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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf Onkologie, Endokrinologie, Andrologie
und Pharmakologie.
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Prostatakrebs
ist der am häufigsten
diagnostizierte Krebs beim Mann und für jährlich annähernd 41.000 Todesfälle in den
Vereinigten Staaten (Parker, S. L., et al. (1996) CA Cancer J. Clin.,
65: 5–27)
verantwortlich. Der auf das Organ beschränkte Prostatakrebs im frühen Stadium
wird oft mit Chirurgie oder Bestrahlungs-Therapie behandelt, bis
der Patient aus nicht damit verbundenen Ursachen stirbt.
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Karzinome
wie Brustkrebs, Dickdarmkrebs und Adenokarzinom sind durch schnelle
Zellteilung gekennzeichnet. Folglich sind diese Karzinome einer
Behandlung mit Chemotherapeutika zugänglich, die schnelle Zellteilung
inhibiert. Im Gegensatz dazu ist Prostatakrebs nicht durch schnelle
Zellteilung gekennzeichnet. Deshalb zeigen herkömmliche Chemotherapeutika im
allgemeinen geringe Wirksamkeit gegen Prostatakarzinome.
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Prostatakarzinome
sind oft empfindlich gegenüber
hormoneller Manipulation. Die gegenwärtig erprobte Behandlung von
Prostatakrebs umfaßt
chirurgische Kastration, chemische Kastration oder eine Kombination
von chirurgischer und chemischer Kastration. Entfernung der Hoden,
das hauptsächlich
Testosteronproduzierende Organ, verringert die Niveaus zirkulierender
Androgene auf weniger als 5% der Normalniveaus. Diese Verringerung
der Androgenniveaus inhibiert das Prostatatumorwachstum. Obwohl
die Antitumorwirkungen chirurgischer Ka stration direkt sind, können die
Antitumorwirkungen temporär
sein. Chirurgische Kastration führt
oft zu Klonselektion von Androgen-abhängigen Prostatatumorzellen.
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Dies
führt zu
erneutem Wachstum des Prostatatumors in einer Form, die sich ohne
Testosteron- oder DHT-Stimulierung (Isaacs et al. (1981) Cancer
Res. 41: 5070–5075;
Crawford et al. (1989) N. Eng. J. Med. 321: 419–424) vermehrt.
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Chemische
Kastration (auch medizinische Kastration genannt) wird oft durch
chirurgische Kastration als Anfangsbehandlung ersetzt. Chemische
Kastration kann durch Verabreichung von Östrogenen, z.B. Diethylstilbestrol
(DES); LHRH-Analoga,
z.B. Leuprolidacetat (LUPRON®) oder Goserelinacetat
(ZOLADEX®);
steroide Antiandrogene, z.B. Cyproteronacetat (CPA); nicht-steroide
Antiandrogene, z.B. Flutamid, Nilutamid oder CASODEX®; oder
eine Kombination solcger Agenzien erreicht werden.
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Rezeptor-verknüpfte Tyrosinkinasen
sind Transmembranproteine, die eine extrazelluläre Ligandenbindungsdomain,
eine Transmembransequenz und eine cytoplasmische Ligandenbindungsdomain
enthalten. Tyrosinkinasen fungieren in der Zellsignal-Transduktion.
Zellvermehrung, Differenzierung, Migration, Metabolismus und programmierter
Tod sind Beispiele für
Tyrosinkinase-vermittelte Zellreaktionen.
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Tyrosinkinasen
stehen im Zusammenhang mit Prostata-Epithelialzellen-Transformation und
Tumorweiterentwicklung. Betroffene Tyrosinkinasen umfassen Fibroplastenwachstumsfaktor-(FGF)-Rezeptoren, Epidermalwachstumsfaktor-(EGF)-Rezeptoren
und Plättchewachstumsfaktor-(PDGF)-Rezeptoren.
Ebenso sind Nervenwachstumsfaktor-(NGF)-Rezeptoren, Hirnzellen-Neurotrophiefaktor-(BDNF)-Rezeptoren
und Neurotrophin-3-(NT-3)-Rezeptoren und Neurotrophin-4-(NT-4)-Rezeptoren
betroffen.
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Die
US-Patente Nr. 5.516.771, 5.654.427 und 5.650.407 diskutieren Tyrosinkinaseinhibitoren
vom Indolcarbazoltyp und Prostatakrebs. Die US-Patente Nr. 5.475.110,
5.591.855 und 5.594.009 und WO 96/11933 diskutieren Tyrosinkina seinhibitoren
vom Typ kondensiertes Pyrrolcarbazol und Prostatakrebs.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Es
ist unerwarteterweise entdeckt worden, daß Tyrosinkinaseinhibitoren
ihre Antitumorwirkungen gegen Säuger-Prostatakrebs
durch einen Hormon-abhängigen
Mechanismus gebrauchen. Es ist weiterhin entdeckt worden, daß die Kombination
von einem trkA-, trkB- oder trkC-Tyrosinkinaseinhibitor und einem
chemischen Kastrationsmittel, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend
aus einem Östrogen,
einem LHRH-Agonist, einem LHRH-Antagonist und einem Antiandrogen,
synergistisch sein können.
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Basierend
auf diesen Entdeckungen zeichnet sich die Erfindung durch eine Zusammensetzung
zur Behandlung von Prostatakrebsweiterentwicklung bei einem Säuger, z.B.
einem Menschen, aus. Die Zusammensetzung schließt eine einem Säuger verabreichbare
therapeutisch wirksame Menge eines trkA-, trkB- oder trkC-Tyrosinkinaseinhibitors
und eines chemischen Kastrationsmittels, ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus
einem Östrogen,
einem LHRH-Agonist, einem LHRH-Antagonist und einem Antiandrogen,
ein. Der Tyrosinkinaseinhibitoren und das chemische Kastrationsmittel
können
synergistisch die Prostatatumorweiterentwicklung inhibieren. Bevorzugte
Tyrosinkinaseinhibitoren umfassen Indolcarbazole. Bevorzugte Indolcarbazole
umfassen die folgenden Verbindungen:
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Verbindung
II-4-LAE ist der Lysyl-b-alaninester der Verbindung II-4 oder ein
pharmakologisch verträgliches
Salz des Esters, z.B. Dihydrochloridsalz. Verbindung II-12 wird
im US-Patent Nr. 4.923.986 („Verbindung 20") beschrieben. Verbindung
II-4 wird im US-Patent Nr. 5.461.146 beschrieben. Verbindung II-4-LAE
wird im US-Patent Nr. 5.650.407 (Beispiel 14) beschrieben. Der Tyrosinkinaseinhibitor
kann ebenso ein kondensiertes Pyrrolcarbazol sein. Der Tyrosinkinaseinhibitor
kann auf jedem geeigneten Weg, z.B. oral oder parenteral, verabreicht
werden.
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In
der Erfindung verwendbare chemische Kastrationsmittel umfassen Östrogene;
LHRH-Agonisten, z.B. Leuprolidacetat (LUPRON®) und
Goserelinacetat (ZOLADEX®); LHRH-Antagonisten,
z.B. ANTIDE® (Ares-Sereno)
und GANIRELIX® (Akzo
Nobel) und Antiandrogene, z.B. Flutamid und Nilutamid.
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Der
Tyrosinkinaseinhibitor und das chemische Kastrationsmittel sind
in separaten Formulierungen verabreichbar. Alternativ können Sie
zusammen formuliert werden und in einer einzelnen Zusammensetzung
verabreicht werden.
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Die
Erfindung zeichnet sich ebenso durch eine Zusammensetzung aus, die
einen Tyrosinkinaseinhibitor und ein chemisches Kastrationsmittel
umfaßt,
wobei der Tyrosinkinaseinhibitor in der Zusammensetzung ein trkA-Inhibitor,
trkB-Inhibitor oder ein trkC-Inhibitor ist und das chemische Kastrationsmittel
aus der Gruppe, bestehend aus einem Östrogen, einem LHRH-Agonist,
einem LHRH-Antagonist und einem Antiandrogen, ausgewählt ist.
Vorzugsweise ist der Tyrosinkinaseinhibitor in der Zusammensetzung
ein Indolcarbazol. Bevorzugte Indolcarbazole sind
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Alternativ
kann der Tyrosinkinaseinhibitor in der Zusammensetzung ein kondensiertes
Pyrrolcarbazol sein. Die Zusammensetzung kann für orale Verabreichung oder
parenterale Verabreichung formuliert werden. Das chemische Kastrationsmittel
kann ein Östrogen,
ein LHRH-Analogon oder ein Antiandrogen oder eine Kombination von
zwei der mehreren solcher Verbindungen sein. Ein bevorzugtes LHRH-Analogon
zum Einschluß in
die Zusammensetzung ist Leuprolidacetat. Ein bevorzugtes Antiandrogen
zum Einschluß in
die Zusammensetzung ist Flutamid. Das in der Zusammensetzung enthaltene
chemische Kastrationsmittel kann eine Kombination des LHRH-Analogons
und eines Antiandrogens sein, z.B. Leuprolidacetat und Flutamid.
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Wie
hierin verwendet bedeutet „chemisches
Kastrationsmittel" eine
Verbindung, die: (1) die Produktion von Serumandrogenen inhibiert,
(2) die Bindung des Serumandrogens an den Androgenrezeptor blockiert
und (3) die Umwandlung des Testosterons in DHT inhibiert oder eine
Kombination von zwei oder mehreren solcher Verbindungen.
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Falls
anders definiert, haben alle hierin verwendeten technischen und
wissenschaftlichen Begriffe dieselbe Bedeutung wie sie gewöhnlich durch
jeden Fachmann verstanden wird, dessen Fachgebiet diese Erfindung
betrifft. Im Konfliktfall wird die vorliegende Anmeldung, einschließlich der
Definitionen bestimmt.
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Die
Materialien, Verfahren und Beispiele werden nur, ohne Absicht der
Beschränkung,
veranschaulicht. Andere Kennzeichen und Vorteile der Erfindung werden
aus der detaillierten Beschreibung und aus den Ansprüchen deutlich.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Diagramm des relativen Tumorvolumens (mehrfache Änderung)
gegen die Zeit (Tage) in einem in vivo Rattenprostatatumormodelsystem.
Kreise, Vehikel-Kontrolle; senkrechte Dreiecke, Verbindung II-4
Monotherapie-Kontrolle; Quadrate, Kastrat-Kontrolle; umgekehrte
Dreiecke, Verbindung II-4/Kastrationskombinationsbehandlung.
Die Dosierung der Verbindung II-4 betrug 10 mg/kg durch subkutane
Injektion. Die Verabreichung der Verbindung II-4 wird durch Rechtecke,
die Pluszeichen enthalten, auf der X-Achse gezeigt.
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2 ist
ein Diagramm des relativen Tumorvolumens (mehrfache Änderung
in Dunning-H-Tumoren) gegen die Zeit (Tage) bei kastrierten Ratten.
Kreise, Vehikel-Kontrolle; Quadrate, Verbindung II-4. Die Zeit der Verabreichung
der Verbindung II-4 wird durch Rechtecke auf der X-Achse gezeigt.
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3 ist
ein Diagramm des relativen Tumorvolumens (mehrfache Änderung)
gegen die Zeit (Tage) bei Ratten, die zuvor mit Verbindung II-4
behandelt wurden. Kreise, Verbindung II-4; Quadrate, Verbindung II-4/Kastrationsbehandlung.
Die Zeit der Verabreichung der Verbindung II-4 wird durch Rechtecke
auf der X-Achse gezeigt.
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4 ist
ein Diagramm des relativen Tumorvolumens (mehrfache Änderung)
gegen die Zeit (Tage) in einem in vivo Rattenprostatatumormodelsystem.
Kreise, Vehikel-Kontrolle; senkrechte Dreiecke, Verbindung II-12
Monotherapie-Kontrolle; Quadrate, chemisch kastrierte Kontrollen,
die Leuprolidacetat (LUPRON®) aufgenommen haben; umgekehrte
Dreiecke, Verbindung II-12/Leuprolidacetatkombinationsbehandlung.
Die Dosierung der Verbindung II-12 betrug 10 mg/kg BID, per os.
Die Verabreichung der Verbindung II-12 wird durch Rechtecke auf
der X-Achse gezeigt.
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Ausführliche
Beschreibung
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Der
co-verabreichbare Tyrosinkinaseinhibitor und das chemische Kastrationsmittel
können
gleichzeitig in separaten Formulierungen verabreicht werden, z.B.
eine Tyrosinkinaseinhibitorformulierung und eine chemische Kastrationsmittelformulierung.
Separate Formulierungen sind „gleichzeitig" verabreichbar, wenn die
Zeit ihrer Verabreichbarkeit so ist, daß die pharamakologischen Wirkungen
des Tyrosinkinaseinhibitors und des chemischen Kastrationsmittels
gleichzeitig in dem der Behandlung unterliegenden Säuger stattfinden.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung werden der Tyrosinkinaseinhibitor und das chemische Kastrationsmittel
in einer Einzelzusammensetzung formuliert.
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Vorzugsweise
ist die Dosierung des Tyrosinkinaseinhibitors 1 μg/kg bis 1 g/kg des Körpergewichts
pro Tag. Bevorzugter ist die Dosierung des Tyrosinkinaseinhibitors
0,01 mg/kg bis 100 mg/kg des Körpergewichts pro
Tag. Die optimale Dosierung des Tyrosinkinaseinhibitors wird in
Abhängigkeit
von Faktoren wie Art und Ausmaß der
Weiterentwicklung des Prostatakrebses, Gesamtheilstatus des Patienten,
Potenz des Tyrosinkinaseinhibitors und Verabreichungsweg variieren.
Optimierung der Tyrosinkinasedosierung liegt innerhalb der Sachkenntnis
der Technik.
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Der
in dieser Erfindung verwendete Tyrosinkinaseinhibitor ist ein trkA-Inhibitor,
ein trkB-Inhibitor oder ein trkC-Inhibitor. Geeignete Tyrosinkinaseinhibitoren
vom Indolcarbazoltyp können
unter Verwendung der in Dokumenten wie Dionne et al., US-Patent
Nr. 5.516.771, Dionne et al., US-Patent Nr. 5.654.427, Lewis et
al., US-Patent Nr. 5.461.146 und Mallamo et al., US-Patent Nr. 5.650.407
gefundenen Information erhalten werden.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung wird die Verbindung II-4-LAE gemäß der folgenden Prozedur hergestellt
und einem menschlichen Patienten. Die Verbindung II-4-LAE (Dihydrochlorid)
und eine osmotisch geeignete Menge Mannitol werden in destilliertem
Wasser gelöst
und der pH-Wert auf etwa 3,5 eingestellt. Diese Lösung wird
lyophilisiert, um ein Pulver herzustellen. Zur Lagerung und be quemen
Verwendung werden Aliquote des lyophilisierten Pulvers, das 27,5
mg der Verbindung II-4-LAE und 55 mg Mannitol enthält, hergestellt.
Zum Zeitpunkt der Verwendung wird ein Aliquote des lyophilisierten
Pulvers erneut in sterilem Wasser für die Injektion, USP, unter
Erhalten von 1,1 ml, die 50 mg/ml Mannitol und 25 mg/ml der Verbindung II-4-LAE
(Dihydrochlorid) enthalten, gelöst.
Diese wiedergebildete Lösung
wurde dann mit einem geeigneten Volumen 5%iger Dextroseinjektion,
USP, verdünnt
zur Verabreichung der gewünschten
Dosis der Verbindung II-4-LAE durch intravenöse Infusion über einen
Zeitraum von annähernd
1 h. Die Dosierung der Verbindung II-4-LAE in dieser Prozedur kann
bequem bei 1 mg/m2/d initiiert und schrittweise
auf beispielsweise 64 mg/m2/d oder 501 mg/m2/d unter Beobachtung der Entwicklung des
Patienten erhöht
werden.
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In
dieser Erfindung verwendbare chemische Kastrationsmittel sind wie
folgt:
Östrogene,
luteinisierendes-Hormon-Releasinghormon-(LHRH)-Agonisten, LHRH-Antagonisten und
Antiandrogene. Antiandrogene können
weiter als steroid oder nicht-steroid kategorisiert werden.
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Östrogene,
z.B. Diethylstilbestrol (DES), erhöhen die Sexualhormon-bindenden
Globulinniveaus und Plasmaprolactinniveaus. Dies verringert die
LH-Sekretion und Hodentestosteronsynthese durch eine negative Feedbackreaktion.
Die DES-Dosis ist
oft 1 mg/Tag bis 5 mg/Tag. Vorzugsweise werden höhere Dosierungen DES wegen
möglicher
Komplikationen bezüglich
des Herz-Kreislauf-Risikos vermieden.
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Ein
zur Verwendung in dieser Erfindung bevorzugter LHRH-Agonist ist
Leuprolidacetat, kommerziell erhältlich
als LUPRON® (Takeda
Abbott Pharmaceuticals, Inc.). Der chemische Name von Leuprolidacetat
ist 5-Oxo-L-prolyl-L-histidyl-L-tryptophyl-L-tyrosyl-D-leucyl-L-leucyl-L-arginyl-N-ethyl-L-prolinamidacetat
(Salz). Leuprolidacetat, ein LHRH-Agonist, ist ein potenter Inhibitor
der Ganotropinsekretion, wenn es kontinuierlich und in therapeutischen
Dosen verabreicht wird. Diese Wirkung ist bei Unterbrechung der
Leuprolidacetatverabreichung reversibel.
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Von
Leuprolidacetat, z.B. LUPRON DEPOT®, wird
angenommen, daß es
durch einen negativen Feedbackmechanismus agiert. Beispiel Menschen
verursacht subkutane Verabreichung einer täglichen Einzeldosis Leuprolidacetat
eine anfängliche
Erhöhung
der Serumniveaus des luteinisierenden Hormons. Bei Männern fällt innerhalb
von zwei bis vier Wochen nach der Initiierung der Leuprolidacetatverabreichung
das Serumtestosteron auf Kastratniveaus.
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Bei
der Verwendung in dieser Erfindung ist Leuprolidacetat subkutan,
intramuskulär
oder intravenös verabreichbar.
Leuprolidacetat ist beispielsweise durch subkutane Injektion von
1 mg pro Tag verabreichbar. In einigen Ausführungsformen der Erfindung
ist Leuprolidacetat in einer Depotformulierung verabreichbar. Eine Depotformulierung
liefert praktischerweise anhaltende Freisetzung des Arzneimittels über einen
ausgedehnten Zeitraum, z.B. 1 bis 4 Monate. Eine exemplarische Depotformulierung
umfaßt
eine Suspension von Mikrozentren, die Leuprolidacetat, gereinigtes
Gelatin, DL-Milch- und DL-Glykolsäurecopolymer und D-Mannitol
enthält.
Die Mikrozentren können
in einem Träger
suspendiert werden, der Carboxymethylcellulosenatrium, D-Mannitol
und Wasser enthält.
Solch eine Depotformulierung ist kommerziell als LUPRON DEPOT® (Takeda Abbott
Pharmaceuticals) und ist für
intramuskuläre
Injektion geeignet.
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Ein
weiterer in dieser Erfindung verwendbarer LHRH-Agonist ist Goserelinacetat,
kommerziell erhältlich
als ZOLADEX® (Zeneca).
Die chemische Struktur von Goserelinacetat ist pyro-Glu-His-Trp-Ser-Tyr-D-Ser(But)-Leu-Arg-Pro-Azgly-NH2-acetat.
ZOLADEX® wird
als Formulierung zugeführt,
die für
subkutane Injektion mit kontinuierlicher Freigabe über einen
Zeitraum von 28 Tagen vorgesehen ist.
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Ein
Beispiel für
einen in dieser Erfindung verwendbaren LHRH-Antagonisten ist ANTIDE® (Ares-Serono),
dessen chemischer Name D-Alaninamid-N-acetyl-3-(2-naphthalenyl)-D-alanyl-4-chlor-D-phenylalanyl-3-(3-pyridinyl)-D-alanyl-L-seryl-N6-(3-pyridinylcarbonyl)-L-lysyl-N6-(3-pyridinylcarbonyl)-D-lysyl-L-leucyl-N6-(1-methylethyl)-L-lysyl-L-prolyl)
ist. Ein weiteres Beispiel für
einen in dieser Erfindung verwendbaren LHRH-Antagonisten ist GANIRELIX® (Roche/Akzo
Nobel), dessen chemischer Name N-Ac-D-Nal,D-pCl-Phe,D-Pal,D-hArg(Et)2,hArg(Et)2,D-Ala
ist.
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Beispiele
steroider Antiandrogene sind Cyproteronacetat (CPA) und Megestrolacetat,
kommerziell erhältlich
als MEGACE® (Bristol-Myers-Onkologie).
Steroide Antiandrogene können
prostatische Androgen-Rezeptoren blockieren. Sie können ebenso
die Freisetzung von LH inhibieren. CPA wird menschlichen Patienten vorzugsweise
in Dosierungen von 100 mg/Tag bis 250 mg/Tag verabreicht.
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Nicht-steroide
Antiandrogene blockieren Androgen-Rezeptoren. Sie können ebenso
eine Erhöhung der
Serum-LH-Niveaus und Serumtestosteron-Niveaus verursachen. Ein bevorzugtes
nicht-steroides Antiandrogen ist Flutamid (2-Methyl-N-[4-nitro-3-(trifluormethyl)phenyl]propanamid),
kommerziell verfügbar
als EULEXIN® (Schering
Corp.). Flutamid übt
antiandrogene Wirkung durch Inhibierung der Androgenaufnahme, durch Inhibierung
der Kernbindung des Androgens in Zielgeweben oder beides aus. Flutamid
wird typischerweise oral, z.B. in Kapselform, verabreicht. Eine
exemplarische Flutamiddosis ist 250 mg dreimal pro Tag, das heißt, 750
mg pro Tag.
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Ein
weiteres nicht-steroides Antiandrogen ist Nilutamid, dessen chemischer
Name 5,5-Dimethyl-3-[4-nitro-3-/trifluormethyl)-4'-nitrophenyl-4,4-dimethylimidazolidindion
ist. Wenn es in dieser Erfindung verwendet wird, ist eine exemplarische
Dosis Nilutamid 300 mg täglich,
gefolgt durch eine verringerte Dosis von 150 mg/Tag.
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In
einigen Ausführungsformen
der Erfindung ist das chemische Kastrationsmittel eine Kombination
eines LHRH-Agonisten wie Leuprolidacetat und eines Antiandrogens
wie Flutamid oder Nilutamid. Zum Beispiel kann Leuprolidacetat durch
subkutane, intramuskuläre
oder intravenöse
Injektion verabreicht werden, und gleichzeitig kann das Flutamid
oral verabreicht werden. Der Tyrosinkinaseinhibitor kann separat
in einer dritten Formulierung verabreicht werden, oder er kann zusammen
mit dem LHRH-Agonisten oder dem Antiandrogen formuliert werden.
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Ein
weiteres in dieser Erfindung verwendbares nicht-steroides Antiandrogen
ist CASODEX®.
Eine exemplarische Dosierung von CASODEX® ist
5 mg bis 500 mg pro Tag, vorzugsweise etwa 50 mg pro Tag.
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Ein
Beispiel einer vereinigten Formulierung gemäß dieser Erfindung umfaßt 1 bis 20
mg der Verbindung II-12 und 100 bis 1000 mg Flutamid in einer Kapsel
für orale
Verabreichung für
einen Menschen einmal, zweimal oder dreimal pro Tag. In einer bevorzugt
Ausführungsform
umfaßt
die Erfindung ein Vehikel, das Polysorbat 80 und Polyethylenglykol
in einem Verhältnis
von 1:1 (Vol/Vol) enthält,
um die Bioverfügbarkeit
der Verbindung II-12 zu erhöhen.
In einigen Ausführungsformen
wird diese orale Verbindung II-12/Flutamid-Verabreichung durch eine
intramuskuläre
Injektion einer Leuprolidacetat-Depotinjektion, z.B. LUPRON DEPOT® ergänzt werden.
Eine weitere Tyrosinkinase wie die Verbindung II-4 oder Verbindung
II-4-LAE können
durch Verbindung II-12 in dieser Formulierung ersetzt werden. Weitere
exemplarische vereinigte Formulierungen gemäß dieser Erfindung umfassen
Verbindung II-12, Verbindung II-4 oder Verbindung II-4-LAE und ein
chemisches Kastrationsmittel in einer Einzellösung, die für intravenöse Infusion geeignet ist.
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Tyrosinkinaseinhibitoren
und chemische Kastrationsmittel können einzeln oder in Kombination
in pharmazeutischen Zusammensetzungen durch Mischen mit pharmazeutisch
verträglichen
nicht-toxischen Arzneimittelträgern
und Trägersubstanzen
formuliert werden. Solche Zusammensetzungen können zur Verwendung in parenteraler
Verabreichung, insbesondere in Form von flüssigen Lösungen oder Suspensionen; für orale Verabreichung,
insbesondere in flüssiger
Form, Tabletten oder Kapseln oder intranasale, insbesondere in Pulverform,
Nasentropfen oder Aerosolen hergestellt werden.
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Die
Zusammensetzung ist geeigneterweise in Einheitsdosisform verabreichbar
und kann durch jedes in der Technik bekannte Verfahren hergestellt
werden. Solche Verfahren sind beispielsweise in Remington's Pharmaceutical
Sciences (Mack Pu. Co., Easton, Pa., 1980) beschrieben.
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Flüssig-Dosierungsformen
für orale
Verabreichung umfassen pharmazeutisch verträgliche Emulsionen, Mikroemulsionen,
Lösungen,
Suspensionen, Sirups und Elixiere. Zusätzlich zu der wirksamen Verbindung
können
die Flüssig-Dosierungsformen
häufig
in der Technik verwendete, inerte Verdünnungsmittel wie beispielsweise
Wasser oder andere Lösungsmittel,
Löslichmacher,
und Emulgatoren wie Ethylalkohol, Isopropylalkohol, Ethylcarbonat,
Ethylacetat, Benzylal kohol, Benzylbenzoat, Propylenglykol, 1,3-Butylenglykol,
Dimethylformamid, Öle
(insbesondere Baumwollsamen-, Erdnuß-, Korn-, Keim-, Oliven-,
Rizinus- und Sesamöle),
Glycerol, Tetrahydrofurfurylalkohol, Polyethylenglykole und Fettsäureester
von Sorbitan und Gemische davon enthalten. Neben inerten Verdünnungsmitteln
können
die oralen Zusammensetzungen ebenso Zusatzstoffe wie Benetzungsmittel,
Emulgierungs- und Suspensionsmittel, Süß-, Geschmacks- und Geruchsstoffe
enthalten.
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Injizierbare
Depotformen werden durch Bilden von mikroeingekapselten Matrizes
des Arzneimittels in bioabbaubaren Polymeren wie Polylactid-Polyglycolid
hergestellt. In Abhängigkeit
vom Verhältnis
Arzneimittel zu Polymer und der natur des eingesetzten, partikulären Polymers
kann die Geschwindigkeit der Arzneimittelfreisetzung geregelt werden.
Beispiele anderer bioabbaubarer Polymere umfassen Poly(ortho-ester)
und Poly(anhydride). Injizierbare Depotformulierungen werden ebenso
durch Einschließen
des Arzneimittels in Liposomen oder Mikroemulsionen, die mit den
Körpergeweben
kompatibel sind.
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Feststoff-Dosierungsformen
für orale
Verabreichung umfassen Kapseln, Tabletten, Pillen, Pulver und Körnchen.
In solchen Feststoff-Dosierungsformen wird die wirksame Verbindung
mit zumindest einem inerten, pharmazeutisch verträglichen
Arzneimittelträger
oder Trägersubstanz
wie Natriumcitrat oder Dicalciumphosphat und/oder a) Füllstoffen
oder Streckungsmitteln wie Stärken,
Lactose, Sucrose, Glucose, Mannitol und Kieselsäure, b) Bindemitteln wie beispielsweise
Carboxymethylcellulose, Alginate, Gelatin, Polyvinylpyrrolidinon, Sucrose
und Akazin, c) Benetzungsmitteln wie Glycerol, d) Aufschlußmitteln
wie Agar-Agar, Calciumcarbonat, Kartoffel- oder Maniokstärke, Alginsäure, bestimmte
Silikates und Natriumcarbonat, e) Lösungsabbindeverzögerern wie
Paraffin, f) Absorptionsbeschleunigern wie quaternäre Ammoniumverbindungen,
g) Benetzungsmitteln wie beispielsweise Cetylalkohol, und Glycerolmonostearat,
h) Absorptionsmitteln wie Kaolin and Bentonittonerde, and i) Gleitmitteln
wie Talk, Calciumstearat, Magnesiumstearat, feste Polyethylenglycole,
Natriumlaurylsulfat und Gemischen davon vermischt. Im Fall von Kapseln,
Tabletten und Pillen kann die Dosierungsform ebenso Puffer umfassen.
Feste Zusammensetzungen eines ähnlichen
Typs können
ebenso als Füllstoffe
in weich- und hart-gefüllten
Gelatinekapseln unter Ver wendung solcher Arzneimittelträger wie
Lactose oder Milchzucker ebenso wie Polyethylenglykole mit hohem
Molekulargewicht und ähnlichen
eingesetzt werden.
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Die
Feststoff-Dosierungsformen von Tabletten, Dragees, Kapseln, Pillen
und Körnchen
können
mit Beschichtungen und Hüllen
wie darmlösliche
Beschichtungen und andere in der Technik pharmazeutischer Formulierungen
bekannte Beschichtungen hergestellt werden. Sie können gegebenenfalls
Trübungsmittel
enthalten, und können
ebenso aus einer Zusammensetzung sein, die nur den/die aktive(n)
Bestandteil(e) oder vorzugsweise in einem bestimmten Teil des Darm-Traktes, gegebenenfalls
in einer verzögerten
Weise, freisetzt. Beispiele eingelagerter Zusammensetzungen, die
verwendet werden können,
umfassen polymere Substanzen und Wachse.
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Feststoff-Zusammensetzungen
eines ähnlichen
Typs können
ebenso als Füllstoffe
in weich- und hart-gefüllten
Gelatinekapseln unter Verwendung solcher Arzneimittelträger wie
Lactose oder Milchzucker ebenso wie Polyethylenglykole mit hohem
Molekulargewicht und ähnlichen
eingesetzt werden.
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Die
wirksamen Verbindungen können
wie zuvor angemerkt ebenso in mikroeingekapselter Form mit einem
oder mehreren Arzneimittelträgern
eingesetzt werden. In Feststoff-Dosierungsformen kann die wirksame
Verbindung zumindest einem inerten Verdünnungsmittel wie Sucrose, Lactose
oder Stärke
beigemischt werden. Solche Dosierungsformen können ebenso wie in der normalen
Praxis andere zusätzliche
Substanzen als inerte Verdünnungsmittel,
z.B. tablettengleitmittel und andere Tablettenhilfsstoffe wie Magnesiumstearat und
mikrokristalline Cellulose umfassen. Im Fall von Kapseln, Tabletten
und Pillen kann die Dosierungsform ebenso Puffer umfassen. Sie können gegebenenfalls
Trübungsmittel
enthalten, und können
ebenso aus einer Zusammensetzung sein, die nur den/die aktive(n)
Bestandteil(e) oder vorzugsweise in einem bestimmten Teil des Darm-Traktes,
gegebenenfalls in einer verzögerten
Weise, freisetzt. Beispiele eingelagerter Zusammensetzungen, die
verwendet werden können,
umfassen polymere Substanzen und Wachse.
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Die
Erfindung wird weiter durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
Die Bei spiele werden nur zu Veranschaulichungszwecken angegeben
und beabsichtigten nicht den Umfang oder Inhalt der Erfindung in
irgendeiner Weise zu beschränken.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Verbindung
II-4 zusammen mit chirurgischer Kastration
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Daten
aus Tierversuchen, die Tyrosinkinaseverabreichung in Kombination
mit chirurgischer Kastration einbeziehen, wurden als relevant zu
Tyrosinkinaseverabreichung in Kombination mit chemischer Kastration betrachtet.
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Der
Dunning R-3327 H-Tumor (stammend von einem spontanen Prostatatumor
einer bejahrten Copenhagen-Ratte) wurde in diesen Experimenten wegen
seiner Androgensensitivität
und seiner langsamen Wachstumsgeschwindigkeit (Isaacs, 1989, Cancer
Res. 49: 6290–6294)
verwendet. Eine Überlegung
im experimentellen Plan war, daß chirurgische
Kastration von Ratten, die Dunning H-Tumore haben, immer zu zwischenzeitlichem
Stillstand des Tumorwachstums, gefolgt von androgen-unempfindlicher
Tumorrückentwicklung
bei etwa 5 bis 6 Wochen Nachkastration (Isaacs (1981) Cancer Res.
41: 5070–5075)
führt.
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Die
Dunning H-Tumorrückentwicklung,
die durch Verbindung II-4 ausgelöst
wurde, erfolgte nicht aufgrund der Wirkung an Androgenniveaus, weil
die Experimente in Ratten durchgeführt wurden, denen Testosteron-freisetzende
Silikongummikapseln implantiert waren. Die implantierten Kapseln
wurden so gestaltet, daß Testosteron
bei physiologischen Niveaus zirkulieren kann. Serumtestosteronniveaus,
die am Ende des Experiments gemessen wurden, bestätigten,
daß Testosteron
bei > 1–2 ng/ml
vorlag.
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Das
folgende Experiment besaß drei
Gegenstände:
1) zu bestimmen, ob die Kombination der Verbindung II-4 mit chirurgischer
Kastration größere Antitumorwirksamkeit
als Verbindung II-4 oder chirurgische Kastration allein liefert;
2) zu bestimmen, ob Verbindung II-4 die Rückentwicklung der Dunning H-Tumore
verursachen kann, die nach der Hormonunempfindlichkeit bei der vorherigen
Kastration des Wirtstiers ausgewählt worden
sind; und 3) zu bestimmen, ob Tumore, die mit Verbindung II-4 bei
verschiedenen Dosierungszyklen behandelt wurden, noch empfindlich
gegen chirurgische Kastration waren.
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Verbindung
II-4 wurde bei Cephalon, Inc. synthetisiert und in einem Vehikel,
das 40% Polyethylenglykol (PEG 1000, Spectrum, Los Angeles, CA),
10% Polyvinylpyrrolidon (C 30, ISP Boundbrook, NJ), 2% Benzylalkohol
(Spectrum, Los Angeles, CA) in Wasser (48%) enthält, formuliert (10 mg/ml).
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Erwachsene,
männliche
Inzucht-Copenhagen-Ratten (200–240
g), die von Harlan Sprague Dawley (Indianapolis, IN) erhalten wurden,
wurde mit drei Ratten pro Käfig
gehalten und bekamen herkömmliche
Ernährung
(Purina Formulab 5001) und nach Belieben Wasser. Die Tiere wurden
unter Feuchtigkeits-geregelten und Temperatur-geregelten Bedingungen
mit einem Licht/Dunkelheits-Zyklus von 12 h-Intervallen untergebracht.
Die Ratten wurden eine Woche vor der experimentellen Manipulierung
unter Quarantäne
gestellt. Rattenprostatakrebs-Dunning
R-3327 H-Tumore wurden unter Verwendung von Trokaren transplantiert.
Eine erwachsene männliche
Copenhagen-Ratte, die den Dunning H-Tumor trägt, wurde geopfert und der
Tumor isoliert. Der Tumor wurde geschnitten und kleine Stücken subkutan
in erwachsene männliche
Copenhagen-Ratten eingeimpft.
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Die
Experimente wurden nach den Richtlinien des Johns Hopkins University
Animal Care and Use Committee Protocol Nr. RA91M517 and des Cephalon
Institutional Animal Care and Use Committee Protocol Nr. 03-008
durchgeführt.
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Für chirurgische
Kastration wurden Ratten, die unzweifelhaft Dunning H-Tumore tragen,
durch intramuskuläre
Injektion von KETAMINETM (4,1 mg/100 g Körpergewicht)
und XYLAZINTM (0,85 mg/100 g Körpergewicht)
anästhesiert.
Jede Ratte wurde auf den Rücken
gelegt. Es wurde ein kleiner Einschnitt durch die Haut an der hinteren
Spitze des Hodensackes vorgenommen. Ein weiterer Einschnitt wurde
vorgenommen, um die Bindemembran, die die Hoden umgibt, zu brechen.
Die Epidermis, Hoden, Samenleiter, die Samenblutgefäße und das
Fett wurden herausgezogen und abgetrennt. Verbleibendes Gewebe wurde
in den sack zurückgedrückt und
der Einschnitt wurde mit Autoclips geschlossen. Die Autoclips wurden
5 bis 7 Tage nach der Chirurgie entfernt.
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Sechsunddreißig Dunning
H-Tumor-tragende Ratten (0,9–18
cm3 groß)
wurden in vier Gruppen von jeweils neun Tieren geteilt. Gruppe 1
diente als Vehikel-Kontrolle.
Gruppe 2 wurde am Tag 1 kastriert. Gruppe 3 bekam wie vorstehend
beschrieben Injektionen von Verbindung II-4 (10 mg/kg, sk). Gruppe
4 wurde am Tag 1 kastriert und wie vorstehend beschrieben Injektionen
von Verbindung II-4 gegeben. Den Gruppen 1 und 3 wurde subkutan
(in die Flanke) ein 2 cm langes verschlossenes Silikongummiröhren, das
mit Testosteron gefüllt
war, am Tag 1 implantiert. Ein Silikongummiimplantat dieser Größe war geeignet,
um Serumtestosteron im physiologischen Bereich von 1 bis 3 ng/ml
eine Dauer von 6 Monaten chronisch zu halten. Verbindung II-4 wurde
den Gruppen 3 und 4 in einem periodischen 5-Tage-Dosierungszyklus
mit etwa 10 Tagen zwischen den Zyklen subkutan (10 mg/kg/Tag) verabreicht.
Das Arzneimittel wurde an den Tagen 1–5, 14–18, 29–33 und 42–46 verabreicht. Das Arzneimittelvehikel
wurde den Gruppen 1 und 2 in demselben Ablaufplan wie den Verbindung II-4-behandelten
Gruppen verabreicht.
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Acht
Ratten von Gruppe 2 wurden in zwei Gruppen von vier Ratten jeweils
am Tag 60 geteilt. Eine Gruppe wurde mit Verbindung II-4, 10 mg/kg,
5 Tage (subkutan) behandelt, gefolgt durch 9 Tage Arzneimittelentzug,
gefolgt von einem 5-Tage-Dosierungsregime bei 10 mg/kg/Tag (subkutan).
Die zweite Gruppe bekam das Vehikel in demselben Ablaufplan.
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Sieben
Ratten, die von der Gruppe 3 des vorhergehenden Experiments stammen,
wurden in zwei Gruppen am Tag 60 geteilt. Eine Gruppe (N=3) von
Ratten wurde kastriert. Beide Gruppen wurden mit Verbindung II-4,
10 mg/kg, 5 Tage (subkutan) behandelt, gefolgt durch 9 Tage Arzneimittelentzug,
gefolgt von einem zweiten 5-Tage-Dosierungsregime wie zuvor.
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Die
Tumore wurden an anästhesierten
Tieren (Isofluorandampf für
etwa 1 bis 2 Minuten) bei indizierten Intervallen unter Verwendung
einer Schublehre mit Nonius gemessen. Das Tumorvolumen wurde unter
Verwendung der Formel: V (cm3) = 0,5236 × Länge (cm) × Breite
(cm) [(Länge
(cm) + Breite (cm)) / 2] berechnet.
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Der
Dunnett's-Test,
Mann-Whitney Rank Sum-Test, Paired-t-Test oder Signed Rank Test
der Signifikanz wurde auf statistische Analysen unter Verwendung
des SigmaStat-Programms angewendet.
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Das
Wachstum von Dunning H-Tumoren von unversehrten, Vehikel-behandelten
Ratten war linear, und es wurde eine etwa 3,5fache Zunahme im Tumorvolumen über 60 Tage
beobachtet (1). Chirurgische Kastration
verursachte eine schnelle Rückentwicklung
der Tumore, beispielsweise 25% pro Tag. Erneutes Tumorwachstum bei
kastrierten ratten wurde am Tag 12 beobachtet, und vollständige Wiedererlangung
des zurückentwickelten
Tumorvolumens wurde am Tag 38 erreicht.
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Verbindung
II-4 allein (10 mg/kg, sk; 4 unabhängige Zyklen Verbindung II-4-Behandlung: 5 Tage
Arzneimittelbehandlung, gefolgt von etwa 10 Tagen Arzneimittelentzug)
verursachte vollständige
Tumorwachstumsinhibierung oder induzierte Tumorrückentwicklung. Das mittlere
Tumorvolumen Arzneimittel-behandelter Tiere
war signifikant kleiner (p < 0,01)
als bei Vehikel-behandelten Kontrolltieren nach jedem Zyklus der
Verbindung II-4-Verabreichung (Tage 5, 19, 34 und 47; Daten nicht
gezeigt). Außerdem
verursachte jeder Zyklus der Verbindung II-4-Verabreichung Rückentwicklung
bezüglich
dem Tumorvolumen beim Beginn jedes Dosierungszyklus (Daten nicht
gezeigt).
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Die
Kombination von Verbindung II-4 mit chirurgischer Kastration verursachte
vollständige
Inhibierung des Tumorwachstums oder induzierte Tumorrückentwicklung
(1). Insgesamt war die Kombination von Verbindung
II-4-Verabreichung und chirurgischer Kastration signifikant wirksamer
als chirurgische Kastration allein. Erneutes in vivo Tumorwachstum
wurde nach Entzug der Verbindung II-4 sowohl bei kastrierten als
auch unkastrierten Tieren beobachtet. Das erneute Wachstum war jedoch
bei kastrierten Tieren (p < 0,01, 1) minimal.
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Die
Ergebnisse zeigten, daß Verbindung
II-4 in Kombination mit chirurgischer Kastration verwendet werden
kann, um den Grad und/oder die Dauer der Rückentwicklung des Tumors in
einem allgemein anerkannten in vivo Modell für Prostatakrebs zu maximieren.
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Weitere
Experimente wurden durchgeführt,
um zu bestimmen, ob eine Verbindung II-4-Behandlung Rückentwicklung
des Tumors, der aufgrund vorheriger Androgenentfernung Hormon-unemfindlich
ist, verursacht. Acht Ratten der kastrierten Gruppe des vorhergehenden
Experiments (keine vorherige Behandlung mit Verbindung II-4) wurden
in zwei Gruppen von vier Ratten jeweils am Tag 60 geteilt. Eine
Gruppe wurde mit Verbindung II-4, 10 mg/kg, sk, 5 Tage behandelt,
gefolgt durch 9 Tage Arzneimittelentzug, gefolgt von einem zweiten
5-Tage-Dosierungsregime
bei 10 mg/kg/Tag (subkutan (sk)). Die zweite Gruppe bekam das Vehikel
in demselben Ablaufplan.
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Behandlung
mit Verbindung II-4 verursachte eine signifikante Rückentwicklung
des Androgen-unempfindlichen Dunning H-Tumors, der bei kastrierten
Ratten am Tag 3 (p < 0,05; 2)
wuchs. Maximale Rückentwicklung
wurde am Tag 6 (p < 0,05)
beobachtet. Arzneimittelentzug erlaubte erneutes Tumorwachstum. Das
Tumorvolumen von Verbindung II-4-behandelten Ratten war signifikant
kleiner (p < 0,05)
als bei Vehikel-behandelten Tieren, selbst 10 Tage nach dem Ende
des ersten Verbindung II-4-Zyklus. Dunning H-Tumore, die aufgrund
vorheriger Androgenentfernung Hormon-unempfindlich sind, waren noch
empfindlich gegen die Antitumorwirkung der Verbindung II-4.
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Es
wurden ebenso Experimente durchgeführt, um zu bestimmen, ob eine
vorherige Verbindung II-4-Behandlung Rückentwicklung von Dunning H-Tumore
tragenden Ratten, eine Selektion der Tumore, die unempfindlich gegenüber anschließender Androgenentfernung
durch chirurgische Kastration sind, verursachen konnte. Sieben Ratten
der Verbindung II-4-behandelten Gruppe des vorhergehenden Experiments
wurden in zwei Gruppen am Tag 60 geteilt. Eine Gruppe (N=3) wurde
wie zuvor beschrieben kastriert. beide Gruppen wurden mit Verbindung
II-4, 10 mg/kg, sk, 5 Tage behandelt, gefolgt durch 9 Tage Arzneimittelentzug,
gefolgt von einem zweiten 5-Tage-Dosierungsregime wie zuvor. Chirurgische
Kastration verursachte eine nicht-statisch signifikante Rückentwicklung
der Tumore, die vier vorherigen Zyklen und zwei übereinstimmenden Zyklen der
Verbindung II-4-Behandlung unterzogen wurden. Insgesamt zeigten
die Daten, daß wiederholtes
Aussetzen der Verbindung II-4 keine Androgen-unempfindliche Population
an Dunning H-Tumoren auswählt.
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Kastration,
Verbindung II-4-Behandlung und die Kombination von Verbindung II-4
mit chirurgischer Kastration waren gut verträglich. Beschränkte Sterblichkeit
wurde in den Kontroll- und kastrierten Gruppen der Tiere, die mit
dem Vehikel oder Verbindung II-4 behandelt wurden, beobachtet. In
jedem Fall war die Sterblichkeit, die zum Zeitpunkt der Tumormessung
auftrat, aufgrund der Anästhesie-Überdosis
annehmbar.
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Beispiel 2: Kombination
von Verbindung II-4 und chemischer Kastration
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Verbindung
II-12 wurde bei Cephalon, Inc. synthetisiert, Verbindung II-12-Dihydochlorid in
einem Vehikel, das 3:2 (Vol/Vol) Gelucire (Gattefosse, Saint-Priest, France) in
Propylenglykol (Spectrum, gardena, CA) enthält, formuliert (10 mg/ml).
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Erwachsene,
männliche
Inzucht-Copenhagen-Ratten (200–240
g), die von Harlan Sprague Dawley (Indianapolis, IN) erhalten wurden,
wurden in diesem Experiment verwendet. Die Haltung und Manipulation
der Ratten und die Manipulation der Dunning R-3327 H-Tumore war
wie in Beispiel 1 (vorstehend) beschrieben.
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Sechsundvierzig
Ratten (Gewicht: 380 ± 8
g), die Dunning H-Tumore haben (1/6–33,2 cm3 groß) wurden
in vier Gruppen geteilt. Gruppe 1 (N=12) diente als Vehikelkontrolle
(1 ml/kg, po BID, Tage 0 bis 20 und 31 bis 45). Gruppe 2 (N=10)
wurde mit Leuprolidacetat (LUPRON DEPOT®)(5,2
mg/kg, sk an den Tagen 0 und 21) behandelt. Gruppe 3 (N=12) erhielt
Verbindung II-12 (10 mg/kg, po BID, Tage 0 bis 20 und 31 bis 45).
Gruppe 4 (N=12) erhielt eine Kombination von Leuprolidacetat (5,2
mg/kg, sk an den Tagen 0 und 21) und Verbindung II-12 (10 mg/kg,
po BID, Tage 0 bis 20 und 31 bis 45). Den Tiere der Gruppen 1 und
3 wurde subkutan eine 2 cm langen Silikongummikapsel, die mit Testosteron
gefüllt
war, implantiert.
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Tumormessungen
und statistische Analysen wurden wie in Beispiel 1 (vorstehend)
beschrieben durchgeführt.
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In
vivo Wachstum von Dunning H-Tumoren war bei Vehikel-behandelten
Tieren konstant. Eine etwa 2,5fache Zunahme im Tumorvolumen wurde
am Tag 53 beobachtet. Die Initiierung jedes Verbindung II-12-behandlungszyklus
(10 mg/kg, po BID für
21 Tage mit einem zwischenzeitlichen Arzneimittel-freien Zeitraum
von zehn Tagen) inhibierte das Dunning H-Tumor-wachstum und verursachte
deutliche Tumorrückentwicklung.
Die Inhibierung des Tumorwachstums, die in der Gruppe der Verbindung
II-12-Behandlung beobachtet wurde, war im Vergleich zu der Vehikel-Kontrollgruppe
statistisch signifikant. Dieser Unterschied wurde von der frühesten Tumormessung,
das heißt
Tag 4, bis zur Beendigung des Experiments beobachtet. Leuprolidacetatbehandlung
allein führte
also zu Tumorrückentwicklung.
Langsames Tumor-Neuwachstum wurde etwa 32 Tage nach Initiierung
der Leuprolidbehandlungen beobachtet (4).
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Im
Vergleich zu Leuprolid allein oder Verbindung II-12 allein war die
Verbindung II-12/Leuprolid-Kombination signifikant wirksamer (p. < 0,05) beim Erhalten
einer verringerten Geschwindigkeit des Tumorwachstums als bei Behandlung
allein (4). Erneutes Tumorwachstum wurde
in der Gruppe der Verbindung II-12-Behandlung und der gruppe der Leuprolidbehandlung
beobachtet, etwa 30 Tage nach Initiierung der Behandlungen. Im Gegensatz
dazu, zeigte die Kombination eine längere Dauer verringerten Tumorwachstums und
war statistisch von der Verbindung II-12-Gruppe und der Leuprolidgruppe
von den Tagen 35 bzw. 39 bis zur Beendigung des Experiments am Tag
54 (p. < 0,05; 4)
verschieden.
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Diese
experimentellen Ergebnisse zeigten, daß die Kombination von Verbindung
II-12 mit chemischer Kastration mit der Antitumorwirksamkeit (1 und 4)
zusammenwirkt.
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Andere
Ausführungsformen
liegen innerhalb der folgenden Ansprüche.