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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Gemische von Polymeren mit verbesserter Stabilität, die in einem
Papierherstellungsverfahren verwendet werden können, um Papier zu erhalten,
das sich leicht wiederaufbereiten lässt, aber dennoch ausreichende
Nass- und Trockenfestigkeit aufweist.
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Papier wird typischerweise mit chemischen
Additiven hergestellt, die meistens verschiedene Papiereigenschaften
verbessern, z. B. Beleimung, Nassfestigkeit, Trockenfestigkeit usw.
Additive, die Nassfestigkeit bewirken (Nassfestmittel), können auf
der Grundlage der Permanenz der Nassfestigkeit, die sie bewirken,
entweder als "permanent" oder als "temporär" klassifiziert werden.
Temporäre
Nassfestmittel werden im Allgemeinen dadurch von permanenten Nassfestmitteln
unterschieden, dass sie sofort, z. B. 5–40 Sekunden nachdem das Papier
benetzt wurde, einen gewissen Grad an Nassfestigkeit bewirken, aber
einen großen
Teil, z. B. 30–75%,
dieser sofortigen Nassfestigkeit nach 30 Minuten Einweichen in Wasser
verlieren, je nach den Einweichbedingungen. Dagegen nimmt die sofortige
Nassfestigkeit eines mit einem permanenten Nassfestmittel behandelten
Papiers meistens viel langsamer ab und kann häufig für viele praktische Zwecke als
dauerhaft angesehen werden.
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Mehrere chemische Behandlungen werden
verwendet, um Papier Nassfestigkeit zu verleihen; dies beinhaltet
Polymere auf der Basis von Melamin-Formaldehyd (MF), z. B. solche,
die im US-Patent Nr. 4,461,858 offenbart sind, sowie synthetische
kationische Polymere auf der Basis von Polyamid-Epichlorhydrin,
Polyamin-Epichlorhydrin
und Polyamidamin-Epichlorhydrin (kollektiv PAE). Nassfestmittel
auf der Basis von PAE sind zum Beispiel in den US-Patenten Nr. 2,926,116,
2,926,154, 3,733,290, 4,566,943 und 4,722,964 offenbart. Spezielle
temporäre Nassfestmittel
sind in den US-Patenten Nr. 3,556,932 und 4,605,702 offenbart. Auf alle
oben genannten Patente wird hiermit ausdrücklich Bezug genommen.
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Infolge des verstärkten Bewusstseins und der
erhöhten
Nachfrage nach Papierprodukten, die zurückgewonnene Cellulosefasern
enthalten, wurde versucht, Papierprodukte zu entwickeln, die besser
recycelfähig sind.
Kommerziell erhältliche
nassfeste Papierprodukte sind häufig
schwierig wiederaufzubereiten, da sie relativ große Mengen
an permanenten Nassfestmitteln enthalten. Obwohl die Zubereitung
von Papier mit temporären
Nassfestmitteln eine Lösung
dieses Problems zu sein scheint, können in der Praxis Schwierigkeiten auftreten,
da die sofortige Nassfestigkeit, die man mit temporären Nassfestmitteln
erhält,
häufig
in nachteilhafter Weise geringer ist als diejenige, die man mit
permanenten Nassfestmitteln erhält.
Außerdem
können
wegen der Zeit, die für
den Verfall der Nassfestigkeit notwendig ist, Verzögerungen
bei der Wiederaufbereitung auftreten. Da temporäre Nassfestmittel außerdem typischerweise
reaktive funktionelle Gruppen enthalten, können sie eine geringe Stabilität haben,
was sich dadurch zeigt, dass sie leicht gelieren oder bei der Lagerung wasserunlöslich werden.
Polymerlösungen,
die geliert sind oder sich in den letzten Stadien des Gelierungsvorgangs
befinden, sind nicht mehr gießfähig und
können
daher zu Hand- habungsschwierigkeiten führen. Die Gelierung kann zwar
teilweise gemildert werden, indem man den Polymerfeststoffgehalt
der Polymerlösung
reduziert, doch führt
dies zu kommerziellen Nachteilen, wie erhöhten Transport- und Lagerungskosten.
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In der Vergangenheit wurde Papier
mit besserer Wiederaufbereitbarkeit unter Verwendung von kommerziell
erhältlichen
Gemischen von permanenten und temporären Nassfestmitteln hergestellt,
und die US-Patente Nr. 5,427,652 und 5,466,337 offenbaren Gemische
von permanenten und temporären
Nassfestmitteln. In manchen Fällen
kann die Stabilität
eines solchen Gemischs jedoch durch die Mitverwendung eines reaktiven temporären Nassfestmittels
beeinträchtigt
werden. Überdies
wird in den meisten Fällen
erwartet, dass das Mischen irgendeine andere wünschenswerte Eigenschaft beeinträchtigt,
die von der einen oder anderen Komponente bewirkt wird. Im Allgemeinen
beruht diese Erwartung auf der wohlbekannten "Mischungsregel", die besagt, dass irgendeine bestimmte
Eigenschaft eines Gemischs ein gewogenes Mittel der Eigenschaften
der individuellen Komponenten ist, die das Gemisch bilden, siehe
z. B. "Predicting
the Properties of Mixtures: Mixture Rules in Science and Engineering", Lawrence E. Nielson,
Marcel Dekker Inc., 1978, 5. 5–9,
sowie US-Patente Nr. 5,496,295, 5,476,531, 5,277,245 und 4,926,458.
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Es ist daher ein Ziel der vorliegenden
Erfindung, neue Nassfestzusammensetzungen, die längere Zeit gießfähig bleiben,
Verfahren zur Verwendung dieser Zusammensetzung bei der Papierherstellung
sowie Papier mit reduzierter Nassfestigkeit (und daher besserer
Wiederaufbereitbarkeit) bereitzustellen, ohne eine übermäßig beeinträchtigte
Trockenfestigkeit zu erhalten, oder im Falle von mehrlagigem Karton,
ohne eine übermäßig beeinträchtigte
Trockenlagenbindungsfestigkeit zu erhalten.
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Kurzbeschreibung der Efindung
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Es hat sich jetzt gezeigt, dass Zusammensetzungen,
die aus Nassfestmitteln und Trockenfestmitteln bestehen, längere Zeit
gießfähig bleiben
können,
wenn sie gemäß den hier
angegebenen Lehren hergestellt werden. Es hat sich auch gezeigt,
dass effektive Anteile an Nassfestmitteln und Trockenfestmitteln,
wenn sie bei der Papierherstellung gemäß den hier angegebenen Lehren
verwendet werden, ein Papier mit einer geringeren Nassfestigkeit
ohne übermäßig beeinträchtigte
Trockenfestigkeit ergeben. Daher wird gemäß der vorliegenden Erfindung
ein Papier bereitgestellt, wie es in Anspruch 1 definiert ist.
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In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird eine Zusammensetzung bereitgestellt,
wie sie in Anspruch 4 definiert ist.
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In einer anderen Ausführungsform
der vorliegenden Efindung wird ein Verfahren bereitgestellt, wie
es in Anspruch 5 definiert ist.
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Der hier verwendet Ausdruck "Papier" ist ein allgemeiner
Ausdruck, der bahnartige Massen und aus faserigen Cellulosematerialien
hergestellte Formteile umfasst, die aus natürlichen und/oder aus synthetischen Quellen
stammen können.
Papier kann aus irgendeiner wässrigen
Suspension von Cellulosefasern hergestellt werden und kann auch
andere Fasersubstanzen, wie organische, anorganische oder synthetische
Fasern, enthalten. Spezielle Beispiele für Papier sind Druck- und Schreibpapiere,
Saugpapiere; Papiertücher,
Papierhandtücher,
Karton, Deckenkartonmedium, Kistenpappe oder Schachtelpappe, die
jeweils beschichtet oder unbeschichtet sein können. Papier kann aus Cellulosefasern
gebildet werden, die aus irgendeiner Faserquelle stammen; dazu gehören unter
anderem alle gebleichten oder ungebleichten chemischen, mechanischen
oder chemimechanischen Hartholz- oder Weichholzzellstoffe sowie
Recyclingfasern aus Quellen wie alter Kistenwellpappe (OCC), recyceltem
Zeitungspapier usw. Vorzugsweise wird das Papier aus recycelter
Faser gebildet.
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Die polymeren kationischen Nassfestmittel
der vorliegenden Erfindung sind im Allgemeinen Polymere, die, wenn
man sie in einem Papierherstellungsverfahren verwendet, die sofortige
Nassfestigkeit von dabei hergestelltem Papier um etwa 10% oder mehr,
vorzugsweise etwa 15% oder mehr, verbessern. Nassfestmittel verbessern
auch häufig
das Verhältnis
von Nassfestigkeit zu Trockenfestigkeit von Papier. Im Allgemeinen
hat Papier, das kein Nassfestmittel enthält, ein sehr geringes Verhältnis von
Nassfestigkeit zu Trockenfestigkeit. Die polymeren kationischen
Nassfestmittel der vorliegenden Erfindung sind im Allgemeinen Polymere,
die, wenn man sie in einem Papierherstellungsverfahren verwendet,
dem Papier eine sofortige Nassfestigkeit verleihen, die etwa 10%
oder mehr, vorzugsweise etwa 15% oder mehr, der Trockenfestigkeit
des Papiers beträgt. Die
polymeren kationischen Nassfestmittel können permanent oder temporär sein und
sind vorzugsweise permanent. Die bei der praktischen Durchführung der
Erfindung verwendeten permanenten Nassfestmittel können Aminoplastpolymere
sein, die herkömmlicherweise
in der Technik der Papierherstellung verwendet werden, z. B. Harnstoff-Formaldehyd
und Melamin-Formaldehyd, doch vorzugsweise sind es Polyamin-Epichlorhydrin-,
Polyamid-Epichlorhydrin- oder Polyamidamin-Epichlorhydrin-Polymere
(kollektiv PAE). Ein typisches Melamin- Formaldehyd-Polymer ist von Cytec Industries
unter dem Handelsnamen Paramel HE® kommerziell erhältlich.
Repräsentative
Beispiele für
polymere kationische Nassfestmittel sind in der gesamten Literatur
beschrieben. Siehe zum Beispiel "Wet
Strength in Paper and Paperboard",
TAPPI Monograph Series Nr. 29, Tappi Press (1952), John P. Weidner
(Hrsg.), Kapitel 1, 2 und 3; US-Patente
Nr. 2,345,543, 2,926,116, 2,926,154 usw. Zahlreiche permanente polymere
kationische Nassfestmittel sind kommerziell erhältlich. Typische Beispiele
für einige
bevorzugte kommerziell erhältliche
permanente polymere kationische Nassfestmittel sind die PAE-Produkte,
die von Hercules unter dem Handelsnamen Kymene® vertrieben
werden, z. B. Kymene® 557H, die von Georgia
Pacific Resins unter dem Handelsnamen Amres® vertrieben
werden, z. B. Amres 8855®, und die von Henkel unter
dem Handelsnamen Fibrabon® vertrieben werden, z.
B. Fibrabon 36®.
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Zu den temporären Nassfestmitteln, die ebenfalls
für die
vorliegende Erfindung geeignet sind, gehören Dialdehydstärke, Polyethylenimin,
Mannogalactangummi, Dialdehydmannogalactan und kationisches glyoxaliertes
Polyacrylamid. Temporäre
Nassfestmittel in Form von glyoxaliertem Polyacrylamid, die hier
geeignet sind, sind im US-Patent Nr. 3,556,932 (Coscia) beschrieben.
Diese Polymere sind typischerweise Reaktionsprodukte von Glyoxal
und vorgeformten wasserlöslichen
Acrylamidpolymeren. Zu den geeigneten Polyacrylamid-Copolymeren
gehören
solche, die durch Copolymerisieren eines (Meth)acrylamids und eines
kationischen Monomers, wie 2-Vinylpyridin, 2-Vinyl-N-methylpyridiniumchlorid,
Diallyldimethylammoniumchlorid usw., hergestellt werden. Reaktionsprodukte
von Acrylamid und Diallyldiniethylammoniumchlorid in einem Stoffmengenverhältnis von
99 : 1 bis 75 : 25 Glyoxal und Polymere von Methacrylamid und 2-Methyl-5-vinylpyridin
in einem Stoffmengenverhältnis
von 99 : 1 bis 50 : 50 sowie Reaktionsprodukte von Glyoxal und Polymeren
von Vinylacetat, Acrylamid und Diallyldimethylammoniumchlorid in
einem Stoffmengenverhältnis
von 8 : 40 : 2 sind speziellere Beispiele, die von Coscia angegeben
werden. Diese Acrylamidpolymere können ein Molekulargewicht von
bis zu 1 000 000 haben, aber Polymere mit Molekulargewichten von
weniger als 25 000 sind bevorzugt. Die Acrylamidpolymere werden
mit ausreichend Glyoxal umgesetzt, um ein wasserlösliches duroplastisches
Polymer zu ergeben. In den meisten Fällen beträgt das Stoffmengenverhältnis von
Substituenten, die von Glyoxal abgeleitet sind, zu Aminsubstituenten
im Polymer wenigstens 0,06 : 1 und am typischsten etwa 0,1 : 1 bis
0,2 : 1. Ein bevorzugtes temporäres
Nassfestmittel hat den Handelsnamen Parez 631NC® und
wird von Cytec Industries Inc. vertrieben.
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Polymere kationische Trockenfestmittel
sind im Allgemeinen Polymere, die, wenn man sie in einem Papierherstellungsverfahren
verwendet, die Trockenfestigkeit von dabei hergestelltem Papier
um 10% oder mehr, vorzugsweise 15% oder mehr, verbessern. Bevorzugte
Trockenfestmittel erhöhen
die Nassfestigkeit von Papier nicht oder erhöhen sie nur um 15% oder weniger,
vorzugsweise 10% oder weniger. Polymere kationische Trockenfestmittel
können
natürlich
sein oder von natürlichen
Produkten, z. B. Stärke,
Naturgummen usw., abgeleitet sein. Das polymere kationische Trockenfestmittel
gemäß der Erfindung
ist jedoch synthetisch; es ist ein wasserlösliches Vinyladditionspolymer,
das durch Copolymerisieren von Monomeren, wie Acrylamid, mit dem
kationischen Comonomer Diallyl- dimethylammoniumchlorid hergestellt
wird. Das synthetische polymere kationische Trockenfestmittel ist
ein sogenanntes "kationisches
Polyacrylamid",
bei dem es sich um ein Polymer handelt, das Acrylamid-Repetiereinheiten
und kationische Repetiereinheiten enthält. Das synthetische polymere
kationische Trockenfestmittel ist ein Copolymer von Acrylamid mit
Diallyldimethylammoniumchlorid (DADM). Ein besonders bevorzugtes
kationisches Polyacrylamid ist ein Copolymer, das etwa 10 Gew.-% DADM-Repetiereinheiten
und etwa 90 Gew.-% Acrylamid-Repetiereinheiten enthält, bezogen
auf das Gesamtgewicht. Zahlreiche Trockenfestmittel sind kommerziell
erhältlich
oder können
durch wohlbekannte Verfahren, vorzugsweise durch Lösungspolymerisation
unter Verwendung von radikalischer Initiation, synthetisiert werden.
Lösungspolymerisationsverfahren
sind in der Technik wohlbekannt, siehe z. B. "Principles of Polymer Science", G. Odian, 2. Aufl.,
1981, 5. 194–215,
auf das hier ausdrücklich
Bezug genommen wird. Lösungspolymerisationen
beinhalten typischerweise die Polymerisation oder Copolymerisation
der Monomere in im Wesentlichen entoxygeniertem Wasser, gegebenenfalls
in Gegenwart von Additiven, wie einem Kettenübertragungsmittel, Verzweigungsmittel,
pH-Regulator, Chelatisierungsniittel usw. Zu den typischen Polymerisationsstartern
gehören
Redox-, thermische und photochemische Starter.
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Obwohl die Menge des kationischen
Comonomers in einem synthetischen polymeren kationischen Trockenfestmittel
größer als
15 Mol-% oder sogar 25 Mol-% sein kann, bezogen auf die Gesamtstoffmenge
der Repetiereinheiten, werden in der Praxis gewöhnlich kleinere Gehalte an
kationischem Comonomer bevorzugt, da man möchte, dass das Trockenfestmittel
von der FDA zugelassen ist. Die United States Food and Drug Administration
(FDA) fordert, dass Polymere, die in bestimmten Papieranwendungen
verwendet werden, strenge Standards erfüllen, wenn dieses Papier wahrscheinlich
mit Lebensmitteln in Kontakt kommt. Daher sind bevorzugte synthetische
polymere kationische Trockenfestmittel von der FDA zugelassen, insbesondere
zur Verwendung als Trockenfestmittel bei der Herstellung von Papier
und Karton, das mit Lebensmitteln in Kontakt kommt, von der FDA
zugelassen, am meisten bevorzugt zur Verwendung als Trockenfestmittel
bei der Herstellung von Papier und Karton, das mit fettigen und
wässrigen
Lebensmitteln in Kontakt kommt, gemäß den Bestimmungen von 21 CFR
176.170 oder zur Verwendung als Trockenfestmittel bei der Herstellung
von Papier und Karton, das mit trockenen Lebensmitteln in Kontakt
kommt, gemäß den Bestimmungen
von 21 CFR 176.180 von der FDA zugelassen. Daher beträgt die Menge
des kationischen Comonomers in der synthetischen polymeren kationischen
Trockenfestmittelkomponente der vorliegenden Erfindung 15 Mol-%
oder weniger; besonders bevorzugt 10 Mol-% oder weniger, am meisten
bevorzugt 5 Mol-% oder weniger, bezogen auf die Gesamtstoffmenge
der Repetiereinheiten, und 1% oder mehr, vorzugsweise 3% oder mehr,
auf derselben Basis.
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Die Molekulargewichte von synthetischen
polymeren kationischen Trockenfestmitteln betragen im Allgemeinen
etwa 50 000 oder mehr, vorzugsweise etwa 100 000 oder mehr, besonders
bevorzugt etwa 250 000 oder mehr. Es könnten zwar auch Polymere mit
Molekulargewichten von oberhalb etwa 1 000 000 verwendet werden,
doch kann die Viskosität
von Lösungen
eines Polymers mit sehr hohem Molekulargewicht die Gießfähigkeit
beeinträchtigen,
was möglicher weise
zu Zubereitungen mit reduziertem Gehalt an Polymerfeststoffen führt. Daher
sind Molekulargewichte von unterhalb etwa 1000 000 im Allgemeinen
bevorzugt. Molekulargewichte sind gewichtsgemittelt und können mit
Verfahren bestimmt werden, die dem Fachmann wohlbekannt sind, einschließlich Lichtstreuung,
Ausschlusschromatographie usw. Die für die vorliegende Erfindung
geeigneten synthetischen polymeren kationischen Trockenfestmittel
können
verschiedene molekulare Architekturen einschließlich linear, verzweigt, Stern,
Block, Pfropf usw. haben.
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In der Industrie ist bekannt, dass
die Anwesenheit von anionischen Spezies im Zellstoff eine nachteilige
Wirkung auf die Effizienz des Nassfestmittels haben kann, das gewöhnlich kationisch
ist. In manchen Fällen
kann diese Beeinträchtigung
reduziert werden, indem man den Zellstoff mit kationischen Polymeren
behandelt, die in der Industrie als kationische Promotoren bekannt
sind. Einige Beispiele für
kationische Promotoren sind Polyethylenimin, quaternisierte Polyamine,
wie Polydiallyldimethylammoniumchlorid, kationische Stärke und
spezielle kommerzielle Produkte, die von Cytec Industries Inc. unter
den Handelsnamen Cypro® 514, 515 und 516 erhältlich sind.
Kationische Promotoren sind für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung keine synthetischen polymeren
kationischen Trockenfestmittel, da es sich nicht um Polymere handelt,
die, wenn man sie in einem Papierherstellungsverfahren verwendet,
die Trockenfestigkeit von dabei hergestelltem Papier um 10% oder
15% oder mehr verbessern. Kationische Promotoren unterscheiden sich
auch dadurch, dass sie häufig
kleinere Molekulargewichte haben als Trockenfestmittel, und auch
dadurch, dass sie im Allgemeinen lange vor den Nassfestmitteln zu
dem Zellstoff gegeben werden, um ein ausreichendes Mischen und ausreichenden
Kontakt mit den Fasern zu gewährleisten.
Dagegen werden die Trockenfestmittel der vorliegenden Erfindung
vorzugsweise im Wesentlichen gleichzeitig mit den Nassfestmitteln
zu dem Zellstoff gegeben.
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Trockenfestigkeit, sofortige Nassfestigkeit
und Trockenlagenbindungsfestigkeit können alle auf gewöhnliche
Weise mit Methoden gemessen werden, die dem Fachmann wohlbekannt
sind. Gemäß der Erfindung
wird jedoch die Trockenfes tigkeit gemäß dem TAPPI-Testverfahren T
494 om-88 gemessen, die sofortige Nassfestigkeit wird gemäß dem TAPPI-Testverfahren
T 456 om-87, und die Trockenlagenbindungsfestigkeit wird gemäß dem TAPPI-Testverfahren
T 541 om-89 gemessen,
wie es in den folgenden Beispielen beschrieben ist. Am meisten bevorzugt
werden zahlreiche Proben getestet, so dass die Festigkeit eines
besonderen Papiers bestimmt wird, indem man die Ergebnisse von mehreren
individuellen Tests in statistisch gültiger Weise mittelt.
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Durch Vermischen von Mengen eines
polymeren kationischen Nassfestmittels und eines polymeren kationischen
Trockenfestmittels werden Zusammensetzungen erhalten, die für die Papierherstellung
geeignet sind. Obwohl diese Zusammensetzungen theoretisch hergestellt
werden könnten,
indem man Lösungen
oder Emulsionen der Polymere miteinander mischt und das resultierende
Gemisch trocknet, so dass ein pulverförmiges Polymerprodukt entsteht,
oder indem man die Polymere einzeln trocknet und die resultierenden
Pulver miteinander mischt, kann es in der Praxis energetisch ineffizient
sein, das Wasser zu entfernen, und auch impraktikabel sein, da der
Anwender möglicherweise
in Geräte
investieren muss, die geeignet sind, um das pulverförmige Polymer
zur Verwendung wieder aufzulösen.
Daher bestehen die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung aus
einem polymeren kationischen Nassfestmittel, einem polymeren kationischen
Trockenfestmittel und Wasser und haben einen Polymerfeststoffgehalt
von 5 Gew.-% oder mehr, besonders bevorzugt 10 Gew.-% oder mehr,
am meisten bevorzugt 15 Gew.-% oder mehr, bezogen auf das Gesamtgewicht.
Vorzugsweise sind die Zusammensetzungen stabil; z. B. wird die Fähigkeit
der Komponenten zur gewünschten
Funktion durch die Lagerung nicht übermäßig beeinträchtigt, und die Zusammensetzung
selbst bleibt längere
Zeit gießfähig. Sowohl
die Gießfähigkeit
als auch die Stabilität
werden häufig
durch die Temperatur, die Gesamtmenge der Polymerfeststoffe und
die relativen Reaktivitäten
der Komponenten beeinflusst. Wenn Polymerlösungen zum Beispiel aus einem
kationischen temporären
Nassfestmittel und einem polymeren kationischen Trockenfestmittel
bestehen, muss die Feststoffmenge häufig auf relativ niedrigen
Werten gehalten werden, wenn man eine langfristige Stabilität wünscht, da
die Gießfähigkeit
leicht durch Gelierung beeinträchtigt
wird. Die Geschwindigkeit einer solchen Gelbildung wird häufig durch
höhere
Temperaturen, einen höheren
Gesamtgehalt an Polymerfeststoffen und durch höhere Mengen an reaktiveren
Komponenten erhöht.
Da temporäre
Nassfestmittel häufig
reaktive funktionelle Gruppen enthalten, folgt, dass die Mitverwendung
eines temporären
Nassfestmittels im Gemisch in manchen Fällen die Stabilität beeinträchtigen
kann. Wenn Lagerstabilität
und Gießfähigkeit
der Zusammensetzung gewünscht
werden, sind daher im Allgemeinen vorzugsweise das Trockenfestmittel
und das Nassfestmittel relativ unreaktiv gegeneinander. In der Praxis
bedeutet dies, dass permanente Nassfestmittel wie PAE gegenüber permanenten
Nassfestmitteln auf der Basis von Melamin-Formaldehyd-Chemie und
auch gegenüber
temporären
Nassfestmitteln wie solchen, die mit reaktiven Komponenten, z. B.
Dialdehyd, Glyoxal usw., zubereitet werden, bevorzugt sind. Dieselben Überlegungen
gelten in Bezug auf den Gesamtfeststoffgehalt, da die Gelbildung
bei höheren
Feststoffgehalten häufig
schneller erfolgt. In der kommerziellen Praxis kann eine gute Gießfähigkeit
bedeuten, dass eine Probenpolymerzusammensetzung, die hergestellt
wird, indem man ein kationisches Nassfestmittel und ein kationisches
Trockenfestmittel in Wasser unter Bildung einer Zusammensetzung
mit 15 Gew.-% Feststoffen, bezogen auf das Gesamtgewicht, miteinander
mischt, nach der Herstellung etwa 25 Tage oder länger, vorzugsweise 30 Tage
oder länger,
gießfähig bleibt,
wenn sie bei etwa .35°C
gelagert wird. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung bleibt eine Zusammensetzung
gießfähig, wenn
sie eine sirupartige Konsistenz hat, z. B. eine Volumenviskosität von etwa
5000 Centipoise (cP) oder weniger, vorzugsweise etwa 2000 cP oder
weniger, am meisten bevorzugt etwa 1500 cP oder weniger, gemessen
mit einem Drehzylinderviskometer, z. B. Brookfield-Viskometer, bei 25°C, wie es
in den folgenden Beispielen beschrieben ist. Eine Polymerlösung, die
geliert ist, gilt für
die vorliegenden Zwecke nicht mehr als gießfähig, selbst wenn eine falsche
Viskositätsablesung
erhalten werden könnte,
wenn man das Viskometer in die gelierte Masse zwingt.
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Kommerziell werden Nassfestmittel
gewöhnlich
nicht für
die Entwicklung der Trockenfestigkeit verwendet, da Nassfestmittel
häufig
die Rückgewinnung
des Ausschusses erschweren. Wenn sie zusammen verwendet werden,
sollen das Trockenfestmittel und das Nassfestmittel verschiedene
Polymere sein, selbst dann, wenn zum Beispiel das Nassfestmittel
sowohl Trockenfestigkeit als auch Nassfestigkeit bewirkt und daher
sowohl als Trockenfestmittel wie auch als Nassfestmittel klassifiziert
werden könnte.
In diesem Zusammenhang sind die Polymere verschieden, wenn sie physikalisch
oder chemisch unterscheidbar sind, z. B. eine verschiedene chemische
Struktur oder Zusammensetzung, verschiedenes Molekulargewicht usw.,
haben.
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Die Nassfestmittel und Trockenfestmittel
der vorliegenden Erfindung können
in beliebiger Reihenfolge mit dem Zellstoff gemischt werden, um
ein Gemisch zu bilden, das dann anschließend durch wohlbekannte Verfahren,
die typischerweise den Zwischenschritt der Bahnbildung beinhalten,
zu Papier verarbeitet wird. Zur Herstellung des Papiers der vorliegenden
Erfindung wird zum Beispiel ein Zellstoff hergestellt, der typischerweise
eine Konsistenz von etwa 0,1 bis 1,0% hat. Der Punkt der Zugabe
des Nassfest- und des Trockenfestpolymers kann je nach der Gestaltung
der Papierherstellungsmaschine und der Natur des Papierprodukts
variieren, solange die Polymere ausreichend Gelegenheit haben, mit
der Faser in Kontakt zu treten, bevor die Bahn gebildet wird. Das
Nassfest- und das Trockenfestmittel können an jedem Punkt vor dem
Stoffauflaufkasten, wie in der Stoffbütte, den Kegelmühlen oder
der Ventilatorpumpe, hinzugefügt
werden. Das Gemisch aus Zellstoff, Nassfestmittel und Trockenfestmittel
wird dann typischerweise zu einer Bahn verarbeitet, aus der anschließend das
Papier gebildet wird. Vorzugsweise werden das Nassfestmittel und
das Trockenfestmittel unter Bildung einer Zusammensetzung vorgemischt,
die vorzugsweise stabil ist, wie es oben beschrieben wurde.
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Die Mengen des Nassfestmittels, des
Trockenfestmittels und des Zellstoffs sind im Allgemeinen so groß, dass
sie das resultierende Papier effektiv mit einer sofortigen Nassfestigkeit
versehen, die geringer ist als die sofortige Nassfestigkeit eines
vergleichbaren Papiers, bei dem anstelle der Kombination aus Nassfestmittel
und Trockenfestmittel nur das Nassfestmittel verwendet wird. Der
hier verwendete Ausdruck "vergleichbares
Papier" bezeichnet
ein Papier, das im Wesentlichen in identischer Weise hergestellt
ist, außer
dass nur das besondere Nassfestmittel anstelle der Gesamtmenge an
Nass- und Trockenfestmittel verwendet wird. Die Mengen des Nassfestmittels,
des Trockenfestmittels und des Zellstoffs sind außerdem im
Allgemeinen so groß,
dass sie das Papier effektiv mit einer Trockenfestigkeit versehen,
die größer ist
als die aufgrund der Mischungsregel erwartete Trockenfestigkeit.
Die Nassfestigkeit eines Papiers, das mit einer besonderen Menge an
Nassfestmittel und ohne Trockenfestmittel hergestellt wird, kann
also reduziert werden, indem man das Nassfestmittel durch dieselbe
Menge einer Kombination aus Nassfestmittel und Trockenfestmittel
ersetzt. Wenn effektive Mengen der Kombination aus Nassfestmittel
und Trockenfestmittel verwendet werden, ist die Trockenfestigkeit
des Papiers überraschenderweise
höher als
diejenige, die man aufgrund der Mischungsregel erwarten würde. Die
Mengen des Nassfestmittels liegen im Bereich von 0,05 bis 1 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Papiers. Ebenso liegen die Mengen
des Trockenfestmittels auch im Bereich von 0,05 bis etwa 1 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Papiers. In vielen Fällen hängen die
bevorzugten Mengen des Nassfestmittels und des Trockenfestmittels
vom gewünschten
Grad der Wiederaufbereitbarkeit ab. Im Allgemeinen kann eine leichtere
Wiederaufbereitbarkeit durch die Verwendung geringerer Mengen an
Nassfestmittel erreicht werden, so dass es häufig wünschenswert ist, mehr Trockenfestmittel
als Nassfestmittel zu verwenden. Das Verhältnis von Nassfestmittel zu
Trockenfestmittel liegt im Bereich von 1 : 4 bis 4 : 1, vorzugsweise
1 : 3 bis 3 : 1, am meisten bevorzugt 2 : 3 bis 3 : 2. Da Zellstoff
zum Beispiel ein natürliches
Produkt enthält
und von Charge zu Charge variieren kann, kann es sein, dass die
Mengen des Zellstoffs, des Nassfestmittels und des Trockenfestmittels,
die unter besonderen Herstellungsbedingungen effektiv sind, unter
anderen Herstellungsbedingungen nicht effektiv sind, so dass anzuerkennen
ist, dass eine bestimmte Menge an Routineversuchen notwendig sein
kann, um effektive Mengen zu bestimmen. Nassfest- und Trockenfestmittel werden
im Allgemeinen zur Verwendung innerhalb eines vorbestimmten pH-Bereichs
empfohlen, der je nach der Natur des Polymers variiert. Zum Beispiel
werden die oben genannten Amres®-Nassfestmittel
typischerweise bei einem pH-Wert von etwa 4,5 bis 9 verwendet. In
der vorliegenden Erfindung sollten also die im Allgemeinen empfohlenen
pH-Anforderungen für
das besondere Polymer verwendet werden. Ein pH-Wert im Bereich von
etwa 6 bis etwa 8 wird bevorzugt. Gemäß der Erfindung hergesteltes
Papier kann auch andere Additive enthalten, die herkömmlicherweise
in der Papierindustrie verwendet werden, wie Leime, Füllstoffe
usw.
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Im Falle von mehrlagigem Karton kann
eine geringere Nassfestigkeit auch erreicht werden, indem man Mengen
an Nassfestmittel, Trockenfestmittel und Zellstoff verwendet, die
den resultierenden Karton effektiv mit einer sofortigen Nassfestigkeit
versehen, die geringer ist als die sofortige Nassfestigkeit eines
vergleichbaren Papiers, bei dem anstelle der Kombination aus Nassfestmittel
und Trockenfestmittel nur das Nassfestmittel verwendet wird. Die
Mengen des Zellstoffs, des Nassfestmittels und des Trockenfestmittels
sind außerdem
so groß,
dass sie den Karton effektiv mit einer Trockenlagenbindungsfestigkeit
versehen, die größer ist
als die aufgrund der Mischungsregel erwartete Trockenlagenbindungsfestigkeit.
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Die "Mischungsregel" bezieht sich auf eine Methode zur Bestimmung
des hypothetischen Werts für eine
gegebene physikalische Eigenschaft eines Blends oder Gemischs von
zwei oder mehr Polymeren. Der hypothetische Wert ist die Summierung
der anteiligen Beiträge
der tatsächlichen
Werte der physikalischen Eigenschaft von jedem der Polymerkomponenten,
bezogen auf die Gewichtsprozente der Polymerkomponenten, die in
das Gemisch eingebaut werden. Gemäß der "Mischungsregel" kann der Wert für eine gegebene physikalische
Eigenschaft (Eigenschaft "X") eines Gemischs
von zwei Polymeren (Polymere A & B)
gemäß der folgenden
Formel berechnet werden: Hypothetischer Wert der Eigenschaft "X" für
ein Gemisch von Polymeren A & B
= (Gewichtsprozent Polymer A im Gemisch) × (tatsächlicher Wert der Eigenschaft "X" für
Polymer A) + (Gewichtsprozent Polymer B im Gemisch) × (tatsächlicher
Wert der Eigenschaft "X" für Polymer
B).
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Es ist ein Merkmal der vorliegenden
Erfindung, dass Papier hergestellt werden kann, das effektive Mengen
Trockenfestmittel, Nassfestmittel und Cellulosefaser enthält und reduzierte
Nassfestigkeit aufweist und daher typischerweise im Vergleich zu
einem vergleichbaren Papier, das nur das Nassfestmittel anstelle der
Kombination aus Nassfestmittel und Trockenfestmittel aufweist, besser
wiederaufbereitbar ist. Es ist auch ein Merkmal der vorliegenden
Erfindung, dass dieses Papier eine Trockenfestigkeit (und im Falle
von Karton Trockenlagenbindungsfestigkeit) hat, die größer ist
als diejenige, die man aufgrund der Mischungsregel erwartet. Diese
Merkmale können
wie in den folgenden Beispielen veranschaulicht werden, indem man
drei Gruppen von ansonsten im Wesentlichen identischen Papieren
herstellt, die jeweils dieselbe Menge an Gesamtpolymer aufweisen,
außer
dass das erste (vergleichbare) Papier nur unter Verwendung des Nassfestmittels
hergestellt wird, das zweite unter Verwendung von effektiven Mengen
Cellulosefaser, demselben Nassfestmittel wie das erste Papier und
Trockenfestmittel hergestellt wird und das dritte nur unter Verwendung
des Trockenfestmittels hergestellt wird. Dann werden die sofortigen
Nassfestigkeiten und Trockenfestigkeiten der drei Gruppen von Papier
in der üblichen
Weise. bestimmt. Wenn es gemäß der vorliegenden
Erfindung hergestellt wird, ist die Nassfestigkeit des zweiten Papiers
vorzugsweise geringer als die Nassfestigkeit des ersten Papiers,
doch überraschenderweise
ist die Trockenfestigkeit des zweiten Papiers größer als die Trockenfestigkeit,
die man auf der Grundlage der Mischungsregel und der für die erste
und die dritte Papiergruppe erhaltenen Trockenfestigkeitsergebnisse
erwartet. Daher ist es ein Vorteil der vorliegenden Erfindung, dass
Papier hergestellt werden kann, dass reduzierte Nassfestigkeit (und
daher erhöhte
Wiederaufbereitbarkeit) aufweist, ohne eine übermäßig beeinträchtigte Trockenfestigkeit zu
zeigen.
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Es ist ein weiteres Merkmal der vorliegenden
Erfindung, dass bevorzugte Gemische von Nassfestmittel und Trockenfestmittel
stabil sind und einer Gelbildung in viel größerem Maße widerstehen als zum Beispiel Gemische,
die glyoxalhaltige temporäre
Nassfestmittel oder Nassfestmittel auf Melamin-Formaldehyd-Basis enthalten.
Daher ist es ein Vorteil der vorliegenden Erfindung; dass Produkte
mit höherem
Feststoffgehalt oder Produkte mit äquivalentem Polymerfeststoffgehalt,
aber erhöhter
Lagerbeständigkeit,
hergestellt werden können.
Beide Vorteile sind unter kommerziellen Aspekten in hohem Maße wünschenswert.
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Veranschaulichende Beispiele:
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Allgemeines Handbogenverfahren: Zu
einer wässrigen
Zellstoffsuspension von etwa 0,6 Gew.-% Stoffdichte, die aus Hartholz-/Weichholzfasern
= 1 : 1 bestand, die auf einen CSF-Mahlgrad (Canadian Standard Freeness)
von etwa 450–550
Milliliter (ml) gemahlen wurden, und den unten angegebenen pH-Wert
hatte, wurden das verdünnte
(typischerweise 1 Gew.-%) Trockenfestmittel und Nassfestmittel gegeben,
so dass man die unten angegebene Dosierung erhielt, die in der Einheit
pound per ton (Ib/T); bezogen auf die trockene Faser, angegeben
ist. Der pH-Wert wurde wieder auf den anfänglichen pH-Wert eingestellt,
und das Gemisch wurde kurz gerührt,
um den Kontakt zwischen dem Polymer und der Faser zu erleichtern.
Dann wurde dieses Gemisch verwendet, um mehrere. Bahnen von acht
inch mal acht inch ("Handbögen") mit der unten angegebenen
flächenbezogenen
Masse herzustellen, wobei man eine Papierherstellungsmaschine mit
stationärem Schöpfrahmen
(Noble and Wood) verwendete. Dann wurde Papier gebildet, indem man
die Bahnen zwischen Fließpapier
presste (unter 15 psi Druck), eine Minute lang bei 115°C auf einem
Drehtrommeltrockner trocknete, 3 Minuten lang bei 105°C nachhärtete und über Nacht
bei 25°C
und 50% relativer Feuchtigkeit konditionierte.
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Allgemeines Mehrlagen-Handbogenverfahren:
Zur Herstellung von mehrlagigem Papier für Trockenlagenbindungstests
wurden zwei Bahnen mit einer flächenbezogenen
Masse von 50 pound wie oben hergestellt, außer dass die Polymerdosierung
aufgespalten wurde, wobei ungefähr
die Hälfte
auf jede Bahn gelangte. Dann wurde mehrlagiges Papier gebildet,
indem man die beiden Bahnen zwischen dem Fließpapier (unter 25 psi Druck)
zusammenpresste, eine Minute lang bei 115°C auf einem Drehtrommeltrockner
trocknete, 3 Minuten lang bei 105°C
nachhärtete
und über
Nacht bei 25°C
und 50% relativer Feuchtigkeit konditionierte.
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Da er von einem Naturprodukt abgeleitet
ist, variiert Zellstoff häufig,
so dass von verschiedenen Zellstoffchargen verschiedene Festigkeitsergebnisse
erhalten werden können.
Daher wurde für
jede Gruppe von Vergleichsexperimenten im Allgemeinen derselbe Zellstoff
verwendet, und für
jede Gruppe wurde im Allgemeinen eine Blindprobe durchgeführt. Um
die Blindproben herzustellen, wurden die obigen Verfahren befolgt,
außer
dass keine Nassfest- oder Trockenfestmittel zugefügt wurden.
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Allgemeine Zugtestverfahren: Die
sofortige Nassfestigkeit wurde durch Zugtests gemäß dem TAPPI-Testverfahren
T 456 om-87 bestimmt. Die sofortige Nassfestigkeit ist die Zugfestigkeit,
die beibehalten wird, nachdem das Papier 5–40 Sekunden lang benetzt wurde.
Die Trockenfestigkeit wurde durch Zugtests bestimmt, die gemäß dem TAPPI-Testverfahren
T 494 om-88 durchgeführt
wurden. Die Trockenlagenbindungsfestigkeiten wurden durch Zugtests
bestimmt, die gemäß dem TAPPI-Testverfahren
T 541 om-89 durchgeführt wurden.
Im Allgemeinen stellt jedes der folgenden Festigkeitsergebnisse
den Mittelwert von etwa 6–12
einzelnen Zugtests dar. Die folgenden Ergebnisse sind für Nass-
und Trockenzugtests in der Einheit pound per inch (Ib/in) und für Trockenlagenbindungsfestigkeitstests
in der Einheit mil·foot·pound
(mil·ft·Ib) angegeben.
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Allgemeines Mischungsherstellungsverfahren:
Gemische von Trockenfestmittel und Nassfestmittel wurden aus Polymerlösungen hergestellt,
indem man eine Lösung
zu der anderen gab, auf die gewünschte Polymerfeststoffmenge
verdünnte
und etwa eine Stunde lang rührte.
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Das in den folgenden Beispielen verwendete
Acrylamid/DADM-Copolymer wurde durch Lösungspolymerisation eines Gemischs
von Acrylamid und DADM (Gewichtsverhältnis 95/5) in Wasser hergestellt,
wobei ausreichende Mengen an Radikalstarter und Methylenbis(acrylamid)
verwendet wurden, um ein Acrylamid/DADM-Copolymer mit einem Molekulargewicht
von etwa 250 000 zu erhalten. Das PAE, glyoxalierte Polyacrylamid
und die Melamin-Formaldehyd-(MF)-Polymere
wurden kommerziell erhalten.
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Beispiele 1–10
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Ein Gemisch wurde nach dem allgemeinen
Mischungsherstellungsverfahren hergestellt, wobei man ein kommerziell
erhältliches
PAE als Nassfestmittel und Acrylamid/DADM-Copolymer (95/5) als Trockenfestmittel
in den in Tabelle 1 angegebenen Anteilen verwendete. Papier wurde
nach dem allgemeinen Handbogenverfahren bei zwei unterschiedlichen
pH-Werten und bei einer Gesamtpolymerdosierung von etwa 5 pound/ton gebildet,
wobei Bögen
mit einer flächenbezogenen
Masse von 70 pound entstanden. Vergleichbares Papier, bei dem das
Nassfestmittel allein anstelle des Gemischs verwendet wurde, wurde
ebenfalls nach dem allgemeinen Handbogenverfahren bei zwei unterschiedlichen
pH-Werten und bei
einer Dosierung von etwa 5 pound/ton gebildet, wobei Bögen mit
einer flächenbezogenen
Masse von 70 pound entstanden. Die Ergebnisse zeigen die Mengen
des Nassfestmittels, des Trockenfestmittels und des Zellstoffs,
die das Papier effektiv mit einer sofortigen Nassfestigkeit versehen,
die geringer ist als die sofortige Nassfestigkeit eines vergleichbaren
Papiers, bei dem anstelle des Gemischs nur das Nassfestmittel verwendet
wird, und die Mengen des Nassfestmittels, des Trockenfestmittels
und des Zellstoffs, die das Papier effektiv mit einer Trockenfestigkeit
versehen, die größer ist
als die aufgrund der Mischungsregel erwartete Trockenfestigkeit.
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Beispiele 11–20
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Gemische der in Tabelle 2 gezeigten
Nassfestmittel und Trockenfestmittel wurden nach dem allgemeinen
Mischungsherstellungsverfahren hergestellt und auf den angegebenen
Polymerfeststoffwert verdünnt.
Die Volumenviskositäten
der resultierenden Polymerlösungen
wurden nach der einstündigen
Rührzeit
bestimmt (Zeitpunkt = 0), dann bei den angegebenen Temperaturen
in Öfen
gelagert. Danach wurden in regelmäßigen Abständen Proben für Messungen
der Volumenviskosität
genommen, wobei man ein Brookfield-Viskometer mit den geeigneten
Spindeln verwendete, bis eine Gelbildung beobachtet wurde. Die Volumenviskosität wird in
der Einheit Centipoise (cP) angegeben. Die in Tabelle 2 gezeigten
Ergebnisse zeigen, welche Mischungsproben, die durch Mischen von
Trockenfestmittel und Nassfestmittel in Wasser unter Bildung einer
Zusammensetzung mit 15 Gew.-% Feststoffanteil, bezogen auf das Gesamtgewicht,
hergestellt wurden; nach der Herstellung wenigstens etwa 25 Tage
lang gießfähig blieben,
wenn sie bei etwa 35°C
gelagert wurden. Die Ergebnisse zeigen ebenfalls, dass Gemische
mit einem höheren
Feststoffgehalt häufig
rascher gelieren als Gemische mit einem niedrigeren Feststoffgehalt
und dass bei höheren
Temperaturen gelagerte Gemische häufig rascher gelieren als bei
niedrigeren Temperaturen gelagerte Gemische. Die Ergebnisse zeigen
auch, dass Gemische, die permanente Nassfestmittel, wie 95/5-Acrylamid/DADM-Copolymer
enthalten, häufig
eine größere Stabilität haben
als Gemische, die reaktivere Komponenten, wie MF oder glyoxaliertes
Polyacrylamid, enthalten.
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Beispiele 39–42
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Ein Gemisch wurde nach dem allgemeinen
Mischungsherstellungsverfahren hergestellt, wobei man ein kommerziell
erhältliches
PAE als Nassfestmittel und 95/5-Acrylamid/DADM-Copolymer als Trockenfestmittel
in den in Tabelle 3 angegebenen Anteilen verwendete. Mehrlagiges
Papier wurde nach dem allgemeinen Mehrlagenhandbogenverfahren bei
pH 6,5 und bei einer Gesamtpolymerdosierung von etwa 5 pound/ton
gebildet, wobei Bögen
mit einer flächenbezogenen
Masse von 100 pound entstanden. Die in Tabelle 3 gezeigten Ergebnisse
zeigen die Mengen des Nassfestmittels, des Trockenfestmittels und
des Zellstoffs, die das mehrlagige Papier effektiv mit einer sofortigen
Nassfestigkeit versehen, die geringer ist als die sofortige Nassfestigkeit
eines vergleichbaren mehrlagigen Papiers, bei dem anstelle des Gemischs
nur das Nassfestmittel verwendet wird, und die Mengen des Nassfestmittels,
des Trockenfestmittels und des Zellstoffs, die das mehrlagige Papier
effektiv mit einer Trockenlagenbindungsfestigkeit versehen, die
größer ist
als die aufgrund der Mischungsregel erwartete Trockenlagenbindungsfestigkeit.
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Beispiele 43–64
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Eine Reihe von Gemischen wurde nach
dem allgemeinen Mischungsherstellungs- verfahren hergestellt, wobei
man ein kommerziell erhältliches
PAE als Nassfestmittel und 95/5-Acrylamid/DADM-Copolymer als Trockenfestmittel
in den in Tabelle 4 angegebenen Anteilen verwendete. Papier wurde
nach dem allgemeinen Handbogenverfahren bei der in Tabelle 4 gezeigten
Gesamtpolymerdosierung gebildet, wobei Bögen mit einer flächenbezogenen
Masse von 70 pound entstanden. Vergleichbares Papier, bei dem das
Nassfestmittel allein anstelle des Gemischs verwendet wurde, wurde
ebenfalls nach dem allgemeinen Handbogenverfahren bei der in Tabelle
4 gezeigten Dosierung gebildet, wobei Bögen mit einer flächenbezogenen
Masse von 70 pound entstanden. Der pH-Wert betrug etwa 7,5. Die
Ergebnisse zeigen die Mengen des Nassfestmittels, des Trockenfestmittels
und des Zellstoffs, die das Papier effektiv mit einer sofortigen
Nassfestigkeit versehen, die geringer ist als die sofortige Nassfestigkeit
eines vergleichbaren Papiers, bei dem anstelle des Gemischs nur das
Nassfestmittel verwendet wird, und die Mengen des Nassfestmittels,
des Trockenfestmittels und des Zellstoffs, die das Papier effektiv
mit einer Trockenfestigkeit versehen, die größer ist als die aufgrund der
Mischungsregel erwartete Trockenfestigkeit.
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Beispiele 65–68
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Zwei Gemische wurden nach dem allgemeinen
Mischungsherstellungsverfahren hergestellt, wobei man die in Tabelle
5 angegebenen Komponenten und Anteile verwendete. Recycling-Fasermasse,
die aus einer kommerziellen Papierfabrik erhalten wurde, wurde verwendet,
um nach dem allgemeinen Mehrlagenhandbogenverfahren mehrlagige Papierbögen mit
einer flächenbezogenen
Masse von 100 pound bei pH 7,0 und einer Gesamtpolymerdosierung
von etwa 10 pound/ton zu bilden. Die in Tabelle 6 gezeigten Ergebnisse
für die Trockenlagen-bindungsfestigkeit
zeigen die Leistungsvorteile eines 50/50-Gemischs aus PAE und 95/5-Acrylamid/DADM-Copolymer.
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Beispiele A–F
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Papier wurde nach dem allgemeinen
Handbogenverfahren bei pH 6 gebildet, wobei man eine Reihe von kommerziell
erhältlichen
Trockenfestmitteln und kationischen Promotoren mit einer Gesamtpolymerdosierung
von etwa 10 pound/ton verwendete, wobei Bögen mit einer flächenbezogenen
Masse von 50 pound entstanden. Wie in Tabelle 6 gezeigt ist, erhöhen kationische
Promotoren wie der kationische Promotor Cypro® 514
und der kationische Promotor Cypro® 515
die Trockenfestigkeit von Papier nicht um 10 Gew.-% oder mehr und
sind somit keine Trockenfestmittel für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung.
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