-
TECHNISCHES
GEBIET
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Solarzelle, die sich auf der
Sensibilisierung eines Halbleiters mit grosser Bandlücke gründet, wobei
ein Elektrolyt-Medium mit einem Redoxvermittler verwendet wird,
um Sonnenstrahlung oder eine Innenbeleuchtung in Elektrizität umzuwandeln.
Insbesondere betrifft die Erfindung eine Solarzelle mit einer unbegrenzten
Freiheit der Ausgestaltung der Ansicht der genannten Solarzelle
betreffend eines zweidimensionalen Musters und einer Farbgebung,
wobei die Funktionalität
der Umwandlung von Licht in Elektrizität aufrechterhalten wird.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Photochemische
regenerative Zellen, die sich auf eine Sensibilisierung eines Halbleiters
gründen,
sind seit einiger Zeit bekannt. Eines der eher vielversprechenden
Systeme auf der Grundlage einer Sensibilisierung von TiO2 mit einem Chromophor auf Basis von Ru und
einem elektrolytischen Medium, welches das elektrochemische Paar
Iod/Iodid als Redoxvermittler enthält, ist von O'Regan u. Mitarb.
in Nature, Vol. 353, S. 737 (1991) beschrieben worden. Verschiedene
Aspekte dieses Systems sind zuvor bekannt geworden. Die US-Patentschrift Nr. 4'927'721 beschreibt die
Verwendung von hochporösen
Halbleiterschichten, die mit einer monomolekularen Schicht eines
Chromophors modifiziert werden. Die US-Patentschriften Nr. 5'084'365 und 5'525'440 beschreiben Verfahren
zum Aufbringen von Halbleiterschichten, beispielsweise nach einem Sol-Gel-Verfahren,
um hochporöse
und effiziente Halbleiterschichten zu erhalten. Eine vielversprechende
Klasse von rutheniumbasierten Chromophoren ist in der US-Patentschrift
Nr. 5'463'057 zu finden.
-
Das
Elektrolytmedium 4 kann aus anorganischen und/oder organischen
Salzen, welche in organischen Lösungsmitteln
gelöst
sind (Typ I), anorganischen und/oder organischen Salzen, die in
einer Polymermatrix eingeschlossen sind (Typ II), anorganischen
und/oder organischen Salzen oder Salzgemischen, die als solche in
einem weiten Temperaturbereich flüssig sind (Typ III), oder aus
einer beliebigen Kombination der genannten drei Typen bestehen. Beispiele
elektrolytischer Lösungen
des Typs I werden in den US-Patentschriften
Nr. 5'438'556 und 5'525'440 angegeben. Polymere
Elektrolyte auf Basis von Polyethern des Typs II werden in der US-Patentschrift
Nr. 5'438'556 und von T. Yohannes
u. Mitarb. in J.Electrochem.Soc., Vol. 143, S. 2310 (1996) beschrieben.
N.Papageorgiou u. Mitarb. liefern Beispiele elektrolytischer Medien
des Typs III in J.Electrochem.Soc., Vol. 143, S. 3099 (1996). Als
Alternative zu einem klassischen Elektrolytsystem kann ein Defektleiter
verwendet werden. Ein solches System, bei dem p-Cul als Defektleiter
verwendet wird, ist von K.Tennakone u. Mitarb., Semicond.Sci.Technol.,
Vol. 10, S. 1689 (1995) beschrieben worden.
-
Die
US-Patentschrift Nr. 5'463'057 gibt an, dass
in einer photoelektrischen Zelle eine Verbindung der Formel (I):
(X).sub.n RuLL.sub.1 verwendet werden kann, worin n 1 oder 2, vorzugsweise
2, ist, und worin Ru für
Ruthenium steht, jedes X unabhängig
von einem anderen aus Cl, SCN, H.sub.2 O, Br, I, CN und SeCN ausgewählt ist,
und L ein Ligand der Formeln (a) bis (g) und L.sub.1 ein Ligand
der Formeln (a) bis (c) ist, worin jedes R unabhängig für OH, Wasserstoff, C1- bis C20-Alkyl,
-ORa oder -N(Ra)2 steht und jedes Ra unabhängig Wasserstoff
oder C1- bis C4-Alkyl
bedeutet.
-
Die
europäische
Patentanmeldung Nr. EP-0058'995
beschreibt eine elektrochrome Anzeigevorrichtung mit einer elektrochromen
Schicht und einer festen, protonenleitenden Schicht zwischen einer
durchsichtigen Elektrode und einer Gegenelektrode. Die Hauptkomponente
der festen, protonenleitenden Schicht ist ein Gemisch aus mindestens
einer der Substanzen Titansäure,
Zinnsäure,
Antimonsäure,
Zirkonsäure,
Niobsäure,
Tantalsäure
und Kieselsäure.
Die Reaktionszeit wird verkürzt,
die Lebensdauer wird verlängert,
und zur Bildung der Zellen kann ein Druckverfahren angewandt werden.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Photoelektrochemische
regenerative Zellen, basierend auf der Sensibilisierung eines Halbleiters, erfüllen die
Forderung, preisgünstig
hergestellt werden zu können.
Gegenüber
der Herstellung, von photoelektrischen Zellen mit üblichen
Einkristallen oder polykristallinem oder amorphem Silicium können zum
Aufbringen der aktiven Schicht 1 relativ einfache, unaufwändige Arbeitsweisen
angewandt werden, beispielsweise Siebdruck oder Walzendruck, Sprühdruck oder
Dispersionsprägung.
Diese Arbeitsweisen eröffnen
vollständig
neue Gestaltungsmöglichkeiten
für photoelektrische
Zellen innerhalb und ausserhalb von geschlossenen Räumen. Zusätzlich gestattet
die in photoelektrochemischen regenerativen Zellen auftretende Chemie
eine grosse Variationsbreite bei der Farbgebung der aktiven Schicht, beispielsweise
Purpur, Blau, Grün,
Gelb oder Rot, indem geeignete Chromophore ausgewählt werden. Ein
weiterer Gestaltungsparameter photoelektrochemischer regenerativer
Zellen besteht in der chemischen Natur des Redoxvermittlers, der
so eingestellt werden kann, dass unterschiedliche Färbungen
angezeigt werden. Ausserdem können
elektrochemisch inerte Farbstoffe oder Pigmente in die Zelle eingebracht
werden.
-
Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Solarzelle zu schaffen,
bei der die aktive Schicht gemäss
einem bestimmten Muster und einer bestimmten Farbe aufgebracht wird,
um als eigenständige
Energiequelle mit einer zusätzlichen
Funktion als Werbungs- oder Dekorationsanzeige oder einer beliebigen
anderen Anzeigefunktion zwecks persönlicher Anpassung verwendet
zu werden. Das Muster kann geometrisch, figurativ, alphanumerisch
oder eine beliebige Kombination davon sein. Solche Vorrichtungen
können
zur Lieferung elektrischer Energie für persönlich angepasste Grusskarten,
die eine geeignete Melodie abspielen, für persönlich angepasste Tisch- oder
Wanduhren, für
Uhren, bei denen die Solarzelle ganz oder teilweise das Zifferblatt
bildet, für
Taschenrechner, Taschenlampen oder für andere Anzeige-, Personalisierungs- oder Werbeartikel
herangezogen werden.
-
Daher
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine photoelektrochemische
regenerative Zelle aus mindestens einem Element, die
eine Photoanode
aus einer Schicht eines Halbleiters mit grosser, mehr als 2,7 V
betragenden Bandlücke, welche
Schicht auf ein Substrat in einem beliebigen zweidimensionalen Muster
aufgebracht ist und einen Farbkontrast zu den Flächenbereichen schafft, auf welche
die Photoanode nicht aufgebracht ist, um eine persönlich angepasste
photovoltaische Zelle zu schaffen,
eine Kathode,
ein Elektrolytmedium
zwischen den Elektroden,
eine Versiegelungsstruktur und
zwei
elektrische Kontakte
enthält,
und
die Zelle ist dadurch gekennzeichnet, dass
die Photoanode durch
eine ultradünne
Schicht eines chromophoren Farbstoffes modifiziert ist, welcher
einen grossen Bereich des sichtbaren Lichtes absorbiert,
die
Kathode aus einem zweiten Substrat besteht,
das Elektrolytmedium
einen Redoxvermittler enthält und
die
Zonen im Inneren der Zelle, die von der Halbleiterschicht nicht
abgedeckt sind, von Elektrolytmedium frei sind.
-
Weitere
Ziele ergeben sich nach dem Studium der Einzelbeschreibung der bevorzugten
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Sämtliche
Figuren sind so ausgerichtet, dass die Vorzugsrichtung des einfallenden
Lichtes von oben kommt.
-
1 zeigt
einen schematischen Querschnitt einer photoelektrochemischen regenerativen Zelle
gemäss
der vorliegenden Erfindung.
-
2 zeigt
eine Draufsicht einer als Einzelelement aufgebauten photoelektrochemischen
regenerativen Zelle gemäss
der vorliegenden Erfindung.
-
3 ist
eine Draufsicht des Musters der Photoanode einer photoelektrochemischen
regenerativen Zelle gemäss
der vorliegenden Erfindung.
-
4 stellt
eine Draufsicht einer aus drei Elementen aufgebauten photoelektrochemischen
regenerativen Zelle mit geeigneten elektrischen Unterbrechungen 12 und äusseren
Reihenschaltungen 13 gemäss der vorliegenden Erfindung
dar.
-
5 zeigt
eine teilweise als Explosionszeichnung ausgeführte isometrische Ansicht einer aus
vier Elementen bestehenden photoelektrochemischen regenerativen
Zelle mit viel kürzeren
Reihenschaltverbindungen 14 als diejenigen der 4.
-
EINZELBESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
-
Wie
in 1 dargestellt ist, weist die photoelektrochemische
regenerative Zelle gemäss
der vorliegenden Erfindung ein Substrat 2 auf. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform
ist das genannte Substrat für
sichtbares Licht durchlässig
und besteht aus einer Platte oder Folie aus Glas bzw. Kunststoff,
welche auf ihrer Innenseite mit einer dünnen elektrisch leitenden Schicht 7 versehen
ist, beispielsweise aus dotiertem Zinnoxid, Zinkoxid oder Indiumoxid/Zinnoxid
(ITO). Das leitfähige
Substrat trägt
sodann eine Schicht 1 aus einem Halbleitermaterial. Ein
bevorzugter Halbleiter ist TiO2, hergestellt
ausgehend von einer kolloidalen Suspension, beispielsweise nach
einem Sol-Gel-Verfahren.
Die kolloidale Suspension kann auf das Substrat 2 durch
Siebdruck oder Walzendruck, Aufsprühen, Dispersionsprägung oder
ein beliebiges anderes Verfahren aufgebracht werden, wie es der
Fachmann auswählen
kann. Die Herstellungsverfahren werden nachstehend in weiteren Einzelheiten
erläutert.
-
Die
unterscheidenden Merkmale der vorliegenden Erfindung beruhen auf
der spezifischen zweidimensionalen Form, mit welcher die Halbleiterschicht
aufgedruckt, aufgesprüht,
aufgeprägt
oder anders aufgebracht wird. Es bestehen keinerlei Einschränkungen
bezüglich
der Form (wie Buchstaben, Zahlen, figürliche oder geometrische Muster),
da die entsprechenden Masken des Druckens, Sprühens, Prägens usw. leicht hergestellt
werden können,
beispielsweise nach üblichen
photolithographischen Methoden. 1 zeigt
als Illustration eine Zone 8, in der kein Halbleitermaterial
abgelagert wurde. 2 zeigt ein Beispiel einer Zelle
mit einem Element und mit einem spezifischen Muster. 3 stellt
ein Beispiel einer gemusterten Photoanode mit einer drei Elemente
umfassenden Zelle, wobei die Solarzelle gleichzeitig das Zifferblatt
einer kleinen Uhr oder einer Tischuhr ist. Im Falle einer Analoguhr
kann ein mittiges Loch 11 erforderlich sein.
-
Nach
dem Aufbringen der Halbleiterschicht wird diese Schicht eingebrannt,
um etwaige organische Stabilisatoren zu pyrolysieren, welche zuvor zum
Stabilisieren der Halbleiterkolloide erforderlich waren, und zum
Sintern der Kolloidteichen, was zu einer hochporösen halbleitenden Schicht führt. Im Falle
von TiO2 liegt die Brenntemperatur in der
Grössenordnung
von 450 bis 500 °C.
Eine bevorzugte Filmdicke für
TiO2-Schichten ist 5 bis 10 μm.
-
Sodann
wird die Halbleiterschicht 1 durch eine spezifische Adsorption
eines geeigneten Chromophors modifiziert. Wenn hohe Umwandlungsraten von
Licht in Elektrizität
erforderlich sind, gehören
bevorzugte Chromophore zur Klasse der Ruthenium-Farbstoffe, siehe
die Beschreibung in der USA-Patentschrift
Nr. 5'463'057. Es ist jedoch
auch möglich,
ein beliebiges anderes Chromophor zu wählen, je nach der erforderlichen
Farbe der Photoanode. Der Farbstoff wird durch Imprägnieren
aufgetragen, z.B. durch Eintauchen der Halbleiterschicht 1 in eine
Lösung
des Farbstoffes, die Lösungsmittel
wie Ethanol, Butanol, Acetonitril oder ein beliebiges anderes organisches
Lösungsmittel
enthält,
welches in der Lage ist, die nötige
Menge an Farbstoff aufzulösen.
Die Imprägnierung
mit dem Farbstoff wird vorzugsweise oberhalb Zimmertemperatur vorgenommen,
jedoch natürlich
unterhalb des Siedepunktes des Lösungsmittels
bzw. Lösungsmittelgemischs. Derart
erhält
man eine gemusterte Photoanode, welche durch eine mit Farbstoff
imprägnierte
Halbleiterschicht auf einem elektrisch leitenden Substrat definiert
ist, wobei ein Farbkontrast gegenüber denjenigen Flächenbereichen
erzeugt wird, auf welche die Photoanode nicht aufgetragen wurde.
-
Als
Alternative kann die gemusterte Photoanode durch Aufbringen des
Farbstoffes oder eines Gemischs aus Farbstoff und Elektrolyt als
relativ viskose Paste auf die Halbleiterschicht 1 erzeugt
werden, beispielsweise durch Aufdrucken oder Aufprägen. Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Zusammensetzung und die Viskosität einer solchen Paste derart
eingestellt, dass der mittlere grösste Diffusionsweg der Farbstoffmoleküle vor Auftreten der
Adsorption an der Oberfläche
der Elektrode so nahe wie möglich
der Dicke der Halbleiterschicht 1 entspricht, damit eine
optimale Färbung
der Photoanode und gleichzeitig eine hohe Auflösung des Musters erzielt werden
können.
-
Die
Kathode besteht aus einem zweiten Substrat 3. Dieses Substrat
kann für
sichtbares Licht durchlässig
sein und besteht aus einer Platte oder Folie aus Glas bzw. Kunststoff,
welche auf ihrer Innenseite mit einer dünnen elektrisch leitenden Schicht
versehen ist, beispielsweise aus dotiertem Zinnoxid, Zinkoxid oder
Indiumoxid/Zinnoxid (ITO). Es kann vorteilhaft sein, ein elektrokatalytisch
wirksames Material 9 auf die leitfähige Schicht aufzutragen, um
die Redoxreaktion zu beschleunigen. Im Falle eines Vermittlersystems
aus Iod und Iodid wurde gefunden, dass kleine Mengen an Platin als
Elektrokatalysator wirksam sind. Wenn die photoelektrochemische
regenerative Zelle aus mehr als einem einzigen Element auf dem gleichen
Substrat besteht, muss die elektrisch leitfähige Schicht unterbrochen werden, wie
weiter unten ausgeführt
wird.
-
Das
Substrat 3 der Kathode kann jedoch auch aus anderen Materialien
bestehen, ebenfalls aus solchen, die durchgehend elektrisch leitfähig sind, wenn
sie mit dem elektrolytischen Medium 4 verträglich sind,
beispielsweise Titan, kohlenstoffhaltige Materialien oder mit Kohlenstoff
gefüllte
thermoplastische Kunststoffe. In solchen Fällen muss jedes Element einer
photoelektrochemischen Zelle mit mehreren Elementen sein eigenes
Kathodensubstrat besitzen.
-
Ausserdem
kann das Kathodensubstrat 3 teilweise mit Pigmentschichten 10 unter
Bildung eines beliebigen zweidimensionalen Musters mit beliebigen
Farbkombinationen versehen werden. Die Pigmentschichten sollten
mit dem Elektrolytmedium chemisch verträglich sein. Vorzugsweise werden
die genannten Pigmentschichten auf dem Kathodensubstrat 3 unter
denjenigen Zonen 8 angeordnet, welche vom Halbleitermaterial
nicht bedeckt sind. Als Alternative können die genannten Pigmentschichten
auch innerhalb der Zonen 8 auf dem Substrat 2 der
Photoanode angebracht werden.
-
Natürlich kann
für bestimmte
Anwendungen ein visueller Eindruck erhalten werden, der einem zweidimensionalen
Muster ähnlich
ist, ohne dass eine gemusterte Photoanode erforderlich ist, indem mittels
trivialer Arbeitsweisen wie Bedrucken oder ähnlichen Techniken, z.B. mittels
farbiger Klebestreifen, ein zweidimensionales Muster auf einer oder
beiden Aussenflächen
der Solarzelle angebracht wird. Solche Ausführungsformen besitzen jedoch
keinerlei Neuheitswert und bieten nicht die Vorteile eines unzerstörbaren und
absolut kratzfesten Musters.
-
Das
Elektrolytmedium 4 besteht bevorzugt aus einer vergleichsweise
viskosen Flüssigkeit,
welche durch Aufdrucken oder Aufprägen auf die Halbleiterschicht
aufgetragen werden kann. Bei einer bevorzugten Ausführungsform
füllt das
Elektrolytmedium den Raum zwischen 8 und 10 nicht
aus. Elektrolyte gehören
vorzugsweise den Typen II oder III an. Bevorzugte Elektrolyte sind
geschmolzene organische Iodidsalze mit Schmelzpunkten unterhalb
0 °C, beispielsweise
beschrieben von N.Papageorgiou u. Mitarb. in J.Electrochem.Soc.,
Vol. 143, S. 3009 (1996). Die Viskosität und die Ionendiffusionskoeffizienten
können
in weiten Grenzen verändert
werden, indem unterschiedliche Mengen an organischen Lösungsmitteln
zugesetzt werden, z.B. Nitrile, N-Methyloxazolidinon oder N-Methylpyrrolidon
und/oder polymere oder anorganische Verdicker wie Polyether, Polysiloxane,
Polyacrylnitrile, amin- oder amidsubstituierte Polymere (z.B. vom
Vinyltyp) oder Oxide wie TiO2, SiO2, Al2O3 oder
Zeolithpulverteilchen.
-
Aus
besonderen Gründen
der Musterbildung kann jedoch auch der Raum zwischen 8 und 10 mit dem
Elektrolytmedium ausgefüllt
werden. In solchen Fällen
kann das Elektrolytmedium durch Zugabe geeigneter Farbstoffe zum
genannten Medium angefärbt
werden. Die genannten Farbstoffe müssen mit der Zellchemie verträglich sein.
-
Die
Zellen werden zusammengebaut und mit einer Versiegelungsstruktur 5 verschlossen,
um eine Ausführungsform
zu erhalten, wie sie in 1 schematisch gezeigt ist. Bevorzugte
Versiegelungsmaterialien sind Silikonkleber, Epoxyharze, niedrig
schmelzende keramische Stoffe und/oder Dichtungen aus thermoplastischen
Folien wie fluorhaltigen Polymeren, Polyvinylidenchloriden oder
geeignet modifizierten Polyolefinen. Ein Beispiel für diese
letztere Klasse von Verbindungen ist Surlyn®.
-
Wenn
die photoelektrochemische regenerative Zelle mehr als ein einziges
Element auf dem gleichen Substrat aufweist, müssen geeignete Flächenbereiche
bezeichnet werden, auf denen sich keine Halbleiterschicht befindet
und an denen die elektrisch leitfähige Schicht auf dem Substrat
unterbrochen ist, um eine Reihenschaltung von Element zu Element
vornehmen zu können.
Die elektrischen Unterbrechungen 12 können durch mechanische Eingriffe
(Abschleifen, Sandstrahlen) oder chemische Mittel (Ätzen) erzeugt
werden, durch Laserabtragung oder auch andere Verfahren, die dem
Fachmann geläufig
sind. Die genannten elektrischen Unterbrechungen können entweder
vor dem Aufbringen der Halbleiterschicht 1 oder nach einer
praktisch vollständigen
Bedeckung der Fläche
des Substrats 2 mit der Halbleiterschicht 1 angebracht
werden, indem die genannte Schicht und die elektrisch leitfähige Schicht 7 gleichzeitig
entfernt werden, und zwar nach Verfahren wie mechanisches Abschleifen,
Sandstrahlen oder Laserabtragung.
-
Dem
Fachmann sind verschiedene Möglichkeiten
zur Serienschaltung im Falle von Zellen mit mehreren Elementen bekannt.
Eines dieser Verfahren ist kürzlich
von A.Kay u. Mitarb. in "Solar
Energy Materials and Solar Cells",
Vol. 44, S. 99 (1996) beschrieben worden. Für Anwendungen in Räumen, wo die
erforderlichen Photoströme
oft weniger als 1 mA betragen, können
die Serienschaltungen auch aussen von Zelle zu Zelle verwirklicht
werden. Eine Möglichkeit
solcher äusserer
Serienverbindungen ist in 4 angedeutet.
Die leitfähigen
Elemente 13 können
aus Metallstreifen oder -drähten
bestehen, die mit den leitfähigen
Seiten der Substrate 2, 3 verbunden sind. Die
Streifen können
auch unmittelbar auf die leitfähigen
und die nichtleitenden Flächen
des Kathodensubtrats 3 unter Verwendung beliebiger elektrisch
leitfähiger
Farben auf der Grundlage von Kohlenstoff, Silber, Kupfer, Gold aufgedruckt,
aufgemalt oder aufgesprüht
werden. Äussere
Serienverbindungen gemäss 4 sind
relativ leicht herzustellen, nachteilig sind jedoch die relativ
langen Stromwege.
-
Eine
andere Möglichkeit äusserer
Verbindungen mit kurzen Stromwegen ist in 5 gezeigt. Dabei
bestehen die Substrate 2 und 3 bei einer bevorzugten
Ausführungsform
aus einem elektronischen Isolator, der einseitig von einer dünnen elektrisch
leitfähigen
Schicht bedeckt ist. Die Reihenschaltung wird dadurch verwirklicht,
dass Kontaktstrukturen 14 aufgedruckt, aufgemalt oder aufgesprüht werden,
dass sie nach einem photolithographischen oder galvanischen Verfahren
abgelagert werden oder auch nur mechanisch hergestellt werden, indem
ein Stück
einer dünnen
Folie auf der leitenden Seite des Substrats 2 oder vorzugsweise 3 ausserhalb
der Versiegelungsstruktur 5 platziert wird, wie es in 5 gezeigt
ist. Die Dicke der Kontaktstruktur 14, welche bei einer
bevorzugten Ausführungsform
in der Grössenordnung
von 10 bis 50 μm liegt,
bestimmt den Abstand zwischen den Substraten 2 und 3,
welche mittels eines Harzes oder einer mechanischen Vorrichtung
unter leichtem Druck zusammengehalten werden. 5 zeigt
ein Beispiel der Gestaltung elektrischer Unterbrechungen 12 einer
Zelle mit vier Elementen. Dem Fachmann ist sofort klar, dass auch
andere Isolierungsmuster 12 und Kontaktstrukturen 14 vorgesehen
werden können, welche
die gleichen Funktionen erfüllen,
nämlich eine
Serienschaltung der Elemente und gleichzeitig eine Vermeidung von
Kurzschlüssen. Äussere Serienverbindungen
gemäss 5 sind
den Verbindungen nach 4 insofern überlegen, dass die Stromwege
bei der ersteren Verbindungsart um 2 bis 3 Grössenordnungen kürzer sind.
-
Als
eine Alternative zu Serienverbindungen zwecks Aufbau der erforderlichen
Spannung ist eine Spannungswandlung einer Zelle mittels eines Gleichspannungswandlers.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
benötigt
ein solcher Gleichspannungswandler keine äussere Energiequelle wie eine
Primärbatterie
oder einen aufladbaren Sammler oder einen elektrochemischen Kondensator
("Superkondensator"). Die üblichen
elektronischen Halbleitervorrichtungen können für solche Wandler nicht verwendet
werden, da die von der Solarzelle gelieferte Spannung sehr klein
ist, bis herunter zu 0,4 V im Licht und noch geringer im Dunkeln.
Bei einer speziellen Ausführungsform
besteht ein solcher Gleichspannungswandler aus einem von der Solarzelle
stimulierten Oszillator. Das erhaltenen Wechselspannungssignal wird
dann unter Verwendung von Germaniumtransistoren oder einem SOI-Bauteil
(Halbleiter auf Isolator) auf die passende Spannung verstärkt und
schliesslich in üblichen
Schaltungen wieder in eine Gleeichspannung umgewandelt.
-
Die
Erfindung soll nun an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert werden.
-
BEISPIELE
-
BEISPIEL 1
-
Ein
Blatt aus leitfähigem
Glas, beschichtet mit SnO2 und mit den Abmessungen
30 × 20
mm der Libbey-Owens-Ford Co., Ohio, USA, mit einem Flächenwiderstand
von 15 Ω/cm2 und einem Lichtdurchlassgrad von etwa 85%
im sichtbaren Bereich wird mit einem kolloidalen Film aus Titandioxid
beschichtet. Die kolloidale TiO2-Lösung wird
durch Hydrolyse von Titan-tetraisopropoxid (Aldrich) und Peptisieren mit
Tetramethylammoniumhydroxid hergestellt, wie von A.Kay u. Mitarb.,
Solar Energy Materials and Solar Cells, Vol. 44, S. 99 (1996) beschrieben
ist. Nach einer hydrothermalen Behandlung in einem Autoklav bei
230 °C während 8
Std. wird Wasser verdampft, bis eine Konzentration von 2 g TiO2 pro Liter erreicht ist. Die Suspension
wird zentrifugiert, um Wasser und die basische Lösung zu entfernen. Die Aufschlämmung des
TiO2 wird dann zweimal mit trockenem Ethanol
gespült.
40 Gew.-Teile dieser Aufschlämmung
werden mit 60 Teilen wasserfreiem Terpineol (Fluka) vermischt und
dann in einem Ultraschallbad 15 min lang behandelt. Schliesslich
wird 1 Gew.-% Ethylcellulose (Ethocel® mit
45 mPa.s zu 5% in Toluol/Ethanol 80/20 v/v, 20 °C) zugegeben. Die TiO2-Paste wird danach dreimal über einen
Dreiwalzenstuhl passiert.
-
Der
TiO2-Film 1 wird mittels Siebdruck
in Form des Logos der Fa. Leclanché auf das Photoanodensubstrat 2 aufgebracht.
Die projizierte TiO2-Fläche
entspricht etwa 2 cm2. Nach Sintern unter
Luft bei 500 °C
während
30 Minuten und Abkühlen wird
die Leistungsfähigkeit
des Films, der die Photoanode bildet, durch eine erneute Ablagerung
einer kleinen Menge an TiO2 aus einer wässrigen
Lösung von
TiCl4 (beschrieben von M.K.Nazeeruddin u.
Mitarb., J.Am.Chem.Soc., Vol. 115, S. 6382 (1993)) verbessert. Dann
wird der Film nochmals 30 min. lang bei 500 °C gesintert. Die Enddicke der
TiO2-Schicht beträgt etwa 10μm.
-
Die
mit TiO2 beschichtete Elektrode wird dann
in eine 3 × 10–4 M
Lösung
von cis-Di-(thiocyanato)-N,N-bis-(2,2'-bipyridyl-4,4'-dicarbonsäure)-ruthenium(II)dihydrat (welches nach
der Arbeitsweise hergestellt wird, die in der USA-Patentschrift
Nr. 5'463'057 beschrieben ist)
in einem Gemisch aus absolutem Ethanol und 4-tert.Butanol (50/50
v/v) 3 Stunden bei 60 °C
eingetaucht. Danach wird die Elektrode mit einer Lösung von
0,3 M 4-tert.Butylpyridin (Fluka) in trockenem Ethanol 10 min lang
behandelt und dann unter einem Strom von trockenem Stickstoff getrocknet.
-
Das
Elektrolytmedium 4 wird hergestellt, indem 1,3-Hexylmethylimidazoliumiodid,
beschrieben von N.Papageorgiou u. Mitarb., J.Electrochem. Soc., Vol.
143, S. 3099 (1996), und Polyethylenoxid (Union Carbide) im Gew.-Verhältnis von
75:25 vermischt werden und in die Mischung I2 (7 × 10–3 M)
und 0,3 M 4-tert.Butylpyridin (Fluka) eingetragen werden. Dieser
Elektrolyt wird mittels Siebdruck auf den trockenen aufgebrachten
TiO2-Film aufgetragen, und zwar unter Verwendung
des gleichen Musters wie bei der Beschichtung mit TiO2.
-
Was
die Kathode betrifft, so wird ein Blatt aus leitfähigem Glas,
beschichtet mit SnO2 und mit den Abmessungen
30 × 20
mm der Libbey-Owens- Ford Co.,
Ohio, USA, mit einem Flächenwiderstand
von 15 Ω/cm2 und einem Lichtdurchlassgrad von etwa 85% im
sichtbaren Bereich verwendet. Auf die Glasplatte wird dann eine
dünne Platinschicht 9 mit
weniger als 3 mg/cm2 nach dem Verfahren
von N.Papageorgiou u. Mitarb., zur Veröffentlichung im J.Electrochem.Soc.,
MS 96-03-053, angenommen, thermisch niedergeschlagen.
-
Die
Kathode wird auf den mit Farbstoff beschichteten TiO2-Film,
dessen Poren mit dem oben beschriebenen Elektrolytmedium 4 ausgefüllt sind, aufgelegt.
Dadurch bedeckt das Kathodensubstrat 3 das Photoanodensubstrat 2 lediglich über ca.
17,5 mm und lässt
zwei Flächenbereiche
von je 30 × ca. 2,5
mm frei, auf welchen die elektrischen Kontakte 6 gemäss 2 angebracht
werden können.
Die zwei Glasplatten werden dann mittels Silastic 744 (Dow Corning)
und anschliessend mit einer zweiten Versiegelung aus Torrseal (Varian)
miteinander versiegelt. Schliesslich werden zwei elektrische Kontakte
aus handelsüblichem
Silberepoxy angebracht.
-
Auf
diese Weise wird eine Solarzelle erzeugt, welche unter einer Beleuchtung
mit einer Glühlampe von
60 W und einer Lichtstärke
von 100 Lux einen Kurzschlussstrom von 30 μA (15 μA/cm2,
bezogen auf die Fläche
der Photoanode) liefert, und eine Leerlaufspannung von 490 mV erzeugt.
-
BEISPIEL 2
-
Mit
Ausnehme des Elektrolytmediums 4 sind sämtliche Komponenten der Zelle
die gleichen, und die Zellen sind gleich wie in Beispiel 1 aufgebaut
und zusammengesetzt. Die Zusammensetzung des Elektrolyten ist ein
Gemisch aus Glutaronitril und Polyethylenoxid (Union Carbide) im
Gewichtsverhältnis 50/50,
und zu welchem noch 0,05 M Tetrabutylammoniumiodid, 0,01 M I2 und 0,1 M 4-tert.Butylpyridin zugesetzt
wurden. Dieser Elektrolyt wird mittels Siebdruck auf den trockenen
aufgebrachten TiO2-Film aufgetragen, und
zwar unter Verwendung des gleichen Musters wie bei der Beschichtung
mit TiO2.
-
Auf
diese Weise erhält
man eine Solarzelle, welche unter einer Beleuchtung mit einer Glühlampe von
60 W und einer Lichtstärke
von 100 Lux ei nen Kurzschlussstrom von 34 μA (17 μA/cm2,
bezogen auf die Fläche
der Photoanode) liefert, und eine Leerlaufspannung von 535 mV aufweist.