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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Zusammensetzungen zur Verstärkung der Aufnahme von Polynukleotiden
in Zellen. Die Erfindung bezieht sich spezifischerweise auf polykationische
Agentien. Die polykationischen Agentien sind fähig, (1) die Häufigkeit
der Aufnahme von Polynukleotiden in eine Zelle zu erhöhen, (2)
Polynukleotide zu kondensieren und (3) den Serum- und/oder Nuklease-Abbau
von Polynukleotiden zu hemmen.
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Hintergrund der Erfindung
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Polykationen, z. B. Polylysin, wurden
verwendet um die Abgabe von Nukleinsäuren ins Zellinnere zu erleichtern.
Diese Eigenschaft haben sowohl in vitro- als auch in vivo-Anwendungen genutzt.
Siehe z. B. Gao et al., 1996, Biochem. 35: 1027–1036.
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Polynukleotide, typischerweise DNA,
können über einen
Rezeptor-vermittelten Endocytose-Stoffwechselweg, einen zellulären Mechanismus,
der spezifische Makromoleküle
einführt,
in eine Zelle aufgenommen werden. Im Allgemeinen enthalten Komplexe,
die entwickelt wurden um in dieser Weise abgegeben zu werden, Nukleinsäuren, die
für das
Gen von Interesse codieren, und ein polykationisches Agens, das
als ein DNA-bindender Träger
wirkt und sowohl die Ladung an den Nukleinsäuren neutralisiert, als auch
kondensiert.
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Eine Kondensation erleichtert den
Eintritt von Nukleinsäuren
in Zellvesikelsysteme durch Simulieren einer makromolekularen Struktur.
Beispielsweise kondensiert Polylysin DNA zu einer Toroid- oder Doughnut-artigen
Struktur. (Wagener et al., 1991, Proc. Natl. Acad. Sci. 88: 4255–4259).
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Polykationen, die früher zur
Nukleinsäureabgabe
in das Zellinnere verwendet wurden, umfassen Polylysin, Protamine,
Histone, Spermin, Spermidin, Polyornithin, Polyarginin und Putrescin.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist
ein polykationisches Agens, das eine positive elektrische Nettoladung
bei physiologischem pH aufweist und die folgende Formel hat:
worin:
n eine ganze
Zahl von 10 bis 100 ist;
für
jedes Monomer:
R
2 und R
3 Wasserstoff
sind und R
1 unabhängig aus Gruppierungen, die
ein Molekulargewicht von 1 bis 200 Dalton haben, ausgewählt ist;
wobei
das polykationische Agens repetitive Trimere umfasst, so dass zwei
R
1-Gruppen in jedem Trimer neutrale Gruppierungen
sind und eine R
1-Gruppe in jedem Trimer
eine kationische Gruppierung ist;
Ta und Tc Terminierungsgruppen
sind; und
R
1 für mindestens ein Monomer nicht
Wasserstoff ist. Noch bevorzugter sind Polymere, die mindestens
eine unnatürliche
Aminosäure
umfassen.
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Eine Ausführungsform der Erfindung ist
eine Zusammensetzung, umfassend das polykationische Agens und ein
Polynukleotid, wobei das polykationische Agens fähig ist, einen Eintritt eines
Polynukleotids in eine Zelle zu vermitteln. Ebenfalls bereitgestellt
wird ein Verfahren zur Komplexierung eines Polynukleotids mit einem
polykationischen Agens, wobei das Verfahren umfasst:
- (i) Bereitstellen eines Polynukleotids und
- (ii) In-Kontakt-Bringen des Polynukleotids mit dem erfindungsgemäßen polykationischen
Agens.
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Die erfindungsgemäßen polykationischen Agentien
sind fähig,
die elektrische Ladung von Nukleinsäuren zu neutralisieren. Eine
Untergruppe dieser Verbindungen ist fähig, (1) die Struktur von Polynukleotiden
zu kondensieren und/oder (2) Polynukleotide vor Serumund/oder Nuklease-Abbau
zu schützen.
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Noch eine andere Ausführungsform
der Erfindung sind polykationische Agentien, die (1) auf die Bindung
von Nukleinsäuren
an Zelloberflächen
abzielen; (2) eine Zellmembrandestabilisierung auslösen; (3)
Endosomen-Pufferungs-Kapazität
aufweisen; (4) Endocytose auslösen;
(5) die Auslösung
der Freisetzung von Polynukleotid/Lipid-Komplexen aus Endosomen
unterstützen
oder (6) Kerntropismus aufweisen.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist
eine Zusammensetzung, die ein Polynukleotid von Interesse und eine
wirksame Menge des polykationischen Agenzes zur Neutralisierung
der Ladung des Polynukleotids umfasst, zur Verwendung in einem Verfahren
zur Erhöhung
der Häufigkeit
einer Polynukleotidaufnahme in eine Zelle durch In-Kontakt-Bringen
der Zusammensetzung mit der Zelle. Gegebenenfalls umfasst die Zusammensetzung
einen Liganden, der den Komplex zu besonderen Zellen steuert, die
einen Liganden-Bindungspartner exprimieren, und/oder ein endosomolytisches
Agens, das dazu dient, ein Aufbrechen des Endosoms, das den Komplex
enthält,
zu verursachen.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist
ein Verfahren zum Kondensieren eines Polynukleotids durch Bereitstellen
einer wirksamen Menge der polykationischen Agentien der Erfindung
und In-Kontakt-Bringen des Agenzes mit dem gewünschten Polynukleotid in einer
Menge, die ausreicht um die Größe des Polynukleotids
zu reduzieren.
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Auch eine Ausführungsform der Erfindung ist
ein Verfahren zur Inhibierung des Serum-Abbaus eines Polynukleotids durch In-Kontakt-Bringen
des Polynukleotids mit dem erfindungsgemäßen polykationischen Agens,
wobei das polykationische Agens in einer Menge vor liegt, die wirksam
ist um den Serum-Abbau des Polynukleotids mindestens 10 Minuten
zu inhibieren.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist
ein Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung zur Erleichterung
des Eintritts eines Polynukleotids in eine Zelle, wobei das Verfahren
umfasst:
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- (i) In-Kontakt-Bringen eines Polynukleotids
mit dem erfindungsgemäßen polykationischen
Agens in einer Menge, die wirksam ist um das Polynukleotid zu neutralisieren,
unter Bildung eines Komplexes und
- (ii) In-Kontakt-Bringen des Komplexes mit einem Lipoprotein.
Eine Ausführungsform
der Erfindung ist eine Zusammensetzung, umfassend:
- (i) Ein Lipoprotein;
- (ii) das oben genannte polykationische Agens; und
- (iii) ein Polynukleotid, wobei die Zusammensetzung fähig ist,
die Häufigkeit
einer Polynukleotidaufnahme in eine Zelle zu erhöhen.
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Eine andere Ausführungsform der Erfindung ist
ein Verfahren zur Erhöhung
der Häufigkeit
der Polynukleotidaufnahme in eine Zelle durch In-Kontakt-Bringen
einer Zelle mit einer Zusammensetzung, die umfasst: (i) ein Lipoprotein,
(ii) das erfindungsgemäße polykationische
Agens, und (iii) ein Polynukleotid.
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Noch eine andere Ausführungsform
der Erfindung ist ein Verfahren zur Erhöhung der Häufigkeit der Aufnahme von Polynukleotiden
in einen spezifischen Zelltyp durch In-Kontakt-Bringen einer Zellpopulation mit einer
Zusammensetzung, die (i) ein Lipoprotein; (ii) ein Polynukleotid-bindendes
Molekül;
und (iii) ein Polynukleotid umfasst.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
ein Schema einer Monomer-Anfügungsreaktion
in zwei Schritten.
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2 ist
ein Schema einer Monomer-Anfügungsreaktion
in drei Schritten.
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3 ist
eine Plasmidkarte von Vektor pCMVKmITR-EP1.
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4 ist
eine Plasmidkarte von Vektor CMVkm2.
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5 ist
eine Plasmidkarte von Vektor pCMV-KM-cmEPO.
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6 ist
eine Plasmidkarte von Vektor CMVKmLeptinWt.
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7A veranschaulicht
die Transfektionseffizienz für
einen unterschiedlichen Satz polykationischer Agentien. Die polykationischen
Agentien wurden mit DNA in einem + zu – Ladungsverhältnis von
2 : 1 formuliert und entweder zu HT1080 (ausgefüllter Balken) oder COS (gepunkteter
Balken) in Gegenwart von 10% Serum gegeben. Die Luciferaseaktivität wurde
48 Stunden nach Transfektion analysiert. Das Gesamtzellprotein wurde
unter Anwendung eines Pierce-BCA-Assays gemessen, und die Luciferaseaktivität wurde
gegen Gesamtzellprotein normalisiert.
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7B veranschaulicht
den Effekt der Oligomerlänge
auf die Transfektionseffizienz von polykationischen Agentien, die
verschiedene Anzahlen derselben Trimer-Repetiergruppe haben. Sowohl
für A,
als auch B stellt jeder Datenpunkt den Durchschnitt von zwei Experimenten
dar.
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8(A–C) zeigt eine durch RZ145-1-Peptoid-vermittelte
Transfektion und eine Transfektion, die durch im Handel verfügbare kationische
Liposomenpräparationen
vermittelt wurde. RZ145-1 oder das angegebene Lipid wurde formuliert
und in Gegenwart (ausgefüllter
Balken) oder Abwesenheit (gepunkteter Balken) von 10% Serum zu Zellen
gegeben. 48 Stunden nach der anfänglichen
Transfektion wurden die Luciferase- und die Gesamtzellproteinaktivität gemessen.
Zelllinien sind (8A)
humane Embryonen-Nierenzellen 293, (8B)
humane HT1080-Fibrosarkomzellen und (8C)
Maus-NIH03T3-Fibroblastenzellen. Jeder Datenpunkt stellt den Mittelwert
plus Standardabweichung des Mittels aus drei Transfektionen dar.
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9 veranschaulicht
den Effekt von Chloroquin auf die Transfektion mit RZ145-1 in (A)
293-Zellen und (B) HT1080-Zellen. Die Zellen wurden in Gegenwart
(schwarzer Balken) oder Abwesenheit (gepunkteter Balken) von 100 μM Chloroquin
transfiziert. Die Zellen wurden 48 Stunden nach der Transfektion
lysiert, und die Luciferaseaktivität und der Gesamtproteingehalt
wurden gemessen.
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Detaillierte Beschreibung
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Definitionen
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"Lipoproteine" bezeichnen Polypeptide,
die nicht-kovalent mit Lipiden im Blutstrom assoziiert sind und zur
Bindung an zelluläre
Rezeptoren fähig
sind. Vorzugsweise sind Lipoproteine solche, die beim Transport und
der Lagerung von Lipiden involviert sind. Solche Proteine umfassen
z. B. Chylomikrone, Lipoprotein niedriger Dichte (LDL), Lipoprotein
sehr niedriger Dichte (VLDL), Lipoprotein mittlerer Dichte (IDL)
und Lipoprotein hoher Dichte (HDL). In dem Ausdruck mit umfasst
werden auch Mutanten, Fragmente oder Fusionen der natürlich auftretenden
Lipoproteine. Es können
auch Modifikationen von natürlich
auftretenden Lipoproteinen, z. B. acetyliertes LDL, verwendet werden.
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Mutanten, Fragmente, Fusionen oder
Modifikationen der natürlich
vorkommenden Lipoproteine sind Aminosäuresequenzen, die wesentliche
Sequenzintensität
zu den natürlich
vorkommenden Lipoproteinen oder einem Fragment davon aufweisen.
Diese Polypeptide werden mehr als etwa 80% Aminosäureidentität, typischer
mehr als etwa 85% und noch typischer mindestens 90% Aminosäureidentität beibehalten.
Vorzugsweise werden diese Polypeptide mehr als etwa 92% Aminosäuresequenzidentität mit natürlich auftretenden Lipoproteinen
oder einem Fragment davon, bevorzugter mehr als etwa 94%, noch bevorzugter
mehr als etwa 96%, noch weiter bevorzugt mehr als 98%, noch weiter
bevorzugt mehr als 99%, Aminosäuresequenzidentität mit natürlich vorkommenden
Lipoproteinen oder einem Fragment davon aufweisen. Alle diese Polypeptide
weisen Rezeptorbindungseigenschaften natürlich vorkommender Lipoproteine
auf. Üblicherweise
weisen solche Polypeptide mindestens etwa 20% Rezeptorbindung von
natürlich
vorkommenden Lipoproteinen auf. Typischer weisen die Polypeptide
mindestens etwa 40%, noch typischer weisen die Polypeptide mindestens
etwa 60%, noch typischer mindestens 70%, noch typischer mindestens
etwa 80%, noch typischer mindestens etwa 85%, noch typischer mindestens
etwa 90%, noch typischer mindestens etwa 95% der Rezeptorbindung
der natürlich
vorkommenden Lipoproteine auf.
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"Polynukleotid-bindendes
Molekül" betrifft solche
Verbindungen, die mit Polynukleotiden assoziieren; die Assoziation
ist nicht sequenzspezifisch. Beispielsweise können solche Moleküle (1) die
Neutralisierung der elektrischen Polynukleotidladung unterstützen oder
(2) eine Kondensation von Nukleotiden erleichtern oder (3) Serum-
oder Nuklease-Abbau inhibieren. "Polykationisches
Agens" bezieht sich
allgemein auf ein Polymer, das einzelne positiv geladene Einheiten
umfasst, obgleich auch einige nicht-positiv geladene Einheiten im
Polymer vorliegen können.
Die erfindungsgemäßen Agentien
weisen bei physiologischem pH eine positive elektrische Nettoladung
auf. Solche Agentien sind fähig,
die Ladung von Nukleinsäuren
zu neutralisieren und können
zusätzliche
Eigenschaften, z. B. Kondensation und/oder Serumschutz von Nukleinsäuren, aufweisen.
Vorzugsweise umfassen die Agentien sowohl Aminosäuren, als auch NSGs als Monomereinheiten;
bevorzugt sind auch Agentien, die NSGs als monomere Einheiten umfassen.
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Der "physiologisch relevante pH" variiert zwischen
in vitro- und in vivo-Anwendungen etwas. Typischerweise ist der
physiologische pH mindestens 5,5, typischer mindestens 6,0, noch
typischer mindestens 6,5. Üblicherweise
ist der physiologisch relevante pH nicht höher als 8,5, noch üblicher
nicht höher
als 8,0, noch üblicher
nicht höher
als 7,5.
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"Polynukleotid" oder "Nukleinsäure" bezieht sich auf
DNA, RNA, Analoga davon, Peptid-Nukleinsäuren und DNA oder RNA mit nicht-Phosphat
enthaltenden Nukleotiden. Außerdem
können
diese Nukleinsäuren einzelsträngige, doppelsträngige oder
chimäre
einzel- oder doppelsträngige Moleküle sein.
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Der Ausdruck "Oligomer" umfasst Polymere, wie z. B. Poly-NSGs,
hergestellt durch das Submonomerverfahren, das hierin und auch bei
Zuckermann et al., oben, beschrieben ist, und umfasst Polymere,
Copolymere und Interpolymere beliebiger Länge. Spezifischer können Oligomere
ein einzelnes Repetiermonomer, zwei alternierende Monomereinheiten,
zwei oder mehr Monomereinheiten, die statistisch verteilt sind und/oder im
beliebigen Abstand voneinander verteilt sind, umfassen. Ungeachtet
des produzierten Polyamidtyps kann das erfindungsgemäße Polyamid
durch dasselbe allgemeine Verfahren produziert werden, welches ein
Wiederholen eines Zwei-Stufen- oder Drei-Stufen-Zyklus beinhaltet,
wobei in jedem Zyklus eine neue Monomereinheit zugesetzt wird, bis
ein Oligomer gewünschter
Länge erhalten
wird. Das Oligomer hat vorzugsweise eine Länge von 10 bis 100 Monomeren,
bevorzugter von 10 bis 50 oder von 18 bis 28 Monomeren oder 24 bis 48
Monomeren.
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Der Ausdruck "Häufigkeit
der Aufnahme von Polynukleotiden in eine Zelle" bezieht sich auf die Zunahme in der
Menge von Polynukleotiden, die tatsächlich durch die Zelle aufgenommen
werden, bezogen auf die Menge, die an die Zelle verabreicht wird.
Die Häufigkeit
der Aufnahme von Polynukleotiden in eine Zelle ist erhöht, wenn
sie höher
ist als die Häufigkeit
der Aufnahme von nackten Polynukleotiden. Unter Verwendung von in
vitro-Transfektionsverfahren ist beispielsweise die Aufnahme von
nackten Polynukleotiden in Säugetierzellen
gegenüber
dem Hintergrund üblicherweise
nicht detektierbar. Eine gewisse Häufigkeit der Aufnahme kann
allerdings nachgewiesen werden, wenn nackte Polynukleotide in vivo
abgegeben werden. Die Häufigkeit der
Aufnahme in vivo und in vitro hängt
vom Gewebetyp ab. Die Häufigkeit
der Aufnahme kann durch bekannte Verfahren zur Detektion des Vorliegens
von Nukleotiden gemessen werden, z. B. durch Northern-, Southern- oder
Polymerase-Kettenreaktions(PCR)-Techniken.
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Üblicherweise
ist eine Zusammensetzung oder Verbindung fähig, die Häufigkeit der Polynukleotidaufnahme
in eine Zelle zu erhöhen,
wenn sie eine Häufigkeit
der Aufnahme induziert, die mindestens 10% größer, üblicherweise mindestens 15%
größer, noch üblicher
20% größer, noch üblicher
mindestens 30% größer und bis
zu 40% und bis zu 100% und sogar bis 1.000% und 10.000% größer ist
als die Häufigkeit
der Aufnahme von nacktem Polynukleotid.
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Der Ausdruck "nackte Polynukleotide" betrifft Polynukleotide,
die im Wesentlichen frei von einem Abgabevehikel sind, welches in
der Weise wirkt, dass es den Eintritt in die Zelle erleichtert.
Beispielsweise sind Polynukleotide nackt, wenn sie frei von einem
Material sind, das eine Transfektion begünstigt, wie z. B. liposomale
Formulierungen, geladene Lipide, z. B. Lipofectin®, oder
präzipitierende
Mittel, wie Ca3(PO4)2.
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"Wirksame
Menge um die Häufigkeit
einer Polynukleotidaufnahme in Zellen zu erhöhen" bezeichnet eine Menge, die eine Häufigkeit
der Polynukleotidaufnahme in eine Zelle induziert, die mindestens
10% größer, üblicher
mindestens 15% größer, noch üblicher
20% größer, noch üblicher
mindestens 30% größer und
sogar noch üblicher
mindestens 40% größer ist
als die Frequenz der Aufnahme von nacktem Polynukleotid.
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"Menge,
die wirksam ist um Nukleinsäuren
zu neutralisieren" bezieht
sich auf die Menge, die verwendet wird um mindestens 10% der elektrischen
Ladung der Nukleinsäurezusammensetzung
zu neutralisieren; bevorzugter bezieht sich der Ausdruck auf die
Menge, die verwendet wird um mindestens 40% zu neutralisieren, noch
bevorzugter die Menge um 50% der elektrischen Ladung zu neutralisieren,
noch bevorzugter die Menge um 60% der elektrischen Ladung zu neutralisieren,
noch bevorzugter die Menge um 70% der elektrischen Ladung zu neutralisieren,
sogar noch bevorzugter die Menge um 80% der elektrischen Ladung
zu neutralisieren, und am vorteilhaftesten die Menge um mindestens
90% der elektrischen Ladung der interessierenden Nukleinsäurezusammensetzung
zu neutralisieren.
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Eine "Kondensation von Nukleinsäuren" tritt auf, wenn
das polykationische Agens, das mit Nukleinsäuren kombiniert wird, die elektrische
Ladung der Nukleinsäuren
neutralisiert und bewirkt, dass sie im Vergleich zu nicht-komplexierten
Nukleinsäuren
eine reduzierte Struktur annehmen. Vorzugsweise reduziert eine Kondensation
die Struktur von Nukleinsäuren
auf eine Größe, die
durch Strukturen, die an Zelloberflächenmembranen vorliegen, ins
Innere aufge nommen werden kann. Eine Kondensation kann gemessen
werden, indem die Ladung des Komplexes Nukleinsäure/polykationisches Agens
z. B. durch Elektrophorese gemessen wird. Alternativ kann eine wirksame
Menge zum Kondensieren von Nukleinsäuren auch durch die Endgröße des polykationisches
Agens/Nukleinsäure-Komplexes
gemessen werden.
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"Wirksame
Menge um einen Serum- oder Nuklease-Abbau von Nukleinsäuren zu
inhibieren" bezieht sich
auf die Menge, die verwendet wird um die Halbwertszeit des Polynukleotids,
wenn dieses Serum- und/oder Nukleasen ausgesetzt ist, um mindestens
10 Minuten zu erhöhen;
noch bevorzugter die Menge, die verwendet wird um den Abbau um mindestens
30 Minuten zu verzögern;
noch bevorzugter die Menge, die verwendet wird um einen Abbau um
mindestens 45 Minuten zu verzögern;
noch bevorzugter die Menge, die verwendet wird um einen Abbau um
mindestens 60 Minuten zu verzögern;
noch bevorzugter die Menge, die verwendet wird um einen Abbau um
mindestens 90 Minuten zu verzögern,
und vorzugsweise die Menge, die verwendet wird um einen Abbau um
mindestens 120 Minuten zu verzögern.
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Eine Zusammensetzung, die A enthält, ist "im Wesentlichen frei
von" B, wenn mindestens
85 Gew.-% der Summe A + B in der Zusammensetzung A ist. Vorzugsweise
umfasst A mindestens etwa 90 Gew.-% der Summe A + B in der Zusammensetzung,
bevorzugter mindestens etwa 95% oder sogar 99 Gew.-%.
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"Immunogenität" bezieht sich auf
die Fähigkeit
eines gegebenen Moleküls
oder einer Determinanten davon, die Erzeugung von Antikörpern mit
Bindungskapazität
für das
Molekül
nach Verabreichung in vivo zu induzieren, eine cytotoxische Antwort
zu induzieren, das Komplementsystem zu aktivieren, allergische Reaktionen
zu induzieren, und dergleichen. Eine Immunantwort kann durch Assays,
die den Level spezifischer Antikörper
im Serum messen, durch Assays, die das Vorliegen einer Serumkomponente,
welche den polykationisches Agens/Nukleinsäure-Komplex oder ein konjugiertes
Genabgabevehikel inaktiviert, oder durch andere Assays, die eine
spezifische Komponente oder Aktivität des Immunsystems messen,
gemessen werden. Wie unten detaillierter diskutiert wird, kann durch
diese Assays eine niedrige Immunogenität entwickelt werden. Die Ausdrücke "niedrige Immunogenität", "reduzierte Immunogenität", "erniedrigte Immunogenität", und ähnliche Ausdrücke, sollen äquivalente
Ausdrücke
darstellen.
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Ein "Replikationsursprung" ist eine Polynukleotidsequenz, die
eine Replikation von Polynukleotiden initiiert und reguliert, z.
B. ein Expressionsvektor. Der Replikationsursprung verhält sich
als autonome Einheit der Polynukleotidreplikation in einer Zelle,
die zur Replikation unter ihrer eigenen Kontrolle fähig ist.
Mit bestimmten Replikationsursprüngen
kann ein Expressionsvektor in Gegenwart geeigneter Proteine in der
Zelle mit hoher Kopienzahl reproduziert werden. Beispiele für Ursprünge sind
die 2 μ-
und autonom replizierende Sequenzen, die in Hefe wirksam sind, sowie
das virale T-Antigen, das in COS-7-Zellen wirksam ist.
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Allgemeine Verfahren und
detaillierte Beschreibung
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POLYNUKLEOTIDE
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Polynukleotide, die zur Verwendung
in der vorliegende Erfindung geeignet sind, können verwendet werden um gewünschte Polypeptide
zu exprimieren, oder können
selbst therapeutisch sein, z. B. Ribozyme oder Antisense-Polynukleotide.
Solche Polynukleotide können
in in vitro-, ex vivo- und in vivo-Anwendungen eingesetzt werden.
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Die Polynukleotide können Vektoren
sein, die Polypeptide, Ribozyme oder Antisensemoleküle exprimieren.
Vektoren enthalten mindestens einen Promotor zur Transkriptionsinitiation
funktionell an die codierende Region, Riboszym oder Antisensemolekül gebunden.
Andere Komponenten, die im Vektor enthalten sein können, sind
z. B.: (1) eine Terminatorsequenz; (2) eine Sequenz, die für ein Leaderpeptid
zur Steuerung der Sekretion codiert; (3) ein selektierbarer Marker,
und (4) ein Replikationsursprung. Ein Replikationsursprung ist nicht
notwendig. Die abzugebenden Polynukleotide können entweder replizierend
oder nicht-replizierend sein. Wenn es gewünscht wird und zweckdienlich
ist, können
andere Komponenten zugesetzt werden.
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Die Polynukleotide und Verfahren
der Erfindung können
mit einem beliebigen Wirtszelltyp verwendet werden. Die Auswahl
von Promotor, Terminator und anderen fakultativen Elementen eines
Expressionsvektors wird von der gewählten Wirtszelle abhängen. Die
Erfindung ist von der ausgewählten
Wirtszelle nicht abhängig.
Zweckdienlichkeit und der gewünschte
Level der Proteinexpression werden die optimale Wirtszelle diktieren.
Auf dem Fachgebiet ist eine Vielzahl von Wirten zur Expression bekannt,
und von der American Type Culture Collection (ATCC) (Rockville,
Maryland, U.S.A.) erhältlich.
Geeignete Bakterienwirte umfassen, ohne Beschränkung: Campylobacter, Bacillus,
Escherichia, Lactobacillus, Pseudomonas, Staphylococcus und Streptococcus.
Hefewirte der folgenden Gattungen können verwendet werden: Candida,
Hansenula, Kluyveromyces, Pichia, Saccharomyces, Schizosaccharomyces
und Yarrowia, Aedes aegypti, Bombys mori, Drosophila melanogaster
und Spodoptera frugiperda (PCT-Patent-Publikation Nr. WO 89/046699;
Carbonell et al., 1985, J. Vitrol. 56: 153; Wright, 1986, Nature
321: 718; Smith et al., 1983, Mol. Cell. Biol. 3: 2156; und siehe
allgemein Fraser et al., 1989, In Vitro Cell. Dev. Biol. 25: 225).
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Verwendbare Säugezelltypen für in vitro-Anwendungen
umfassen z. B. solche Zelllinien, die von der American Type Culture
Collection (ATCC) erhältlich
sind, Eierstockzellen von chinesischen Hamstern (Chinese hamster
ovary (CHO)), HeLa-Zellen, Baby-Hamsternieren (BHK)-Zellen, Affennierenzellen
(COS), humane hepatozelluläre
Karzinomzellen (z. B. Hep G2), humane Embryonen-Nierenzellen, Babyhamster-Nierenzellen, Maus-Sertoli-Zellen,
Kaninchen-Nierenzellen, Buffalo-Ratten-Leberzellen, humane Lungenzellen,
humane Leberzellen, mammäre
Tumorzellen von der Maus, sowie andere.
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Für
in vivo- oder ex vivo-Anwendungen einsetzbare Zelltypen umfassen,
ohne Beschränkung,
einen beliebigen Gewebetyp, z. B. Muskel-, Haut-, Hirn-, Lungen-,
Liter-, Milz-, Blut-, Knochenmark-, Thymus-, Herz-, Lymph-, Knochen-,
Knorpel-, Pankreas-, Nieren-, Gallenbla sen-, Magen-, Darm-, Hoden-,
Eierstock-, Uterus-, Rektum-, Nervensystem-, Augen-, Drüsengewebe
und Bindegewebe.
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A. In vitro- und ex vivo-Vektoren
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Die Polynukleotide, die für die gewünschten
Polypeptide oder Ribozyme codieren, oder Antisense-Polynukleotide,
können
unter Verwendung der folgenden Promotoren und Enhancer als Beispiele
transkribiert und/oder translatiert werden. Die Beispiele umfassen
ohne Beschränkung:
das 422(aP2)-Gen und das Stearoyl-Co-A-Desaturase 1 (SCD1)-Gen,
das geeignete Adipozyten-spezifische Promotoren enthält, wie
es von Christy et al., 1989, Genes Dev. 3: 1323– 1335, beschrieben ist. Synthetische,
nicht-natürliche
Promotoren oder Hybridpromotoren können hier ebenfalls verwendet
werden. Beispielsweise kann ein T7T7/T7-Promotor konstruiert und
gemäß Chen et
al., 1994, Nucleic Acids Res. 22: 2114–2120, verwendet werden, wobei
die T7-Polymerase unter der Regulationskontrolle ihres eigenen Promotors
steht und die Transkription einer Polynukleotidsequenz steuert,
die unter die Kontrolle eines anderen T7-Promotors gestellt ist.
Die primäre
Determinante für
die Fett-spezifische Expression ist ein Enhancer, der bei etwa > 5 kb stromaufwärts der
Transkriptions-Startstelle lokalisiert ist, wie es in Ross et al.,
1990, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 87: 9590–9594 und Graves et al., 1991,
Genes Dev. 5: 428– 437,
beschrieben ist. Zur Verwendung hier ist auch das Gen für das CCAAT/Enhancerbindende
Protein C/EBPα,
das in hohem Maße
exprimiert wird, wenn 3T3-L1-Adioblast in den Differenzierungsstoffwechselweg
und in reife post-mitotische Adipozyten übertragen wird, wie es bei
Birkenmeier et al., 1989, Gene Dev. 3: 1146–1156, beschrieben wird, geeignet.
Der kürzlich
isolierte Transkriptionsfaktor PPARγ2, der ausschließlich in
Adipozytengeweben exprimiert wird, wie es von Tontonoz et al., 1994, Cell
79: 1147–1156,
beschrieben wird, kann hier ebenfalls verwendet werden.
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Typische Promotoren für die Säugetierzellexpression
umfassen den frühen
SV40-Promotor, den CMV-Promotor,
den mammären
Maustumor-Virus-LTR-Promotor, den späten Adenovirus-Hauptpromotor
(Ad MLP) und den Herpes simplex-Virus-Promotor als Beispiele. Andere
nicht-virale Promotoren, z. B. ein Promotor, der aus dem murinen
Metallothionein-Gen stammt, wird in Säugetierkonstrukten ebenfalls
Verwendung finden. Eine Expression kann entweder konstitutiv oder
reguliert (induzierbar) sein, und zwar in Abhängigkeit vom Promotor. Typischerweise
werden auch Transkriptionsterminations- und Polyadenylierungssequenzen
vorliegen, die bezüglich
des Translations-Stopkodons 3' lokalisiert
sind. Vorzugsweise ist auch eine Sequenz zur Optimierung der Translationsinitiation,
lokalisiert 5' zur
codierenden Sequenz, vorhanden. Beispiele für Transkriptionsterminator/Polyadenylierungssignale
umfassen die, die vom SV40 stammen, wie es in Sambrook et al., 1989, "Molecular Cloning,
A Laboratory Manual",
zweite Ausgabe, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, New
York, beschrieben ist. Introns, die Spleißdonor- und -akzeptorstellen
enthalten, können
auch in die Konstrukte eingebaut werden.
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Enhancer-Elemente können hier
ebenfalls verwendet werden um Expressionslevel der Säugerkonstrukte
zu erhöhen.
Beispiele umfassen den Gen-Enhancer des frühen SV40, wie er in Dijkema
et al., 1985, EMBO J. 4: 761, beschrieben ist, und den Enhancer/Promotor,
der aus der langen terminalen Wiederholung (LTR) des Rous Sarcoma
Virus stammt, was in Gorman et al., 1982b, Proc. Natl. Acad. Sci.
U.S.A., 79: 6777, beschrieben ist, und humanes Cytomegalovirus,
das in Boshart et al., 1985, Cell 41: 521, beschrieben ist. Es kann
auch eine Leadersequenz vorliegen, die eine Sequenz umfasst, welche
für ein
Signalpeptid codiert, um so für
die Sekretion des Fremdproteins in Säugerzellen zu sorgen. Vorzugsweise
gibt es Prozessierungsstellen, die zwischen dem Leaderfragment und
dem interessierenden Gen codiert sind, so dass die Leadersequenz
entweder in vivo oder in vitro gespalten werden kann.
-
Andere regulatorische Regionen aus
Viren können
in den Polynukleotiden enthalten sein um Transkriptions- und Translationslevel
zu erhöhen
oder die Dauer der Transkription und Translation zu erhöhen. Beispielsweise
können
die langen terminalen Wiederholungen von HIV eingeschlossen sein.
Alternativ können die
invertierten terminalen Wiederholungen des Epstein-Barr-Virus eingesetzt
werden.
-
Es gibt Expressionsvektoren, die
für die
transiente Expression von DNA, die für das Ziel-Polypeptid codiert,
in Säugetierzellen
sorgen. Im Allgemeinen beinhaltet eine transiente Expression die
Verwendung eines Expressionsvektors, der fähig ist, effizient in einer
Wirtszelle zu replizieren, so dass die Wirtszelle viele Kopien des
Expressionsvektors akkumuliert und dann wieder hohe Level eines
gewünschten
Polypeptids, das vom Expressionsvektor codiert wird, synthetisiert.
Transiente Expressionssysteme, die einen geeigneten Expressionsvektor
und eine Wirtszelle umfassen, erlauben die zweckdienliche positive
Identifizierung von Polypeptiden, die durch clonierte DNAs codiert
werden, wie auch die schnelle Durchmusterung solcher Polypeptide auf
gewünschte
biologische oder physiologische Eigenschaften. Somit sind transiente
Expressionssysteme zu Zwecken einer Identifizierung von Analoga
und Varianten des Ziel-Polypeptids, die Ziel-Polypeptid-artige Aktivität haben,
besonders nützlich.
-
B. In vivo-Vektoren
-
Zur Abgabe unter Verwendung viraler
Vektoren kann eine ganze Reihe viraler Vektoren verwendet werden,
wie sie in Jolly, 1994, Cancer Gene Therapy 1: 1–64, beschrieben werden. Beispielsweise
kann die codierende Sequenz eines gewünschten Polypeptids oder von
Ribosomen oder Antisensemolekülen
in Plasmide insertiert werden, welche zur Transkription und/oder
Translation in retroviralen Vektoren, wie in Kumura et al., 1994,
Human Gene Therapy 5: 845– 852,
beschrieben, adenoviralen Vektoren, wie in Connelly et al., 1995,
Human Gene Therapy 6: 185–193,
beschrieben, Adeno-assoziierte virale Vektoren, wie in Kaplitt et
al., 1994, Nature Genetics 6: 148–153, beschrieben, und Sindbisvektoren
konzipiert sind. Promotoren, die zur Verwendung mit diesen Vektoren
geeignet sind, umfassen die retroviralen Moloney-LTR, den CMV-Promotor
und den Maus-Albumin-Promotor. Replikations-kompetentes freies Virus
kann produziert werden und direkt in das Tier oder den Menschen
injiziert werden oder durch Trans duktion einer autologen Zelle ex
vivo, gefolgt von einer Injektion in vivo, verabreicht werden, wie
es in Zatloukal et al., 1994, Proc. Natl. Acad. Sci. U.S.A., 91: 5148–5152, beschrieben
ist.
-
Das Polynukleotid, das für ein gewünschtes
Polypeptid oder Ribozym codiert, oder Antisense-Polynukleotid kann
zur Expression des gewünschten
Polypeptids in vivo auch in Plasmid insertiert werden. Für eine in
vivo-Therapie kann die codierende Sequenz direkt durch Injektion
in Gewebe oder über
orale Verabreichung als Aerosol abgegeben werden. Promotoren, die
zur Verwendung auf diese Weise geeignet sind, umfassen endogene
und heterologe Promotoren, z. B. CMV. Ferner kann ein synthetischer
T7T7/T7-Promotor gemäß Chen et
al., 1994, Nucleic Acids Res. 22: 2114–2120, konstruiert werden,
worin die T7-Polymerase unter der regulatorischen Kontrolle ihres
eigenen Promotors steht und die Transkription der Polynukleotidsequenz
steuert, die auch unter die Kontrolle eines T7-Promotors gestellt
ist. Das Polynukleotid kann in eine Formulierung injiziert werden,
die die codierende Sequenz stabilisieren kann und eine Transduktion
derselben in Zellen unterstützen
kann und/oder ein Targeting liefern kann, wie es in Zhu et al.,
1993, Science 261: 209–211,
beschrieben ist.
-
Eine Expression der codierenden Sequenz
eines gewünschten
Polypeptids oder die Replikation eines Ribozym- oder Antisense-Polynukleotids
in vivo nach Abgabe zu Gentherapiezwecken durch entweder virale oder
nicht-virale Vektoren kann für
eine maximale Wirksamkeit und Sicherheit durch Verwendung regulierter Genexpressionspromotoren
reguliert werden, wie dies in Gossen et al., 1992, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 89: 5547–5551,
beschrieben ist. Beispielsweise kann die Polynukleotidtranskription
und/oder -translation durch auf Tetrazyklin reagierende Promotoren
reguliert werden. Diese Promotoren können in positiver oder negativer Art
durch Behandlung mit dem Regulatormolekül reguliert werden.
-
Für
eine nicht-virale Abgabe der codierenden Sequenz des gewünschten
Polypeptids kann die Sequenz in herkömmliche Vektoren insertiert
werden, welche herkömmliche
Kontrollsequenzen für
eine Expression in hohem Level enthalten.
-
C. Bevorzugter Vektor
-
Ein bevorzugter Vektor umfasst: (1)
einen Replikationsursprung (EBV) oder ein BKV (BK-Virus), ein Parvovirus,
Replikationsursprung; (2) eine codierende Region für ein EBV- oder BKV-Ursprung-Bindungsprotein;
(3) mindestens eine invertierte terminale Wiederholung; (4) einen
Promotor; (5) einen Enhancer; (6) einen Terminator; (7) gegebenenfalls
einen selektierbaren Marker.
-
Vorzugsweise ist der Replikationsursprung
EBV-ori p; bevorzugter werden die Nukleotide 2623 bis 4559 von SEQ
ID NO: 1 verwendet. Die Sequenz ist aus dem Vektor pCEP4 erhältlich,
der von Invitrogen, San Diego, Californien, USA, zu beziehen ist.
-
Vorzugsweise codiert die codierende
Region für
das EBV-Kern-Antigen A, das an EBV-ori p bindet; bevorzugter wird die Nukleotidsequenz
der Nukleotide 14 bis 2594 von SEQ ID NO: 1 verwendet. Die Sequenz ist
aus dem Vektor pCEP4 zu erhalten, der von Invitrogen, San Diego,
Californien, USA, im Handel ist.
-
Fragmente und Mutanten des bevorzugten
Ursprungs und Bindungsproteins, die fähig sind, die Replikation des
Vektors in der gewünschten
Wirtszelle zu initiieren, können
eingesetzt werden. Vorzugsweise werden die Fragmente und Mutanten
mehr als etwa 80% Sequenzidentität
mit den Nukleotiden 14 bis 2594 oder 2623 bis 4559 von SEQ ID NO:
1 oder einem Fragment davon, typischer mehr als etwa 85%, noch typischer mindestens
90%, der Sequenzidentität
beibehalten. Diese Polynukleotide weisen vorzugsweise eine mehr
als etwa 92%ige Sequenzidentität
mit den Nukleotiden 14 bis 2594 oder 2623 bis 4559 von SEQ ID NO:
1 oder einem Fragment davon auf, bevorzugter eine mehr als etwa
94%ige Identität,
noch bevorzugter eine mehr als etwa 96%ige Identität, noch
bevorzugter eine mehr als etwa 98%ige Identität, und noch bevorzugter eine
mehr als etwa 99%ige Identität,
auf.
-
Vorzugsweise sind die invertierten
terminalen Wiederholungen solche Sequenzen, die im Adeno-Virus (AV)
oder Adeno-assoziierten Virus (AAV) gefunden werden; bevorzugter
sind die invertierten terminalen Wiederholungen solche, die in AAV
gefunden werden; noch bevorzugter ist die Polynukleotidsequenz 4938
bis 5104 oder 7189 bis 7355 von SEQ ID NO: 1. Die Sequenz von AAV
wird in Samulski et al., 1987, J. Virol. 61: 3096–3101, beschrieben.
-
Fragmente und Mutanten der bevorzugten
invertierten terminalen Wiederholung, die fähig sind, eine Replikation
des Vektors in der gewünschten
Wirtszelle zu initiieren, können
verwendet werden. Vorzugsweise werden die Fragmente und Mutanten
eine mehr als etwa 80%ige Sequenzidentität mit den Nukleotiden 4938 bis
5104 oder 7189 bis 7355 von SEQ ID NO: 1 oder einem Fragment davon
beibehalten, typischerweise eine mehr als etwa 85%ige Identität; typischerweise
eine mindestens 90%ige Identität
beibehalten. Vorzugsweise weisen diese Polynukleotide eine mehr
als 92%ige Sequenzidentität
mit den Nukleotiden 4938 bis 5104 oder 7189 bis 7355 von SEQ ID
NO: 1 oder einem Fragment davon auf bevorzugter weisen sie eine
mehr als etwa 94%ige Identität,
sogar noch bevorzugter eine mehr als etwa 96%ige Identität; noch
bevorzugter eine mehr als etwa 98%ige Identität; weiter bevorzugt eine mehr
als etwa 99%ige Identität,
auf.
-
Vorzugsweise wird der Cytomegalovirus-Enhancer/Promotor
verwendet; bevorzugter ist die CMV-Promotorsequenz die Nukleotidsequenz
5112 bis 6734 von SEQ ID NO: 1.
-
Es können Mutanten und Fragmente
des bevorzugten Enhancers und Promotors, die zur Initiierung der
Transkription und/oder Translation fähig sind, verwendet werden.
Vorzugsweise werden die Fragmente und Mutanten eine mehr als etwa
80%ige Sequenzidentität
mit den Nukleotiden 5112 bis 6734 von SEQ ID NO: 1 oder einem Fragment
davon; typischerweise eine mehr als etwa 85%ige Sequenzidentität; noch
typischer eine mindestens 90%ige Sequenzidentität, beibehalten. Vorzugsweise
weisen diese Polynukleotide eine mehr als etwa 92%ige Sequenzidentität mit den
Nukleotiden 5112 bis 6734 von SEQ ID NO: 1 oder einem Fragment davon;
bevorzugter eine mehr als etwa 94%ige Identität; noch bevorzugter eine mehr
als etwa 96%ige Identität;
noch bevorzugter eine mehr als etwa 98%ige Identität; noch
bevorzugter eine mehr als etwa 99%ige Identität, auf.
-
Ein bevorzugter Terminator ist die
Rinderwachstumshormon-PolyA-Sequenz; bevorzugter ist die Polynukleotidsequenz
Nukleotid 6818 bis 7050 von SEQ ID NO: 1.
-
Mutanten und Fragmente des bevorzugten
Terminators, die fähig
sind, die Transkription und/oder Translation zu terminieren, können verwendet
werden. Vorzugsweise werden die Fragmente und Mutanten eine mehr
als etwa 80%ige Sequenzidentität
mit den Nukleotiden 6818 bis 7050 von SEQ ID NO: 1 oder einem Fragment
davon; typischerweise mehr als eine etwa 85%ige Identität; noch
typischer eine mindestens 90%ige Identität, beibehalten. Vorteilhafterweise
zeigen diese Polynukleotide eine mehr als etwa 92%ige Sequenzidentität mit den
Nukleotiden 6818 bis 7050 von SEQ ID NO: 1 oder einem Fragment davon;
bevorzugter eine mehr als etwa 94%ige Identität; noch bevorzugter eine mehr
als etwa 96%ige Identität;
noch bevorzugter eine mehr als etwa 98%ige Identität; noch
bevorzugter eine mehr als etwa 99%ige Identität.
-
Die Sequenz des bevorzugten Vektors
ist in SEQ ID NO: 1 gezeigt. Polynukleotide, die für Polypeptide, wie
z. B. Erythropoietin oder Leptin codieren, und Ribozyme und Antisense-Polynukleotide können in
den Vektor insertiert werden.
-
D. Beispiele für codierende
Regionen, Ribozyme und Antisense-Moleküle
-
Das Folgende sind Beispiele für codierende
Regionen, Ribozyme und Antisense-Moleküle, die
zur Behandlung verschiedener Indikationen bei Säugetieren verwendet werden
können.
Die Nukleotidsequenz der interessierenden Gene kann z. B. in öffentlich
zugänglichen
Datenbanken, z. B. Genbank, gefunden werden. Polynukleotide, die
abgegeben werden sollen, können
zur Behandlung viraler Infektionen oder einer chronischen Pathogeninfektion
verwendet werden.
-
1. Hämophilie
-
Ein Genersatz durch in vivo-Abgabe
von Polynukleotiden kann bei der Behandlung von Hämophilie effektiv
sein. Das Folgende sind Beispiele für Polypeptide, die durch die
abzugebenden Polynukleotide codiert werden: Faktor VIII:C, Mutante
von Faktor VIII:C, insbesondere solche, die nicht spaltbar sind.
Zur Behandlung von Hämophilie
sind auch Ribozym- und Antisense-Polynukleotide als Inhibitoren
des Gewebefaktor-Plasminogen-Inhibitors (TFPI) nützlich.
-
Die Abgabewege zur Behandlung von
Hämophilie
umfassen z. B. intravenöse/intrahepatische
Injektion, ex vivo-Transduktion von Stammzellen oder Lymphozyten
unter Verwendung retroviraler Vektoren.
-
2. Behandlung der Transplantat-gegen-Empfänger-Krankheit
-
Eine in vivo-Abgabe von Polynukleotiden,
die Prodrugs codieren, kann für
eine direkte Ablation zur Behandlung der Transplantat-gegen-Empfänger-Krankheit,
z. B. bei Leukämie-Knochenmarkstransplantation, verwendet
werden. Zu diesem Zweck kann Herpes-Thymidinkinase in Verbindung
mit Gancyclovir eingesetzt werden. Weitere Beispiele für Prodrugs
werden im Abschnitt Krebs beschrieben.
-
Die Abgaberouten zur Behandlung der
Transplantat-gegen-Empfänger-Krankheit
umfassen z. B. eine ex vivo-Transduktion von T-Lymphozyten unter
Verwendung retroviraler Vektoren.
-
3. Vakzine
-
Eine in vivo-Abgabe von Polynukleotiden,
die für
ein gewünschtes
Antigen codieren, kann ausgenutzt werden um eine Immunantwort zu
induzieren. Diese Antwort kann sowohl eine zelluläre, wie
auch eine humorale Antwort umfassen. Dieser Vakzin-Typ kann verwendet
werden um Krebs, wie auch infektiöse Krankheiten, zu behandeln.
Ferner kann eine solche Behandlung entweder eine prophylaktische
oder eine therapeutische Immuntherapie sein.
-
Beispiele für infektiöse Krankheiten umfassen die,
die durch humanes Immundefizienz-Virus
(HIV), Hepatitis A, B, C, usw. (HAV, HBV, HCV, usw.), durch humanes
Papiloma-Virus (HPV), Cytomegalovirus (CMV), Herpes simplex 1 und
2 (HSV), usw. verursacht werden. Bevorzugte Antigene umfassen nicht-strukturelle
Proteine 3, 4a und 5b (NS3, NS4 und NS5b) von HCV; gB2 und gD2 von
HSV; die env- und rev-Proteine von HN.
-
In Vakzinen können auch Krebsantigene sowohl
zu therapeutischen, als auch zu prophylaktischen Zwecken verwendet
werden.
-
Die Antigene können im Zusammenhang mit Klasse
I-Haupt-Histokompatibilitätsantigenen
präsentiert werden
oder um eine zelluläre
cytotoxische T-Zell-Reaktion zu induzieren oder um eine humorale
Reaktion zu induzieren, die die Synthese von Antikörpern umfasst.
-
Ferner kann zur Verabreichung mit
einem Vakzin ein Antisense- oder Ribozym-Ziel auf ein immunsupprimierendes
Molekül,
z. B. IL-10, TGF-β und
CTLA-4, zur Verabreichung mit einem Vakzin nützlich sein.
-
Die Wege zur Verabreichung von Vakzinen
umfassen z. B. intramuskuläre
Injektion, auf dendritischen Zellen basierende Immunisierung oder
eine orale Immunisierung durch virale und nicht-virale Vektoren.
-
4. Diabetes
mellitus
-
Diabetes ist eine andere Indikation,
die durch eine in vivo-Abgabe eines Ersatzgens behandelt werden kann.
Die Folgenden sind Beispiele für
nützliche
Polypeptide, die durch ein Ersatzgen zu codieren sind: Insulin, Insulin-artiger
Wachstumsfaktor I und II (IGF-I und II).
-
Zur Behandlung von Diabetes sind
auch Polynukleotide nützlich,
die für
IAS-L codieren, das an der Oberfläche von B-Zellen im Pankreas
gefunden wird, um Zellen vor einer Immunzerstörung zu schützen.
-
Die Abgabewege zur Behandlung von
Diabetes umfassen z. B. auf die Leber gerichtete, auf die Parotis gerichtete,
auf das Pankreas gerichtete, auf die Speicheldrüse gerichtete Wege, die sowohl
virale, wie nicht virale Vektoren verwenden.
-
5. Hyperlipidämie
-
Hyperlipidämie kann durch in vivo-Abgabe
der folgenden Polynukleotide, die für Apoproteine oder Lipoproteinrezeptoren
codieren, behandelt werden. Eine ausgedehntere Beschreibung von
Lipoproteinen und Apoproteinen wird nachfolgend geliefert.
-
Die Abgabewege zur Behandlung von
Hyperlipidämie
umfassen z. B. eine auf die Leber gerichtete intravenöse Verabreichung,
sowohl von viralen, wie auch von nicht-viralen Vektoren.
-
6. Myokardiale Ischämie oder
Infarkt
-
Im Folgenden werden Beispiele für Nukleotide
angeführt,
die bei Abgabe in vivo zur Behandlung von myokardialer Ischämie oder
Infarkt nützlich
sind:
-
Polynukleotide, die für basischen
Fibroblastenwachstumsfaktor (bFGF), Fibroblastenwachstumsfaktor 5
(FGF-5) und IGF-I codieren.
-
Die Abgabewege zur Behandlung myokardialer
Ischämie
oder von Infarkt umfassen z. B. die intraperikardiale Abgabe von
viralem Vektor oder nicht-viralen Vektoren.
-
7. Darmerkrankung
-
Das Folgende sind Beispiele von Polynukleotiden,
die in vivo abgegeben werden können
um eine Darmerkrankung zu behandeln:
- (i) Ribozyme
oder Antisense-Polynukleotide als Inhibitoren einer Makrophagen/
inflammtorischen Zellen-Rekrutierung oder -Aktivierung, z. B. NFκB;
- (ii) Ribozyme oder Antisense-Polynukleotide um als anti-apoptotische
Agentien zu wirken, z. B. Inhibitoren der Interleukin 1b umwandelnden
Enzymfamilie;
- (iii) Polynukleotide, die Komplementblocker codieren, z. B.
Zerfallsbeschleunigungsfaktor (DAF), Membran-Cofaktor-Protein (MCP)
und Fusionen von DAF und MCP, auch bekannt als CAB-2;
- (iv) Cyclooxygenaseinhibitoren;
- (v) anti-proliferative Agentien, z. B. Ribozyme, Antisense-Oligonukleotide,
Antikörper,
Proteine oder Peptide gegen c-myb, ras/raf PI3-Kinase, Cycline;
- (vi) Polynukleotide, die für
Suizidproteine/Gene codieren, z. B. Herpes-Thymidinkinase;
- (vii) Polynukleotide, die für
Ersatzgene oder Proteine codieren, die defizient sind oder während der
Entwicklung der inflammatorischen Darmerkrankung herabreguliert
werden;
- (viii) Polynukleotide, die für
IκB codieren.
-
B. Prostatakrebs und gutartige
Prostatahyperplasie
-
Die folgenden Polynukleotide können abgegeben
werden um Prostatakrebs und gutartige Prostatahyperplasie zu behandeln:
- (i) ein Polynukleotid, das für ein pro-apoptotisches
Agens codiert, einschließlich
z. B. fas, fas-Ligand, fadd, fap-1, tradd, faf rep, Reaper, Apoptin,
Interleukin-2-umwandelndes Enzym;
- (ii) ein Polynukleotid, das für ein anti-angiogenisches Agens
codiert, einschließlich
z. B. löslicher
bFGF-Rezeptor und Fragmente, Angiostatin, transformierender Wachstumsfaktor-β (TGF-β), Interferon-α (IFNα), mit Proliferin
verwandtes Protein, ein Urokinase-Plasminogenaktivator-Rezeptor-Antagonist,
Plättchenfaktor
4 (PF4), Thrombospondin, Gewebeinhibitor von Metalloproteinase und
Prolaktin;
- (iii) ein Polynukleotid, das für ein immunmodulierendes Agens
codiert, einschließlich
z. B. Interleukin-2 (IL-2), IFNα,
IFNβ, IFNγ, Granulozyten-Makrophagenkolonie-stimulierender
Fraktor (GM-CSF) und Makrophagenkolonie-stimulierender Faktor (M-CSF);
- (iv) ein Ribozym oder Antisense-Polynukleotid als anti-proliferatives
Agens, einschließlich
z. B. ein Inhibitor eines Signaltransduktionswegs, z. B. eines Inhibitors
eines Signaltransduktionswegs, vermittelt durch myb, ras, die ras-Superfamilie,
raf Phosphoinosit (PI3-Kinase),
eine Phosphortyrosinbindungs(PTB)-Domäne, eine SRC-Homologie-2(SH2)-Domäne, eine
SRC-Homologie-3(SH3)-Domäne,
eine Plextrin-Homologie(PH)-Domäne,
JUN-Kinase und eine stressaktivierte Kinase, Signalinositphosphatasen
und ein Inhibitor eines Cyclins;
- (v) ein Ribozym oder Antisense-Polynukleotid als ein Inhibitor
eines Wachstumsfaktors oder Inhibitor eines Rezeptors eines Wachstumsfaktors,
einschließlich
z. B. epidermaler Wachstumsfaktor (EGF), TGF-α, FGF, TGF-β, von Plättchen abgeleiteter Wachstumsfaktor
(PDGF), Keratinozyten-Wachstumsfaktor (KGF) oder irgendein Prostatazellen-spezifischer
Wachstumsfaktor;
- (vi) ein Polynukleotid, das für ein Tumorsuppressorgen oder
ein Gen codiert, das während
des Beginns eines hyperplastischen Krankheitsbildes in der Prostata
herabreguliert worden ist; und
- (vii) ein Antisense- oder Ribozym-Ziel auf ein immunsuppressives
Molekül,
z. B. IL-10, TGF-β und CTLA-4.
-
9. Anämie, Leukopenie und Thrombozytopenie
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Anämie kann durch in vivo-Abgabe
eines Polynukleotids, das für
Erythropoietin, GM-CSF,
G-CSF, M-CSF und Thrombopoietin zum Beispiel codiert, behandelt
werden. Beispiele für
Abgabewege für
diese Indikation umfassen, ohne Beschränkung: eine auf die Leber abzielende
intravenöse
Verabreichung von viralen Vektoren und nicht-viralen Vektoren. Siehe
die folgenden Beispiele.
-
10. Kardiomyopathie
-
Das Folgende sind Beispiele von Polynukleotiden,
die in vivo zur Behandlung von Kardiomyopathie abgegeben werden
können:
Polynukleotide, die für
IGF-1, L-Aminosäuredecarboxylase,
Inhibitoren von β-adrenergen
Rezeptorkinasen (BARK), Troponin und β-adrenergen Rezeptoren codieren.
-
Beispiele für Abgabewege für diese
Indikation umfassen, ohne Beschränkung,
eine perikardiale Expression von IGF-1 und für die anderen Gene eine intramyokardiale
Injektion oder ein myokardiales Targeting über eine intrakoronäre Injektion
oder eine intraperikardiale Verabreichung von viralen Vektoren oder
nicht-viralen Vektoren.
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11. Rheumatoide
Arthritis
-
Das Folgende sind Beispiele für Polynukleotide,
die in vivo abgegeben werden können
um rheumatoide Arthritis zu behandeln, Polynukleotide, die für ein Prodrug
codieren, z. B. für
Herpes-Thymidinkinase, MMP-Inhibitoren, fas und pro-apoptotische
Proteine, die oben beschrieben wurden, sowie Interleukin-1-Rezeptor
A, Interleukin-10, IκB.
-
Auch Antisense- und Ribozym-Polynukleotide
als Inhibitoren von NFκB.
-
Beispiele für Abgaberouten für diese
Indikation umfassen, ohne Beschränkung,
intraartikuläre
Injektion von viralen und nicht-viralen Vektoren.
-
12. Osteoarthritis
und Psoriasis
-
Das Folgende sind Beispiele für Polynukleotide,
die in vivo abgegeben werden können
um Osteoarthritis und Psoriasis zu behandeln: Polynukleotide, die
für IGF-1
codieren; Ribozym- und Antisense-Polynukleotide als Inhibitoren
von Metalloproteinase-Inhibitoren.
-
Auch das Folgende sind Beispiele
für Polynukleotide,
die in vivo zur Behandlung von Osteoarthritis und Psoriasis abgegeben
werden können,
Polynukleotide, die für
ein Prodrug, wie z. B. Herpes-Thymidinkinase, MMP-Inhibitoren, fas
und pro-apoptotische Proteine, die oben beschrieben wurden, und
Interleukin-1-Rezeptor A, Interleukin-10, IκB, codieren.
-
Auch Antisense- und Ribozym-Polynukleotide
als Inhibitoren von NFκB.
-
Beispiele für Abgaberouten für diese
Indikation umfassen, ohne Beschränkung,
intraartikuläre
Injektion.
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13. Restenosierung
-
Das Folgende sind Beispiele für Polynukleotide,
die in vivo zur Behandlung von Restenosierung abgegeben werden können:
- (i) Polynukleotide, die für ein Prodrug, z. B. Thymidinkinase,
oder andere Beispiele, die im Abschnitt Krebs beschrieben werden,
codieren;
- (ii) Polynukleotide, die für
Gewebefaktor-Plasminogen-Inhibitor (TFPI) codieren;
- (iii) Polynukleotide, die für
c-myb rbz, c-ras rbz codieren;
- (iv) Polynukleotide, die für
pro-apoptotische Agentien, die oben beschrieben wurden, codieren;
- (v) Polynukleotide, die für
IκB codieren.
-
Beispiele für Abgaberouten für diese
Indikation umfassen, ohne Beschränkung,
eine intrakoronare Abgabe von viralen und nicht-viralen Vektoren.
-
14. Krebs
-
Genabgabevektoren sind bei der Abgabe
therapeutischer Gene zur Behandlung von hyperproliferativen Krankheiten,
einschließlich
Malignität,
zur Behandlung einer infektiösen
Erkrankung und zur Behandlung von inflammatorischen Erkrankungen,
einschließlich
Autoimmunerkrankung, einsetzbar. Beispielsweise können Gentherapievektoren
eingesetzt werden um Cytokine oder Proteine zu exprimieren, welche
ein inaktives oder partiell aktives Prodrug in ein aktives Arzneimittel
umwandeln. In vielen Fällen
führt eine
Umwandlung des Prodrugs in seine aktive Form zu einer Verbindung
mit cytolytischer Aktivität.
-
a. Prodrug-umwandelnde
Enzyme
-
In der vorliegenden Erfindung kann
eine Reihe von "Suizidgenen" eingesetzt werden,
die für
verschiedene Proteine codieren, welche bei der Prodrug-Umwandlung
einsetzbar sind. Beispielsweise sind Nukleosidkinasen, wie z. B.
Thymidinkinase, besonders nützlich.
Insbesondere das HSV-TK-System hat für die Antitumor-Zelltherapie
wichtige Vorteile. Siehe PCT-Publikations-Nr.
WO 91/02805 mit dem Titel "Recombinant
Retroviruses Delivering Vector Constructs to Target Cells" und die PCT-Publikations-Nr.
WO 95/14091 mit dem Titel ("Compositions
and Methods for Utilizing Conditionally Lethal Genes" bezüglich einer
Beschreibung der Behandlung von Krebs und anderen Krankheiten durch
Genabgabevektoren, die Thymidinkinase und andere Prodrug-umwandelnde
Enzyme exprimieren. HSV-TK-transduzierte Tumorzellen können einen
signifikanten, abtötenden "Bystander"-Effekt auf nicht-transduzierte
Nachbarzellen in vitro und in vivo vermitteln (Moolten et al., supra.,
Freeman et al., 1993, Cancer Res. 53: 5274), am häufigsten
als Resultat eines Transfers auf den toxischen Ganciclovirmetaboliten,
GCV-Triphosphat, zwischen benachbarten Zellen durch interzelluläre gap junctions
(Bi et al., 1993, Human Gene Therap. 4: 725). Endothelialzellen
in Kapillarwänden
werden durch gap junctions miteinander verbunden, so dass ein dramatischer "Bystander"-Effekt, der durch
einen GCV-Triphosphat-Transfer zwischen benachbarten Endothelialzellen
erzeugt wird, und die massiven Amplifikationseffekte der Gerinnungskaskade
sowie das Tumor-zu-Endothelialzellen-Verhältnis
daraus folgen könnten
(Denekamp et al., 1986, Cancer Topics 6: 6; Denekamp et al., 1984,
Prog. Appl. Microcir. 4: 28). Ein neuerer Beweis legt nahe, dass
die gelegentliche Transduktion von Tumorendothelialzellen während der
intraläsionalen
Therapie mit retroviralen HSV-TK-Vektoren für eine signifikante Komponente
der Antitumoraktivität
der Vektoren verantwortlich ist (Ram et al., 1994, J. Neurosurg.
81: 256). Zusätzlich
ist das Suizidgen für
die Zielzellen nur konditionell cytotoxisch (d. h., nur wenn GCV
gegeben ist).
-
Folglich kann eine ex vivo-Verabreichung
verwendet werden. Bei diesem Protokolltyp können z. B. Endothelialzellen
aus Tumorbiopsien isoliert werden (Medzelewski et al., 1994, Cancer
Res. 54: 336), mit geeigneten Mitogenen zur Proliferation induziert
werden (Ferrara et al., supra) und in vitro mit TK transduziert
werden. Transplantiertes EC wird nach intratumoraler Injektion in
Tagen bis Wochen in die Gefäßneuanordnung eingebaut
(Lal et al., 1994, Cancer Gene Therap. 1: 322), so würde eine
GCV-Behandlung einer geeigneten "lag-Phase" folgen um das transduzierte
EC funktionell in das Tumorgefäßsystem
zu integrieren. Das Zwei-Stufen-Enzym-Prodrug-System
bietet eine größere Flexibilität bei der
schwierigen klinischen Handhabung, da das Ende einer GCV-Infusion
bei dem Event (potentiell sehr ernster) Komplikationen, die aus
einer Schädigung
an normalem EC entstehen, die Toxizität blockieren würde, ohne
dass die Notwendigkeit der Blockierung der Transgen-Aktivität in situ
bestehen würde.
-
Eine Reihe alternativer "Suizidgene" zusätzlich zu
Thymidinkinase kann für
die Krebs-Gentherapie auch
nützlich
sein (Moolten et al., supra.). Eine Einführung des bakteriellen Cytosindesaminasegens
(Huber et al., 1993, Cancer Res. 53: 4619) in Tumorzellen verleiht
Empfindlichkeit gegenüber
dem antifungalen Agens 5-Fluorcytosin (5-FC). Cytosindesaminase
wandelt 5-FC in 5-Fluoruracil (5-FU, Nishiyama et al., 1985, Cancer Res.
45: 1753) um. Da 5-FU ein allgemein verwendetes chemotherapeutisches
Arzneimittel für
Brustkrebs ist, haben verschiedene Gruppen für diese Krankheit Therapiemodelle
mit "Suizidgen" auf Cytosindesaminase-Basis entwickelt.
Die Tumorspezifität
kann ferner durch Einführen
der c-erbB2-Promotor/Enhancer-Elemente
5' zu dem Cytosindesaminasegen
erhöht
werden, so dass das therapeutische Transgen vorzugsweise in c-erbB2-überexprimierenden
Brusttumorzellen transkribiert wird (Harris et al., 1994, Gene Therap.
1: 170). Alkalische Phosphatase wurde in großem Umfang als Prodrug-aktivierendes
Enzym auf dem verwandten Gebiet der auf Antikörper gerichteten Enzym-Prodrug-Therapie
(ADEPT) entwickelt. Dieses Enzym hat den Vorteil, dass es einen
weiten Bereich phosphorylierter Derivate von Anti-Krebs-Agentien
(z. B. Mitomycin C, Etopsid, etc.) aktivieren kann, die die Zellmembranen
nicht durchqueren können,
bis die geladene Phosphatgruppe abgespalten ist; so könnte ein
einzelnes Enzym de novo einen Cocktail chemotherapeutischer Mittel
in der Tumormasse erzeugen (Senter et al., 1993, Bioconjugate Chem.
4: 3). Andere Suizidgene können
für ein
Polypeptid oder Polypeptide (mit einem entsprechenden nicht-cytotoxischen
Agens) codieren, z. B. für
Herpes simplex-Virus-Thymidinkinase (Gancyclovir oder Acyclovir),
Varizella Zoster-Virus-Thymidinkinase (6-Methoxypurinarabinonukleosid;
Huber et al., 1991, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 88: 8039), E. coli-Cytosindesaminase
(Fluoruracil; Mullen et al., 1992, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 89:
33), E. coli-Xanthin-Guanin-Phosphoribosyltransferase (Thioxanthin;
Beshard et al., 1987, Mol. Cell Biol. 7: 4139), E. coli- oder Leishmania-Purinnukleotidphosphorylase
(verschiedene nicht-toxische
Purindesoxy-adenosin-, Adenosin-, Desoxyguanosin- oder Guanosinderivate
(Koszalka und Krenitsky, 1979, J. Biol. Chem 254: 8185, 1979; Sorscher
et al., 1994, Gene Theran. 1: 233), Cytochrom-pla50 2B1- oder Cytochrom-p450-Reduktase
(z. B. 3-Amino-1,2,4-benzotriazin-1,4-dioxid (Walton et al., 1992, Biochem.
Pharmacol. 44: 251), alkalische Zelloberflächenphosphatase (z. B. Etoposidmonophosphat;
Senter et al., 1988, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 85: 4842, 1988),
Nitroreduktase (z. B. Metronidazol oder Nitrofurantoin; Hof et al.,
1988, Immunität
und Infektion 16: 220), N-Desoxyribosytransferase (1-Deazapurin;
Betbeder et al., 1989, Nucleic Acids Res 17: 4217), Pyruvatferrodoxin-Oxidoreduktase
(Metronidazol; Upcroft et al., 1990, Int. J. Parasitolog, 20: 489),
Carboxypeptidase G2 (Aminoacylat-Stickstoff-yperits; Antoniw et
al., 1990, Brit J. Cancer 62: 909), Carboxypeptidase A (Methotrexat-alpha-Alanin;
Haenseler et al., 1992, Biochemistry 31: 891), Lactamase (Cephalosporinderivate;
Meyer et al., 1993, Cancer Res. 53: 3956; und Vradhula et al., 1993,
Bioconjugate Chemistry 4: 334), Actinomycin D-Synthetasekomplex
(synthetische Pentapeptidlactonvorstufen; Katz et al., 1990, J.
Antibiotics 43: 231), und -Glucuronidase (verschiedene Glucuronidderivate
toxischer Arzneimittel, z. B. Doxorubicin; Bosslet et al., 1994,
Cancer Res. 54: 2151; Haeberlin et al., 1993, Pharmaceutical Res.
10: 1553).
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Irgendeins einer Vielzahl anderer
Enzyme, die inaktive Prodrugs in aktive Arzneimittel umwandeln und die
dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt sind, können ebenfalls in Gen-Abgabevehikeln eingesetzt
werden. Siehe z. B. PCT-Publikationsnummer WO 95/14014091 mit dem
Titel "Compositions
and Methods for Utilizing Conditionally Lethal Genes" und europäische Patentpublikationsnummer
EP90309430 mit dem Titel "Molecular
Chimeras Useful for Cancer Therapy -- Comprising Regulatory Sequences
and heterologous enzyme, e. g. Varicella Zoster Virus Thymidin Kinase" bezüglich einer
Beschreibung weiterer Prodrug/Enzymsysteme, die für eine Gentherapie
nützlich
sind. Als weiteres Beispiel siehe die PCT-Patentpublikation Nr.
WO 95/13095 mit dem Titel "New
Prodrugs and Enzyme Targeting Molecule Conjugates – Useful
in Antibody Direct Enzyme Prodrug Therapy of e. g. Viral Infections".
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Eine Vielzahl von Tumoren können Ziel
für die
Behandlung durch Gen-Abgabevehikel sein. Im Allgemeinen sind feste
Tumoren bevorzugt, obgleich Leukämie
und Lymphome auch behandelt werden können, wenn sie eine feste Masse
entwickelt haben oder wenn geeignete, mit dem Tumor assoziierte
Marker vorliegen, so dass die Tumorzellen physikalisch von nicht-pathogenen, normalen
Zellen getrennt werden können. Typische
Beispiele für
geeignete Tumoren umfassen Melanome, colorektale Karzinome, Lungenkarzinome (einschließlich großzelliger,
kleinzelliger, schuppiger und Adenokarzinome), Nierenzellenkarzinome
und Brustadenokarzinome. Gen-Abgabevehikel, die Thymidinkinase und
andere Prodrug-umwandelnde Enzyme exprimieren, sind auch in der
Behandlung von Autoimmunkrankheiten, einschließlich rheumatoider Arthritis, Osteoarthritis
und Transplantat-gegen-Empfänger-Reaktion
nützlich.
Siehe z. B. die PCT-Patentpublikation Nr. WO 95/14091 mit dem Titel "Compositions and
Methods for Utilizing Conditionally Lethal Genes" bezüglich
einer Beschreibung der Krankheitsbehandlung mit Gentherapievektoren,
die Prodrug-umwandelnde Enzyme exprimieren.
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b. Cytokine
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Durch die Gen-Abgabevehikel der vorliegenden
Erfindung kann eine Vielzahl von Polynukleotiden, die für Cytokine
und Immunsystemmodulatoren codieren, zur Behandlung einer Reihe
verschiedener Krankheiten abgegeben werden. Typische Beispiele umfassen
Cytokine, wie z. B. IL-1, IL-2 (Karupiah et al., 1990, J. Immunology
144: 290–298;
Weber et al., 1987, J. Exp. Med. 166: 1716–1733; Gansbacher et al., 1990,
J. Exp. Med. 172: 1217–1224;
US-Patent Nr. 4 738 927), IL-3, IL-4 (Tepper et al., 1989, Cell
57: 503–512;
Golumbek et al., 1991, Science 254: 713–716, 1991; US-Patent Nr. 5
017 691), IL-5, IL-6 (Brakenhof et al., 1987, J. Immunol. 139: 4116–4121; WO
90/06370), IL-7 (US-Patent Nr. 4 965 195), IL-8, IL-9, IL-10, IL-11,
IL-12, IL-13 (Cytokine
Bulletin, Summer 1994), IL-14 und IL-15, insbesondere IL-2, IL-4,
IL-6, IL-12 und IL-13, alpha-Interferon (Finter et al., 1991, Drugs
42(5): 749–765;
US-Patent Nr. 4 892 743; US-Patent Nr. 4 966 843; WO 85/02862; Nagata
et al., 1980, Nature 284: 316–320;
Familletti et al., 1981, Methods in Enz. 78: 387–394; Twu et al., 1989, Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 86: 2046–2050;
Faktor et al., 1990, Oncogene 5: 867–872), Beta-Interferon (Seif
et al., 1991, J. Virol. 65: 664–671),
gamma-Interferone (Radford et al., The American Society of Hepatology
2008–2015,
1991; Watanabe et al., PNAS 86: 9456–9460, 1989; Gansbacher et
al., 1990, Cancer Research 50: 7820–7825; Maio et al., 1989, Can.
Immunol. Immunother. 30: 34–42;
US-Patent Nr. 4 762 791; US-Patent Nr. 4 727 138), G-CSF (US-Patent
Nrn. 4 999 291 und 4 810 643), GM-CSF (WO 85/04188), Tumomekrosefaktoren
(TNFs) (Jayaraman et al., 1990, J. Immunology 144: 942–951), CD3
(Krissanen et al., 1987, Immunogenetics 26: 258–266, 1987), ICAM-1 (Altman
et al., 1989, Nature 338: 512–514;
Simmons et al., 1988, Nature 331: 624–627), ICAM-2, LFA-1, LFA-3
(Wallner et al., 1987, J. Exp. Med. 166(4): 923–932), MHC-Klasse I-Moleküle, MHC-Klasse
II-Moleküle,
B7.1-.3, 2-Mikroglobulin (Parnes et al.,
1981, Proc. Natl. Acad. Sci. 78: 2253–2257), Chaperone, wie z. B.
Calnexin, MHC-gebundene Transporterproteine oder Analoga davon (Powis
et al., 1991, Nature 354: 528–531,
1991).
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Gene, die für irgendeins der Cytokin- und
immunmodulatorischen Proteine, die hier beschrieben werden, codieren,
können
in einem Gen-Abgabevehikel der Erfindung exprimiert werden. Andere
Formen dieser Cytokine, die dem Fachmann bekannt sind, können ebenfalls
verwendet werden. Beispielsweise können Nukleinsäuresequenzen,
die für
natives IL-2 und gamma-Interferon codieren, erhalten werden, wie
es im US-Patent Nr. 4 738 927 beziehungsweise 5 326 859 beschrieben
ist, während
nützliche
Muteine dieser Proteine erhalten werden können, wie es im US-Patent Nr.
4 853 332 beschrieben ist. Als zusätzliches Beispiel können Nuldeinsäuresequenzen,
die für
die kurzen und langen Formen von mCSF codieren, erhalten werden,
wie es im US-Patent Nr. 4 847 201 bzw. 4 879 227 beschrieben ist.
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Andere Nukleinsäuremoleküle, die für Cytokine codieren, wie auch
andere Nukleinsäuremoleküle, die zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung vorteilhaft sind, können in
einfacher Weise aus einer Vielzahl von Quellen, einschließlich z.
B. Hinterlegungs-stellen, wie die American Type Culture Collection
(ATCC, Rockville, Maryland), oder aus kommerziellen Quellen, wie
British Bio-Technology Limited (Cowley, Oxford, England), erhalten
werden. Repräsentative
Beispiele umfassen BBG 12 (enthaltend das GM-CSF-Gen, das für das reife
Protein aus 127 Aminosäuren
codiert), BBG 6 (das Sequenzen enthält, die für gamma-Interferon codieren), ATCC-Nr. 39656
(enthaltend Sequenzen, die für
TNF codieren), ATCC-Nr.
20663 (enthaltend Sequenzen, die für alpha-Interferon codieren),
ATCC-Nrn. 31902, 31902 und 39517 (enthaltend Sequenzen, die für Beta-Interferon
codieren), ATCC-Nr. 67024 (enthaltend eine Sequenz, die für Interleukin-1b
codiert), ATCC-Nrn. 39405, 39452, 39516, 39626 und 39673 (die Sequenzen
enthalten, die für
Interleukin-2 codieren), ATCC-Nrn. 59399, 59398 und 67326 (die Sequenzen
enthalten, die für
Interleukin-3 codieren), ATCC-Nr. 57592 (enthaltend Sequenzen, die
für Interleukin-4
codieren), ATCC-Nr. 59394 und 59395 (enthaltend Sequenzen, die für Interleukin-5
codieren) und ATCC-Nr. 67153 (enthaltend Sequenzen, die für Interleukin-6
codieren).
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Gen-Abgabevehikel, die die obigen
Cytokine exprimieren, sind in der Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten
nützlich.
Siehe z. B. PCT-Publikationsnummer US 94/02951 mit dem Titel "Compositions and
Methods for Cancer Immunotherapy" bezüglich einer
Beschreibung der Gentherapiebehandlung der Malignität.
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15. Neurologische
Störungen
und Krankheiten
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Polynukleotide, die für Tyrosinhydroxylase
codieren, können
bei der Behandlung der Parkinson-Krankheit nützlich sein.
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Für
Schlaganfall oder beliebige akute Hirnverletzungen sind Polynukleotide,
die für
IGF-1, bFGF, vaskulären
endothelialen Wachstumsfaktor (VEGF) codieren, nützlich.
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16. Lungenkrankheiten
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Zur Behandlung von Emphysem sind
Polynukleotide, die für α1-Anti-Trypsin
codieren, nützlich.
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Zur Behandlung von Lungenfibrose
sind Polynukleotide, die für
Superoxiddismutase (SOD) codieren, nützlich.
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Zur Behandlung zystischer Fibrose
sind Polynukleotide, die für
CFTR codieren, einsetzbar.
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ZUSÄTZLICHE
AGENTIEN
-
Zusammen mit den gewünschten
Polynukleotiden, die abgegeben werden sollen, können zusätzliche Agentien enthalten
sein. Diese zusätzlichen
Agentien können
z. B. eine Endozytose der gewünschten
Nukleinsäuren
erleichtern oder eine Bindung der Nukleinsäuren an die Zelloberfläche unterstützen oder
beides.
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A. Polypeptide
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Ein Beispiel sind Polypeptide, die,
ohne Beschränkung,
umfassen: Asialoorosomucoid (ASOR); Transferrin; Asialoglycoproteine;
Antikörper;
Antikörperfragmente;
Ferritin; Interleukine; Interferone, Granulozyten-Makrophagen-Kolonien-stimulierender
Faktor (GM-CSF), Granulozyten-Kolonien-stimulierender Faktor (G-CSF),
Makrophagen-Kolonien-stimulierender Faktor (M-CSF), Stammzellfaktor
und Erythropoietin. Virale Antigene, z. B. Hüllenproteine, können ebenfalls
eingesetzt werden. Auch Proteine von anderen invasiven Organismen,
z. B. das 17-Aminosäurepeptid
aus dem Circumsporozoitprotein von Plasmodium falciparum, bekannt
als RII.
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B. Hormone, Vitamine,
usw.
-
Andere Gruppen, die enthalten sein
können,
sind z. B. Hormone, Steroide, Androgene, Östrogene, Schilddrüsenhormon
oder Vitamine, Folsäure.
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C. Polyalkylene, Polysaccharide,
usw.
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Mit den gewünschten Polynukleotiden können Polyalkylenglykole
enthalten sein. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Polyalkylenglykol
Polyethylenglykol. Außerdem
können
Mono-, Di- oder Polysaccharide enthalten sein. In einer bevorzugten
Ausführungsform dieses
Aspekts ist das Polysaccharid Dextran oder DEAE-Dextran. Auch Chitosan
und Poly(lactid-co-glykolid).
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D. Lipide und Liposome
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Das gewünschte Polynukleotid kann vor
Abgabe an das Subjekt oder an Zellen, die von diesem stammen, in
Lipide eingekapselt werden oder in Liposome gepackt werden.
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Eine Lipideinkapselung erfolgt im
Allgemeinen unter Verwendung von Liposomen, die fähig sind,
die Nukleinsäure
in stabiler Weise zu binden oder einzuschließen und zurückzuhalten. Das Verhältnis von
kondensiertem Polynukleotid zu Lipidpräparation kann variieren, wird
aber im Allgemeinen ungefähr
1 : 1 (mg DNA : Mikromol Lipid) sein oder mehr Lipid enthalten.
Für eine Übersicht über die
Verwendung von Liposomen als Träger
zur Abgabe von Nukleinsäuren
siehe Hug und Sleight, 1991, Biochim. Biophys. Acta. 1097: 1–17; Straubinger
et al., in METHODS OF ENZYMOLOGY (1983), Bd. 101, S. 512–527.
-
Liposomale Präparationen zur Verwendung in
der vorliegenden Erfindung umfassen kationische (positiv geladene),
anionische (negativ geladene) und neutrale Präparationen. Von kationischen
Liposomen wurde gezeigt, dass sie eine intrazelluläre Abgabe
von Plasmid-DNA (Felgner et al., 1987, Proc. Natl. Acad. Sci. USA,
84: 7413–7416);
mRNA (Malone et al., 1989, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 86: 6077–6081);
und gereinigten Transkriptionsfaktoren (Debs et al., 1990, J. Biol.
Chem. 265: 10189–10192)
in funktioneller Form vermitteln.
-
Kationische Liposome sind leicht
verfügbar.
Beispielsweise sind N-[1-2,3-Dioleyloxy)propyl]-N,N,N-triethylammonium
(DOTMA)-Liposome als Produktlinie Lipofectin® von
GIBCO BRL, Grand Island, NY, erhältlich.
(Siehe auch Felgner et al., 1987, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 84:
7413–7416).
Andere im Handel verfügbare
Liposome umfassen Transfectace (DDAB/DOPE) und DOTAP/DOPE (Boehringer).
Andere kationische Liposome können
aus leicht verfügbaren
Materialien unter Anwendung fachbekannter Techniken hergestellt
werden. Siehe Szoka et al., 1978, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 75:
4194–4198;
PCT-Publikation Nr. WO 90/11092 bezüglich einer Beschreibung der
Synthese von DOTAP (1,2-Bis(oleyloxy)-3-(trimethylammonio)propan)-Liposomen.
-
In ähnlicher Weise sind anionische
und neutrale Liposome in einfacher Weise verfügbar, z. B. von Avanti Polar
Lipids (Birmingham, AL) oder können
unter Verwendung einfach verfügbarer
Materialien in einfacher Weise hergestellt werden. Solche Materialien
umfassen unter anderem Phosphatidylcholin, Cholesterin, Phosphatidylethanolamin,
Dioleoylphosphatidylcholin (DOPC), Dioleoylphosphatidylglycerin
(DOPG), Dioleoylphosphatidylethanolamin (DOPE). Diese Materialien
können
auch in passenden Verhältnissen
mit den DOTMA- und DOTAP-Ausgangsmaterialien
vermischt werden. Verfahren zur Herstellung von Liposomen unter
Verwendung dieser Materialien sind auf dem Fachgebiet gut bekannt.
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Die Liposome können mehrschichtige Vesikel
(MLVs), kleine einschichtige Vesikel (SUVs) oder große einschichtige
Vesikel (LUVs) umfassen. Die verschiedenen Liposom-Nukleinsäure-Komplexe
werden unter Anwendung fachbekannter Methoden hergestellt. Siehe z.
B. Straubinger et al., in METHODS OF IMMUNOLOGY (1983), Bd. 101,
S. 512–527;
Szoka et al., 1978, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 75: 4194–4198; Papahadjopoulos
et al., 1975, Biochim. Biophys. Acta 394: 483; Wilson et al., 1979,
Cell 17: 77; Deamer und Bangham, 1976, Biochim. Biophys. Acta 443:
629; Ostro et al., 1977, Biochim Biophys. Res. Commun. 76: 836;
Fraley et al., 1979, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 76: 3348); Enoch
und Strittmatter, 1979, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 76: 145); Fraley
et al., 1980, J. Biol. Chem. 255: 10431; Szoka und Papahadjopoulos,
1978, Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 75: 145; und Schaefer-Ridder et
al., 1982, Science 215: 166).
-
E. Lipoproteine
-
Außerdem können Lipoproteine mit dem abzugebenden
Polynukleotid enthalten sein. Beispiele für Lipoproteine, die verwendet
werden können,
umfassen: Chylomicrone, HDL, IDL, LDL und VLDL. Mutanten, Fragmente
oder Fusionen dieser Proteine können
ebenfalls eingesetzt werden. Es können auch Modifikationen von
natürlich
auftretenden Lipoproteinen verwendet werden, z. B. acetyliertes
LDL. Diese Lipoproteine können
die Abgabe von Polynukleotiden auf Zellen richten, die Lipoproteinrezeptoren
exprimieren. Wenn Lipoproteine mit dem abzugebenden Polynukleotid
enthalten sind, ist vorzugsweise in der Zusammensetzung kein anderer
Targeting-Ligand enthalten.
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Wenn Lipoproteine mit den gewünschten
abzugebenden Polynukleotiden eingeschlossen sind, umfasst die Zusammensetzung:
(1) Lipoprotein; (2) Polynukleotid und (3) ein Polynukleotid-bindendes
Molekül.
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Natürlich auftretende Lipoproteine
umfassen einen Lipid- und einen Proteinteil. Der Proteinteil ist
als Apoproteine bekannt. Bis jetzt wurden die Apoproteine A, B,
C, D und E isoliert und identifiziert. Mindestens zwei dieser enthalten
verschiedene Proteine, die mit römischen
Zahlen bezeichnet werden, AI, AII, AN; CI, CII, CIII.
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Ein Lipoprotein kann mehr als ein
Apoprotein umfassen. Beispielsweise umfassen natürlich auftretende Chylomicrone
A, B, C und E, mit der Zeit verlieren diese Lipoproteine A und erwerben
C- und E-Apoproteine. VLDL umfasst die Apoproteine A, B, C und E,
LDL umfasst Apoprotein B, und HDL umfasst die Apoproteine A, C und
E.
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Die Aminosäuren dieser Apoproteine sind
bekannt und werden z. B. in Breslow, 1985, Annu Rev. Biochem 54:
699; Law et al., 1986, Adv. Exp Med. Biol. 151: 162; Chen et al.,
1986, J. Biol Chem 261: 12918; Kane et al., 1980, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 77: 2465; und Utermann et al., 1984, Hum Genet 65: 232
beschrieben.
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Lipoproteine enthalten eine Vielzahl
von Lipiden, einschließlich
Triglyceriden, Cholesterin (frei und Ester) und Phospholipiden.
Die Zusammensetzung der Lipide variiert bei den natürlich auftretenen
Lipoproteinen. Beispielsweise umfassen Chylomicronen hauptsächlich Triglyceride.
Eine detailliertere Beschreibung des Lipidgehalts natürlich auftretender
Lipoproteine kann z. B. in Meth. Enzym. 128 (1986) gefunden werden.
Die Zusammensetzung der Lipide wird so gewählt, dass sie die Konformation
des Apoproteins für
Rezeptorbindungs-Aktivität unterstützt. Die
Zusammensetzung von Lipiden kann auch so gewählt werden, dass sie eine hydrophobe
Wechselwirkung und eine Assoziation mit dem Polynukleotid-bindenden
Molekül
erleichtert.
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Natürlich vorkommende Lipoproteine
können
z. B. durch Ultrazentrifugation aus Serum isoliert werden. Solche
Verfahren sind z. B. in Meth. Enzym., supra; Pitas et al., 1980,
J. Biochem. 255: 5454–5460;
und Mahey et al., 1979, J. Clin. Invest 64: 743–750, beschrieben.
-
Lipoproteine können auch durch in vitro- oder
Rekombinationsverfahren durch Expression der Apoproteingene in einer
gewünschten
Wirtszelle produziert werden. Siehe z. B. Atkinson et al., 1986,
Annu Rev Biophys Chem 15: 403, und Radding et al., 1958, Biochim.
Biophys Acta 30: 443.
-
Lipoproteine können auch von Handelslieferanten,
wie Biomedical Technologies, Inc., Stoughton, Massachusetts, USA,
bezogen werden.
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Mutanten, Fragmente und eine Fusion
der natürlich
auftretenden Apoproteine sind zur Abgabe von Polynukleotiden einsetzbar.
Diese Polypeptide werden mehr als eine etwa 80%ige Aminosäureidentität, typischerweise
eine mehr als etwa 85%ige Identität, sogar noch typischer eine
mindestens 90%ige Aminosäureidentität, beibehalten.
Vorzugsweise werden diese Polypeptide eine mehr als etwa 92%ige
Aminosäuresequenzidentität mit natürlich auftretenden
Lipoproteinen oder einem Fragment davon, vorzugsweise eine mehr
als etwa 94%ige Aminosäureidentität, noch
bevorzugter eine mehr als etwa 96%ige Identität, noch bevorzugter eine mehr
als 98%ige Identität,
und noch weiter bevorzugt eine mehr als etwa 99%ige Sequenzidentität, beibehalten.
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Solche Mutanten, Fragmente und Fusionen
können
konstruiert werden, indem die Polynukleotide, die für die gewünschten
Lipoproteine codieren, durch DNA-Rekombinationstechniken verändert werden.
Siehe z. B. Sambrook et al., (1989) Molecular Cloning, A Laboratory
Manual, 2. Ausgabe (Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor,
New York). Diese Polynukleotide können in Expressionsvektoren
insertiert werden, und Wirtszellen können ausgenutzt werden um das
gewünschte
Apoprotein zu produzieren.
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Außerdem können natürlich auftretende Lipoproteine,
Mutanten, Fragmente und Fusionen chemisch verändert werden. Beispielsweise
hat acetyliertes LDL biologische Aktivität. Siehe z. B. Nagelkerke et
al., 1983, J. Biol. Chem. 258(20): 12221–12227; Weisgraber et al.,
1978, J. Biol. Chem. 253: 9053–9062;
Voyta et al., 1984, J. Cell Biol. 99: 2034–2040; Goldstein et al., 1979,
Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 76: 333–337; und Pitas, 1981, Arterosclerosis
1: 177–185.
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Chemisch modifizierte Lipoproteine
können
auch von kommerziellen Lieferanten, wie z. B. Biomedical Technologies,
Inc., Stoughton, Massachusetts, USA, bezogen werden.
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Alle diese Polypeptide weisen Rezeptorbindungseigenschaften
natürlich
vorkommender Lipoproteine auf. Üblicherweise
weisen solche Polypeptide mindestens etwa 20% der Rezeptorbindung
von natürlich
vorkommenden Lipoproteinen auf. Typischer weisen die Polypeptide
mindestens etwa 40%, noch typischer weisen die Polypeptide mindestens
etwa 60%, noch typi scher mindestens etwa 70%, noch typischer mindestens etwa
80%, noch typischer mindestens etwa 85%, noch typischer mindestens
etwa 90%, noch typischer mindestens etwa 95%, der Rezeptorbindung
der natürlich
vorkommenden Lipoproteine auf.
-
Typischerweise sind Lipoproteine
in einer Menge vorhanden, die wirksam ist um die Häufigkeit
eines Einbaus von Polynukleotiden in eine Zelle zu erhöhen. Eine
derartige Menge ist ausreichend um die Häufigkeit eines Einbaus von
Polynukleotiden in eine Zelle um mindestens 10%, verglichen mit
der Häufigkeit
eines Einbaus von nackten Polynukleotiden, üblicherweise um mindestens
15%, noch üblicher
um 20%, noch üblicher um
mindestens 30%, zu erhöhen.
Die Zunahme kann auch zwischen 40 und 100% sein und sogar einer
Erhöhung
von 1000% und 10.000% sein.
-
"Polynukleotid-bindendes
Molekül" bezieht sich auf
solche Verbindungen, die mit Polynukleotiden assoziieren, wobei
die Assoziierung nicht Sequenz-spezifisch ist. Beispielsweise können solche
Moleküle
(1) eine Neutralisierung der elektrischen Ladung eines Polynukleotids
unterstützen,
oder (2) eine Kondensation von Nukleotiden erleichtern, oder (3)
den Serum- oder Nukleaseabbau inhibieren. Gegebenenfalls können Polynukleotid-bindende
Moleküle
mit Lipoproteinen entweder durch hydrophobe Assoziierung oder durch
Ladung wechselwirken. Polynukleotid-bindende Moleküle umfassen,
ohne Beschränkung,
Polypeptide, Mineralverbindungen, Vitamine, usw.
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Beispiele für Polynukleotid-bindende Moleküle umfassen:
Polylysin, Polyargenin, Polyornithin und Protamin. Beispiele für organische
Polykationen umfassen: Spermin, Spermidin und Purtrescin. Andere
Beispiele umfassen Histone, Protaminem, humanes Serumalbumin, DNA-Bindungsproteine,
chromosomale Nicht-Hoston-Proteine, Hüllenproteine aus DNA-Viren, z. B. ϕX174;
Transkriptionsfaktoren enthalten auch Domänen, die DNA binden und können daher
als Nukleinsäure-kondensierende
Mittel verwendbar sein. Kurz ausgedrückt, Transkriptionsfaktoren,
wie z. B. C/CEBP, c-jun, c-fos, AP-1, AP-2, AP-3, CPF, Prot-1, Sp-1, Oct-1,
Oct-2, CREP und TFIID, enthalten basische Domänen, die DNA-Spezies binden.
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Beispiele für andere positiv geladene Gruppierungen
umfassen Polypren, DEAE-Dextran
und kationische Lipide. Verwendbare kationische Lipide und Liposome
sind oben beschrieben. Lipide und Liposome werden nach diesem Aspekt
der Erfindung nicht verwendet um Polynukleotid und Lipoprotein beide
einzukapseln. Das Lipoprotein muss freiliegen um seinen Zelloberflächenrezeptor
zu binden.
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Andere synthetische Verbindungen,
die fähig
sind, negativ geladene Polynukleotide zu binden, sind nützlich,
z. B. Polymere von N-substituierten Glycinen und andere, wie es
nachfolgend noch beschrieben wird.
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In einer Zusammensetzung mit einem
Lipoprotein kann das Polynukleotid-bindende Molekül in einer Menge
vorliegen, die wirksam ist um das Polynukleotid zu neutralisieren.
Allerdings kann das Polynukleotid-bindende Molekül auch im Überschuss zu einer wirksamen
Menge zur Neutralisierung des abzugebenden Polynukleotids vorliegen.
Ein derartiger Über schuss
kann eine positive elektrische Nettoladung produzieren, wenn eine
Komplexierung mit den abzugebenden Polynukleotiden erfolgt. Der
positiv geladene Komplex kann dann mit Lipoproteinen Wechselwirken,
welche negativ geladene Lipide, z. B. Phospholipide, umfassen.
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Typischerweise ist das Polynukleotid-bindende
Molekül
im Überschuss,
wenn die Menge 10% höher ist
als die Menge um die Polynukleotidladung zu neutralisieren; typischer
ist die Menge 50% höher,
noch typischer 100% höher,
sogar noch typischer 150% höher,
noch typischer 200% höher,
noch typischer 500% höher, noch
typischer 20.000% höher,
noch typischer 22.000% höher,
noch typischer 25.000% höher,
sogar noch typischer 30.000% höher,
noch weiter typisch höher
als 40.000% höher
als die Menge, die zur Neutralisierung der elektrischen Ladung des
gewünschten
Polynukleotids wirksam ist.
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POLYKATIONISCHE
AGENTIEN
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Die erfindungsgemäßen polykationischen Agentien
können
mit oder ohne Lipoprotein in einer Zusammensetzung mit dem gewünschten
Polynukleotid, das abzugeben ist, enthalten sein.
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Funktionelle Eigenschaften
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A. Positive Nettoladung
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Polykationische Agentien weisen typischerweise
bei physiologisch relevantem pH eine positive Nettoladung auf und
sind fähig,
die elektrische Ladung von Nukleinsäuren zu neutralisieren um eine
Abgabe an einen gewünschten
Ort zu erleichtern. Diese Agentien finden sowohl in vitro, ex vivo
und in vivo Anwendung. Beispielsweise können diese polykationischen
Agentien verwendet werden um Zellen zu transfizieren, die zum Produzieren
rekombinanter Proteine verwendet werden.
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Alternativ können die erfindungsgemäßen polykationischen
Agentien eingesetzt werden um Nukleinsäuren intramuskulär, subcutan,
usw., an ein lebendes Subjekt abzugeben.
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Der physiologisch relevante pH variiert
zwischen in vitro- und in vivo-Anwendungen etwas. Typischerweise
ist der physiologische pH mindestens 5,5, noch typischer mindestens
6,0, noch typischer mindestens 6,5. Üblicherweise ist der physiologisch
relevante pH nicht höher
als 8,5, noch üblicher
nicht höher
als 8,0, und noch üblicher
nicht höher
als 7,5.
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Vorzugsweise ist der isoelektrische
Punkt der erfindungsgemäßen polykationischen
Agentien zur Neutralisierung von Nukleinsäuren mindestens 9.
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B. Nicht-Toxizität und nicht-immunogene
Eigenschaften
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Die Zusammensetzung der polykationischen
Agentien der Erfindung wird die gewünschte Toxizität und die
gewünschten
immunogenen Eigenschaften aufweisen. Eine in vitro-Zellkultur wird andere
immunogene Beschränkungen
haben als in vivo-Anwendungen bei Säugetieren.
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Die erfindungsgemäßen polykationischen Agentien
können
in einfacher Weise auf Toxizität
getestet werden. Beispielsweise können die Agentien Medium für Zellen
zugesetzt werden, die in in vitro-Assays verwendet werden, z. B.
cos-7-Zellen, chinesische Hamster-Eierstock zellen, usw. Alternativ
können
die Agentien in Standard-Tierversuchen auf Sicherheit untersucht
werden.
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C. Kondensationseigenschaften
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Infolge der elektrischen Ladung ist
eine Untergruppe dieser polykationischen Agentien fähig, die
gewünschten
Polynukleinsäuren
zu einer komprimierten Größe zu kondensieren
um eine Abgabe zu erleichtern. Typischerweise "kollabiert" eine Kondensation Polynukleotide oder
Nukleinsäure
zu makromolekularen Strukturen, üblicherweise
zu einer Toroidform. Die kleinere Größe von kondensierten Nukleinsäuren vereinfacht
die Abgabe, indem z. B. Nukleinsäuren
in Liposome gepackt werden und/oder reduziert das Ausgesetztsein
an Proteasen und/oder Nukleasen.
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Die kondensierten Nukleinsäuren weisen
im Vergleich zu "entspannten" Nukleinsäuren unterschiedliche
Eigenschaften auf, z. B. (1) eine Verringerung bei der Interkalation
von Ethidiumbromid oder anderen Interkalationsfarbstoffen, oder
(2) eine verringerte Mobilität
bei der Gelelektrophorese. Auf diese Weise kann eine Kondensation
durch mindestens zwei verschiedene Assays, einen Assay mit Interkalationsfarbstoff
oder einen Assay mit Bandenverschiebung, gemessen werden.
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Ein Typ eines Assays mit Interkalationsfarbstoff
verwendet Ethidiumbromid. In diesem Assay werden Test-Nukleinsäuren, zweckmäßigerweise
Plasmid-DNA, mit einem polykationischen Agens vermischt, und zwar
im Verhältnis
von etwa 1 : 1 bis 1 : 50, als Gewichtsverhältnis von Plasmid zu Kondensationsmittel.
Nach Inkubation wird Ethidiumbromid der Reaktion zu einer Endkonzentration
von 1 μg/ml
zugesetzt. Wenn eine Nukleinsäure,
wie z. B. RNA, als Test-Nukleinsäure
verwendet wird, kann Acridinorange als Interkalationsfarbstoff eingesetzt
werden. Die Reaktionsgemische werden in UV-transparente Kunststoffröhrchen,
die mit Agarosegel gepunktet sind, transferriert oder auf UV-transparenten
Kunststoff c gegeben und mit Licht einer Wellenlänge von 260 nm belichtet. Die
Emission aus dem DNA-Ethidiumbromid-Komplex wird mit einer Kamera, die mit
einem geeigneten UV-Filter ausgestattet ist, auf einem Film aufgezeichnet.
Die Fähigkeit
eines Agens, DNA zu kondensieren, ist umgekehrt proportional zur
Intensität
der Fluoreszenz in jedem Reaktionsgemisch.
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Der genauere Test ist der Bandenverschiebungsassay.
Kurz ausgedrückt,
dieser Assay wird durch Inkubieren von Nukleinsäuren, entweder markiert oder
unmarkiert, mit verschiedenen Konzentrationen an Kandidaten-Kondensationsmitteln
durchgeführt.
Test-Nukleinsäuren,
zweckdienlicherweise Plasmid-DNA, und Kondensationsmittel werden
in Gewichtsverhältnissen
von 1 : 1 bis 1 : 50 vermischt. Nach Inkubation wird jede Probe
auf ein 1% Agarosegel geladen und einer Elektrophorese unterzogen.
Das Gel wird entweder mit Ethidiumbromid gefärbt oder getrocknet und autoradiographiert.
Eine DNA-Kondensation wird durch die Unfähigkeit, im Vergleich zu einem
nicht-kondensierten Standard in das Gel einzutreten, bestimmt. Eine
ausreichende Kondensation wird erreicht, wenn mindestens 90% der
DNA nicht in signifikantem Ausmaß in das Gel eintreten.
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Eine Kondensation kann auch ein Maß für die direkte
Bestimmung der Größe des Komplexes
unter Verwendung eines Lichtstreuungsinstruments, z. B. der Coulter
N4MD-Submicron-Analyzer,
gemessen werden. Polynukleotide und ein Kondensationsmittel werden
in einem geeigneten Verhältnis,
entweder alleine oder in Gegenwart von 2% PEG-2000 (Fisher Scientific)
und 0,6 NaCl, inubiert und dann in 3 ml Wasser verdünnt. Diese
verdünnte
Lösung
wird mit dem Coulter-Zählgerät analysiert,
welches Partikel mit einer durchschnittlichen Größe von 0 bis 1.000 Nanometer
(nm) detektieren wird. Kondensationsmittel, z. B. Poly-L-lysin, liefern
typischerweise Partikel mit einem mittleren Durchmesser von etwa
5 bis 200 nm. Siehe Lee et al., 1996, J. Biol. Chem. 271: 8481–8487.
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D. Serum- und/oder Nuklease-Schutzeigenschaften
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Die erfindungsgemäßen polykationischen Agentien
sind fähig,
Nukleinsäuren
vor einem Abbau in Serum oder vor Nukleasen, einschließlich Nukleasen,
die in biologischen Flüssigkeiten,
wie Serum, Prostata-Flüssigkeit,
synovialer Flüssigkeit,
usw., vorliegen, zu schützen.
Ein Vorteil dieses Schutztyps ist der, das geringere Mengen der
gewünschten
Nukleinsäuren
zur effizienten Verabreichung benötigt werden.
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Wenn diese polykationischen Agentien
in wirksamen Mengen vorliegen, können
sie einen Serumabbau um mindestens 10 Minuten verzögern; noch üblicher
reicht die verwendete Menge aus um einen Abbau um mindestens 30
Minuten zu verzögern;
noch üblicher
reicht die verwendete Menge aus um einen Abbau um mindestens 45
Minuten zu verzögern;
noch üblicher
reicht die verwendete Menge aus um einen Abbau um mindestens 60
Minuten zu verzögern;
und noch üblicher
reicht die verwendete Menge aus um einen Abbau um mindestens 90
Minuten zu verzögern,
und noch üblicher
reicht die verwendete Menge aus um eine Abbau für mindestens 120 Minuten zu
verzögern.
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Ein erhöhter Serumschutz kann in einfacher
Weise durch Inkubation des Polykation/Polynukleotid-Komplexes, beispielsweise
mit Mausserum, gemessen werden. Vorzugsweise wird das Serum nicht
hitzeinaktiviert sein. Nach Inkubation kann das Gemisch durch Gelelektrophorese
analysiert werden um die Menge der restlichen Polynukleotide nach
Inkubation zu bestimmen.
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Alternativ können den polykationisches Agens/Nukleinsäure-Komplexen
Nukleasen zugesetzt werden. Das resultierende Gemisch kann durch
Gelelektrophorese analysiert werden um den Abbaugrad zu bestimmen.
Es können
auch andere biologische Flüssigkeiten,
wie Prostataflüssigkeit,
untersucht werden.
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E. Vermittlung des Eintritts
von Polynukleotiden in eine Zelle
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Die polykationischen Agentien können einen
Eintritt von Polynukleotiden in eine Zelle vermitteln. Ein Einbau
von Polynukleotiden in eine Zelle kann beispielsweise entweder durch
Protein-Expressionsassays oder Polynukleotid-Hybridisierungstechniken
gemessen werden.
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Ein Verfahren zum Detektieren der
Häufigkeit
des Einbaus besteht darin, ein Gen einzuschließen, das für ein Markerprotein, wie z.
B. Luciferase, codiert. Zellen, die die abgegebenen Polynukleotide
eingebaut haben, werden das Markerprotein exprimieren. Das Protein
kann durch Standard-Immunassays oder durch biologische oder enzymatische
Aktivität,
wie im Fall von Luciferase, detektiert werden.
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Alternativ können Standard-Hybridisierungstechniken,
z. B. Southern- oder Northern-Blots-
oder Polymerasekettenreaktions (PCR)-Techniken verwendet werden
um das Vorliegen der gewünschten
Polynukleotide zu detektieren.
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F. Zusätzliche Eigenschaften
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Um den Eintritt von Nukleinsäuren in
das Innere von Zellen zu erleichtern, können die vorliegenden Agentien
fähig sein,
- (a) das Polynukleotid an der Zelloberfläche zu binden;
- (b) die Zellmembran zu destabilisieren;
- (c) eine Endocytose auszulösen;
- (d) Endosom-Pufferungskapazität zu zeigen;
- (e) DNA/Lipid-Komplexe aus Endosomen freizusetzen; oder
- (f) Kerntropismus zu zeigen.
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Assays zum Detektieren dieser Charakteristika
sind Standard und dem Fachmann auf diesem Gebiet bekannt.
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Physikalische
Eigenschaften
-
Die folgenden physikalischen Charakteristika
sind Faktoren, die zu betrachten sind, wenn die Zusammensetzung
der polykationischen Agentien bestimmt wird:
- (a)
Abstand zwischen den Substituenten und der Hauptkette;
- (b) die Gesamtlänge
der Kette;
- (b) Hydrophobität
und/oder Aromazität;
- (c) Anzahl der Wasserstoffbindungsgruppen; und
- (c) Ladung, einschließlich
- (i) Typ der Ladungsgruppe, (ii) Dichte der Ladung, und (iii)
Position.
-
Andere relevante Charakteristika
umfassen strukturelle Flexibilität.
Beispielsweise kann eine Helixkonformation des polykationischen
Agenzes für
einige Anwendungen bevorzugt sein.
-
Spezifische Abmessungen, die zu berücksichtigen
sind, umfassen
- (a) den Abstand von Phosphatgruppen
im interessierenden Polynukleotid; und
- (b) den Abstand von Monomergruppen in den interessierenden Agentien.
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Synthetische
polykationische Agentien
-
Die polykationischen Agentien der
vorliegenden Erfindung haben die folgende allgemeine Formel (I):
worin:
n eine ganze
Zahl von 10 bis 100 ist; und
für jedes Monomer:
R
2 und R
3 Wasserstoff
sind und R
1 unabhängig aus Gruppierungen, die
ein Molekulargewicht von 1 bis 200 Dalton haben, ausgewählt ist;
wobei
das polykationische Agens repetitive Trimere umfasst, so dass zwei
R
1-Gruppen in jedem Trimer neutrale Gruppierungen
sind und eine R
1-Gruppe in jedem Trimer
eine kationische Gruppierung ist;
Ta und Tc Terminierungsgruppen
sind;
R
1 für mindestens ein Monomer nicht
Wasserstoff ist; und
das polykationische Agens bei physiologischem
pH eine positive elektrische Nettoladung aufweist.
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Noch bevorzugter sind Polymere, die
mindestens eine natürliche
Aminosäure
umfassen. Polymere, in denen R2 und R3 beide Wasserstoff sind, werden als poly-N-substituierte
Glycine oder Poly-NSGs bezeichnet.
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A. Monomere
-
Das polykationische Agens der Erfindung
umfasst Monomere mit der folgenden Struktur (II):
-
-
Im Allgemeinen sind R2 und
R3 Wasserstoff und hat R1 ein
Molekulargewicht von 1 bis 200 Dalton. Typischerweise ist das Molekulargewicht
nicht mehr als 175.
-
Typischerweise umfasst jedes Monomer
ein Wasserstoff an R2 und R3,
die Struktur eines NSG.
-
Monomere, die in den polykationischen
Agentien verwendet werden sollen, können entweder positiv geladen
oder neutral sein.
-
Abbaustellen können in das Polymer eingebaut
sein, z. B. indem Substituenten aus einer natürlichen Aminosäure eingebaut
sind, wenn R1 und R3 Wasserstoff
sind.
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Als allgemeine Regel gilt, ein basisch
geladenes Monomer hat einen pKa-Wert für die Seitenkette von mindestens
7,5. Positiv oder basisch geladene Monomere umfassen, ohne Begrenzung,
solche, die die folgenden funktionellen Gruppen enthalten: Amino,
Guanidino, Hydrazido und Amidino. Diese funktionellen Gruppen können entweder
aromatisch oder aliphatisch sein.
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Die Substituenten, die bei L-Aminosäuren gefunden
werden, können
ebenfalls an den R1-Positionen der erfindungsgemäßen polykationischen
Agentien eingebaut sein.
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Natürlich vorkommende Aminosäuren und
Analoga werden D-Aminosäuren
genannt um die Chiralität dieser
Moleküle
anzuzeigen. In die polykationischen Agentien können auch L-Aminosäuren als Monomere eingebaut
werden. Die Substituenten von L-Aminosäuren können z. B. dieselben sein wie
die, die für
die D-Aminosäuren
genannt werden.
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Vorteilhafte Monomere umfassen N-substituierte
Glycinmonomere. Beispiele für
N-Substitutionen
umfassen Alkylphenyl, Indolylalkyl, Alkoxyphenyl, Halogenphenylalkyl
und Hydroxyphenylalkyl, wie auch die nachfolgend dargestellten N-Substitutionen.
-
-
Die polykationischen Agentien können neutrale
Monomere umfassen. Wie bei den positiv geladenen Monomeren, sind
D-Aminosäure,
L-Aminosäure
und NSGs zur Einarbeitung als Monomere bevorzugt.
-
Nachfolgend sind Beispiele für solche
Monomere angegeben:
-
-
B. Polykationische Polymere
-
Typischerweise weisen die polykationischen
Agentien einen vorausgesagten isoelektrischen Punkt von mindestens
9 auf, ausgenommen die terminalen Gruppen, auf. Darüber hinaus
enthalten die Agentien, ausgenommen die terminalen Gruppen, mindestens
33% positiv geladene Monomere. Typischerweise umfassen die Agentien
keine sauren Monomeren.
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Die Ladungsdichte und die Zusammensetzung
des polykationischen Agens kann verändert werden um die spezifische
Nukleinsäuresequenz,
den Typ und andere Komponenten, die mit dem Komplex aus Nukleinsäuren und
polykationischem Agens eingeschlossen sind, anzupassen.
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Die Länge des Polymers ist mindestens
10 Monomere, üblicherweise
12 Monomere, noch üblicherweise
18 Monomere. Typischer werden die polykationischen Agentien eine
Länge von
mindestens 24 Monomereinheiten, typischer 30 Monomereinheiten, noch
typischer 36 Monomereinheiten, sogar noch typischer 48 Monomereinheiten,
haben. Das polykationische Agens kann eine Länge von bis zu 50 bis 75 bis
100 Monomereinheiten haben.
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Das polykationische Agens umfasst
Monomere, in denen alle R2 und R3 Wasserstoff sind. Wenn alle R2 und
R3 Wasserstoff sind, umfasst das polykationische
Agens noch bevorzugter repetitive Trimere mit der folgenden Monomersequenz
(vom Amino- zum Carboxy-Terminus):
(1) neutrales Monomer, (2) neutrales Monomer, und (3) positiv geladenes
Monomer.
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Vorzugsweise umfasst das neutrale
Monomer eine aromatische Gruppe in der R1-Position; bevorzugter
umfasst die aromatische Gruppe einen einzelnen Ring, noch bevorzugter
umfasst die aromatische Gruppe einen sechsgliedrigen Ring.
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Typischerweise ist das positiv geladene
Monomer Aminoalkyl in der R1-Position, typischer
umfasst das Aminoalkyl 1 bis 6 Kohlenstoffatome, und noch bevorzugter
ist das Aminoalkyl Aminoethyl.
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Typischer umfasst das polykationische
Agens 5 bis 20 repetitive Trimere, Trimere mit zwei neutralen Gruppen
und einer positiv geladenen R1-Gruppe sind
bevorzugt, z. B. Trimere mit der Sequenz neutrales Monomer, neutrales
Monomer, positiv geladenes Monomer. Bevorzugter umfasst das polykationische
Agens 5 bis 18 Trimere, bevorzugter 8 bis 16 Trimere, und sogar
noch bevorzugter 12 bis 16 Trimere.
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D. Verknüpfung von
Polymeren miteinander
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Polymere können miteinander verknüpft werden,
indem terminierende Gruppen oder Seitenketten, die eine Vernetzung
der Polymere erlauben, eingebaut werden. Beispielsweise können Polymere
durch eine Disulfidbindung verknüpft
werden. Andere Terminierungsgruppen, die zur Kupplung von Polymere
nützlich
sind, umfassen Carbonat, Harnstoff und dergleichen.
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E. Zusätzliche Gruppen die in das
Polymer einzuarbeiten sind
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Zusätzliche Komponenten können in
die polykationischen Agentien der vorliegenden Erfindung eingeschlossen
werden, z. B. Targeting-Liganden. Solche zusätzlichen Gruppen können eine
Endozytose der gewünschten
Nukleinsäuren
erleichtern oder eine Bindung der Nukleinsäuren an die Zelloberfläche unterstützen.
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Polypeptide können in die polykationischen
Agentien eingearbeitet werden. Beispiele umfassen, allerdings ohne
Beschränkung:
Asialoorosomucoid (ASOR); Transferrin; Asialoglykoproteine; Antikörper; Antikörperfragmente;
Ferritin; Interleukine; Interferone, Granulozyten-Makrophagen-Kolonie-stimulierender
Faktor (GM-CSF), Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor (G-CSF),
Makrophagen-Kolonie-stimulierender Faktor (M-CSF), Stammzellfaktor
und Erythropoietin. Virale Agentien, z. B. Hüllproteine, können ebenfalls
verwendet werden. Proteine aus anderen invasiven Organismen sind
ebenfalls nützlich,
z. B. das 17-Aminosäure-Peptid
aus dem Circumsporozoitprotein von Plasmodium falciparum, das als
RII bekannt ist.
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Außerdem können Lipoproteine in das polykationische
Agens eingearbeitet werden, z. B. Lipoprotein niedriger Dichte,
Lipoprotein hoher Dichte oder Lipoprotein sehr niedriger Dichte.
Es können
auch Mutanten, Fragmente oder Fusionen dieser Proteine verwendet
werden.
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Andere Gruppen, die eingearbeitet
werden können,
umfassen, ohne Beschränkung:
Hormone, Steroide, Androgene, Östrogene,
Schilddrüsenhormon
oder Vitamine, Folsäure.
Folsäure
kann z. B. gemäß Mislick et
al., 1995, T. J. Bioconjugate Chem. 6: 512, in das polykationische
Agens eingearbeitet werden.
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Die polykationischen Agentien der
vorliegenden Erfindung können
chemisch mit Polyalkylenglykol konjugiert sein. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das Polyalkylenglykol Polyethylenglykol. PEG kann gemäß Lu et
al., 1994, Int. J. Pept. Protein Res. 43: 127, in ein polykationisches
Agens eingearbeitet sein.
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Außerdem kann das polykationische
Agens chemisch mit Mono-, Di- oder Polysaccharid konjugiert sein.
In einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Aspekts ist das Polysaccharid Dextran.
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Diese zusätzlichen Gruppen können im
polykationischen Agens eingearbeitet sein. Beispielsweise können R1, R2 und R3 ein Substituent sein, der fähig ist,
aktiviert zu werden um mit einer der obigen Gruppen zu vernetzen.
Beispielsweise könnte
eine Thiolgruppe enthalten sein um mit einer anderen Gruppe unter
Bildung einer Disulfidbindung zu vernetzen.
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F. Terminale Gruppen
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Die terminalen Gruppen der erfindungsgemäßen polykationischen
Agentien können
so ausgewählt werden,
dass sie zweckdienlich sind. Geeignete terminale Gruppen (d. h.,
Ta und Tc) umfassen z. B. -NH2, -OH, -SH
und -OOOH. Terminale Gruppen können
so ausgewählt
werden, dass sie die Targetingeigenschaften des polykationischen
Agenzes verstärken
und können
beliebige der zusätzlichen
Gruppen, die oben beschrieben wurden, sein.
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Die oben beschriebenen zusätzlichen
Gruppen können
am Ende des polykationischen Agenzes eingebaut sein. Beispielsweise
kann das polykationische Agens (1) mit einer Vielzahl von Carbonsäuren acyliert sein;
(2) mit Sulfonylchloriden sulfonyliert sein, oder (3) mit Isocyanaten
oder Isothiocyanaten derivatisiert sein. Sobald der Terminus aktiviert
ist, kann er mit beliebigen der oben genannten Gruppen reagieren,
z. B. einem Polypeptid, Lipoprotein niedriger Dichte oder Folsäure.
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Ein Mittel zum Anfügen einer
terminalen Gruppe an das polykationische Agens besteht z. B. darin,
(1) den Aminoterminus mit Fmoc-Aminohexansäure zu acylieren, und (2) die
Schutzgruppe Fmoc zu entfernen, wodurch ein primäres Amin gebildet wird, das
weiter funktionalisiert werden kann.
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Alternativ können die aminoterminalen Gruppen
ohne Beschränkung
umfassen: Acyl, z. B. Acetyl, Benzoyl; oder Sulfonyl, wie z. B.
Dansyl.
-
Carboxyterminale Gruppen können z.
B. Amid oder Alkylamid umfassen.
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Synthese von polykationischen
Agentien
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Polykationische Agentien der vorliegenden
Erfindung können
entweder durch Fest- oder
Lösungsphasenverfahren
synthetisiert werden. Das Folgende ist ein Festphasenverfahren für die Synthese
von NSGs, die allgemein für
eine breite Vielzahl von Seitenkettensubstituenten verwendet werden.
Dieses Verfahren kann unter Verwendung von Geräten zur automatisierten Peptidsynthese
durchgeführt
werden um so eine schnelle Synthese interessierender polykationischer
Agentien zu ermöglichen.
Solche Apparaturen sind im Handel beispielsweise von Applied Biosystems
and Milligan erhältlich.
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A. Aneinanderfügen von
Monomeren in zwei Schritten
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Ein Syntheseverfahren besteht darin,
das Monomer aus zwei Submonomeren im Verlauf der Verlängerung
eines Polymers, das ein NSG-Monomer umfasst, zusammenzufügen. Diese
Technik wird bei Zuckermann et al., 1992, J. Amer Chem Soc 114(26):
10646–10647,
und Zuckermann et al., PCT-Patentpublikation Nr. WO 94/06451, beschrieben.
Die NSGs können
auch als alternierende Kondensation eines Copolymers aus einem Acylierungsmittel
und einem Amin angesehen werden.
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Die Richtung der Polymersynthese
mit den Submonomeren erfolgt in Richtung Carboxy zu Amino. Das Anfügen jedes
Monomers im Verlauf einer Polymerbildung an der Festphase eliminiert
die Notwendigkeit für Nα-geschützte Monomere,
da nur reaktive Seitenkettenfunktionalitäten geschützt werden müssen.
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Jede Monomeraddition umfasst zwei
Schritte, einen Acylierungsschritt und einen Schritt der nukleophilen
Verdrängung,
wie es in 1 dargestellt
ist.
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Spezifischerweise besteht jeder Zyklus
der Monomeraddition aus zwei Schritten:
- (1)
Acylierung eines sekundären
Amins, das an den Träger
gebunden ist, mit einem Acylierungsmittel, das eine Abgangsgruppe,
die für
eine nukleophile Verdrängungsreaktion
durch ein Amin geeignet ist, und eine Carbonylgruppe, vorzugsweise
Carboxyl, umfasst. Ein Beispiel ist Halogenessigsäure; und
- (2) nukleophile Verdrängung
der Abgangsgruppe mit einer ausreichenden Menge eines Submonomers,
das eine primäre
Aminogruppe umfasst, zur Einführung
einer Seitenkette. Das eine Aminogruppe enthaltende Submonomer kann
ein Alkoxamin, Semicarbazid, Acylhydrazid, substituiertes Hydrazin,
oder dergleichen, sein.
-
Eine Acylierung kann mit Carbodiimid
oder durch ein anderes geeignetes Carboxylat-Aktivierungsverfahren aktiviert werden.
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Die Effizienz der Verdrängung wird
durch die Wahl des Halogenids moduliert, z. B. I>Cl. Ein Schutz von aliphatischen Hydroxylgruppen,
Carbonsäuren,
Carboxy, Thiol, Amino, einigen Heterocyclen und anderen reaktiven
Seitenkettenfunktionalitäten
ist bevorzugt um unerwünschte
Nebenreaktionen auf ein Minimum zu beschränken. Allerdings kann die milde
Reaktivität
einiger Seitenkettengruppierungen gegenüber einer Verdrängung oder
Acylierung ihre Verwendung ohne Schutz erlauben, z. B. Indol, Imidazol
und Phenol.
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B. Anfügen von Monomer in drei Schritten
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NSGs können auch unter Verwendung
eines Verfahrens zur Anfügung
jedes Monomers in drei Stufen, wenn das Polymer ausgedehnt wird,
konstruiert werden. Die Hauptkette des Monomers wird zunächst durch einen
Acylierungsschritt, gefolgt von einer nukleophilen Verdrängung, verlängert. Die
Seitenkette wird durch einen zweiten Acylierungsschritt eingeführt. Das
Reaktionsschema ist in 2 dargestellt.
-
Die Hauptkette aus dem Monomer wird
in den ersten zwei Schritten des Synthesezyklus zusammengefügt. Die
erste Reaktion ist ein Acylierungsschritt, in dem die Carbonylgruppe
des Acylierungsreagenzes mit einem Amin reagiert. Das Acylierungsagens
umfasst eine Carbonylgruppe; eine Hauptkette Ra und
eine Abgangsgruppe, L. Vorzugsweise ist die Carbonylgruppe Carboxyl.
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Der zweite Schritt ist eine nukleophile
Verdrängung
der Austrittsgruppe durch die erste Aminogruppe des Verdrängungsagens.
Das Verdrängen
des Agens umfasst eine erste und eine zweite Aminogruppe und eine
Hauptkette, Rd. Die erste Aminogruppe ist
ein primäres
Amin, und der zweite Schritt produziert ein sekundäres Amin.
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Der dritte Schritt ist eine weitere
Acylierung, in der ein weiteres Acylierungssubmonomer mit der ersten Aminogruppe
des Verdrängungsagens
unter Herstellung eines tertiären
Amids reagiert. Das Acylierungsagens umfasst eine Carbonylgruppe;
einen fakultativen Linker und eine Seitenkette. Die Carbonylgruppe
ist vorzugsweise Carboxyl.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen
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Die polykationischen Agens/Polynukleotid-Komplexe,
ob in Liposomen eingekapselt oder nicht, können in pharmazeutischen Zusammensetzungen
verabreicht werden. Die pharmazeutischen Zusammensetzungen umfassen
eine therapeutisch wirksame Menge an Nukleinsäuren.
-
Der Ausdruck "therapeutisch wirksame Menge", wie er hier verwendet
wird, bezieht sich auf eine Menge eines therapeutischen Agens, die
ausreicht um eine besondere Krankheit oder einen besonderen Zustand nachweisbar
zu behandeln, zu verbessern oder zu verhindern, d. h. eine Menge,
die ausreicht, einen nachweisbaren therapeutischen oder präventiven
Effekt zu induzieren. Der Effekt kann z. B. chemische Marker- oder
Antigenlevel umfassen. Therapeutische Effekte umfassen auch eine
Verringerung der physikalischen Symptome, z. B. gesenkte Körpertemperatur.
Die genaue effektive Menge wird für ein Subjekt von der Größe und Gesundheit
des Subjekts, der Natur und dem Grad des kardiovaskulären Zustands
und den Therapeutika oder der Kombination von Therapeutika, die
zur Verabreichung ausgewählt
wurden, abhängen.
Somit ist es nicht sinnvoll, im Voraus eine genaue wirksame Menge
zu spezifizieren. Allerdings kann die wirksame Menge für eine gegebene
Situation durch Routineexperimente bestimmt werden und unterliegt
der Beurteilung des Arztes. Zu Zwecken der vorliegenden Erfindung
wird eine wirksame Dosis etwa 0,01 mg/kg bis 50 mg/kg oder 0,05
mg/kg bis etwa 10 mg/kg der DNA-Konstrukte in dem Individuum, dem
sie verabreicht werden, liegen.
-
Eine pharmazeutische Zusammensetzung
kann auch einen pharmazeutisch annehmbaren Träger enthalten. Der Ausdruck "pharmazeutisch annehmbarer
Träger" bezieht sich auf
einen Träger
zur Verabreichung eines therapeutischen Agens, z. B. Antikörper oder
ein Polypeptid, Gene und andere therapeutische Agentien. Der Ausdruck
bezieht sich auch auf irgendeinen pharmazeutischen Träger, der
selbst keine Produktion von Antikörpern, die für das Individuum,
das die Zusammensetzung empfängt,
gefährlich
sind, induziert und der ohne unzulässige Toxizität verabreicht
werden kann. Geeignete Träger
können
große,
langsam metabolisierte Makromoleküle, wie Proteine, Polysaccharide,
Polymilchsäuren,
Polyglykolsäuren,
polymere Aminosäuren,
Aminosäurecopolymere
und inaktive Viruspartikel sein. Solche Träger sind dem Fachmann auf diesem Fachgebiet
gut bekannt.
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Pharmazeutisch annehmbare Salze können hierin
verwendet werden, z. B. Mineralsäuresalze,
wie Hydrochloride, Hydrobromide, Phosphate, Sulfate, und dergleichen;
und die Salze von organischen Säuren, wie
Acetate, Propionate, Malonate, Benzoate, und dergleichen. Eine ausführliche
Diskussion pharmazeutisch annehmbarer Exzipientien steht in Remington's Pharmaceutical
Sciences (Mack Pub. Co., N.J. 1991) zur Verfügung.
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Pharmazeutisch annehmbare Träger in therapeutischen
Zusammensetzungen können
Flüssigkeiten, wie
Wasser, Kochsalzlösung,
Glycerin und Ethanol enthalten. Außerdem können in solchen Vehikeln Hilfssubstanzen,
wie z. B. Netzmittel oder Emulgiermittel, den pH puffernde Substanzen,
und dergleichen, vorhanden sein. Typischerweise werden die therapeutischen
Zusammensetzungen als injizierbare Präparate, entweder als flüssige Lösungen oder
Suspensionen, hergestellt; feste Formen, die zur Lösung oder
Suspension in flüssigen
Vehikeln vor der Injektion geeignet sind, können ebenfalls hergestellt
werden. In der Definition eines pharmazeutisch annehmbaren Trägers sind
Liposome mit umfasst.
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Abgabeverfahren
-
Sobald die Zusammensetzungen der
Erfindung formuliert sind, können
sie (1) dem Subjekt direkt verabreicht werden; (2) ex vivo an Zellen
abgegeben werden, die aus dem Subjekt stammen; oder (3) zur Expression
von rekombinanten Proteinen in vitro verabreicht werden. Die zu
behandelnden Subjekte können
Säugetiere
oder Vögel
sein. Es können
auch Menschen behandelt werden.
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Eine direkte Abgabe der Zusammensetzungen
wird im Allgemeinen durch Injektion, entweder subcutan, intraperitoneal,
intravenös
oder intramuskulär,
oder durch Abgabe in den interstitiellen Raum eines Gewebes erfolgen.
Die Zusammensetzungen können
auch in einen Tumor oder eine Läsion
verabreicht werden. Andere Modi der Verabreichung umfassen eine
orale Verabreichung und eine Verabreichung in die Lunge, Suppositorien
und transdermale Anwendungen, Nadeln und Genpistolen oder Hyposprays.
Eine Dosierungsbehandlung kann ein Einzeldosis-Behandlungsschema
oder ein Schema mit mehreren Dosen sein.
-
Verfahren für die ex vivo-Abgabe und Reimplanation
von transformierten Zellen in ein Subjekt sind auf dem Fachgebiet
bekannt und z. B. in der internationalen Publikation WO 93/14778
(veröffentlicht
am 5. August 1993) beschrieben. Beispiele für Zellen, die bei ex vivo-Anwendungen nützlich sind,
umfassen z. B. Stammzellen, insbesondere hämatopoetische Stammzellen,
Lymphzellen, Makrophagen, dendritische Zellen oder Tumorzellen.
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Im Allgemeinen kann eine Abgabe von
Nukleinsäuren
sowohl für
ex vivo-, wie auch in vitro-Anwendungen durch die folgenden Verfahren
erreicht werden: z. B. Dextran-vermittelte Transfektion, Calciumphosphat-Präzipitation,
Polybren-vermittelte Transfektion, Protoplastenfusion, Elektroporation,
Einkapselung des Polynukleotids (der Polynukleotide) in Liposome
und eine direkte Mikroinjektion der DNA in Kerne, wobei diese Verfahren
alle auf dem Fachgebiet bekannt sind.
-
Die nachfolgend aufgeführten Beispiele
werden als weiterer Leitfaden für
den ausführenden
Fachmann angeführt
und sollen die Erfindung in keiner Weise beschränken.
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Beispiel 1
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Synthese von polykationischen
Agentien
-
Dieses Beispiel beschreibt die Synthese
von polykationischen Agentien mit der folgenden Struktur:
worin R
3 und
R
2 für
alle Monomeren Wasserstoff sind. Alle in diesem Beispiel beschriebenen
Polymeren enden in einer Amino- und einer Carboxylgruppe, wenn nichts
anderes spezifiziert ist, z. B. eine Folat-Terminierungsgruppe.
-
Die hierin beschriebenen polykationischen
Agentien wurden nach den Verfahren synthetisiert, die in Figliozzi
et al., 1996, Meth. Enzy. 267: 437–447, und Zuckermann et al.,
1992, J. Amer. Chem. Soc. 114(26): 10646–10647, beschrieben sind.
-
Alle Polymere wurden unter Verwendung
von Bromessigsäure
und primären
Aminen synthetisiert. Das Folgende sind Substituenten der primären Amine,
die an R1 unter Aufbau der polykationischen
Agentien positioniert sind:
-
-
-
Peptoid-Folsäure-Konjugate
-
-
Die synthetisierten polykationischen
Agentien umfassen:
(Es wird betont, dass nicht alle der folgenden
polykationischen Agentien in den Rahmen der vorliegenden Erfindung
fallen)
-
-
-
-
Um das Verfahren zusammenzufassen,
wird Fmoc-Rink-Amidharz (NovaBiochem, San Diego, Californien, USA)
als fester Träger
verwendet. Dies ist dasselbe Harz, wie das, das für die Fmoc-Synthese
von C-terminalen Peptidamiden eingesetzt wird. Die polykationische
Synthese beginnt mit der Entschützung
der Fmoc-Gruppe am Harz mit 20% (V/V) Piperidin-Dimethylformamid (DMF). Das Aminoharz
wird dann mit Bromessigsäure
acyliert. Darauf folgt eine nukleophile Verdrängung des Bromids mit einem
primären
Amin um das NSG-Monomer
aufzubauen. Die zuletzt genannten zwei Schritte werden dann in sich
wiederholender Weise fortgesetzt um das gewünschte Oligomer aufzubauen.
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Alle Reaktionen und Waschvorgänge wurden
bei Raumtemperatur durchgeführt,
wenn nichts anderes angegeben ist. Ein Waschen des Harzes bezieht
sich auf die Zugabe eines Waschlösungsmittels
(üblicherweise
DMF oder Dimethylsulfoxid (DMSO)) zu dem Harz, Rühren des Harzes, so dass eine
gleichmäßige Aufschlämmung erhalten
wird (typischerweise für
etwa 20 Sekunden), gefolgt von einem gründlichen Ablaufenlassen des
Lösungsmittels
vom Harz. Lösungsmittel
wurden durch Vakuumfiltration durch den Frittenboden des Reaktionsbehälters, bis
das Harz trocken schien (typischerweise etwa 5 Sekunden) entfernt.
In allen Synthesen wurden Harzaufschlämmungen durch Einblasen von
Argon durch den Boden des mit einer Fritte ausgestatteten Gefäßes gerührt.
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Ein mit Fritte ausgestattetes Reaktionsgefäß wurde
mit 100 mg (50 μmol)
Fmoc-Rink-Amidharz
mit einem Substitutionslevel ungefähr 0,50 mml/g Harz beschickt.
Zwei Milliliter DMF wurden zu dem Harz gegeben, und die Lösung wurde
für 1–2 Minuten
bewegt um das Harz zu quellen. Dann wurde das DMF abtropfen gelassen.
Danach wurde die Fmoc-Gruppe durch Zusatz von 2,0 ml 20% Piperidin
in DMF zu dem Harz entfernt. Dieses wurde für 1 Minute gerührt und
dann abtropfen gelassen. Weitere 2 ml 20% Piperidin in DMF wurden zu
dem Harz gegeben und 15 Minuten gerührt und dann abtropfen gelassen.
Das Harz wurde dann sechsmal mit 2 ml DMF gewaschen.
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Das von einer Blockierung befreite
Amin wurde dann acyliert, indem 850 μl 0,6 M Bromessigsäure in DMF
zu dem Harz gegeben wurden und danach 200 μl 3,2 M N,N'-Diisopropylcarbodiimid
(DIC) in DMF zugegeben wurde. Diese Lösung wurde für 30 Minuten
bei Raumtemperatur gerührt
und dann abtropfen gelassen. Dieser Schritt wurde ein zweites Mal
wiederholt. Das Harz wurde dann zweimal mit 2 ml DMF gewaschen und dann
einmal mit 2 ml DMSO gewaschen. Dadurch wurde ein Reaktionszyklus
beendet.
-
Der zweite Zyklus wurde durch den
Acylierungsschritt mit Bromessigsäure und DIC initiiert, worauf sich
eine Verdrängung
mit dem zweiten Amin anschloss. Dieser Acylierungs-Nerdrängungs-Zyklus
wurde wiederholt, bis das gewünschte
Oligomer erhalten wurde.
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Eine Spaltung des Harzes vom polykationischen
Agens geschieht wie folgt. Das getrocknete Harz wurde in eine Szintillations-Glasphiole
gegeben, die einen teflonbeschichteten Mikrorührstab enthielt, und es wurden
etwa 5 ml 95%ige Trifluoressigsäure
(TFA) in Wasser zugesetzt. Die Lösung
wurde für
20 Minuten gerührt und
dann durch eine 8 ml-Festphasenexlxaktions(SPE)-Säule, die
mit einer 20 μm-Polyethylenfritte
ausgestattet war, in ein konisches 50 ml-Polypropylen-Zentrifugenröhrchen filtriert.
-
Das Harz wurde mit 1 ml 95%iger TFA
gewaschen. Die kombinierten Filtrate wurden dann dreimal aus Acetonitril
: Wasser 1 : 1 lyophilisiert. Das Material wurde zu einer Konzentration
von 5 mmol in 5% Acetonitril in Wasser wieder aufgelöst.
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Herstellung von Guanidinoalkyl-enthaltenden
Polymeren
-
Die Guanidinoalkyl-Seitenketten wurden
durch Modifikation von Aminoalkyl-Seitenketten nach der Synthese in die
Polymeren eingeführt.
Polymere wurden durch das Submonomerverfahren, wie es oben beschrieben
ist, außer
dass Methoxybenzhydrylamin (MBHA)-Harz anstelle des Rink-Harzes verwendet
wurde, synthetisiert. Wo immer eine Guanidinoalkyl-Seitenkette gewünscht war,
wurde im Verdrängungsschritt
ein Mono-boc-alkandiamin eingebaut. Nach Aufbau der Polymeren wurden
die Seitenketten-boc-Gruppen durch Behandlung mit 95% TFA/Wasser
für 20
Minuten bei Raumtemperatur entfernt (dies entfernt das Oligomer nicht
vom festen Träger).
Die freien Aminogruppen wurden dann durch Behandlung mit 1H-Pyrazol-1-carboxamidin
(1 M in DMF, 2 × 1
h, 40°C)
guanidinyliert. Nach Waschen mit DMF und Methylenchlorid, wurde
das Oligomer mit Fluorwasserstoffsäure vom Harz abgespalten und
lyophilisiert.
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Herstellung von Folsäure-Polymer-Konjugaten:
-
Folsäure-Polymer-Konjugate wurden
hergestellt, indem ein Linker an das N-Ende des Harz-gebundenen
Polymers angefügt
wurde, welches dann mit Folsäure
acyliert wurde. Spezifi scher ausgedrückt, nach Bildung des Polymers
wurde das N-Ende mit Fmoc-Aminohexansäure (0,5 M in DMF, 0,5 M Hydroxybenzotriazol, 0,5
M Diisopropylcarbodümid
(DIC), 1 × 1
h, Raumtemperatur) acyliert. Nach Entfernung der Fmoc-Gruppe (20%
Piperidin/DMF, 1 × 20
Minuten, Raumtemperatur) wurde die freie primäre Aminogruppe mit Folsäure (0,1 M
in DMSO, 0,1 M DIC, 1 × 2
h, 50°C)
acyliert. Nach Waschen des Harzes wurde das Konjugat mit 95% TFA/Wasser
in üblicher
Weise abgespalten.
-
Beispiel 2
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Kondensation von Polynukleotiden
-
Polykationische Agentien wurden synthetisiert
und in einer Endkonzentration von 5 mmol isoliert, wie es in Beispiel
1 beschrieben ist. Polynukleotide wurden mit Verbindungen der Serien
RZ110, RZ112 und RZ120 nach dem folgenden Verfahren kondensiert.
-
- (1) Verdünne
alle polykationischen Agentien zu einer Endkonzentration von 3 nmol
positive Ladung pro Mikroliter.
- (2) Gebe 1 μg
DNA zu 1 bis 2 μl
verdünnter
polykationischer Agentien.
- (3) Stelle das Volumen auf 10 μl ein. Das Gemisch kann über Nacht
bei 4°C
gelagert werden.
- (4) Gebe 5 μl
DNA/polykationisches Agens-Gemisch zu 2 μl 5XPuffer, der kein SDS enthält, um den
Komplex aufrecht zu erhalten. (5XPuffer = 40% Saccharose, 0,25%
Bromphenolblau und 200 mmol Trisacetat, 4 mmol EDTA (pH 7,8)).
- (5) Stelle das Volumen auf 10 μl ein.
- (6) Lasse die Probe an 1% Agarosegel unter Anlegung von 75 Volt
für 1,5
Stunden laufen.
-
Es wurde festgestellt, dass zwischen
1 und 2 μl
alle polykationischen Agentien die Wanderung von DNA in Agarosegel
verzögern.
-
Beispiel 3
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Inhibierung des Serumabbaus
-
Die Verbindungen der Reihen RZ110,
RZ112 und RZ120 wurden mit Polynukleotid vermischt, wie es in Beispiel
2 beschrieben ist. 5 Mikroliter der Über-Nacht-Mischung wurden zu
5 μl BaIbC-Mausserum
gegeben. Das Serum war nicht hitzebehandelt, aber gefroren und aufgetaut.
Das Serum, polykationisches Agens und Polynukleotidgemisch wurden
typischerweise für
30 Minuten bei 37°C
inkubiert. Die Inkubationszeit variierte zwischen 5 und 60 Minuten.
-
Als nächstes wurden 2 μl 5XPuffer,
der 0,5% (GN) SDS enthielt, zu dem inkubierten Gemisch gegeben.
Diese Endlösung
wurde auf ein 1% Agarosegel aufgeladen und für 1,5 Stunden einer Elektxophorese
bei 75 Volt unterzogen.
-
Alle getesteten Verbindungen, d.
h. die gesamte RZ110-, -112- und -124-Reihe, lieferten in einem
direkten Vergleich einen deutlichen Schutz. Die gesamte RZ112-Reihe
sowie RZ110-3 und
RZ110-8 hemmten den Serumabbau besser als Poly-L-lysin.
-
Beispiel 4
-
Pentoid-vermittelte in
vitro-Abgabe
-
DNA, die ein Luciferasegen umfasst,
1 μg/μl, wurde
in Endotoxin-freiem Wasser verdünnt.
Die Plasmid-DNA war CMVKm-Luciferase, die in Beispiel 5 detaillierter
beschrieben ist.
-
Das Transfektionsprotokoll für eine in
vitro-Abgabe war wie folgt:
- (A) Es wurden HT1080-Zellen
verwendet. Diese Zellen sind von der American Type Culture Collection, Rockville,
Maryland, USA, Zugangs-Nr. CCL 121, erhältlich. Dies ist ein Fibrosarkom.
Das Waschstumsmedium war Dulbecco's modifiziertes Eagle-Medium (DME) mit
10% hitzeinaktiviertem fötalen
Kälberserum.
- (B) Vierundzwanzig Stunden vor Transfektion wurden die Zellen
mit 5 × 104 pro Vertiefung in eine Platte mit 24 Vertiefungen
in 1 ml Medium gegeben.
- 1. Zellen werden mit 500 μl
DME-10% fötales
Kälberserum
(FCS) oder 500 μl
Opti-Mem® ernährt. Opti-Mem® kann
von Gibco BRL, Life Technologies, Inc., Gaithersburg, Maryland,
USA, bezogen werden.
- 2. 200 μl
Opti-Mem® werden
in jedes Röhrchen
gegeben.
- 3. 3 μl
des gewünschten
polykationischen Agens werden zu den 200 μl Opti-Mem® gegeben.
- 4. Es werden 2 μl
1 μg/μl Luciferase-DNA
zugesetzt, und es wird vermischt.
- 5. Inkubiere das Gemisch für
5 Minuten bei Raumtemperatur.
- 6. Es werden 100 μl
des polykationischen Agens/DNA-Gemisches zu einer Platte mit DME-FCS
gegeben, 100 μl
zu Zellen, die mit Opti-Mem® gefüttert werden.
- 7. Die Zellen und polykationisches Agens/DNA-Gemisch werden
für ungefähr 4 Stunden
bei 37°C
inkubiert.
- 8. Das Medium wird für
alle Zellen in DME-FCS gewechselt.
- 9. DME-FCS wurde als positive Kontrolle verwendet. Als Kontrolle
wurde ein Transfektant, LT1, von Panvera, Inc., Madison, Wisconsin,
USA, verwendet um Zellen Serum und Zellen in Opti-Mem zu transfizieren.
- 10. Zellen wurden unter Verwendung eines Promega Luciferase-Assaysystems
von Promega, Madison, Wisconsin, USA, nach Anweisungen des Herstellers
getestet.
-
-
Beispiel 5
-
Targeting-Ligand
-
A. Zellen, Vektor und
Zusammensetzungen, die verwendet wurden.
-
In einem ersten Experiment wurden
murine Endothelialzellen (Py-4-1), die hohe Level an acetylierten LDL-Rezeptoren
exprimieren, verwendet. Die Zellen und die LDL-Rezeptoren werden
in Dubois et al., 1991, Exp. Cell Res. 196: 302–313, beschrieben.
-
Ein Luciferase-enthaltendes Plasmid
(pCMVkmLUC) wurde verwendet um zu bestimmen, ob Polynukleotide in
Endothelialzellen abgegeben und exprimiert werden könnten, wenn
sie mit polykationischen Agentien, die in Beispiel 1 beschrieben
sind, mit acetyliertem LDL (Ac-LDL) verbunden sind. Eine Beschreibung
der Identifizierung und Isolierung von Endothelialzellen, basierend
auf ihrer erhöhten
Aufnahme von acetyliertem Lipoprotein niedriger Dichte, ist in Voyta
et al., 1984, J. Cell Biol. 99: 2034–2040, beschrieben.
-
Das in diesen Experimenten verwendete
Plasmid pCMVkmLUC wurde konstruiert, indem das luc +-Gen aus pSP-luc+
(Promega Corporation, Madison, WI) in den Expressionsvektor pCMVkm2
insertiert wurde. Kurz ausgedrückt,
pSP-luc+ wurde mit den Restriktionsenzymen Nhel-EcoRV (Boehringer
Mannheim, Indianapolis, IN) verdaut, und ein Fragment mit 1691 bp
wurde durch Standardverfahren isoliert. Dieses Fragment wurde in
pCMVkm2, welches mit XbaI und EcoRV verdaut worden war, unter Verwendung
des Rapid Ligation Kit (Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) insertiert.
Die Sequenz von pCMVkm2 ist in SEQ ID NO: 2 gezeigt und wird nachfolgend
beschrieben. Das luc+-Gen wurde in pCMVkm2 cloniert, so dass die
Expression durch den CMV-unmittelbar frühen Enhancer-Promotor gesteuert
wird und durch das Rinderwachstumshormon-Polyadenylierungssignal
terminiert wird.
-
Die Luciferase-Expression wurde mit
Leveln verglichen, die mit demselben Vektor erhalten werden, der
in Verbindung mit Lipofectamin, ein Agens, das üblicherweise verwendet wird
um Zellen in vitro zu transfizieren, abgegeben wird (Hawley-Nelson
et al., 1993, Focus 15: 73). Die Resultate sind in der untenstehenden Tabelle
angegeben.
-
B. Transfektionsverfahren:
-
Kurz beschrieben, die Zellen wurden
in Platten mit 24 Vertiefungen plattiert, zu etwa 80%iger Konfluenz
wachsen gelassen, transfiziert und 24 Stunden später auf Luciferase-Aktivität untersucht.
Alle Transfektionen erfolgten in Serum-enthaltendem Medium. Während der
Herstellung des Transfektionsgemisches wurde zunächst pCMVkmLUC mit RZ112 vermischt,
und dann wurden die DNA-kationischen polykationischen Agens-Komplexe
zu Ac-LDL gegeben.
Danach wurde Serum-enthaltendes Medium zu den Gemischen gegeben
um das Volumen, das an jede Vertiefung abgegeben wurde, auf 0,5
ml einzustellen.
-
Lipofectamin wurde als positive Kontrolle
verwendet. Zu dieser positiven Kontrolle wurde kein Lipoprotein
gegeben. Lipofectamin ist eine 3 : 1 (G/G)-Liposomenformulierung
des polykationischen Lipids 2,3-Dioleylosy-N-[2-(spermincarboxamido)ethyl]-N,N-dimethyl-1-propanaminiumtrifluoracetat
(DOSPA) und des neutralen Lipids Dioleoylphosphatidyl- Ethanolamin (DOPE)
in Membran-gefiltertem Wasser. Lipofectamin kann von Life Technologies,
Gaithersburg, Maryland, USA, bezogen werden.
-
C. Assay auf Luciferase
-
Die Luciferase-Aktivität wurde
unter Verwendung des Promega Luciferase-Assay-Systems, Madison, Wisconsin, analysiert.
-
D. Resultate
-
Tabelle 1 zeigt die Resultate eines
Experiments, in dem das polykationische Agens RZ-112-2 mit Lipofectamin verglichen wurde
um das Luciferasegen an Zellen abzugeben, die den acetylierten LDL-Rezeptor umfassen.
-
Tabelle
1
Luciferase-Aktivität
-
Beispiel 6
-
Vergleich von Zellen mit
und ohne acetylierte LDL-Rezeptoren
-
A. Zellen mit Rezeptoren
für acetyliertes
LDL
-
Für
dieses Experiment wurden K1735-Maus-Epithelial-Melanomzellen verwendet.
Diese Zellen exprimieren niedrige oder nicht-existente Level an
Ac-LDL-Rezeptoren. Eine Beschreibung der Zellen ist in J. Natl. Cancer
Inst. 69(4): (1982), zu finden.
-
B. Verfahren
-
Kurz ausgedrückt, die Zellen wurden in Platten
mit 24 Vertiefungen mit 10.000 Zellen pro Vertiefung in DME mit
10% FCS, ergänzt
mit 2 mM L-Glutamin, plattiert. Die Py-4-1-Zellen wurden in 10% CO2 bei
37°C kultiviert.
Die K1735-Zellen wurden in 5% CO2 bei 37°C kultiviert.
Die Zellen wurden zu etwa 50% Konfluenz wachsen gelassen, transfiziert
und 24 Stunden später
auf Luciferase-Aktivität
untersucht. Alle Transfektionen erfolgten in Serum-enthaltendem Medium.
-
Während
der Herstellung des Transfektionsgemisches wurde pCMVkmLUC zuerst
mit RZ112-2 vermischt, und die DNA-polykationisches Agens-Komplexe
wurden dann zu Ac-LDL gegeben. Serum-enthaltendes Medium wurde zu
den Gemischen gegeben um das Volumen, das in jede Vertiefung abgegeben
wurde, auf 0,5 ml einzustellen.
-
C.
Resultate
Tabelle 2
Luciferase-Aktivität
-
Beispiel 7
-
Infektion von Polynukleotiden
die für
Erytroprotein codieren
-
A. Polynukleotide
-
CMVkm2 ist der in diesen Untersuchungen
verwendete Standardvektor. CMVkm2 ist ein Vektor, der für die Expression
in Säugetierzellen
optimiert ist. Das Gen von Interesse wird in einen Polylinker cloniert,
der in 3' einer
humanen CMV-Expressionskassette insertiert wird. Diese Kassette
enthält
den humanen CMV-unmittelbar frühen
Promotor/Enhancer, gefolgt von einem Intron A der humanen CMV-unmittelbaren
frühen
Region (Chapman et al., 1991, Nucl. Acids Res. 19: 3937–3986).
Die Transkription wird durch eine Polyadenylierungsstelle aus dem
Rinderwachstumshormongen terminiert, die unmittelbar 3' des Polylinkers
cloniert worden war. Siehe SEQ ID NO: 2 für den CMVkm2-Vektor.
-
Der CMV-km-cmEPO-Vektor wurde wie
folgt aus CMVkm2 konstruiert. Die Cynomolgus-Affen-EPO-cDNA wurde
von der ATCC (Zugangs-Nr. 67545, Rockville, MD) bezogen. Dieses
Plasmid wurde mit AvrII und BglII geschnitten und die XbaI und BamHI-Stellen
des CMVkm2-Vektors insertiert. Die insertierte Sequenz enthält die gesamte
codierende Region von cmEPO (Genbank-Zugang M18189). Siehe SEQ ID
NO: 3.
-
B. Mäuse
-
Mäuse
mit schwerem kombiniertem Immundefekt (SCID) wurden von Charles
River Labs, Wilmington, Massachusetts, USA, erhalten.
-
Es wurden intramuskuläre Injektionen
wie folgt durchgeführt.
Mäuse wurden
mit 50 μl
einer Lösung, die
80 mg/ml Ketamin und 4 mg/ml Xylazin enthielt, anästhesiert.
Der Bereich, der den vorderen Tibialismuskel umgibt, wurde rasiert.
50 μl DNA
mit einer Konzentration von 2,7 μg/μl in 0,9%
Kochsalzlösung
wurden in den vorderen Tibialismuskel beider Beine injiziert, wobei
eine Nadel Nr. 28 verwendet wurde. Vierundzwanzig Stunden nach der
ersten Injektion wurde eine zweite Injektion mit dem identischen
Protokoll durchgeführt.
Zur Bestimmung der Hämatokritwerte
wurde wöchentlich
Blut aus dem Sinus orbitalis entnommen.
-
C. Resultat
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Die Hämatokritwerte bei 6 Mäusen, denen
Plasmid, CMVkm-cmEpo (der die Cynomolgus-Affen-EPO-cDNA exprimiert),
injiziert worden war, sind in der folgenden Tabelle 3 angegeben.
Die Reihe, die als Kontrolle bezeichnet ist, zeigt den Durchschnittswert
für drei
Mäuse,
die keine Injektion erhielten. Die Ausgangsdaten für die drei
Kontrollmäuse
sind im unteren Teil von Tabelle 3 angegeben. Die Maus 2 der injizierten Gruppe
starb zwischen Woche 4 und 5 nach Injektion.
-
-
Beispiel 8
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Infektion von Polynukleotiden
die für
Leptin codieren
-
A. Polynukleotide
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Der oben beschriebene CMV-km2-Vektor
wurde für
diese Experimente eingesetzt. In den Vektor wurde entweder die Wildtyp-
oder HA-Version der für
Leptin codierenden Region insertiert. Die Karte des Plasmids ist
in 4 dargestellt, und
die Sequenz des Vektors mit Wildtyp-Leptin ist in SEQ ID NO: 4 gezeigt.
-
B. Mäuse
-
ob/ob-Mäuse wurden von Jackson Labs,
Bar Harbor, Maine, USA, erhalten. Als erste der rezessiven Fettsuchtmutationen
wurde die obese-Mutation (ob) 1950 von Ingall et al., 1950, J. Hered.
41: 317–318,
identifiziert und beschrieben. Anschließend wurden 5 Einzelgenmutationen
bei Mäusen
beobachtet, die einen Fettsucht-Phenotyp erzeugen, wie es in Fiedmann
et al., 1990, Cell 69: 217–220,
beschrieben ist (in jüngerer
Zeit wurde das Maus-obese-Gen und sein humanes Homologon cloniert,
wie es in Zhang et al., 1994, Nature 372: 425, beschrieben ist).
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C. Verfahren
-
Intramuskuläre Injektionen wurden wie folgt
durchgeführt:
Mäuse wurden
mit derselben Ketaminlösung,
die in Beispiel 7 beschrieben wurde, anästhesiert, und der Bereich
um den vorderen Tibialismuskel wurde rasiert.
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50 μl DNA mit einer Konzentration
von 3,3 μg/μl in 0,9%iger
Kochsalzlösung
wurden in den vorderen Tibialismuskel beider Beine injiziert, wobei
eine Nadel Nr. 28 verwendet wurde.
-
72 Stunden nach der ersten Injektion
wurde eine zweite Injektion nach demselben Protokoll durchgeführt.
-
ob/ob-Mäusen der Gruppe 1 wurde ein
Plasmid (CMVkM-Leptin-wt) injiziert, das für das Wildtyp-Maus-Leptinprotein
codiert.
-
ob/ob-Mäusen der Gruppe 2 wurde ein
Plasmid (CMVkm-Leptin-HA) injiziert, das für eine Form des Mausleptins
codiert, die mit dem Epitop modifiziert ist, das durch den Antikörper 12CA5
erkannt wird. Die Aminosäuresequenz
des Epitops ist SYPYDVPDYASLGGPS (Wilson et al., 1984, Cell 37:
767–778).
-
ob/ob-Mäusen der Gruppe 3 wurde eine
0,9%ige Kochsalzlösung
injiziert.
-
Die Mäuse wurden jeden Tag gewogen
(siehe Tabelle 4), und die proportionale Gewichtszunahme wurde für jede Maus
während
der ersten acht Tage errechnet. Die Resultate sind in Tabelle 5
angegeben. Für einen
gegebenen Tag wurde das Gewicht vom Gewicht der individuellen Maus
am Tag 0 abgezogen, und die Differenz wurde durch das Gewicht am
Tag 0 dividiert. Die Daten für
die proportionale Gewichtsänderung
ab Tag 8 wurden unter Verwendung eines ungepaarten t-Tests analysiert.
Beim Vergleich mit Kontrollmäusen
der Gruppe 3 war der p-Wert für
Mäuse der
Gruppe 2 0,004. Beim Vergleich mit Kontrollmäusen der Gruppe 3 war der p-Wert
für Mäuse der
Gruppe 1 0,0038.
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Anmerkung: Die Mäuse wurden an Tag 1 und Tag
2 nicht gewogen, die Werte für
diese Tage wurden aus Tag 3 extrapoliert.
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Beispiel 9
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Peptoid-vermittelte in
vitro-Abgabe in COS-, HT1080- und 293-Zelllinien
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COS-Zellen (erhältlich von der American Type
Culture Collection, Rockville, MD, mit der Zugangs-Nr. CRL 1651)
und HT1080-Zellen (erhältlich
von der American Type Culture Collection, Rockville, MD, mit der Zugangs-Nr.
CCL 121) wurden kultiviert und mit pCMVkmLUC und verschiedenen polykationischen
Agentien der vorliegenden Erfindung (beschrieben in Beispiel 1)
nach dem in Beispiel 4 beschriebenen Transfektionsprotokoll transfiziert.
Die Luciferase-Aktivität
wurde nach dem in Beispiel 4 beschriebenen Verfahren analysiert.
Das Gesamtzellprotein wurde unter Verwendung eines Pierce-BCA-Kits
nach Anweisungen des Herstellers gemessen.
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Die in 7A angegebenen
Resultate zeigen, dass die Fähigkeit
der polykationischen Agentien, eine Transfektion zu vermitteln,
nicht vom Zelllinientyp abhängig
ist. Polykationische Agentien, die eine repetitive Trimergruppierung
aus neutralen und kationischen Seitenketten haben, waren bei der
Vermittlung der Transfektion besonders wirksam.
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Für
eine homologe Reihe kationischer Peptoide wurde die Transfektionswirksamkeit
beurteilt. Spezifischer ausgedrückt,
die kationischen Peptoide RZ-110-1 (18-mer), RZ-120-3 (24-mer),
RZ120-7 (36-mer) und RZ120-11 (48-mer), die dieselbe repetitive
(HHP)-Gruppierung
haben, wurden bezüglich
ihrer Fähigkeit,
COS- und HT1080-Zellen zu transfizieren, beurteilt. Diese polykationischen
Agentien wurden mit pCMVkmLUC im + zu -Ladungsverhältnis von
2 : 1 komplexiert. Die Konzentration der negativen Ladungen an DNA
wurde unter Verwendung von 3,03 nmol Phosphat pro 1 μg DNA auf
der Basis des durchschnittlichen Molekulargewichts von 330 für jedes
Nukleotid errechnet. Das Formelgewicht des polykationischen Agens
wurde als Semi-Trifluoracetat-Salz (50% der Aminogruppen bilden
mit TFA ein Salz) errechnet, und die Konzentration des polykationischen
Agens wurde auf der Basis des Gewichts des lyophilisierten Peptoids
bestimmt. Aminogruppen wurden formal als vollständig protoniert angesehen um
die Zahl der positiven Ladungen auf dem interessierenden polykationischen
Agens zu erhalten, wenn die + zu -Ladung errechnet wurde.
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Wie in 7B gezeigt
ist, waren die Transfektionswirksamkeiten für diese besondere Reihe kationischer
Peptoide in großem
Umfang für
Peptoide mit 24 oder mehr Monomereinheiten von der Oligomerlänge unabhängig.
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Transfektionseffizienzien unter Verwendung
des polykationischen Agens RZ145-1 und im Handel erhältlicher
kationischer Lipide, DMRIE-CTM, Lipofectin® und
Lipofectamin, wurden beurteilt. In diesen Experimenten wurde RZ145-1
mit pCMVkmLUC in einem + zu -Ladungsverhältnis von 2 : 1 komplexiert.
Die Transfektion mit DMRIE-CTM, Lipofectin® und
Lipofect-amin wurde nach Anweisungen des Herstellers durchgeführt. Die
kationischen Lipide wurden auch in einem + zu -Ladungsverhältnis von
2 : 1 verwendet. Humane 293-Embryonen-Nierenzellen (Microbix, Toronto, Ontario,
Canada), HT1080-Zellen und NIH-3T3-Zellen (erhältlich von der American Type
Culture Collection, Rockville, MD, Zugangs-Nr. CRL 1658) wurden
transfiziert, entweder in Gegenwart oder Abwesenheit von 10% Serum
kultiviert, dann auf Luciferaseproduktion untersucht, wobei das in
Beispiel 4 beschriebene Protokoll angewendet wurde. Die Luciferase
wurde, wie in Beispiel 4, 48 Stunden nach Transfektionsbeginn gemessen.
Das Gesamtzellprotein wurde unter Verwendung eines Pierce-BCA-Kits nach
den Anweisungen des Herstellers gemessen.
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Die Resultate, die in 8 gezeigt sind, geben an,
dass ein Gentransfer, der durch das polykationische Agens RZ145-1
vermittelt wurde, im Gegensatz zu einer Vermittlung durch Lipofectin® und
Lipofectamin, die jeweils in Gegenwart von Serum 10- und 100fach
weniger wirksam waren gegenüber
einem Serumvorliegen, unempfindlich war.
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Eine Transfektion, die durch polykationische
Polymere, wie z. B. Polylysin und Histone, vermittelt wird, wird
durch Zusatz von Chloroquin zu dem Transfektionsmedium stark erhöht. Um zu
bestimmen, ob Chloroquin eine Transfektion, die durch polykationische
Agentien der vorliegenden Erfindung vermittelt wird, beeinträchtigt wird,
wurden HT1080- und 293-Zellen unter Verwendung von RZ145-1 in Gegenwart
und Abwesenheit von Chloroquin transfiziert. Als Kontrolle wurden
dieselben Zelllinien mit Polylysin, sowohl in Gegenwart, als auch
in Abwesenheit von Chloroquin, transfiziert. Die in 9 angegebenen Resultate zeigen, dass
das polykationische Agens RZ145-1 bei der Vermittlung von Transfektion
sowohl mit, als auch ohne Chloroquin gleich wirksam war. Dagegen
war eine durch Polylysin vermittelte Transfektion in Abwesenheit
von Chloroquin 100 Mal geringer als eine durch Polylysin vermittelte
Transfektion in Gegenwart von Chloroquin. Außerdem geben die Resultate
an, dass eine durch kationisches Peptoid vermittelte Transfektion
wirksamer ist als eine durch Polylysin vermittelte Transfektion.
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Beispiel 10
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Herstellung einer stabilen
Formulierung eines DNA/polykationisches Agens-Komlexes
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A. Bildung eines DNA/polykationisches
Agens-Komplexes (2 : 1 + zu -Ladungsverhältnis)
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Alle Arbeitsgänge wurden bei Umgebungstemperatur
durchgeführt.
DGPW (gereinigtes Wasser mit Diagnosequalität) wurde zur Herstellung von
Stammlösungen
verwendet. Sowohl das polykationische Agens, als auch DNA-Proben,
hatten niedrige Salzkonzentrationen (d. h., > 1 mM) um eine Präzipitatian zu vermeiden.
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(1) Chargenverfahren
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Komplexe aus polykationischem Agens
RZ145-1 und pCMVkmLUC, wie folgt, für bis zu 250 μg DNA. DNA
(d. h. pCMVkmLUC) wurde mit 30% (V/V) Ethanol in Wasser zu einer
Konzentration von 50 μg/ml
verdünnt,
was 151 μM
negativer Ladung entspricht. RZ145-1 wurde in 30% Ethanol in Wasser
auf 23,2 μM
verdünnt.
Zu einem Teil der Lösung
des polykationischen Agens wurde so schnell wie möglich unter
sanftem Rühren
ein Teil DNA-Lösung
gegeben. Die DNA-Lösung
wurde zu der Lösung
des polykationischen Agens (eher als umgekehrt) gegeben um eine
Präzipitation
zu vermeiden. Ein langsamer Zusatz der zwei Lösungen wurde vermieden um eine
Präzipitation
und Bildung großer
Komplexe zu vermeiden.
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(2) Kontinuierliches Verfahren
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Für
mehr als 250 μg
DNA ist ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung konzentrierter
Formulierungen des polykationisches Agens/DNA-Komplexes bevorzugt.
Die DNA- und Peptoid-Lösung
wurden wie oben hergestellt und in getrennte Flaschen gegeben. Jede
Flasche wurde mit einer Öffnung
eines Misch-T-Stücks
verbunden. Die Flaschen wurden gleichzeitig mit 2 bis 3 psi unter
Druck gesetzt um zwei Ströme
mit derselben Strömungsgeschwindigkeit
(z. B. 20 ml/min oder höher)
dem Misch-T-Stück
zuzuführen.
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B. Konzentrierungschritt
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Zwei Milliliter des DNA-polykationisches
Agens-Komplexes aus Teil A wurden in eine Centricon®-100 (Amico
Inc. Beverly, MA) gegeben und mit 1.000 × g für 30 Minuten oder bis das Volumen
des Retentats, das polykationisches Agens-DNA-Komplex enthielt,
etwa 50 μl
war, zentrifugiert. Das Filtrat wurde vom Bodenaufnehmer entfernt.
Das Retentat wurde mit 2 ml 5%iger Glucose verdünnt und erneut auf 50 μl konzentriert.
Dieser Vorgang wurde wiederholt um eine konzentrierte Komplexlösung herzustellen,
die 1 mg/ml DNA in 5% Glucose enthielt. Dieser Konzentrierungsschritt
kann entweder bei 4°C
oder bei Raumtemperatur durchgeführt werden.
Der Ethanolgehalt der endgültigen
konzentrierten Lösung
war weniger als 0,1%. In der konzentrierten Lösung wurde keine Präzipitation
beobachtet.
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