DE69712791T2

DE69712791T2 - Oberflächenmaterial für absorbierende artikel, absorbierende artikel mit dem oberflächenmaterial und die benutzung dieses materials in absorbierenden artikel

Info

Publication number: DE69712791T2
Application number: DE69712791T
Authority: DE
Inventors: Ingbritt Magnusson; Ulla Olofsson
Original assignee: SCA Hygiene Products AB
Current assignee: Essity Hygiene and Health AB
Priority date: 1996-12-30
Filing date: 1997-12-12
Publication date: 2002-11-28
Anticipated expiration: 2017-12-13
Also published as: PL334386A1; DK0961604T3; EP0961604A1; SE9604833D0; AU5501398A; WO1998029071A1; SE9604833L; EP0961604B1; CO4900011A1; DE69712791D1; AU729050B2; CA2275339A1; PL187865B1; JP2001508332A; ZA9711677B; KR20000069799A; TW548109B

Description

HINTERGRUND DER ERFINDUNG

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Oberflächenmaterial für Absorptionsartikel, wie z. B. Windeln, Hygienebinden, Inkontinenzschutzeinrichtungen, Slipeinlagen und ähnliche Artikel, sowie Absorptionsartikel, die das Oberflächenmaterial aufweisen, und ferner die Verwendung dieses Materials als eine kombinierte Außenlage und Erfassungs-/Transportlage in einem Absorptionsartikel.
Ein Absorptionsartikel besteht typischerweise aus mehreren Schichten oder Lagen von Material, beispielsweise einer flüssigkeitsundurchlässigen Rücklage, einer Absorptionsschicht oder -lage, die an der Rücklage angeordnet ist, gefolgt durch eine Erfassungs-/Transportschicht und schließlich eine Oberflächenlage oder oberste Lage, die dafür vorgesehen ist, bei der Verwendung proximal zu dem Träger zu liegen. Die Erfassungs-/Transportlage weist eine offene und luftige Struktur auf und wirkt dahingehend, dass sie schnell ein gegebenes Flüssigkeitsvolumen aufnimmt und diese Flüssigkeit schnell zu der Absorptionsschicht leitet. Die Erfassungs-/Transportlage kann aus einem Highloft-Material bestehen, das beispielsweise durch Durchluftverbindung oder Nadeln von synthetischen Fasern, wie z. B. Polyester, Propylenfasern oder Mischungen derselben erzeugt werden kann. Weil diese Schicht oder Lage eine raue und kratzige Oberfläche annimmt, ist es für die Schicht unerwünscht, dass sie in unmittelbarem Kontakt mit der Haut des Trägers liegt. Es ist deshalb erforderlich, auf der Erfassungslage eine Oberflächenlage anzuordnen, die weicher und komfortabler für die Berührung ist. Die Oberflächenlage kann beispielsweise aus einem nicht gewebten Material bestehen.
Unterschiedlich geschichtete Materialien sind in der Technik bekannt, beispielsweise aus der SE-B-470 064. Diese Veröffentlichung lehrt eine absorbierende Faserstruktur, die eine Lage aufweist, die aus Zweikomponentenfasern und Superabsorptionsmaterial besteht. Die Zweikomponentenfasern bestehen aus wärmegeschrumpften, spiralisierten, elastischen, thermoplastischen Zweikomponentenfasern, wobei die Faserkomponenten zueinander unterschiedliche Schrumpfungseigenschaften aufweisen und in einer Seite-an- Seite-Beziehung zueinander angeordnet sind. Das Superabsorptionsmaterial liegt in Teilchenform vor und wird in der Faserstruktur in erster Linie dadurch gehalten, dass es mechanisch in den Windungen der spiralisierten Zweikomponentenfasern gehalten wird. Diese absorbierende Faserstruktur wird in der Absorptionslage von Absorptionsprodukten verwendet, und der Hauptzweck der Zweikomponentenfasern ist, das Superabsorptionsmaterial derart zu halten, dass eine Absorptionslage mit guter Absorptionseigenschaft geschaffen wird.
Die US-A-4,551,378 lehrt ein nicht gewebtes Dehntextil. Das Textil wird aus Zweikomponentenfasern hergestellt, die miteinander durch das Zusammenschmelzen der Fasern an Kontaktstellen verbunden werden, während gleichzeitig die Fasern thermisch geschrumpft werden. Weil die Faserkomponenten zueinander unterschiedliche Schrumpfungseigenschaften aufweisen, bilden sie eine dreidimensionale Spirale, wenn sie erwärmt werden. Das Textil kann als eine Wärmeisolation in Sportkleidung und in Arbeitskleidungsstücken für Außenanwendungen verwendet werden.
Die EP-A1-0 306 262 und die GB-A-2 214 201 lehren Absorptionsstrukturen beispielsweise in Windeln und Hygienebinden. Diese Strukturen weisen darin eingeschlossen gekräuselte Fasern auf, mit der Absicht, der Struktur Elastizität zu erteilen und ferner den Biegewiderstand während der Verwendung des Absorptionsprodukts zu erhöhen.
Die EP-A-0729735 offenbart einen Absorptionsverbund, wobei der Verbund wenigstens eine Flüssigkeitsabsorptionsschicht und wenigstens eine Materialschicht aufweist, die trocken an der Absorptionsschicht aus Fasern, die sich mittels Wärme falten, ausgebildet ist.
Die Datei WP1, Derwent accession Nr. 91-002963, Kuraray Co Ltd, Zusammenfassung von JP-A-2279154, 901115 beschreibt ein Oberflächenmaterial mit Polyesterverbundfaser in Form einer spiralkrümmenden, einer Wärmeschmelzbinderfaser und vorzugsweise einer oder einer Mischung von natürlichen Fasern, regenerierten Fasern, Polyestern, Polyamiden, Polyacrylnitrilen, Polyolefinen, Polyvinylalkoholen und Polyvinylchloriden. In einer neuen Vorbereitung des Oberflächenmaterials wird nasses Papier aus einer wässrigen dispergierten Lösung einer Fasermischung zu Papier gemacht, und das nasse Papier wird dann wärmebehandelt.
Einige der Probleme, die bei heutzutage verwendeten Absorptionsartikeln auftreten, sind, dass die Erfassungs-/Transportlagen kostenintensiv sind, und dass sie sich wegen ihrer rauen und kratzigen Oberfläche unangenehm anfühlen, wenn sie in Kontakt mit der Haut sind. Dies erfordert die Notwendigkeit einer zusätzlichen, weichen Oberflächenlage gegen den Körper, welche den Artikel teurer und schwieriger herzustellen macht, da die Herstellung mit einer zusätzlichen Lage bewirkt werden muss.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, diese Probleme zu lösen.

DARSTELLUNG DER ERFINDUNG

Die Erfindung betrifft teilweise Oberflächenmaterial für Absorptionsartikel, wie z. B. Windeln, Hygienebinden, Inkontinenzschutzeinrichtungen, Slipeinlagen und ähnliche Artikel, wobei das Material wärmegeschrumpfte, spiralisierte, elastische thermoplastische Multikomponentenfasern, vorzugsweise Zweikomponentenfasern aufweist. Die spiralisierten Fasern geben dem Material eine offene und luftige Struktur, die es für Flüssigkeit ermöglicht, dass diese schnell aufgenommen wird und durch die Oberflächenlage und zu der darunterliegenden Absorptionsschicht transportiert wird. Das Oberflächenmaterial weist ferner eine weiche und glatte Oberfläche auf.
Der erfindungsgemäße Absorptionsartikel weist eine untere flüssigkeitsundurchlässige Lage, eine Absorptionslage und eine obere flüssigkeitsdurchlässige Oberflächenlage auf, die aus dem Oberflächenmaterial besteht und dafür vorgesehen ist, bei der Verwendung proximal zu dem Träger zu liegen.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung des oben beschriebenen Materials als eine kombinierte Oberflächen- und Erfassungs-/Transportlage in Absorptionsartikeln. Weil das Oberflächenmaterial eine offene und luftige Struktur aufweist, wirkt es als eine Erfassungs-/Transportlage. Die Lage ist ferner weich und glatt und kann deshalb gleichzeitig als eine Oberflächenlage wirken.
Das Material weist ein Quadratmetergewicht von etwa 40- 100 gm/m², vorzugsweise etwa 50-90 g/m² auf.
Die Erfindung wird nachfolgend im Einzelnen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer spiralisierten Zweikomponentenfaser;
Fig. 2a, 2b und 2c jeweilige vergrößerte Schnittansichten von drei Beispielen von zueinander Seite-an-Seite angeordneten Fasern, genommen entlang der Linie II-II in Fig. 1;
Fig. 3 eine schematische Ansicht von spiralisierten Zweikomponentenfasern, die an bestimmten Stellen zusammengeschmolzen wurden;
Fig. 4 eine Schnittansicht eines Inkontinenzschutzes;
Fig. 5 einen Inkontinenzschutz von oberhalb;
Fig. 6 eine Fotografie einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Materials, aufgenommen mit einem Rasterelektronenmikroskop bei einer Vergrößerung von 100fach; und
Fig. 7 eine Fotografie eines Querschnitts durch die Fasern des in Fig. 6 gezeigten Materials, mit einer Vergrößerung von 1000fach.

AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG

Die Erfindung betrifft ein Oberflächenmaterial gemäß Anspruch 1. Eine wärmegeschrumpfte, spiralisierte, elastische Zweikomponentenfaser ist in Fig. 1 gezeigt.
Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf eine Zweikomponentenfaser beschrieben.
Unterschiedliche Arten von zueinander nebeneinander angeordneten Zweikomponentenfasern können verwendet werden. Fig. 2a ist eine Querschnittsansicht von Fig. 1, in der beide Komponenten 2, 3 Seite-an-Seite liegen und eine elliptische Form aufweisen und zusammen entlang Teilen der Oberflächen der jeweiligen Fasern verbunden sind. Die Fig. 2b zeigt eine andere Art einer Faser, in der die Komponenten 2, 3 ähnlich zu der Darstellung von Fig. 2a zueinander nebeneinander angeordnet sind. In dem letzteren Fall weist die Zweikomponentenfaser 1 jedoch einen kreisförmigen Querschnitt mit einer Zwischenverbindungslinie zwischen zwei Komponenten 2, 3 durch den Zweikomponentenfaserquerschnitt auf. Fig. 2c zeigt eine dritte Art von Faser, die in diesem Fall eine exzentrische Haut-Kernfaser ist. Die erste Komponente 2 der Faser weist die Form eines Kerns auf, der exzentrisch in der umgebenden Haut der zweiten Komponente 3 angeordnet ist. Der Kern, der die erste Komponente enthält, ist in der zweiten Komponente 3 derart angeordnet, dass die zweite Komponente denjenigen Teil der Oberfläche der ersten Komponente 2 offen lässt, der an dem Umfang oder der Grenze der Zweikomponentenfaser liegt. Die erste Komponente 2 wird somit einen freiliegenden äußeren Teil aufweisen.
Obwohl Zweikomponentenfasern üblicherweise rund sind, sind Fasern mit anderen Querschnittsformen verfügbar, beispielsweise Fasern mit elliptischen, trilobalen oder rechtwinkligen Querschnittsformen.
Es ist wesentlich, dass die gewählten Faserkomponenten zueinander unterschiedliche Schrumpfungseigenschaften aufweisen. Wenn Wärme auf eine Zweikomponentenfaser dieser Natur angewendet wird, schrumpft jede der beiden Komponenten zu einem unterschiedlichen Ausmaß bezüglich der anderen derart, dass eine Seite der Faser kürzer sein wird als die andere, und dadurch die Faser veranlasst wird, sich in die in Fig. 1 gezeigte Spiralform zu drehen und zusammenzuziehen. Eine Zweikomponentenfaser, die für diesen Zweck geeignet ist, wird durch Chisso Corporation, Osaka, Japan unter der Referenznummer EP-HS P2 vermarktet. Diese Faser ist eine 1,7 dtex dicke Schrumpf- und Schmelzfaser, die aus zwei unterschiedlichen Polypropylenen besteht, die einen hohen und einen niedrigen Schmelzpunkt aufweisen. Diese Faser ist von der in Fig. 2c gezeigten Seite-an-Seite-Art.
Oberflächenmaterial, das aus diesen Zweikomponentenfasern besteht, wird beispielsweise durch Kardieren eines Gazegewebes aus nebeneinander angeordneten Fasern erzeugt, die dann ofenverbunden werden. Es werden Stapelfasern mit einer Länge von 30-60 mm, vorzugsweise 40-50 mm verwendet. Die Faserkomponenten schrumpfen zu unterschiedlichen Ausmaßen, was die Zweikomponentenfaser verursacht, sich zu verdrehen und zu einer Spiralform zusammenzuziehen. Die wärmebehandelte und verbundene Lage wird dicker sein als die kardierte Gaze, die in den Ofen eintritt, da die Zweikomponentenfasern spiralisiert sind und der Lage eine luftigere Struktur erteilt haben. Weil die Zweikomponentenfasern teilweise in dem Wärmebehandlungsvorgang schmelzen, wirken die Fasern ferner als ein Binder in der tatsächlichen Faserstruktur. Die Spiralen schmelzen somit und schmelzen an diskreten Stellen der Spiralen, wie gezeigt in Fig. 3, zusammen. Die Zweikomponentenfasern 1 sind miteinander an Stellen 4 verbunden.
Das Oberflächenmaterial besteht in geeigneter Weise aus wasserabweisenden Fasern. Die spiralisierten Fasern geben dem Oberflächenmaterial eine offene Struktur. Dies bedeutet, dass das Material Flüssigkeit nicht absorbieren wird, sondern anstelle dessen eine schnelle Erfassung und einen schnellen Transport der Flüssigkeit in das Produkt schafft. Das Oberflächenmaterial wirkt somit als eine Erfassungs-/Transportlage in dem Absorptionsartikel. Weil die Oberflächenlage es für Flüssigkeit ermöglicht, dass sie schnell dort hindurchtritt, fühlt sich die Oberfläche der Lage bei der Verwendung gegen die Haut des Trägers trocken an. Eine Bewegung von Flüssigkeit an der Oberfläche des Produkts wird verhindert.
Das erfindungsgemäße Oberflächenmaterial ist im Gegensatz zu derzeitigen Erfassungs-/Transportlagen weich und glatt. Das Material wird aus Fasern mit einer Dicke von etwa 1,5-3, 3 dtex, vorzugsweise 1,7-2,5 dtex erzeugt. Diese Fasern sind vergleichsweise fein verglichen mit den Fasern, die bei herkömmlichen Erfassungs-/Transportlagen verwendet werden, wobei diese typischen Fasern eine Dicke von etwa 6 dtex, gemischt mit Verbindungsfasern mit einer Dicke von etwa 4 dtex aufweisen. Je rauer die Fasern, desto härter und kratziger das Material. Die herkömmliche Lage ist zu hart und zu kratzig, als dass sie in unmittelbarem Kontakt mit der Haut des Trägers verwendet werden könnte. Die oben genannten Faserdicken sind jedoch notwendig, um diesem herkömmlichen Material eine Struktur zu erteilen, die hinreichend luftig und offen ist, um als eine Erfassungs-/Transportlage zu wirken. Die Zweikomponentenfasern, die in dem erfindungsgemäßen Material verwendet werden und eine Dicke von etwa 1,5-3, 3 dtex aufweisen, machen das Material glatter und weicher als das herkömmliche Material und ermöglichen für das erfindungsgemäße Material, dass es proximal zu der Haut des Trägers und in Berührung damit angeordnet wird. Wie zu verstehen ist, wirkt die Lage sowohl als eine Erfassungs-/Transportlage als auch eine Oberflächenlage und vermeidet deshalb die Notwendigkeit einer zusätzlichen Oberflächenlage als solcher.
Fig. 6 ist eine Fotografie, die eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Materials darstellt, das aus Zweikomponentenfasern erzeugt wurde, die durch Chisso Corporation, Osaka, Japan unter der Referenznummer EP-HS P2 und mit einer Dicke von 1,7 dtex vermarktet werden. Die Zweikomponentenfaser ist eine geschrumpfte und geschmolzene Faser, die aus zwei zueinander unterschiedlichen Polypropylenen besteht.
Die Faser ist bei der Fotografie 100fach vergrößert. Es ist aus der Fotografie ersichtlich, dass die Fasern als Ergebnis der Wärmebehandlung spiralisiert wurden.
Fig. 7 ist eine Fotografie des gleichen Materials, wie das in Fig. 6 gezeigte, wenngleich 1000fach vergrößert. Die Fotografie zeigt einen Querschnitt der Fasern, aus dem zu ersehen ist, dass die Fasern in zueinander nebeneinander angeordneter Beziehung gemäß Fig. 2c sind. Die Komponente 2 ist als ein Kern zu sehen, wobei die Komponente 3 um den Kern angeordnet ist. Die Komponente 3 wurde in dem Wärmebehandlungsprozess geschmolzen und ist derart geflossen, dass sie vollständig den Kern, der aus den Komponenten 2 besteht, abdeckt.
Es ist wesentlich, dass jede der Komponenten 2, 3 in den geschrumpften Fasern zu einem unterschiedlichen Ausmaß bezüglich der anderen schrumpft, wenn sie erwärmt werden. Diese Schrumpfungsungleichheit verursacht, dass sich die geschrumpften Fasern spiralisieren. Die geschrumpften Zweikomponentenfasern 1 sind höchstdehnbar und nachgiebig, wodurch sie ein Ausmaß von Freiheit der Bewegung in der Lage schaffen. Das Material kann dadurch leicht in dem fertigen Produkt geformt werden, und wird den Konturen des Körpers des Trägers auf bequeme Art und Weise folgen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die Komponenten 2, 3 der Zweikomponentenfasern 1 aus jeweils unterschiedlichen Arten von Polypropylenen, die zueinander unterschiedliche Schmelzpunkte und Schrumpfungseigenschaften aufweisen.
Bei einer weiteren Ausführungsform sind die Komponenten 2, 3 der Zweikomponentenfasern 1 Polypropylen bzw. Polyester.
In einer noch weiteren Ausführungsform weist das Oberflächenmaterial ferner thermoplastische Verbindungsfasern aus beispielsweise Polypropylen oder Polyethylen auf.
Die unterschiedlichen Polymere können ferner andere Homopolymere oder Copoylemere aufweisen. Beispiele von Polymeren, die in dieser Hinsicht verwendet werden können, sind Polyolefine, Polyamide, Copolyamide, Polyester, Copolyester, Polyacryl-Verbindungen und ähnliches. Polymere können ferner unterschiedliche herkömmliche Additive gemäß bekannter Praxis, wie z. B. Weichmacher, aufweisen. Das Merkmal der Erfindung ist, dass die beiden Komponenten 2, 3 der Zweikomponentenfaser 1 zueinander unterschiedliche Schrumpfungseigenschaften aufweisen.
Eine Ausführungsform, die eine Mischung unterschiedlicher Zweikomponentenfasern aufweist, ist ebenso denkbar.
Wenn das Oberflächenmaterial nur Zweikomponentenfasern enthält, wird es eine sehr luftige und offene Struktur aufweisen. In dem Fall einer Ausführungsform, in dem das Material ferner thermoplastische Bindefasern aufweist, werden diese Fasern nicht auf die gleiche Weise wie die Zweikomponentenfasern schrumpfen und sich spiralisieren. Somit wird eine Lage, die ferner Bindefasern aufweist, nicht so offen oder luftig, noch so dick sein, wie eine Lage, die nur Zweikomponentenfasern aufweist. Bindefasern können verwendet werden, um die Dicke und Luftigkeit einer Lage zu steuern und zu regulieren. Wenn das Material Bindefasern aufweist, werden die Bindefasern zusammen mit den Zweikomponentenfasern zur Ausbildung einer Gaze kardiert, die dann ofenverbunden wird.
Die Erfindung betrifft ferner einen Absorptionsartikel nach Anspruch 7. Die Oberflächenlage besteht aus dem erfindungsgemäßen Oberflächenmaterial, wie oben beschrieben.
Fig. 4 ist eine Querschnittsansicht eines Inkontinenzschutzes, der eine erfindungsgemäße Oberflächenlage 5 aufweist. Der Inkontinenzschutz weist ferner eine flüssigkeitsundurchlässige Rücklage 6, eine Absorptionslage 7 neben der Rücklage und, oberhalb der Absorptionslage 7, eine flüssigkeitsdurchlässige oberste Lage oder Oberflächenlage 5 auf, die dafür vorgesehen ist, bei der Verwendung proximal zu dem Träger zu liegen. Die oberste Oberflächenlage 5 besteht aus wärmegeschrumpften, spiralisierten, elastischen, thermoplastischen Zweikomponentenfasern 1, die ferner wasserabweisend sind. Die Oberflächenlage weist eine offene und luftige Struktur auf und weist ferner eine glatte und weiche Oberfläche auf. Die oberste Oberflächenlage wirkt ferner als eine Erfassungs-/Transportlage und ermöglicht Flüssigkeit, dass sie schnell dort hindurchtritt und zu der Absorptionslage 7 transportiert wird. Die Glattheit und Weichheit der Oberflächenlage ermöglicht es, dass sie komfortabel gegen die Haut des Trägers liegt. Somit ist die Oberflächenlage 5 dafür vorgesehen ist, zu dem Träger gerichtet zu sein und in Kontakt mit der Haut des Trägers zu liegen, wenn der Absorptionsartikel getragen wird, und bildet sowohl eine Oberflächenlage als auch eine Erfassungs-/Transportlage.
Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Inkontinenzschutzes von oberhalb. Der Inkontinenzschutz weist eine flüssigkeitsundurchlässige Rücklage 6, eine Absorptionslage oder -schicht 7 und eine flüssigkeitsdurchlässige oberste Lage oder Oberflächenlage 5 auf, die bei der Verwendung proximal zu dem Träger liegt. Die Oberflächenlage 5 besteht aus zwei unterschiedlichen Materialien, zunächst dem erfindungsgemäßen Oberflächenmaterial 8 und zum zweiten einem nicht gewebten Material 9. Das erfindungsgemäße Oberflächenmaterial 8 ist in der Nässzone angeordnet, und ein wasserabweisendes nicht gewebtes Material 9 ist an dem Rand des Inkontinenzschutzes um das erfindungsgemäße Oberflächenmaterial 8 angeordnet. Das nicht gewebte Material 9 ist im Wesentlichen flüssigkeitsundurchlässig und ist dafür vorgesehen, das Zurückfließen von Flüssigkeit von der Absorptionsschicht zu verhindern, so dass keine Flüssigkeit nach außen in Richtung der Seiten des Artikels durchdringen kann. Das nicht gewebte Material kann beispielsweise mit dem erfindungsgemäßen Oberflächenmaterial zusammengeschweißt werden.
Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung des oben genannten Materials gemäß Anspruch 14. Wie vorangehend erwähnt, weist das Material, das die wärmgeschrumpften, spiralisierten, elastischen, thermoplastischen Zweikomponentenfasern 1 aufweist, eine sehr luftige und sehr offene Struktur auf. Weil die Fasern wasserabweisend sind, wird das Material Flüssigkeit nicht absorbieren, sondern wird es anstelle dessen für die Flüssigkeit ermöglichen, dass sie schnell dort hindurchtritt und zu der Absorptionslage 7 transportiert wird. Das erfindungsgemäße Material weist eine glatte und weiche Oberfläche auf. Diese ermöglicht für das Material, dass es in der Lage verwendet wird, die proximal zu dem Träger bei der Verwendung liegt, ohne dass der Träger gekratzt wird oder es sich für die Berührung unbequem anfühlt. Das Material kann sowohl als Erfassungs- /Transportlage als auch als Oberflächenlage verwendet werden. Dies ist verglichen mit Materialien vorteilhaft, die derzeit zu diesem Zweck verwendet werden. Derzeitige Erfassungs- /Transportlagen weisen kratzige und raue Oberflächen auf, die solche Lagen für die Verwendung in direkter Berührung mit der Haut des Trägers ungeeignet machen. Dies bedeutet, dass eine zusätzliche Oberflächenlage in dem Fall herkömmlicher Artikel erforderlich ist. Das erfindungsgemäße Material vermeidet das Erfordernis einer derartigen zusätzlichen Oberflächenlage.
Es ist zu verstehen, dass die Erfindung nicht auf die beschriebenen und dargestellten Ausführungsformen derselben beschränkt ist, und dass weitere Modifikationen innerhalb des Bereichs der nachfolgenden Ansprüche denkbar sind.

Claims

1. Oberflächenmaterial für Absorptionsartikel, wie z. B. Windeln, Hygienebinden, Inkontinenzschutzeinrichtungen, Slipeinlagen und ähnliche Artikel, wobei das Oberflächenmaterial (5) wärmegeschrumpfte, spiralisierte, elastische, thermoplastische Zweikomponentenfasern (1) aufweist, wobei die Komponenten (2, 3) in den Fasern zueinander unterschiedliche Schrumpfungseigenschaften aufweisen und in einer Seite-an-Seite-Beziehung liegen, und wobei die Komponenten (2, 3) wasserabweisend sind,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Fasern (1) eine Länge von 30-60 mm aufweisen, und jede der Komponenten (2, 3) in den Zweikomponentenfasern (1) aus einer unterschiedlichen Art von Polypropylen besteht oder die Komponenten (2, 3) der Zweikomponentenfasern (1) Polypropylen bzw. Polyester sind.

2. Oberflächenmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern eine Länge von 40-50 mm aufweisen.

3. Oberflächenmaterial nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Material eine Mischung von Zweikomponentenfasern aufweist.

4. Oberflächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Material ferner thermoplastische Bindefasern aus beispielsweise Polypropylen oder Polyethylen aufweist.

5. Oberflächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zweikomponentenfasern eine Dicke von etwa 1,5-3, 3 dtex oder 1,7-2, 5 dtex aufweisen.

6. Oberflächenmaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Material ein Quadratmetergewicht von etwa 40-100 g/m² oder 50-90 g/m² aufweist.

7. Absorptionsartikel, wie z. B. Windel, Hygienebinde, Inkontinenzschutz, Slipeinlage oder ähnlicher Artikel, mit einer flüssigkeitsundurchlässigen Rücklage (6), einer Absorptionslage oder -schicht (7) und einer flüssigkeitsdurchlässigen Oberflächenlage (5), die dafür vorgesehen ist, bei der Verwendung proximal zu dem Benutzer zu liegen, wobei das Oberflächenlagenmaterial wärmegeschrumpfte, spiralisierte, elastische, thermoplastische Zweikomponentenfasern (1) aufweist, wobei die Komponenten (2, 3) in den Fasern zueinander unterschiedliche Schrumpfungseigenschaften aufweisen und in einer Seite-an-Seite-Beziehung liegen, und wobei die Komponenten (2, 3) wasserabweisend sind,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Fasern (1) eine Länge von 30-60 mm aufweisen, und die Komponenten (2, 3) in den Zweikomponentenfasern (1) aus zueinander unterschiedlichen Arten von Polypropylen bestehen, oder die Komponenten (2, 3) in den Zweikomponentenfasern Polypropylen bzw. Polyester sind.

8. Absorptionsartikel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fasern (1) eine Länge von 40-50 mm aufweisen.

9. Absorptionsartikel nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenlage (5) eine kombinierte Oberflächenlage und Erfassungs-/Transportlage bildet.

10. Absorptionsartikel nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberflächenlagenmaterial eine Mischung von Zweikomponentenfasern aufweist.

11. Absorptionsartikel nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Oberflächenmaterial (5) ferner thermoplastische Bindefasern aus beispielsweise Polypropylen oder Polyethylen aufweist.

12. Absorptionsartikel nach einem der vorangehenden Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Zweikomponentenfasern eine Dicke von etwa 1,5-3, 3 dtex oder 1,7-2, 5 dtex aufweisen.

13. Absorptionsartikel nach einem der vorangehenden Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberflächenlage ein Quadratmetergewicht von etwa 40-100 g/m² oder 50-90 g/m² aufweist.

14. Verwendung eines Materials, das wärmegeschrumpfte, spiralisierte, elastische, thermoplastische Zweikomponentenfasern (1) aufweist, wobei die Komponenten (2, 3) der Fasern wasserabweisend sind und zueinander unterschiedliche Schrumpfungseigenschaften aufweisen und in einer Seite-an-Seite-Beziehung liegen, als eine kombinierte Oberflächenlage und

Erfassungs-/Transportlage (5) in Absorptionsartikeln, wie z. B. Windeln, Hygienebinden, Inkontinenzschutzeinrichtungen, Slipeinlagen und ähnlichen Artikeln, die unterhalb der kombinierten Oberflächenlage und Erfassungs-/Transportlage (5) eine Absorptionslage (7) und eine flüssigkeitsundurchlässige Rücklage (6) aufweisen,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Fasern eine Länge von 30-60 mm aufweisen, und die Komponenten (2, 3) der Zweikomponentenfasern (1) zueinander unterschiedliche Arten von Polypropylen sind, oder die Komponenten (2, 3) der Zweikomponentenfasern (1) Polypropylen bzw. Polyester sind.

15. Verwendung eines Materials nach Anspruch 14, wobei die Fasern (1) eine Länge von 40-50 mm aufweisen.

16. Verwendung eines Materials nach Anspruch 14 oder 15, wobei das Material eine Mischung von Zweikomponentenfasern aufweist.

17. Verwendung eines Materials nach einem der Ansprüche 14 bis 16, wobei das Material ferner thermoplastische Bindefasern aus beispielsweise Polypropylen oder Polyethylen aufweist.

18. Verwendung eines Materials nach einem der vorangehenden Ansprüche 14 bis 17, wobei die Zweikomponentenfasern eine Dicke von etwa 1,5-3, 3 dtex oder 1,7-2, 5 dtex aufweisen.

19. Verwendung eines Materials nach einem der vorangehenden Ansprüche 14 bis 18, wobei das Material ein Quadratmetergewicht von etwa 40-100 g/m² oder 50-90 g/m² aufweist.