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Diese
Erfindung bezieht sich auf die thermomechanische Verarbeitung von "Alpha plus Beta-" und "Alpha-nahen" Legierungen auf
Titanbasis für
verbesserte Kriecheigenschaften.
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Titanlegierungen
werden häufig
in Hochleistungsanwendungen verwendet aufgrund ihres relativ niedrigen
Gewichts und ihrer hohen Festigkeit in einem breiten Temperaturbereich.
Die Verwendung dieser Legierungen in Gasturbinenmaschinen bietet
beträchtliche
Gewichtsersparnis gegenüber
beispielsweise Nickel- oder Stahllegierungen mit vergleichbaren
Materialeigenschaften, wodurch Gewicht und Brennstoffverbrauch reduziert
wird.
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Alpha
plus Beta- und Alpha-nahe Titanlegierungen bieten sowohl hohe Festigkeit
als auch brauchbare Formbarkeit und werden häufig im umgeformten oder geschmiedeten
Zustand verwendet.
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Alpha
plus Beta-Legierungen sind jene Titanlegierungen, deren Niedertemperatur-Gleichgewichtsmikrostrukturen
hauptsächlich
Alpha plus Beta-Phasen enthalten. Alpha-nahe Legierungen sind jene
Alpha plus Beta-Legierungen, welche primär Alpha-Phase und eine relativ
kleine Menge Beta (üblicherweise
weniger als 10 Vol.-% der Beta-Phase) enthalten. Alpha plus Beta-Legierungen, welche überlicherweise
15 bis 25 Vol.-% der Beta-Phase enthalten, werden dadurch von Beta
oder Beta-nahen Legierungen unterschieden, dass sie begrenzte Mengen
an Alpha-Phase enthalten können.
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Sowohl
Alpha plus Beta- als auch Alpha-nahe Legierungen können wärmebehandelt
werden, um erwünschte
Eigenschaften zu erzeugen. In statischen (z. B. nicht-drehenden)
Hochtemperatur-Gasturbinenanwendungen, z. B. Hochdruck-Turbinengehäuse, wird
die Lebensdauer der Komponenten oft durch die Kriechfestigkeit des
Materials begrenzt. Daher werden diese Artikel üblicherweise verarbeitet, um
das Kriechverhalten zu optimieren.
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Die
konventionelle Verarbeitung dieser Materialien für hohe Kriechfestigkeit ist
wie folgt. Zunächst
wird der Artikel geschmiedet, üblicherweise
bei einer Temperatur, welche hoch im Alpha-Beta-Gebiet liegt, d.
h. bei einer Temperatur, bei welcher das Material insgesamt zur
Beta-Phase umgewandelt werden kann. Diese letztere Temperatur wird
häufig
als Beta-Übergang
bezeichnet. Schmieden im Beta-Phasen-Gebiet wird auch durchgeführt, ist
aber nicht so üblich.
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Der
geschmiedete Gegenstand wird dann einer Beta-Lösungsbehandlung unterzogen,
bei welcher er auf eine Temperatur oberhalb des Beta-Übergangs
für eine
Zeitdauer erhitzt wird und dann abgekühlt wird. Schließlich wird
der Gegenstand durch Ausscheiden bei einer Temperatur unterhalb
der Rekristallisierungstemperatur stabilisiert. Dieser Prozess ist
schematisch in 1 gezeigt.
Die resultierende Mikrostruktur aus Beta- und nadelförmigen Alpha-Körnern verleiht gute Hochtemperatur-Kriecheigenschaften.
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Neuere Änderungen
der Industrie bei Titanlegierungsherstellungsverfahren haben zu
kommerziellem Titan-Erzeugermaterial geführt, welches erhöhte Konzentrationen
bestimmter Verunreinigungen, z. B. Nickel, Eisen und Chrom, enthält. Diese
Verunreinigungen verschlechtern das Kriechverhalten. Die erhöhte Konzentration
an Verunreinigungen kann zu hergestellten Gegenständen führen, welche
bei konventioneller Verarbeitung reduzierte Kriecheigenschaften
besitzen und nicht in Betrieb genommen werden können, bei häufigerer Instandhaltung repariert
oder ersetzt werden müssen
oder neu konstruiert werden müssen,
um das Niveau der Belastung des Gegenstands zu verringern. Die Tabelle
1 fasst Kriechfestigkeits-Testergebnisse zusammen, welche mit verschiedenen
Ti-6242-Schmiedestücken
durchgeführt
wurden, welche der konventionellen Wärmebehandlung unterzogen wurden.
Der erste Tabelleneintrag ist typisch für eine Legierung, welche aus
bisherigen Bearbeitungstechniken stammt, die restlichen Einträge sind
für jetzige
Legierungen, welche derzeitige Ni-, Fe- und Zr-Verunreinigungskonzentrationen
enthalten. Die Daten zeigen den allgemeinen Zusammenhang zwischen
hohen Konzentrationen an Verunreinigungen und verringerter Kriechfestigkeit
und zeigen auch die beträchtliche
Verringerung des Kriechverhaltens, welche aus hohen Konzentrationen
an Ni, Fe und Cr resultieren.
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- (1) hypothetische, für bisherige Legierungen repräsentative
Legierung
- (2) jetzige Legierungen
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Obwohl
hoch-reines Titan kommerziell erhältlich ist, haben ein verringertes
Angebot und hohe Nachfrage zu beträchtlichen Kosten- und Beschaffungszeit-Aufschlägen geführt. Daher
ist es für
Hochtemperatur-Anwendungen außerordentlich
wünschenswert,
die Verwendung von Titan zu ermöglichen,
welches höhere
Konzentrationen an Verunreinigungen enthält, als bisher in der Industrie
als brauchbar angesehen wurden. Ferner ist es auch wünschenswert, Gegenstände wiederverwenden
zu können,
welche schlechteres Kriechverhalten zeigen.
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WO-A-93/22468
beschreibt eine Art, Titanlegierungs-Schmiedestücke zu verarbeiten, welche
Chrom als Zusatz enthalten, um ihre Bruchfestigkeit zu erhöhen. Solche
Schmiedestücke
können
Flugzeugschotte, Flügel-Durchtragstruktur,
Fahrwerkabstützungen
und Ähnliches
bilden. Die Wärmebehandlung
ist eine dreistufige thermische Behandlung einschließlich Lösungsbehandlung
oberhalb der Beta-Übergangstemperatur,
eine Alpha/Beta-Stabilisierungsbehandlung bei ca. 30 bis 90°F (16,5 bis
50°C) unterhalb
der Beta-Übergangstemperatur
und ein Härtungsschritt
bei einer Temperatur von ca. 900 bis 1050°F (482 bis 566°C).
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Allgemein
ausgedrückt
bietet die Erfindung ein Verfahren zum Verbessern eines Titanlegierungsschmiedestücks, gewählt aus
der Gruppe, die besteht aus Alpha plus Beta- und Alpha-nahen Legierungen,
bei welchen Ni, Fe und Cr nur als Verunreinigungen vorhanden sind,
wobei die Legierung eine charakteristische Beta-Übergangstemperatur hat, und
wobei die Kriechfestigkeit des Schmiedestücks im voraus geprüft wurde, um
zu zeigen, dass sie unterhalb eines brauchbaren Niveaus liegt, wobei
das Verfahren die folgenden Schritte aufweist:
- a.
Lösungs-Behandeln
des Schmiedestücks
oberhalb des Beta-Übergangs;
- b. Abkühlen
des Schmiedestücks
auf eine Temperatur unterhalb seiner Mf-Temperatur mit einer
Geschwindigkeit, welche schnell genug ist, um nadelförmiges Alpha
zu erzeugen, aber langsam genug, um das Entstehen von über 5 Vol.-%
Martensit zu vermeiden;
- c. Lösungs-Behandeln
des Schmiedestücks
unterhalb des Beta-Übergangs,
aber innerhalb von 100°F (55°C) Abstand
von dem Beta-Übergang;
- d. Abkühlen
des Schmiedestücks
auf eine Temperatur unterhalb der Mf-Temperatur mit einer
Geschwindigkeit, welche ausreicht, um nadelförmiges Alpha zu erzeugen;
- e. Behandlung des Schmiedestücks
zum Ausscheiden bei 800 bis 1300°F
(426 bis 704°C)
für 2 bis
8 h; und
- f. Testen des Schmiedestücks,
um zu überprüfen, dass
die Kriechfestigkeit auf ein brauchbares Niveau erhöht wurde.
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Die
Erfindung ist offenbar besonders anwendbar auf Alpha plus Beta-
und Alpha-nahe Legierungen, insbesondere Ti-6242, welche mehr als
etwa 20 ppm Ni, mehr als etwa 30 ppm Cr und mehr als etwa 60 ppm (Ni
+ Cr) enthalten. Das erfindungsgemäße Verfahren ist besonders
nützlich
beim Aufbereiten von Legierungen, welche mehr als etwa 25 ppm Ni,
mehr als etwa 50 ppm Cr und mehr als etwa 85 ppm (Ni + Cr) enthalten. Da
die Ni-, Fe- und Cr-Verunreinigungen in dem Basis-Titanausgangsmaterial
vorhanden sind, werden ähnliche
Konzentrationen an Verunreinigungen in anderen Titanlegierungen
gefunden, z. B. in den in Tabelle 2 beschriebenen. Aufgrund der Ähnlichkeit
der metallurgischen Phänomene
in Ti-6242 und anderen Legierungen aus Tabelle 2 werden ähnliche
Vorteile für
alle Legierungen aus Tabelle 2 erwartet.
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Somit
werden durch die vorliegende Erfindung Gegenstände erzeugt, die aus Alpha
plus Beta- oder Alpha-nahen Legierungen gebildet sind, welche relativ
hohe Konzentrationen an Verunreinigungen enthalten, die verbessertes
Kriechverhalten (verglichen mit den gleichen konventionell verarbeiteten
Zusammensetzungen) zeigen, durch Schmieden des Ausgangsmaterials, üblicherweise,
aber nicht notwendigerweise im Alpha plus Beta-Bereich unterhalb
des Beta-Übergangs,
Lösungsbehandeln
des geschmiedeten Gegenstands bei einer Temperatur unterhalb des
Beta-Übergangs,
Kühlen
des Gegenstands, Lösungs-Behandeln
des Gegenstands bei einer Temperatur unterhalb des Beta-Übergangs,
nochmaliges Kühlen
des Gegenstands und Behandeln zum Ausscheiden. Eine zusätzliche
Behandlung zum Ausscheiden kann vor dem Sub-Beta-Lösungs-Behandeln
durchgeführt
werden.
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Die
Erfindung ermöglicht
die Verwendung von Legierungen, welche Mengen an Verunreinigungen
von Übergangsmetallen
enthalten, welche schlechteres Kriechverhalten im Vergleich zu reineren
Legierungen, wie sie in der Vergangenheit üblich waren, zeigen. Die Erfindung
verbessert auch Gegenstände,
welche andernfalls nicht verwendet werden könnten, weil sie ein Kriechverhalten
unterhalb einer Minimalanforderung aufweisen.
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Die
globale Versorgung mit reineren Titanlegierungen ist begrenzt, und
es wird erwartet, dass sie begrenzt bleibt, was zu höheren Materialpreisen
und längeren
Beschaffungsdauern führt.
Indem die Verwendung von besser erhältlichen, kostengünstigeren
Legierungen mit höheren
Verunreinigungen ermöglicht
wird, verringert die Erfindung Lieferzeiten und Kosten an den Endverbraucher.
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Einige
bevorzugte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung werden nun lediglich beispielhaft in Bezug
auf die angehängten
Zeichnungen beschrieben:
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1 ist eine grafische Darstellung
der Wärmebehandlung
nach dem Schmieden aus dem Stand der Technik.
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2 ist eine grafische Darstellung
der Wärmebehandlung
nach dem Schmieden der vorliegenden Erfindung.
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3 ist eine grafische Darstellung
einer alternativen Wärmebehandlung
nach dem Schmieden der vorliegenden Erfindung.
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Neuere
Veränderungen
in der Industrie in der Verarbeitung von Titanerzen haben zu Titanmaterialien geführt, welche
höhere
Mengen an Verunreinigungen enthalten. Verunreinigungen wie Nickel
und Eisen sind dafür
bekannt, das Kriechverhalten zu verschlechtern. Der Erfinder hat
gefunden, dass höhere
Mengen an Chrom, welche nun in heutigen Materialien vorhanden sind,
im Zusammenhang mit höheren
Konzentrationen an Nickel und Eisen das Kriechverhalten bis zu einem
Grad verschlechtern können,
das derartige Titanlegierungen (mit größerem Gehalt an Verunreinigungen
als in der Vergan genheit), welche bisher für bestimmte Zwecke verwendet
wurden, z. B. als Gasturbinen-Komponenten, aufgrund des verschlechterten
Kriechverhaltens nicht mehr geeignet sind. Das verschlechterte Kriechverhalten
dieser Legierungen mit hohen Verunreinigungen wird als nicht erwarteter
Effekt derzeitiger Produktionstechniken im Werk angesehen. Titanlegierungen,
welche unter Verwendung der älteren,
nicht mehr zeitgemäßen Verfahren
hergestellt wurden, enthielten typischerweise etwa 10 ppm Nickel,
etwa 350 ppm Eisen und etwa 10 ppm Chrom, derzeitige Materialien
enthalten oft Verunreinigungen, welche diese Konzentrationen übersteigen,
in vielen Fällen
um einen beträchtlichen
Betrag.
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Die
vorliegende Erfindung verbessert das Kriechverhalten von geschmiedeten
Gegenständen
beträchtlich,
welche aus solchen hoch-unreinen Alpha-nahen oder Alpha plus Beta-Titanlegierungen
durch thermische Behandlung hergestellt wurden. Ein bevorzugtes
Verarbeitungsverfahren der Erfindung umfasst die folgenden Schritte.
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Erst
wird ein Alpha plus Beta- oder Alpha-nahes Legierungsmaterial zu
einer gewünschten
Konfiguration geschmiedet. Vorzugsweise wird das Schmieden unterhalb
der Beta-Übergangstemperatur
durchgeführt, um
sicherzustellen, dass sukzessives Kornwachstum nicht stattfindet,
aber Schmieden bei bis zu 200°F (111°C) über dem
Beta-Übergang
ist möglich.
Die Schmiedetemperatur hängt
von der Beschaffenheit des Artikels ab. Ein geschmiedeter Sub-Beta
Alpha plus Beta- oder Alpha-naher Artikel wird typischerweise oben
im Alpha plus Beta-Bereich, unterhalb, aber innerhalb von 200°F (111°C) eines
Beta-Übergangs
gebildet, um ausreichende Plastizität zu gewährleisten. Dünne Querschnitte,
typischerweise weniger als ca. 0,5 Inch (13 mm) können luftgekühlt werden,
wohingegen dickere Querschnitte, typischerweise mehr als 2 Inch
(50 mm) typischerweise mit Flüssigkeit
abgeschreckt werden. Die Erfindung kann auch als der Wärmebehandlungsabschnitt
des Verfahrens definiert werden, das auf vorher geschmiedete Legierungen
angewendet wurde.
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Als
Zweites wird der geschmiedete Gegenstand oberhalb des Beta-Übergangs
Lösungs-behandelt, wie
in 2 in Schritt 2A gezeigt.
Temperaturen von 25° bis
100°F (14
bis 55°C)
oberhalb des Beta-Übergangs sind
bevorzugt, wobei etwa 50°F
(28°C) besonders
bevorzugt sind, für
etwa ½ bis
2 h. Der Artikel wird dann auf eine Temperatur unterhalb der Martensit-Abschlusstemperatur
(Mf) abgekühlt. Die Kühlgeschwindigkeit ist wichtig.
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Der
Gegenstand muss mit einer Geschwindigkeit gekühlt werden, welche schnell
genug ist, um nadelförmiges
Alpha zu erzeugen, im Gegensatz zu Alpha-Körnern mit gleich langen Achsen,
welche sich bei langsamem Abkühlen
bilden, aber die Geschwindigkeit muss langsam genug sein, um eine
exzessive Produktion von Martensit zu vermeiden. Martensit von über ca.
5 Vol.-% wird als exzessiv angesehen. Eine zu hohe Kühlgeschwindigkeit
kann auch zu hohen Restspannungen und Verformungen führen. Der
Fachmann wird in der Lage sein, eine Kühlrate zu verwenden, welche
das oben gewünschte
Ergebnis erzeugt, da er versteht, dass die eigentlich benötigte Kühlgeschwindigkeit
von den Zeit-Temperatur-Transformationseigenschaften des Materials
abhängt,
von der Temperatur, von welcher das Kühlen stattfindet und von der
Größe (Dicke)
des Legierungsgegenstands. Typischerweise sind jedoch tatsächliche
Metallkühlungsraten
von etwa 150 bis etwa 450°F/min
(83 bis 250°C/min)
erwünscht
und vorzugsweise etwa 200 bis 400°F/min
(111 bis 222°C/min).
Auf dünnere
Querschnitte von Alpha plus Beta- und Alpha-nahen Titanlegierungen
angewendet kann die erwünschte
Kühlgeschwindigkeit
durch Luftkühlen
erreicht werden. Material mit dickeren Querschnitte kann Gebläse-Luftkühlen, Abschrecken
mit Öl
oder mit Wasser erfordern, um die geeignete Kühlrate zu erreichen.
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Der
Artikel wird dann sub-Beta-Lösungs-behandelt,
wie in 2, Schritt 2B gezeigt,
bei einer Temperatur unterhalb des Beta-Übergangs, aber innerhalb von
100°F (55°C) Abstand
von dem Beta-Übergang.
Behandlungszeiten von ca. ½ bis
4 h sind bevorzugt. Der Artikel wird dann auf unterhalb Mf abgekühlt
mit einer Geschwindigkeit, welche nadelförmiges Alpha erzeugt, wie oben
dargestellt.
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Schließlich wird
der Gegenstand durch Ausscheiden stabilisiert, wie in 2, Schritt 2C gezeigt.
Alpha plus Beta- und Alpha-nahe Legierungen zeigen ty pischerweise
Ausscheidung bei Temperaturen von ca. 800 bis 1300°F (427 bis
704°C).
Das Industrie-übliche
Verfahren ist, zum Ausscheiden bei einer Temperatur oberhalb der
Betriebstemperatur des Materials für etwa 2 bis 8 h zu behandeln,
um Materialeigenschaften zu optimieren und mikrostrukturelle Änderungen
und Größenänderungen
während
des Betriebs zu minimieren. Zusätzlich,
wie in 3 gezeigt, kann
ein Ausscheidungsschritt, Schritt 3B, nach dem Beta-Lösungs-Behandeln, Schritt 3A,
aber vor dem Sub-Beta-Lösungs-Behandeln,
Schritt 3C, durchgeführt
werden, gefolgt von dem Ausscheidungsschritt 3D. Der praktische
Effekt davon ist, dass die Erfindung auf einen Gegenstand angewendet
werden kann, welcher der Wärmebehandlung
aus dem Stand der Technik unterzogen wurde. Die Erfindung kann daher
verwendet werden, um derartig verarbeitete Gegenstände zu nützen, von
denen gefunden wurde, dass sie nicht akzeptables Kriechverhalten
haben.
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Die
Erfindung erzeugt eine Mikrostruktur von nadelförmigem Alpha innerhalb einer
Beta-Phasen-Matrix in Alpha plus Beta-Legierungen, einschließlich jener,
welche als Alpha-nahe Legierungen eingeordnet werden, und insbesondere
jener, welche als 6242-Legierungen bezeichnet werden. Das Sub-Beta-Lösungs-Behandeln
oben im Alpha plus Beta-Bereich erzeugt Nadeln mit viel größerer Dicke
als die Wärmebehandlung aus
dem Stand der Technik, in 1 gezeigt,
welche in einer relativ Beta-Behandlung, Schritt 1A, besteht,
gefolgt von einem viel längeren
Ausscheidungsschritt, Schritt 1B. Da man glaubt, dass die
hohe Kriechfestigkeit hauptsächlich
aus der nadelförmigen
Alpha-Phase resultiert, kann die Erfindung auf Alpha plus Beta-Legierungen
angewendet werden, welche bis zu etwa 25% Beta-Phase enthalten.
In Alpha-nahen Legierungen,
in welchen die Beta-Phase mit einer Menge von weniger als etwa 5
Vol.-% vorhanden sein kann, sind die Beta-Körner entlang der Alpha-Korngrenzen
lokalisiert.
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Wie
oben erwähnt,
kann die Erfindung auf Alpha plus Beta-Legierungen angewendet werden,
einschließlich
Alpha-nahen Legierungen. Tabelle 2 listet einige, aber nicht alle,
Legierungen auf, für
welche die Erfindung brauchbar ist. Der Fachmann wird in der Lage
sein, weitere Legierungen zu bestimmen, für welche die Erfindung brauchbar
bzw. nützlich
ist.
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BEISPIEL
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Ein
Gegenstand mit dünnem
Querschnitt kann aus Ti-6242 geschmiedet werden. Ti-6242 wird als
Alpha-nahe Legierung angesehen und hat eine zulässige Zusammensetzung aus 5,5%
bis 6,5% Al, 1,8% bis 2,2% Sn, 3,6% bis 4,4% Zr, 1,8% bis 2,2% Mo,
0,06 bis 0,10% Si und kleine Mengen an anderen Elementen (Verunreinigungen).
Diese Zusammensetzung verleiht Ti-6242 einen Beta-Übergang
von ca. 1825°F
(996°C), und
Schmieden in einem Temperaturbereich von ca. 1700° bis 1800°F (927 bis
982°C) verleiht
ausreichende Plastizität,
um einen Dünnschicht-Gegenstand
zu schmieden. Der geschmiedete Gegenstand wird dann erhitzt und
bei einer Temperatur von ca. 50°F
(28°C) über dem
Beta-Übergang
gehalten (in diesem Fall bei ca. 1875°F (1025°C), für 0,5 bis 2 h, gefolgt von
Luftkühlen
auf unter die Martensit-Abschlusstempera tur von 1425°F (774°C). Es ist
nicht notwendig, wenngleich nicht störend, den Gegenstand auf Umgebungstemperatur
abzukühlen.
Der Gegenstand wird dann erhitzt und bei einer Temperatur zwischen
ca. 1725°F
(940°C)
und ca. 1800°F
(982°C)
für ca.
0,5 bis 4 h gehalten und wiederum auf unter ca. 1425°F (774°C) abgekühlt. Schließlich wird
der Gegenstand durch Ausscheiden für ca. 2 bis 8 h bei einer Temperatur
oberhalb einer maximalen Betriebstemperatur stabilisiert. Da die
Temperaturgrenze der praktischen Verwendung von Ti-6242 ca. 1050°F (565°C) ist, kann
der Gegenstand bei ca. 1100°F
(593°C)
stabilisiert werden.
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Die
Erfindung wurde auf sechs Proben von Ti-6242 Schmiedestücken mit
hoher Verunreinigung angewendet. Die Konstruktionsanforderung an
diese Gegenstände
legt ein Minimum von 20 h für
0,1 % Kriechdehnung unter den in Tabelle 3 spezifizierten Testbedingungen
fest. Wie Tabelle 3 zeigt, verbessert die Erfindung das Kriechverhalten
der Gegenstände
signifikant, welche ursprünglich
schlechte Kriecheigenschaften nach Wärmebehandlung nach dem Stand
der Technik aufwiesen, wobei die Kriechfestigkeit auf ein brauchbares
Niveau angehoben wird. Daher kann die Erfindung auf Gegenstände angewendet
werden, welche schlechtes Kriechverhalten aufgrund hoher Mengen
von Verunreinigungen aufweisen. Die vorliegende Erfindung ermöglicht daher
die Verwendung von leichter erhältlichem
und weniger teurem hoch-unreinem Titan in Hochtemperatur-Anwendungen.
Proben 1 und 6 zeigen die Vorteile der Erfindung. Proben 3 und 5
zeigen ein anomales Ergebnis, eine Reduktion der Kriechfestigkeit.
Es scheint, dass Proben mit relativ hoher Kriechfestigkeit potenziell
eine Reduktion der Kriechfestigkeit durchmachen, wenn sie durch
die Erfindung behandelt werden. Der Anmelder wendet dieses Erfindungsverfahren
auf hochwertige Schmiedestücke
an und testet einen Abschnitt bei mindestens einem Schmiedestück von jeder
Titanlegierungscharge, wo die Charge jeder Legierung eine spezifische
Zusammensetzung hat. Beim bevorzugten Verfahren des Anmelders werden
alle Schmiedestücke einer
einzelnen Legierungsschmelze konventionell verarbeitet, die Kriechfestigkeit
getestet, und anschließend wird
dieses Verfahren als wiederherstellendes Verfahren auf Schmiedestücke angewandt,
welche eine Kriechfestigkeit unter 20 h aufweisen.
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