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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Lichtwellenleitervorrichtung,
in der thermische Spektralverschiebungen gehemmt werden. Die Erfindung
betrifft insbesondere athermalisierte Lichtwellenleitervorrichtungen,
bei denen die Lichtübertragungseigenschaften
gegenüber
Temperaturschwankungen und -fluktuationen unempfindlich sind.
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Hintergrund
der Erfindung
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Lichtwellenleiterorrichtungen,
beispielsweise Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen oder Fasergitter
mit langer Periode (Long Period Fiber Gratings), die bei optischen
Signalen als Übertragungsfilter, Sensoren
und Wellenlängen-Multiplexer-
und -Demultiplexer verwendet werden, stellen bei Standardraumtemperaturen
eine gute Leistung bereit, zeigen jedoch thermische Spektralverschiebungen
und eine damit in Beziehung stehende schlechte Leistung, wenn sie
in Umgebungen verwendet werden, in denen sie einer Wärmeschwankung
und Fluktuationen der Temperaturen ausgesetzt werden.
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Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen
und Fasergitter mit langer Periode können in Schmalband-, Multi-Wellenlängensystem-Anwendungen
als Übertragungs-
bzw. Sendefilter verwendet werden. Zusätzlich können Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen
als Sensoren bzw. Messfühler
und Wellenlängen-Multiplexer
und -Demultiplexer verwendet werden.
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In
einem Fasergitter mit langer Periode wird ein Fasergitter mit langer
Periode in der Faser gebildet, die dazu dient, Licht zwischen der
Grund-Mode bzw. Grundwelle, die sich im Wellenleiterkern ausbreitet
und einer geführten
Mode bzw. Kernmodus im Mantel bzw. Umhüllung zu koppeln. Solche Gitter weisen
eine Indexmodulation entlang der Wellenleiterachse der Faser auf
und können
durch Beschreiben mit UV-Bestrahlung, Ätzen oder anderen Mitteln zur
Erzeugung periodischer Störungen
gebildet werden.
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Eine
Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung ist eine Form eines Mach-Zehnder-Interferometers.
In einer Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung teilt ein Koppler Licht
in zwei oder mehr Wellenleiter, typischerweise optische Fasern,
auf, die unterschiedliche Lichtweglängen aufweisen. Ein zweiter
Koppler rekombiniert dieses Licht, nachdem dieses Licht die unterschiedlichen
Lichtweglängen
durchwanderte. Zusätzlich
können
Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen als Demultiplexer und in Sensoranwendungen
verwendet werden. Variationen der Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungs-Familie schließt MultiCladTM Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen, fusionierte
Faser- bzw. Schmelzfaser- Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen und
Mach-Zehnder-Gitterfilter
ein.
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Es
hat sich herausgestellt, dass die Verwendung von Lichtwellenleitervorrichtungen,
wie beispielsweise Fasergittern mit langer Periode und Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen
durch ihre Temperaturabhängigkeit
beschränkt
ist. In solchen Vorrichtungen beschränken thermische Spektralverschiebungen
von mehr als 0,04 nm/°C
bei einer Übertragungs-
bzw. Sendewellenlänge
von 1.550 nm ihre Anwendung und Nützlichkeit in Umgebungen mit unterschiedlicher
Temperatur.
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EP 0 800 098 , veröffentlicht
am 02. April 1997, die Deutschland, Frankreich und das Vereinigte
königreich
benennt, beschreibt ein Lichtwellenleitergitter, das mit Boroxid
codotiert ist. Das Boroxid liegt nicht in einer Menge vor, die ausreicht,
um thermische Spektralverschiebungen in der Vorrichtung, die durch
eine Veränderung
der Temperatur verursacht sind, derartig zu hemmen, dass die durchschnittliche
spektrale thermische Steigung Δλ(nm)/ΔT(°C) weniger
als 0,04 beträgt.
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Proceedings
of European Conference on Optical Communication 1993, Band 2, 209
bis 212, beschreibt ein Bragg-Fasergitter. Die Lichtausbreitung
in einem Bragg-Gitter ist eine Funktion des Brechungsindex des Kerns.
Ein Boroxid-Dotierungsmittel im Kern beeinträchtigt die Veränderung
des Brechungsindex mit der Temperatur in einem Bragg-Gitter nicht
und demgemäß liegt
Boroxid nicht in einer Menge vor, die ausreicht, um die thermischen
Spektralverschiebungen in der Vorrichtung zu hemmen.
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JP
57-114 111 beschreibt einen optischen Verzweigungsfilter bzw. Richtungsweiche,
der Siliciumdioxid enthält,
dotiert mit Germaniumoxid und Boroxid.
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Electronics
Letters (1993), Band 29, 45 bis 47, beschreibt mit Bor codotierte
Germanosiliciumdioxidfasern.
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JP
54-048 566 beschreibt einen Lichtwellenleiter mit einem Siliciumdioxid,
Boria, Germaniumdioxidkern.
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GB
2 029 400,
US 4,358,181 und
US 4,025,156 beschreiben
jeweils Multimoden-Lichtwellenleiter, die Boroxid und Germaniumoxid
umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Lichtwellenleitervorrichtungen mit
thermischen Spektralsteigungen von weniger als 0,04 bereit.
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Gemäß eines
Aspekts stellt die vorliegende Erfindung eine Lichtwellenleitervorrichtung
bereit, die einen Lichtwellenleitersiliciumdioxidkern und -Mantel umfasst,
wobei der Siliciumdioxidkern (i) mit einer ausreichenden Menge B2O3 zur Hemmung thermischer
Spektralverschiebungen in der Vorrichtung, die durch eine Veränderung
der Temperatur verursacht sind, derart, dass die durchschnittliche
thermische Spektralsteigung Δλ(nm)/ΔT(°C) weniger
als 0,04 beträgt,
und (ii) mit GeO2 dotiert ist, so dass das
Gewichtsverhältnis
von B2O3 : GeO2 von 1/3 bis 1/10 ist, ausgenommen den Wert
von 1/3, und wobei eine Mode, die vom Wellenleiterkern mitgeführt wird,
an (i) einen zweiten Wellenleiterkern oder (ii) an eine Mode im
Mantel gekoppelt wird.
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Gemäß eines
weiteren Aspekts stellt die vorliegende Erfindung einen athermalisierten
Lichtwellenleiter bereit, der einen Siliciumdioxidglaskern und einen
Mantel umfasst, wobei der Kern einen Dotierungsmittelgehalt aufweist,
der B2O3 und ein
oder mehr Index-erhöhende
Dotierungsmittelmoleküle umfasst,
wobei die Menge an B2O3 die
thermische Spektralverschiebungen derart hemmt, dass die durchschnittliche
thermisch-spektrale Steigung Δλ(nm)/ΔT(°C) weniger
als 0,04 beträgt,
und das Molprozentverhältnis
von B2O3 zu den
Index-erhöhenden
Dotierungsmittelmolekülen
von 1/2 bis 1/7 beträgt,
ausgenommen den Wert 1/2, und wobei eine Mode, die vom Wellenleiter-Kern
weitergeführt
wird, an (i) einen zweiten Wellenleiter-Kern oder (ii) eine Mode
im Mantel gekoppelt wird.
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Gemäß eines
weiteren Aspekts stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Athermalisieren einer Lichtwellenleitervorrichtung bereit, die
einen Kern und einen Mantel aufweist, um thermische Spektralverschiebungen
zu hemmen, wobei das Verfahren folgendes umfasst:
- (a)
Ausbilden eines Siliciumdioxidwellenleiterkerns für eine Wellenlänge von
1.550 nm;
- (b) Dotieren des Wellenleitersiliciumdioxidkerns mit GeO2; und
- (c) Codotieren des Wellenleitersiliciumdioxidkerns mit einer
ausreichenden Menge an B2O3,
um thermische Spektralverschiebungen zu hemmen, derart, dass die
durchschnittliche thermisch-spektrale Steigung Δλ(nm)/ΔT(°C) weniger als 0,04 bei 1.550
nm beträgt,
wobei das Gewichtsprozentverhältnis
von B2O3 zu GeO2 von 1/3 bis 1/10, ausgenommen den Wert
von 1/3, ist und wobei eine Mode, die von dem Wellenleiterkern weitergeführt wird,
(i) an einen zweiten Wellenleiterkern oder (ii) an eine Mode im
Mantel gekoppelt wird.
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Gemäß eines
noch weiteren Aspekts betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Reduzieren der Temperaturabhängigkeit
einer Lichtwellenleitervorrichtung, wobei das Verfahren folgendes
umfasst:
- (a) Ausbilden eines Wellenleiterkerns;
- (b) Dotieren des Wellenleiterkerns mit einem Index-erhöhenden Dotierungsmittel
mit einer positiven thermischen Spektralverschiebungssteigung;
- (c) Codotieren des Wellenleiterkerns mit einem zweiten B2O3-Dotierungsmittel
mit einer negativen thermischen Spektralverschiebungssteigung, sodass
die durchschnittliche thermisch-spektrale Steigung Δλ(nm)/ΔT(°C) weniger
als 0,04 beträgt und
das Molverhältnis
in Molprozent von B2O3 zum
Index-erhöhenden
Dotierungsmittel von 1/2 bis 1/7, ausgenommen den Wert von 1/2,
beträgt;
- (d) Ummanteln des Wellenleiterkerns und
- (e) Herstellen einer Lichtwellenleitervorrichtung aus dem ummantelten
codotierten Wellenleiterkern, wobei eine Mode, die vom Wellenleiterkern weitergeführt wird,
an (i) einen zweiten Wellenleiterkern oder (ii) an eine Mode im
Mantel gekoppelt wird.
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Es
sollte klar sein, dass sowohl die vorhergehende allgemeine Beschreibung
als auch die nachfolgende ausführliche
Beschreibung beispielhaft und erklärend sind und dazu vorgesehen
sind, eine weitere Erklärung
der beanspruchten Erfindung bereitzustellen.
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Die
begleitenden Zeichnungen sind eingeschlossen, um ein weiteres Verständnis der
Erfindung bereitzustellen und sind in dieser Beschreibung enthalten
und bilden einen Teil von ihr, veranschaulichen mehrere Ausführungsformen
der Erfindung und dienen zusammen mit der Beschreibung dazu, die Prinzipien
der Erfindung zu erläutern.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 umfasst eine schematische
Darstellung einer Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung.
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2 ist ein Plot bzw. eine
graphische Darstellung der Temperatur (°C) gegen die Peak-Wellenlänge (nm)
für ein
Vergleichsmodell einer Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung.
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3 ist ein Plot der Temperatur
(°C) gegen die
Peak-Wellenlänge
(nm) für
eine Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung.
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4 ist ein Plot der Temperatur
(°C) gegen die
Peak-Wellenlänge
(nm) für
eine Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung.
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5 ist ein Plot der Temperatur
(°C) gegen die
Peak-Wellenlänge
(nm) für
eine Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung.
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6 ist ein Plot des B2O3-Gehaltes (Gew.-%)
gegen die thermischen Spektralverschiebungskoeffizienten (nm/°C) gemäß der Lehren
der vorliegenden Erfindung.
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7 ist ein Plot der Temperatur
(°C) gegen die
Peak-Wellenlänge
(nm) für
ein Fasergitter mit langer Periode.
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8 ist ein Plot der Temperatur
(°C) gegen die
Peak-Wellenlänge
(nm) für
ein Fasergitter mit langer Periode gemäß den Lehren der vorliegenden
Erfindung.
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9 ist ein Plot der Temperatur
(°C) gegen die
Peak-Wellenlänge
(nm) für
ein Fasergitter mit langer Periode gemäß den Lehren der vorliegenden
Erfindung.
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10 ist ein Plot der B2O3-Gew.-%-Differenz
zwischen dem Kern und dem Mantel von Fasergittern mit langer Periode
gegen die Steigung (nm/°C)
der Fasergitter mit langer Periode bei 20°C gemäß den Lehren der vorliegenden
Erfindung.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
Lichtwellenleitervorrichtung der Erfindung schließt einen
Germania- bzw. Germaniumoxiddotierten Siliciumdioxidkern und eine
ausreichende Menge an B2O3-Dotierungsmittel
zur Hemmung thermischer Spektralverschiebungen ein.
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Nunmehr
wird ausführlich
auf die bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung Bezug genommen, von denen Beispiele in den begleitenden
Zeichnungen dargestellt sind.
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Die
athermischen bzw. athermalen Lichtwellenleitervorrichtungen der
Erfindung schließen
Lichtwellenleiter, optische Fasern bzw. Lichtwellenleiter, Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen und
Fasergitter mit langer Periode ein, die die Lichtübertragung durch
einen Siliciumdioxidkern bereitstellen. Die athermischen Lichtwellenleitervorrichtungen
der Erfindung sind über
einen breiten Temperaturbereich als Übertragungsfilter, Demultiplexer,
Multiplexer und Sensoren verwendbar.
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Die
Lichtwellenleitervorrichtungen der Erfindung schließen einen
Lichtwellenleitersiliciumdioxidkern ein, der mit einem Index-erhöhenden Dotierungsmittel
und einer ausreichenden Menge an B2O3-Codotierungsmittel dotiert ist, um die
thermischen Spektralverschiebungen in der Vorrichtung zu hemmen,
wenn die Vorrichtungen Temperaturveränderungen unterworfen werden.
Das bevorzugte Index-erhöhende
Dotierungsmittel der Erfindung ist GeO2.
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Die
Lichtwellenleitervorrichtungen der Erfindung schließen Übertragungsfilter
bzw. Sendefilter ein. Die Übertragungsfilter
der Erfindung schließen Fasergitter
mit langer Periode und Mach-Zehnder-Interferometer
ein. Eine Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung der Erfindung verwendet
ein Mach-Zehnder-Interferometer, bei dem eine vom ersten Wellenleiterkern
geführte
Licht-Mode an einen
zweiten Wellenleiterkern gekoppelt wird. Die Fasergitterübertragungsfilter
mit langer Periode der vorliegenden Erfindung stellen eine Lichtmode
bereit, die in einem Wellenleiterkern geführt wird, so dass sie mit einer
Mode im Mantel des Wellenleiters gekoppelt wird.
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Die
Lichtwellenleitervorrichtungen der Erfindung schließen einen
Siliciumdioxidkern ein, der ein B2O3 : GeO2-Verhältnis im
Bereich von 1 Gew.-% B2O3 :
3 Gew.-% GeO2 bis 1 Gew.-% B2O3 : 10 Gew.-% GeO2 aufweist,
ausgenommen das Verhältnis
von 1 : 3, besonders bevorzugt im Bereich von 1 Gew.-% B2O3 : 4 Gew.-% GeO2 bis 1 Gew.-% B2O3 : 7 Gew.-% GeO2.
Ein bevorzugter Siliciumdioxidkern weist ein Verhältnis von
1 Gew.-% B2O3 :
5 Gew.-% GeO2 auf.
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Ein
bevorzugter Dotierungsmittelgehaltsbereich liegt von 1 mol B2O3 : 3 mol Index-erhöhende Dotierungsmittel
zu 1 mol B2O3 :
4 mol Index-erhöhende
Dotierungsmittel.
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Das
Verfahren zur Herstellung der Lichtwellenleitervorrichtungen der
Erfindung schließt
das Verfahren des Athermalisierens der Lichtwellenleitervorrichtung
zur Hemmung thermischer Spektralverschiebungen ein. Dieses Verfahren
schließt
das Ausbilden eines Siliciumdioxidwellenleiterkerns und eine Dotierung
des Kerns mit einem Index-erhöhenden Dotierungsmittel,
vorzugsweise GeO2 ein. Das Verfahren schließt weiterhin
den Schritt ein, den Kern mit B2O3 cozudotieren. Ein Codotieren mit B2O3 stellt eine ausreichende
Menge an B2O3 bereit,
wobei die Lichtwellenleitervorrichtung eine thermische Spektralverschiebung
von weniger als 0,04 nm/°C
bei 1.550 nm zeigt, wenn sie einer Temperaturschwankung unterworfen
wird. Der Kern wird mit einer ausreichenden Menge B2O3 codotiert, um die thermische Empfindlichkeit
bzw. Wärmeempfindlichkeit
des Kerns zu neutralisieren.
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Dieses
Verfahren kann weiterhin den Schritt einschließen, ein Mach-Zehnder-Interferometer
mit dem codotierten Siliciumdioxidwellenleiterkern auszubilden.
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Dieses
Verfahren schließt
ebenfalls den Schritt ein, den codotierten Wellenleiterkern zur
Bildung eines Lichtwellenleiters zu umhüllen. Eine derartige Umhüllung bzw.
ein derartiger Mantel kann Siliciumdioxid oder B2O3-dotiertes Siliciumdioxid umfassen. Ein
zusätzlicher
Schritt der Erfindung besteht darin, ein Gitter mit langer Periode
in den Lichtwellenleiter zu schreiben.
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Die
Erfindung schließt
das Verfahren ein, die Temperaturabhängigkeit von Lichtwellenleitervorrichtungen
zu reduzieren. Dieses Verfahren schließt die Schritte ein, einen
Lichtwellenleiterkern auszubilden, den Lichtwellenleiterkern mit
einem Index-erhöhenden
Dotierungsmittel mit einer positiven thermischen Spektralverschiebungssteigung
zu dotieren und den Wellenleiterkern mit einem zweiten Dotierungsmittel cozudotieren,
der eine negative thermische Spektralverschiebungssteigung aufweist.
Ein Codotieren des Kerns schließt
den Schritt ein, die positive thermi sche Spektralverschiebungssteigung
des Kerns mit der negativen thermischen Spektralverschiebungssteigung
des zweiten Dotierungsmittels zu neutralisieren. Das zweite Dotierungsmittel
ist vorzugsweise Bor, das ein Index-unterdrückendes Dotierungsmittel ist.
Der Schritt des Codotierens kann weiterhin ein Codotieren mit einer
Menge des zweiten Dotierungsmittels umfassen, sodass das molare
Verhältnis
bzw. Molverhältnis
des zweiten Dotierungsmittels zum Index-erhöhenden
Dotierungsmittel vorzugsweise im Bereich von 1 mol des zweiten Dotierungsmittels
bis 3 bis 4 mol des Index-erhöhenden
Dotierungsmittels ist.
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Das
Verfahren schließt
weiterhin die Schritte ein, den Wellenleiterkern zu umhüllen und
eine Lichtwellenleitervorrichtung aus dem ummantelten Wellenleiterkern
herzustellen. Eine solche Ummantelung kann die Verwendung eines
Glases einschließen, das
mit dem zweiten Dotierungsmittel dotiert ist.
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Die
Erfindung schließt
das Verfahren ein, einen Lichtwellenleiter mit einer reduzierten
Temperaturabhängigkeit
durch Dotieren eines Wellenleiters mit einem Index-erhöhenden Dotierungsmittel,
das die Führung
von Licht ermöglicht
und durch Dotieren des Wellenleiters mit einem von Temperaturabhängigkeit
befreienden Dotierungsmittel, das die Temperaturabhängigkeit
des Lichtwellenleiters reduziert, herzustellen.
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Der
athermalisierte bzw. athermische Lichtwellenleiter der Erfindung
schließt
vorzugsweise einen Kern und einen Mantel ein, wobei der Kern und der
Mantel einen Unterschied im B2O3-Dotierungsmittelgehalt
im Bereich von 1 bis 5 Gew.-% B2O3 aufweisen, wobei ein bevorzugter Unterschied
sich im Bereich von 2 bis 4 Gew.-% B2O3 bewegt.
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US-Patent
Nr. 5,295,205 auf den Namen Miller et al. offenbart eine Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung und ein
Verfahren zur Herstellung solcher Vorrichtungen.
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Eine
Ausführungsform
der Erfindung umfasst eine MulticladTM-Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung, die
eine erste optische Faser bzw. Lichtwellenleiter mit einem Siliciumdioxidkern
verwendet, der mit GeO2 dotiert ist und
der mit B2O3 codotiert
ist, um thermische Spektralverschiebungen in der Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung
zu hemmen, die durch eine Temperaturveränderung verursacht sind. Die
Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung der Erfindung schließt weiterhin
eine zweite optische Faser ein, die eine B2O3-Dotierungsmittelkonzentration aufweist,
die von derjenigen der ersten optischen Faser verschieden ist. Eine
solche Ausführungsform
stellt eine Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung bereit, die eine reduzierte
Empfindlichkeit gegenüber
Temperaturschwankungen aufweist.
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Mehrere
MultiCladTM-Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen
des Typs mit zwei Armen gleicher physikalischer Weglängen, jedoch
unterschiedlichen effektiven Grundwellen-Indizes, wie in 1 durch Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung 20 dargestellt, wurden
hergestellt und bei Temperaturen im Bereich von –40°C bis 125°C untersucht. In 1 weist der gespleisste
Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungsarm 11 die
selbe physikalische Weglänge
wie der ungespleisste Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungsarm bzw.
-ast 12 auf. Der erste Koppler 16 spaltet das Licht
in den gespleissten Kopplerarm 11 und den ungespleissten
Kopplerarm 12 auf. Der gespleisste Kopplerarm 11 weist
eine Lichtweglänge
bzw. optische Weglänge
auf, die von der Lichtweglänge
des ungespleissten Kopplerarms 12 aufgrund der Einfügung eines
den Lichtweg verändernden
Fasersegments 13 verschieden ist. Der zweite Koppler 17 kombiniert
die aufgespaltene Lichtausbreitung durch die Kopplerarme 11 und 12 erneut.
In der Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung 20 wird
das Licht selektiv durch das Mach-Zehnder-Interferometer übertragen,
indem es in zwei unterschiedliche Lichtweglängen aufgespalten und dann
erneut kombiniert wird. Die Erfindung kann ebenfalls mit anderen
Formen von Mach-Zehnder-Interferometern
und Kopplervorrichtungen verwendet werden, beispielsweise Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen
mit mehr als zwei Armen, Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen mit
einer ungleichen Koppleraufspaltung und Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen,
die Arme mit unterschiedlichen physikalischen Weglängen aufweisen.
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Ein
Vergleichsmodell einer Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung wurde, wie
in 1 dargestellt, mit
im Handel erhältlichen
optischen Fasern hergestellt. Experimentelle Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen
der Erfindung wurden, wie in 1 dargestellt,
hergestellt und wurden mit dem Vergleichsmodell verglichen. Im Vergleichsmodell
wurde der ungespleisste Kopplerarm 12 der Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung
aus im Handel erhältlichen Corning
SMF-28TM optischen Einmodenfasern hergestellt.
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Der
gespleisste Kopplerarm 11, der die selbe physikalische
Weglänge
wie der ungespleisste Kopplerarm 12 aufweist, wurde durch
Spleissen in einem Segment einer im Handel erhältlichen Corning CS-980TM optischen Einmodenfaser hergestellt. Eine optische
Corning SMF-28TM Einmodenfaser wies einen
Kern-Mantel Δ =
0,35% mit einem Cutoff bzw. einer Grenzfrequenz von 1.260 nm und
einen GeO2 dotierten Siliciumdioxidkern
auf, der mit ungefähr
6 bis 10 Gew.-% GeO2 dotiert ist. Eine optische
Corning CS-980TM Einmodenfaser wies ein
Kern/Mantel Δ = 1,0%
auf, mit einem Cutoff von 950 nm und einem GeO2-dotierten
Siliciumdioxidkern, der mit ungefähr 18 bis 20 Gew.-% GeO2 dotiert ist. In diesem Vergleichsmodell
wurde, eingespleisst im Fasersegment 13, ein 10 mm Segment
einer optischen Corning CS-980TM-Einmodenfaser
zwischen SMF-28TM optischen Einmodenfasersegmenten 18 und 19 an
den Spleissungen 15 und 14 gespleisst. Die thermische Spektralverschiebung
dieses Mach-Zehnder-Vergleichsmodell-Kopplers wurde unter Verwendung eines
optischen Spektrumanalysegeräts
und einer Erbium ASE-Lichtquelle analysiert. Die Leistung dieses Vergleichsmodells
bei einer Vielzahl von Temperaturen im Bereich von –40°C bis 125°C wurde unter
Verwendung einer Wärmekammer
getestet. Die thermische Spektralverschiebung des Vergleichsmodells
ist in 2 dargestellt,
die ein Plot der Peak-Wellenlänge
(nm) gegen die Temperatur (°C)
ist. Es wurde aus 2 bestimmt,
dass dieses Vergleichsmodell einen thermischen Spektralverschiebungskoeffizienten
von 0,043 nm/°C
aufwies. Tatsächlich
wurden identische thermische Spektralverschiebungskoeffizienten
für andere
Vergleichsmodelle gemessen, die eine Vielzahl an GeO2 Kerndotierungsmittelkonzentrationen, Armlängen und
Fasertypen, beispielsweise optische Corning SMF-28TM-
und CS-980TM-Fasern, mit unterschiedlichen
Cutoffs, optische Fasern mit einem TiO2 dotierten
Siliciumdioxidkern und eine optische Stufenindexfaser mit einem Δ = 2,0% mit
einem Cutoff von 1.210 nm, aufwiesen.
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Die
experimentelle Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung Nr. 1 wurde mit
dem Aufbau einer Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung 20 aus 1 hergestellt und mit dem
selben Aufbau und in der selben Weise wie das Vergleichsmodell,
außer
dass in die Faserlänge 13 keine
Corning CS-980TM Optikfaser gespleisst wurde. Die eingespleisste
Faserlänge 13 des
experimentellen Kopplers Nr. 1 war ein 10 mm Abschnitt einer experimentellen
Faser mit einem Lichtwellenleitersiliciumdioxidkern, dotiert mit
25 Gew.-% GeO2 und codotiert mit 14 Gew.-%
B2O3. (16,5 Mol-%
GeO2, 13,7 Mol-% B2O3 und 69,8 Mol-% SiO2).
Die thermische Spektralverschiebung des experimentellen Kopplers
Nr. 1 wurde in der selben Weise wie das Vergleichsmodell unter sucht.
Die thermische Spektralverschiebung des experimentellen Kopplers
Nr. 1 ist in 3 dargestellt,
die ein Plot der Peak-Wellenlänge
(nm) gegen die Temperatur (°C) ist.
Es wurde aus 3 bestimmt,
dass der experimentelle Koppler Nr. 1 einen thermischen Spektralverschiebungskoeffizienten
von –0,204
nm/°C aufwies.
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Die
experimentelle Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung Nr. 2 wurde mit
der Konfiguration der Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung 20 aus 1 hergestellt und in der
selben Weise und mit dem selben Aufbau wie das Vergleichsmodell,
außer
dass in die Faserlänge
bzw. Faserabschnitt 13 ein Fasersegment gespleisst wurde, das eine
7,757 mm Länge
eines Corning CS-980TM Einmodenlichtwellenleiters umfasste,
wie im Vergleichsmodell verwendet, gespleisst mit einer 1,158 mm
Länge einer
experimentellen Faser mit einem Siliciumdioxidkern, dotiert mit 25
Gew.-% GeO2 und codotiert mit 14 Gew.-%
B2O3, wie im experimentellen
Koppler Nr. 1 verwendet. Diese Kombination einer gespleissten Faser
für Experimentkoppler
Nr. 2 wurde ausgewählt,
um einen thermischen Spektralverschiebungskoeffizienten von netto
Null zu erreichen. Die thermische Spektralverschiebung des experimentellen
Kopplers Nr. 2 wurde in der selben Weise wie das Vergleichsmodell,
untersucht. Die thermische Spektralverschiebung des experimentellen
Kopplers Nr. 2 ist in 4 dargestellt, die
ein Plot der Peak-Wellenlänge
(nm) gegen die Temperatur (°C)
ist. Aus 4 wurde bestimmt,
dass der experimentelle Koppler Nr. 2 einen thermischen Spektralverschiebungskoeffizienten
von –0,008 nm/°C aufwies.
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Die
experimentelle Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung Nr. 3 wurde mit
der Konfiguration der Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung 20 aus 1 hergestellt und in der
selben Weise und mit dem selben Aufbau, wie das Vergleichsmodell,
außer
dass in die Faserlänge 13 ein
10 mm Abschnitt einer experimentellen Faser eingespleisst wurde,
die einen Lichtwellenleitersiliciumdioxidkern aufwies, der mit 15 Gew.-%
GeO2 dotiert war und mit 5 Gew.-% B2O3 codotiert war.
(9,3 Mol-% GeO2, 4,6 Mol-% B2O3, 86,1 Mol-% SiO2).
Diese experimentelle codotierte Faser wurde durch das externe Dampfabscheidungsverfahren
(Outside Vapor Deposition Process) unter Verwendung einer Flammenhydrolysevorrichtung
mit geeigneten Siliciumdioxid-, GeO2-Dotierungsmittel- und
B2O3-Codotierungsmittelausgangsmaterialkonzentrationen
hergestellt, um diesen Kern zu erzielen, der mit Siliciumdioxid
ummantelt wurde. Die thermische Spektralverschiebung des experimentellen Kopplers
Nr. 3 wurde in der selben Weise wie das Vergleichsmodell untersucht.
Die thermische Spektralverschiebung des experimentellen Kopplers
Nr. 3 wurde in der selben Weise wie das Vergleichsmodell, untersucht.
Die thermische Spektralverschiebung des experimentellen Kopplers
Nr. 3 ist in 5 dargestellt,
die ein Plot der Peak-Wellenlänge (nm)
gegen die Temperatur (°C)
ist. Es wurde aus 5 bestimmt,
dass der experimentelle Koppler Nr. 3 einen thermischen Spektralverschiebungskoeffizienten
von –0,07
nm/°C aufwies.
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Die
hypothetische experimentelle Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung Nr.
4 wurde aus einer einheitlichen eingespleissten Faserlänge 13 hergestellt,
um die Komplikationen einer eingespleissten Faserlänge 13 zu
vermeiden, die aus einer GeO2 dotierten
Faser und einer GeO2 dotierten, B2O3 codotierten Faser,
wie in der experimentellen Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung Nr. 2, hergestellt wurde,
um eine athermalisierte Lichtwellenleitervorrichtung mit einem thermischen
Spektralverschiebungskoeffizienten von nahezu Null zu erreichen. 6 zeigt die thermischen
Spektralverschiebungskoeffizienten des Vergleichsmodells (0,043
nm/°C bei
0 Gew.-% B2O3),
des experimentellen Kopplers Nr. 3 (–0,07 nm/°C bei 5 Gew.-% B2O3) und des experimentellen Kopplers Nr. 1
(–0,215
nm/°C bei
14 Gew.-% B2O3). 6 ist ein Plot der thermischen Spektralverschiebungskoeffizienten
dieser Koppler in nm/°C
gegen den B2O3-Gehalt dieser Koppler
in Gew.-%. 6 stellt
eine optimale Konzentration einer Borcodotierung von GeO2 dotierten Siliciumdioxidkernen bereit,
um eine Temperaturunabhänigkeit zu
erreichen. Die lineare Interpolation der Daten ist in 6 dargestellt, die eine
optimale Konzentration der Borcodotierung von 15 Gew.-% GeO2 dotierten Siliciumdioxidkernen von ungefähr 1,7 +
0,6 Gew.-% B2O3 (9,3
Mol-% GeO2, 1,6 Mol-% B2O3, 89,1 Mol-% SiO2)
ergibt, um einen thermischen Spektralverschiebungskoeffizienten
von 0 nm/°C
zu erreichen. Diese optimale und ausreichende B2O3-Codotierungskonzentration ist mit einem
breiten Bereich an GeO2-Kerndotierungskonzentrationen verwendbar, wobei
die thermischen Spektralverschiebungskoeffizienten von Siliciumdioxidkernwellenleitern,
die nur mit Germaniumoxid dotiert wurden, von den Germaniumoxiddotierungskonzentrationen
in einem breiten Bereich von ungefähr 10 Gew.-% bis 40 Gew.-% GeO2 unabhängig sind.
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Der
hypothetische experimentelle Koppler Nr. 4 wurde mit dem selben
Aufbau bzw. der selben Konfiguration wie 1, und in der selben Weise und mit dem
selben Aufbau des Vergleichsmodells hergestellt, außer dass
die eingespleisste Faserlänge 13 ein
10 mm Abschnitt einer experimentellen Faser sein würde, die
einen Lichtwellensiliciumdioxidkern aufweist, dotiert mit 1 Gew.-%
bis 40 Gew.-% GeO2, vorzugsweise 15 Gew.-%
bis 25 Gew.-% GeO2, und codotiert mit 1
Gew.-% bis 4 Gew.-% B2O3,
vorzugsweise 1,1 Gew.-% bis 2,3 Gew.-% B2O3. Diese experimentelle codotierte Faser
könnte
durch das externe Dampfabscheidungsverfahren unter Verwendung einer
Flammenhydrolysevorrichtung mit geeigneten Siliciumdioxid-, GeO2-Dotierungsmittel-
und B2O3-Codotierungsausgangsmaterialkonzentrationen
hergestellt werden und ebenfalls durch andere Verfahren, um einen
solchen Kern zu ergeben, der mit Siliciumdioxid umhüllt bzw.
ummantelt werden könnte.
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Eine
zusätzliche
Ausführungsform
der Erfindung schließt
die Herstellung von Fasergittern mit langer Periode aus einer optischen
Faser mit einem Siliciumdioxidkern, der mit B2O3 codotiert ist, ein. Fasergitter mit langer
Periode gemäß der Erfindung wurden
unter Verwendung von UV-Excimer-Lasern mit
geeigneten Energien, Expositionszeiten und Gitterperioden gebildet.
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Ein
Vergleichsmodell für
Fasergitter mit langer Periode wurde aus im Handel erhältlichem
Corning SMF-DSTM hergestellt, die eine Dispersions-optimierte
Faser bzw. Dispersionsverschobene Faser mit einem Dispersionsverschiebungskernprofil
mit einem Peak von ungefähr
18 Gew.-% bis 20 Gew.-% GeO2 ist. Gitter
mit langer Periode wurden in diese Faser unter Verwendung eines
Lasers mit 550 mJ Impulsen bei 248 nm und bei einer 8 Hz Wiederholungsgeschwindigkeit
für 6 min
geschrieben. Vor dem Schreiben dieses Gitters mit langer Periode
wurde die Faser in einer Wasserstoffatmosphäre bei 10–7 MPa
(1550 psi) für
eine Woche angeordnet, um die Lichtempfindlichkeit der Faser zu
erhöhen.
Dies hatte ein Vergleichsmodell zur Folge, das ein starkes Gitter mit
nur 9% Energieübertragung
aufwies. Die thermische Spektralverschiebung dieses Vergleichsmodell-Fasergitters
mit langer Periode wurde in einer ähnlichen Weise, wie die Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen
untersucht. Dieses Vergleichsmodell-Fasergitter mit langer Periode
wies einen thermischen Spektralverschiebungskoeffizienten von 0,044 nm/°C auf.
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Das
experimentelle Fasergitter mit langer Periode Nr. 1 wurde aus einer
experimentellen optischen Faser mit einem Siliciumdioxidkern hergestellt, der
mit 15 Gew.-% GeO2 dotiert war und mit 5 Gew.-%
B2O3 codotiert war.
Dieser experimentelle codotierte Faserkern wurde mit einem Siliciumdioxidmantel
umhüllt,
der ungefähr
0,8 Gew.-% B2O3 aufwies.
Das experimentelle Fasergitter mit langer Periode Nr. 1 wurde Wasserstoff-behandelt,
darauf in der selben Weise, wie das Vergleichsmodell, geschrieben.
Dies hatte ein schwächeres
Gitter als das Vergleichsmodell zur Folge. Das experimentelle Fasergitter
mit langer Periode Nr. 1 wies eine 62%ige Energieübertragung
auf, was darauf hinweist, dass diese experimentelle optische Faser
weniger lichtempfindlich als die herkömmliche Dispersions-verschobene
Faser war, die im Vergleichsmodell verwendet wurde. Die thermische
Spektralverschiebung dieses Fasergitters mit langer Periode wurde
in einer ähnlichen
Weise verwendet wie die Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen und das
Fasergittervergleichsmodell mit langer Periode. Die thermische Spektralverschiebung
des experimentellen Fasergitters mit langer Periode Nr. 1 ist in 7 dargestellt, die ein Plot der
Peak-Wellenlänge
(nm) gegen die Temperatur (°C)
ist. Es wurde aus 7 bestimmt,
dass das experimentelle Fasergitter mit langer Periode Nr. 1 einen
thermischen Spektralverschiebungskoeffizienten von –0,028 nm/°C aufwies.
Es wird angenommen, dass das experimentelle Fasergitter mit langer
Periode Nr. 1 athermalisierter ist als die experimentelle Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung Nr. 3,
die die selben Faserkernzusammensetzungen aus GeO2 und B2O3 verwendete, aufgrund
des Vorhandenseins von Bor im Mantel.
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Das
experimentelle Fasergitter Nr. 2 mit langer Periode wurde aus einer
experimentellen optischen Faser mit einem Siliciumdioxidkern hergestellt, der
mit 15 Gew.-% GeO2 dotiert war und mit 2 Gew.-%
B2O3 codotiert war.
Dieser experimentelle codotierte Faserkern wurde mit einem Siliciumdioxidmantel
umhüllt,
der 1 Gew.-% B2O3 aufwies.
Das experimentelle Fasergitter mit langer Periode Nr. 2 wurde Wasserstoff-behandelt
und darauf in der selben Weise, wie das Vergleichsmodell beschrieben.
Die thermische Spektralverschiebung dieses Fasergitters mit langer
Periode wurde in einer ähnlichen
Weise wie die Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen und die Fasergitter
mit langer Periode, analysiert. Die thermische Spektralverschiebung
des experimentellen Fasergitters mit langer Periode Nr. 2 ist in 8 dargestellt, die ein Plot
der Peak-Wellenlänge (nm) gegen
die Temperatur (°C)
ist. Aus 8 wurde bestimmt,
dass das experimentelle Gitter mit langer Periode Nr. 2 einen thermischen
Spektralverschiebungskoeffizienten von 0,026 nm/°C aufwies.
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Das
experimentelle Fasergitter Nr. 3 mit langer Periode wurde aus einer
experimentellen optischen Faser mit einem Siliciumdioxidkern hergestellt, der
mit 17 Gew.-% GeO2 dotiert war und mit 3,3 Gew.-%
B2O3 codotiert war.
Dieser experimentelle codotierte Faserkern wurde mit einem Siliciumdioxidmantel
umhüllt,
der 0,1 Gew.-% B2O3 aufwies.
Das experimentelle Fasergit ter mit langer Periode Nr. 3 wurde Wasserstoff-behandelt
und darauf in der selben Weise wie das Vergleichsmodell beschrieben. Die
thermische Spektralverschiebung dieses Fasergitters mit langer Periode
wurde in einer ähnlichen Weise
wie die Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen und die Fasergitter mit
langer Periode analysiert. Die thermische Spektralverschiebung des
experimentellen Gitters mit langer Periode Nr. 3 ist in 9 dargestellt, die ein Plot
der Wellenlänge
(nm) gegen die Temperatur (°C)
ist. Aus 9 wurde bestimmt,
dass das experimentelle Gitter mit langer Periode Nr. 3 einen thermischen
Spektralverschiebungskoeffizienten von 0,004 nm/°C aufwies.
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10 ist ein Plot der thermischen
Spektralverschiebungskoeffizienten der experimentellen Fasergitter
mit langer Periode und des Vergleichsmodells gegen die B2O3-Gew.-%-Differenz
zwischen dem Kern und dem Mantel für jedes dieser Fasergitter
mit langer Periode. Wie in 10 dargestellt
ist, wies das Vergleichsmodell einen thermischen Spektralverschiebungskoeffizienten
von 0,044 nm/°C
und 0 B2O3-Gew.-%-Differenz
zwischen seinem Kern und dem Mantel auf, dahingehend als es nicht
mit Bor dotiert war. Das experimentelle Fasergitter mit langer Periode
Nr. 1 wies einen thermischen Spektralverschiebungskoeffizienten
von –0,028
nm/°C und
eine 4,2 B2O3-Gew.-%-Differenz
zwischen seinem Kern von 5 Gew.-% B2O3 und seinem Mantel von 0,8 Gew.-% B2O3 auf. Das experimentelle
Fasergitter mit langer Periode Nr. 2 wies einen thermischen Spektralverschiebungskoeffizienten
von 0,026 nm/°C
und eine B2O3-Gew.-%-Differenz
zwischen seinem Kern von 2 Gew.-% B2O3 und der Umhüllung bzw. dem Mantel von 1
Gew.-% B2O3 auf.
Das experimentelle Fasergitter mit langer Periode Nr. 3 wies einen
thermischen Spektralverschiebungskoeffizienten von 0,004 nm/°C und eine
2,4 B2O3-Gew.-%-Differenz zwischen
seinem Kern von 3,3 Gew.-% B2O3 und dem
Mantel von 0,9 Gew.-% B2O3 auf.
Wie in 10 dargestellt
ist, wird es bevorzugt, eine optische Faser mit einem B2O3-Gew.-%-Unterschied zwischen dem Kern und
dem Mantel von ungefähr
2 bis 3,2 zu haben, um einen thermischen Spektralverschiebungkoeffizienten
von 0,01 bis –0,01
nm/°C zu
erreichen. Ein optimiertes athermalisiertes Fasergitter mit langer Periode
würde eine
Differenz von ungefähr
2,6 Gew.-% zwischen den B2O3-Konzentrationen
des Kerns und des Mantels aufweisen.
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Das
hypothetische experimentelle Fasergitter mit langer Periode Nr.
4 würde
aus einer experimentellen optischen Faser mit einer Differenz von
2,6 zwischen den B2O3-Gew.-%
des Kerns und des Mantels derart hergestellt werden, dass der Siliciumdioxidkern
des experimentellen Fa sergitters mit langer Periode Nr. 3 mit einer
Siliciumdioxidummantelung mit 0,7 Gew.-% B2O3 umhüllt
wäre.
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Ein
optischer Wellenleitersiliciumdioxidkern mit ungefähr 1 Gew.-%
bis 40 Gew.-% GeO2, vorzugsweise 15 Gew.-%
bis 25 Gew.-% GeO2, und codotiert mit 1
Gew.-% bis 5 Gew.-% B2O3,
vorzugsweise 2 Gew.-% bis 4,5 Gew.-% B2O3, und umhüllt mit einem Siliciumdioxidmantel
mit ungefähr
von 0 Gew.-% bis 2 Gew.-% B2O3,
vorzugsweise 0,6 bis 1 Gew.-% B2O3, wird bevorzugt, um eine athermalisierte,
temperaturunabhängige
optische Lichtwellenleitervorrichtung, beispielsweise ein Fasergitter
mit langer Periode, zu erreichen. Um zusätzlich eine solche athermalisierte
temperaturunabhängige
Lichtwellenleitervorrichtung zu erreichen, insbesondere ein Fasergitter
mit langer Periode, ist es von Bedeutung, dass der Unterschied der
B2O3-Konzentration zwischen
dem Kern und dem Mantel sich im Bereich von ungefähr 2 Gew.-%
bis 3,2 Gew.-%, vorzugsweise 2,2 Gew.-% bis 3 Gew.-%, wie in 10 offenbart, bewegt.
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Wie
bei den Fasergittern mit langer Periode könnte B2O3 im Siliciumdioxidmantel verwendet werden,
der den Kern eines Lichtwellenleiters in einer Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtung
umgibt. Bei den Lichtwellenleitern der Erfindung weist die tatsächliche
B2O3-Konzentration
im Mantel eine relativ kleine Wirkung im Vergleich zur Differenz
der B2O3-Konzentration
im Kern und im Mantel auf. Zusätzlich
könnten Mach-Zehnder-Koppler-Vorrichtungen
hergestellt werden, bei denen mehr als eine Faser mit Bor dotiert ist.
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Die
experimentellen Fasern der Erfindung wurden mit einer Flammenhydrolysevorrichtung
unter Verwendung des externen Dampfabscheidungsverfahrens hergestellt,
um die vorliegenden Lichtwellenleitersiliciumdioxidkerne zu bilden,
die mit GeO2 dotiert und mit B2O3 codotiert sind. Geeignete Siliciumdioxid,
GeO2-Dotierungsmittel und B2O3-Codotierungsmittelkonzentrationen
für das
dampfförmige Ausgangsmaterial
werden an den Flammenhydrolysebrenner geliefert, um die speziellen
Dotierungsmittel- und Codotierungsmittelkonzentrationen bereitzustellen.
In ähnlicher
Weise werden geeignete Konzentrationen an dampfförmigem Siliciumdioxid- und B2O3-Ausgangsmaterial
an den Flammenhydrolysebrenner geliefert, um die speziellen B2O3-Konzentrationen
im Siliciumdioxidmantelglas, das in den Fasergittern mit langer
Periode verwendet wird, bereitzustellen.
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Es
wird angenommen, dass das erfindungsgemäße Codotieren eines GeO2-dotierten Siliciumdioxidkerns mit B2O3 die thermische
Variabilität
des Brechungsindex des Wellenleiterkerns in vorteilhafter Weise
verändert,
zusammen mit den potentiell vorteilhaften Veränderungen der Wellenleiterdispersionseffekte
und der Beanspruchungs-Optik-Effekte der optischen Fasern.
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Der
Wellenleiterkern und die optische Faserzusammensetzung der Erfindung
ist besonders empfindlich und abhängig von der B2O3-Dotierungsmittelkonzentration. In der erfindungsgemäßen Wellenleiterkernzusammensetzung
wird GeO2 als Dotierungsmittel dazu verwendet,
den Brechungsindex des Siliciumdioxidkerns in vorteilhafter Weise
zu verändern, um
ein vorteilhaftes Δ zur
Weiterführung
des Lichts und zur Bereitstellung einer Lichtempfindlichkeit im Fasergitter
mit langer Periode zu erreichen. B2O3 wird als Codotierungsmittel verwendet,
um die thermische Variabilität
des Brechungsindex des Siliciumdioxidkerns in vorteilhafter Weise
zu verändern.
Ein B2O3- bis GeO2-Konzentrationsverhältnis im Bereich von 1 Gew.-%
B2O3 : 3 Gew.-%
GeO2 bis 1 Gew.-% B2O3 : 10 Gew.-% GeO2 wird
eine vorteilhafte thermische Variabilität bereitstellen, die thermische
Spektralverschiebungen hemmt oder reduziert, während ein geeigneter Wellenleiterkernbrechungsindex
bereitgestellt wird. Das Verhältnis
von 1 Gew.-% B2O3 :
3 Gew.-% GeO2 ist von der beanspruchten
Erfindung ausgenommen. Das bevorzugte B2O3 zu GeO2 Konzentrationsverhältnis ist
im Bereich von 1 Gew.-% B2O3 :
4 Gew.-% GeO2 bis 1 Gew.-% B2O3 6 Gew.-% GeO2.
Das am meisten bevorzugte B2O3 zu
GeO2 Konzentrationsverhältnis der Erfindung ist 1 Gew.-% B2O3 : 5 Gew.-% GeO2.
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Im
Hinblick auf die Erzielung einer vorteilhaften Kern-zu-Mantel-B2O3-Konzentrationsdifferenz
ist die bevorzugte Kernzusammensetzung von 1 Gew.-% bis 40 Gew.-%
GeO2 und 0,5 Gew.-% bis 15 Gew.-% B2O3. Die bevorzugtere
Kernzusammensetzung ist von 4 Gew.-% bis 25 Gew.-% GeO2 und
0,75 bis 7 Gew.-% B2O3.
Die am meisten bevorzugte Kernzusammensetzung ist von 6 Gew.-% bis
20 Gew.-% GeO2 und 1 Gew.-% bis 3 Gew.-%
B2O3.
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Ebenfalls
im Hinblick darauf, dass in der Erfindung GeO2 als
Index-erhöhendes
veränderndes Dotierungsmittel
verwendet wird, um Lichtwellen weiterzuleiten, und dass B2O3 als negatives
thermisches Spektralverschiebungsdotierungsmittel verwendet wird,
um die positive thermische Spektralverschiebung des Index-erhöhenden Dotierungsmittels
und der Siliciumdioxidzusammensetzung zu neutralisieren, ist das
bevorzugte Molverhältnis
1 mol B2O3 bis 2–4 Gesamtmol Index-erhöhender Dotierungsmittel, wobei
das Verhältnis
von 1 mol B2O3 zu
2 mol Index-erhöhende Dotierungsmittel
von der beanspruchten Erfindung ausgenommen ist, was Dotierungsmittel,
wie beispielsweise Germanium und Phosphor, einschließt. Das
am meisten bevorzugte Molverhältnis
der Dotierungsmittel mit negativer thermischer Spektralverschiebung
zu der Gesamtzahl an mol Index-erhöhender Dotierungsmittel ist
1 mol B2O3 zu 3
Gesamtmol Index-erhöhender Dotierungsmittel,
um einen athermalisierten Lichtwellenleiter zu erreichen.
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Es
wird für
den Fachmann auf dem Gebiet in der Technik offensichtlich sein,
dass verschiedene Modifikationen und Variationen in der Zusammensetzung
und im Verfahren der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden
können.