmosphären
(300 mm Hg) bis 3 Atmosphären
infundiert. Nach der Infusion wurden die Gefäße mit steriler Salzlösung gespült und für die Immunohistochemie
unter Verwendung von HRP-konjugierter
Ziegen-anti-Maus-IgG vorbereitet, um das NR-AN-01-Maus-IgG in der
Gefäßwand zu
detektieren. Es wurde festgestellt, dass die vollständige Penetration
des NR-AN-01 in diese Gefäßwandungen
bei einem Druck von 3 Atmosphären
nach 3 Minuten erreicht wurde.
-
Die
Immunohistologie wurde gleichfalls verwendet, um herauszufinden,
welche Tiermodellsysteme das Zielantigen für NR-AN-01 exprimierten. Vaskuläre Gewebeabschnitte
aus leicht verfügbaren
experimentellen tierischen Spezies wurden der NR-AN-01 ausgesetzt,
gewaschen und mit HRP-konjugiertem Ziegen-anti-Maus-IgG reagiert.
Es wurde gefunden, dass nur nicht-menschliche Primaten und Schweine
das 250 kD-NR-AN-01-Zielantigen mit dem Menschen teilen.
-
Um
zu bestimmen, ob das NR-AN-01 in einer spezifischen Art und Weise
an sein Zielantigen in vivo gebunden werden kann, wurden die koronaren
Arterien und Oberschenkelarterien von Hausschweinen mit therapeutischen
Konjugaten unter Verwendung eines Infusionskatheters infundiert,
die Infusionsorte wurden mit steriler Salzlösung gewaschen, die chirurgischen
Orte dann verschlossen und die Tiere für zusätzliche 3–5 Tage am Leben gehalten.
Am Ende dieser Zeit wurden die Bereiche der vaskulären Infusion
herausgeschnitten und für
die Immunohistologie präpariert,
wobei noch einmal das Ziegen-anti-Maus-IgG verwendet wurde, um das
NR-AN-01 zu identifizieren. NR-AN-01 wurde in der Gefäßwand der
Herz- und Oberschenkelarterien des Schweines 3–5 Tage nach dem chirurgischen
Eingriff identifiziert und es schien so, dass das NR-AN-01 nur mit
den Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur verknüpft
war. Diese Befunde lassen vermuten, dass das NR-AN-01 dazu in der
Lage ist, in vivo spezifisch an sein Zielantigen zu binden.
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BEISPIEL 7
-
In vivo-Inhibierung der
Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur
-
Das
Wachstum der intimalen glatten Muskulatur, die auf ein Trauma folgt,
die durch die Behandlung mit einem Ballonkatheter verursacht wurde,
stellt ein gutes Modell dar, die therapeutische Wirksamkeit der Konjugate
zur Inhibierung der Zellaktivität
der glatten Muskulatur in vivo als Ansprechverhalten auf ein vaskuläres Trauma
zu untersuchen, einschließlich
der Restenose, die auf eine Angioplastie folgt. Es wurden Hausschweine
verwendet, um die Wirksamkeiten von NR-AN-01 zu studieren (d.h.
dass ein bestimmtes bindendes Protein der vaskulären glatten Muskulatur oder
einfach VSMBP in diesen Studien verwendet wurde; therapeutische
Konjugate mit Roridin A werden als VSMBP-RA bezeichnet). Die Begebenheiten,
die normalerweise einer Angioplastie mit einem Ballon in der Schweinearterie
folgen, wurden kürzlich
beschrieben (Steele et al., Circ. Res., 57: 105–112 (1985)). In diesen Studien
resultierte die Erweiterung der Halsschlagader unter Verwendung
eines überdimensionierten
Ballons (Ballon:Arterien-Verhältnis
ungefähr
1,5:1) in einer kompletten endothelen Abtragung über ein Gebiet im Umfang von
1,5–2
cm. Obwohl dieser Umfang der traumatischen Verletzung in einem Versuch
ausgewählt
wurde, um die Thrombose zu minimieren, trat immer noch eine merkliche
Ablagerung von Blutplättchen
und eine Thrombusbildung ein. Die Prozedur resultierte gleichfalls
in einer Zerlegung durch die internalen elastischen Lamina im arteriellen
Medium und in Nekrose der medialen Zellen der glatten Muskulatur.
Intimale Verdickung als Folge des Wachstums der glatten Muskulatur
war 7 Tage nach der Verletzung offensichtlich und erreichte eine
durchschnittliche maximale Dicke von 85 mm nach 14 Tagen. Das histologische
Auftreten dieser Neointima ist der Proliferation des neointimalen
Gewebes der Restenose sehr ähnlich
(Schwartz et al., Circ., 82: 2190–2200 (1990)).
-
Ein
Testprotokoll mit einer Einzeldosis wurde bei Hausschweinen mit
NR-AN-01-Roridin
A-Konjugaten durchgeführt.
Lokale Verabreichung der Testkonjugate, d.h. durch einen Katheter
in das Gebiet des traumatisierten Gefäßes, begrenzt durch notdürftige Slip-Ligaturen,
wurde ausgeführt,
um die systemische Toxizität
zu reduzieren, während
gleichzeitig ein hohes Expositionslevel für die Zielzellen der glatten
Muskulatur ermöglicht wurde.
Dieser intra-arterielle Weg der Verabreichung in Tiermodellstudien
simuliert den vermuteten Weg in menschlichen koronaren Arterien.
Das Testprotokoll wurde als ein ursprüngliches in vivo-Screening
der intra-arteriellen, ortsspezifischen, mit einem Katheter verabreichten
Konjugate des bindenden Proteins der vaskulären glatten Muskulatur ausgeführt.
-
Die
Toxizität
des freien Arzneimittels wurde gleichfalls beurteilt, d.h. die patho-biologischen Wirkungen auf
die arteriellen Zellen der glatten Muskulatur. Die therapeutisch
wirksame Dosis des Roridin A-NR-AN-01-Konjugats wurde durch in vitro-Studien
bestimmt, und der geeignete intra-arterielle Verabreichungsdruck
durch Verabreichung der freien MAbs und MAb-Konjugate an Tieren
bestimmt, wie oben in Beispiel 7 beschrieben.
-
Sechs
durch Kreuzung erzeugte Hausschweine (Duroc X), die der Nahrung
entwöhnt
waren und ungefähr
30 Pfund Körpergewicht
hatten, wurden in diesem Experiment verwendet. Die Tiere wurden
willkürlich der
folgenden Behandlung zugeordnet, wobei jedes Schwein vier verschiedene
Behandlungen bekam, die zwischen der rechten und linken Halsschlagader
und den Adern der Oberschenkel aufgeteilt waren, von denen eine
eine PBS-Kontrolle war (Tabelle 1–3, unten).
-
-
Chirurgische Prozedur:
-
Testkonjugate
und Kontrollverbindungen wurden als eine intra-arterielle Einzelinfusion
am Orte des abgetragenen Endothels und des Traumas, das durch einen
Ballonkatheter erzeugt worden war, verabreicht. Sowohl die Halsschlagadern
als auch die Oberschenkelarterien wurden über 1 cm bis 2 cm des Endothels durch
eine intraluminale Passage eines 23 cm-, Größe 3 (Oberschenkel) und Größe 4 (Halsschlagader)
Uresil-Vascu-Flo®-Silikonokklusions-Ballonkatheters (Uresil
Technology Center, Skokie, IL) abgetragen, wobei diese genügend mit
Salzlösung
gedehnt waren, um einen geringen Widerstand zu erzeugen. Diese Technik erzeugte
eine leichte Dehnung der Arterie. Auf diese Behandlung folgend wurden
proximale und distale Slip- Ligaturen,
3-0-Seide, nahe der Enden der abgetragenen Fläche plaziert, und ein French-Infant-Feeding-Katheter,
Größe 8, (Cutter-Resiflex,
Berkeley, CA), das an eine Inflation Pro®(USCI,
C. R. Bard, Inc., Billerica, MA)-Druckspritze befestigt war, wurde
dazu verwendet, die Testkonjugate und Kontrollverbindungen direkt
in das abgetragene Segment bei einem Druck von 3 Atmosphären 3 Minuten
lang zu applizieren. Die Slip-Ligaturen wurden nach der 3-minütigen Expositionsdauer
entfernt und der arterielle Blutfluss wieder hergestellt. In diesen
Studien wurden Verästelungen
der Oberschenkel- oder Halsarterien mit 00-Seidennaht vernäht, wie
es erforderlich war, um die Druckinfusion in dem behandelten Gebiet
zu erhalten. Die größte distale
Verästelung der
Oberschenkelarterie (die Saphenus-Arterie) wurde eingeschnitten und als
Einführungsort
für die
Katheter verwendet, die dann durch die Hauptarterie des Oberschenkels
geführt
wurden. Dieser Prozedur der Applizierung des Katheters der Hauptarterie
des Oberschenkels folgend, wurden die sekundären Verzweigungen abgebunden.
In diesen Fällen
wurde das Abbinden oder das Einschneiden dazu verwendet, den Einlass
der Katheter zu gewährleisten,
und die Öffnung
wurde dann mit 3 bis 4 Nähten
eines 5-0-Monofilament-Polybutylesters verschlossen (Novafil, D & G Monofil Inc.,
Monati, PR).
-
Folgeprozeduren:
-
Im
Anschluss an den chirurgischen Eingriff wurden die Schweine während der
Quarantäne
und der chirurgischen Erholungsperioden in 3 × 5-Fuß-Innengehegen mit Zementböden gehalten.
Sie wurden dann vor dem Sammeln von Geweben für die Histologie für die Heilungsperiode
fünf Wochen
lang in Innen-/Außen-Pferchen gehalten.
-
Die
Tiere erholten sich normalerweise vom chirurgischen Eingriff mit
keinerlei Anzeichen der Hämorrhagie
oder Entzündung
an den Orten des chirurgischen Eingriffs. Alle sechs wurden 5 bis
6 Tage nach der Behandlung mit einem Doppler-Stethoskop untersucht
und in jedem der Tiere waren alle Arterien offenliegend. Nach der
Behandlung zeigten alle Tiere normalen Appetit, Aktivität und Gewichtszunahme.
-
Grobpathologie und histologische
Beurteilung:
-
Fünf Wochen
nach der Traumatisierung und der Behandlung der Arterien wurden
die Tiere mit 0,6 ml Telazol® (Tiletamin-Hydrochlorid;
A. H. Robins Co., Richmond, VA) und 0,5 ml Xylazin (Lloyd Laboratories,
Shenandoah, IA) pro 30 Pfund Körpergewicht
durch intramuskuläre
Injektion sediert, heparinisiert (i. v. 2 ml Natriumheparin, 1000
Einheiten/ml) und durch i. v. Pentobarbital euthanisiert. Sowohl
die rechten und linken Halsschlagadern und Oberschenkelarterien
wurden mit den normalen Blutgefäßen entfernt,
die sowohl proximale wie auch distale Blutgefäße in der Nachbarschaft des
behandleten Segments enthielten. Die Arterien wurden gemessen und
der Ort der Ligaturen und grobe Abnormalitäten notiert. Die Arterien wurden
in Abständen
von 2 mm durchschnitten und in gekühlte Formen mit O. C. T.(optimale
Schnitttemperatur, optimum cutting temperature)-Verbindung (Tissue
Tek®,
Miles Laboratories Inc., Elkhart, IN) eingeordnet und in flüssigem Stickstoff gefroren.
Die Blöcke
wurden bei 5 Mikron seziert und mit H&E, Massons Trichrome und Movats Pentachrome für morphologische
Studien angefärbt.
Die Schnitte wurden gleichfalls für das immunohistologische Anfärben der
vaskulären
glatten Muskulatur verwendet.
-
Die
histologische Überprüfung der
schrittweisen Sektionen der Arterien erbrachte eine bemerkenswerte
Inhibierung der Proliferation der intimalen glatten Muskulatur in
den traumatisierten Bereichen, die mit RA-NR-AN-01-Konjugaten (Tabelle
2) behandelt worden waren. Diese Inhibierung war sogar unter einer
grobförmigen
Beurteilung der Gefäße offensichtlich.
Die Inhibierung der Proliferation der Zellen der intimalen glatten
Muskulatur wurde mit minimalem oder überhaupt keinem histologischen
Anzeichen des Absterbens der Zellen der glatten Muskulatur in der
Gewebewand erzeugt. Eine Querschnittsektion einer solchen traumatisierten
Arterie wird in den
9A und
9B zur
Verfügung
gestellt. Tabelle
2 INTIMALE
PROLIFERATION DER GLATTEN MUSKULATUR IN TRAUMATISIERTEN UND BEHANDELTEN SCHWEINEARTEN
- * Intimale SMC-Hypertrophie: Intimale
Zellhypertrophie der glatten Muskulatur, die auf einer Skala von
1+ (minimal) bis 4+ (maximal) ausgewertet wurde.
-
Die
Resultate, die in 9A präsentiert werden, zeigen (bei
160-facher Vergrößerung)
einen Querschnitt einer unbehandelten Arterie 5 Wochen nach der
Angioplastie. Vorherrschende histologische Merkmale der Arterie
beinhalten das Ablösen
des Endothels (vgl. No. 1 in 9A)
weg von den internalen elastischen Lamina (vgl. No. 2, 9A), offensichtlich als Folge der Proliferation
der intimalen glatten Muskulatur (vgl. No. 3, 9A).
-
Die
Ergebnisse, die in 9B dargestellt sind, zeigen
(bei 160-facher Vergrößerung)
einen Querschnitt einer behandelten Arterie 5 Wochen nach der Angioplastie
und der Infusion des thearapeutischen RA-NR-AN-01-Konjugats. Das
Gefäß in diesem
Schnitt war größeren mechanischen
Belastungen ausgesetzt als das Gefäß, das in 9A gezeigt wird, mit zahlreichen Stellen, an denen
die externale elastische Membran zerrissen war; es wurde eine damit
verbundene Proliferation der Zellen der glatten Muskulatur in den äußeren Schichten
der Media beobachtet (d.h. vgl. No. 4 in 9B).
Die Behandlung mit dem therapeutischen Konjugat inhibierte die intimale
Hypertrophie, wie es durch das Fehlen der Ablösung des Endothels (vgl. No.
1, 9B) von den internalen elastischen Lamina (vgl.
No. 2, 9B) bewiesen wurde. Überraschenderweise
wurde dieser Inhibierungseffekt auf die Zellen der intimalen glatten
Muskulatur ohne die Inhibierung der Hypertrophie der Zellen der
medialen glatten Muskulatur in den Gebieten bewerkstelligt, in denen
die externe elastische Membran zerrissen war (vgl. No. 4, 9B).
-
Dies
ist ein äußerst günstiges
Ergebnis, da die Wundheilung im behandelten Gefäß ohne die nachteiligen Konsequenzen
der intimalen Hyperplasie und Stenose oder Nekrose der Zellen der
glatten Muskulatur in der Media erfolgt.
-
In
diesen histologischen Studien wurden gleichfalls Vergleiche bezüglich der
Wirksamkeit sowohl der 2'-
und der 13'-Roridin
A-Konjugate gezogen mit dem Ergebnis, dass das 13'-Konjugat (d.h. 13'-RA-HS-NR-AN-01)
aktiver in der Inhibierung der intimalen Hyperplasie der Zellen
der glatten Muskulatur zu sein schien als das 2'-Konjugat (d.h. 2'-RA-HS-NR-AN-01). In dieser Studie schien
die Niederdruck-Infusion des 13'-Konjugats
die Proliferation der glatten Muskulatur effektiver zu inhibieren
als die Hochdruck-Infusion, und das 13'-Konjugat
schien auch effektiver zu sein als das 2'-Konjugat.
-
In 9B resultierte das therapeutische Konjugat, das
an der Stelle der Angioplastie verabreicht wurde, in einer ungefähr 95%igen
Inhibierung der Hypertrophie der glatten Muskulatur, welche das
Lumen des unbehandelten Gefäßes (9A) begrenzte. Das therapeutische Konjugat zeigte
in signifikanter Weise seine Wirkungen auf die Zellen der glatten
Muskulatur durch Wanderung aus den medialen Schichten der glatten Muskulatur
in die Intima, ohne weder das Endothelium zu beeinflussen noch irgendwelche
Anzeichen von Nekrose (d.h. Abtötung
von Zellen) in den Zellen der glatten Muskulatur in den medialen
Schichten der Arterienwand zu erzeugen. Die Studien konnten auch
keinerlei histologische Anzeichen einer mononuklearen Infiltration
oder Fibrose zeigen, wie sie aus toxischen Effekten auf die Gefäßwand resultieren
könnten.
Es wurden auch sichtbare Anzeichen der Heilung in den intimalen
Schichten der behandelten Gefäße zusammen
mit dem Wiederwachstum des Endothels beobachtet, d.h. dass endothele
Zellen über
die dünne
Schicht der Zellen der glatten Muskulatur in der Intima wuchsen,
welche zwischen dem Endothel und den internalen elastischen Lamina
liegt (d.h. No. 1 und No. 2, 9B).
Diese kombinierten histologischen Beobachtungen lassen die hoch wünschenswerten
Merkmale der Wundheilung, des Wiederwachstums des Endotheliums und
der verbesserten vaskulären
Festigkeit vermuten, die auf eine Behandlung mit einem therapeutischen
Konjugat folgen, welches die Hyperplasia der glatten Muskulatur
in den intimalen Schichten des Gefäßes inhibiert.
-
BEISPIEL 8
-
In vitro-DNA-Inhibierung
der Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur und Proteinsynthese-Inhibierung
-
Es
wurde die Fähigkeit
verschiedener Agenzien getestet, die DNA-Synthese und Proteinsynthese
in Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur zu inhibieren. 3H-Leucin- und 3H-Thymidin-Aufnahme und Zytotoxizitäts-Assays
wurden in Übereinstimmung
mit den folgenden Protokollen durchgeführt.
-
3H-Leucin-Wiederaufnahme einer 5-minütigen Exposition:
Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur wurden mit einer Konzentration von 40.000 Zellen/ml
in sterile Platten mit 24 Näpfen
zu 1 ml/Napf gesät.
Die Platten wurden über
Nacht bei 37°C,
5% CO2, 95% Luft in einer feuchten Atmosphäre (gesättigt) inkubiert.
Logarithmische Verdünnungen
des interessierenden therapeutischen Wirkstoffes wurden mit den
Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur für
5 Minuten oder 24 Stunden lang inkubiert. Proben der therapeutischen
Wirkstoffe wurden in DMEM:F-12-Medium (Whittaker Bioproducts, Walkersville,
Maryville) mit 5% fötalem
Rinderserum (FBS, Gibco BRL, Gaithersburg, MD) und 5% Serum Plus
(JRH Biosciences, Lenexa, KS) verdünnt. Der Inkubation des therapeutischen
Wirkstoffes folgend wurde die Lösung
aspiriert und 1 ml/Napf des 0,5 Mikrocurie/ml 3H-Leucins
in Leucin-freiem
DMEM (Dulbecco's
Modified Eagle's
Medium) mit 5% Serum Plus® zugefügt. Die Platten wurden über Nacht
bei 37°C
und 5% CO2 in einer befeuchteten Atmosphäre re-inkubiert.
Die Zellen wurden durch Verwendung eines umgekehrten Mikroskops
unter Verwendung einer Riefenskala visuell eingeteilt um die Sichtbarkeit
und die Zellanzahl zu bestimmen. Die Größenordnung 1 bis 3 basiert
auf dem prozentualen Anteil der Zellsichtbarkeit und der Zellanzahl
verglichen mit den Kontrollnäpfen
mit 3 = 100%, 2 = 70%–100%
und 1 = 0%–70%.
Ein Protokoll dieser Auswertung unterstützte die Bestimmung des unmittelbaren zytotoxischen
Effekts der therapeutischen Agenzien. Das Medium wurde dann aspiriert
und die Zellen wurden zweimal mit kalter 5%iger TCA gewaschen. 400
Mikroliter 0,2 molarer Natronlauge wurden dann pro Napf zugefügt und die
Platten zwei Stunden lang bei Raumtemperatur auf einer rotierenden
Plattform inkubiert. 200 Mikroliter pro Napf der Zelllösung wurden
dann in Szintillationsfläschchen
aus Kunststoff überführt (Bio-Rad Laboratories)
und 4 Milliliter des flüssigen
Bio-Safe® II-Szintillationsfluids
(Research Products InterCorp., Mount Prospect, IL) vor der Verwirbelung
zugefügt.
Die Fläschchen
wurden auf einem Beckman LS2800 Flüssigkeitsszintillationszähler gemessen,
der mit einer Beckman „Data
Capture"-Software für die Konversion
in ein Lotus 1-2-3®-File verbunden war, und
unter Verwendung von Lotus 1-2-3® analysiert.
-
5-minütige Exposition; 3H-Thymidin-Aufnahme: Die Zellen der vaskulären glatten
Muskulatur wurden in einem fertigen Medium mit 5% FBS (Gibco) über Nacht
bei 37°C
in einer befeuchteten Umgebung mit 5% CO2 in
sterilisierten Platten mit 24 Näpfen
inkubiert. Das Medium wurde aus den Näpfen aspiriert und das Serum-freie
Medium mit Wachstumsfaktoren (DMEM:F-12 basales Medium supplementiert
mit einem Cocktail von Wachstumsfaktoren, Katalog Nummer I1884,
welcher Insulin (5 Mikrogramm/ml), Transferrin (5 Mikrogramm/ml)
und Natriumselenit (5 Nanogramm/ml) enthielt, erhältlich von
Sigma Chemical, St. Louis, Missouri, enthält) wurde zugefügt. Die
Zellen wurden in diesem Medium 24 Stunden lang inkubiert. Für eine 5-minütige Exposition
des therapeutischen Wirkstoffes wurden logarithmische Verdünnungen
der therapeutischen Agenzien mit den Zellen im fertigen Medium inkubiert.
Nach 5 Minuten und der Aspiration des Mediums wurden 1 ml/Napf des
1,0-Mikrocurie/ml-3H-Thymidins zugefügt, das
im fertigen Medium dispergiert war. Die 24-stündige Exposition beinhaltete
die Inkubation der Zellen mit 1 ml/Napf des 1,0-Mikrocurie/ml-3H-Thymidins, welches im fertigen Medium
dispergiert war, und logarithmische Verdünnungen des therapeutischen
Agenzes, das getestet wurde. In beiden Expositionsversuchen wurden
die Zellen dann über
Nacht bei 37°C
in einer befeuchteten Umgebung mit 5% CO2 inkubiert.
Die Zellen wurden visuell auf ihre Sichtbarkeit und Zellanzahl beurteilt.
Die Zellen wurden gewaschen und für die Überführung in Szintillationsfläschchen
aus Kunststoff vorbereitet, wie für das 3H-Leucin-Protokoll
beschrieben. Die Fläschchen
wurden auf dem Beckman LS2800-Flüssigkeits-Szintillationszähler gezählt, welcher
mit der Beckman „Data
Capture"-Software
für die
Konversion in ein Lotus 1-2-3®-File zusammengeschlossen war und für die Analyse
unter Verwendung von Lotus 1-2-3®.
-
Diese
Protokolle waren für
die Verwendung mit anderen Populationen an Zielzellen zugänglich,
besonders für
einschichtige anhaftende Zelltypen.
-
Morphologische
cytotoxische Evaluations-getaktete-Exposition: Zellen der vaskulären glatten
Muskulatur wurden in einer Konzentration von 4,0 × 104 Zellen/ml Medium/Napf auf einem kommerziell
vorbereiteten Objektträger
mit 4 Näpfen
gesät (Nunc,
Inc., Naperville, Illinois). Es wurden genügend Objektträger besiedelt um
zwei getaktete Expositionsdauern (5 Minuten und 24 Stunden) und
vorgeschriebene Inkrement-Auswertungspunkte (24 Stunden bis 128
Stunden) zu ermöglichen.
Alle Objektträger
wurden in Duplikat untersucht um irgendwelche Assay-Anomalitäten aufzudecken.
Der therapeutische Wirkstoff wurde dann im gleichen Medium verdünnt, das
für die 3H-Leucin- und 3H-Thymidin-Assays
verwendet wurde. Jeder Objektträger
mit 4 Näpfen
wurde dann bezüglich
der minimalen wirksamen Konzentration (Napf „C") mit einer logarithmisch größeren Konzentration
(Napf „B") und einer logarithmisch
niedrigeren Konzentration (Napf „D") versehen, wie sie durch die 3H-Leucin- und 3H-Thymidin-Assays,
wie oben beschrieben, bestimmt worden waren. Als Kontrolle für die normale
Morphologie wurde ein Napf (Napf „A") unbehandelt gelassen (nur Medium).
Die Inkubation fand bei 37°C
in einem 5% CO2 enthaltenden und befeuchteten
Inkubator statt. Nach jedem der zwei Expositionspunkte (5 Minuten
und 24 Stunden) wurde das Wirkstoffmedium aus jedem Napf einschließlich dem
unbehandelten Napf aspiriert. Ein Milliliter frischen Mediums wurde
dann zugefügt
um das aspirierte Medium zu ersetzen. Es folgte Re-Inkubation bis
jeder der inkrementierten Bewertungspunkte erreicht wurde. An diesen Punkten
wurde das Medium aspiriert und nachfolgend mit 1 ml 10%igen neutral-gepufferten
Formalins für
eine Stunde ersetzt, um eine geeignete Fixierung zu ermöglichen.
Die fixierten Objektträger
wurden dann mit Hematoxylin (nuklear) und Eosin (zytoplasmisch)
für die
morphologische Bewertung und Einordnung angefärbt.
-
Ergebnisse:
-
Die
Ergebnisse des 24-stündigen 3H-Leucin-Protein-Inhibierungs-Assays und
des 24-stündigen 3H-Tymidin-DNA-Syntheseinhibierungs-Assays
werden jeweils in den 10A–10D für
Suramin, Staurosporin, Nitroglycerin, und Cytochalasin B gezeigt.
Alle diese getesteten Verbindungen zeigten einen verfügbaren therapeutischen
Bereich (die Fläche
unter der Kurve des 3H-Leucin-Assays ist
größer als
die, die aus dem 3H-Thymidin-Assay resultiert),
was die Verwendbarkeit in der Ausübung der Ausführungsformen
der Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung zeigt. Was noch typischer
ist, so inhibierten die Verbindungen die Fähigkeit der Zellen der vaskulären glatten
Muskulatur, DNA-Synthese
in Anwesenheit von 5% FBS in einem größeren Maß einzugehen, als sie die Proteinsynthese
der Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur hemmten. Die Inhibitoreffekte auf die Protein-
und DNA-Synthese des Suramins, Staurosporins, Nitroglyzerins und
Cytchalasin B während
einer 5-minütigen
und 24-stündigen
getakteten Exposition werden jeweils in den 10A–D gezeigt.
-
BEISPIEL 9
-
Spezifische
Bindung und Internalisierung von gezielten Partikeln durch die Zellen
der vaskulären
glatten Muskulatur
-
Die
Fähigkeit
der Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur, Partikel zu binden und zu internalisieren, die
mit bindendem Protein oder Peptid beschichtet sind, wurde mit monoklonalem
Antikörper(NR-AN-01)-beschichteten
Goldkügelchen
sowohl in vitro wie auch in vivo gezeigt.
-
Die
Gewebekulturen der Zellen der vaskulären glatten Muskulatur (BO54),
eine Antigen-positive Zelllinie zur Kontrolle (A375) und eine Antigen-negative
Zelllinie zur Kontrolle (HT29) wurden mit 10 nm Goldkügelchen
inkubiert, wobei eine Gruppe mit NR-AN-01 beschichtet war, und mit
einer zweiten unbeschichteten Kontrollgruppe. Die Zellen wurden
den Kügelchen
als Monoschicht- und Zellsuspensions-Kulturen ausgesetzt und dann
zu sechs Zeitpunkten (d.h. nach 1 Minute, 5 Minuten, 15 Minuten,
30 Minuten, 60 Minuten und 24 Stunden) zur Bindung und Internalisierung
durch Elektronenmikroskopie überprüft.
-
Tabelle
3 zeigt die Ergebnisse des Experiments, welches anzeigt, dass die
Bindung an die Zelloberfläche
spezifisch ist. Das relative Bewertungssystem, das durchgehend durch
die Tabelle 3 verwendet wurde, stellt eine subjektive Bewertung
der Bindung des Partikels dar, wobei 0 = keine, 1 = minimale, 2
= schwache, 3 = gemäßigte, und
4 = ausgeprägte
Bindung bedeutet. Wenn die Aggregate der Partikel sich sowohl auf
der Oberfläche
der Monoschicht der Zellen der glatten Muskulatur und der Kontrollzellen
ansiedelten wurden die Partikel nicht-spezifisch durch Makro- und
Mikro-Phagocytose internalisiert. Wenn die Zellen in einer Zellsuspension
gehalten wurden, war die nichtspezifische Internalisierung minimal
oder fehlte. Die nicht-spezifische Anheftung der Goldkügelchen
ohne NR-AN-01 an das Oberflächenmucin,
welches durch HT29-Zellen hergestellt wurde, wurde beobachtet, wobei
diese in einer gemäßigten nicht-spezifischen
Internalisierung resultierte. Die Aufnahme der mit NR-AN-01 geladenen
Goldkügelchen
durch die Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur war in den Zellsuspensionskulturen hoch spezifisch.
-
-
-
-
-
-
11 zeigt einen tangentialen Schnitt parallel zu
der inneren Oberfläche
der Zellen einer glatten Muskulatur im Prozess der Internalisierung
durch die Zelle, die durch zahlreiche endocytische Vesikel charakterisiert
ist, wobei einige von diesen Goldkügelchen enthalten, die mit
Antikörper
beschichtet sind. Diese endocytischen Vesikel mit Partikeln, die
auf den Antigenen der Zelloberflächen
anhaften, wurden angeregt, um mit Lysosomen bei einer höheren als
der für
die normale Rezyklisierung der Zelloberflächenmembran erwarteten Geschwindigkeit
zu verschmelzen. Die resultierende markante Akkumulation von internalisierten
Partikeln wurde beim die 24-stündigen
Zeitpunkt beobachtet und ist in 12 gezeigt.
-
Die
gezielte Oberflächenbindung
der Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur der Goldkügelchen,
die Internalisierung und die Lysosom-Konzentration wurde ebenso
in vivo beobachtet. Goldkügelchen,
die mit NR-AN-01 beschichtet waren, wurden mittels eines intravaskulären Katheders
infundiert, mit einer behandelten Fläche erweitert, die proximal
und distal mit Slip-Ligaturen okkludiert war, bei 3 atm Druck, der
für 3 Minuten auf
die Wandung einer Oberschenkelarterie des Schweines ausgeübt wurde,
unmittelbar folgend auf ein durch einen Ballon verursachtes Trauma.
Die Internalisierungsgeschwindigkeit der Kügelchen variierte mit dem Grad der
Zerstörung,
die durch die Zellen der vasklulären
glatten Muskulatur während
des durch den Ballon verursachten Traumas aufrecht erhalten wurde.
Zellen mit minimaler Zerstörung
oder keiner Zerstörung
internalisierten schnell die Partikel durch Endocytose und Phagocytose,
wobei die internalisierten Partikel in Lysosomen konzentriert wurden.
Zellen, die durch das Trauma abgetötet wurden, wiesen eine Bindung
der Kügelchenoberfläche auf.
Zellen, die durch das Trauma zerstört worden waren, die aber überlebt
hatten, wurden durch eine Bindung der Kügelchenoberfläche charakterisiert
mit verzögerter
Internalisierung und Lysosom-Konzentration. 13 zeigt
eine partikuläre
Konzentration in den Lysosomen in vivo eine Woche nach der Verabreichung
der Kügelchen.
-
BEISPIEL 10
-
In vitro-Inhibierung der
DNA- und Protein-Synthese der vaskulären glatten Muskulatur durch
Staurosporin und Cytochalasin
-
Es
wurde die Fähigkeit
von Staurosporin und Cytochalasin getestet, in vitro DNA und die
Proteinsynthese in Zellen der vaskulären glatten Muskulatur zu inhibieren.
Die 3H-Leucin- und 3H-Thymidinaufnahme
und Cytotoxizitäts-Assays
wurden gemäß folgenden
Protokollen durchgeführt:
-
Kultivierte Zellen:
-
BO54-Zellen
(Zellen der glatten Muskulatur von Pavianen) wurden aus Explantaten
von Aortenzellen der glatten Muskulatur von Pavianen abgeleitet.
Die Zellen wurden in DMEM(Dulbecco's Modified Eagle's Medium):F-12-Medium (Whittaker Bioproducts,
Walkersville, Maryland) mit 5% fötalem
Rinderserum (FBS, Gibco) und 5% Serum Plus® (JRH
Biologicals) („vollständiges Medium") expandiert, und
eine Menge des Saatgutes der Zellen wurde in flüssigem Stickstoff gefroren
für den
zukünftigen
Gebrauch in Passage Sieben.
-
5-minütige Exposition; Proteinsynthese-Assay:
-
Zellen
der vaskulären
glatten Muskulatur mit einer Konzentration von 40.000–50.000
Zellen/ml wurden gesät
und weiterverarbeitet wie in Beispiel 8 beschrieben, „5-minütige Exposition; 3H-Leucin-Aufnahme." Logarithmische Verdünnungen von Staurosporin (200
ng/ml, 20 ng/ml, 2 ng/ml, 0,2 ng/ml und 0,02 ng/ml) wurden im vollständigen Medium
dispergiert. Für
Cytochalasin B wurden die logarithmischen Verdünnungen bei 20 μg/ml, 2,0 μg/ml, 0,2 μg/ml, 0,02 μg/ml und
0,002 μg/ml
im vollständigen
Medium dispergiert. Das vollständige Medium
wurde dann den Kontrollnäpfen
zugefügt.
Ein ml/Napf einer jeden Verdünnung
des therapeutischen Wirkstoffes wurde dann in Vierfachnäpfen zugefügt, und
der Wirkstoff des Interesses wurde mit den Zellen der vaskulären glatten
Muskulatur 5 Minuten lang bei Raumtemperatur in einer sterilen ventilierten
Abzugshaube inkubiert. Nach der Inkubation des therapeutischen Wirkstoffes
wurden die Näpfe
anschließend
behandelt wie in Beispiel 8 beschrieben, „5-minütige Exposition; 3H-Leucin-Aufnahme."
-
5-minütige Exposition; DNA-Synthese-Assay:
-
Zellen
der vaskulären
glatten Muskulatur (BO54) wurden gesät und weiter verarbeitet in
Platten mit 24 Näpfen
wie oben unter „5-minütige Exposition:
Protein-Synthese-Assay" beschrieben.
Nach 5-minütiger
Inkubation mit dem therapeutischen Testwirkstoff wurde das Medium
aspiriert und 1 ml/Napf des 1,0 μCi/ml-3H-Thymidins (anders als 3H-Leucin),
welches im vollständigen
Medium dispergiert war, wurde zugefügt. Die Zellen wurden dann über Nacht
bei 37°C
in einer befeuchteten, 5% CO2 enthaltenden
Umgebung inkubiert. Der toxische Effekt auf den therapeutischen
Wirkstoff wurde dann bestimmt wie oben beim Protein-Synthese-Assay beschrieben.
-
24- und 120-stündige Exposition
Protein-Synthese-Assay:
-
Zellen
der vaskulären
glatten Muskulatur (BO54) wurden mit einer Konzentration von 20.000
Zellen/ml in sterile Platten mit 24 Näpfen gesät und im fertigen Medium (1
ml/Napf) über
Nacht bei 37°C,
5% CO2, 95% Luft in einer befeuchteten Atmosphäre (gesättigt) inkubiert.
Logarithmische Verdünnungen
von Staurosporin (100 ng/ml, 10 ng/ml, 1 ng/ml, 0,1 ng/ml, 0,01
ng/ml) wurden nacheinander wie unten beschrieben in den zwei Medien
dispergiert. Für
Cytochalasin B wurden logarithmische Verdünnungen von 10 μg/ml, 1,0 μg/ml, 0,1 μg/ml, 0,01 μg/ml und
0,001 μg/ml
nacheinander in den zwei Medien verteilt, wie unten beschrieben:
- Medium (1)
- = fertiges Medium;
und
- Medium (2)
- = DMEM (Leucin-frei)
mit 0,5 μCi/ml-3H-Leucin.
-
Medium
(2) wird für
die finale 24-stündige
Inkubationsperiode des Experiments verwendet. Noch spezieller wurde
im 24-Stunden-Assay jeder Wirkstoff in Medium (2) verdünnt, wie
oben vermerkt. Medium (1) wurde aus den Näpfen aspiriert und aliquote
Teile der Verdünnungen
des therapeutischen Wirkstoffs im Medium (2) wurden in vierfacher
Ausführung
den entsprechenden Näpfen
zugeführt.
Medium (2) wurde dann den Kontrollnäpfen zugegeben.
-
Beim
120-Stunden-Assay wurde jeder Wirkstoff in Medium (1) verdünnt, wie
oben vermerkt. Medium (1) wurde aus den Näpfen aspiriert und aliquote
Anteile der Verdünnungen
des Wirkstoffs in Medium (1) in vierfacher Ausführung den entsprechenden Näpfen zugegeben.
Medium (1) wurde dann den Kontrollnäpfen zugefügt. Das Medium wurde alle 24
Stunden gewechselt und frischer Wirkstoff den Testnäpfen zugegeben. Nach
96 Stunden (d.h. am 4. Tag) wurde jeder Wirkstoff in Medium (2)
verdünnt,
wie oben vermerkt. Medium (1) wurde aus den Näpfen aspiriert und aliquote
Anteile der Verdünnungen
des Wirkstoffes in Medium (2) in vierfacher Ausführung den entsprechenden Näpfen zugegeben.
Medium (2) wurde dann den Kontrollnäpfen zugefügt.
-
Die
Testwirkstoffe im 3H-Leucin (und in den
Kontrollen) wurden über
Nacht bei 37°C
und 5% CO2 in einer feuchten Atmosphäre inkubiert.
Die toxische Wirkung der Wirkstoffe wurde dann wie bei der 5-minütigen Exposition
beschrieben bestimmt: Protein-Synthese-Assay wie oben beschrieben.
Zusätzlich
wurden die Veränderungen
in den Zellen bei jeder Verdünnung
unter Verwendung eines Zeiss-Mikroskops (Zeiss, Westdeutschland)
bei 320-facher Vergrößerung fotografiert.
Das Medium wurde dann aspiriert und die Zellen dann mit TCA weiterverarbeitet,
wie oben beschrieben.
-
24- und 120-stündige Exposition;
DNA-Synthese-Assay:
-
Dieser
Assay wurde gemäß der Prozedur,
wie sie für
die „24-
und 120-stündige
Exposition; Protein-Synthese-Assay" durchgeführt, mit der Ausnahme, dass
Medium (2) in diesem 24- und 120-stündigen DNA-Synthese-Assay wie
folgt beschaffen ist:
- Medium (2)
- = fertiges Medium
mit 1,0 μCi/ml3H-Thymidin.
-
Medium
(2) wird für
die finale 24-stündige
Inkubation des Experiments verwendet.
-
Diese
Protein- und DNA-Synthese-Assays sind für die Verwendung mit anderen
Populationen der Zielzellen zugänglich,
besonders mit anheftenden Monoschicht-Zelltypen.
-
Ergebnisse:
-
Die
minimale wirksame Dosis (MED) eines jeden Agenzes wurde als der
Prozentteil der Kontrolle bestimmt, die nur mit Medium behandelt
worden war; 50% der Kontrollwerte wurden als der Cytotoxizitäts-Bezugswert
gewählt.
Bei einer 5-minütigen
Exposition wies Staurosporin eine MED von 100 ng/ml im Protein-Synthese-Assay
und von 1 ng/ml im DNA-Assay auf. Der Wert für die 24-stündige MED für Staurosporin betrug 10 ng/ml
im Protein-Synthese-Assay und 1 ng/ml im DNA-Synthese-Assay. Beide
Assays gaben einen MED-Wert von 1 ng/ml für eine 120-stündige Exposition
des Staurosporins.
-
Bei
einer 5-minütigen
Exposition wies Cytochalasin B einen MED-Wert von 10 μg/ml im Protein-Synthese-Assay
auf wie auch im DNA-Assay. Der 24-Stunden-MED-Wert für Cytochalasin B betrug 1,0 μg/ml im Protein-Synthese- Assay und 0,1 μg/ml im DNA-Synthese-Assay.
Beide Assays gaben einen MED-Wert
von ungefähr
0,1 μg/ml
für eine
120-stündige
Exposition des Staurosporins.
-
Cytochalasin
C und Cytochalasin D wurden bei 24- und 48-stündigen Expositionen unter Verwendung der
gleichen Verdünnungen,
wie oben für
Cytochalasin B beschrieben, getestet. Nach 24 Stunden wies Cytochalasin
C einen MED-Wert von 1,0 μg/ml
im Protein-Synthese-Assay und einen MED-Wert von 0,01 μg/ml im DNA-Synthese-Assay
auf. Nach 48 Stunden zeigte Cytochalasin C einen MED-Wert von 0,1
mg/ml im Protein-Synthese-Assay und 0,01 μg/ml im DNA-Synthese-Assay.
Cytochalasin D wies einen MED-Wert von 1,0 μg/ml im 24-Stunden-Protein-Synthese-Assay
und einen MED-Wert von 0,1 μg/ml
im 24-Stunden-DNA-Synthese-Assay
auf. Eine 48-stündige
Exposition bezüglich
Cytochalasin D ergab einen MED-Wert im Bereich zwischen 0,1 und
0,01 μg/ml
sowohl im Protein-Synthese- als auch im DNA-Synthese-Assay.
-
BEISPIEL 11
-
Inhibierung
der Migration der Zellen der vaskulären glatten Muskulatur
-
Scratch-Assays
zur Bestimmung des Ausmaßes
der Inhibierung der Migration der Zellen der glatten Muskulatur
durch Cytochalasin B wurden gemäß dem folgenden
Protokoll durchgeführt:
Zellen
der vaskulären
glatten Muskulatur (BO54) wurden aus Explantaten von aortischer
glatter Muskulatur von Pavianen hergeleitet, wie in Beispiel 10
beschrieben. Die Zellen ließ man
auf flachen Böden
wachsen, welche Gewebekulturplatten mit sechs Näpfen waren, die ungefähr 5 ml
des Mediums enthielten. Die Zellen der vaskulären glatten Muskulatur wurden
in einer Konzentration von 200.000 Zellen/Napf eingebracht und bei 37°C in einer
befeuchteten 5%igen Kohlendioxid-Atmosphäre 18 Stunden lang inkubiert.
Die Näpfe
wurden dann mit einem sterilen Teil einer einzigen Rasierklingenkante
angeritzt, die durch Klammern oder durch eine Presszange gehalten
wurde und dann aseptisch in einem Winkel von 90° in Kontakt mit dem Boden des
Napfes gebracht. Die Zellen wurden aus einer kleinen Fläche entlang
des Kratzers durch ein Auftragegerät entfernt, das mit steriler
Baumwolle bestückt
war, während
die Klinge in Kontakt mit dem Boden des Napfes war. Nach der Inkubation
ist die Anwesenheit von Zellen in der „angeritzten" Gegend für die Zellmigration über die Linie
des Kratzers hinweg indikativ. Eine Kontrollinkubation zeigte signifikante
zelluläre
Migration und dient als Standard, gegen den die Migration der Zellen,
die dem therapeutischen Wirkstoff ausgesetzt sind, verglichen wird.
-
Kurz
gefasst wurde eine Vorratslösung
von Cytochalasin B (Sigma Chemical Co.) in Dimethylsulfoxid (DMSO)
bei einer Konzentration von 1 mg/ml hergestellt. Testverdünnungen
des Cytochalasin B oder des Kontrollmediums wurden zugesetzt. Jedes
Experiment beinhaltete zwei Plattensätze:
- A-Satz:
- Exposition des Testwirkstoffes
für nur
1, 3, 6, 8 und 10 Tage; und
- B-Satz:
- Exposition des Testwirkstoffes
für 1,
3, 6, 8 und 10 Tage gefolgt von einer siebentägigen Erholungszeit mit dem
Kontrollmedium.
-
Beide
Plattensätze
wurden am Ende der Expositionszeiten fixiert (10% Formalin in PBS)
und angefärbt
(0,02% Kristallviolett). Die Testkonzentrationen an Cytochalasin
B waren 1, 0,1 und 0,01 μg/ml
einschließlich
einer negativen Mediumkontrolle. Frisches Medium und Arzneimittel
wurden dreimal pro Woche zur Verfügung gestellt.
-
Tabelle
4 zeigt die Ergebnisse dieser Experimente. In dieser Tabelle zeigt „M" den Migrationsgrad
an, wobei – =
keine Migration, +1 = minimale Migration, +2 = schwache Migration,
+3 = gemäßigte Migration
und +4 = markante Migration (Maximaldichte, Grenze der Kontaktinhibierung
der Zellen) der Zellen der vaskulären glatten Muskulatur in die
freigelegte Gegend benachbart zum Kratzer anzeigt. In dieser Tabelle
bedeutet „T" einen morphologischen
Toxizitätsgrad,
wobei – =
keine Toxizität,
+1 = minimale Toxizität,
+2 = schwache Toxizität,
+3 = gemäßigte Toxizität und +4
= markante Toxizität
bedeutet. Die Migrationsresultate werden ausgedrückt als „Grad in der freigelegten
Fläche
des Napfes/Grad in einem ungestörten
Bereich des Napfes".
Die Toxizitäts-Werte
stellen einen Grad für
alle Zellen in jedem Napf dar.
-
Die
Daten zeigen an, dass Cytochalasin B die Migration der Zellen (+1
bis +2) der vaskulären
glatten Muskulatur in den freigelegten Bereich benachbart zum Kratzer
bei einer Dosis von 0,1 μg/ml
mit einer nur minimalen (– bis
+1) morphologischen Toxizität
inhibiert. Die Daten zeigen gleichfalls, dass die behandelten Zellen
(0,1 μg/ml)
die Fähigkeit
zur Migration (+3 bis +4) wiedererhalten, die einer Entfernung des
therapeutischen Wirkstoffes folgt, sogar nach 10 Tagen der kontinuierlichen
Exposition bezüglich
des therapeutischen Wirkstoffes.
-
-
BEISPIEL 12
-
Cytotoxische Wirkungen
des Wirkstoffes auf die Zellen der vaskulären glatten Muskulatur – getaktete
und kontinuierliche Exposition
-
Zellen
der vaskulären
glatten Muskulatur wurden einem Wirkstoff in einem oder zwei Expositionsausführungsformen
ausgesetzt:
-
Getaktete Exposition:
-
Das
Protokoll der getakteten Exposition ist in Beispiel 8 oben beschrieben
(vgl. „Morphologische
Auswertung der Cytotoxizität – getaktete
Exposition").
-
Kontinuierliche Exposition:
-
Die
gleiche Methodik wird für
die Bewertung der kontinuierlichen morphologischen Cytotoxizität wie bei
der getakteten Exposition verwendet, mit der Ausnahme, dass die
Testnäpfe
kontinuierlich einem Wirkstoff in einem Medium während der Expositionsdauer
ausgesetzt waren. Das Medium und der Wirkstoff wurden täglich aus
jedem Napf einschließlich
des unbehandelten Kontrollnapfes aspiriert und mit 1 ml des frischen
Mediums und des Wirkstoffes ersetzt (bzw. Medium alleine für die Kontrollnäpfe). Eine
Reinkubation folgte bis jeder der inkrementellen Bewertungspunkte
des langfristigen kontinuierlichen Expositionsprotokolls erreicht
wurde. Diese inkrementellen Bewertungszeitpunkte lagen bei 6, 24,
48, 72, 96, 120, 168, 216 und 264 Stunden. Nach der festgelegten
Zeitdauer wurden dann die geeigneten Zellen fixiert, angefärbt und
genauso wie beim getakteten Expositionsprotokoll ausgewertet. Die
Resultate eines kontinuierlichen Expositionsexperiments werden in
Tabelle 5 für
Suramin, Staurosporin und Cytochalasin B gezeigt. Die 5-Minuten-
und 24-Stunden-Daten, die in Tabelle 5 dargestellt sind, stehen
mit den Daten, die in den 10A, 10B und 10C enthalten
sind in Beziehung.
-
-
Bei
einer wirksamen in vivo-Dosierung zeigen Cytochalasin B (1 μg/ml; eine
anti-Migrations-/Kontraktions-wirksame
Dosis) und Staurosporin (1 ng/ml; eine anti-proliferativ wirksame Dosis) jeweils
einen Cytotoxizitätsgrad
von 1 (minimal) und 2 (schwach). Unabhängige Studien haben angezeigt,
dass ein Grad von 3 (gemäßigt) oder
weniger für
einen cytostatischen, gegen Proliferation wirksamen Wirkstoff der
vorliegenden Erfindung bevorzugt ist.
-
BEISPIEL 13
-
In vivo-BRDU-Assay: Inhibierung
der Zellproliferation der vaskulären
glatten Muskulatur
-
BRDU-Assay:
Die in vivo-Proliferation der vaskulären glatten Muskulatur wurde
durch Messung der Inkorporation des Basen-analogen 5-Brom-2'-deoxiuridin (BRDU,
erhältlich
von Sigma Chemical Co.) in die DNA während der zellulären DNA-Synthese
und Proliferation quantifiziert. Die BRDU-Inkorporation wurde histochemisch
dadurch gezeigt, dass kommerziell erhältliche anti-BRDU-monoklonale Antikörper verwendet
wurden. Das Labeling im 1-Stunden-Takt erlaubt die Abschätzung der
Zellzahl, die während
der Taktperiode Zellteilung eingehen.
-
Das
Protokoll des BRDU-Takt-Labeling, das oben beschrieben ist, wird
als Standard-Bewertungstechnik mit in vivo-vaskulären Studien
an Schweinen angewendet. Nach chirurgischen und Behandlungsprozeduren
(beispielsweise wie in den Beispielen 7 und 11 diskutiert) und einer
post-chirurgischen Erholungsperiode, wurden die Schweine sediert
und im Takt mit BRDU 1 Stunde vor der Gewebeentnahme behandelt.
-
Kurz
gesagt wurden die Schweine mit Tiletamin-Hydrochlorid und Xylazin
(wie in Beispiel 7, „Grobpathologie
und histologische Beurteilung")
durch intra muskuläre
Injektion sediert. BRDU wurde dann intravenös durch die laterale Ohrvene
verabreicht. Jedem der 30–40-pfündigen Schweine
wurden zwei ml BRDU bei einer Konzentration von 50 mg/ml verabreicht.
Eine Stunde später
wurden die Schweine durch intravenös verabreichtes Pentobarbital
geopfert. Testsegmente der Arterien wurden dann entfernt (ein Segment
beinhaltete ein normales Gefäß, welches
proximal und, wenn möglich,
distal bezüglich
des behandelten Arteriensegments angeordnet war). Die Arteriensegmente
wurden dann in 2-mm-Abständen
zerschnitten und der Reihe nach in gekühlten Formen mit einer O. C.
T.(optimale Schnitttemperatur, optimum cutting temperature)-Verbindung (Tissue
Tek®,
Miles Laboratories, Inc., Elkhart, IN) und in flüssigem Stickstoff tiefgefroren.
Die Blöcke
wurden in 5 Mikron-Schnitten abgeteilt und immunohistologisch angefärbt, um
BRDU unter Verwendung der folgenden Prozedur zu detektieren.
-
BRDU-gekennzeichnete
Zelldetektion: Nach dem Taktlabelling des BRDU (1 g BRDU verdünnt in 17 ml
sterilem Wasser und 3 ml 1 N Natronlauge) und der Entfernung des
Testarteriensegments und der Unterteilung (wie oben) stellt das
immunohistochemische Anfärben
mit anti-BRDU-monoklonalen Antikörpern
ein visuelles Mittel dar, einen mitotischen Index über eine
bestimmte Zeitperiode zu bestimmen. Das immunohistochemische Anfärbeverfahren
wurde wie folgt durchgeführt:
- 1) 5 μm-Abschnitte
der Testarterie wurden in kaltem Aceton 10 Minuten lang dehydratisiert
(–20°C);
- 2) die Abschnitte wurden auf Mikroskop-Objektträgern aus
Glas befestigt, und die Objektträger
wurden dann bei 37°C
10 Minuten lang getrocknet;
- 3) die Objektträger
wurden in PBS 10 Minuten lang rehydratisiert;
- 4) die Objektträger
wurden der Feulgens-Säurehydrolyse
unter Verwendung von 1 N HCl ausgesetzt, wobei zwei gleiche Anteile von
1 N HCl auf 37°C
und 60°C
vor dem weiteren Verfahren aufgeheizt wurden;
- 5) die Objektträger
wurden mit 1 ml 1 N HCl bei 37°C
1 min lang gespült;
- 6) die Objektträger
wurden dann für
15 min in 60°C
heiße
1 N HCl transferiert;
- 7) die Objektträger
wurden mit 1 ml 1 N HCl bei 37°C
1 min lang gespült;
- 8) die Objektträger
wurden mit PBS gewaschen, das Raumtemperatur besaß, unter
Verwendung eines dreimaligen Wechsels von PBS in 5-minütigen Intervallen;
- 9) endogene entgegengesetzt reaktive Bereiche auf den Abschnitten
wurden mit normalen Ziegenserum (1:25 in PBS) 20 min lang verstopft;
- 10) die Objektträger
wurden mit PBS gewaschen wie in Schritt 8;
- 11) die Sektionen wurden mit Anti-BRDU-Antikörpern von Mäusen (DAKO Corporation, Carpinteria,
CA) bei 10 μg/ml
30 min lang inkubiert;
- 12) die Objektträger
wurden wie in Schritt 8 mit PBS gewaschen;
- 13) die Sektionen wurden mit Meerrettichperoxidase-markierten
(HRPO) Ziegen-anti-Maus-IgG, (Jackson Immunoresearch Laboratories,
Inc., West Grove, PA; 1:20 verdünnt
in PBS) und 4% menschlichem AB-Serum 30 min lang inkubiert;
- 14) die Objektträger
wurden wie in Schritt 8 mit PBS gewaschen;
- 15) die Abschnitte wurden mit Chromogen (3,3'-Diaminobenzidin (DAB; Sigma) bei 5
mg/ml in 200 ml PBS und 200 μl
30%igem H2O2 10
min lang inkubiert;
- 16) die Objektträger
wurden wie in Schritt 8 mit PBS gewaschen;
- 17) die Proben wurden zur Kontrastfärbung mit Gill I Hematoxylin
(Gill I Lerner Laboratories, Pittsburgh, PA; 30 Dips) angefärbt;
- 18) die Objektträger
wurden mit PBS wie in Schritt 8 gewaschen, mit einer blau färbenden
Lösung
gespült (1
mg Lithiumkarbonat in 500 ml dH2O), mit
deionisiertem Wasser gewaschen und
- 19) die Testproben wurden dann dehydratisiert, geklärt, und
mit einem Glas bedeckt.
-
Zum
Abschluss dieser Prozedur zeigt eine positive immunohistologische
Anfärbung
an den reaktiven Stellen eine braune Farbe.
-
Zellzerstörende Wirkstoffe
inhibierten die BRDU-Aufnahme relativ zu einer PBS-Kontrolle; jedoch
inhibierten Cytochalasin B und Staurosporin die BRDU-Aufnahme (d.h. die
Zellproliferation) ohne die Zellen der vaskulären glatten Muskulatur abzutöten. Der
Zahl der Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur, die mit BRDU gekennzeichnet waren, wurde bei
400-facher Vergrößerung ein
Rang zugesprochen:
1 = ≤ 1/Hochleistungsfeld
(HPF);
2 = 2 bis 5/HPF
3 = > 5 bis ≤ 10/HPF;
und
4 = > 10/HPF.
-
Sowohl
Cytochalasin B als auch Staurosporin inhibierten die Proliferation
nach einem durch einen Ballon verursachten Trauma 24 Stunden lang
(Rang 1), wobei ein BRDU-Kennzeichnungsgrad erreicht wurde, der dem
der Basislinie (Rang 1) der prä-traumatischen
Basislinie äquivalent
war. PBS- und monoklonale Antikörper-Kontrollen
zeigten einen Rang von 2,5 bis 4 BRDU-Kennzeichnung während der
gleichen Zeitperiode. Vier Tage nach einem Trauma zeigten die Arterien,
die mit Cytochalasin B oder Staurosporin behandelt wurden, genauso
wie PBS- und monoklonale Antikörper-Kontrollen,
einen BRDU-Labelling-Rang von 4. Die anti-proliferativen, nicht-zellzerstörenden Eigenschaften
von Cytochalasin B und Staurosporin lassen vermuten, dass diese
Wirkstoffe der Formulierungen der anhaltenden Freisetzungsdosierung
zugänglich
sind, um die vaskuläre
Stenose zu reduzieren.
-
BEISPIEL 14
-
Direkte Konjugation des
NR-AN-01-Antikörpers
an carboxylische funktionelle Gruppen eines Latexpartikels
-
Mit
Antikörpern
beschichtete Latexpartikel (ein Modell einer Antikörper-beschichteten Dosierungsform der
anhaltenden Freisetzung) kann durch die nachfolgend beschriebene
aseptische Technik erhalten werden:
-
Konjugation:
-
Zu
4 ml 0,05 M Natriumborat-Lösung
vom pH 8,5, welche 0,01% Tween-20® (Polyoxyethylen-Sorbit-Monolaurat,
Sigma) enthält,
werden 0,5 ml PBS zugefügt,
welches 5 mg monoklonalen NR-AN-01-Antikörper enthält. Zu dieser Lösung werden
bei Raumtemperatur unter Verwirbeln 2,5 ml einer wässrigen
Suspension zugefügt,
die 50 mg carboxylierte Latexpartikel mit einem Durchmesser von
1 μm enthält. Unmittelbar
danach werden 0,50 ml Wasser, welches 100 mg frisch gelöstes 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethyl-carbodiimid-hydrochlorid
enthält,
unter Verwirbeln zugefügt.
Die Lösung
wird dann unter Schütteln
1–2 Stunden
lang bei Raumtemperatur inkubiert. Die Reaktionsmischung wird dann
mit 50 ml eines 50 mM Phosphatpuffers vom pH 6,6, der 0,2% Gelatinestabilisator
enthält
(Phosphat/Gelatine-Puffer), verdünnt.
Die Mischung wird dann 2 Stunden lang bei 40.000 × g bei
4–10°C zentrifugiert.
Die überstehende
Flüssigkeit
wird dekantiert und der Niederschlag dann in 50 ml Phosphat/Gelatine-Puffer
resuspendiert, wobei dies mit einer Ultraschallbehandlung mit niedrigem
Niveau für
eine Zeitdauer von 10 Sekunden erfolgt. Die Zentrifugation wird
dann wiederholt und der Niederschlag zweimal resuspendiert, worauf
die Resuspendierung im Phosphat/Gelatine-Puffer erfolgt. Die Konjugatpartikel
werden dann unter Verwendung des Standardprotokolls und von Sorbit-Arzneiträger lyophilisiert.
-
Charakterisierung:
-
- (a) Größe: Die
Größe der Partikelhomogenität wurde
durch Laseranisotropie beurteilt bzw. für Partikel, die größer als
1 μm waren,
durch mikroskopische Überprüfung.
- (b) Beurteilung der spezifischen Bindung: Die spezifische Bindung
an Zellen der glatten Muskulatur wird durch histologische Überprüfung des
Gewebes oder Mikrotomschnitte des Zellniederschlags nach der Inkubation
der Protein-/Peptid-Konjugate mit konjugierten Partikeln überprüft, mit
oder ohne Blocker-Protein/-Peptid, das in der Inkubationsmischung
beinhaltet war. Bevorzugte Detektionstechniken beinhalten zweite
Antikörper-Assays
(d.h. Anti-Maus-Ig) oder Kompetitions-Assays (d.h. radioscintigrafische
Detektion in Verbindung mit Radioisotop-markierten Protein-/Peptid-Konjugaten).
- (c) Die Beurteilung des Ausmaßes der Protein-/Peptid-Derivatisierung:
Diese Bestimmung wird durchgeführt
durch Beschichten der Latexpartikel mit radioisotopisch markiertem
Antikörper,
gefolgt durch Detektion der Radioaktivität, die mit den beschichteten
Partikeln verbunden ist.
-
Die
Charakterisierung der mit Antikörpern
beschichteten Partikel ist in Tabelle 6 beschrieben.
-
Tabelle
6 Charakterisierung
der mit NR-AN-01 beschichteten Latexpartikel
-
Der
Einfluss des pH-Wertes auf die Partikelaggregation während der
Antikörper-Konjugation wird
in Tabelle 7 dargestellt. Tabelle
7 Einfluss
des pH-Wertes während
der Antikörper-Konjugation-Partikelaggregation
- * Verwendung von 50 mM MES (pH 5,5); Phosphat-Puffer
(pH 7,0) oder Borat-Puffer (pH 8,5), wie beschrieben.
- ** Wie durch mikroskopische Überprüfung auf
einer Skala von 0–100%
beurteilt.
-
Diese
Daten lassen vermuten, dass Proteine oder Peptide direkt mit den
Dosierungsformen der anhaltenden Freisetzung der vorliegenden Erfindung
konjugiert werden können.
Noch typischer werden Polymilchsäure-/Glykolsäure-Partikel, die endständige carboxylische
Säuregruppen
haben, gemäß der hierin
beschriebenen Prozedur konjugiert oder gemäß der alternativen Prozeduren,
wie sie in der Spezifikation hiervon beschrieben sind.
-
BEISPIEL 15
-
In vivo-Studien
des Cytochalasin B
-
Bioverteilung
von Cytochalasin B: Um die Bioverteilung von Cytochalasin B zu ermitteln,
wurden Mäuse
mit 50 mg/kg Cytochalasin B injiziert (i. p.). Kontrollmäuse wurden
mit DMSO/Tween 20/Carboxymethylcellulose („Vehikel") injiziert. Die Mäuse wurden nach 3, 12, 24 und
72 Stunden nach der Verabreichung des Cytochalasin B oder des Vehikels
geopfert. Organe wurden entnommen, homogenisiert, extrahiert und
die Menge des Cytochalasin B in Geweben durch HPLC quantifiziert.
Ungefähr
75% des Cytochalasin B verblieben in der Bauchfellhöhle oder
am Injektionsort. Von den getesteten Organen wurde die höchste Menge
an Cytochalasin B in der Leber gefunden. Nachfolgende Analysen zeigten,
dass die maximal tolerierte Dosis für Cytochalasin B 50 mg/kg betrug,
und dass diese Dose jeden zweiten Tag verabreicht werden kann.
-
Cytochalasin
B wurde auch Mäusen
bei einer Konzentration von 3,5 mg/kg intravenös verabreicht (in Methanol
oder Tween 20/Carboxymethylcellulose). Die Mäuse wurden in einem Abstand
von 2, 15, 30 Minuten, 3 und 12 Stunden nach der Cytochalasin B-Verabreichung
geopfert und Gewebeextrakte auf Cytochalasin durch TLC analysiert.
Die maximale Wiedergewinnung von Cytochalasin B aus Gewebeextrakten
betrug 32%. Die Daten zeigten, dass sich Cytochalasin B in der Lunge
und am Injektionsort befand und dass 3,5 mg/kg des Cytochalasin
B keiner akute Toxizität
hervorriefen. 12 Stunden nach der Verabreichung waren in den Geweben nur
sehr niedrige Cytochalasin B Mengen.
-
3H-Cytochalasin B(2 μg; 30 μCi/μg) wurden in vivo in BALB/c-Mäuse injiziert,
die Harnblasen hatten, die von außen zugebunden waren. Die Tiere
wurden 15 Minuten, 30 Minuten, 2 Stunden oder 16 Stunden nach der
Injektion geopfert. Die Organe wurden entfernt, abgeschmutzt, gewogen,
an der Luft getrocknet und auf Radioaktivität überprüft. 50–73% der gesamten injizierten
Dosis wurden in den Gewebeproben festgestellt (Blut, Herz, Gehirn,
Muskulatur, Knochen, Lunge, Leber, Milz, Magen, Niere, Eingeweide
und Harnblase). Die Beseitigung des 3H-Cytochalasin B aus
dem Blut erfolgte extrem schnell mit weniger als 1% der injizierten
Dosis durch Zirkulation in 15 Minuten. Nur Leber, Skelettmuskulatur
und Eingeweide zeigten eine signifikante Retention der 3H-Aktivität. Alle
Gewebe wiesen eine Beseitigung der 3H-Aktivität bis herunter
auf 1,5% der injizierten Dosis pro Gramm des Gewebes nach 16 Stunden
auf.
-
Cytochalasin B-Metabolismus
-
3H-Cytochalasin B wurde mit einer Dosis von
1,5 oder 8 μg/ml
mit lebensfähigen
oder nicht-lebensfähigen
menschlichen Leberschnitten und Medium gemischt, und die Menge des 3H-Cytochalasin B im Medium oder im Gewebe
wurde durch HPLC beurteilt (Tabellen 8 und 9).
-
Die
Cytotoxizität
von
3H-Cytochalasin B und seinen nachfolgenden
Metaboliten wurde gleichfalls durch Beurteilung der Dosis-abhängigen Veränderungen
in der mitochondrialen Funktion durch Überwachung der 3-[4,5-Dimethylthiazol-2-yl]-2,5-diphenyltetrazoliumbromid(MTT)-aktivität, die einer
24-stündigen Exposition der
menschlichen Leberschnitte bezüglich
des Testagenzes folgte, bewertet (Tabelle 10). TABELLE
8
TABELLE
9
TABELLE
10
- a MTT-Absorptionswerte
spiegeln die mitochondriale Lebensfähigkeit wider, wobei hohe Absorptionswerte
lebensfähige
Mitochondrien darstellen, während
niedrige Absorptionswerte Mitochondrien ohne Gebrauchswert widerspiegeln.
Jeder Wert stellt die +/–-Standardabweichung
der optischen Dichte von Dreifach-Leberproben dar.
-
Die
Ergebnisse in den Tabellen 8–9
zeigten an, dass 98% des 3H-Cytochalasin
B innerhalb 24 Stunden nach der Verabreichung mit mehr als 80% der
gesamten Reaktivität,
die im Medium anwesend war, metabolisisert wurden und weniger als
20% der Reaktivität,
die im Gewebe vorhanden war. Die Ergebnisse in Tabelle 10 zeigten,
dass 3H-Cytochalasin B oder seine nachfolgenden
Metabolite nicht zytotoxisch waren.
-
Um
den Metabolismus von 3H-Cytochalasin B in
menschlichem Blut zu bestimmen, wurde 3H-Cytochalasin
B (8 μg/ml)
in Salzlösung,
in einer 1:1-Verdünnung von
Salzlösung
und menschlichem Plasma oder in einer 1:1-Verdünnung
von Salzlösung
und menschlichem Vollblut aufgelöst.
Die Mischungen wurden 20 Stunden lang bei 37°C inkubiert und dann mittels
HPLC auf Stabilität
und Metabolismus analysiert. 3H-Cytochalasin B
wurde nicht metabolisiert, wenn es entweder mit Salzlösung oder
Plasma gemischt wurde. Jedoch wurde 3H-Cytochalasin
B durch menschliches Vollblut metabolisiert, wobei der Metabolit
eine HPLC-Retentionszeit und ein Profil aufwies, das mit dem übereinstimmte,
das im menschlichen Leberschnitt-Assay gefunden wurde (siehe oben).
-
Toxizitätsstudien
-
Um
die Toxizität
von Cytochalasin B zu bestimmen, wurden Ratten (4 männliche
und 4 weibliche Ratten) mit 10 μg/ml
Cytochalasin B viermal am Tag während
einer Zeitspanne von 7 Tagen injiziert (Tabelle 11). Die Daten bezüglich der Änderungen
des Körpergewichts,
des Nahrungsverbrauchs, der Nahrungswirksamkeit, der hämatologischen
Parameter, der Koagulationsparameter, der Parameter der Serumchemie
und der Befunde der Kadaverschau wurden zusammengestellt. Der einzige
Parameter, welcher einen nachteiligen Effekt der Verabreichung von
Cytochalasin B vermuten ließ,
war eine Erhöhung
des mittleren relativen Herzgewichts in den behandelten weiblichen
Tieren. Es gab keine abartigen oder mikroskopischen Änderungen,
welche im Herz detektiert werden konnten, die zu dieser Erhöhung beitrugen.
Deshalb kann die tägliche Verabreichung
von Cytochalasin B an Ratten mit einer Dosis von 800 μg/kg (für eine gesamte
injizierte Dosis von 5600 μg/kg)
einen Effekt auf das Herzgewicht der weiblichen (aber nicht der
männlichen)
Ratten haben. Jedoch wurde geronnenes Blut nicht routinemäßig aus
den Herzlumina vor dem Abwiegen des Herzens entfernt.
-
-
Um
die Toxizität
der chronischen Verabreichung von Cytochalasin B zu bestimmen, wurde
Cytochalasin B sieben Tage lang intravenös Sprauge-Dawley-Ratten verabreicht
(Tabelle 12). Daten bezüglich
des Nahrungsverbrauches, des Körpergewichts,
der hämatologischen
Parameter, der Parameter der klinischen Chemie, der Koagulationsprofile,
der Organgewichte, der klinischen Beobachtungen, der Befunde der
Kadaverschau und Befunde der Histopathologie wurden zusammengestellt.
Es wurde gefunden, dass die chronische intravenöse Verabreichung von Cytochalasin
B bei Dosismengen bis zu 600 μg/kg/Tag
weder in Anzeichen nachteiliger Effekte noch in einer Toxizität resultierten. TABELLE
12
- * Fünf
Tiere/Geschlecht/Gruppe wurden für
eine 14-tägige
Nichtbehandlungs-Erholungsperiode verwendet und wurden dann am 22.
Tag getötet
- ** Fünf
Tiere/Geschlecht wurden nach 8, 15 und 22 Tagen getötet
-
Eine ähnliche
Studie an Hunden (Tabelle 13) mit zusammengestellten Daten bezüglich des
Futterverbrauchs, des Körpergewichts,
der hämatologischen
Parameter, der Parameter der klinischen Chemie, der Koagulationsprofile,
der Organgewichte, der klinischen Beobachtungen, dem Abhören der
Brusthöhle,
der ophtalmischen Überprüfung, der
Harnuntersuchung, der Befunde der Kadaverschau und der Histopathologie (Gruppe
der hohen Dosierung) ergab, dass das intravenöse Verabreichung des Cytochalasin
B während
sieben aufeinanderfolgenden Tagen an Beagle-Hunde mit Dosierungen
bis zu 648 μg/kg/Tag
(eine kumulative Dosis von 4.536 μg/kg)
weder in Anzeichen nachteiliger Effekte noch in einer Toxizität resultierten. TABELLE
13
- ♂ =
männlich; ♀ = weiblich;
IV = intravenöse
Infusion
- * Zwei Hunde/Geschlecht/Gruppe wurden während einer 14-tägigen Nichtbehandlungs-Erholungsperiode
gehalten und dann am 23. Tag getötet
- ** Drei Hunde/Geschlecht wurden am 9. und 23. Tag getötet
-
BEISPIEL 16
-
Verwendung eines biologischen
Stents in Schweinearterien, die durch einen Ballon traumatisiert
wurden
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Oberschenkelarterien
von Schweinen wurden traumatisiert wie es in Beispiel 7 beschrieben
wurde, und dann mit Cytochalasin B behandelt. Ungefähr 1,5 bis
ungefähr
2 ml von Cytochalasin B wurden in einer Konzentration von 0,1 μg/ml in Teile
der Arterie infundiert, die von anderen Teilen durch Ligaturen getrennt
waren. Die Arterie wurde dann drei Minuten lang unter Druck gehalten
und das Fluid aspiriert. Ungefähr
8 bis ungefähr
30 Lambda der Lösung
wird im interstiziellen Raum festgehalten, der die Zellen in der
Tunica Media umgibt. Zehn Oberschenkelarterien (zwei Arterien erhalten
aus jedem der 5 Schweine, die gemäß dem Einzeldosis-Protokoll
behandelt wurden, das in Beispiel 7 beschrieben wurde) wurden dann
histologisch nach 4 Tagen oder 3 Wochen nach der Verabreichung des
Cytochalasin B untersucht. Die maximale luminale Fläche jeder
Arterie wurde aus digitalisierten mikroskopischen Bildern durch
ein mit einem Computer unterstütztes morphometrisches
Analysesystem vom Typ BQ-System
IV (R & M Biometrics,
Inc., Nashville, TN) gemessen und berechnet. Dieses Experiment wurde
dann mit 5 zusätzlichen
Schweinen wiederholt (zwei Arterien pro Schwein; Cytochalasin B-Dosis
= 0,1 μg/ml,
angewendet während
einer Zeitdauer von 3 Minuten bei einem Druck von 1 atm; gleiche
Zeitpunkte). Die aus den zwei Experimenten erhaltenen Daten wurden
kombiniert. Schweinearterien, die durch einen Ballon traumatisiert
und welche mit Cytochalasin B behandelt worden waren, zeigten eine
größere luminale
Fläche
nach den 4-Tage- und 3-Wochen-Zeitpunkten der Nachbehandlung im
Vergleich zu Arterien, die mit anderen Testwirkstoffen oder Kontrollen
behandelt worden waren.
-
Die
luminale Fläche
der traumatisierten und mit Cytochalasin B behandelten Segmente
der Arterien wurden gleichfalls mit der luminalen Fläche des
normalen unbehandelten Bereichs der Oberschenkelarterie verglichen,
die der Testfläche
naheliegt. Die Ergebnisse zeigten, dass die Lumenfläche im Testbereich
ungefähr
zweimal so groß war
wie die Fläche
des normalen Kontrollsegments der gleichen Arterie. Die negativen Kontrollwirkstoffe,
PBS und monoklonale NR-AN-01-Antikörper zeigten
keine Zunahme oder eine leichte Abnahme in der Lumenfläche im Vergleich
zum normalen Kontrollsegment der gleichen Arterie.
-
Eine
Studie des Ansprechverhaltens auf Cytochalasin B-Dosierung wurde
dann mit 10 Schweinen durchgeführt,
wobei dem experimentellen Protokoll, das in Beispiel 7 beschrieben
wurde, gefolgt wurde. Es wurden kurz gesagt sowohl Oberschenkelarterien
von jedem der 2 Schweine mit einer der folgenden Dosierungen an
Cytochalasin B behandelt: 0,0 μg/ml
(d.h. PBS-negative Kontrolle), 0,01 μg/ml, 0,10 μg/ml, 1,0 μg/ml und 10,0 μg/ml, wie
oben beschrieben. Der Wirkstoff wurde mittels eines intraluminalen
Katheters bei einem Druck von 1 atm 3 Minuten lang zugeführt und
die Arterien 3 Wochen später
durch das morphometrische Analysesystem bewertet, das oben beschrieben
wurde. Das Verhältnis
von behandelter luminaler Arterienfläche, das der normalen luminalen
Arterienfläche
benachbart war, wurde als prozentuale Veränderung von behandeltem zu
normaler Fläche
oder der Größe des Arterienlumens
(Durchmesser oder Querschnittsfläche)
der behandelten Arterien relativ zu den traumatisierten aber unbehandelten
Arterien beurteilt. Ein signifikanter Grenzwerteffekt wurde bei
Dosierungen von 0,1 μg/ml
(ungefähr
eine 140%ige Zunahme) bis 1,0 μg/ml
beobachtet (14). Die Grenzwertdosis (0,01 μg/ml) und
die negative Kontrolle (PBS) zeigten ungefähr eine ±20%ige Veränderung
in der luminalen Fläche.
-
Elektronenmikroskopische
Aufnahmen zeigten, dass innerhalb einer Stunde des durch einen Ballon verursachten
Traumas eine Depolymerisation der Myofasern in den traumatisierten
Gefäßen eintrat,
welche kontrahierende Organellen sind. Die Depolymerisation der
Myofasern ist ein normales physiologisches Ansprechverhalten der
Zellen der vaskulären
glatten Muskulatur auf Traumata, und ist der erste Schritt in ihrer Transformation
einer kontrahierbaren Zelle zu einer Zelle mit Sekretion und Migration.
Die Behandlung der traumatisierten Schweinearterien mit ungefähr 0,01
bis ungefähr
10,0 μg/ml
an Cytochalasin B ergab keine gesteigerte Geschwindigkeit oder eine
noch extensivere Depolymerisation der Myofibrillen. Jedoch zeigten
elektronenmikroskopische Aufnahmen, dass die Wiederbildung der Myofasern
verzögert
eintrat. Basierend auf der anhaltenden Zunahme im Gefäßdurchmesser
kann die Rückkehr
zur normalen vaskulären Kontrahierbarkeit weit
stärker
erniedrigt werden, als dies durch die verzögerte Rückkehr zur normalen Morphologie
vermutet werden kann.
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Die
traumatisierten und behandelten Flächen der Arterie waren nicht
der Beschränkung
oder der chronischen geometrischen (vaskulären) Umgestaltung unterworfen,
die nomalerweise bei Scheinkontrollen im Schwein eintraten, und
die für
den Menschen einer PTCA folgend beschrieben wurden. Querschnitte
der Arterie zeigten eine größere Querschnittsfläche des
gesamten Gefäßes, die
durch Messung des Verhältnisses der
Gefäßfläche innerhalb
der externalen elastischen Lamina (EEL) der behandelten Fläche zur
mittleren gesamten Gefäßfläche der
proximalen und distalen Bereiche der gleichen Arterie erhalten wurden,
verglichen mit traumatisierten aber nicht mit Cytochalasin B behandelten
Arterien. In Arterien, welche mit einem verdrillbaren Ballon traumatisiert
wurden, der die Gefäßwand zerstört ohne
die Tunica media zu zerreißen,
trat eine gleichförmigere
intimale Proliferation ein, und die größere Gefäßgröße (Fläche innerhalb der EEL) resultierte
in einer größeren luminalen
Querschnittsfläche
und in einer signifikanten Abnahme der Restenose. Wenn die Gefäße extensiv
zerstört
und die Tunica media zerrissen wurde, trat eine extensive Proliferation
und Umgestaltung des Thrombus ein, welche in einer hochvariablen
intimalen Proliferation resultierte.
-
Deshalb
resultierte die Verabreichung von Cytochalasin B an Zellen der glatten
Muskulatur von Schweinen durch einen Infusionskatheter nach einem
durch einen Ballon verursachten Dehnungstrauma in einer weit ausführlicheren
Retention des Lumens der Arteriengröße (Durchmesser oder Querschnittsfläche), als sie
durch den Dehneffekt mittels des Ballons verursacht wurde. Dieser
Effekt wurde durch Ersatz des gesamten interstiziellen Fluidvolumens
zwischen den Zellen der Tunica media mit dem therapeutischen Wirkstoff
erreicht.
-
Darüber hinaus
hat Cytochalasin B einen breiten therapeutischen Index, der von
ungefähr
0,1 bis 10 μg/ml
reicht, mit keinem Hinweis auf Toxizität bei einer Konzentration von
10 μg/ml.
Zehn μg/ml
ist die maximale Sättigungskonzentration
des Cytochalasin B in Salzlösung.
Weiterhin wurde die Wirkung, die durch Verabreichung durch Cytochalasin
B erreicht wurde, noch augenscheinlicher über eine Zeitdauer von 3 bis
8 Wochen nach einem durch einen Ballon verursachten Trauma. Diese
Daten lassen vermuten, dass Cytochalasin B als ein „biologischer
Stent" wirkt, wenn
es den traumatisierten Arterien zugeführt wird.
-
Mit
einem Ballon traumatisierte Schweinearterien aus Oberschenkeln aus
der Kontrolle und aus der Behandlung (0,1 μg/ml Cytochalasin B) wurden
nach 1, 4, 7, 14 oder 21 Tagen nach dem Eingriff bewertet. Die morphometrischen
Analysen an gefrorenen histologischen Schnitten der Arterie zeigten,
dass Arterien, die mit Cytochalasin B behandelt worden waren, einen
Zustand der anhaltenden Ausdehnung erreichten, welcher sich nur
wenig zwischen den Tagen 7 und 21 änderte. Eine Zwei-Wege-Varianz-Analyse
zeigte eine statistisch signifikante Differenz (p < 0,05) in den Arterien-Lumenflächen über eine
Zeitdauer von drei Wochen zwischen der mit Cytochalasin B behandelten
Gruppe und den Kontrollgruppen.
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Eine
Studie bezüglich
des Dosis-Ansprechverhaltens von mit einem Ballon traumatisierten
koronaren Arterien von Schweinen zeigte, dass die Behandlung mit
Cytochalasin B bei einer Konzentration von 0,1, 1,5 oder 10,0 μg/ml (Tabelle
14, „Bio-Stent") in einer anhaltenden
arteriellen Ausdehnung der koronaren Luminalfläche drei Wochen nach dem Eingriff
resultierte. Darüber
hinaus resultierte die Verabreichung des Cytochalasin B nicht in
myokardialen oder arteriellen Läsionen,
die dem Cytochalasin B zugeordnet werden können, was durch Histologie
ermittelt wurde. Es konnten keine statistisch und biologisch signifikanten
Veränderungen in
klinischen Chemieparametern, hämatologischen
Parametern, Körpergewichten,
Blutdruck oder Elektrokardiogrammen gesehen werden, die dem Cytochalasin
B zugeordnet werden konnten. TABELLE
14
- * Dosis basiert auf der Konzentration des
Cytochalasin B (μg/ml)
im Fluidvolumen (ungefähr
8 bis ungefähr
30 Lambda), das ungefähr
10 bis ungefähr
20% der Tunica media zugeführt
wurde.
-
Koronare
Arterien von Schweinen wurden gleichfalls durch Embolektomie oder übergroße PTCA-Ballons
traumatisiert und dann mit 8–16
ml des Cytochalasin B bei einer Konzentration von 8,0 μg/ml in die
Arterienwand mit einem MIC-Katheter
infundiert, um die therapeutische Dosis zu erreichen. Kontrollen
beinhalteten eine Verdünnungskontrolle
und eine unbehandelte traumatisierte Kontrolle; alle Tiere wurden
4 Wochen nach dem Eingriff geopfert und die koronaren Arterien durch
Perfusion fixiert.
-
Eine
Morphometrie wurde an ausgewählten
Schnitten aus proximalen, behandelten und distalen Segmenten der
Koronararterien durchgeführt
(Tabelle 15).
-
-
Während die
in Tabelle 15 gezeigten Daten im Widerspruch zu früheren Studien
zeigten, dass die lokale Zuführung
von Cytochalasin B in keiner statistisch signifikanten Zunahme der
luminalen Fläche
resultierte, zeigen die Daten, dass ein Trend in Richtung einer
günstigen
Arterienumgestaltung existierte, wie es durch die größere Arterienfläche angezeigt
wurde, die durch die externalen elastischen Lamina in den mit Cytochalasin B
behandelten Arterien gebunden wurde, wenn diese mit beiden Kontrollen
verglichen wurden. Die Durchmesser der oder die Flächen in
der EEL der Arterie können
so mit den Kontrollen verglichen werden, dass sie als ein Indikator
für den
Grad der vaskulären
Umgestaltung wirken. Das Fehlen einer statistisch signifikanten
Zunahme in der luminalen Fläche
kann eine Folge der erhöhten
Probenvariabilität,
der erhöhten
neointimalen Bildung und/oder des erhöhten Traumagrades sein.
-
Zusammenfassend
zeigen diese Studien, dass die Verabreichung eines Cytoskelettinhibitors,
beispielsweise Cytochalasin B, in einer Menge, die als biologischer
Stent wirkt, auf ein traumatisiertes Gefäß auch wirksam sein kann, die
Proliferation der Zellen der vaskulären glatten Muskulatur zu inhibieren
oder zu reduzieren.
-
BEISPIEL 17
-
Formulierungen der anhaltende
Freisetzung von Cytochalasin B und Taxol
-
Um
die Wirksamkeit der Dosierungsformen der lokalen anhaltenden Freisetzung
zur Inhibierung der Restenose von Cytochalasin B oder Taxol zu bestimmen,
wurden Cytochalasin B oder Taxol in einer Trägerstruktur, beispielsweise
einer „Umhüllung", auf das adventizielle
Gewebe angewendet, das die Halsschlagader eines Kaninchens, die
durch einen Ballon traumatisiert (Gruppen 1–11) oder eine Oberschenkelarterie
eines Schweines, die durch eine Ballon traumatisiert wurde (Gruppe
12) (Tabelle 16), umgibt.
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Die
Arterien in den Tieren der Gruppe 1a und 1b wurden mit 20 mg Cytochalasin
B in 1 g eines Rinderkollagengels (BioCore, Inc., Topeka, KS) behandelt,
welches in einer Netzumhüllung
aus Rinderkollagen (Skin Temp-Biosynthetic Skin Dressing, BioCore,
Inc., Topeka, KS) getragen wurde oder eingeschlossen war. Eine Woche
nach der Behandlung zeigte die mit Cytochalasin B behandelte Arterie
im Tier 1223 keine intimale oder adventizielle Proliferation. Es
trat ein markantes Zellsterben in der äußeren Zone der Tunica media
mit Heterophilen ein, die die Tunica media infiltrierten. Die Heterophile
waren außerhalb
der Umhüllung
anwesend, jedoch inhibierte Cytochalasin B die Heterophilen und
Makrophagen bezüglich
der Infiltration der Umhüllung. Die
Arterie des Kontrolltiers (1249) zeigte eine gemäßigte intimale Proliferation,
und Heterophile und Histozyten infiltrierten die Umhüllung. Der
Zelltod innerhalb der Tunica media war minimal.
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Zwei
Wochen nach der Behandlung trat nur eine minimale intimale und adventizielle
Proliferation in der Fläche
der Arterie auf, die mit der Cytochalasin B Umhüllung behandelt war (Tier 1224).
Die Intima war lose angeordnet und es trat nur eine minimale Infiltration
durch Heterophile ein. Es waren syncytische Riesenzellen aus Protoplasma
anwesend. In der Arterie des Kontrolltieres mit Umhüllung (Tier
1222) trat eine gemäßigte intimale
Proliferation mit Heterophilen und Makrophagen in der Umhüllungsfläche ein.
Diese Zellen waren in der Tunica media sichtbar.
-
Drei
Wochen nach der Behandlung konnte keine intimale Proliferation in
der Fläche
der Arterie beobachtet werden, die mit dem umhüllten Cytochalasin B behandelt
worden war (1244). Heterophile und syncytische Riesenzellen aus
Protoplasma waren rund um die Umhüllung vorhanden. Es trat eine
signifikante Nekrose der Zellen in der Tunica media mit infiltrierenden
Heterophilen und Makrophagen ein. Es gab kein Endothelium. In der
Kontrollarterie (Tier 1232) trat eine markante intimale Proliferation
mit gut entwickeltem adventiziellen und perivaskulären Gewebe
ein. Heterophile und Makrophagen infiltrierten die Umhüllung. Die
Zellen in der Tunica media waren zugänglich, und es wurde ein mauerartiger
Thrombus im Gefäßlumen ausgebildet. Deshalb
wurde eine Inhibierung der intimalen Proliferation mit Cytochalasin
B in den Arterien der behandelten Tiere der Gruppen 1a und 1b gesehen,
jedoch trat eine signifikante Reaktion bezüglich des Umhüllungsmaterials
ein.
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Die
Arterien in den Tieren in Gruppen 2a und 2b wurden mit Cytochalasin
B (30% Gewicht/Gewicht; 300 mg Cytochalasin B/g Silikon) in einer
Silikonumhüllung
(Q-7 4840, Dow Corning, Midland, MI) behandelt. Eine Woche nach
dem Trauma trat keine signifikante intimale oder adventizielle Proliferation
der Zellen der glatten Muskulatur (smooth muscle cells, SMCs) oder
des mesenchymalen Gewebes (Tier 1229) ein. Es trat eine signifikante
Nekrose der SMC-Zellen in der äußeren Zone
der Tunica media ein. In Flächen,
die anscheinend nur minimal durch den verdrillbaren Ballon traumatisiert
worden waren, trat nur eine minimale bis keine zelluläre Nekrose
ein. Dies zeigte an, dass traumatisierte Zellen leichter dazu neigten
abzusterben, wenn sie dieser Dosis des Cytochalasin B ausgesetzt
waren, aber dies zeigte auch an, dass diese Dose nicht zellzerstörend bezüglich der
nur minimal traumatisierten oder normalen SMC-Zellen wirkte. Es trat eine minimale
mononukleare und polymorphonukleare Zellinfiltration in die Tunica
media ein. Es wurde gesehen, dass nur einige wenige Heterophile
aus dem Gefäßlumen infiltrierten.
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Im
Kontrolltier (1228) trat eine geringere zelluläre Nekrose in der Tunica media
ein, und die bestehende Nekrose war eher auf die innere als auf
die äußere Zone
der Gefäßwand lokalisiert.
Deshalb scheint die Cytochalasin B-Inhibierung der Zellreparatur
die Nekrose der Tunica media zu erhöhen. Der Kontrolle fehlte auch
die Proliferation der Tunica media oder der Adventitia sowie die
Organisation des perivaskulären
Blutgerinnsels. Die zelluläre
Infiltration in beliebige Flächen
war minimal.
-
Zwei
Wochen nach der Initiierung der Cytochalasin B-Behandlung traten
eine vollständige
Inhibierung der intimalen Proliferation und ein minimaler perivaskulärer Aufbau
eines Blutgerinnsels ein, hauptsächlich
in Folge der Fibrinausbildung und nicht als Folge der mesenchymalen
Proliferation (Tier 1227). Es trat nur eine geringe Infiltration
der polymorphonuklearen Zellen und eine minimale Infiltration der
mononuklearen Zellen in die Tunica media und Adventitia ein. Es
gab kein Endothelium in der Umhüllungsfläche mit
der Ausnahme einiger weniger kleiner isolierter Fokusse. Die Kontrollarterie
(Tier 1226) wies nur eine gemäßigte intimale
und adventizielle Proliferation mit einem mesenchymalen Aufbau der
perivaskulären
Blutgerinnselfläche
auf. Die Fokusse der endothelischen Proliferation waren im Kontrolltier
größer und
extensiver verglichen mit dem mit Cytochalasin B behandelten Gefäß.
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Nach
der dreiwöchigen
Exposition (Tier 1212) bezüglich
des Cytochalasin B in einer Silikonumhüllung, zeigte das Gefäß einen
markanten Zellverlust in der Tunica media, der am heftigsten in
der äußeren Zone
war. Die zelluläre
Infiltration in die Tunica media und Adventitia war minimal und
die Endothelisierung trat nur in einigen wenigen focalen Gebieten
auf. Es trat eine gemäßigte unregelmäßige intimale
Proliferation ein, jedoch waren die intimalen Zellen und die wenigen
endothelischen Zellen, die anwesend waren, nicht entwickelt und ohne
Polarität.
Die Inhibierung der Migration durch Cytochalasin B resultierte in
diesem Verlust an Aufbau oder Polarität. Die intimale Proliferation
im Kontrollgefäß war gleichfalls
schwach (1230); jedoch war die Intima gut entwickelt und nahezu
vollständig
endothelisiert. Es gab nur einen minimalen Zellverlust aus der Tunica
media. Deshalb wurde in den ersten zwei Wochen eine signifikante
intimale Inhibierung in den behandelten Tieren der Gruppe 2 gesehen.
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Die
Gefäße der Tiere
der Gruppe 3a und 3b wurden mit 8 mg Cytochalasin B in 100 mg eines
Plurongels (F-127, BASF) behandelt, die von einer 1 cm × 1 cm-Rinderkollagennetz-Umhüllung getragen
wurde. Eine Woche nach der Behandlung zeigte die mit Cytochalasin
B behandelte Arterie des Tieres 1250 eine schwache intimale Proliferation,
die bezüglich
der Dicke unregelmäßig war.
Es trat eine ungefähr
30%ige Re-Endothelisierung ein, und die Zellen der Tunica media
waren lebensfähig
mit dem signifikantesten Verlust (schwach) in der inneren Zone der
Tunica media. Es trat eine markante pyogranulomatische Reaktion
bezüglich
des Plurongels im perivaskulären
und adventiziellen Bereich ein. Die vollständige Thrombose der Kontrollarterie
des Tieres 1261 verhinderte deren Auswertung.
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Nach
zwei Wochen stimulierte das Plurongel mit Cytochalasin B eine markante
pyogranulomatische Reaktion im adventiziellen und perivaskulären Gewebe.
Es trat eine schwache unregelmäßige intimale
Proliferation und eine vollständige
Endothelisierung ein. Die Zellen der Tunica media waren lebensfähig. Es
schien ein schwacher Zellverlust aus der inneren Zone der Tunica
media einzutreten. Die Arterie des Kontrolltieres (1247) zeigte
eine schwache unregelmäßige intimale
Proliferation, eine vollständige
Endothelisierung mit prallen Endothelzellen und lebensfähigen Zellen
in der Tunica media. Es trat eine markante pyogranulomatische Entzündungsreaktion
als Folge der Überbleibsel
des Plurongels ein.
-
Nach
drei Wochen zeigten die Arterien der Tiere 1248 und 1246 Überreste
der Kollagenumhüllung; jedoch
war die Umhüllung
im mit Cytochalasin B behandelten Tier (1248) weniger aufgelöst als in
der Kontrolle (1246). Diese Verzögerung
der Umhüllungsresorption
kann aus der Inhibierung der Makrophagenmigration und Makrophagenfunktion
resultieren. Sowohl die behandelte Arterie wie auch die Kontrollarterie
zeigten nach drei Wochen eine gemäßigte Menge an intimaler Hyperplasia,
so dass keine signifikante intimale Inhibierung durch Cytochalasin
B eintrat, wenn dieses im Plurongel verabreicht wurde. Es wurden
Fokusse dystrophischer Mineralisierung in der Arterie gesehen, die
mit Cytochalasin B behandelt worden war. Deshalb konnte in diesen Tieren
(Gruppe 3) nach 1, 2 oder 3 Wochen nach der Initiierung der Behandlung
kein Inhibitionseffekt bezüglich der
Intima beobachtet werden.
-
Die
Arterien der Tiere der Gruppe 4a und b, welche mit 100 mg Cytochalasin
B (10% Gewicht/Gewicht) in einer 1 g-Silikonumhüllung behandelt worden waren,
zeigten zu allen Zeitpunkten eine signifikante Inhibierung der intimalen
Proliferation. In der Arterie des Tieres 1259, die mit einer Cytochalasin
B-Umhüllung behandelt
worden war, trat nach einer Woche nach der Behandlung keine intimale
Proliferation oder adventizielle Fibrose ein. Es gab ektatische
Gefäße in der
Adventitia, und das perivaskuläre
Blutgerinnsel war nicht entwickelt und bestand nur aus Fibrin. Es
trat ein markanter Zellverlust aus der Tunica media insbesondere
in der äußeren Zone
ein. Es wurde gesehen, dass Heterophile die Tunica media infiltrierten.
In der Kontrollarterie (1206) trat keine intimale Proliferation
nach 1 Woche ein; jedoch trat ein früher Aufbau an Fibrin des perivaskulären Blutgrinsels
ein. Der Zellverlust aus der Tunica media war diffuser als in der
Cytochalasin B-Umhüllung,
der am heftigsten in der äußeren Zone
war.
-
Die
mit der Cytochalasin B-Unhüllung
behandelte Arterie des Tieres 1253 zeigte nach zwei Wochen eine
minimale intimale Proliferation, verglichen mit der mit der Umhüllung-behandelten
Arterie der Kontrolle (1258), die eine maximale intimale Proliferation
zeigte. Die intimale Proliferation in der mit der Cytochalasin B-Umhüllung behandelten
Arterie war unregelmäßig und
schien das Ergebnis der Ausbildung mauerförmiger Thrombi zu sein, die
die SMC infiltrierten. Es existierten nur lose dünne Schichten von Plättchen in
der mit der Cytochalasin B-Umhüllung
behandelten Arterie, mit der marginalen Ausbildung von Heterophilen.
Es trat keine Endothelisierung in der mit der Cytochalasin B-Umhüllung behandelten
Arterie und weniger als 20%-Endothelisierung in der Kontrollarterie
ein. Das perivaskuläre
Blutgerinnsel war nicht entwickelt und enthielt Fibrin in der mit
der Cytochalasin B-Umhüllung
behandelten Arterie und war in der Kontrollarterie gut entwickelt.
Die Kontrollarterie zeigte einen minimalen Zellverlust aus der Tunica
media, während
die mit der Cytochalasin B-Umhüllung behandelte
Arterie einen markanten Zellverlust aufwies.
-
Nach
drei Wochen zeigte die mit der Cytochalasin B-Umhüllung behandelte
Arterie (1251) eine minimale bis keine intimale Proliferation. Die
intimale Proliferation schien dort einzutreten, wo ein geringerer
Zellverlust aus der Tunica media auftrat. Es trat eine frühe Re-Endothelisierung
in der mit der Cytochalasin B-Umhüllung behandelten Arterie ein,
jedoch waren die Zellen oft abgerundet, lose angeheftet und nur
wenige verstreute Fokusse anwesend (< 10%). Das perivaskuläre Blutgerinnsel
in der mit der Cytochalasin B-Umhüllung behandelten
Arterie war nicht entwickelt und bestand noch aus Fibrin, wohingegen
die Kontrollarterie eine vollständige
Thrombose und eine markante intimale Erzeugung in distalen Bereichen
des Thrombus zeigte, welche weniger vollständig aufgebaut waren.
-
Die
Arterien der Tiere in Gruppe 5a und b wurden mit 50 mg Taxol in
1 g einer Silikonumhüllung
(5% Gewicht/Gewicht) behandelt. Diese Behandlung zeigte zu allen
Zeitpunkten eine markante Inhibierung der intimalen Proliferation.
Die mit der Taxol-Umhüllung
behandelte Arterie (Tier 1278 nach 1 Woche) zeigte keine intimale
oder adventizielle Proliferation und das perivaskuläre Blutgerinnsel
bestand aus Fibrin und war nicht entwickelt. Es trat ein markanter
Verlust an Zellen der Tunica media ein und es gab keinen endothelischen
Belag. Die Kontrolle (1279) zeigte eine schwache intimale Proliferation
mit einer sehr frühen
Fibrose des Fibrin-haltigen perivaskulären Blutgerinnsels. Das Lumen
war ungefähr
zu 85% re-endothelisiert. Sowohl die behandelte wie auch die Kontrollarterie
hatten eine schwache heterophile Infiltration in die Tunica media
und Adventitia.
-
Die
Arterie aus Tier 1281, das während
einer Zeitdauer von zwei Wochen mit Taxol behandelt worden war,
zeigte bei einer schwachen heterophilen Infiltration keine intimale
Proliferation, kein minimale adventizielle Fibrose und keine markante
Zellnekrose in der Tunica media. Es gab fokale Bereiche der Nekrose
und dystrophische Mineralisierung in der Adventitia und dem Gewebe
des perivaskulären
Blutgerinnsels. Die Arterie aus dem Kontrolltier (1280) zeigte eine
gemäßigte intimale
Proliferation mit einer markanten Organisation der Adventitia und
des perivaskulären
Blutgerinnsels. Das Lumen war zu 100% re-endothelisiert, und die SMC-Zellen der
Tunica media waren in der Kontrollarterie lebensfähig.
-
Nach
drei Wochen zeigte die mit der Taxol-Umhüllung behandelte Arterie (1242)
keine intimale Proliferation und war zu 50% re-endothelisiert mit
prallen Zellen, die endothelisch zu sein schienen. Es trat ein minimaler
Aufbau des perivaskulären
Blutgerinnsels und ein markanter Zellverlust aus der Tunica media
ein. Es gab eine schwache Infiltration der Heterophilen in die Tunica
media, und die Infiltration der luminalen Oberfläche des Gefäßes war marginal. Die Kontrollarterie
(1234) zeigte eine markante intimale Proliferation und Fibrose der
Adventitia und des perivaskulären
Blutgerinnsels. Die Zellen in der Tunica waren lebensfähig.
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In
Gruppe 6a und 6b zeigten die Taxol-behandelten Arterien gleichfalls
eine markante Inhibierung 2 Wochen nachdem die Umhüllung entfernt
worden war. Das Tier 1276 hatte eine Taxol-Umhüllung für 2 Wochen, dann wurde die Umhüllung entfernt
und das Tier 3 Wochen später
geopfert. Nach einer 3-wöchigen Erholungsperiode
nach der Entfernung der Taxol-Umhüllung (1276) trat nur eine
minimale intimale Proliferation als Folge des SMC-Aufbaus mauerförmiger Thrombi
in dieser Arterie mit der Ausnahme einiger weniger fokaler Bereiche
ein, die verdickt zu sein schienen. Die Adventitia war gut entwickelt,
und es gab einen signifikanten Zellverlust in der Tunica media,
jedoch waren die anwesenden Zellen lebensfähig. Das Lumen war ungefähr zu 90%
re-endothelisiert.
Die Kontrollarterie (1277) zeigte eine markante intimale Proliferation,
gut entwickeltes perivaskuläres
und adventizielles Gewebe und war zu 100% re-endothelisiert.
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Die
Ergebnisse, die mit den Tieren aus Gruppe 7a beobachtet wurden,
zeigten dass Arterien, die mit Cytochalasin B behandelt wurden (10%
Gewicht/Gewicht) keine intimale Proliferation innerhalb von 2 Wochen aufwiesen.
Die Abnahme in der Freisetzungsgeschwindigkeit des Cytochalasin
B resultierte jedoch in einer schwachen intimalen Proliferation
nach der dritten Woche nach der Anbringung der Umhüllung. Nach
einer Woche (1257) wiesen die Arterien keine intimale Proliferation
und eine markante Nekrose der SMCs der Tunica media mit einer gemäßigten Infiltration
mit Heterophilen auf. Es bildete sich kein Endothel aus, und Heterophile
und Makrophagen waren längs
der Lumenoberfläche
nur marginal anwesend. Darüber
hinaus gab es keinen Hinweis auf Plättchenaggregate, die sich an
die Gefäßwand anhefteten.
Nach zwei Wochen (1265) waren die Arterien den Arterien morphologisch ähnlich,
die nach einer Woche untersucht wurden. Nach drei Wochen (1266)
zeigten die Arterien eine schwache unregelmäßige intimale Proliferation.
Darüber
hinaus waren die Heterophilen in der Tunica media selten, das Lumen
war zu 70% re-endothelisiert und es trat eine frühe Fibrose in der Adventitia
mit nichtentwickeltem perivaskulären
Blutgerinnsel ein, das noch in den behandelten Arterien anwesend
war. Dies zeigte an, dass nach 3 Wochen die Menge des therapeutischen
Wirkstoffes unter das therapeutische Niveau innerhalb der Gefäßwand gefallen
war; jedoch war immer noch genügend
Arzneimittel vorhanden, um einen Inhibitoreffekt auf den Aufbau
des Blutgerinnsels zu haben, das unmittelbar benachbart der Umhüllung anwesend
war.
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Bei
den Arterien der Tiere der Gruppe 8, die mit 10% Cytochalasin B
für 2 Wochen
behandelt worden waren, wurde die Umhüllung entfernt und die Gefäße wurden
2 Wochen später
beurteilt, und diese wiesen eine variable intimale Proliferation
in und zwischen den Tieren auf. Die Arterie des Tieres 1254 zeigte
eine variable intimale Proliferation, die von null bis schwach reichte,
gut entwickelte adventizielle Fibrose, einen markanten Zellverlust
in der Tunica media und fokale Bereiche der zellzerstörenden Mineralisierung
in der äußeren Tunica media
und Adventitia. Die Bereiche der schwachen intimalen Proliferation
lagen an den Enden der Umhüllungsbereiche,
was eine Infiltration aus den benachbarten unbehandelten Arterienbereichen
vermuten ließ. Das
Lumen war ungefähr
zu 60% re-endothelisiert. Die Arterie des Tieres 1255 zeigte eine
schwache bis gemäßigte intimale
Proliferation, lebensfähige
Zellen in der Tunica media und gut entwickeltes Gewebe in der Adventitia.
Das Lumen war zu 100% re-endothelisiert. Die Arterie in Tier 1256
zeigte eine vollständige
Thrombose. Benachbart zum chronischen Thrombus in der Fläche der
Umhüllung
trat ein akuter Thrombus auf und dort zeigte sich eine gemäßigte intimale
Proliferation.
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Während eine
gemäßigte intimale
Proliferation in den Arterien einiger Tiere auftrat, war die Proliferation
in diesen Arterien immer noch geringer als in den Kontrollen in
Gruppe 9b. Die Kontrollumhüllungen
aus Mannit und Silikon befanden sich auf der Arterie zwei Wochen
nach dem durch den Ballon verursachten Trauma und wurden dann entfernt,
wobei das Tier dann getötet
und die Arterie eine Woche nach der Entfernung der Umhüllung histologisch
untersucht wurde. Zwei der Arterien (1267 und 1268) zeigten eine
gemäßigte intimale
Proliferation mit einer 100%igen Re-Endothelisierung und eines hatte
eine maximale Proliferation. Das eine Tier mit der maximalen intimalen
Proliferation zeigte einen akuten verstopfenden Thrombus.
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Die
Arterien in den Tieren der Gruppe 10 und 11 wurden mit 10 mg Cytochalasin
B behandelt, das auf 1 g der Silikonumhüllung geladen war (1% Gewicht/Gewicht)
und wurde der Arterie für
2 Wochen appliziert, chirurgisch entfernt und 2 oder 4 Wochen später jeweils
histologisch bewertet. Es wurde kein signifikanter Unterschied durch
qualitative Auswertung zwischen den Test- und Kontrolltieren gesehen.
Die Tiere 1304 und 1305 hatten für
2 Wochen eine Cytochalasin B-Umhüllung (1%),
welche dann entfernt wurde. Zwei Wochen nach der Entfernung wurde
das Tier geopfert. Die Arterie aus Tier 1304 zeigte eine gemäßigte intimale
Proliferation in den meisten Bereichen der Umhüllung, in den Bereichen der
Zellen der Tunica media eine markante Nekrose, wobei die Proliferation
eine schwache Wand-zerstörende
Mineralisierung aufwies. Es trat eine 100%ige Re-Endothelisierung
ein, und es waren keine Heterophile in der Intima oder der Tunica
media anwesend. Die Adventitia und der Bereich des perivaskulären Blutgerinnsels
waren gut ausgebildet. Die Arterie aus Tier 1305 war morphologisch ähnlich der
Arterie aus Tier 1304. Die Arterie aus Tier 1306 zeigte eine markante intimale
Proliferation, keine Infiltration durch Heterophile in der Intima
oder Tunica media und war zu 100% re-endothelisiert.
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Die
Tiere 1307, 1308 und 1309 waren der Cytochalasin B (1%)-Umhüllung 2
Wochen lang ausgesetzt, welche dann entfernt wurde. Vier Wochen
nach der Entfernung wurden die Tiere geopfert. Die Arterie aus Tier 1307
zeigte eine gemäßigte intimale
Proliferation mit fokalen Bereichen der Verdickung in Folge eines
mauerförmigen
Aufbaus eines Thrombus durch SMCs. Es trat ein signifikanter Verlust
an Zellen aus der Tunica media ein, und die elastischen Lumina schienen
kollabiert zu sein. Einige wenige Heterophile waren in der Adventitia anwesend.
Es gab Bereiche oder Abschnitte im Umhüllungsbereich mit minimaler
intimaler Proliferation. Die Arterie aus Tier 1308 zeigte eine gemäßigte intimale
Proliferation mit Bereichen eines markanten Zellverlustes in der
Tunica media und einer zellzerstörenden
Mineralisierung in der äußeren Zone
der Tunica media. Das Gefäß war zu
100% re-endothelisiert. Die Arterie aus Tier 1309 wies eine markante
intimale Proliferation mit einer gut ausgebildeten Adventitia und einem
perivaskulärem
Bereich auf. Das Tier 1311 wurde in Folge der Thrombose nicht ausgewertet.
Die Resultate der Arterie aus Tier 1312 waren ziemlich variabel,
mit Abschnitten, die einen Bereich der intimalen Proliferation zeigten,
der von schwach bis gemäßigt reichte.
Die Endothelisierung schien in diesen Arterien vollständig zu
sein.
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Die
Arterien der Tiere aus Gruppe 12 (Arterien von Oberschenkeln von
Schweinen), welche mit Silikonumhüllungen behandelt worden waren,
die mit 30% Gewicht/Gewicht Cytochalasin B beladen waren, zeigten während der
ersten zwei Wochen eine signifikante Inhibierung der intimalen Proliferation.
Während
eine intimale Proliferation in den Arterien 3 Wochen später eintrat,
war diese immer noch geringer, als die Proliferation, die in den
Kontrollen beobachtet wurde.
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Zusammenfassend
wurde die intimale Proliferation traumatisierter Arterien von Schweinen
signifikant sowohl durch Cytochalasin B als auch durch Taxol in
einer Dosierungsform der anhaltenden Freisetzung inhibiert. Die
am besten gesteuerte anhaltende Freisetzung des therapeutischen
Wirkstoffes wurde ohne die Auslösung
sekundärer
Entzündungsreaktion
durch ein adventizielles Umhüllungsmaterial
erhalten, welches Silikon umfasste. Die Silikonumhüllungen
inhibierten die intimale Proliferation mit einer 30%igen und 10%igen
Beladung an Cytochalasin B; wenn jedoch das Niveau der Freisetzung
zwischen 3 und 2 Wochen abfiel, trat eine Initiierung der intimalen
Proliferation ein. Wenn die Umhüllungen
2 Wochen am Platze gelassen, dann chirurgisch entfernt und die Arterien
1 bis 4 Wochen später überprüft wurden,
schien eine Erholung der intimalen Proliferation einzutreten. Die
Erholung trat dann ein, wenn die intimale Proliferation der Arterie,
die mit dem therapeutischen Wirkstoff behandelt wurde, sich zwar
der intimalen Proliferation in der Kontrollarterie annäherte, aber
immer noch geringer als diese war. Das Tier, das mit Taxol behandelt
worden war, schien für
diese Arterien einen geringeren Erholungseffekt zu besitzen als
für Arterien,
die mit Cytochalasin B behandelt worden waren.
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BEISPIEL 18
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Zuführung von kristallinen Cytochalasin
B oder von Taxol
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Die
in vivo-Gewebeverteilung von Cytochalasin B, das in kristalliner
Form verabreicht wurde, wurde in Oberschenkelarterien von Schweinen,
die durch einen Ballon traumatisiert worden waren, nach der lokalen
Zufuhr bewertet. Eine Oberschenkelarterie eines gekreuzten Yorkshire-Schweines
wurde mittels eines Ballons durch Überaufblähung und Drehung eines Vascu-FloTM-Silikon-Embolektomie-Katheters traumatisiert.
Dem durch den Ballon verursachten Trauma folgte drei Minuten lang
unmittelbar eine intravaskuläre
Zufuhr von 10 μg/ml 3H-Cytochalasin B-Kristallen (Sigma Chemical
Co., St. Louis, MO) in Salzlösung
(gesättigt)
unter einem Druck von 1 atm. Der Blutfluss wurde in der Arterie
fünf Minuten
lang vor der Tötung
des Tieres fortgesetzt. Eine Analyse der Gewebeverteilung des 3H-Cytochalasin B zeigte, dass diese Methode
für die
Zufuhr von 31 μg
des 3H-Cytochalasin B wirksam war, welches
sich hauptsächlich
an der Adventitia befand. 3H-Cytochalasin B
wurde histologisch durch die Anwesenheit von Silberkörnern in
einer autoradiografischen Emulsion sichtbar gemacht. Deshalb zeigten
diese Ergebnisse, dass kristallines Cytochalasin B lokal einer Gefäßwand in
vivo zugeführt
werden kann.
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Eine
weitere Studie wurde an zwanzig männlichen Sprague-Dawley-Ratten
durchgeführt.
Die Ratten durchliefen an ihrer linken Halsschlagader ein durch
einen Ballon verursachtes Trauma, worauf eine interarterielle Infusion
einer Lösung
folgte, die 1 mg kristallines Cytochalasin B in 300 ml eines Vehikels
(Hanks sterile Salzlösung
mit 0,5% Cremophor) oder eine Verdünnungskontrolle (Salzlösung) enthielt.
Die Tiere wurden unmittelbar nach der Infusion sowie 2, 4, 7 und
14 Tage nach dem Trauma und der Infusion getötet. Bei den später getöteten Tieren
wurden die linken und die rechten (Kontrol-)Halsschlagadern entfernt.
Proben der Arterien wurden für
die Quantifizierung des 3H-Cytochalasin
B durch Oxidation und Scintillationszählung, Histopathologie, Autoradiografie
und vaskuläre
Morphometrie entnommen. Die Histopathologie ergab in der Arterienwand der
linken Halsschlagarterien ein gleichförmiges umfängliches Trauma, das durch
den Ballon verursacht wurde.
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Autoradiografisch
waren Cytochalasin B-Kristalle am Tag 0 in den intraluminalen Fibringerinnseln
anwesend, die der Intima anhafteten, die aber kaum in der Adventitia
gegenwärtig
waren. Am Tag 2 verringerte sich die Anzahl der Kristalle verglichen
mit Tag 1, und am Tag 4 waren die Kristalle durch Autoradiografie
nicht detektierbar. Die Ergebnisse der Autoradiografie korrelierten
eng mit der quantitativen Auswertung des 3H-Cytochalasin
B durch Oxidation und Scintillationszählung, in welcher ungefähr 8 μg des Cytochalasin
B über
die behandelte Länge
der Arterie am Tag 0 und etwas weniger als 2 ng am Tag 2 anwesend waren.
Jedoch hatte eines der zwei geopferten Tiere am Tag 4 immer noch
Cytochalasin B-Mengen, die über
dem Untergrundrauschen lagen. Die morphometrische Analyse der linken
Halsschlagarterien von Ratten, die mit kristallinen Cytochalasin
B behandelt wurden zeigten im Vergleich zu Ratten, die mit verdünntem Cytochalasin
B behandelt wurden, keine statistisch signifikante Reduktion der
Bildung der Neointima. Jedoch wiesen die fünf behandelten Ratten einen
höheren
mittleren luminalen Bereich und einen kleineren neointimalen Bereich
auf als die mit dem verdünnten
Mittel behandelte Kontrolle.
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Cytochalasin
B und Taxol wurden periadvenziell verabreicht. Drei Gruppen von
sieben erwachsenen männlichen
Ratten wurden dem durch einen Ballon verursachten Trauma der linken
Halsschlagarterie unterzogen, worauf unmittelbar die periadvenzielle
Einbringung entweder von Cytochalasin B-Kristallen (7,8–11,8 mg/Ratte),
Taxol-Kristallen (3,4–6,5
mg/Ratte) oder keinem Arzneimittel (Kontrolle) erfolgte. Die Cytochalasin B-
und Taxol-Kristalle wurden in einem gleichförmigen Muster aufgebracht,
welche die chirurgisch exponierte Oberfläche der Halsschlagarterie bedeckte,
worauf die Bedeckung der umgebenden subkutanen Haut und des Gewebes
durch Nähte
folgte. Vierzehn Tage später
wurden die Ratten geopfert und ihre Halsarterien für histologische
und morphometrische Analyse weiter verarbeitet.
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Zwei
Tiere, die mit Cytochalasin B behandelt worden waren, starben in
Folge einer akuten Hämorrhagie
am Orte des chirurgischen Eingriffs und in Folge eines hypovolemischen
Schocks vor dem 14 Tage-Opferungszeitpunkt. Zwei zusätzliche
mit Cytochalasin B behandelte und ein mit Taxol behandeltes Tier
wurden geopfert, wobei sich das subkutane Anschwellen und die Hämorrhagie
am Orte des chirurgischen Eingriffs vor dem 14-Tage-Opferungszeitpunkt
schnell ausweiteten. Alle Tiere, die entweder mit Cytochalasin B-
oder Taxol-Kristallen behandelt wurden, zeigten eine signifikante
Toxizität
am Orte des chirurgischen Eingriffs, welche durch variierende Grade
der Hämorrhagie,
der Nekrose der Gefäßwand, der
Nekrose des benachbarten Skelettmuskels und durch Entzündung charakterisiert
war. Zusätzlich
zeigten sowohl die mit Taxol wie auch die mit Cytochalasin B behandelten
Tiere eine Verzögerung
in der Gewichtszunahme nach dem chirurgischen Eingriff.
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Die
drei mit Cytochalasin B behandelten, die 6 mit Taxol behandelten
und die 7 Kontrolltiere, die bis zum 14-Tage-Opferungszeitpunkt überlebten,
wurden morphometrisch ausgewertet. Die mit Taxol behandelten Tiere
wiesen im Vergleich zu den mit dem Ballon traumatisierten unbehandelten
Kontrolltieren in einem zweiseitigen T-Test mit p < 0,05 statistisch
signifikant größere luminale
Flächen
und keine neointimale Proliferation auf. Die mit Cytochalasin B
behandelte Tiere zeigten keinen statistischen Unterschied zu den
Kontrollen im luminalen Bereich, dem neointimalen Bereich, dem medialen
Bereich, den Bereichen, die in die internalen und externalen elastischen
Lamina eigebunden waren oder dem Verhältnis von intimalen zu medialen
Bereichen.
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Um
weiter die Wirksamkeit des kristallinen Taxols bezüglich der
Inhibierung der neointimalen Bildung in Ratten beurteilen zu können, wurden
vier Gruppen von 5–6
erwachsenen männlichen
Ratten einem durch einen Ballon verursachten Trauma der linken Halsschlagarterie
unterworfen, wobei unmittelbar darauf eine periadvenzielle Zufuhr
von 1, 0,1, 0,01 oder 0 mg von Taxol-Kristallen in 500 mg eines
Pluronpolymers in einer Gelmatrix folgte. Vierzehn Tage später wurden
die Ratten geopfert, das Serum wurde isoliert und ihre Halsschlagarterien
wurden für
die histologische und morphometrische Analyse weiterverarbeitet.
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Fünf Tiere
(3.1 mg und 2–0,01
mg) starben nach dem chirurgischen Eingriff in Folge technischer Schwierigkeiten.
In grober Weise trat jeweils eine Myonekrose der benachbarten Skelettmuskulatur
(fahlweiße Bereiche
der Muskulatur) in 3/3, 1/5, 0/4 und 0/5 Tieren in den Gruppen mit
1 mg, 0,1 mg, 0,01 mg und den Kontrollgruppen auf. Histologisch
wurde die Myonekrose in der benachbarten Skelettmuskulatur und in
einigen Bereichen der Tunica media der linken Hals schlagader in
der Gruppe mit der Behandlung mit 1 mg festgestellt, aber nicht
in den anderen Gruppen.
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Morphometrisch
gab es keine statistische Signifikanz im luminalen Bereich, im neointimalen
Bereich, in Bereichen, die durch die internalen elastischen Lamina
begrenzt waren, im Bereich der Tunica media, in Bereichen, die durch
das Verhältnis
der externalen elastischen Lamina oder der neointimalen zu den medialen Bereichen
begrenzt waren, wenn sie durch Varianzananlyse unter Verwendung
der Datenanalyse der Excel-Software verglichen wurden.
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Periadvenzielle
Behandlung von Halsschlagarterien der Ratten mit 1 mg Taxol-Kristallen in 500
mg eines Pluron-Gels resultierte in einer häßlichen Myonekrose der benachbarten
Muskulatur. Während
die Anzahl der Tiere, die in dieser Gruppe überlebte, zu niedrig für eine statistisch
signifikante Auswertung der Reduktion der neointimalen Bildung war,
war der neointimale Bereich 38% niedriger als der der Kontrolltiere.
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Bei
Tieren, die mit 0,1 und 0,01 mg Taxol behandelt wurden, wurde im
Vergleich zu den Kontrolltieren eine Erniedrigung des neointimalen
Bereichs und des Verhältnisses
des neointimalen zum medialen Bereich beobachtet, obwohl dies in
Folge der kleinen Anzahl der Tiere pro Gruppe statistisch nicht
signifikant war. Darüber
hinaus zeigten Tiere in den Gruppen mit der niedrigeren Dosierung
keine (0,01 mg) minimale (0,1 mg) oder eine begrenzte (1,0 mg) Toxizität, was anzeigte,
dass geringere Dosen wirksam sein können und weniger nachteilige
Nebenwirkungen hervorrufen als Dosen, die höher als 1,0 mg sind.